Office
Wo Arbeiten und Wohlfühlen verschmelzen: Branchenkenner fordern neue Bürowelten.
Großes Potenzial, große Risiken
Hochkarätige Experten sprechen über das Büro der Zukunft
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Foto: © iStock.com/alvarez
omeoffice – neben Lockdown, Inzidenzwert oder Zoommeeting ist das einer der Begriffe, der noch lange mit der Corona-Krise verbunden sein wird. Die Entscheidung zur Arbeit von zu Hause verändert den Arbeitsalltag massiv. Doch was spricht fürs klassische Büro? Was wird nach Corona vom Homeoffice bleiben? Und wie steht es um die rechtliche Lage? Diese und weitere Fragen diskutierten fünf Fachleute in einer Web-Konferenz unter dem Titel „Home-Office als Konkurrenz – Büroflächen der Zukunft“. Das Bauen & Wohnen war dabei.
Der Baudienstleister Aydin Karaduman stellt plakativ die Frage, die so manchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer umtreiben dürfte. Lebt das Büro noch? Seine Antwort: „Ja, es lebt und es hat auch eine Zu44 | chilli | bauen & wohnen | 04.2021
kunft.“ Doch das Überleben sei an dessen Bereitschaft zum Wandel gebunden. Sein Fazit: „Das Büro bleibt Erlebnis- und Gemeinschaftsort. Es spiegelt die Unternehmenskultur wider.“ Um das zu untermauern, stellt er eine vom Baudienstleister ISG weltweit unter 4000 Büronutzern ausgeführte Umfrage vor, die einmal vor und einmal während Corona gemacht wurde. Demnach plädieren deutsche Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Schnitt für eine wöchentliche Bürozeit von etwa drei Tagen – der Wert bei Arbeitnehmern lag sogar bei 3,5 Tagen. Je zufriedener die Befragten mit ihrem Beruf seien, desto höher sei die Sehnsucht nach dem Büro. Aber warum wollen Mitarbeiter zurück ins Büro? 54 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen der Austausch fehle. Auch bei Mitarbeiterbindung und -gewinnung spiele das Büro eine große Rolle.
Zudem gebe es aktuell einen Trend weg vom Großraumbüro, bei Neubauprojekten seien inzwischen auch Aspekte wie berührungslose Türen gefragt. Eine große Nachfrage nach Büroflächen komme derweil aus dem Tech-Bereich, hier sieht Karaduman interessante Arbeitsplatzkonzepte. Hier würde nicht die Fläche reduziert, sehr wohl aber die Anzahl an festen Arbeitsplätzen. Dafür würden etwa Kommunikationszonen geschaffen. Auch das Co-Working erlebe seiner Ansicht nach eine kleine Renaissance. Zur Person: Aydin Karaduman ist seit Ende 2019 Managing Director Europe von ISG, das Unternehmen setzte 2018 weltweit 2,4 Milliarden Euro um.
Der Investmentmanager Hans-Joachim Lehmann beschreibt die Zustände vor der Pandemie. Hierbei zeichnet der Investmentmanager ein positives Bild. Insgesamt habe Corona