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Deutschland € 6,90 / Österreich € 6,90 / Schweiz SFR 13,80 / BeNeLux € 7,95
Mai - Juni 2022
€ 6,90
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Das Magazin für unsere Zukunft
REISEDESTINATION SÜDTIROL
leben
Idylle in Italiens nördlichster Provinz
ÖKO-IDEEN FÜR DEN ALLTAG
ÖKOLOGISCHE MONATSHYGIENE Alternativen zu Wegwerfprodukten
RESSOURCEN SCHONEN Nachhaltige Stromnutzung und mehr
TIPPS ZU: • Grün investieren
GÄRTNERN IST IM TREND
• Buchtipps
Mai -Juni 2022
• Klimawandel
Wie man Grünoasen im Einklang mit der Natur und klimafit pflanzt
G n u r h ä n r Gesunde E ! h c a f n i e o Geht s rlebensmittel tu a N e h sc si a b e þ hochwertig tes Bauchgefühl u g in e r fü – h ic re þ ballaststoff e Zubereitung ll e u id iv d in & e ll s þ schne s Immunsystem e d g n u rk tä S e h für eine natürlic
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2021
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RAUS, RAUS, RAUS!
Michaela Hocek
Chefredakteurin
Das ist das Motto der aktuellen Ausgabe. Egal, ob in den eigenen Garten, auf den Balkon, nach Südtirol oder an die Elbe. Wittern Sie Frischluft und lassen Sie sich von uns inspirieren. Starten wir mit unser Coverstory „Ab in den Garten“. Wir zeigen, wie man ohne Chemie Freiflächen zuhause auf ökologische Weise aktiviert, wie man Gartenstellen, die den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt sind, kultiviert, welche Gewächse das Kleinklima im Garten verbessern und wie man mit möglichst wenig Bewässerung auskommt. Und wie Grünschnitt und Küchenabfälle zu wertvollem Humus werden. Merken Sie sich dafür schon mal die Stichworte Komposthaufen, Wurmkiste und Wormbag. Letztere sind auch für den Balkon oder Indoor eine Alternative, um wertvolle Rohstoffe nicht zu vergeuden. Auch das Thema Bauen haben wir uns näher angesehen. Falls Sie also Pläne hegen, eine Gartenhütte aufzustellen oder Ihre Terrasse neu zu verlegen, haben wir passende Ideen für Sie parat. Auch eine Reihe von Buchneuerscheinungen helfen, sich weiter in viele unterschiedliche Aspekte des Gärtnerns einzulesen. Aktuell ist auch die beste Zeit, Reisepläne zu schmieden. Wir haben als Anregung Südtirol und Radwege entlang der Elbe (immerhin 819 Kilometer stehen dafür zur Verfügung) auf die Agenda gesetzt. In Italiens nördlichster Provinz geben sich Geschichte und Moderne, Entspannung und Abenteuer die Klinke in die Hand. Von der verschlafenen Kleinstadt Bruneck über die Südtiroler Hauptstadt Bozen bis zum sanften Tourismus in den „Alpine Pearls“ – Touristenziele in Ratschings, Moos im Passeiertal oder Villnöß – laden verkehrsberuhigte Zonen zum Erkunden ein. Eine Mischung aus Abenteuer und Radurlaub entlang der Elbe, mit atemberaubenden Regionen von zerklüfteten Felslandschaften bis zu flachem Marschenland über dem
trichterförmigen Mündungsbereich im friesischen Wattenmeer, präsentieren wir Ihnen ab Seite 54. Wie immer wenden wir uns auch ernsten Grundsatzthemen zu. Diesmal stecken hinter den Headlines „Ist die Welt noch zu retten?“ und „Ressourcen schonen – Geld einsparen“ ein Diskurs rund um ambitionierte Klimaziele, die größten Klimaverschmutzer und -schützer sowie Maßnahmen, die man selbst im eigenen Umfeld setzen kann. Auch in Hinblick darauf, was man angesichts steigernder Strompreise und einer drohenden Gaskrise an Einsparungspotenzial umsetzen kann. Im Interview haben wir diesmal Karin Nemec, eine der Gründerinnen des deutsch-estnischen Fintechs „Grünfin“, Fragen rund um Impact-orientiertes Investieren gestellt. Spannend für unsere weibliche (aber natürlich gerne auch die männliche) Leserschaft sind die Storys zu Frauengesundheit und Monatshygiene. In der geschlechtsspezifischen Gesundheitsvorsorge und der Abkehr von Wegwerfprodukten bezüglich der Periode, Wochenbett oder Blasenschwäche tut sich sehr viel, wie unsere Recherchen ergeben haben. Das lesenswerte Gesamtpaket dieser Ausgabe runden wir mit den beliebten Neuheiten in den Bereichen Mode, Öko-Ideen, Produkttests, News, Rezepten und Gewinnspielen ab.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und Aktivwerden.
Mehr Storys zum Thema Nachhaltigkeit findest du auf unserer Instagram-Seite!
Online finden Sie uns unter: nachhaltig-leben-magazin.de
@nachhaltiglebenmagazin
Inhalt 6 //
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Wussten Sie schon? Kuriose Fakten zu aktuellen Themen
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News Neues von unserem grünen Planeten
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Ab in den Garten So gelingt eine grüne Gartenbewirtschaftung
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Nimmermüde Umweltschützer Kleine Wesen mit großer Aufgabe: Wissenswertes über Bienen
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Wir testen für Sie Produktneuheiten, die Sie ausprobieren sollten
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Lesergewinnspiel Mitmachen und tolle Preise gewinnen
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Gesundheit bis ins hohe Alter Auf diese Weise bleiben Frauen lange gesund
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Natur pur mit Gütesiegel Rezeptvorschläge für eine ausgewogene Ernährung
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Feine Smoothies Erfrischende Vitaminbooster für zuhause oder unterwegs
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Monatshygiene in ökologischer Vielfalt Praktische und nachhaltige Periodenprodukte
44 //
Frische Looks für den Sommer Bunte und bequeme Outfits aus ökologischen Materialien
Nachhaltig leben
Gärtnern erfreut sich einer immensen Beliebtheit. Mit unseren Tipps & Tricks werden auch Sie zum Gartenprofi!
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30 Unterschiedliche Krankheitsverläufe bei Frauen erfordern spezielle Maßnahmen. Wir klären auf!
44 Mit diesen Looks starten Sie in der warmen Jahreszeit modisch durch!
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Ökologische Alternativen zu Tampons und Co.: Wir präsentieren Ihnen eine Auswahl an grünen Frauenprodukten
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50 //
Nachhaltig unterwegs in Südtirol Grüne Highlights der beliebten Tourismusregion
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Mit der Elbe quer durch Deutschland Eine Radtour durch malerische Landschaften entlang der Elbe
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Ist die Welt noch zu retten? Wissenswertes rund um das Thema Klimaschutz
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Ressourcen schonen, Geld einsparen! Tipps & Tricks für einen geringeren CO2-Fußabdruck
68 //
Nachhaltig im Alltag Ratschläge für einen umweltbewussten Lebensstil
72 //
Drei nicht alltägliche Öko-Ideen Geniale Konzepte für eine bessere Umwelt
76 //
Geldanlage als Beitrag für eine bessere Welt Karin Nemec vom Fintech Grünfin im Gespräch
78 //
Nachhaltige Banken Grüne Konten und Kredite im Überblick
Ausflugsziele für einen unvergesslichen Südtirol-Trip
62
Mit diesen Tipps sparen Sie Ressourcen und schonen gleichzeitig Ihren Geldbeutel
Nachhaltig leben
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Der Wolf ist zurück Der Wolf galt in Europa bis in die 1980er Jahre als ausgerottet, erst seither steht er in vielen Ländern unter Schutz. Seit der Jahrtausendwende ist die Anzahl der Wölfe und Wolfsrudel in Mittel- und Nordeuropa wieder deutlich angestiegen. 2021 zählte man in Deutschland 157 Rudel, 27 Paare und 19 territoriale Einzeltiere, die in 203 Wolfsterritorien leben. Mit etwas mehr als 400 erwachsenen Tieren ist der ideale Erhaltungszustand des Wolfes aber noch nicht erreicht. Der liegt bei ca. 1000.
77% der Deutschen finden es erfreulich, dass der Wolf in Deutschland zurück ist. Umgekehrt genießt der Räuber bei vielen Menschen immer noch keine Akzeptanz. Vor allem wenn durch Wolfsangriffe Nutztiere gefährdet sind, werden immer wieder Tiere vorschnell geschossen. Angriffe auf Menschen gibt es hingegen so gut wie nie. 14 davon gab es in den letzten 20 Jahren in Europa und Nordamerika. Zwei davon endeten für den Menschen tödlich.
„Hört bitte nicht zu rauchen auf!“ In der südwestlich von Stockholm gelegenen Stadt Södertälje trainiert ein Start-Up Krähen und Raben darauf, weggeworfene Zigarettenstummel vom Boden aufzusammeln. Die Vögel werfen den Müll anschließend in eine Maschine, die pro eingeworfenem Stummel automatisch eine Nuss als Belohnung ausspuckt. Sofern das Projekt akzeptiert und finanziert wird, sollen damit drei Viertel der üblichen Straßenreinigungskosten gespart werden können. Die Vögel dürften mit immer härter durchgreifenden Rauchverboten dann wohl eher nicht einverstanden sein.
62% der Straßenabfälle in Schweden machen Zigarettenstummel aus. Mehr als eine Milliarde solcher Stummeln werden pro Jahr in dem skandinavischen Land weggeworfen, schätzt die NGO „Keep Sweden Tidy“.
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NEWS & NEUIGKEITEN
Milliarden
Umfrage: Mehrheit der Deutschen isst gelegentlich vegan oder vegetarisch Im Februar hat der schwedische Lebensmittelproduzent Oatly die Ergebnisse einer Umfrage zu den Ernährungsgewohnheiten der Deutschen präsentiert. Demnach ist die omnivore Ernährungsform nach wie vor so etwas wie die „Norm“. Allerdings gaben mehr als die Hälfte der befragten Personen an, dass sie heute häufiger vegetarisch oder vegan als noch vor fünf Jahren essen. Darüber hinaus spielen Regionalität und Saisonalität der Lebensmittel eine gewichtige Rolle.
So viel kosten die Lebensmittel, die in Österreich jedes Jahr weggeworfen und in weiterer Folge in den Müllverbrennungsanlagen landen. Einer Greenpeace-Recherche zufolge werden durch diese sinnlose Verschwendung pro Jahr 1,5 Millionen Tonnen CO2 verursacht. Das entspricht ungefähr der Hälfte der Treibhausgase, die der Flugverkehr in der Alpenrepublik vor Corona verursacht hat.
Mehr Strom aus Sonnenlicht dank neuem Solarmodul Der Schweizer Solarmodulhersteller Megasol hat vor kurzem seine neueste Entwicklung vorgestellt, mit der dem Unternehmen ein Weltrekord gelungen ist. Das Panel mit dem Namen RearCon erreicht einen Wirkungsgrad von 23,2 Prozent und ist somit das effizienteste kommerziell gefertigte Solarmodul der Welt. Aufgrund dieser hohen Effizienz werden nicht nur Ressourcen geschont, sondern auch der CO2-Ausstoß gesenkt, da weniger Panele produziert werden müssen, um eine gewisse Leistung zu erreichen.
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Testlauf gestartet Die österreichische Post testet in Zusammenarbeit mit der FH Oberösterreich und fünf Handelsunternehmen wiederverwendbare Versandtaschen. Nach der Zustellung und Entnahme der bestellten Produkte werden die Mehrwegtaschen auf die Größe eines Briefkuverts zusammengefaltet und an die Post retourniert bzw. in den Filialen der teilnehmenden Handelsunternehmen abgegeben. Die Testphase dauert noch bis September 2022. Mit den daraus gewonnen Erkenntnissen soll künftig ein Mehrwegsystem für Versand-Verpackungen aufgebaut werden.
Testlauf für Reifenabrieb-Filter im Straßenverkehr Die Audi Stiftung für Umwelt und die TU Berlin haben in Kooperation ein Filtersystem für den Straßenablauf entwickelt, welches dafür sorgt, dass Reifenabrieb und andere umweltschädigende Partikel nicht durch das Regenwasser in die Kanalisation gespült werden. An einer vielbefahrenen Straße in Berlin ist ein solcher Filter bereits im Einsatz. Bislang lieferte der Test vielversprechende Ergebnisse, so die TU Berlin.
Recycling von Fußballtrikots Der Sportartikelhersteller Puma hat unter dem Namen Re:Jersey ein Pilotprojekt gestartet, bei dem alte Fußballtrikots verwendet werden, um neue Trikots herzustellen. Das revolutionäre Produktionsverfahren ermöglicht es dabei auch, dass Logos, Stickereien und Embleme verwertet werden können. Bei dem Verfahren werden die Textilien der alten Trikots chemisch in ihre Hauptbestandteile zersetzt, die Farbstoffe herausgefiltert und anschließend aus dem Material ein neues Garn hergestellt. Die Re:Jersey-Shirts bestehen zu 75 Prozent aus alten Fußballtrikots. Das restliche Viertel des notwendigen Materials wird aus recyceltem Meeresplastik gefertigt. Puma möchte mit dem neuen Projekt einen wichtigen Beitrag zur Abfallvermeidung und Ressourcenschonung leisten.
ro Milliarden Eu utz für Klimasch
nnte rung die oben gena utsche Bundesregie de n die lle e ht so öc el m itt M anziellen Bis zum Jahr 2026 investieren. Die fin as g im Kl lun s ick de tw tz en hu er s, die Weit Summe in den Sc struktur für E-Auto ra inf e de lag La r Um de Gau EE der dabei für den Ausb für die Abschaffung chnologie und auch Te ster Christian ffini to rs zm se an as fin W es r de ll laut dem Bund so es er en. tzt Le . en Bevölkerung bring verwendet werd Entlastung für die lle zie an fin e ein Lindner auch
Frischzellenkur für Pril-Spülmittel Weniger Rohstoffe verbrauchen und nachhaltiger mit der Umwelt umgehen. Dieses Credo hat sich Henkel zu Herzen genommen und die allseits beliebte Spülmittelmarke Pril überarbeitet. Dies betrifft aber nicht nur den Inhalt, sondern auch die Verpackung. So sorgt etwa eine neue Formel dafür, dass die volle Reinigungsleistung auch in kaltem Wasser erreicht wird. Dadurch soll der Energieverbrauch beim Geschirrspülen wesentlich verringert werden. Bei der Verpackung wiederum soll das recycelte Plastik künftig zu 50 Prozent aus dem Gelben Sack stammen.
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NEWS & NEUIGKEITEN
EU arbeitet an Verbot von fest verbauten Akkus Egal ob Smartphone, Tablet, Laptop oder Kopfhörer: Die meisten unserer technischen Geräte sind mit einem fest verbauten Akku ausgestattet. Verliert dieser im Laufe der Zeit zuviel Leistung oder geht kaputt, kommt es sehr oft vor, dass das komplette Gerät im Müll landet. Die EU möchte dieser Ressourcenverschwendung nun mithilfe einer neuen Verordnung den Kampf ansagen. Ein zentraler Aspekt ist dabei das Verbot von fest verbauten Akkus. Demnach dürfen Hersteller künftig in allen mobilen Endgeräten und Gadgets nur noch Batterien verbauen, die die Nutzer bei Bedarf selbst tauschen können. Diese Maßnahme soll zu einer längeren Nutzung der einzelnen Geräte beitragen.
Aufforstung soll hessisches Waldgebiet retten Im Februar erfolgte im Untertaunus (Hessen) der Startschuss für das von der LÉGÈRE Hotelgroup ins Leben gerufene Aufforstungsprogramm. Binnen einer Woche wurden dabei 11.000 Bäume auf einer Fläche von 5,1 Hektar gepflanzt. Das rund um das Hofgut Mappen liegende Waldgebiet wurde durch ausgedehnte Trockenperioden und andere Klimaextreme stark in Mitleidenschaft gezogen und soll durch die Wiederaufforstung wieder zu einem gesunden Mischwald werden. Interessierte und Hotelgäste können mit nur wenigen Schritten ihren Teil dazu beitragen und einen Baum pflanzen lassen.
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Gleicher Geschmack trotz Recyling-Tube Seit diesem Jahr nutzt das Feinkostunternehmen Byodo für Senf, Mayonnaise und Tomatenmark ausschließlich Tuben, die zu 100 Prozent aus recyceltem Aluminium gefertigt sind. Das dafür verwendete Material stammt aus der Wiederverwertung von Produktions-Aluminium. Bislang wurde dieses nur bei Kosmetikprodukten verwendet. Aufgrund einer speziellen Legierung ist nun allerdings auch der Einsatz im Lebensmittelbereich möglich. Durch die neuen Tuben wird nicht nur der CO2-Ausstoß deutlich minimiert, sie sind auch unendlich oft recycelbar. Einzige Voraussetzung hierfür: Eine korrekte Entsorgung.
Internationale Fachmesse für Ladeinfrastruktur und Elektromobilität MESSE MÜNCHEN
Von intelligenten Ladesystemen und elektrischen Fahrzeugen bis hin zu Mobilitätsdienstleistungen Profitieren Sie von der E-Mobilität im Kontext der neuen Energiewelt Für Hersteller, Flottenmanager, Planer, Energieversorger und Facility Manager Treffen Sie 50.000+ Energieexperten und 1.450 Aussteller auf vier parallelen Fachmessen
ab in den garten
Das zunehmende Umweltbewusstsein und die Zeit der Pandemie haben die Hinwendung zur Gartenarbeit quer durch alle Altersgruppen in den letzten zwei Jahren enorm gefördert. Der stärkste Trend innerhalb der Pflanzenund Blumenwelt ist der Wunsch nach sichtbarem Einklang mit der Natur. 14
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Text: Michaela Hocek
ärtnern ohne Chemie ist stark auf dem Vormarsch. Vor allem aus der Landwirtschaft ist vielen bekannt, dass Pestizide zwar stark in der Schädlingsbekämpfung sind, aber bedauerlicherweise gleichzeitig eine Belastung für den Boden darstellen. Dieser Umstand hat nicht nur Auswirkungen auf die Pflanzen, sondern bringt auch das Grundwasser sowie die Natur aus dem Gleichgewicht. So sind viele Kleingärtner, Terrassen- und Balkonbesitzer immer mehr bestrebt, ihre Freiflächen zuhause auf ökologische Weise zu kultivieren. Und das ist gut so. Wir haben uns umgesehen, was jetzt zu tun ist und mit einigen Experten gesprochen.
Fingerspitzengefühl ist gefragt „Für Gartenstellen, die den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt sind, sollte man Pflanzen nehmen, die das von Natur aus so gewohnt sind. Das sind oft dickblättrige Exemplare, die Wasser in den Blättern speichern können wie Mauerpfeffer oder Mittagsblume“, rät Gärtnermeister und Kräuterpädagoge Norbert Griebl im Interview. Auf die Frage, was man heute schon pflanzen soll, um auch noch in einigen Jahren Freude daran zu haben, antwortet er:
Als Mischkultur bezeichnet man einen Anbaumix verschiedener, sich positiv beeinflussender Pflanzenarten. So wird das ökologische Gleichgewicht gefördert, Biodiversität ermöglicht und die Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen gesteigert. Das gilt sowohl für das Gemüsebeet als auch für blühende Bereiche im Garten.
„Gewächse, die das Kleinklima im Garten verbessern. Das sind eigentlich alle Pflanzen, je mehr desto besser, am besten sind aber Laubbäume und hier sollten je nach Region Arten genommen werden, die mit den geänderten Klimabedingungen besser fertig werden. Zürgelbaum und Blumen-Esche gehören zu den gärtnerischen Zukunftsbäumen in Mitteleuropa.“ Einen Tipp, wie man mit möglichst wenig Bewässerung durch den Sommer kommt, hat er ebenfalls parat: „Die Pflanzen von klein weg nicht verwöhnen. Täglich gegossene Pflanzen bilden ihre Wurzeln nur in der obersten Erdschicht aus. Kommt dann wirklich eine Trockenperiode, sind das die ersten, die eingehen. Die nicht Verwöhnten wurzeln bis in tiefe Erdschichten und überstehen so Trockenperioden besser. Ausnahmen sind
„Zürgelbaum und Blumen-Esche gehören zu den gärtnerischen Zukunftsbäumen in Mitteleuropa.“ - Norbert Griebl natürlich Jungpflanzen, Containerpflanzen bis zum Einwurzeln und Pflanzen in Gefäßen. Sie sind auf eine Bewässerung angewiesen.“
Gießen, gießen, gießen Eine Regentonne, idealerweise aus Holz, oder unterirdische Zisterne darf in keinem ökologischen Garten fehlen. Kostbares Regenwasser sollte nicht verschwendet werden. Auch im Garten verteilte
Praktisch für nicht so erfahrene Gärtner oder Minimalisten sind Anzucht-Sets mit verschiedenen Sorten Bio-Saatgut, die alles zur erfolgreichen Aussaat beinhalten. Das Münchner Unternehmen Plantura hat hier beispielsweise Kombis für Chilis, Kräuter oder Gemüse zu bieten und liefert ein AnleitungsBooklet und einen kostenlosen E-Learning-Kurs gleich mit.
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Was jetzt zu tun ist
Gefäße und Mini-Biotope sind gut für das Klima und vielleicht können Sie sogar in stillen Momenten Vögel beim Baden beobachten. Aber auch Hersteller beweisen im Hinblick auf wassersparendes Bewässern Innovationsgeist – das Traditionsunternehmen Gardena beispielsweise mit dem „Micro-Drip-System“ und der „smart Irrigation Control“. Ersteres verteilt
Positives Umdenken Eine aktuelle IMAS-Studie im Auftrag von Gardena belegt, dass die Mehrheit der befragten Personen der Ansicht ist, dass die Bedeutung des Gartens in den nächsten drei bis vier Jahren zunehmen wird. Aber auch das Thema Nachhaltigkeit im heimischen Grün ist 88 Prozent der Umfrageteilnehmern ein wichtiges Anliegen. Ein Großteil von ihnen glaubt zudem, dass der Klimawandel durch neue digitale und technische Lösungen für den Garten minimiert werden kann. Gardena möchte hierbei einen wichtigen Beitrag leisten und hat sich bis zum Jahr 2025 ambitionierte Ziele gesetzt: So soll etwa der CO₂-Ausstoß entlang der gesamten Wertschöpfungskette in den nächsten drei Jahren um 35 Prozent gesenkt werden. Außerdem ist die Markteinführung von 50 nachhaltigen Produkten geplant. Die neue EcoLine ist schon ein guter Anfang aus hochwertigen Gartengeräten mit einem hohen Anteil an recycelten Materialien. Die Recyclate werden alle aus Europa bezogen. Ziel bei dieser Kollektion war es, nichts auf anderen Kontinenten einzukaufen und die Transportwege so kurz wie möglich zu halten.
das Wasser vollautomatisch und ökonomisch nach Bedarf direkt am Boden oder mit der Sprühdüse als feinen Nebel, ohne dass kostbares Wasser verdunstet. Mit dem smarten System wird die Bewässerungssteuerung per App für bis zu sechs unabhängige Bewässerungszonen übernommen. Bodenfeuchtsensoren ermitteln den genauen Wasserbedarf. Hat es geregnet oder ist der Boden noch feucht, werden Bewässerungszeiten ausgelassen.
Kompost ist ressourcenschonend Ein Komposthaufen ist der traditionellste Weg, sich von chemischen Düngemitteln und Torf zu verabschieden. Außerdem spart man sich Wege zum Grünschnittplatz oder zur Mülldeponie. Der „Jungbrunnen des Gartens“ freut sich, mit welken Blättern, alten Zweigen, Rasenschnitt, Küchenabfällen, Obst- und Gemüseresten gefüttert zu werden und wandelt diese in fruchtbaren Humus um, der die Bodenstruktur verbessert und belebt. Das schont die Umwelt und die Geldbörse gleichermaßen. Wer dafür nicht ausreichend Platz hat oder nach Alternativen für den Balkon oder sogar Indoor sucht, kann auf Wurmkisten oder Wormbag setzen. Das österreichische Unternehmen Wurmkiste beispielsweise hat Modelle aus Lärchenholz in verschiedenen Größen, die z. B. mit Sitzpolster oder Holzdeckel ausgestattet sind. Je nach Ausführung der Kiste leben bis zu 4.000 Kompostwürmer in einem geschlossenen Kreislauf und nehmen täglich die Hälfte ihres eigenen Körpergewichts auf. So entsteht im Verhältnis 10:1 aus Küchenabfällen Humus. Die erste „Ernte“ ist nach ca. einem halben Jahr möglich.
