Gesundheit
Zwei Häuser auf einer Fotomontage: links das Loretto, rechts das Josefshaus
Finanzkräftiger KlinikBetreiber neu in Freiburg Frischer Wind im Loretto- und St. Josefskrankenhaus
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Fotos: © RKK Klinikum, Hoffotografen AS
eit dem 1. Oktober ist die bayrische ArtemedGruppe der neue Träger des Freiburger RKK-Klinikums. Rund 20 Millionen Euro sollen nun ins St. Josefs- und das Loretto-Krankenhaus fließen. Geplant sind der Ausbau der Profile und die Modernisierung des Klinikbetriebes. Der neue Eigner hält außerdem weiter an christlichen Werten fest.
Beide Häuser bleiben erhalten, ebenso alle 2000 Arbeitsplätze. „Die Krankenhäuser haben ihren Platz in Freiburg und wir werden ihr Profil noch schärfen“, erklärt der neue Geschäftsführer des RKK-Klinikums und der ArtemedGruppe Benjamin Behar. Im Loretto-Krankenhaus stehe die differenzierte Beschäftigung mit dem Thema der Erkrankung des Bewegungsapparates an. „Wir wollen ein Konzept für eine Schmerztherapie erarbeiten, das verschiedene Stufen bein-
haltet, im besten Falle von ambulant bis multimodal-stationär“, erläutert der 41-Jährige. Dort könnten dann ganzheitlich und interdisziplinär Entscheidungen bei Schmerzpatienten getroffen werden. Die Loretto-Notfallambulanz bleibe bestehen, außerdem werde die Urologie weiter ausgebaut und „wir werden uns bemühen, dass wir dort ein MRT (Magnetresonanztomographiegerät, d. Red.) ins Haus bekommen.“ Auch im St. Josefskrankenhaus wird es Veränderungen geben. „Wir würden gerne den Bereich der Thoraxmedizin stärken. Außerdem das Thema Viszeralmedizin, also alles rund um den Magen-Darm-Trakt, sowie die Kooperation mit der Uniklinik im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin kräftigen.“ Die Notfallambulanz werde neu organisiert und baulich modernisiert, die Gastroenterologie gestärkt, die Radiologie erweitert. Eine neues MRT ist bereits bestellt. Die Freiburger Häuser wurden bisher von vier Ordensgemeinschaften verant-
18 | chilli | business im Breisgau | 11.2020
wortet. Aufgrund der Altersstruktur sowie fehlender finanzieller Möglichkeiten sahen sich die Gesellschafterinnen des Regionalverbunds kirchlicher Krankenhäuser gGmbH (RKK) zuletzt gezwungen, die Häuser an einen neuen Träger zu übergeben. Nachdem im Mai der vereinbarte Deal mit der kirchlichen Gruppe die Barmherzigen Brüder von Trier (BBT) geplatzt war, hatte der RKK nach einer neuen Trägerschaft gesucht und wurde in der privaten Artemed Gruppe fündig. Den schnellen Beschluss erklärt Behar: „Wir wurden angesprochen und wollten das eigentlich von Anfang an, weil das zwei toll gelegene und selektiert geführte Häuser sind, wo es durchaus Weiterentwicklungspotenzial für uns gibt.“ Die Investitionssumme von rund 20 Millionen Euro sei grob geschätzt, so der Geschäftsführer. Es könne ebenso sein, dass es mehr werde. „Wir wussten schon vor der Übernahme, dass dort investiv einige Themen anstehen. Aber es ist sicher eine Größenordnung,