WernerBüttner "Last Lecture Show"

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Vorwort

Martin Köttering, Alexander Klar

Der vorliegende Katalog erscheint anlässlich der Ausstellung Last Lecture Show von Werner Büttner in der Hamburger Kunsthalle und seiner Verabschiedung in den Ruhestand nach über dreißig Jahren Lehrtätigkeit an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK). Büttner prägte seit 1989 als Professor für Malerei die Lehre und Ausrichtung des Studienschwerpunktes Malerei/Zeichnen an der HFBK. In der Ausstellung Last Lecture Show sind Gemälde und Collagen aus den letzten drei Jahrzehnten zu sehen, die in der Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle präsentiert werden. Büttner konzipierte selbst sieben thematische Kapitel, in die er die ausgestellten Werke einordnete und die im Katalog neben ergänzendem Bildmaterial aus anderen Schaffensphasen abgebildet sind. In den pointiert betitelten Ausstellungskapiteln wie »Von Geworfenheit und Verstrickung« oder »Unvernunft keimt, wie Unkraut, schon bei Sternenlicht«, zu denen Büttner einführende Texte schrieb, die den Katalogbeiträgen vorangestellt sind, wird keiner chronologischen Logik gefolgt. Vielmehr liegt ein Querschnitt wiederkehrender Themen und Motive vor, die Büttner – etwa im Dialog mit prominenten Vorbildern, denen er sich in einer Art »prägender Verehrung« verbunden sieht – erkundet und die er inhaltlich und motivisch seziert, um sie in eigene Bildideen zu überführen und neu zusammenzusetzen. Büttners Perspektive ist dabei nicht der Vergangenheit verhaftet, auch wenn bisweilen biografische Bezüge anklingen, die mit der deutschen Zeitgeschichte verbunden sind, wie Badende Russen II (1984, S. 176) oder Von Geworfenheit und Verstrickung (2017, S. 46/47), oder indem er klassische Motive aus der antiken Mythologie und christlichen Ikonografie aufgreift. Mit der kanonisierten Bildsprache der Malerei jonglierend triumphiert Büttner über sein Publikum, das angesichts greller, schreiender Farben, rätselhafter Motive und anspielungsreicher Bildtitel bisweilen fragend zurückbleibt. Genau diesem Aspekt gebührt Aufmerksamkeit, denn es ist besonders dieses Moment des Überraschtseins und Rätselns bei der Betrachtung der Werke Büttners, dass die Neugierde entfacht und in der Erinnerung nachklingt. Es ist höchste Zeit, Werner Büttner mit einer umfangreichen Einzelausstellung in der Hamburger Kunsthalle zu ehren und ihn in einer »Abtritts-


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