Wer in den kommenden Wochen fleißig ist, kann im Sommer in Ruhe relaxen und die Ergebnisse des durchdachten Gärtnerns genießen. Am besten nimmt man sich einen Pflanzkalender zur Hand und macht sich mit den Blumen, Obst- und Gemüsesorten vertraut, die man später gerne beschnuppern oder essen möchte. Für eine dichte und gesunde Wiese ist es wichtig nach dem zweiten Rasenschnitt die Grasfläche zu vertikutieren, um das Wachstum zu fördern. Bereits jetzt dürfen Asiasalate und frühe Gemüsesorten wie Spinat, Karotten, Erbsen, rote Rüben, Rucola, Sauerampfer und Kohl ins Frühbeet. Gurken dürfen im Mai aus dem Gewächshaus ins Freie. Sie vertragen sich gut mit Dill und Borretsch. Mit Tomaten harmonieren Basilikum und Petersilie ebenso wie Tagetes. Nun ist auch die Zeit für Buschbohnen, Chinakohl oder die mehrjährige Artischocke (sie tragen dann im nächsten Jahr). Nach den letzten frostigen Nächten werden frische Blumen in Hängeampeln oder Blumenkästen ins Freie gesetzt. Bräunliche Rosenzweige und vertrocknete Blätter sollten Sie entfernen, um Pilzkrankheiten zu verhindern. Einen DIY-Tipp für all jene, die Pflanzen selbst ziehen, haben wir auch parat. Kaufen Sie nicht jedes Jahr neue Pflanzgefäße, sondern werden Sie kreativ. Falten Sie Anzuchttöpfe oder verwenden Sie Eierkartons, Joghurtbecher oder abgeschnittene Getränkekartons. Das Wasser sollte sich nicht stauen, Abzugslöcher schaffen hier Abhilfe. Bewahren Sie sie auf einem Tablett auf, können sie an wärmeren Tagen ohne großen Aufwand nach draußen gestellt werden. So sind die zarten Pflänzchen schon für ihren späteren Aufenthalt im Freien abgehärtet. Nach den Eisheiligen (in diesem Jahr 11. bis 15. Mai) dürfen sie endgültig nach draußen.
Digitale Beetplanung ermöglicht „Fryd“ und bringt einem so dem Ziel näher, einen hohen Ernteerfolg dank schlauer Saisonplanung zu erzielen. Mitbestimmend dafür sind die Zeiten der Aussaat, das Vorziehen von Pflänzchen, der Pflanztermin, Fruchtfolgen und mehrjährige Fruchtwechsel, um für genügend Nährstoffreserven im Boden zu sorgen. Die Smartphone- und Desktop-kompatible Software erleichtert die Planung mit offener Pflanzendatenbank und intelligentem Algorithmus.
bauen im garten
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erzichten Sie, wo immer es möglich ist, auf Plastikprodukte bzw. setzen Sie bei Töpfen, Gartengeräten, Gießkannen, Gartenmöbeln und -dekoration etc. auf Produkte aus Recycling-Kunststoffen. Setzen Sie bevorzugt natürliche Materialien wie Ton, heimisches Holz mit FSC-Zertifizierung oder Stein ein. Rückenschonende Hochbeete können relativ einfach aus ausrangierten Paletten gebaut werden. Bauanleitungen dazu finden sich im Internet oder auf YouTube zur Genüge. Als Rabatte können Ziegelsteine verwendet werden. Grüne Hecken können Drahtzäune ersetzen und bieten wertvollen Lebensraum für Vögel und Insekten.
Thema Gartenhaus Eine Hütte für Werkzeug, Rasenmäher, Liegestühle und Co. aus Holz mit FSC-Siegel steht in punkto Lebensdauer einem Steinhaus um nichts nach, lässt sich gut mit Hanffaser und Holzwolle dämmen und hat eine relativ kurze Bauzeit. Eine Imprägnierung auf Wasserbasis schützt vor Schimmel und Fäulnis. Kommen Farben und Lacke zum Einsatz, sollten sie in Bio-Qualität verwendet werden. Das Dach – am besten mit Überstand, um einen guten Witterungswiderstand der Wände zu leisten – kann mit Photovoltaik-Modulen bestückt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass sie nach Süden ausgerichtet sind und einen Neigungswinkel zwischen 30 und 45 Grad haben. Eine weitere Möglichkeit ist es, das Dach als zusätzliche Grünfläche anzulegen. So wird Feinstaub gebunden, im Inneren heizt sich die Hütte weniger auf und Regenwasser verdunstet auf natürlichem Weg. Außerdem schafft man im urbanen Raum
eine ökologische Spielwiese für Vögel, Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer. Sie kann aber auch mit Rankpflanzen wie Efeu, Weinreben oder Beerenstauden an den Außenseiten des Gartenhauses geschaffen werden. Und selbst kann man auch noch davon naschen.
Terrassendielen Auch Bodenbeläge für den Outdoor-Bereich gibt es aus recycelten Materialien wie Holz und Polyethylen-Folie. Sie haben den Vorteil, dass sie nicht geschliffen, lackiert, geölt oder versiegelt werden müssen und auch nicht schimmeln können oder splittern. Der Hersteller Trex beispielsweise gibt 25 Jahre Garantie bei privater Nutzung. Die Produktlinie „Trex Transcend“ wurde mit dem internationalen Plus X Award in den Kategorien High Quality, Design, Bedienkomfort, Funktionalität und Ökologie ausgezeichnet und ist eine überlegenswerte Alternative zu Holz und „Wood Plastic Composites“-Dielen (kurz WPC), die zu 95 Prozent aus recycelten Materialien bestehen.
www.trex.com
www.herbios.at
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Gesunde Mischkulturen für einen klimafitten Garten
Im Interview Sebastian Wachter
Berater und Vortragender Multikraft
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ie gelingt natürliche Pflanzenpflege? Was heute als nachhaltig gilt, war bei Oma und Opa selbstverständlich. Mit naturnahen Produkten zu düngen oder Schädlinge zu bekämpfen sowie durch eine clevere Pflanzenauswahl das Ökosystem zu unterstützen, war damals Normalität. Trotz des zahlreichen Angebots an chemischen Mitteln, lässt sich natürlich auch heute grün Gärtnern – mit großen Vorteilen für Pflanzen, Boden, Gesundheit und Umwelt. Ein wichtiger Faktor beim nachhaltigen Gärtnern und der Pflanzenpflege ist der Boden. Er ist die Basis und das Pflanzenwachstum hängt von seiner Fruchtbarkeit ab. Der optimale Gartenboden sollte fein krümelig sein, weder zu sauer noch zu kalkreich, luftdurchlässig und Wasser sowie Nährstoffe gut speichern können. Hier helfen regelmäßiges Durchharken sowie das Zuführen von reifem Kompost. Letzteres erhöht den Humusgehalt und verbessert die Bodenstruktur. Auch Mulchen bewirkt für einen gesunden Boden und gesunde Pflanzen wahre Wunder – und ist zudem komplett biologisch. Es hemmt das Wachstum von Unkraut und verlangsamt das Austrocknen des Bodens.
Wie wird der Garten klimafit? Mit gesunden Mischkulturen, denn eine Vielfalt an Pflanzen trägt einen wesentlichen Beitrag zu einem nachhaltigen, klimafitten Garten bei. Sie fördern das Bodenmilieu und stärken das Pflanzenwachstum. Es wird dabei nicht nur die Fläche optimal ausgenützt, sondern die Pflanzen stärken sich gegenseitig. Durch die verschiedensten Eigenschaften der Pflanzen verhindert man das Ausbreiten von Schädlingen und Unkräutern. Außerdem können die Pflanzen so ausgewählt werden,
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Nachhaltig leben
dass sie je nach Jahreszeit abwechselnd blühen. Prinzipiell kann man bei der Mischkultur nicht viel falsch machen. Als Faustregel gilt: Pflanzen mit tiefen Wurzeln (wie z. B. Karotten) vertragen sich gut mit Pflanzen mit flachen Wurzeln (z. B. Zwiebeln, Vogerlsalat), schnell wachsende Pflanzen (z. B. Kresse, Radieschen) am besten mit langsam wachsenden Arten (z. B. Gurken, Tomaten) paaren. Durch dieses „Chaos“ können sich Krankheiten und Schädlinge weniger ausbreiten und Nützlinge werden angelockt. Außerdem sollten eher hohe Pflanzen in die Mitte des (Hoch)beets gesetzt werden, da ansonsten zu viel Schatten auf die kleineren Pflanzen fällt, welche nach vorne gesetzt werden sollten. Was raten Sie zur Pflanzenstärkung? Im Garten behandelt man die Pflanzen und den Boden am besten immer vorbeugend. Pflanzenstärkungsmittel sind hier die richtigen Helfer. Mit den Heilkräften der Natur stärken sie Pflanzen von Beginn an. Im Boden reichern sie das mikrobielle Leben an, verstärken die Nährstoffaufnahme, schützen vor negativen Umwelteinflüssen, Krankheiten sowie Schädlingen und sorgen auf natürliche Weise für gedeihende Pflanzen.
So schön ist’s auf Balkonien
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er keinen Garten besitzt, kann sich auf dem Balkon austoben. Für die Planung sollte vorab überlegt werden, wie groß die Sitzecke ist, ob auch draußen gegessen oder gegrillt werden wird und ob das übergeordnete Thema eher „Naschgarten“, „Kräuteroase“, „Blumenparadies“ oder „Urban Jungle“ lauten soll. Danach folgt die genaue Vermessung und die Auswahl der Pflanzen nach der Ausrichtung der Außenfläche. Hängende Kästen und vertikale Pflanzgefäße sollten sehr gut befestigt werden, damit sie auch stärkeren Winden und peitschendem Regen standhalten.
Start-ups ist für alle, die wenig Zeit, Mut oder den Wunsch nach sauberen Händen haben, konzipiert. Fünf Mal pro Jahr wird eine saisonale Balkonbepflanzung direkt vor die Haustür geliefert. Der dazu passende Balkonkasten ist aus zu 100 Prozent recycelten Pflanzenölen. Zur Wahl stehen sechs Pflanz- und Blühpläne, die auf die jeweiligen Lichtverhältnisse abgestimmt werden. Der Versand erfolgt klimaneutral. Der mitgelieferte Tischkalender versorgt die Abonnenten mit nützlichen Infos zu den Pflanzen. Auch mehrjährige Stauden können bestellt werden. Die organische Pflanzsocke aus Schafwolle fungiert als Langzeitdünger und ist biologisch abbaubar.
von plantura
Pflanztipp Setzen Sie für einen üppig blühenden Balkon auf große Gefäße und verwenden Sie hochwertigste Pflanzerde. Platzieren Sie möglichst viele Pflanzen dicht an dicht, damit sie untereinander Verdunstungskälte abgeben und sich gegenseitig helfen. Verzagen Sie nicht, wenn die eine oder andere Pflanzenart nicht funktioniert. Platzsparend ist es auch, in Etagen und in die Höhe zu arbeiten. Ist man nah am Nachbar dran, kann so auch ein grüner Sichtschutz entstehen.
Upcycling-Idee Im sonnigen Süden sieht man es öfter: Kräuter oder Sukkulenten in aufgeschnittenen Plastikflaschen mit Bastschnüren an Hauswänden. Diese schnelle Begrünung ist einfach und kostengünstig nachzumachen – auch mit Kindern – und sieht nett aus.
Trend Convenient Gardening Eine innovative Idee haben sich „The Plant Box“Gründerinnen Anne Baltes-Schlüter, Laura Jassoy und Alice Sare Özserin ausgedacht. Das Abo-Subscription-Modell „Plant Lover Club“ des Berliner
3 Balkon-tipps Erstmal heißt es putzen, putzen, putzen und den Balkon aus seinem Winterschlaf befreien.
www.theplantbox.de
Pflanzen, die auf dem Balkon überwintert haben, sollten von vertrockneten Teilen befreit und umgetopft werden. Denn damit es Pflanzen langfristig gut geht, ist frisches Substrat und ein größerer Topf essenziell. Torffreie Bio-Universalerde stellt eine qualitativ hochwertige und umweltschonende Basis dar. Wer Bienen & Co. etwas Gutes tun möchte, kann mit insektenfreundlichem Saatgut, z. B. einem Bienenweide-Mix, eine farbenfrohe Blütenpracht und gleichzeitig ein Zuhause für Bienen, Hummeln und andere Nützlinge schaffen.
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lesestoff
rund um den grünen daumen Mit einem Potpourri an Neuerscheinungen wollen wir die Lust aufs Gärtnern weiter anfachen. Viel Spaß beim Lesen und Dazulernen.
EUR 15,40
EUR 24,80
Die Biogarten-Bibel
Praxisbuch Gartengestaltung
Autor: Eliot Coleman
Autoren: Gabriella Papa, Isabelle Van Groeningen
Der Pionier des Ökolandbaus durchwandert in seinem Grundlagenwerk sämtliche Bereiche der biologischen Landwirtschaft für Selbstversorger. Einsteiger und Fortgeschrittene finden praktikable Informationen von der Anschaffung geeigneter Geräte über eine sinnvolle Anbauplanung bis hin zur Vermarktung von biologisch angebautem Gemüse. Biologische Landwirtschaft bedeutet für Eliot Coleman, „Hand in Hand“ mit der Natur zu arbeiten. Sein umfassende Basiswissen und die Fülle an anschaulich bebilderten Informationen verpackt der Autor leicht verständlich mit humorvollem Ton. In dem Buch stecken mehr als fünf Jahrzehnte seiner Erfahrung inkl. geschichtlichem Rückblick, Fruchtwechsel, Gründüngung, Bodenfruchtbarkeit, Autarkie am Bauernhof, Krankheiten und Schädlinge etc.
Von den Besten lernen: In diesem Buch zeigen die mehrfach ausgezeichneten Autorinnen, die die Königliche Gartenakademie in Berlin leiten, Tipps und Tricks für kreatives Gartendesign. Von der ersten Bestandsaufnahme bis zum fertigen Wunschgarten werden Hobbygärtner Schritt für Schritt begleitet, mit vielen Informationen und Anregungen versorgt und ermuntert, sich über die eigenen Vorstellungen klarzuwerden. Enthalten sind auch konkrete Anleitungen vom Moodboard über die Vermessung des Grundstücks bis zur Auswahl der Pflanzen und Ideen für architektonische Elemente. Ein anschauliches Werk, das mit zahlreiche Fotografien, Beispielzeichnungen und Skizzen zum Aktivwerden motiviert.
Narayana Verlag, 376 Seiten, ISBN 978-3-96257-277-8
Dorling Kindersley Verlag, 128 Seiten, ISBN 978-3-8310-4387-3
Gärtnern im Klimawandel Autor: Norbert Griebl
EUR 26,80
Temperaturanstiege, intensive Regenfälle oder lange Vegetationsperioden stellen das Gärtnern vor neue Herausforderungen. Wie diese zu bewältigen sind, wird in diesem Ratgeber erklärt. Da hierbei vor allem die richtige Pflanzenwahl wichtig ist, präsentiert der Autor 100 Pflanzenarten, die dem Klimawandel trotzen oder gerade wegen dieses Wandels in Mitteleuropa zurechtkommen. Zudem liefert er viele weitere Tipps und Tricks, die zeigen, wie man seinen Garten an den Klimawandel anpasst und ihn grüner, artenreicher, langlebig und damit zukunftsfähig macht. Haupt Verlag, 224 Seiten, ISBN 978-3-258-08276-9
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Nachhaltig leben
Selbstversorgung aus dem Familiengarten Autorin: Melissa K. Norris
EUR 22,90
Wie man das ganze Jahr gesunde Lebensmittel selbst anbaut, verrät die Autorin mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Sie ermutigt durch Ausprobieren zu lernen und zeigt, was funktioniert, ohne in jede Anfängerfalle zu tappen, vom Anpflanzen über die Pflege bis hin zur Ernte und zu Konservierungsmethoden sowie Kräuterwissen. Eine individuelle Planung zahlt sich später aus, schließlich soll das auf den Tisch kommen, was alle mögen. Wann wird was geerntet und wie am sinnvollsten verarbeitet oder durch Dörren, Einmachen und Fermentieren haltbar gemacht? Zahlreiche Arbeitstabellen helfen, den Überblick zu behalten und bieten Platz für die eigene Gartenplanung. Ein Buch, das beim Bestellen des eigenen Gartens immer wieder und rund ums Jahr hilfreiche Informationen liefert. Narayana Verlag, 232 Seiten, ISBN 978-3-96257-279-2
EUR 34,-
„Einen Garten anzulegen ist Nahrung für den Körper und die Seele.“ Melissa K. Norris
Slowflowers
Autoren: Chantal Remmert, Grit Hartung Eine Bewegung, die sich aus dem Wunsch nach regionalen, saisonalen und nachhaltigen Schnittblumen ergibt, nennt sich Slowflowers. Es geht auch darum, Blumen zur Verfügung zu haben, die frei von Pestiziden sind und nichts mit überzüchteter Massenware aus Übersee zu tun haben. Das Buch dazu stammt von der Mitbegründerin der Slowflower-Bewegung Chantal Remmert. Sie wurde von Fotografin Grit Hartung ein Jahr lang in ihrem Garten in Leipzig begleitet. Die praktischen DIYs und Tipps für natürlich gewachsene Pflanzen und ein wildes Blütenmeer von der Aussaat bis zur Ernte der Schnittblumen sind für Garten-Einsteiger und Blumenliebhaber geeignet. Anschauliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen erklären nachhaltige Techniken für das Binden von duftenden Sträußen und das Zusammenstellen von atemberaubenden Arrangements. Haupt Verlag, 224 Seiten, ISBN 978-3-258-08293-6
„Mangold ist nicht nur robust, sondern verbessert auch die Bodenkultur.“ Norbert Griebl
EUR 29,-
Vom Garten auf den Teller Autorin: Carolin Jahn
Um sein eigenes Gemüse anzubauen und zu verarbeiten, benötigt man nur ein bisschen Mut, Geduld und eine Möglichkeit zu pflanzen – den Rest übernimmt die Natur. Dies ist die Meinung der „Parzelle 14“-Bloggerin aus Schwäbisch Gmünd, die in ihrem neuen Buch Tipps gibt, wie sich eigenes Gemüse leicht anziehen lässt und welche Sorten für welche Umgebung geeignet sind. Mit passenden Rezepten zeigt sie außerdem, dass man mit saisonalem Obst und Gemüse abwechslungsreich durchs Jahr kommt und wie sich zum Ende der Gartensaison für die kalten Tage Schmackhaftes einkochen lässt. Jan Thorbecke Verlag, 200 Seiten, ISBN 978-3-7995-1546-7
Nachhaltig leben
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Nimmermüde
Umweltschützer Mit dem guten Wetter kommt auch unser Freund und Helfer mal wieder hervor: die Biene natürlich! Klein, flauschig und fleißig sind diese kleinen Wesen eine große Hilfe für unsere Umwelt. Auch wenn viele unsere kleinen Freunde als nervige Brummer abstempeln, sollte man sie nicht unterschätzen! Jeder kann mit kleinen Beiträgen helfen, unsere Umwelt zu unterstützen, Hand in Hand mit der Tierwelt! Text: Edel Werk GmbH | Kooperation
V
erdiente eine Biene den aktuellen Mindestlohn, müssten wir für ein reguläres 500g Honigglas ungefähr 132.000 Euro zahlen. Und das wären nur die Lohnkosten! Bienen sind allgemein bekannt als fleißige und effiziente Arbeiter. Und das haben sie sich auch redlich verdient. Sie leben in effizient konzipierten Gemeinschaften, in der jeder seine Aufgabe hat und diese bis an ihr Lebensende erfüllt. Dabei fungiert jede kleine Biene als ein Puzzleteil des großen Ganzen, denn allein wären diese kleinen Brummer niemals in der Lage ihre große Aufgabe zu erfüllen. Davon sollten wir uns diesen Frühling inspirieren lassen, denn auch wir sind beim Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein einzelnes Zahnrad, was jedoch gemeinsam mit anderen eine Welle in Bewegung setzt. Nun gibt es aber neue Ideen, mit denen wir Bienen retten können, indem wir mit ihnen zusammenarbeiten und dabei auch noch höchst nachhaltig agieren! Der Onlinehandel Edel Werk hat vor ein paar Jahren eine nachhaltige Alternative zum herkömmlichen Onlinehandel geschaffen, mit dem Shoppen auf Knopfdruck klimaneutral und nachhaltig wird. Als Unternehmen ist ihnen aufgefallen, dass neben nachhaltigen Produkten auch viele der verwendeten Materialien des Versandes und der Bürokratie immer wieder verwendet werden können. So zum Beispiel geschreddertes Altpapier, das als Füllmaterial genutzt wird. Dabei fielen ihnen aber immer mehr Möglichkeiten auf, nachhaltig und natürlich zu handeln, unter anderem mit der Hilfe von Bienen. Ein neuer Trend im Umweltschutz sind zum Beispiel wiederverwendbare Bienenwachstücher. Tupperware war gestern, diese farbenfrohen und flexiblen Aufbewahrungsmöglichkeiten halten alles von Sandwiches bis hin zu Früchten länger frisch, indem sie sich an jede Form anpassen lassen. Nach der Benutzung werden diese einfach kurz abgewaschen und können direkt wiederverwendet werden. Aus hochwertigem Wachs wird die harte Arbeit der Biene verwendet, um ihren Lebensraum von Plastikverpackungen zu befreien. Denn Wachs hat lange Tradition!
Mit den designvollen Bienenwachstüchern bleibt das Essen länger frisch — ganz ohne Plastik!
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Nachhaltig leben
Wer ein Kilo Bienenwachs herstellen möchte, muss Baubienen mit so viel Nektar füttern, wie es für circa zehn Kilogramm Honig gereicht hätte. Daraus lässt sich schließen: Wachs ist sogar wertvoller als Honig. Bienen benutzen Wachs, um daraus ihre Waben zu bauen. Sie sichern die Gesundheit und das Wohl ihrer Bevölkerung und dienen als Kinderzimmer oder Vorratskammer. Die Bienenwachstücher werden dabei ausschließlich aus Wachs aus Bio-Imkereien gefertigt. Ihnen liegt die wesensgemäße Bienenhaltung sehr am Herzen, was unbedingt unterstützt werden muss! Da diese Bienenwachstücher je nach Pflege und Verwendung bis zu zwei Jahre genutzt werden können, wird das Wachs hier also auch besser verwendet als für jede Kerze. Was verbindet man sonst noch mit Bienen? Blumen natürlich! Und diese lassen sich nicht nur verschenken, wenn sie bereits ausgewachsen und hübsch zusammengebunden sind. Samenbomben sind dabei Geschenke der Zukunft für die Zukunft! In hübschen Designs lassen sich diese einfach auf einen freien Platz Erde schmeißen und kreieren ein wunderschönes Feld frischer Wildblumen, die müden Bienen einen neuen Rastplatz und leckere Pollen bieten. Damit unterstützen Sie die Honigproduktion als auch den Erhalt der regionalen Bienenpopulation! Umweltschutz macht, wie man sieht, auch Spaß, denn besonders für Kinder ist dies eine tolle Möglichkeit, gemeinsam ein Beet anzulegen und ihnen gleichzeitig den Umweltschutz nahezubringen. Denn die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen!
Ideales Geschenk für Naturfreunde Die Geschenkdosen enthalten eine Mischung aus nektarreichen Wildblumen, die Bienen und Schmetterlinge magisch anziehen.
Wer jetzt im Frühling anfängt, kann sich diesen Sommer an zahlreichen bunten und gut riechenden Blumen erfreuen, die jeden Garten oder Balkon im Handumdrehen zu einer wahren Wohlfühloase machen. Aber wie findet man andere Zahnräder, die einen wichtigen individuellen Beitrag in ein weltweites Projekt verwandeln? Denn auch wenn der einzelne Beitrag sehr wichtig ist, ist es doch die Gemeinschaft, die den Tropfen in eine Welle verwandelt. Dafür muss die Nachricht der Nachhaltigkeit immer weiter gereicht und immer weiter ausprobiert werden. Verschenken wir daher doch dieses Jahr Fortschritt! Mit praktischen Blumenmischungen in stilvollem Design, die leere Gartenmauern in ein lebendiges Zuhause für Bienen und Insekten verwandeln. Schenken Sie Zukunft, seien Sie ein Zahnrad im Prozess der Nachhaltigkeit. Denn mit dem Erhalt der Bienen bleibt unsere Zukunft bunt und farbenfroh.
Bienenwohl Seedbombs In dem kleinen Jutebeutel befinden sich drei Seedbombs, bestehend aus Erde, Ton und bienenfreundlichem Saatgut. Sie bestehen zu 100 Prozent aus natürlichen Rohstoffen.
www.edel-werk.com
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Wir testen für Sie Text: Michaela Hocek, Lukas Wenzel
Immer wieder erreichen die Redaktion Produktneuheiten zum Ausprobieren. Daher haben wir uns entschlossen, die Leser an unseren Verkostungen und Tests ab sofort teilhaben zu lassen. In dieser Ausgabe haben wir uns basische Mahlzeiten, frische Bio-Kosmetik, pflanzenbasiertes „Ei“, hochwertigen Espresso, Süßes und einen Kräutermix näher angesehen.
