Hausbau 11/12'2020

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Ratgeber Dämmung + Klimaschutz

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Goodbye CO2 Mit einer guten Dämmung sind die Weichen für einen möglichst geringen Wärmebedarf gestellt. Wenn es jedoch um eine Gesamtbilanz zur Ent­ stehung von klimaschädlichem CO2 geht, darf der Energieaufwand für die Herstellung und die Entsorgung nicht außer Acht gelassen werden. NATURDÄMMSTOFFE Die Deutsche Umwelthilfe hat verschiedene Broschüren zum Thema Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen erstellt. Sie können diese kostenlos herunterladen unter www.duh.de/­ naturdaemmstoffe

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ämmung ist bei einem Wohnhaus unverzichtbar, denn sie verhindert, dass unnötig viel Wärme verloren geht. Das Umwelt­ bundesamt rechnet vor, dass eine Wand aus Hochlochziegeln mehr als 3 Meter stark sein müsste, um so gut vor Wärmeverlusten zu schützen wie eine 36 Zentimeter dicke Wand mit 15 Zentimeter Dämmschicht. Damit trägt Wärmedämmung ­wesentlich zu einem sparsamen Umgang mit Energie bei und stellt sicher, dass möglichst wenig klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre gelangt, im Idealfall sogar gar keines, was die Hausnutzung angeht. Laut Energiekonzept der Bundesregierung sollen die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gesenkt werden. Da der Gebäudebereich mit knapp 30 Prozent (Stand 2014) dazu beiträgt, kommt ihm dabei eine wesentliche Rolle zu. Entscheidend für die Dämmfähigkeit ­ eines Materials ist seine Wärmeleitfähigkeit L­ambda ­ in W/mK (Watt pro Meter und Kelvin). Je niedriger dieser Wert ist, desto schlechter wird Wärme transportiert und desto besser dämmt das Ma-

terial. Das Spektrum üblicher Dämmstoffe liegt zwischen 0,021 und 0,080 W/mK, wobei Polyurethan der Klassensieger ist und Holzspäne am unteren Ende der Skala liegen. Die meisten rangieren im Bereich von 0,04 W/mK. Auf diesem Wert basiert die Einteilung in Wärmeleitgruppen (WLG) in ­Fünferschritten, z.B. WLG 035. Dabei gilt: je nie­driger die Wärmeleitgruppe, desto besser die Dämmwirkung und desto dünner kann die Schicht ausfallen. Bei hoch gedämmten Häusern, die so gut wie keine Heizenergie mehr benötigen, kann sich das Plus an Wandstärke, das bei e­ iner schlechteren WLG benötigt wird, durchaus in ­einem Minus an Wohnfläche niederschlagen bei gleichem Hausumfang. Auch optisch kann sich das bemerkbar machen. Hoch effektive VakuumDämmplatten ermöglichen zum Beispiel schlankere und dadurch elegante Flachdächer. Dämmung kann aus synthetischen, mineralischen oder nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Klassische Vertreter der synthetischen Fraktion sind Kunststoffschäume wie Polyurethan und Polystyrol. Zu den mineralischen


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