Start-ups
»Das war eine Nahtoderfahrung«
Freiburger Start-up Gardion will das Internet sicher machen
Thomas Schlenkhoff: „Wir haben das einfach nicht dicht bekommen.“
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otente Viren, preiswertes Viagra, personalisierte Werbung. Irgendwann wurde es Thomas Schlenkhoff im Netz zu bunt. Er gründete Gardion und tüftelte drei Jahre lang an einer App. Mehr als 750.000 Euro Fördergelder und ein Neustart stecken darin. Das kleine Programm soll Werbe-Wellen beim Surfen brechen und schädliche Software sieben.
Die erste Idee zu Gardion kam Schlenkhoff 2017. Der Familienvater suchte damals nach einer Möglichkeit, das Internet mit all seinen dunklen Ecken für seine Söhne sicherer zu machen. Damit die 11- und 13-Jährigen nicht stundenlang am Smartphone surfen, sollte die App außerdem die „Screen Time“ beschränken können. „Der Gedanke war sicheres und sauberes Internet für die ganze Familie“, erinnert sich der heute 46-Jährige im Co-WorkingSpace beim Freiburger Martinstor.
20 | chilli | business im Breisgau | 11.2020
Mit dem Konzept seien dem Gründer die Visitenkarten damals förmlich zugeflogen. Auch ein mit 120.000 Euro dotiertes Gründerstipendium vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erhielt der erklärte „Internetrebell“. Ohne diese Initialzündung würde Gardion heute vermutlich nicht existieren: „Das war entscheidend.“ Nach zwei Jahren und einer weiteren Förderung in Höhe von 250.000 Euro folgte dann aber Ernüchterung.