Basisch köstlich BASENEINTÖPFE & BASENSUPPEN Aussehen & Konsistenz: 4,0 Geschmack & Duft: 4,5 Design & Verpackung: 4,5 Gesamtpunkte: 4,3
Das Start-up Basenbox ist seit 2016 mit ausgewogener, basischer Ernährung am Start und hat nun vier neue Bio-Gerichte kreiert, die ohne tierische Zutaten, Gluten, Zucker, künstlichen Farbstoffen und Konservierungsstoffen auskommen. Würziges Basencurry mit Paprika, Blumenkohl und Zucchini, herzhaftes Basengulasch mit Kartoffeln, Tomate und Karotte, cremige Basensuppe mit Tomate, Kurkuma und Kardamom und fruchtige Basensuppe mit Süßkartoffeln, Ingwer und Kokosmilch. Sie eignen sich als Kur oder auch einzeln zwischendurch, wenn man Abstand von säureüberschüssigen Speisen und Getränken nehmen möchte und man Gemüse, Obst, Kräuter und Hülsenfrüchte in den Vordergrund rücken will. Im Test hätten wir uns die Kichererbsen im Curry etwas weicher gewünscht, aber alle Kreationen überzeugen mit abgerundetem Geschmack. Fazit: Vier Fertigprodukte, die prompt zum Genießen bereit ist, für alle, die ihre Mittagspause gesünder als mit der schnellen Wurstsemmel vor dem PC gestalten möchten. Unser Favorit: das Basengulasch.
5-Tage-Basenkur ab EUR 34,80 www.basenbox.life
N EU Schätze der Natur
ab EUR 9,95 www.boerlind.com BODY CARE DUSCHGEL Pflege & Inhaltsstoffe: 5,0 Konsistenz & Duft: 5,0 Design & Verpackung: 4,5 Gesamtpunkte: 4,8
„A Summer full of Wellness“ heißt die limitierte Edition von Annemarie Börlind mit Body Scrub Bar, Body Care Duschgel und Body Care Bodylotion. Die Bio-Seife auf Sonnenblumenölbasis setzt auf PeelingKügelchen aus Bambus. Das gibt ein angenehmes Gefühl beim Duschen. Abgestorbene Hautschüppchen wurden beim Verteilen auf dem Körper gut entfernt, die Haut fühlte sich danach angenehm weich an. Die Anwendung ein Mal pro Woche ist ausreichend. Das Duschgel wurde täglich getestet und von allen Familienmitgliedern als wohlduftend empfunden. Hier ist ebenso wie bei der Bodylotion der Bio-Fackellilien-Nektar zum Schutz der Haut eingesetzt, die zusätzlich noch Bio-Lindenblütenknospen-Extrakt enthält. Eine gelungene Komposition.
My Poppies Die Mohnpflanze ist ein Allrounder – schöne Blüten bei Spaziergängen, beliebt als Trockenblume zuhause in der Vase und eine Gaumenfreude als Öl oder in fester Form. Der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren, Eiweiß, Kalzium, Eisen und Magnesium macht sie zum heimischen Superfood. Das Öl von „My Poppies“ haben wir mit pikanten, würzigen oder süßen Speisen kombiniert und es gab immer einen mild-intensiven Aromakick. Die Kaltpressung aus Bio-Blaumohn passt zu Salat und Müsli oder auch frisch gegrilltem Fleisch. Unser aktueller Lieblingssnack: Frisch geröstete Kürbiskerne, die wir mit einem Löffel Mohnöl verrühren. MY POPPIES - MOHNÖL Vielseitigkeit & Hygiene: 4,5
Weltweit landet ein Drittel der Lebensmittel auf dem Müll. Das muss nicht sein! Dieser würzige Allrounder holt das Beste aus deinen Resten – ob Nudeln, Reis, Aufläufe, Eintöpfe oder Dips. Wir sind restlos begeistert!
Nutzen im Alltag: 4,5 Design & Funktion: 5,0 Gesamtpunkte: 4,7
EUR 8,90 www.mypoppies.com
ZERO WASTE - ACK! HERO GESCHM
www.sonnentor.com/restekueche
Vielfältiger Alltagsmix DAS BESTE FÜR RESTE Aussehen & Konsistenz: 5,0 Geschmack & Duft: 5,0 Design & Verpackung: 5,0 Gesamtpunkte: 5,0
FRUCHTAUFSTRICH - HIMBEERE MIT APFELMINZE Aussehen & Konsistenz: 5,0 Geschmack & Duft: 5,0 Design & Verpackung: 5,0 Gesamtpunkte: 5,0
ESPRESSO BIO-RÖSTKAFFEE Aussehen & Konsistenz: 5,0 Geschmack & Duft: 4,5 Design & Verpackung: 5,0 Gesamtpunkte: 4,8
Für diese Ausgabe hat uns Sonnentor einige Produkte aus ihrem Sortiment zukommen lassen. Neben der Gewürzmischung „Das Beste für Reste“ haben wir auch den Fruchtaufstrich „Himbeere mit Apfelminze“ und einen Espresso-Bio-Röstkaffee genüsslich unter die Lupe genommen. Die Gewürzmischung kommt im praktischen 50 Gramm Päckchen. Neben Tomatenflocken, Petersilie, Zwiebel, Knoblauch und Oregano sind auch noch Pfeffer und Meersalz in der Zutatenliste. All diese Zutaten sind 100 Prozent aus biologischem Anbau. Sonnentor empfiehlt diese Mischung für Rezepte zur Resteverwertung - dazu finden sich auch einige leckere Kochanleitungen auf deren Webseite wieder. Bereits wenige Teelöffel der Mischung reichen, um die Gerichte geschmacklich aufzuwerten. Auch im Fruchtaufstrich befinden sich Zutaten biologischen Ursprungs. Egal ob auf einem frischen Brötchen oder mit Joghurt vermischt, der Aufstrich kann durch die angenehme Süße und eine leicht säuerlichen Note voll und ganz überzeugen. Zu guter Letzt kam auch der Bio-Röstkaffee bei unseren Testern gut an. Egal ob als klassischen Espresso oder als Cappuccino mit etwas Milch verfeinert – das starke Kaffee-Aroma kommt immer gut zur Geltung.
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EMPFEHLUNGEN
DER REDAKTION
Ei aus Lupinenmehl? Ja, das geht. Das Hamburger Start-up Plant B lässt mit einer pflanzlichen Flüssigei-Alternative auf Basis der weißen Lupine aufhorchen. Der Slogan dazu lautet „Good for you, the planet and our chicken“. Wir hatten das Vergnügen, die Produktinnovation schon vorab zu testen, bevor es Ende April in den Handel kommt. Und das Gesamtkonzept hat uns überzeugt. Die Hauptzutat Süßlupine stammt aus Nord- und Mitteldeutschland sowie dem angrenzenden Europa für kurze Lieferwege. Geerntet wird im Herbst, um den Bienen und Schmetterlingen so lange wie möglich eine Nahrungsquelle zu bieten und der hohe Stickstoffanteil der Hülsenfrüchte ist gut für die Böden, auf denen sie wachsen, weil sie gleichzeitig Gründüngung sind. Im Vergleich mit einem Hühnerei werden durchschnittlich 91,7 Prozent weniger CO₂Emissionen verursacht und rund 99 Prozent weniger Wasser verbraucht (Vergleichsbasis 100 Gramm). Die 200 ml Packung entspricht in etwa vier Eiern und sie kann verwendet werden, um z. B. Rührei, Kuchen, Waffeln oder Quiches zu machen. Die Flaumigkeit hat überzeugt.
THE BETTER EGG
*Preis zu Redaktionsschluss noch unbekannt
Vielseitigkeit & Hygiene: 5,0 Nutzen im Alltag: 4,5 Design & Funktion: 4,0 Gesamtpunkte: 4,5
Ab Ende April erhältlich* www.plant-b.com
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Nachhaltig leben
Zum Earth Day am 22. April 2022: He is back: Baywatch-Star David Hasselhoff in seiner neuen Rolle als Retter der Meere
SodaStream rettet zusammen mit David Hasselhoff 1 Million Meeresschildkröten Der Earth Day fand erstmalig 1970 in den USA als Studentenbewegung statt. Heute nehmen an diesem Umweltaktionstag über 200 Millionen Menschen aus über 150 Ländern teil. Auch Unternehmen nutzen den 22. April, um auf umweltrelevante Themen aufmerksam zu machen.
I
n diesem Jahr sendet SodaStream, die weltweit führende Wassersprudlermarke, zusammen mit Baywatch-Star David Hasselhoff eine wichtige Botschaft für den Schutz der Umwelt, die gleichzeitig eine humorvolle Hommage an die Kultserie Baywatch darstellt: Ähnlich wie in der Serie schlüpft David Hasselhoff in seine populäre Rolle als Rettungsschwimmer. Dieses Mal macht er jedoch darauf aufmerksam, wie man sich für Meeresschildkröten einsetzen und diese schützen kann. Im Rahmen der langjährigen Mission von SodaStream, Einwegplastikmüll zu reduzieren und zu verhindern, dass dieser im Meer landet, hat sich SodaStream mit der NGO „SEE Turtles“ zusammengetan, die sich weltweit für
den Schutz von Meeresschildkröten einsetzt. Meeresschildkröten sind wichtige Lebewesen in den Ozeanen, ohne die das natürliche Gleichgewicht im Meer gestört werden könnte. Mit der diesjährigen Earth-Day-Kampagne gibt SodaStream bekannt, für jeden weltweit im April verkauften Wassersprudler eine Baby-Meeresschildkröte zu retten.* David Hasselhoff: „Die SodaStream-Kampagne zum Earth Day trägt entscheidend dazu bei, Aufmerksamkeit auf die Wichtigkeit des Umweltschutzes lenken. Jeder von uns muss seinen Teil dazu beitragen, eine nachhaltige Welt zu schaffen. Gemeinsam können wir ein starkes Fundament dafür bilden, die drohende Gefahr abzuwenden. Schweigen ist keine Option.“
Die neue SodaStream DUO
Mach es David Hasselhoff nach und rette eine Schildkröte SodaStream startet außerdem ein einzigartiges Augmented-Reality-Erlebnis, bei dem jeder seine eigene personalisierte virtuelle Baby-Meeresschildkröte retten und ihr helfen kann, den Ozean sicher zu erreichen. Weitere Informationen zur Aktion und das Kampagnenvideo mit David Hasselhoff findest du unter www.sodastream.de und www.instagram.com/sodastreamde. *Ein Teil des Erlöses jedes weltweit im April verkauften Wassersprudlers wird an „SEE Turtles“ gespendet.
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Der neue Wassersprudler bietet jedem Nutzer absolute Flexibilität. Die spülmaschinengeeigneten Flaschen erleichtern die Reinigung und die kabellose Handhabung macht den Wassersprudler zum Allrounder. Durch die Verwendung von Wassersprudlern werden jährlich tausende Einweg-Plastikflaschen eingespart. Durch die Anwendung von SodaStream DUO müssen keine Kisten mehr geschleppt werden und jeder Nutzer kann die Sprudelstärke selbst bestimmen. Für den individuellen Geschmack kann aus über 40 Sirupsorten gewählt werden.
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GESUND BIS INS HOHE ALTER Text: Philipp Lumetsberger
Unterschiedliche Krankheitsverläufe, verschiedene Symptome und geschlechtsspezifische Erkrankungen von Frauen stellen das Gesundheitssystem vor Herausforderungen. Damit Frauen möglichst lange gesund bleiben, sind Vorsorgeuntersuchungen, regelmäßige Bewegung und eine nachhaltige Ernährung unerlässlich.
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Nachhaltig leben
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ehr als die Hälfte der Weltbevölkerung sind Frauen. Sie unterscheiden sich sehr häufig in ihrem Gesundheitsverhalten und ihren Krankheitsverläufen von Männern. Dies äußert sich nicht nur in Form von unterschiedlichen Symptomen bei manchen Krankheiten, sondern auch bei der unterschiedlichen Reaktion auf medizinische Behandlungen. Außerdem gibt es gewisse Erkrankungen, die nur Frauen oder Männer betreffen oder geschlechtsspezifisch vermehrt auftreten. Darüber hinaus stellen auch die Wahrnehmung des eigenen Gesundheitszustands, das Gesundheits- und Risikoverhalten sowie die Nutzung von Früherkennungsmaßnahmen wesentliche Aspekte dar. All diese Faktoren sind in der Gesundheitsversorgung, Prävention und Gesundheitsförderung von Frauen zu berücksichtigen.
Frauengesundheit im Fokus Über Jahrzehnte hinweg wurden die genannten Aspekte so gut wie gar nicht beachtet. Mittlerweile hat sich dies jedoch geändert und die
Politik hat entsprechende Regelungen erlassen. In Deutschland beispielsweise wurde mit dem im Jahr 2015 erlassenen Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention (kurz: Präventionsgesetz) ein wichtiger Schritt gesetzt. Demnach müssen die Krankenkassen bei ihren Leistungen entsprechende Forschungsergebnisse zu geschlechtsspezifischen Unterschieden berücksichtigen und diese dementsprechend gestalten. Und das nicht nur bei Prävention und Gesundheitsförderung, sondern auch bei Diagnose und Therapie. In Österreich wurde 2017 der Aktionsplan Frauengesundheit präsentiert, der die Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Rahmen der Gesundheitsforschung, der Gesundheitsförderung und auch der Gesundheitsversorgung in den Fokus rücken soll. Er umfasst 17 Wirkungsziele und 40 Maßnahmen mit dem Ziel, die Gesundheitsrisiken von Frauen zu reduzieren.
POLITISCHE MASSNAHMEN -
Das Präventionsgesetz in Deutschland und der österreichische Aktionsplan Frauengesundheit sollen ein Bewusstsein für Frauengesundheit schaffen und das Vorsorge- und Therapieangebot verbessern.
Promotion
Frauenpower & Pflanzenkraft Welche Frau kennt es nicht: Das alltägliche Jonglieren zwischen Beruf und Familienleben lässt kaum Zeit, um täglich für eine ausgewogene, gesunde Ernährung zu sorgen. Von der nötigen Selbstfürsorge mal ganz zu schweigen. Kommen dann noch besondere Phasen wie Menstruation, Schwangerschaft oder Wechseljahre hinzu, stehen Frauen sowohl körperlich als auch zum Teil psychisch vor einer enormen Herausforderung. Der Bio-Pionier GSE hat speziell für diese Bedürfnisse des weiblichen Organismus schonende, pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel entwickelt, die ausschließlich natürliche Rohstoffe in bester BioQualität beinhalten und zudem vegan, gluten- und laktosefrei sind. Drei dieser pflanzlichen Supporter möchten wir hier vorstellen: Der Frauen Vital Complex enthält pflanzliche BVitamine in Kombination mit natürlichem Vitamin C und Vitamin E sowie Mineralstoffe und essentielle Spurenelemente, die zu einem normalen Energiestoffwechsel und zur Funktion des Immun- und Nervensystems beitragen. Der besonders hohe Gehalt an natürlichem Vitamin B6 trägt außerdem maßgeblich zur Regulierung der normalen Hormontätigkeit und zu einer Verringerung von Müdigkeit und Erschöpfung bei.
Für das innere und äußere Wohlbefinden und die Vitalität trägt der Haut, Haare, Nägel Complex mit natürlicher Kieselsäure aus Bambussprossenextrakt, Selen aus Senfkörnern und B-Vitaminen aus Guaven-, Basilikumblatt und Zitronenschalenextrakt zur Erhaltung normaler Haut, Haare und Nägel bei. Mit dem Biotin Compact liefert GSE das sogenannte „Schönheitsvitamin“ Biotin aus biologischem Basilikumblattextrakt und Sonnenblumenkernen. Auch Biotin trägt zum Erhalt schöner Haut und Haare bei und unterstützt außerdem die normale Funktion des Energiestoffwechsels und des Nervensystems. Da der Körper Biotin nicht selbst bilden und nur kurz speichern kann, sollte es regelmäßig über die Nahrung zugeführt werden. Am besten pflanzlich und ohne künstliche Zusatzstoffe. Deshalb enthält die gesamte Phyto Vitamins Linie von GSE nur Vitamine und Mineralstoffe, die direkt aus Pflanzen gewonnen werden. Und das finden wir ziemlich stark.
WEITERE INFOS UNTER:
www.gse-vertrieb.de
Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen oder Osteoporose senken. Obst und Gemüse – der Umwelt zuliebe aus biologischem und nachhaltigem Anbau – sollten während den Wechseljahren vermehrt auf dem Speiseplan stehen. Aber auch Hülsenfrüchte, Vollkorn- und fettarme Milchprodukte liefern wichtige Nährstoffe. Wahlweise können auch Bio-Nahrungsergänzungsmittel aus rein pflanzlichen Inhaltsstoffen konsumiert werden, um die ausreichende Zufuhr an Vitaminen, Omega 3-Fettsäuren und Calcium zu gewährleisten.
Osteoporose trifft vermehrt Frauen
Höheres Alter – höheres Gesundheitsrisiko Einem Bericht des Robert Koch Instituts zufolge bewerten zwei Drittel der rund 35 Millionen Frauen in Deutschland ihre Gesundheit als gut oder sehr gut, ein etwas niedrigerer Anteil als bei Männern. Mit höherem Alter wird der Gesundheitszustand allerdings schlechter eingeschätzt: Nur knapp die Hälfte der Frauen ab 65 Jahren nimmt die eigene Gesundheit als gut oder sehr gut wahr. Mit zunehmendem Lebensalter steigt erwiesenermaßen das Risiko an bestimmten Krankheiten wie Krebs, Osteoporose, Schlaganfall oder Demenz zu erkranken. Vorsorgeuntersuchungen, eine ausgewogene und nachhaltige Ernährung sowie regelmäßige Bewegung sind wirksame Faktoren, um Krankheiten vorzubeugen und bis ins hohe Alter gesund zu bleiben. Gesunde Ernährung unterstützt nachweislich das köpereigene Abwehrsystem und kann dazu beitragen, Krankheiten zu verhindern oder bei schon bestehenden Krankheiten Be-
GESUNDE ERNÄHRUNG Vor allem in den Wechseljahren ist eine abwechslungsreiche und nachhaltige Ernährung das A und O.
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schwerden zu lindern und den Heilungsprozess zu begünstigen. Zu den Erkrankungen, von denen Frauen häufiger betroffen sind, gehören Muskelund Skelett-Erkrankungen – vor allem Arthrose, Osteoporose und rheumatoide Arthritis – sowie eine Reihe psychischer Erkrankungen wie Depression, Angststörungen und Essstörungen.
Vorsicht in den Wechseljahren Besonders in den Wechseljahren sollten Frauen darauf achten, wie sie sich ernähren. Denn bestimmte Lebensmittel können einer Gewichtszunahme entgegenwirken oder das in dieser Zeit erhöhte Risiko für Herz-
Bei der Osteoporose – auch bekannt als Knochenschwund – verändert sich die Struktur der Knochen. Spätestens ab etwa dem 40. Lebensjahr beginnt ein langsamer Abbau, bei dem die Knochen an Festigkeit und Elastizität verlieren. Von einer Osteoporose sprechen Fachleute, wenn die Knochendichte einen bestimmten Wert unterschreitet. Dann können Knochen schon bei geringem Anlass brechen. Frauen erkranken im Schnitt drei Mal so häufig an Osteoporose wie Männer. Neben gegebenen Risikofaktoren wie familiäre Veranlagung, weibliches Geschlecht und Alter tragen auch Faktoren zur Entstehung einer Osteoporose bei, die aktiv beeinflusst werden können. Eine gesunde Lebensführung ist daher der Schlüssel für jede Vorbeugung. Eine ausgewogene Ernährung, die eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D sicherstellt, hilft dem Körper alle wichtigen Nährstoffe für gesunde Knochen zuzuführen. Außerdem ist regelmäßige Bewegung unerlässlich, um dem Knochenschwund vorzubeugen. Als Richtwert gilt, dass sich mäßig anstrengende Ausdaueraktivitäten
von mindestens zweieinhalb bis fünf Stunden in der Woche, beispielsweise zügiges Gehen oder Radfahren, positiv auf die Knochenstruktur auswirken.
Riskiofaktor Brustkrebs Alleine in Deutschland erkranken jedes Jahr nach Angaben des Robert Koch Instituts in etwa 70.000 Frauen an Brustkrebs. Da diese Krebsart in den frühen und damit noch gut behandelbaren Stadien häufig keine Beschwerden verursacht, richten sich die Früherkennungsuntersuchungen insbesondere an Personen ohne Anzeichen für Brustkrebs. In Deutschland können Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre kostenlos eine Mammographie-Untersuchung in Anspruch nehmen. Bei dieser lassen sich Krebsvorstufen oder kleine Geschwulste entdecken, die noch nicht ertastet werden können. In Österreich steht die kostenlose Früherkennungsmammographie Frauen schon ab 40 Jahren zur Verfügung. Zusätzlich wird im Rahmen der jährlichen Brustkrebsvorsorge Frauen ab 30 Jahren die Möglichkeit einer Tastuntersuchung, die vom Frauenarzt durchgeführt wird, angeboten. Das Sozialunternehmen discovering hands hat diese Form der Früherken-
nungsart deutlich verbessert und nutzt den überlegenen Tastsinn von sehbehinderten Frauen. Sie werden zu professionellen medizinisch-taktilen Untersucherinnen (MTU) ausgebildet und sind danach in der Lage, minimale Veränderungen im Brustgewebe zu erfühlen. Eine Studie hat gezeigt, dass die speziell ausgebildeten sehbehinderten Frauen in etwa 30 Prozent mehr und rund 50 Prozent kleinere Gewebeveränderungen als Ärzte ertasten. Diese sogenannte taktile Brustuntersuchung dauert zwischen 30 und 60 Minuten. Sie findet unter ärztlicher Verantwortung statt und das Untersuchungsergebnis wird anschließend mit dem Mediziner besprochen. Die Kosten für eine solche Untersuchung werden von zahlreichen gesetzlichen Krankenkassen und allen Privatversicherungen übernommen. An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass diese Früherkennungsmethode keinesfalls eine Mammographie ersetzt, sondern ein zusätzliches Angebot zur Brustkrebsvorsorge darstellt. Das Konzept von discovering hands hat für viel Aufmerksamkeit gesorgt und wurde bereits vielfach prämiert. So beispielsweise auch mit dem Next Economy Award des Forum Nachhaltig Wirtschaften.
DISCOVERING HANDS Aktuell arbeiten deutschlandweit 50 ausgebildete medizinisch-taktilen Untersucherinnen (MTU) in mehr als 100 Arztpraxen, Kliniken und discovering hands-Zentren. 31 gesetzliche Krankenkassen und alle Privatversicherungen übernehmen die Untersuchungskosten.
Natur pur
mit gütesiegel
P. Jentschura: die Marke für Gesundheit in der Säure-Basen-Balance Nur das Beste von Menschen für Menschen, so lautet die Maxime bei P. Jentschura. Der führende Hersteller basischer Lebensmittel, Körperpflegeprodukte und Textilien ist zwar längst ein „Global Player“, hält aber nach wie vor an naturheilkundlichen Erkenntnissen fest.
naturbelassenen Produkte aus kontrolliert-biologischem Anbau sowie die zertifizierten Naturkosmetikartikel sorgen für „einen gesunden Geist in einem sauberen Körper“. Das Traditionsunternehmen Jentschura blickt auf eine lange Historie mit drogistischem Ursprung zurück: Schon die Eltern von Firmengründer Peter Jentschura betrieben eine Drogerie und beschäftigten sich mit dem Wissen um Tees, Kräuter, Pflanzen, Körperpflege- und Gesundheitsprodukte.
Naturheilkundliche Forschungen Bald vertiefte Jentschura sich in Forschungen rund um den Stoffwechsel. Im Zentrum standen Fragen wie etwa: Wie kann der Körper am besten entschlacken und wie werden Säuren neutralisiert? Denn ein disbalancierter SäureBasen-Haushalt ist mitverantwortlich für viele moderne Zivilisationskrankheiten. Neben dem regulären Drogeriebetrieb beschäftigte er sich daher zunehmend mit basischen Körperpflegeprodukten und Lebensmitteln. 1982 legte er mit der Gründung eines eigenen Verlages die Basis für wissenschaftliche Arbeiten und Publikationen rund um die Themen Säure-Basen-Haushalt und Entschlackung. Die Grundlage bildeten die langjährigen Forschungen von Jentschura und seinem Freund und Weggefährten Josef Lohkämper, hervorgegangen ist daraus ein längst fest etablierter Gesundheitsverlag. Ihr erstes Werk „Gesundheit durch Entschlackung“ hat sich bereits mehr als eine Viertelmillion Mal verkauft.
Der „Dreisprung der Entschlackung“: Jentschuras BasenKur®
Tradition und Qualität Die Marke P. Jentschura steht seit mehr als einem Vierteljahrhundert für hochwertige basische Körperpflegeprodukte, basenüberschüssige Lebensmittel und regenerative Sauerstoffanwendungen. Grundlage für all das ist die Forschung zum Wohle der Gesundheit in den Zeiten unserer „modernen“ Lebensweise mit all ihren Zivilisationskrankheiten. Gut 100 Angestellte arbeiten in Produktion und Verwaltung für das Familienunternehmen mit drogistischem Ursprung. Die mehrfach preisgekrönten Produkte (u.a. diverse Innovations- und Leserpreise) werden in mehr als 25 Länder exportiert. Das gesamte Kernsortiment wird regional in der Manufaktur in Münster hergestellt. Nachhaltigkeit, Gesundheit und Lebensfreude stehen bei P. Jentschura im Fokus. Die
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Um Gesundheit, Schönheit aber auch die mentale sowie die körperliche Leistungsfähigkeit nachhaltig zu fördern, ist es von zentraler Bedeutung, auf einen ausbalancierten Säure-Basen-Haushalt zu achten. Die Traditionsmarke P. Jentschura hat dafür ein ganzheitliches Produkt-Ensemble für die Säure-Basen-Balance konzipiert, das den Organismus entschlackt, entsäuert und nachhaltig regeneriert. Jentschuras BasenKur® setzt sich zusammen aus dem wohltuend-reinigenden 7x7® Bio-KräuterTee, dem omnimolekularen 100-Pflanzen-Bio-Lebensmittel WurzelKraft® (der Rundumversorger) und dem Naturkosmetikprodukt MeineBase®, dem basisch-mineralischen Körperpflegesalz mit einem pH-Wert von 8,5, das wie ein Jung- und Gesundbrunnen wirkt. Jentschuras BasenKur® ist eine moderne, effektive und nachhaltige Form der aktiven Gesundheitsprävention.
Die gesamte Produktvielfalt finden Sie unter:
www.p-jentschura.com
PROMOTION
FÜR 2-3 PERSONEN
Würzige Süßkartoffel-Linsen Pfanne mit Schafskäse • Die Linsen in kochendes Wasser geben und 30 Minuten garen. Abgießen und zur Seite stellen. • Die Zwiebel pellen und klein schneiden. Die Süßkartoffel abwaschen, die Schale entfernen und in Würfel schneiden. In einer Pfanne 2 EL ÖL erhitzen und die Zwiebel, Salbeiblätter und die Süßkartoffelwürfel darin andünsten. Mit Gemüsebrühe angießen und etwa 20 Minuten garen. Mit dem Essig angießen und mit Salz und Pfeffer würzen. • Die Cherrytomaten waschen, halbieren und nach 10 Minuten Garzeit in die Pfanne geben. Den Schafskäse würfeln, hineingeben und schmelzen lassen. Zum Schluss die Linsen hineingeben, erwärmen und mit der Petersilie bestreuen.
ZUTATEN:
150 g Berglinsen 1 rote Zwiebel 1 große Süßkartoffel (oder ein kleiner Hokkaido-Kürbis) 2 EL Olivenöl 8 EL Salbeiblätter 150 g Cherrytomaten
2 EL Balsamicoessig 2 EL Cherryessig 200 ml Gemüsebrühe 150 g Schafskäse 1 Paket Räuchertofu 1 TL Kokosfett 1 – 2 TL WurzelKraft
• In einer kleinen Pfanne das Kokosfett erhitzen und den gewürfelten Räuchertofu anbraten. Die Linsen-Gemüsepfanne mit dem Tofu servieren. Dazu schmecken auch Pellkartoffeln, Hirse o. Ä. • Nach Abkühlung mit 1 – 2 TL WurzelKraft verfeinern.
FÜR 2 PERSONEN
MorgenStund‘ Brownie ZUTATEN:
20 EL MorgenStund‘ 35 g Kokosfett und etwas mehr zum Einfetten 70 g Zartbitterschokolade 1 Ei 50 g Reissüße (Pulver) 1 Prise Salz Für die Fruchtsoße:
125 g Beerenmischung, frisch oder tiefgekühlt 1 EL Reissüße oder ½ EL Agavendicksaft 1 EL Orangenlikör oder Wasser etwas Puderzucker zum Bestreuen • Den Backofen auf 180 °C (Ober- / Unterhitze) vorheizen. Zwei kleine ofenfeste Förmchen oder kleine Tassen mit Kokosfett einfetten. Das Kokosfett und die Schokolade in einem kleinen Topf langsam schmelzen lassen. Das Ei mit der Reissüße und der Prise Salz mit dem Handrührgerät schaumig schlagen. Dann die Schoko-Fett-Masse unterheben und zum Schluss den rohen MorgenStund‘ unterrühren. Den Teig in die Förmchen füllen und ca. 10 Min. backen. • Für die Soße alle Zutaten in einen Topf geben und für ein paar Minuten köcheln lassen. Dann die Küchlein aus der Form stürzen oder in der Form auf einem Teller mit der Soße anrichten und mit Puderzucker bestreuen.
Nachhaltig leben
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Erfrischende Vitaminbooster für zuhause oder unterwegs:
„Feine Smoothies“ von Staatl. Fachingen
Gesund und einfach
Nach dem Winter sehnen sich alle nach frischen Vitaminen und Nährstoffen. Staatl. Fachingen sorgt mit „Feine Smoothies“ für eine gelungene Abwechslung im Glas. Die Rezeptsammlung für kreative und erfrischende Smoothie-Kreationen überrascht mit einer spannenden Kombination aus Schärfe, Süße, Säure und Bitterstoffen sowie der ein oder anderen ungewöhnlichen Zutat. Alle Rezepte sind schnell und einfach zubereitet. Im stressigen Alltag ist es gar nicht so einfach, stets genügend Vitamine zu sich zu nehmen. Smoothies sorgen dafür, ganz nebenbei den täglichen Nährstoffbedarf zu decken. „Staatl. Fachingen ist eine sehr wertvolle Zutat für Smoothies. Durch seinen natürlich hohen Hydrogencarbonat-Gehalt von 1.846 mg/l und wichtige Mineralstoffe wie Magnesium und Calcium hilft es, die tagtäglich entstehenden Nährstoffverluste auszugleichen, Mangelerscheinungen vorzubeugen, den Stoffwechsel anzuregen und die innere Balance zu fördern“, so Heiner Wolters, Geschäftsführer der Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH.
Smoothies sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Sie versorgen den Körper auf einfache Art mit Nährstoffen und Vitaminen. Außerdem sind sie durch die Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten von frischem Obst und Gemüse extrem abwechslungsreich. Smoothies eignen sich ideal als gesunder Snack für zwischendurch oder sogar als ganze Mahlzeit, wie zum Beispiel zum Frühstück als Start in einen rasanten Alltag. Sie sind zudem der perfekte Begleiter für unterwegs oder im Büro. D i e Reze p te i n „ Fe i n e S m o o thies“ bestechen durch einmalige Geschmackskombinationen aus Obst, Gemüse, Gewürzen und Kräutern auf einer natürlichen Wasser-Basis. Die samtweichen Gaumenschmeichler basieren auf guten und unbehandelten Zutaten. Besonders empfehlenswert für ein perfektes Ergebnis ist die Auswahl an wirklich reifem, aromatischem Obst und Gemüse. Ab April 2022 ist das Buch als Gratiszugabe beim Kauf eines Kastens Staatl. Fachingen STILL oder MEDIUM in teilnehmenden Lebensmittel- und Getränkemärkten erhältlich. Die gesamte Herstellung des hochwertigen Hardcover-Buches erfolgte klimaneutral.
Über Staatl. Fachingen Seit 1742 wird es für seinen Geschmack und seine außergewöhnliche Mineralisierung geschätzt. Im Handel ist Staatl. Fachingen als Heilwasser STILL und Mineralwasser MEDIUM erhältlich. Die Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH sitzt in Fachingen an der Lahn und beschäftigt 75 Mitarbeitende. Um die Qualität des Wassers zu bewahren, pflegt das Unternehmen einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit seinen natürlichen Quellvorkommen. Der mittelständische Brunnen setzt seit 2003 konsequent auf Individual-Glasflaschen im Mehrwegsystem. Staatl. Fachingen investiert seit Jahren in aktiven Umweltschutz und steht für einen nachhaltigen Umgang mit seinen Ressourcen. Die Themen Qualität und Nachhaltigkeit sind fest in den Leitlinien des Brunnenbetriebes verankert und werden messbar gelebt. Seit 2020 ist das Unternehmen aus Fachingen an der Lahn klimaneutral.
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FÜR 1 PORTION
Ananas-Zitronenmelisse-Vanille 200 g Ananas • ½ Avocado • Saft von ½ Limette 1 Stängel Zitronenmelisse • ½ Bourbon-Vanillestange 150 ml „Staatl. Fachingen STILL“
Zubereitung Die Ananas vierteln, die Schale und den Strunk entfernen. Die Avocado halbieren, den Stein entfernen, das Fruchtfleisch aus der Schale lösen und in einen Standmixer geben. Die Ananas in grobe Stücke schneiden, mit Limettensaft und den gewaschenen Zitronenmelisseblättern in den Mixer geben. Die Vanillestange längs halbieren und das Vanillemark mit der Messerrückseite herauskratzen. Mit „Staatl. Fachingen STILL“ in einen Standmixer zu den anderen Zutaten geben und ca. 20 Sekunden pürieren. Sofort servieren.
FÜR 1 PORTION
Papaya-Chili-Orange 200 g Papaya • ¼ rote Chilischote • 1 kleine Möhre ½ Orange • 200 ml „Staatl. Fachingen STILL“
Zubereitung Die Papaya längs vierteln, die Kerne mit einem Löffel herauslösen, das Fruchtfleisch von der Schale schneiden, zerteilen und in einen Standmixer geben. Chili waschen, ein kleines Stück abschneiden und ebenfalls in den Mixer geben. Die Möhre und die halbe Orange schälen, beides in Stücke schneiden und mit „Staatl. Fachingen STILL” zu den restlichen Zutaten in den Mixer geben. Etwa 40 Sekunden fein pürieren und direkt genießen.
FÜR 1 PORTION
Honigmelone-Mandeldrink-Feige 200 g Honigmelone • 100 ml Mandeldrink 100 ml Birnensaft • 1 EL Kokoschips • 2 Feigen
Zubereitung Längs eine dicke Spalte aus der Honigmelone schneiden, die Kerne und die Schale entfernen und das Fruchtfleisch grob zerkleinern. Zusammen mit dem Mandeldrink, dem Birnensaft und den Kokos-Chips in einen Standmixer füllen. Die Feigen halbieren und das Fruchtfleisch herauslösen. Zu den restlichen Zutaten geben und etwa 30 Sekunden zu einem cremigen Smoothie pürieren. Sofort genießen.
Nachhaltig leben
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FÜR 1 PORTION
Gojibeeren-Birne-Pfirsich-Chili 1 reife Birne • 1 reifer Pfirsich • 2 EL Gojibeeren • Saft von ½ Limette 1 Prise Chiliflocken • 150 ml „Staatl. Fachingen STILL“
Zubereitung Die Birne und den Pfirsich gründlich waschen, beide vierteln, Kerngehäuse bzw. Stein entfernen und das Fruchtfleisch in grobe Stücke schneiden. Fruchtfleisch zusammen mit den Gojibeeren, dem Limettensaft, den Chiliflocken und „Staatl. Fachingen STILL” in einen Standmixer füllen und 20–30 Sekunden bis zur gewünschten Konsistenz fein pürieren. Direkt genießen oder bis zum Verzehr im Kühlschrank aufbewahren.
FÜR 1 PORTION
Heidelbeere-Honigmelone-griechischer Joghurt 100 g Heidelbeeren • ⅛ Honigmelone • ½ Bourbon-Vanillestange 50 ml „Staatl. Fachingen STILL“ • 50 g griechischer Joghurt
Zubereitung Heidelbeeren gründlich waschen. Die Melone schälen, die Kerne mithilfe eines Löffels entfernen und das Fruchtfleisch klein schneiden. Anschließend die Vanilleschote längs halbieren, das Mark mit der Messerrückseite herausschaben und mit den Heidelbeeren, den Melonenstücken und „Staatl. Fachingen STILL” in einen Standmixer füllen. Alles etwa 20 Sekunden fein pürieren. Zum Schluss den griechischen Joghurt unterheben und direkt genießen.
FÜR 1 PORTION
Granatapfel-Haferflocken-Wassermelone 1 Bund Minze • 50 g Granatapfelkerne • 15 g Haferflocken 1 TL Ahornsirup • 200 g Wassermelone 50 ml „Staatl. Fachingen MEDIUM“ • 3 EL Skyr
Zubereitung Die Minze waschen, trocken schütteln und die Blättchen abzupfen. Den Granatapfel halbieren und die Kerne aus der Schale lösen. Diese zusammen mit den Haferflocken, den abgezupften Minzeblättern und dem Ahornsirup in einen Standmixer geben. Anschließend längs eine Spalte aus der Wassermelone herausschneiden, das Fruchtfleisch von der Schale trennen und in grobe Stücke schneiden. Die Stücke ebenso wie „Staatl. Fachingen MEDIUM” zu den restlichen Zutaten in den Standmixer geben und für 30 Sekunden zu einem samtigen Smoothie pürieren. Zum Schluss den Skyr unterrühren und sofort genießen.
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Nachhaltig leben
Foto: Sandra Tauscher
FÜR 1 PORTION
Gurke-Nektarine-Limette 100 g Bio-Salatgurke • 1 Bio-Limette • 100 g reife Mango • ½ reife Nektarine 1 Passionsfrucht • 150 ml „Staatl. Fachingen STILL“
Zubereitung Gurke und Limette gründlich waschen. Die Mango schälen, das Fruchtfleisch vom Kern schneiden und in einen Standmixer geben. Die Nektarine schälen und mit der Gurke in grobe Stücke schneiden. Beides zu den Mangostücken geben. Die Limettenschale abreiben und ebenso dazugeben. Dann die Passionsfrucht halbieren, das Fruchtfleisch mit einem Löffel herauslösen und als letzte Zutat mit „Staatl. Fachingen STILL“ in den Mixer füllen. Alles etwa 30 Sekunden fein pürieren und sofort servieren.
FÜR 1 PORTION
Erdbeere-Mango-Thymian 150 g Erdbeeren • 2 Zweige Zitronenthymian • 150 g Mango 2 EL zarte Haferflocken • 100 ml „Staatl. Fachingen STILL“
Zubereitung Die Erdbeeren und den Thymian waschen. Die Blütenansätze von den Erdbeeren abschneiden und größere Früchte halbieren, die Thymianblättchen abzupfen. Die Mango schälen, das Fruchtfleisch vom Kern schneiden und in grobe Stücke teilen. Zusammen mit den Erdbeeren, den Thymianblättchen, den Haferflocken und „Staatl. Fachingen STILL” in einen Standmixer füllen und 20–30 Sekunden fein pürieren. Direkt genießen oder für den späteren Verzehr in eine Flasche füllen, verschließen und im Kühlschrank aufbewahren.
FÜR 1 PORTION
Ingwer-Chiasamen-Erdbeere 1 dicke Scheibe Ingwer (ca. 1 cm dick) • 250 g Erdbeeren 1 EL Chiasamen • 100 ml Mandeldrink
Zubereitung Die Ingwerscheibe schälen, die Erdbeeren waschen und die Blütenansätze entfernen. Größere Erdbeeren halbieren und den Ingwer klein schneiden. Ingwer und Erdbeeren in einen Standmixer füllen. Die Chiasamen mit dem Mandeldrink hinzufügen und für 15–20 Sekunden fein pürieren. Nach Belieben den Smoothie mit etwas mehr Mandeldrink verdünnen.
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Monatshygiene in ökologischer Vielfalt Text: Michaela Hocek
Aus Amerika schwappte der Trend der „period pantys“ nach Europa. Aktuell entscheiden sich immer mehr Frauen, Wegwerfprodukte durch Periodenslips, waschbare Stoffbinden, Menstruationstassen- und ungebleichte Naturschwämme zu ersetzen. Auch Frauen mit Blasenschwäche oder frischgebackene Mütter setzen gerne auf nachhaltige Produkte ohne synthetische Zusätze. Die Produktvielfalt hilft auch dabei, die „Tage“, „Tante aus Amerika“,
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Nachhaltig leben
„Erdbeerwoche“ oder welche „Kosenamen“ es sonst noch für die Periode gibt, aus der Tabuzone zu holen. Die Geschichte der weiblichen Monatsblutung hat tatsächlich ihre Höhen und Tiefen erlebt: Vom heiligen Status über die Klassifizierung als unreine Zeit bis zur Normalität. Jetzt setzen unzählige Hersteller an, das Thema neu zu denken und vor allem positiv zu besetzen – mit bunten Designs, Unterwäsche, die sich sehen lassen kann und informativen Blogs zur
Wissenserweiterung. Pfiffig auch die Idee, Socken und Slipeinlagen im gleichen Design anzubieten. Da kann z. B. auch der moderne Mann Solidarität zeigen, wenn er sie trägt, oder Frau hat auf jeden Fall warme Füße. Apropos Wärme: ein wichtiges Accessoires ist auch ein Wärmekissen oder Wärmeschal, der auf der Couch ebenso wie unterwegs getragen werden kann. Denn Bewegung tut während der Periode ebenso gut wie Entspannung.
250
Bis zu 29,57 Liter Blut kann ein menstruierender Körper im Lauf seines Lebens verlieren.
Mit einer Menstruationstasse können bis zu 250 Tampons pro Jahr eingespart werden. Wird sie gut gepflegt, hält sie viele Jahre. Sie kann auch länger im Körper bleiben, ist beim Sport nicht spürbar und trocknet nicht so aus wie das faserige Pendant. Für Sauna- oder FKK-Fans ist von Vorteil, dass kein Bändchen zu sehen ist. Gereinigt wird sie durch Auskochen, während der Menstruation wird sie für ca. 20 Sekunden mit kaltem Wasser ausgespült.
(Quelle: einhorn.my)
6 x Ja, zu alternativer Monatshygiene Konventionelle Tampons, Binden und Slipeinlagen erzeugen inklusive Verpackung mehr als 200.000 Tonnen Abfall pro Jahr und bestehen zu etwa 90 Prozent aus Kunststoff.
- Umweltfreundliche Zero Waste-Produkte - Angenehmes Tragegefühl - Natürlicher Zugang zur Periode - Langfristig günstiger - Bio-Rohstoffe kommen zum Einsatz - Häufig regionale und faire Produktion
Wiederverwendbare Stoffbinden und -einlagen halten drei bis fünf Jahre, sind für schwache und starke Blutungen erhältlich. Sie können in der Waschmaschine gewaschen und nach einem Wechsel unterwegs in einem Wetbag transportiert werden.
Made in Germany Stefanie Wagner startete im mittelfränkischen Ansbach mit selbstgemachten Stoffbinden, als sie mit den bisher erhältlichen Produkten nicht zufrieden war. Heute umfasst das Almo ein weit breiteres Sortiment rund um die Periode, Schwangerschaft und Geburt – vom Menstruationsschwamm über die Stehpieselhilfe bis zum Zyklus-Mandala uvm. Besonders schön sind die bestickten Sondereditions mit Venuszeichen, Mondgöttin oder Venus von Willendorff. Auch Tangaeinlagen und Wetbags für unterwegs sind erhältlich. Besonders die Auswahl an verschiedenen Größen und bunten Farben stechen bei Almo hervor. Die Produkte aus zertifizierter Bio-Baumwolle sind bis zu 95 Grad Celsius waschbar. Produziert wird vor Ort in Nähereien in Franken.
Slipeinlagen ab EUR 14,29 www.natuerlich-almo.de
www.wollke.at Set „Doppelt hält besser“ EUR 45,90
Von Frauen für Frauen „Meine Wollke“ möchte den Monatshygiene-Markt grüner und bunter machen. Verkauft werden ökologisch nachhaltige Produkte, die fair und sozial von benachteiligten Frauen genäht werden. Diese werden anschließend händisch verpackt. Die wiederverwendbaren Slipeinlagen und Binden bestehen aus 100 Prozent Bio-Baumwolle und sind, um die weibliche Gesundheit zu schützen, komplett frei von Chemie, Duftstoffen und Weichmachern. Für die Periode oder eine Beckenbodenschwäche werden die Wollken-Binden angeboten. Diese hat zusätzlich noch eine Lage Frottee-Pull und eine Molton Einlage. Die Produkte spiegeln mit eigenen Namen und Mustern jede Form von Sexualität oder geschlechtlicher Identität wider. Ein Wollken-Produkt ersetzt bis zu 300 Wegwerfprodukte und reduziert so Berge von Einwegmüll. Es verrottet in zwei bis fünf Monaten.
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Good vibes Wärmeschal ab EUR 44,50
Das krampflösende Magnesium-Trinkgranulat „BetterPeriod“ von femitale wurde gemeinsam mit Gynäkologen entwickelt und versorgt mit Nährstoffen und Vitaminen. Es schmeckt nach Zitrone und Holunder, wird in Deutschland hergestellt und ist vegan,
RABATTCODE: femitale15 www.femitale.com BetterPeriod-Trinkgranulat ab EUR 29,90
- 15 % auf das gesamte Sortiment gültig bis zum 31.05.2022
laktose- und hormonfrei. Es wird fünf Tage vor, während und nach der Periode eingenommen. Der Wärmeschal kommt einer herzlichen Umarmung gleich, kann Bauch-, Rücken- oder Schulterschmerzen lindern, die Nieren wärmen und funktioniert auch als stützende Lehne. Er besteht aus atmungsaktiver Bio-Baumwolle, ist bei 30 Grad Celsius waschbar und kann eine Wärmeflasche bis 1,2 Kilogramm ohne lästiges Verrutschen beherbergen.
Hygienischer als Toilettenpapier Eine Podusche ist ein cleveres Tool zur Intimpflege. Die ehemaligen Berliner Szenegastronomen Lucius von Berlepsch und Markus Jänsch haben unter dem Label „Bidetlity“ ein Modell in zwei Pastelltönen designt, das pro Jahr ein Einsparpotenzial von bis zu 15 kg Toilettenpapier in sich birgt. Das transportable Bidet leistet auf dem WC zuhause, aber auch im Urlaub oder in der Natur gute Dienste. Ein interessanter Fakt der Unternehmer: „70 Prozent der Weltbevölkerung reinigen ihren Intimbereich nach dem Toilettengang mit Wasser.“ Der Duschkopf ist biologisch abbaubar, das flexible Element ist aus BPA-freiem PVC. Zwischen Bidetlity und dem internationalen Umweltprojekt „Eden Reforestation Projects“ besteht eine Partnerschaft. Pro verkauftem Modell werden fünf Bäume, z. B. in Nepal oder Haiti, gepflanzt. Insgesamt werden zehn Prozent des gesamten Gewinns an soziale und ökologische Projekte gespendet.
EUR 28,90 www.bidetitly.de
www.ooia.de Periodenunterwäsche ab EUR 26,95
Female Empowerment Die Gründerinnen Kristine und Kati aus Berlin haben sich ihren Traum von anspruchsvollen Führungsrollen mit flexiblen Arbeitszeiten selbst erfüllt. Die Recherche für ihre Periodenunterwäsche betrieben sie gemeinsam mit Wissenschaftlern, Textilexperten, Produktentwicklern und Gynäkologen. Materialproben forderten sie aus ganz Europa an, bevor 2018 der Prototyp eines ooia-Modells realisiert war und sie kurzerhand ihre bisherigen Jobs kündigten. Ein integriertes Membransystem sorgt für Saugkraft und Auslaufschutz. Die körpernächste Schicht ist aus Merinowolle. Bis heute wurden bereits mehr als 700.000 Stück verkauft. Mittlerweile sind auch Produkte für stillende Mütter und Frauen mit Blasenschwäche hinzugekommen.
Designträchtig Mit außergewöhnlichen Verpackungen, coolen Sprüchen und den drei Grundwerten „Fairstainable“, „Unicornique“ und „Fight&Hug“ wird auf hohe Produktqualität und moderne Unternehmensführung geachtet. Dazu gehören Details wie transparente Umsätze und Gehälter, eigenständige Urlaubseinteilung, die Integration von Geflüchteten, Bedacht auf Lieferketten u.v.m. Der Blog auf der Website spricht Umwelt-, Sex- und gesellschaftspolitische Themen an. Die Produktpalette ist breit: Kondome, Slipeinlagen, Menstruationstassen, Binden oder auch ein Pimmel- und Muschistempel finden sich dort.
ab EUR 22,www.erdbeerwoche.com
www.einhorn.my Kondome EUR 6,-
Tabuthemen offen angesprochen
Komplettset EUR 35,45
Hilfe bei PMS „Stimmungsmacher“, „Periodenzeit“ und „Busenfreundin“ nennen sich die zur Gänze naturreinen ätherischen Öle von Paopao Essentials, die einzeln oder als Set dabei helfen, während dem natürlichen Zyklus, in der Schwangerschaft oder während der Stillzeit das körperliche und seelische Wohlbefinden zu unterstützen. So kann leichter mit Stimmungsschwankungen, Menstruationsbeschwerden und Brustspannen umgegangen werden. Das junge Start-up aus Konstanz wurde von Frauen gegründet, die mit NaturEUR 44,97 www.paopao-essentials.de produkten den weiblichen Zyklus genauso wie die Zeit nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel begleiten, aber auch für mehr Aufklärung, Austausch und Zusammenhalt sorgen möchten.
Bereits seit 2011 sind die Produkte von erdbeerwoche auf dem Markt. Annemarie Harant und Bettina Steinbrugger gründeten das Unternehmen, um mit dem Tabuthema Menstruation aufzuräumen. Heute umfasst das faire und vegane Bio-Sortiment von der Menstruationstasse über Slipeinlagen und Periodenslips bis zum Biotampon alles, was es braucht, um nach dem Umstieg auf diese Produkte eine positivere Einstellung zum eigenen Körper zu entwickeln. Auf der Website des Social Business findet sich weit mehr als ein Onlineshop – der Informationsgehalt ist erfreulich hoch.
Wohltuende Weltpremiere
EUR 29,95 www.vivani.de Ein Wärmekissen, das n a c h d e m E r wä r m e n nach frisch gebackenen Schokobrownies duftet, verbessert so manch unangenehme Situation. Der Bochumer Bioschokoladen-Hersteller EcoFinia lässt mit einer tollen Innovation aufhorchen. Das handgenähte Wärmekissen „Vivani Cocoa Cure“ aus 100 Prozent Bio-Baumwolle, dessen acht mit Kakaoschalenbruch und Bio-Dinkel gefüllten Wärmekammern optisch an eine Tafel Schokolade erinnern, ist von Hand genäht und verfügt über eine lange Wärmewirkung – ideal bei Bauchschmerzen, Magenkrämpfen, Schulter- und Nackenverspannungen, kalten Füßen etc. Das mitgelieferte Band kann durch Schlaufen am Kissen zum Befestigen am Körper verwendet werden.
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URSPRUNG VINTAGE Den detailverliebten Kreationen von King Louie in femininen Designs, bunten Farben und individuellen Mustern sieht man bis heute an, dass das Unternehmen 1981 als Vintage-Shop geplant war. Die Hälfte der Kleidung ist aus umweltfreundlichem Material und drei Viertel aus Bio-Baumwolle. ab EUR 59,95 www.kinglouie.de
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Frische Looks für den Sommer Starten Sie modisch durch mit Damen- und Herrenkollektionen, die mit Bedacht gefertigt wurden. Text: Michaela Hocek
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ind Sie in Shoppinglaune oder demnächst auf Reisen in entspannter Stimmung, um sich einem ausgedehnten Shoppingbummel hinzugeben? Wollen Sie dabei Bedacht auf nachhaltige Auswahl Ihrer Kleidung legen und wissen nicht so recht, worauf Sie achten müssen? Dann sollten Sie auf folgende Aspekte Wert legen: Die oberste Prämisse sollte sein, dass Sie nur kaufen, was Sie auch wirklich benötigen. Wir alle kennen die Situation, dass aus einer Laune heraus etwas gekauft wird oder man denkt, dieses Trend-Teil muss ich unbedingt haben, auch wenn es meiner Figur nicht schmeichelt und danach als Staubfänger unbeachtet sein Dasein im Kleiderschrank fristet. Versuchen Sie sich ein Grundwissen anzueignen, welche Qualitätssiegel es gibt. Unsere vier hier angeführten geben eine erste Orientierungshilfe. Sollten Sie ins Ausland reisen, können Sie sich auch schon vorab informieren, ob es nachhaltige Boutiquen oder Fairtrade-Geschäfte im näheren Umkreis gibt. Faire und nachhaltige Labels legen den Herstellungsprozess des Kleidungsstücks offen. Gibt es Informationen, woher das Textil stammt, ist es ein gutes Zeichen. In ökonomischer Hinsicht sollte auf giftige Chemikalien verzichtet werden und stattdessen auf einen ressourcenschonenden Verbrauch geachtet werden. In sozialer Hinsicht sind faire Löhne, angemessene Arbeitszeiten und ausreichender Arbeitsschutz sowie der Verzicht auf Kinder- und Zwangsarbeit sowie Diskriminierung wichtig. Wenn Sie gerne online bestellen, achten Sie auch darauf, ob ein klimaneutraler Versand erfolgt. Ideal sind auch Websites mit genauen Größentabellen. Je weniger zurückgeschickt werden muss, desto besser. Weitere Informationen finden sich auf folgenden Websites: www.siegelklarheit.de www.bewusstkaufen.at/label-kompass/ www.fairfashionguide.de
GOTS-Siegel: Global Organic Textile Standard, schreibt mindestens 70 Prozent Bio-Naturfasern vor, ist aber weder biologisch abbaubar noch wirklich recyclingfähig.
Made in Green Siegel: Zählt zu den strengsten Siegeln am Markt. Die Endprodukte sind schadstoffgeprüft nach dem weit verbreiteten Oeko-Tex Standard 100. Das Siegel setzt auf geschlossene Produktionskreisläufe.
Fairtrade Certified Cotton: Soll Baumwollproduzenten in Entwicklungsländern eine faire Bezahlung ermöglichen und durch nachhaltiges Wirtschaften Armut und Abhängigkeiten bekämpfen.
Fair Wear Foundation (FWF) verpflichtet sich, die Arbeitsbedingungen in den Betrieben zu verbessern. Dazu gehören das Verbot von Zwangsund Kinderarbeit, die Einhaltung der Koalitionsfreiheit und Regelungen gegen Diskriminierung.
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Schmucke Ansichten Accessoires machen den Look aus EUR 89,www.stilnest.com
ECHTSCHMUCK ON DEMAND Die Hoops „Belong“ sind ein Beispiel für den hochwertigen Schmuck des Berliner Schmucklabels stilnest, das moderne Looks, Transparenz, Fairness und nachhaltige Materialien zu seinen Core Values auserkoren hat.
Armband: EUR 55,Kette: EUR 109,www.deardarling.berlin
RECYCLING-GOLD Die Rohstoffe der Kollektionen wie diesen „Singapur“-Modellen stammen von zertifizierten Händlern aus Deutschland und Italien, die dem Responsible Jewellery Council (RJC) angehören.
ab EUR 69,www.heroyne.com
JUNGES LABEL Auf Sustainable-High-Jewellery hat sich heroyne spezialisiert. Das Ziel der Gründerin Theresia Schick ist es, feminine und zeitlose Statementschmuckstücke aus Recycling-Edelmetallen zu designen.
EUR 129,www.no-name.fr
DEFINITIV EIN HINGUCKER Der Damenschuh „Strong Derby Canvas Recycled“ in royalem Blau ist – wie der Name schon sagt – aus recycelter Baumwolle und lässt mit eingekerbter Sohle und Rock’n’Roll-Akzenten die Nineties wieder aufleben.
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Nachhaltig leben
KORK-STATEMENTS Die Kreationen für Damen und Herren aus dem Rohstoff Kork von UlStØ sind langlebig, nachhaltig und wasserabweisend. Sie brauchen kaum Pflege und werden mit einem feuchten Tuch gereinigt. Die Rinde der Korkeichen wird im Mittelmeerraum aus naturbelassenen und jahrhundertealten Wäldern gewonnen. Sie bieten bis zu 200 verschiedenen Tierarten Schutz.
Handtasche: EUR 79,Wendegürtel: EUR 59,www.ulsto.de
ZEITLOS UND INNOVATIV Die aktuelle Kollektion des Labels ShipSheip setzt auf SeaCell, eine Lyocellfaser aus Buche und Eukalyptus, in die Alge integriert wird, und Tencel, eine weich fließende Alternative zu Seide.
ab EUR 99,www.shipsheip.com
PERFEKTER SITZ Der faire Jeansspezialist Dawn produziert seit 2015 ethisch in der eigenen Factory im vietnamesischen Saigon und hat im „Brand Performance Check“ der Fair Wear Foundation 100 Punkte erreicht. Ein guter Beweis, dass man das Ziel der Vorbildfunktion in der Modebranche erreicht hat. Außerdem ist die Marke für ihre sehr gute Passform bekannt. Der Fitguide auf der Website hilft dabei, das richtige Modell für sich zu finden. ab EUR 99,www.dawndenim.com
Nachhaltig leben
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„WE CARE TOGETHER“-LABEL Im Rahmen der diesjährigen Earth Week stand bei Peek & Cloppenburg in Kooperation mit forstfreunde, die verschiedene internationale Aufforstungsprojekte initiieren, die Aktion „Wir lassen Bäume pflanzen“ im Mittelpunkt. Durch den Erwerb nachhaltigerer Kleidung, die mit dem „We care together“Label gekennzeichnet ist, wie dem Sweatshirt und den Sweatpants von Jake’s, können Kunden einen hilfreichen Beitrag leisten. je EUR 39,99 www.peek-cloppenburg.at ab EUR 85,www.bonjourserenite.de
RAFFINESSE À LA FRANCAISE
AWARE So lautet das Motto bei Givn Berlin für die aktuelle SS22-Kollektion. Casual Chic und Loose Fits: Es wird auf abwechslungsreiche Materialqualitäten und moderne Schnittführung gesetzt. Farblich bewegt man sich in der Welt natürlicher Nuancen. ab EUR 39,95 www.givn-berlin.com
Die Potsdamer Fashion-Brand Bonjour Sérénité setzt mit körperbetonten Looks aus 100 Prozent Bio-Baumwolle mit GOTS-Zertifizierung auf französischen Style mit klingenden Modellnamen wie Catherine Deneuve, Jeanne Moreau oder Romy Schneider.
GUT ZU FUSS Die Clog-Pantolette „Fiona“ des Schuhherstellers Woody verfügt über eine biegsame Sohle aus nachhaltigem Weidenholz, die mit unterschiedlichen Farb- und Mustervariationen erhältlich ist. Mit diesem legeren Sommerschuh macht man beim Stadtspaziergang ebenso gute Figur wie beim Picknick oder abends in der Cocktailbar.
EUR 150,www.woody.co.at
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Nachhaltig leben
Mit gutem Gewissen zum Sport Nachhaltige Activewear
www.somwr.com ab EUR 89,www.pyua.de
LANGLEBIG UND SAISONÜBERGREIFEND
RADSPORTLER AUFGEPASST
EUR 99,95 www.alecycling.com
Die deutsche Marke Pyua setzt überwiegend auf hochwertige recycelte und recycelbare Materialien sowie starke Partner wie Pertex und Primaloft. Der „Everbase LT“-Sweater beispielsweise besteht aus Tencel und Merinowolle.
Die Auswahl der Stoffe und das Wissen, wie man sie sorgfältig kombiniert und vernäht, ist die Stärker der Marke Alé. Die Linie „PR-R“ wie das farbenkräftige KeniaShirt besteht aus umweltfreundlichen Materialien.
SPORT UND MEER SYNERGIEN DER BEWEGUNGSABLÄUFE Das Label Oy der Geschwister Zelia und Dario Zedra mit Standorten in Zürich und Berlin steht für Surf-, Yoga- und Activewear mit hoher Passform und nachhaltiger Produktion in Europa. Die Bekleidung wird aus recycelten Materialien oder Stoffresten hergestellt. ab EUR 59,www.oysurf.com
Die Quiksilver Surf- und Swimwear der aktuellen Kollektion ist ausschließlich aus recyceltem Polyester und Nylon aus Ocean-Waste-Abfällen sowie erstmals einem innovativen Hempstretch-Material aus Hanf. ab EUR 35,99 www.quiksilver-europe.at
CLEANES DESIGN Minimalistisch, zeitlos und zweckmäßig sind die Taschen und Reiseaccessoires von Souleway, die im Hamburger Atelier handgefertigt werden. Es wird nicht in Saisonkollektionen gearbeitet. Die Yogabag ist aus wasserabweisendem Canvas. Derzeit gehen für jede Bestellung fünf Euro an die Ukraine-Hilfe der Caritas. EUR 79,www.souleway.com Nachhaltig leben
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Nachhaltig unterwegs in...
SÜDTIROL
Der Sommer naht und der Urlaub will geplant werden. Wir hätten da einen Tipp für Sie, wo sich abschalten, genießen und gleichzeitig etwas erleben lässt. In Italiens nördlichster Provinz geben sich Geschichte und Moderne, Entspannung und Abenteuer die Klinke in die Hand.
Idyllisch
Bilder: shutterstock
Die verschlafene Kleinstadt Bruneck mit der im 19. Jahrhundert erbauten Pfarrkirche.
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Nachhaltig leben
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Text: Christoph Lumetzberger
eit Jahrzehnten ist der Tourismus für Südtirol ein sehr wichtiger Baustein, wirtschaftlich wie auch in der öffentlichen Wahrnehmung. Im Jahr 2000 wurden fast 24 Millionen Nächtigungen aus aller Welt gezählt, 2017 waren es bereits 31 Millionen. Die Tendenz wurde zuletzt durch die Corona-Pandemie zwar gebremst, doch auch in den letzten beiden Sommern war die Lust am Urlaub in halbwegs heimischen Gefilden sowie in den romantischen Berglandschaften der nördlichsten italienischen Provinz (vergleichbar mit Bundesländern in Deutschland und Österreich) ungebrochen. Rund eine halbe Million Menschen lebt in Südtirol, etwa jeder fünfte in der Hauptstadt Bozen. Von den 7.400 Quadratkilometern, über die sich die Region erstreckt, sind nur sechs Prozent besiedelbar. Beeindruckende 300 Sonnentage hat das südlich des Alpenhauptkammes gelegene Südtirol jährlich zu bieten. Obwohl 44 Prozent der Fläche bewaldet sind, werden diese kaum wirtschaftlich genutzt. Der Grund liegt auf der Hand: Aufgrund der gebirgigen Lage sind diese meist nur schwer zugänglich.
BOZEN: NULL EMISSION DANK WASSERSTOFF! Bereits seit 2013 sind in Bozen Wasserstoffbusse unterwegs, die den öffentlichen Verkehr in der Südtiroler Hauptstadt unterstützen. Ursprünglich waren die Busse als Teil des EU-Demonstrationsprojektes „Clean Hydrogen in European Cities“ gestartet. Sie sollten dabei helfen, Erfahrungen mit der zukunftsträchtigen Brennstoffzellentechnik zu sammeln. Doch da sich die Technologie immer mehr bewährt, setzt Bozen in Zukunft verstärkt darauf und hat zwölf neue Wasserstoffbusse bestellt, welche teilweise bereits im Einsatz sind.
Im Lande Ötzis Auch in Sachen Zahlen, Daten und Fakten hat die Region in Norditalien einiges zu bieten. So ist etwa die älteste Seilbahn der Welt in Südtirol lokalisiert, diese verbindet Bozen mit Kohlern und wurde bereits 1908 errichtet. Außerdem sind die größte Hochalm Europas (Seiser Alm), der wärmste Badesee der Alpen Sanfter Tourismus (Kalterer See) und die am in den Alpine Pearls höchsten gelegenen Bergwerke in Südtirol zu finden. Wie eine Perlenkette spannen sich Und auch eine globale Beinsgesamt 19 Feriendestinationen rühmtheit, die vermutlich jeüber den gesamten Alpenbogen der zumindest schon einmal quer durch die Schweiz, Österreich, gehört hat, „wohnt“ in der Slowenien, Deutschland und Italien. Hauptstadt. Ötzi, die älteste Aus Südtirol sind Touristenziele wie Ratschings, Moos im Passeiertal oder Gletschermumie der Welt, Villnöß dabei. Diese lassen sich ohne ist im Archäologiemuseum eigenen PKW besuchen. Nach der in Bozen ausgestellt. Anreise mit Bus oder Bahn stehen vor Ort entweder Elektrofahrräder oder alternativ verkehrsberuhigte Zonen für das Erkunden zu Fuß bereit.
Im Wein liegt die Wahrheit Seit jeher genießen die Südtiroler Weine einen ausgezeichneten Ruf. Doch die regionalen Winzer wollen das Qualitätsprädikat „gut“ künftig auch ethnisch besetzen. Aus diesem Grund wurde mit der Südtirol Wein Agenda 2030 ein Fahrplan für eine nachhaltige Weinproduktion ins Leben gerufen. Nähere Infos: suedtirolwein.com
Nachhaltig leben
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ÜBERNACHTEN
In luftiger Höhe Am Pfunderer Höhenweg gelegen beherbergt die Brixner Hütte Wandergruppen, Familien, aber auch Alleinmarschierer. Von dort aus kann entweder zu Touren auf die Wilde Kreuzspitze (3.132 m), zum Wilden See (2.532 m) oder auf die Wurmaulspitze (3.022 m) aufgebrochen werden, oder man erholt sich nach erfolgtem Marsch von eben jenen. Die Herbergsführer versorgen Besucher mit Südtiroler Spezialitäten aus regionalen Zutaten. Geöffnet ist die auf einem Hochplateau gelegene Hütte zwischen Mitte Juni und Mitte Oktober. Bei Interesse sollten Sie in jedem Fall vorher online nachsehen, ob zum geplanten Zeitpunkt noch ein Platz im Matratzenlager frei ist. Informationen erhalten Sie unter folgendem Link: bit.ly/nl_brixnerhütte
2.282 m hoch liegt die Brixner Hütte auf einem Hochplateau.
Hoch hinaus Ausgehend vom Pfitschtal kommen Bergwanderer auch auf der Hochfeilerhütte voll auf ihre Kosten. In etwa drei Stunden lässt sich der rund 6,5 Kilometer lange, leicht ansteigende Wanderpfad gut bewältigen. Zunächst schlendern Sie durch einen gepflegten Mischwald, ab einer Höhe von rund 2.000 Metern werden Sie dann mit einem grandiosen Blick über die wunderschöne Tallandschaft belohnt. Am Ziel auf 2.715 Metern angelangt, können Sie nach dem Aufstieg einkehren, sich von leckerer Hausmannskost verwöhnen lassen und in gemütlichen Betten sanft einschlummern. bit.ly/nl_hochfeilerhütte
Zu sich selbst finden Wer lieber auf die Berge blickt, als sie aktiv zu besteigen, der könnte im Blasla Hof in Gsies seine innere Einkehr finden. Ein purer Rückzugsort für gestresste Seelen, aber auch für urlaubsreife Stadtmenschen. In den alten Bauernstuben mit einfacher Ausstattung wird Zusammenleben zelebriert, ohne aufdringlich zu sein. Traditionen werden gelebt, Holzbauten mit gemütlichen Elementen Lauschen entschleunigen Sie und bringen Freude und Ausgeglichenheit. glocke
T ipp
bit.ly/nl_blaslahof
Sie der Kuh- dann ist Essenszeit!
Beim Bauern Brot backen Das Backen von Fladenbroten hat in Südtirol eine lange Tradition. Früher backten die Bauern nur selten Brot, dafür aber in großen Mengen, trockneten es und sorgten für eine lange Haltbarkeit. Daher sollten Sie bei einem Urlaub auf dem Bauernhof unbedingt Brotbacken. Denn dies ist in Südtirol keine Touristenattraktion, sondern überliefertes Kulturgut. Und nichts geht über den Duft von frischem Brot, der durch das Haus zieht...
EINKAUFEN Online Einkaufen beim Steinbock Beim ersten Blick auf den charmant gestalteten Onlineshop von Kapricorno wird der Besucher von einem süßen Steinbock begrüßt, der hoch über den Südtiroler Tälern thront. Die Spannweite der verfügbaren Produkte ist sehr unterschiedlich. Von der Zahncreme, über Brotboxen bis zu Wattestäbchen ist alles fair produziert und nachhaltig. Ab einem Einkauf von 100 Euro werden die Produkte kostenfrei versendet, der Versand selbst soll laut Angaben auf der Webseite sogar klimafreundlich erfolgen. kapricorno.com
Der rote Faden durch Südtirol
Verpackungsfreies und sorgloses Einkaufen Einkaufen ohne schlechtes Gewissen, ohne Unmengen an Plastikmüll, ohne Mengen, die kein Mensch braucht. Dies können Sie in Südtirol bei Novo erledigen. Dabei handelt es sich um einen Bio-Supermarkt, der Teil der europaweiten Zero Waste Bewegung ist. Neben der Möglichkeit, Produkte auch via Webseite zu kaufen, gibt es in Südtirol auch zwei Ladengeschäfte. Diese sind in Bozen und Brixen beheimatet. Dort können mehr als 5.000 unterschiedliche Food- und Non-FoodProdukte, beinahe immer verpackungsfrei und in exakt der benötigten Menge eingekauft werden.
WANDERWEGE
Quer durch das Südtirol gibt es ein dichtes Netz an Wanderwegen, Berghütten, Sehenswürdigkeiten und Wegweiser-Knotenpunkten. Mit der Vereinheitlichung und der metergenauen Erfassung des Wander- und Bergwegenetzes begann man bereits im Jahre 2001. In den vergangenen Jahren wurden so insgesamt 18.000 Kilometer erfasst und davon profitieren Wanderer aus dem In- und Ausland fortan bei jeder Tour, bei jedem Aufstieg oder bei jeder Übernachtung in einer der zahlreichen Berghütten und Schutzhäuser. Wer sich für die Geschichte der Wegefindung interessiert, der findet unter dem nachfolgenden Link alle Informationen: bit.ly/nl_wanderwege 18.000 Kilometer Wege, 35.000 Wegweiserstandorte und 25.000 relevante Punkte (Hütten, Gipfel, Bänke, Sehenswürdigkeiten) wurden erfasst. Begonnen wurde damit im Jahre 2001, nach sechs Jahren war das Südtirol-Wegeprojekt 2007 abgeschlossen. Spezielle Richtlinien zur Markierung und Beschilderung sorgen für eine bessere Orientierung in ganz Südtirol.
Nachhaltig leben
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Mit der Elbe quer durch Deutschland Mehr als 800 Kilometer entlang des Laufs der Elbe von der tschechischen Grenze bis an die Nordsee
Nordsee
Elbe
Moldau
Elbe
819 km Distanz
370 m Aufstieg
490 m Abstieg
www.esterbauer.com
B
DIE BASTEI Felsformation in der Sächsischen Schweiz auf dem Gebiet der Gemeinde Lohmen
Text: Verlag Esterbauer
evor die Elbe deutschen Boden erreicht, hat sie als tschechische Labe von ihrem Ursprung im Riesengebirge nahe der tschechisch-polnischen Grenze aus schon einige Kilometer auf dem Buckel. Durch die beträchtlichen Wassermassen der Moldau erstarkt, suchte sich der Fluss geschickterweise ein Schlupfloch durch die massiven Gesteinsmassen von Erzgebirge und Lausitzer Granitmassiv. Der erheblich weichere Elbsandstein war vergleichsweise leicht formbar für das stetige Wirken des Fluss- und Regenwassers. So entstand über Jahrmillionen diese wunderbare, zerklüftete Felsenlandschaft, die der Elbe rund um den Grenzübertritt einen so atemberaubend schönen Rahmen verleiht. Der Wandel vom fließfreudigen Oberlauf zum gemütlichen und trägen Flachlandfluss geht hinter Meißen alsbald vonstatten. In weiten Mäandern windet sich die Elbe durch die Wiesen und blieb dabei erstaunlich unberührt. Wohl wahr, dass es erstaunen mag, wenn einem so großen Strom erlaubt ist, frisch-fröh-
lich unverbaut die Landschaft zu durchkreuzen. Nicht dass der Mensch in diesem Falle so vorausschauend dachte und handelte – nein, er war sich nur nicht einig. Die für den Menschen so einschränkende Grenze zwischen Ost und West bedeutete für den damaligen Grenzfluss freies Fließen – alles eine Frage der Perspektive, wäre damit wieder einmal bewiesen. An ihrem Unterlauf verändert sich der Charakter der Elbe maßgeblich, ist sie doch plötzlich dem Einfluss des Meeres ausgesetzt. Die Gezeiten bestimmen ab Hamburg das Bild des Stromes. Breit wird hier die Elbe und große Schiffe, die den Hamburger Hafen ansteuern, bevölkern die weite Wasserfläche. Salzige Nordseeluft weht über flaches Marschenland und über den trichterförmigen Mündungsbereich im friesischen Wattenmeer. Aufgrund der doch beachtlichen Länge des Elberadweges von mehr als 800 Kilometern alleine auf deutschem Staatsgebiet haben wir die Route grob in zwei Touren unterteilt.
Eine Mischung aus Abenteuer und Radurlaub!
BAD SCHANDAU Kurstadt im Herzen der Sächsischen Schweiz
Nachhaltig leben
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Ober- und Mittelelbe / Tour 1 346 km
155 m
Distanz
Aufstieg
225 m
Abstieg
bit.ly/ebm_elbe1
Magdeburg
Bad Schandau
E
ine Mischung aus aufregendem Abenteuer, gemütlichem, erholsamem und naturverbundenem Radurlaub und einer höchst interessanten Kulturreise erwartet Sie auf der insgesamt 330 Kilometer langen Radtour von Bad Schandau nach Magdeburg. Natur, Sport und Kultur, was können Sie mehr von einem Urlaub ganz in Ihrer Nähe erwarten: die kulturhistorisch interessante Stadt Dresden, das landschaftlich reizvolle Elbsandsteingebirge, Porzellan aus Meißen, die Sächsische Weinstraße, die Lutherstadt Wittenberg, die weiten Elbauen und als abrundenden Abschluss die Stadt Magdeburg, um nur einiges aufzuzählen.
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Nachhaltig leben
Startpunkt Ihrer Tour entlang der sächsischen Elbe ist Bad Schandau. Florieren konnte das Städtchen dank des Elbhandels mit Holz und Getreide und der Elbschifffahrt. Mit der Entdeckung der eisenhaltigen Quelle im Kirnitzschtal im 19. Jahrhundert begann der Aufstieg der Stadt zu einem beliebten Kur- und Erholungsort. Bis Pirna führt der Weg durch das Elbsandsteingebirge mit seinen steinernen Zinnen, Türmen und Nadeln, die sich zu bizarren Felsgruppen formieren. Vorbei am Schloss Pillnitz, dem glanzvollen Chinoiserie Bau, der dem Zeitgeist des 18. Jahrhundert und dem Interesse für fernöstliche Kulturen entsprach, geleitet die Route den Radler nach Dresden. Eng ist der Name der Stadt mit Gottfried Semper, nach dem die weltbekannte Oper benannt wurde, dem Komponisten Richard Wagner und Carl Maria von Weber verbunden. Außerdem gibt es hier zahlreiche Museen und Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, wie z. B. die Festung Dresden Kasematten, das Residenzschloss, den Zwinger, die Frauenkirche, die Katholische Hofkirche sowie den Botanischen Garten und den Zoo Dresden. Einige Kilometer weiter, in Radebeul, kommen Karl-May-Fans auf ihre Kosten. Hier lebte, schrieb und starb der Schöpfer unvergesslicher literarischer Figuren wie Winnetou, Old Shatterhand oder Kara Ben Nemsi Efendi. Über sein Leben und Werk gibt die Ausstellung in der „Villa Shatterhand“ Auskunft. Eifrige Schlossbesucher sollten auf jeden Fall den Ausflug nach Moritzburg wagen und Porzellanliebhaber können sich in der weltweit bekannten Porzellanmanufaktur in Meißen die Packtaschen füllen.
Achtung, Promillegrenze Bereits in Pirna beginnt die Sächsische Weinstraße, hier sollten Weinliebhaber besser auf ihre Promillegrenze achten. Des Weiteren erwartet Sie auf der Strecke das hübsche Städtchen Torgau und natürlich die Lutherstadt Wittenberg, die untrennbar mit dem Namen Martin Luther verbunden ist. Der Theologe wandte sich gegen die mit dem Ablasshandel verbundenen Missstände in der katholischen Kirche Anfang des 16. Jahrhunderts. Gegen diese Missstände richteten sich auch seine weltberühmten Thesen, die er am 31. Oktober 1517 an die Schlosskirche zu Wittenberg schlug. Die Landschaft bleibt nun bis nach Magdeburg gleichförmig – gemächlich strömt die Elbe nach Norden, flach und eben breitet sich die Elbaue beiderseits des Flusses aus. Besonders sehenswert ist neben der Idylle des Wörlitzer Parks mit seinen vielen Kanälen, Inseln und einzelnen Gärten die Stadt Dessau-Roßlau. Mit der Ansiedlung des Bauhauses im Jahr 1925 erlangte die Stadt Bedeutung in der Welt. Die Entwürfe des Bauhauses vereinten Kunst und Technik und wirkten für die moderne Industriekultur bahnbrechend. Zu guter Letzt erreichen Sie die „Ottostadt“ Magdeburg, die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt mit Sehenswürdigkeiten wie dem Magdeburger Dom, dem Kunstmuseum „Kloster Unser Lieben Frauen“, dem Wasserstraßenkreuz, dem Hundertwasserhaus „Die grüne Zitadelle von Magdeburg“ und einer Vielzahl von Museen, Kirchen und Parks.
GLÜCKSTADT AN DER UNTERELBE
KAISER- UND HANSESTADT TANGERMÜNDE
DER LEUCHTTURM KLEINER PREUSSE AM WREMER KUTTERHAFEN
Mittel- und Unterelbe / Tour 2 470 km
Distanz
215 m Aufstieg
265 m
Abstieg
bit.ly/ebm_elbe2
Cuxhaven
Magdeburg
D
ieser Teil des Elberadweges führt Sie aus dem Herzen Deutschlands hin zum schönen Nordseestrand. Die rund 460 Kilometer lange Radroute zwischen der Ottostadt Magdeburg und dem Nordsee-Badestädtchen Cuxhaven beschert Ihnen allem voran ein Naturerlebnis sondergleichen. Die Stille der Elbauen wird oft nur vom Zirpen der Grillen, dem Zwitschern der Vögel, dem Knirschen des Schotters oder dem Surren Ihrer zwei Räder unterbrochen. Willkommene kulturelle Abwechslung dazu bieten dann so schmucke Städte wie Tangermünde oder Glückstadt und natürlich die Elbemetropole Hamburg mit ihrem Großtstadtgetümmel. Und am Ende Ihrer Tour erwartet Sie dann in Cuxhaven eine frische, salzige Brise Nordseeluft.
Startpunkt der insgesamt nicht ganz 500 Kilometer langen Radreise ist die geschichtsträchtige „Ottostadt“ Magdeburg, die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalt. Trotz der nahezu vollständigen Zerstörung gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, ist die Stadt für den Kunstliebhaber und geschichtlich interessierten Besucher äußerst sehenswert. Doch Magdeburg ist nur eine in der Reihe von attraktiven Städten, die den Radweg säumen. Tangermünde bezaubert seine Besucher mit seinem historischen Stadtbild. Neben erhaltenen Gebäuden der Backsteingotik säumen auch kunstvoll verzierte zweigeschoßige Fachwerkhäuser die Straßen der Hansestadt. Ebenso durch das Jerichower Land, das als die Wiege des norddeutschen Backsteinbaus gilt, führt Sie die Tour. Das bekannte Kloster Jerichow wurde in romanischer Backsteinbauweise im 12. Jahrhundert erbaut und ist somit das älteste und wertvollste märkische Backsteingebäude. Nahe des reizvollen Städtchens Havelberg wohnen Sie der Vereinigung der beiden Flüsse Havel und Elbe bei. Je weiter Sie nun nach Norden vordringen, um so mehr verändert sich die Landschaft. Die Elbdämme werden höher und schmucke Fachwerkstädte wie Hitzacker säumen die Ufer des Stromes. Nach Westen dehnt sich das beschauliche Wendland aus, die ersten und einzigen Hügel auf Ihrer Tour begegnen Ihnen auf dem Wegstück bis nach Hamburg. Eindrucksvoll sind vor allem die stillen und erholsamen Elbauen, eine Wonne für jeden Naturliebhaber und Erholungssuchenden. Um so kontrastreicher ist dann der Übergang in die Hafenmetropole Hamburg. Ein Besuch der tagsüber
gar nicht so „sündigen Meile“, der Reeperbahn, im 200 Jahre alten Stadtteil St. Pauli lohnt sich ebenso wie eine Erkundungsfahrt des Hafens mit einer der vielen Hafenbarkassen. Der letzte Abschnitt Ihrer Radreise ist sehr stark geprägt von der nahen Nordsee. Weit breitet sich die Elbe nun vor Ihren Augen aus, eine frische Brise mit leichtem Salzgeschmack weht Ihnen um die Nase, wenn Sie nach dem Besuch des bezaubernden Städtchens Glückstadt mit der Fähre ein letztes Mal den großen Strom überqueren. Anders ist der Charakter am linken Ufer des Flusses: eine Ausflugsroute führt Sie hier durch die Obstbaumreihen des Alten Landes, Höhepunkt ist das schmucke Städtchen Stade, dessen Altstadt von Fachwerkbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert geprägt wird. Hinter oder vor dem Deich – an adretten, reetgedeckten Häuschen vorbei – erreichen Sie dann am Ende der Tour die Kur- und Nordseestadt Cuxhaven, in der die Kugelbake und das Hafenbollwerk „Alte Liebe“ aus dem Jahre 1732 die ankommenden, auslaufenden oder vorbeifahrenden Schiffe grüßen.
Für die Routenplanung Elbe-Radweg 1 ISBN 978-3-85000-780-1, 14,90 Euro
Elbe-Radweg 2 ISBN 978-3-85000-792-4, 14,90 Euro
Jeweils erschienen im Esterbauer-Verlag.
1/2021 eBike & Natur
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IST DIE WELT NOCH ZU RETTEN? 58
Nachhaltig leben
MIT AMBITIONIERTEN KLIMAZIELEN WOLLEN DIE GRÖSSTEN VERSCHMUTZER DIE CO2-BELASTUNG DES PLANETEN NACH UNTEN FAHREN. ECHTER WILLE ZUR VERÄNDERUNG ODER EINE BLENDGRANATE? Text: Christoph Lumetzberger
D
ass wir global gesehen auf eine ökologische Katastrophe zusteuern, darüber sind sich fast alle Experten einig. Die Erderwärmung im Vergleich mit dem vorindustriellen Durchschnitt betrug im Jahr 2021 rund 1,2 Grad Celsius und die Tendenz zeigt in jedem Prognosemodell nur in eine Richtung, nämlich nach oben. Die Problematik an sich ist bereits seit Jahrzehnten bekannt und auch ein immer wiederkehrendes Thema bei Klimakonferenzen, diversen Sitzungen der Vereinten Nationen oder der Europäischen Union. Jüngste Bemühungen zur Reduktion der Erderwärmung wurden im Übereinkommen von Paris im Dezember 2015 in der französischen Hauptstadt konkretisiert. Im Zuge der Konvention wurde von den teilnehmenden Ländern das Ziel ausgegeben, den globalen Temperaturanstieg auf möglichst 1,5 Grad zu beschränken. Vor Beginn dieser Verhandlungen haben 187 Staaten nationale Klimaaktionspläne und CO 2-Reduktionsziele bei den UN eingereicht. Aus diesen ging hervor, dass die zum damaligen Zeitpunkt geplanten Maßnahmen die Erderwärmung auf etwa 3,2 Grad Celsius treiben würden – mit verheerenden Folgen für einen großen Teil der Bevölkerung, vor allem in Entwicklungsländern und Staaten, die niedrig gelegen sind.
Die Uhr tickt Das 1,5-Grad-Ziel wird inzwischen zwar von vielen Fachleuten als utopisch angesehen, muss aber weiterhin unbedingt angepeilt werden. Denn laut einem
vom Weltklimarat IPCC veröffentlichten Bericht aus dem vergangenen August schreite die Erderwärmung noch schneller voran, als ursprünglich angenommen. Und selbst wenn die 1,5 Grad nicht geschafft werden können, so sollten wir zumindest die 2-Grad-Marke nicht überschreiten. Bereits jetzt wird vermehrt auf die Förderung der Klimaresistenz gesetzt, die auch Teil des Übereinkommens von Paris darstellt. Es werden sich in den nächsten Jahren die klimatischen Bedingungen immer mehr verändern und diverse Anpassungen werden nötig. So muss sich etwa die Landwirtschaft mittelfristig darauf
EIN MAXIMALES PLUS VON 1,5 GRAD MUSS DAS ZIEL SEIN! einstellen, dass sich die Klimazonen immer weiter gen Norden verschieben und wir aus der gemäßigten Zone, in der wir uns aktuell noch befinden, immer deutlicher in die subtropische Zone abrutschen werden. Bereits jetzt haben wir in unseren Breitengraden vermehrt mit Wetterphänomenen wie Starkregen, Hagelschauer und Stürmen zu kämpfen, diese Entwicklung wird so auch weitergehen und die Extreme werden noch häufiger auftreten. So müssen Wasserrückhaltesysteme von Flüssen noch stärker dafür sorgen, dass dicht besiedelte Gebiete nicht von über die Ufer getretenen Flüssen überschwemmt werden, Transformatoren dürfen bei hohen Temperaturen nicht ausfallen und die Energieversorgung muss
DIE DRECKSCHLEUDERN Diese Länder haben den größten, prozentuellen Anteil an der globalen Gesamtemission. Quelle: BP
China
30,7%
USA
13,8 %
EU-27
7,9 %
Indien
7,1 %
Russland
4,6 %
Japan
3,2 %
Südkorea
1,8 %
Saudi-Arabien
1,8 %
Kanada
1,6 %
Brasilien
1,3 %
Australien
1,2 %
Großbritannien
1,0 %
VAE
0,8 %
Nachhaltig leben
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DIE GRÖSSSTEN KLIMASCHÜTZER
DIE DREI HEISSESTEN SOMMER SEIT BEGINN
Skandinavisches Triple Laut dem CCPI-Index sind es vor allem die skandinavischen Länder Dänemark, Schweden und Norwegen, die den Berechnungen zufolge am meisten gegen den Klimawandel unternehmen.
ALLESAMT NACH DEM JAHR 2000 STATT.
DER WETTERAUFZEICHNUNGEN FANDEN
Ranking 1 2 3 4
Dänemark
76,67
5
Schweden
74,22
6
Norwegen
73,29
7
Großbritannien
73,09
8
Marokko
71,60
9
Chile
69,51
10
Indien
69,20
11
Litauen
64,89
12
Malta
64,18
13
Deutschland
63,53
14
Finnland
62,41
15
Schweiz
61,70
16
Portugal
61,11
17
Frankreich
61,01
18
Luxemburg
60,80
19
Niederlande
60,44
20
Ukraine
60,40
21
Ägypten
59,74
22
EU-27
59,21
23
Philippinen
58,98
24
Griechenland
58,22
25
Kolumbien
57,87
Falls Sie sich gefragt haben, warum die Top drei frei geblieben sind, wird dies seitens CCPI damit erklärt, dass kein Land in allen Kategorien so gut abschneidet, um eine sehr gute Bewertung zu erreichen.
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Nachhaltig leben
während sommerlicher Hitzeperioden und niedrigen Wasserständen von Kühlwasser führenden Flüssen sichergestellt sein. Und mittelfristig müssen wir auch über globale Maßnahmen nachdenken, wie wir den rasanten Anstieg des Meeresspiegels abfangen können, ohne dass daraus eine humanitäre Katastrophe mit unbewohnbaren Gebieten für zig Millionen Menschen wird.
Politisches Kalkül UNO-Generalsekretär António Guterres beurteilte die vom Weltklimarat attestierte, rasant voranschreitende Erderwärmung als „Alarmstufe Rot für die Menschheit“. Bei der Weltklimakonferenz COP 26 im November 2021, drei Monate nach der Veröffentlichung des Berichts, war von dieser Endzeitstimmung nicht mehr viel übrig geblieben und die Staatengemeinschaft konnte sich nach zähen Verhandlungen nur zu wenig umfangreichen Anpassungen ihrer Klimaschutzstrategien durchringen. Nach Einschätzung zahlreicher Experten sind diese zudem nicht „annähernd genug“, um die angepeilten Klimaziele zu erreichen. Politisches Kalkül und Taktieren standen über dem klimatischen Notfall. Dabei ist es nicht nur Prognosen betreffend höchste Eisenbahn. Bereits jetzt sind in der Arktis drei Viertel des Meereisvolumens im Sommer abgeschmolzen. Bis ins Jahr 2050 könnte das Nordpolarmeer in zumindest einzelnen Jahren vollständig eisfrei sein. Der Weltklimarat nennt in einem Bericht zwei alarmierende Entwicklungen, auf die wir zusteuern, wenn wir die Trendumkehr nicht schaffen, sondern der CO2-Ausstoß, wie es in den letzten Jahrzehnten durchgehend passierte, auch künftig exponentiell steigt. Dann könnte der Meeresspiegel bis ins Jahr 2100 um bis zu zwei Meter anwachsen, je nachdem, wie stark die Schmelze in der Antarktis
weiter voranschreitet. Außerdem wird mit einem Zusammenbruch der atlantischen Umwälzströmung gerechnet, die kaltes und warmes Wasser im Atlantik verteilt und die für Milliarden Menschen den Monsunregen in Afrika und Asien beeinflusst. Kollabiert dieses System, hat dies auch Auswirkungen auf den Golfstrom und letztendlich auch für Europa. Aber selbst falls es gelingen sollte, bis ins Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen, sprich wir nur maximal soviel Treibhausgas ausstoßen als der Planet
IST ES FÜNF NACH ZWÖLF ODER SOGAR SCHON SPÄTER? aufnehmen und umwandeln kann, ist gegen Ende des Jahrhunderts mit einem Anstieg des Meeresspiegels um bis zu 60 Zentimeter im Vergleich zur Gegenwart zu rechnen.
Die Methanbombe Um die unangenehme Wahrheit auf den Tisch zu bringen: Es dürfte nicht fünf vor, sondern eher fünf nach zwölf sein, was den Klimawandel anbelangt. Um das zu erkennen braucht man keinen Studienabschluss in Meteorologie oder Geodynamik. Dazu reicht ein Blick auf die Wetteraufzeichnungen, die es in Deutschland seit 1951 gibt. Die drei heißesten Sommer fanden allesamt nach der Jahrtausendwende statt. 2003, 2018 und 2019 sind es in der Bundesrepublik, in Österreich und der Schweiz ist 2015 statt 2018 in den fragwürdigen Top drei. Und das nächste Unheil wartet schon am Horizont. Im vergangenen Jahr sind die Methanemissionen so stark angestiegen wie noch niemals zuvor. Der genaue
HAMBURG
OLDENBURG BREMEN
Grund dafür ist unklar. Es kann entweder sein, dass bei der Gewinnung fossiler Energieträger viel Methan frei wird, aber auch, dass das Gas aus dem auftauenden Permafrost austritt. Ist Zweiteres der Grund, dann ist es vermutlich nicht nur fünf nach zwölf, sondern noch später. Besagte Permafrostgebiete sind für viele Experten die große Unbekannte, was das Fortschreiten des Klimawandels anbelangt. Denn tauen diese Böden, die oft Jahrtausende lang durchgehend gefroren waren, im Zuge des Temperaturanstiegs in großer Dimension auf, werden Unmengen an Methan freigesetzt. Und dieses gilt
UNSERE KINDER MÜSSEN SPÄTER DIE ZECHE ZAHLEN! als wahre Treibhausgas-Bombe, die Auswirkungen auf den Klimawandel werden mit etwa dem Faktor 1:25 im Vergleich zu Kohlendioxid beziffert. Vereinfacht dargestellt sind diese Permafrostböden riesengroße Kühltruhen im Erdreich. Darin sind Überreste von Tieren und Pflanzen seit Jahrtausenden konserviert, da der Boden gefroren ist und damit nichts nach draußen dringen kann. Steigen jedoch im Untergrund die Temperaturen, taut das organische Material im Boden auf und es wird durch Mikroorganismen zersetzt. So wird Kohlendioxid
und eben auch Methan freigesetzt und der Treibhauseffekt wird noch verstärkt.
Nicht morgen, heute! Wie unschwer zu erkennen ist: Es muss gehandelt werden! Klarerweise von der Industrie, den großen Unternehmen, den Energieversorgern, den westlichen Staaten, die Liste könnten wir ewig verlängern. All diese Dinge, die sich messbar günstig auf den Klimawandel auswirken können, sind die eine Sache. Aber jeder von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, kann selbst etwas tun. Und gar nicht wenig. Sie können etwa nur in den Räumen das Licht brennen lassen, wo Sie sich tatsächlich aufhalten. Sie können kürzere Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad statt mit dem PKW zurücklegen. Und für weitere Distanzen auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen, anstatt sich in der Rush Hour im Auto durch die City zu quälen. Auch diese Liste lässt sich beliebig verlängern, aber Sie bewirkt definitiv auch etwas. Vielleicht noch nicht im großen, messbaren Bereich, aber sehr wohl bei Ihnen und Ihren Liebsten. Seien Sie ein Vorbild, seien Sie erfinderisch, sehen Sie das Einsparen von Emissionen als Spiel und gehen Sie mit gutem Beispiel voran, wenn der Nachbar wieder vom Spritfresser-SUV schwärmt oder sich für den Kurzstreckenflug im Inland begeistert. Und denken Sie dabei vielleicht auch an Ihre Kinder oder Enkelkinder. Denn die sollen später keinesfalls einmal unsere Zeche zahlen müssen. Eine Zeche mit einem sehr hohen Preis.
DEM UNTERGANG GEWEIHT Steigt der Meeresspiegel nur um wenige Meter an, wären ganze Küstenregionen, wie hier an der Nordseeküste, von einer großflächigen und permanenten Überflutung betroffen.
Zerstörung und Fassungslosigkeit Meteorologische Extremereignisse, wie sie etwa im vergangenen Sommer den Westen Deutschlands (im Bild: Bad Münstereifel) heimgesucht haben, könnten künftig in einer bedrückenden Regelmäßigkeit auftreten.
Nachhaltig leben
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Ressourcen schonen,
GELD EINSPAREN! Kombinieren Sie die zwei Säulen der nachhaltigen Stromnutzung und reduzieren Sie so Ihren ökologischen Fußabdruck.
STROMVERBRAUCH IM HAUSHALT Strom ist aktuell so teuer wie noch nie. Deshalb lohnt es sich, zu wissen, welche Gerätschaften im Haushalt den meisten Stromverbrauch aufweisen.
30 %
Kochen, Trocknen, Bügeln
23 %
Kühl- und Gefriergeräte
17 %
Information, Kommunikation
12 %
Warmwasserbereitung (inkl. Waschen)
8%
Beleuchtung
7%
Heizung
3%
Text: Christoph Lumetzberger
E
s war schon einmal einfacher, sein Haushaltsbuch im Haben-Bereich zu halten als in diesen verrückten Zeiten, in denen wir aktuell leben. Die Preise an den Zapfsäulen explodieren, Strom ist so teuer wie noch nie und die sich langsam dem Ende zuneigende Heizperiode hat für viele Menschen im Lande zu einem wahren Preisschock geführt, als sie die letzte Gasrechnung übermittelt bekommen haben. Die Gründe für diese exorbitanten Teuerungen sind vielfältig. Sie sind ein Cocktail aus Ressourcenknappheit, dem Krieg in der Ukraine, Putins Machtspielchen, Börsenspekulationen, den Nachwehen der letzten zwei Corona-Jahre und eine daraus resultierende generelle Unruhe am Markt. Den Preis dafür, im wahrsten Sinne des Wortes, zahlt am Ende leider fast immer der Verbraucher. So ist es auch bei der momentanen Teuerungswelle. Zwar versuchen sich die Regierungen der unterschiedlichen Länder darin, zumindest eine kleine Abfederung
Mechanische Haushaltsgeräte Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft
für ihre Bürger zu ermöglichen, aber diese Hilfen werden zumeist nach dem Gießkannenprinzip ausgeschüttet. Viele Menschen profitieren davon, ganz viele andere gehen leer aus und müssen schauen, wie sie mit der aktuellen Situation alleine klarkommen.
Das berühmte Kleinvieh Zunächst wird natürlich geschaut, wie man die großen Posten im Ausgaben-Alltag minimieren kann. Das sind Dinge wie etwa die Gretchenfrage, ob man mit dem PKW oder vielleicht doch öffentlich zur Arbeit fährt. Müssen es im Jahr wirklich Sommer- und Winterurlaub sein? Und brauchen wir wirklich einen Pool im Garten? Doch viele von uns sind ausgabentechnisch bereits deutlich tiefer im Strudel drinnen, haben schon vor den aktuellen Preisexplosionen jeden Euro zweimal umgedreht und wissen jetzt fast
nicht mehr, wo sie noch einsparen und den einen oder anderen Euro zur Seite legen können. Da müssen schon kreativere Ideen her und vor allem solche, die nicht auf den ersten Blick offensichtlich sind. Die Großmutter des Autors dieser Zeilen hat gebetsmühlenartig die Redewendung „Kleinvieh macht auch Mist!“ vor sich hergetragen und damit gemahnt, den Fokus auch auf die kleinen Dinge des Alltags zu legen, die in Summe auch etwas bewirken können. So lassen sich zahlreiche Dinge nicht nur auf dem finanziellen Sektor einsparen, sondern sogar Ressourcen können damit ohne große Aufwände geschont werden. Im Alltag finden sich etliche solcher kleinen Einsparmöglichkei-
Nachhaltig leben
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Statt eines Vollbads sollten Sie lieber den Duschkopf benutzen. Spart Zeit, Geld und auch unangenehme Momente, spätestens wenn das Wasser in der Wanne abgekühlt ist.
ten, die in Summe nicht nur für ein spürbares Plus im Portemonnaie sorgen, sondern auch den Energieverbrauch und damit den ökologischen Fußabdruck maßgeblich senken können. Nachfolgende Tipps können Ihnen dabei mehr oder weniger behilflich sein, etwas leichter über die Runden zu kommen.
Duschen statt Baden Baden ist eine Ihrer Leidenschaften. Verzichten Sie ab und zu auf diesen Luxus und duschen Sie stattdessen kurz oder tricksen Sie und füllen Ihre Wanne nur noch halbvoll mit Wasser. Zum Duschen besorgen Sie sich am besten einen modernen Spar-Duschkopf, der das Wasser mit Luft verwirbelt. Durch die gemischte Luft verbraucht dieser Duschkopf pro Minute nur noch sechs statt 20 Liter Wasser. In der Regel gilt: Duschen ist allgemein umweltfreundlicher als Baden. Aber aufgepasst! Das ist nicht in jedem Fall so. 120 Liter verbraucht eine Person bei einem Vollbad – beim Duschen fließen ca. 20 Liter pro Minute durch die Leitung. Das bedeutet übersetzt: Eine Dusche, die länger dauert als sechs Minuten, ist nicht zwangsläufig umweltfreundlicher und günstiger als Baden. Um das zu verhindern, Kardinalfehler vermeiden: Schalten Sie den Geschirrspüler nur dann ein, wenn er gut gefüllt ist.
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sollten Sie darauf achten, in der Dusche das Wasser auszustellen, während Sie sich einseifen bzw. schamponieren. Ein Kubikmeter Wasser (das sind 1.000 Liter) kostet rund vier Euro. Wenn Sie also einmal pro Woche fünf Minuten mit einen Spar-Duschkopf duschen statt ein Bad zu nehmen, sparen Sie pro Jahr rund 19 Euro. Und selbst wenn Sie zehn Minuten unter der Dusche bleiben, kostet einmal Duschen gerade mal 12 Cent und Sie sparen immer noch 13 Euro.
Sparen beim Geschirrspülen Grundsätzlich muss unterschieden werden, ob man das schmutzige Geschirr selbst abspült oder ob man einen Geschirrspüler benutzt. Wenn man jedoch auf die Animosität eines elektrischen Abwäschers nicht verzichten kann, lässt sich zumindest einiges an Geld einsparen, wenn man diesen immer gut füllt. Addiert man die Kosten für Wasser, Strom, Salz und Spülmaschinentabs, entstehen pro Waschvorgang Kosten von etwa 35 Cent. Füllt man die Spülmaschine an, reicht einer Durchschnittsfamilie wohl ein Waschvorgang jeden zweiten Tag. Schaltet man den zur Hälfte gefüllten Spüler täglich ein, gibt man Geld sinnlos aus.
Intelligent kühlen Der Kühlschrank ist für uns alle wohl unverzichtbar. Er hält Lebensmittel länger frisch und versorgt uns in der heißen Jahreszeit mit kühlen Getränken. Doch wenn dieser zu kalt eingestellt ist, verbraucht er sinnloserweise zu viel Energie und sorgt dafür, dass Getränke oftmals sogar als zu kalt empfunden werden. Die optimale Temperatur für den Kühlschrank liegt bei sieben Grad. Handelt es sich dabei um
ein herkömmliches 300 Liter-Gerät, so kostet der Betrieb rund 30 Euro im Jahr. Ist er um zwei Grad zu kalt eingestellt und begehen Sie zudem den Kardinalfehler, wie das Einkühlen von noch warmen Speisen, steigen diese Kosten unnötigerweise an.
Standby deaktivieren Ein nicht unerheblicher Anteil des Stromverbrauchs in einem Haushalt ist dem Bereitschaftsmodus von Elektrogeräten geschuldet, dem sogenannten „Standby“. Viele dieser Geräte verbrauchen rund um die Uhr Strom. Man erkennt den Standby-Modus wenn am Gerät ständig ein kleines Licht leuchtet oder das Netzteil brummt. Egal ob TV-Gerät, Mikrowelle, WLAN-Router, Spielkonsole, PC oder Hi-Fi-Anlagen, hier fließt meist auch Strom, wenn die Geräte gar nicht eingeschaltet sind. Und je mehr dieser Geräte Sie haben, desto mehr können Sie sparen, wenn Sie sie vom Netz nehmen – vor allem, wenn sie schon etwas älter sind. Entweder Sie schalten so ein Gerät direkt mit dem Ein/Aus-Schalter aus oder Sie behelfen sich mit einer schaltbaren Steckdosenleiste oder einer Zeitschaltuhr.
Bewegungsmelder einbauen Wir neigen alle dazu, das Licht in einem Raum auch dann brennen zu lassen, wenn wir uns eigentlich gar nicht darin befinden. Abhilfe können hier gewöhnliche Bewegungsmelder schaffen. Diese sind praktisch, um Lampen nur
dann einzuschalten, wenn sie benötigt werden. Dies bietet sich nicht nur für den Außenbereich an, sondern auch für drinnen. Gerade im Vorraum, in der Diele oder im Treppenhaus lässt sich bei Strompreisen von 26 Cent/kWh und einer Halbierung der Einschaltzeit einer klassischen 60 Watt-Glühbirne von drei auf eineinhalb Stunden am Tag die Hälfte der Kosten einsparen — bei sechs Birnen im Haushalt sind dies knapp 50 Euro im Jahr.
Fenster nicht kippen Eine gut durchgelüftete Wohnung und ökonomisches Heizen schließen sich nicht aus. Nämlich dann, wenn Sie Fenster nicht zu lange auf Kipp stehen haben und so ein permanenter Austausch von geheizter mit frischer Luft stattfindet, die wieder nachgeheizt werden muss. Stattdessen sollten Sie mehrmals täglich Stoßlüften, dabei die Fenster ganz aufmachen und dazu noch die Thermostate der Heizung ausschalten. In einer Wohnung mit 70 Quadratmetern können so im Jahr bis zu 85 Euro, in einem Einfamilienhaus sogar bis zu 165 Euro an Heizkosten eingespart werden — und nebenbei noch eine ganze Menge an CO2.
Herdplatten früher ausschalten
Unnötiger Stromfresser: Der Fernseher läuft zwei Stunden am Tag, das StandbyLicht leuchtet die restlichen 22 Stunden. Hier besteht Einsparpotenzial übers Jahr gesehen.
Machen wir doch einfach mal eine kleine Beispielrechnung: Eine Herdplatte hat eine Leistungsaufnahme von etwa 1.700 Watt. Des Weiteren gehen wir mal davon aus, dass ein
Tauschen Sie den permanenten Kippzustand gegen mehrmaliges Stoßlüften.
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Kleinere Taste, größeres Einsparpotenzial: Drücken Sie die Spartaste der Toilette, verringert sich der Wasserverbrauch deutlich.
Haushalt pro Mahlzeit durchschnittlich zwei Herdplatten im Betrieb hat (Hardcore-Kochfreaks und Dosen-in-der-Mikrowelle-Erwärmer lassen wir als Extreme jetzt mal außen vor). Also brutzeln Tag für Tag munter 3.400 Watt vor sich hin. Wenn es dann auch noch jeden Sonntag Mutters Kuchen gibt, ist auch noch ein Mal pro Woche der Backofen dran, der dann nochmal 4.000 Watt verbraucht. Fassen wir dies zusammen, kommen wir auf 27,8 Kilowattstunden pro Woche, die wir alleine fürs Kochen durch den Stromzähler jagen. Jetzt kommen wir mal zu der steilen These, dass wir einfach mal die Restwärme nutzen und die Geräte ganz verwegen bereits fünf Minuten früher ausschalten. Am fertigen Essen ändert das nichts, spart aber gleich mal 2,3 kWh pro Woche — oder rund 120 kWh pro Jahr. Und dabei reden wir von gerade mal fünf Minuten. Häufig geht da noch mehr. In der Summe gibt das einen hübschen Bonus für den Weihnachtsbraten.
WC-Spartaste verwenden Der Spülkasten Ihrer Toilette verfügt nicht über eine Spartaste? Dann tauschen Sie diese am besten aus. Eine WC-Spülung ohne Spartaste verbraucht nämlich zwischen sieben und 15 Ersetzen Sie alte Glühbirnen durch stromsparende Versionen mit LED. Hiermit können fast 90 Prozent an Energiekosten eingespart werden!
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Liter, im Schnitt also rund zehn Liter. Wenn Sie hingegen die Spartaste betätigen, laufen nur drei Liter durch. Ihre Toilette wird mindestens zehn Mal am Tag benützt, also verbrauchen Sie 100 Liter Wasser, mit Spartaste jedoch nur 30. Bei 0,4 Cent pro Liter sind das pro Tag 40 Cent bzw. 3 Cent und im Jahr 146 Euro bzw. mit Spartaste nur 44 Euro. Wer den Spülkasten nicht austauschen möchte, legt einfach einen oder zwei Backsteine hinein. Das nimmt Platz weg und reduziert so die Wasserdurchflussmenge.
LED-Lampen installieren In der Anschaffung kosten LED-Lampen zwar mehr, verbrauchen aber nur ca. zehn Prozent der Elektrizität von herkömmlichen Lampen. Zudem ist die Lebensdauer von LED-Leuchtmitteln um ein Vielfaches höher. Ein Beispiel mag dies verdeutlichen: Eine 60 Watt Glühlampe verbraucht in einer Stunde 0,06 kWh. Ist die Lampe pro Tag 4 Stunden bzw. im Jahr 1.460 Stunden an, addiert sich der Stromverbrauch auf 87,6 kWh. Bei 26 Cent pro kWh ergeben sich rund 23 Euro pro Jahr. Eine 6-Watt-LED-Lampe gibt gleich viel Licht ab, verbraucht aber nur rund sechs Watt bzw. 2,30 Euro/Jahr. Das ist eine Ersparnis von 20,70 Euro bei einer einzigen Lampe. Bei 20 Lampen pro Haushalt, sparen wir so über 400 Euro.
Wasser sparen beim Zähne putzen Sie putzen Ihre Zähne und aus dem Wasserhahn strömt dabei eimerweise frisches Wasser. Man muss kein Ökonom sein, um zu erkennen, dass das unnötigerweise Ressourcen verschwendet. Stellen Sie daher beim Zähneputzen einfach das Wasser ab. Bis zu 20 Liter laufen bei einer herkömmlichen Armatur pro Minute durch,
mindestens jedoch zehn Liter bei sparsamen Armaturen. Wer das nicht für möglich hält, kann ja das Wasser mal eine Minute lang in einen Eimer abfüllen und messen. Nehmen wir 15 Liter an und gehen wir davon aus, dass Sie zweimal am Tag je eine Minute lang die Zähne putzen, so sind dies beinahe 30 Liter, die Sie verschwenden. Ein Liter Leitungswasser kostet zwar nur 0,4 Cent, aber bei 30 Litern am Tag sind das 12 Cent pro Tag oder rund 44 Euro im Jahr.
Wäschespinne statt Trockner Kennen Sie den herrlichen Duft von Wäsche, die in der Sonne getrocknet ist? Stellen Sie doch eine Wäschespinne auf den Balkon oder spannen Sie Leinen im Hof. Ein Wäschetrockner ist eigentlich überflüssig, es sei denn, Sie brauchen täglich frisch getrocknete Kleidungsstücke. Ein neuer Wärmepumpentrockner mit rund sieben kg Fassungsvermögen verbraucht pro Trockengang rund zwei kWh, ältere Modelle etwa drei bis vier. Wenn Sie einen Trockner mit drei kWh jeden dritten Tag für eine Stunde nutzen, kommen Sie auf 365 kWh pro Jahr und Stromkosten von ca. 285 Euro. Übrigens: Achten Sie beim Kauf auf die Energieeffizienzklasse des Trockners. A+++ hat den niedrigsten Stromverbrauch.
Heizung richtig regulieren Wussten Sie, dass jedes Grad weniger bis zu sechs Prozent an Heizenergie spart? Wer seine Wohnung auf 20 Grad anstatt auf 24 Grad stellt, was im Übrigen auch die empfohlene Raumtemperatur ist, spart satte 24 Prozent an Heizenergie. Da freut sich nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihr Geldbeutel! Und wer kuschelt sich nicht lieber abends mit seinem Partner
unter eine warme Decke? Übrigens: 18 bis 20 Grad sind für die meisten Menschen in Wohnund Schlafräumen ausreichend. Die Heizkosten pro Quadratmeter bewegen sich abhängig von der Heizungsart zwischen 9,50 Euro (Heizöl) und 13 Euro (Fernwärme). Setzen wir 12 Euro und 80 m² für eine durchschnittliche Wohnung an, so ergibt das Heizkosten von 960 Euro pro Jahr. Wenn Sie die Temperatur um zwei Grad senken, sparen Sie 12 Prozent, das sind ausgehend von 960 Euro Heizkosten pro Jahr immerhin 115,20 Euro. Natürlich können Sie auch noch an anderen Stellschrauben drehen, Sie können z.B. eine alte Ölheizung durch eine Wärmepumpe ersetzen oder die Heizkörper regelmäßig entlüften. Aber auch Stoßlüften und richtiges Dämmen sowie das Installieren eines Raumthermostats helfen beim Senken der Heizkosten.
Seien Sie kreativ! Die hier aufgeführten Tipps lassen sich beinahe beliebig erweitern. Kein Haushalt gleicht dem anderen und jeder hat andere Einsparpotenziale. Aber am Endes des Monats oder des Jahres bleibt Ihnen definitiv eine nicht unwesentliche Summe übrig, die Sie einerseits im Budget entlasten wird und andererseits auch Raum für anderweitige Ausgaben schafft. Daher kann es auch nicht schaden, darüber Buch zu führen und sich bei Gelegenheit auch mit einer kleinen Aufmerksamkeit für die Mühen zu belohnen. Vielleicht ein tolles Buch oder eine schönes Kleidungsstück, welches Sie an den Lebenswandel erinnert und Sie gleichzeitig ermutigt, den eingeschlagenen Weg auch konsequent weiterzugehen.
Beim Heizen lässt sich eine Menge Geld einsparen, egal ob Sie die Temperatur über den Heizkörper selbst oder das Raumthermostat regeln.
100 Prozent Einsparpotenzial, egal ob an der Wäschespinne im Garten oder am Wäscheständer in der Wohnung. Ein Trockner muss nur in Ausnahmefällen sein.
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NACHHALTIG IM ALLTAG Text: Philipp Lumetsberger
Wir zeigen Ihnen einige Tipps, die ein nachhaltiges Leben im Alltag ermöglichen. Ratschläge, mit denen Sie eine Balance zwischen Umweltschutz und Lebensqualität schaffen.
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Greifen Sie beim Einkaufen ausschließlich zu Bio-Waschmitteln. Dadurch vermeiden Sie, dass Mikroplastik und andere bedenkliche Stoffe in die Umwelt gelangen.
Die Inhaltsstoffe von Sonnencremes sind in sehr vielen Fällen umweltschädlich. Manche von ihnen schaden beispielsweise Korallenriffen. Achten Sie deshalb beim Kauf besonders auf die enthaltenen Stoffe.
Lassen Sie sich beim Einkaufen nicht von Bezeichnungen wie „Heimat“ oder „aus der Region“ täuschen. Diese Begriffe sind nicht gesetzlich geschützt und sagen nichts über die tatsächliche Herkunft der Produkte aus. 68
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Kaufen Sie gebrauchte Kleidung, Bücher, Spielzeug oder Möbel. Second Hand-Waren sind günstiger und erfüllen durchaus ihren Zweck. Außerdem schenken Sie ausgemusterten Produkten ein neues Leben.
Verwenden Sie Obst- und Gemüsenetze anstatt der Plastiktüten im Supermarkt. Diese sind wiederverwendbar und reduzieren den Plastikmüll.
Greifen Sie zu Milch und Joghurt in Pfandgläsern. Diese sind in fast allen Supermärkten erhältlich und können auch dort zurückgegeben werden. So reduzieren Sie den von Ihnen verursachten Abfall deutlich.
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Leihen Sie sich für Ihren geplanten Grillabend einen Grill von Freunden oder Bekannten aus, anstatt selbst einen zu kaufen.
Mieten Sie Kleidungsstücke anstatt diese zu kaufen. Dies verlängert nicht nur deren Lebensdauer und schont Ressourcen, sondern auch ihren Geldbeutel. Außerdem verhindern Sie dadurch, dass die Kleidung ungetragen in Ihrem Kleiderschrank landet.
Waschen Sie Alu-Grillschalen nach Gebrauch aus. Auf diese Weise können Sie sie problemlos mehrfach verwenden.
Überlegen Sie sich größere Neuanschaffungen gründlich, denn diese lohnen sich nicht immer. So schonen Sie den Geldbeutel und sparen Ressourcen. Verzichten Sie auf Alu- und Frischhaltefolie und verwenden Sie stattdessen Bienenwachstücher. Diese halten Lebensmittel ebenso länger frisch und sind zudem noch wiederverwendbar.
Achten Sie beim Kauf eines Kühlschranks auf dessen Größe. Ein überdimensionierter Kühlschrank ist in vielen Fällen nicht notwendig und verbraucht unnötig Energie. Als Faustregel gilt: Pro Person sind rund 60 Liter Volumen ausreichend. Die Nutzung von Streamingdiensten wie Netflix oder YouTube verursacht pro Jahr einen immensen Stromverbrauch. Durch die Einschränkung des Konsums leisten Sie einen wichtigen Beitrag, um Energie zu sparen.
Mähen Sie Ihren Rasen nicht im Wochenrhythmus und verzichten Sie auf den Einsatz von Unkrautvernichtern. Lassen Sie das Grün ungehindert in Ihrem Garten sprießen. So leisten Sie einen Beitrag zur Artenvielfalt.
Nutzen Sie mobile Endgeräte wie Laptops, Smartphones und Tablets so lange wie möglich. Dadurch lässt sich die Ökobilanz der jeweiligen Geräte verbessern.
Prüfen Sie, welche Elektrogeräte Sie wirklich benötigen. Nicht jedes Ding in Ihrem Haushalt muss zwingend mit Strom betrieben werden.
Verwenden Sie ausschließlich wiederverwend- und waschbare Putztücher und Schwämme, um die Küche sauber zu halten. Sowohl die Umwelt als auch Ihr Portemonnaie werden es Ihnen danken.
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N re achh is alt en ig Achten Sie bei der Buchung Ihrer Unterkunft darauf, dass diese besonders auf Nachhaltigkeit setzt.
Verzichten Sie auf Kurzstreckenflüge und nutzen Sie stattdessen den Zug. Die Reise dauert in vielen Fällen nur unwesentlich länger. Allerdings verursacht die Zugreise deutlich weniger Emissionen.
Egal mit welchem Verkehrsmittel Sie reisen, versuchen Sie möglichst wenig Gepäck mitzunehmen. Packen Sie daher nur jene Dinge ein, die auch tatsächlich benötigt werden.
Nutzen Sie für die Planung Ihres nächsten Urlaubs ÖkoBuchungsplattformen wie beispielsweise bookitgreen, ecobnb oder goodtravel. So finden Sie garantiert nachhaltige Unterkünfte an Ihrem Urlaubsort.
Verhalten Sie sich im Urlaub genauso wie zuhause. Lassen Sie also das Wasser oder die Klimaanlage nicht unnötig laufen oder das Licht stundenlang eingeschaltet.
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Wenn Sie auf das Auto nicht verzichten können, achten Sie auf eine vorausschauende Fahrweise. So können Sie den Spritverbrauch um bis zu 30 Prozent reduzieren.
Bevor Sie sich Gepäckstücke für Ihren nächsten Urlaub extra kaufen, fragen Sie bei Freunden oder Verwandten nach, ob Sie sich diese ausleihen können.
Vermeiden Sie unnötigen Ballast, indem Sie Ihren Kofferraum vor der Fahrt in den Urlaub entrümpeln. Jedes Kilogramm Zusatzgewicht erhöht den Spritverbrauch unnötig.
Ein Campingurlaub statt eines Hotelaufenthalts senkt nicht nur den Energieverbrauch und Ihren ökologischen Fußabdruck sondern ist zudem kostengünstiger. Gleichzeitig ist ein abwechslungs- und abenteuerreicher Urlaub garantiert.
Für den Fall, dass eine Flugreise unvermeidbar ist, sollten Sie den verursachten CO2-Ausstoß durch eine Geldspende kompensieren.
Wenn Sie Ihren Freunden oder Verwandten ein Souvenir oder Geschenk aus dem Urlaub mitbringen möchten, dann am besten eines aus einem nachhaltigen Material.
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Drei nicht alltägliche
n e e d I O K Ö Geniale Konzepte
MIT DEM ZIEL DIE WELT EIN STÜCK BESSER ZU MACHEN -
Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen drei Ideen vor, die der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt sind und dazu beitragen, die Umwelt und Ressourcen zu schonen.
Das Magazin für unsere Zukunft
leben
TOP ÖKO-IDEEN
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Onlineshop für Bio-Stoffe
K leidung oder Vorhänge selber nähen, Deko-Artikel basteln uvm. – der Trend zum Selbermachen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Das in Schenefeld (Schleswig-Holstein) ansässige Unternehmen Fabfab hat mit der Plattform stoffe.de einen Do-it-yourself-Onlinemarkt gegründet, über den Stoffe, Nähzubehör und Bastelutensilien erhältlich sind. Unter der schieren Anzahl an angebotenen Stoffen in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Motiven befindet sich auch eine breite Palette an sogenannten Bio-Stoffen. Diese sind umweltschonend und fair produziert und unterliegen klaren Kriterien, die strikt eingehalten werden müssen. Zahlreiche Gütesiegel weisen darauf hin, dass das verwendete Material aus kontrolliert biologischem Anbau stammt, völlig frei von Schadstoffen und gesundheitlich unbedenklich ist und das die Stoffe zum Großteil innerhalb der EU gefertigt werden.
Darüber hinaus hat Fabfab mit Tula eine eigene Premium Bio-Marke im Sortiment. Sie ist mit der höchsten Zertifizierungsstufe der Umwelt- und Sozialverträglichkeit bei der nachhaltigen Herstellung von Kleidung & Textilien ausgezeichnet – dem Global Organic Textile Standard (GOTS). Hierbei wird die gesamte Produktionskette nach strengen Auflagen von unabhängigen Prüfinstituten geprüft. Das norddeutsche Unternehmen selbst sowie auch deren Produktionsstandort samt Lager, sind zertifi ziert. Um diesen Standard zu erfüllen, mussten etliche Prozesse optimiert und auch die Mitarbeiter geschult werden. Aber nicht nur bei den Stoffen, sondern auch beim Verpackungsmaterial wird auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung geachtet. So sind etwa die Kartons aus 70 Prozent Altpapier und 30 Prozent Grasfaser gefertigt. Die Versandtaschen wiederum bestehen ausschließlich aus recyceltem Kunststoff.
BASTELN, NÄHEN, STRICKEN Fabfab, das Unternehmen hinter der Webseite stoffe.de, vertreibt seine Produkte auf 15 verschiedenen Online-Plattformen in ganz Europa. Das Sortiment umfasst Stoffe, Nähzubehör, Schnittmuster, Bastel- und Strickutensilien. stoffe.de
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Geschirr aus Palmenblättern
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uch wenn das Einweggeschirr aus Plastik seit Mitte des vergangen Jahres in der gesamten EU verboten ist, gibt es weiterhin Alternativen aus Pappe, die Unmengen an Ressourcen verbrauchen. Das 2020 gegründete Start-up Pleta mit Sitz in Dorsten (Nordrhein-Westfalen) sagt dem Wegwerfgeschirr den Kampf an. Deren Teller, Schalen und Löffel sind abwasch- und mehrfach wiederverwendbar und zu 100 Prozent natürlich. Im Laufe ihrer zahlreichen Nepal-Reisen entwickelten die Unternehmensgründer ihre Idee. Zusammen mit der nepalesischen Organisation Leaf plus wurden im Jahr 2019 erste Produkte entwickelt. Nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne konnte das Start-up schlussendlich durchstarten. Für die Produktion wird lediglich eine Komponente verwendet: die Blätter der Arekapalme. Diese müssen nicht extra gepflückt werden, da die Pflanze sie regelmäßig abwirft. Das Einsammeln der Blätter übernehmen Bauern und Sammlerinnen in Nepal. Dort erfolgt auch die Produktion der Teller, Schalen
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und Löffel. Nachdem die Blätter gereinigt und getrocknet wurden, werden sie erhitzt und in Form gepresst. Das für die Reinigung notwendige Wasser wird anschließend zur Bewässerung von Feldern oder zum Tränken von Tieren verwendet. Da die Pleta-Produkte auslaufsicher, völlig frei von Chemie und auch für die Mikrowelle geeignet sind, sind sie optimal für den ToGo-Einsatz in der Gastronomie, im Haushalt oder beim nächsten Camping-Ausflug. Sollten die Teller und Schalen im Laufe der Zeit Risse bekommen oder beschädigt werden, können sie einfach auf dem Kompost entsorgt werden. Innerhalb von drei bis fünf Monaten sind sie schließlich vollständig verrottet. Anfang Dezember 2021 wurde Pleta eine besondere Ehre zuteil und ihre Produkte mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design 2022 ausgezeichnet.
100 PROZENT NATUR Durch die faire Produktion in Nepal werden sozial benachteiligte Frauen und deren Familien unterstützt. pleta.de
im Gründer Paul Haraz und Adem Serilmez
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3 Regelmäßig neue Outfits!
Top-Mode im Monatsabo
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utzen statt besitzen: Dieser Trend hält immer mehr Einzug in unseren Alltag, egal ob es sich dabei um Autos, Notebooks oder Streamingdienste handelt. Das Hamburger Start-up Unown überträgt dieses Konzept auf den Kleiderschrank. Je nach Abo-Variante können zwischen zwei und sechs Kleidungsstücke ein Monat lang ausgeliehen werden. Nach 30 Tagen erfolgt wahlweise der Rückversand und die Bestellung neuer Teile oder sie werden behalten und weitergetragen. Die Preise für ein Abonnement belaufen sich dabei zwischen 39 und 109 Euro pro Monat. Alternativ lassen sich auch einzelne Kleidungsstücke gegen Gebühr für einen Zeitraum von zwei Wochen oder einen Monat mieten. Das Angebot umfasst neben Umstandsmode und Businesskleidung auch Kleider, Jumpsuits, Jacken und Mäntel.
Kleidung auszuleihen bringt etliche Vorteile mit sich: Die Lebens- und die Nutzungsdauer der einzelnen Stücke wird verlängert. Dadurch landen sie nicht ungetragen im Kleiderschrank und werden Jahre später völlig ungenutzt entsorgt. Durch die Möglichkeit, alle 30 Tage die Auswahl zu ändern, ist Abwechslung im Alltag garantiert. Zu guter Letzt lassen sich auf diese Weise teurere Designer-Stücke tragen, die so wahrscheinlich viel zu kostspielig wären. Damit die Kunden die gemieteten Produkte in bestmöglicher Qualität erhalten, werden diese nach der Rückgabe professionell gereinigt. Kleinere Reparaturen wie etwa das Annähen fehlender Knöpfe werden ebenfalls vor der erneuten Vermietung durchgeführt. Beim Versand kommen wiederverwendbare Versandtaschen zum Einsatz, zusätzlich werden die durch den Transport entstandenen Emissionen ausgeglichen. Welches Einsparpotenzial die Nutzung eines Unown-Abos mit sich bringt, wird auf der Webseite vorgerechnet. So lassen sich bei einer sechsmonatigen Verwendung rund 98.400 Liter Wasser und 155 Kilogramm CO2 einsparen.
NUTZEN STATT BESITZEN Unown hat Kleidung von rund 80 verschiedenen Marken im Sortiment. unown-fashion.com Unten: Die Gründerinnen Tina Spießmacher und Linda Ahrens.
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GELDANLAGE ALS BEITRAG FÜR EINE BESSERE WELT
„Ohne Expertenwissen ist es sehr schwer, ein nachhaltiges, wertebasiertes Anlageportfolio aufzubauen.“
Interview mit Karin Nemec IN DREI SÄTZEN -
Impact-orientiertes Investieren vereint Wirkung und Rendite. Grünfin ermöglicht es basierend auf persönlichen Werten und Wirkungszielen, individuellem Risikoprofil und gewünschten Zeithorizont nachhaltige Anlageentscheidungen zu treffen. Derart eingesetztes Kapital führt immer öfter auch zu Veränderungen in den Unternehmen.
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Text: Michaela Hocek
ie ist die Idee für Grünfin entstanden? Vielen Menschen ist klar, dass ihr CO2-Fußabdruck davon abhängt, was sie essen, wie oft sie fliegen und welche Konsumentscheidungen sie treffen. Der größte blinde Fleck sind jedoch unsere Finanzen. Kaum jemand weiß, welch großen Einfluss Anlageentscheidungen auf den persönlichen Impact und die Welt haben. Grünfin entstand aus der Erkenntnis, dass es ohne Expertenwissen nur sehr schwer ist, ein nachhaltiges, auf den persönlichen Werten der Anlegerin oder des Anlegers basierendes Wertpapierportfolio aufzubauen, das darüber hinaus tatsächlich eine positive Wirkung auf den Planeten und uns Menschen hat. Wir machten uns also daran, eine Plattform zu bauen, die es Menschen so einfach wie möglich macht, mit ihrer Geldanlage einen Beitrag zu einer besseren Welt zu leisten und diesen
Beitrag möglichst greifbar zu machen. Ich hoffe, dass wir dazu beitragen können, dass bewusstes Investieren auf der Grundlage von Werten und Wirkung irgendwann die übliche Praxis wird. Welche nachhaltigen Anlageoptionen sind vielversprechend? Das Gute an Impact-orientierter Geldanlage ist, dass es nicht um Wirkung oder Rendite geht: Beides geht durchaus zusammen. Das belegen zahlreiche Analysen. Sie zeigen, dass nachhaltige Fonds historisch eine bessere Performance aufweisen als herkömmliche Aktienfonds. Eine MorningStar-Analyse zeigt, dass die Mehrheit der nachhaltigen Fonds, die bereits vor zehn Jahren und auch heute noch existieren, besser abgeschnitten haben als der Durchschnitt der überlebenden traditionellen Konkurrenzprodukte. Eine andere zeigt, dass 24 von 26 Indexfonds mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und soziale As-
pekte im ersten Quartal 2020 auch während der Corona-Pandemie besser abgeschnitten haben als ihre konventionellen Pendants. Nachhaltige Investments sind also absolut sinnvoll. Dazu kommt, dass das eingesetzte Kapital auch zu Veränderungen in den Unternehmen beitragen kann, nämlich dann, wenn die Anleger ihre Stimmrechte im Sinne nachhaltiger Unternehmensentscheidungen ausüben. Seit vergangenem Jahr gibt es eine EU-Regulierung, die Vermögensverwalter dazu verpflichtet anzugeben, ob sie Nachhaltigkeitsaspekte in der Aktienauswahl nur berücksichtigen, oder ob sie ihr Stimmrecht auch aktiv zur Beeinflussung der Unternehmen einsetzen. Es macht also für nachhaltigkeitsbewusste Anleger einen großen Unterschied, ob auf einem Aktienfond nur das Label „nachhaltig“ klebt, oder ob das eingesetzte Kapital auch echte Verbesserungen bei den Unternehmen bewirkt. Bei Grünfin ist das ein wichtiges Auswahlkriterium für die Portfolios unserer Kunden. Ist „grünes Investieren“ ein weibliches Thema? Das ist aus unserer Sicht kein rein weibliches Thema – auch Männer dürfen, können und sollten natürlich ihr Geld für nachhaltige Zwecke einsetzen. Es ist aber richtig, dass Frauen oft längerfristiger investieren als Männer und häufiger großen Wert auf nachhaltige und ethische Geldanlagen legen, mit denen sie positive Veränderungen in der Welt bewirken können. Nicht außer Acht lassen sollte man – insbesondere in Deutschland – den Gender Pay Gap und damit einhergehend auch die Gender Pension Gap, also die Einkommens- und Rentenlücke der Frauen im Vergleich zu Männern. Mit Grünfin erhalten daher insbesondere Frauen die Möglichkeit, diese Lücken durch den Einstieg in nachhaltige Geldanlagen zu schließen. Die Plattform steht aber allen offen, denen nachhaltiges Investieren mit Impact am Herzen liegt. Wie sind nachhaltige Investitionen im Schatten des Ukraine-Kriegs und unruhigen Märkten zu beurteilen? Was würden Sie raten? Es ist schwer abzusehen, welche Folgen der Krieg in den kommenden Wochen und Monaten für unser Leben oder die Welt haben wird. Die kurzfristigen Auswirkungen sind bereits in Form von erhöhter Marktvolatilität zu spüren und dies dürfte sich so schnell auch nicht ändern.
Langfristig rechnen wir mit einem Szenario, in dem sich Europa im Laufe in erheblichem Maß von fossilen Brennstoffen verabschiedet und auf erneuerbare Energien wie Sonnen- und Windenergie sowie Wasserkraft setzt. Wir erwarten, dass Gelder aus Schwellenländern zurück in nachhaltige Unternehmen fließen werden, die diese Transformation möglich machen. Viele Unternehmen haben ihre Aktivitäten in Russland bereits eingestellt. Gleiches gilt für Investoren. Wichtig in diesem Zusammenhang ist aber eins: Kriege und politische Konflikte lenken den Blick auf das Kurzfristige. Für den nachhaltigen Investor ist es aber ganz wichtig, die langfristige Perspektive im Auge zu behalten und Investitionsentscheidungen auf der Grundlage der Zukunft zu treffen, die wir uns alle für unseren Planeten wünschen.
Wie funktioniert es im Detail, sein individuelles Portfolio zusammenzustellen und zu verwalten? Über unsere Internetseite www.grunfin.com/ de können sich Interessenten registrieren und authentifizieren. Zuvor werden sie durch einen Fragebogen geleitet und können ihr individuelles Portfolio, basierend auf persönliche Werten und Wirkungszielen, ihrem Risikoprofil und dem gewünschten Zeithorizont, zusammenstellen lassen. Einmal erstellt, lässt sich das eigene Portfolio dann ebenso bequem über unsere Online-Plattform verwalten und zum Beispiel die Höhe der monatlichen Einzahlungen flexibel anpassen.
Grünfin wurde von Karin Nemec (CEO)
Welche Vorteile bietet Grünfin im Hinblick auf Nebenkosten? Verbraucher können bei Grünfin ein Portfolio ohne Mindestbetrag erstellen. Zudem sind Portfolios bis zu einem Wert von 1.000 Euro kostenlos. Dadurch möchten wir den Einstieg in nachhaltiges Investieren erleichtern, denn man kann sich zunächst herantasten und mit dem Produkt vertraut machen. Ab 1.000 Euro erheben wir eine monatliche Pauschale von 3,90 Euro. Das war’s schon an laufenden Kosten. Wenn das Anlageportfolio am Ende der Laufzeit mehr Gewinn macht, als zu Beginn vorausberechnet, erheben wir für diese Mehrleistung ein Erfolgshonorar. Das aber nur für den Anteil, der das Ertragsziel übersteigt.
und Triin Hertmann (COO) gegründet. Das deutsch-estnische Fintech startete seine und
Plattform
für
wertebasierte
Deutschland
Mitte
nachhaltige
Geldanlage März.
in
Nemec
arbeitete mehr als zehn Jahre bei der Swedbank (Direktorin Corporate Products), hat einen Global Executive MBA-Abschluss der IESE Business School und ist eine von der Frankfurt School of Finance and Management zertifizierte Expertin für nachhaltige Finanzen.
Hertmann
verfügt
mehr
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internationale
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Jahre
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Finanz- und Technologieerfahrung und war u.a. bei Skype und Wise tätig.
www.grunfin.com
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Text: Hartmut Schumacher
Nachhaltige Banken sorgen dafür, dass Ihre Ersparnisse keine fragwürdigen Zwecke unterstützen.
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arum sollte man sich über die Nachhaltigkeit von Banken Gedanken machen? Weil solche Finanzinstitute das Geld, das wir bei ihnen deponieren, natürlich nicht etwa einfach für uns aufbewahren, bis wir es benötigen, sondern stattdessen mit diesem Geld Investitionen tätigen. Dass diese Investitionen möglichst hohe Erträge erzielen, liegt prinzipiell im Interesse sowohl der Banken als auch ihrer Kunden. Allerdings sind viele lohnende Investitionen moralisch fragwürdig. Nicht jeder Bankkunde ist über den Gedanken erfreut, dass mit seinen Ersparnissen Unternehmen gefördert werden, die beispielsweise Waffen herstellen oder Kohlekraft-
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werke betreiben oder zweifelhafte Vorstellungen von Menschen- und Arbeitsrechten haben. Nachhaltige, ethische oder grüne Banken achten daher darauf, dass bei ihren Investitionen und auch bei ihren Kreditvergaben keine Unternehmen Berücksichtigung finden, deren Aktivitäten in ökologischer oder sozialer Hinsicht schädliche Auswirkungen haben. Ergänzend dazu fördern diese Banken in der Regel Unternehmen, die sich für nachhaltige oder soziale Wirtschaftspraktiken engagieren.
Wachsendes Interesse Das Interesse der Kunden an nachhaltigen Finanzdienstleistungen wird immer größer: Laut
der „Global Sustainability Study 2021“ der Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners ist Nachhaltigkeit bei Finanzdienstleistungen für 44 Prozent der Befragten ein wichtiges Kaufkriterium. 35 Prozent sind auch bereit, für diese Nachhaltigkeit einen höheren Preis zu bezahlen. Obwohl das gar nicht mal immer nötig ist. Denn Girokonten bei nachhaltigen Banken sind in der Regel nicht kostspieliger als vergleichbare Konten bei herkömmlichen Geldinstituten.
Unsere Kriterien In Deutschland und Österreich gibt es ein gutes Dutzend Banken, die ihre eigene Vorgehensweise ausdrücklich als nachhaltig oder ethisch bezeichnen. In unserer Übersicht haben wir uns auf sechs Banken konzentriert, die nicht nur mit Nachhaltigkeit werben, sondern auch alltagstauglich sind – in dem Sinne, dass sie auch Girokonten anbieten. Um die Nachhaltigkeit der einzelnen Finanzinstitute zu beurteilen, haben wir die zehn Ausschlusskriterien verwendet, die rechts im gleichnamigen Kasten aufgeführt sind.
Auf die Finger schauen Begriffe wie „nachhaltig“, „grün“ und „ethisch“ sind nicht genau definiert oder gesetzlich geschützt. Die Banken haben also einen relativ großen Entscheidungsspielraum beim Festlegen, was als unterstützungs- oder aber als kritikwürdig gilt. Es ist daher sehr ratsam, sich vor der Entscheidung für eine nachhaltige Bank auf ihrer Web-Site genauer darüber zu informieren, welche Geschäftsfelder dazu führen, dass Unternehmen von Krediten und Investitionen ausgeschlossen werden. Wer das nicht tut, der riskiert, mit seinen Spareinlagen Ideologien oder Entscheidungen zu unterstützen, die nicht mit den eigenen Überzeugungen übereinstimmen. Es gibt beispielsweise nachhaltige Banken, die Gentechnik, Tierversuche zu medizinischen Zwecken, Verhütungsmittel, Abtreibungen, Atomkraft und Rüstung als Ausschlusskriterien verwenden. Und zu diesen Themen kann man ja durchaus unterschiedliche Meinungen haben.
Modellkunde Die meisten Banken bieten verschiedene Arten von Girokonten an. Um die Kosten zumindest einigermaßen miteinander vergleichen zu können, haben wir uns bei jeder Bank für dasjenige Konto entschieden, das unserem Beispielkunden die niedrigsten Gebühren verursacht. Dieser Beispielkunde ist 30 Jahre alt, erhält regelmäßig Gehaltszahlungen auf sein Konto und ist dazu bereit, das Konto ausschließlich online zu führen. Er benötigt pro Jahr 240 Lastschriften und Gutschriften, erledigt 24 Überweisungen und möchte 24-mal Bargeld abheben. Zusätzlich zu der Girocard der Bank will er eine Kreditkarte verwenden.
Bargeldquellen Bei einigen der Banken handelt es sich um Direktbanken, die also kein Filialnetz unterhalten. Für das Abheben von Bargeld muss dies nicht unbedingt einen Nachteil bedeuten: Viele der Banken erlauben es ihren Kunden beispielsweise, die etwa 17.300 Geldautomaten des BankCard Servicenetzes zu verwenden. Zum Vergleich: Die deutschen Sparkassen stellen über 23.000 Geldautomaten bereit. Kunden der Banken, die zur Cash Group gehören, können auf circa 9.000 Automaten zugreifen, Kunden einer CashPool-Partnerbank auf rund 2.800 Automaten.
AUSSCHLUSSKRITERIEN: • Fossile Brennstoffe • Atomkraft • Arbeitsrechts- und Menschenrechtsverletzungen (einschließlich Kinderarbeit) • industrielle Tierhaltung • Agrar-Gentechnik • Rüstung • Glücksspiel • Suchtmittel (also Alkohol und Tabak) • Nahrungsmittelspekulationen • Pornografie
Nachhaltig leben
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www.ethikbank.de
Die EthikBank mit Sitz in Eisenberg bezeichnet sich als „ethisch-ökologische“ Direktbank, legt aber Wert darauf, frei zu sein von „ideologischen, politischen, religiösen oder spirituellen Einflüssen“ und keine Geschäftsbeziehungen zu radikalen Parteien und Vereinigungen zu unterhalten. Die Kosten für das Online-Girokonto betragen 102 Euro pro Jahr. Im ersten Jahr sind es lediglich 24 Euro. Kostenlos Bargeld abheben können die Kunden an den etwa 17.300 Geldautomaten der deutschen Genossenschaftsbanken. Bei der Kreditvergabe an Unternehmen und bei Investitionen in Unternehmen benutzt die Bank alle unsere Ausschlusskriterien. Zusätzlich stehen auf der Tabuliste unter anderem solche Unternehmen, die mit Pelzprodukten zu tun haben, mit Tierversuchen für die Herstellung von Kosmetika oder mit der Produktion von gefährlichen Chemikalien und Pestiziden oder die in „eklatante Bestechungs- und Korruptionsfälle“ verwickelt sind. Die Unternehmen müssen sich zudem „aktiv für eine nachhaltige Wirtschaftsweise engagieren“. Die EthikBank investiert darüber hinaus in Wertpapiere, deren Emissionserlöse in die Finanzierung umweltbezogener oder sozialer Projekte fließen. Kredite an Privatkunden vergibt die EthikBank unter anderem für soziale und ökologische Projekte sowie für Bauvorhaben, die bestimmte Bedingungen bezüglich der Energieeffizienz erfüllen.
Das Magazin für unsere Zukunft
AUSGABE 3/22
leben
Die Unternehmenskultur der Evangelischen Bank in Kassel „basiert auf christlichen Werten, die soziales Engagement und solidarisches Handeln [...] selbstverständlich machen“. Das „Girokonto EB-Online“ kostet 59,40 Euro im Jahr. Um kostenlos Bargeld abzuheben, können die Kunden der Evangelischen Bank die etwa 17.300 Geldautomaten der deutschen Genossenschaftsbanken verwenden, die sich zum BankCard Servicenetz zusammengeschlossen haben. Bei der Kreditvergabe an Unternehmen und bei Investitionen in Unternehmen berücksichtigt die Evangelische Bank fast alle der von uns verwendeten Ausschlusskriterien. Lediglich bei Kohle und bei Erdöl ist das Institut recht nachsichtig. Als zusätzliche Ausschlusskriterien dienen der Bank unter anderem „sehr schwere“ Korruption, „sehr schweres“ „kontroverses Umweltverhalten“ und Beschäftigung mit Embryonenforschung. Beim Vergeben von Krediten konzentriert sich die Evangelische Bank auf Projekte aus den Bereichen kirchliche Arbeit, Kinder- und Jugendhilfe, Inklusion, Pflege und Gesundheit sowie erneuerbare Energien. Darüber hinaus ist die Evangelische Bank an der Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“ beteiligt, die es gemeinnützigen Projekten ermöglicht, Spenden zu sammeln. Und nicht zuletzt spendet die Bank im Jahr über 500.000 Euro an Projekte, die „einen starken Beitrag zu Menschlichkeit, Achtsamkeit und Solidarität leisten“.
Das Magazin für unsere Zukunft
AUSGABE 3/22
leben
NACHHALTIGE BANKEN
NACHHALTIGE BANKEN
STRENGSTE KRITERIEN
NIEDRIGSTE GIROKONTOKOSTEN
EthikBank
Evangelische Bank
SIEGER
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www.eb.de
Nachhaltig leben
SIEGER
www.triodos.de
Die 1980 gegründete Triodos Bank (mit Sitz im niederländischen Zeist) hat die Mission, „mit Geld Gutes in der Welt zu bewirken“. Sie ist in fünf Ländern aktiv. Seit 2009 gibt es auch eine Niederlassung in Deutschland (in Frankfurt am Main). Die jährlichen Kosten für das Girokonto betragen 120 Euro. Die Bargeldversorgung gestaltet sich ein klein wenig umständlicher als bei den anderen Banken in dieser Übersicht: Mit der Triodos-Bankkarte können Sie in vielen Supermärkten und Drogerien kostenlos beim Einkaufen Bargeld abheben. Allerdings ist dafür ein Einkauf ab 10 Euro erforderlich. Und die Bargeldausgabe ist auf jeweils 200 Euro beschränkt. Zusätzlich können Sie mit der Mastercard-Kreditkarte an den meisten Geldautomaten mit Mastercard-Logo ohne Kosten Bargeld erhalten. Bei der Kreditvergabe an Unternehmen und bei Investitionen in Unternehmen benutzt die Bank neun unserer zehn Ausschlusskriterien. Lediglich Nahrungsmittelspekulationen stehen nicht auf der Tabuliste. Zusätzlich jedoch finden sich dort Kriterien wie Tierversuche, Gentechnik, Pelzwaren, Exotenleder, umweltgefährdende Stoffe und Korruption. Bei Krediten konzentriert sich die Triodos Bank auf die Bereiche Umwelt, Kultur und Soziales. Die Bank wählt Unternehmen und Projekte aus, die in diesen Bereichen „wirklichen [...] Mehrwert schaffen“. Generell gibt es keine Kredite für Unternehmen, Institutionen und Projekte, die in nichtnachhaltigen Bereichen tätig sind.
www.pax-bank.de
Die Pax-Bank in Köln ist eine „christlich-nachhaltige“ Genossenschaftsbank, die „einen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten“ möchte. Die Kosten für das Girokonto „PaxGiro“ liegen bei 86,12 Euro im Jahr. Kostenloses Abheben von Bargeld ist an den etwa 17.300 Automaten des BankCard Servicenetzes möglich. Bei der Kreditvergabe an Unternehmen und bei Investitionen in Unternehmen verwendet die Bank achteinhalb unserer zehn Ausschlusskriterien: Alkohol und Nahrungsmittelspekulationen stehen nicht auf der Tabuliste. Eine weitere Einschränkung: Erdöl wird nur bei der Kreditvergabe ausgeschlossen. Zusätzlich finden sich auf der Tabuliste unter anderem kontroverse Geschäftspraktiken sowie Geschäftstätigkeiten, die mit embryonalen Stammzellen, Schwangerschaftsabbrüchen und bestimmten Verhütungsmitteln zu tun haben. Bei der Kreditvergabe kommen als Ausschlussgründe der Abbau von Rohstoffen und Großprojekte zur Wasserkrafterzeugung hinzu. Durch Kredite fördert die Pax-Bank Unternehmen der Wirtschaftsbereiche Kirche, Caritas und Wohlfahrt, Gesundheits- und Sozialwesen, Bildung und Jugend, Umwelt- und Klimaschutz sowie Wohnen und Immobilien. Darüber hinaus betreibt die PaxBank ein Spendenportal und ist an der Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“ beteiligt, die es gemeinnützigen Projekten erleichtert, Spenden zu sammeln.
www.gls.de
Die GLS Bank in Bochum hat es sich zur Aufgabe gemacht, nachhaltige Unternehmen zu finanzieren, „statt an Finanzmärkten zu spekulieren“ – mit dem Ziel, „neue sozial-ökologische Angebote in unserer Gesellschaft entstehen“ zu lassen. Die Genossenschaftsbank wurde zwar im Jahr 1974 von einer Gruppe Anthroposophen gegründet, versteht sich jedoch nicht als anthroposophische Bank und distanziert sich auch ausdrücklich von rassistischen Aussagen des Anthroposophiebegründers Rudolf Steiner. Die jährlichen Kosten für das Girokonto liegen bei 90,60 Euro. Kostenfrei Bargeld abheben können die Kunden an den etwa 17.300 Geldautomaten des BankCard ServiceNetzes. Bei der Kreditvergabe an Unternehmen und bei Investitionen in Unternehmen konzentriert sich die Bank auf die Geschäftsfelder erneuerbare Energien, Ernährung, Land- und Forstwirtschaft, Wohnen, Bildung und Kultur, Soziales und Gesundheit, Finanzdienstleistungen, Mikrofinanzierung, Mobilität und nachhaltige Wirtschaft. Die Ausschlusskriterien entsprechen nur zu 65 Prozent unseren Kriterien: Bei den fossilen Brennstoffen stört sich die Bank lediglich an Kohle, nicht jedoch an Öl. Vergeblich sucht man auf der Ausschlussliste Glücksspiel, Pornographie und Nahrungsmittelspekulationen. Zusätzlich vorhanden sind jedoch Embryonenforschung, Biozide und Pestizide, chlororganische Massenprodukte sowie kontroverses Umweltverhalten und kontroverse Wirtschaftspraktiken.
www.umweltcenter.at
Das Umweltcenter Raiffeisenbank Gunskirchen richtet sich an österreichische Kunden, denen es wichtig ist, „Geld nicht nur gewinnbringend, sondern ethisch, sozial und ökologisch anzulegen“. Die Kosten für das Girokonto „Umwelt-Privatkonto“ belaufen sich auf 126,77 Euro jährlich (inklusive einer Mastercard-Debitkarte statt einer Kreditkarte). Kostenloses Abheben von Bargeld ist bei diesem Konto nicht vorgesehen: An Raiffeisen-Geldautomaten kostet eine Abhebung 0,47 Euro, an Automaten anderer Anbieter 0,53 Euro. Das Umweltcenter verwendet Anlagegelder ausschließlich für Finanzierungen und Investitionen, die „in engem Zusammenhang“ stehen mit ökologischem Bauen, Solarnutzung und anderen erneuerbaren Energien, biologischer Land- und Forstwirtschaft, Ernährung unter Achtung des Tierwohls, Recycling und umweltfreundlicher Abfallwirtschaft, Klimaschutz und Verringerung von Umweltbelastung, Energieeffizienz in Betrieben, nachhaltiger Wirtschaftsweise und sozialer Wirtschaftsweise. Das Umweltcenter Raiffeisenbank Gunskirchen benutzt zur Überprüfung der Nachhaltigkeit sechs der zehn von uns herangezogenen Ausschlusskriterien: Glücksspiel, Suchtmittel, Pornographie und Nahrungsmittelspekulationen stehen nicht auf der Ausschlussliste der Bank. Zusätzlich aber befinden sich auf dieser Liste Beschäftigungen mit Gentechnik allgemein sowie mit kontroversen Wirtschafts- und Umweltpraktiken.
Nachhaltig leben
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