Beilage zu ff 19/2022 I Vers. in Post. - 45% I Art. 1 Abs. 1 I Ges. 353/2003 (abg. Ges. 27.02.2004 Nr. 46) CNS Bozen I Poste Italiane SpA I Taxe percue / Tassa pagata
BAUEN
ff 19 12.05.2022
STARKE BAUTEN Südtiroler Architekten zeigen, was Beton heute kann
BAUKULTUR
Die Architekten Roland Baldi und Kathrin Dorigo fordern mehr Dialog
INNOVATION
Angelika Mettke, die Pionierin des Beton-Recyclings
CAMPUS
Eine moderne Wohnanlage für junge Fachkräfte in Bozen Süd
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* (Gesetz Nr. 234 vom 30. Dezember 2021, veröffentlicht im Amtsblatt der Republik Italien, Allgemeine Reihe Nr. 310 vom 31. Oktober 2021 – Ordentliches Beiblatt Nr. 49)
EDITORIAL LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,
Foto: Privat
weltweit ist Beton der am häufigsten verwendete Baustoff. Wegen der hohen CO-Emissionen bei der Zementherstellung steht das Material stark in der Kritik. Doch es gibt auch Architekten und Ingenieure, die sagen: Wir müssen aufhören, Beton zu verteufeln. Ohne Beton seien Straßen, Tunnel und Brücken undenkbar. Fest steht: In Zukunft werden wir mit weniger Beton zurechtkommen müssen. Experten meinen: Das könnte man auch, wenn man die Herstellung von Beton revolutionieren und im Sinne einer Kreislaufwirtschaft materialbewusster bauen würde. Wir haben uns mit Häusern aus Beton befasst und mit Angelika Mettke gesprochen. Die deutsche Uniprofessorin gilt als Pionierin des Beton-Recyclings und fordert eine konsequente Wiederverwendung von Baumaterialien. Doch nicht nur Beton scheidet die Geister, auch der Umgang mit Baukultur. Stellt sich die Frage: Braucht es mehr Dialog und Partizipation? Antworten darauf gibt ein Interview mit Kathrin Dorigo und Roland Baldi von der Architekturstiftung Südtirol. Sie sagen: Architektur geht uns alle etwas an. In diesem Sinne: Viel Vergnügen beim Lesen! Barbara Tilli
INHALT WEITBLICK
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INNOVATION
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CAMPUS
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BAUKULTUR
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TRIUMVIRAT
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Zuhause in einem Turm aus Dämmbeton. Eine Wohnanlage für junge Fachkräfte in Bozen Süd.
Das moderne Zuhause dreier Brüder in Brixen.
Angelika Mettke, die Pionierin des Beton-Recyclings. Die Architekten Roland Baldi und Kathrin Dorigo fordern mehr Dialog
IMPRESSUM „ff – Bauen“, 12.05.2022, Beilage zu ff 19, Herausgeber: FF-Media GmbH, Eintragung Landesgericht Bozen 9/80 R.ST. vom 27.08.1980, Nr. ROC 06262. Presserechtlich verantwortlich: Verena Pliger; Konzeption & Redaktion: Barbara Tilli; Grafik & Layout: Sabine Rainer, Daniel Bologna; Titelseite: Gustav Willeit; Werbung: Elisabeth Forer-Naumann, Roswitha Rauter, Michael Disertori. © ® FF-Media GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf mit grafischen, mechanischen, elektronischen oder mit digitalen Mitteln reproduziert werden. Jeglicher Missbrauch wird im Rahmen des Gesetzes verfolgt.
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Triumvirat: Beton, Kalkputz und handgehobelte Weißtanne prägen das Interieur. Als Verbindungselement zu den einzelnen Etagen dient eine massive Wendeltreppe aus Beton. Sie mündet nahtlos in den Wohnbereich im obersten Geschoss.
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GOSSENSASS
TURM AUS BETON Für eine junge Familie aus dem Wipptal haben Armin und Alexander Pedevilla ein Wohnhaus aus Dämmbeton entworfen. Ein Versuch, Beton nachhaltig zu nutzen. Text: Barbara Tilli | Fotos: Gustav Willeit
Tor zum Turm: Rautenförmige Holzschindeln veredeln den Eingangsbereich. Farbe und Form erinnern an die Rinde nahegelegener Bäume.
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berhalb von Gossensaß, auf 1.100 Metern über dem Meeresspiegel, ragt ein mächtiges Gebäude aus dem Hang. Auf den ersten Blick wirkt der streng geometrische Bau wie ein Turm, der aus dem steilen Gelände wächst. Von seiner strengen Geometrie und bedingungslosen EinR
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fachheit geht eine gewisse Faszination aus, die an den Brutalismus der Fünfzigerjahre erinnert, als Architekten neben Glas und Stahl besonders gerne „beton brût“, sprich unverputzten Sichtbeton, verwendeten. Dabei ist das Gebäude alles andere als ein Relikt alter Zeiten. Es ist das erste Klimahaus Nature in Dämmbeton.
DER ENTWURF des Hauses stammt von den Architekten Armin und Alexander Pedevilla. Für ihre Häuser haben sie schon etliche internationale Preise gewonnen. Dieses Mal haben sie alles auf eine Karte gesetzt: Dämmbeton. „Wir wollten mit einem Material arbeiten, das auf alle Anforderungen reagiert und den rauen BeNo. 19 / 2022
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Lichtsphäre: Über dem Esstisch schwebt eine imposante Lampe. Der Leuchtkörper aus massivem Glas wiegt 160 Kilogramm. Der Entwurf stammt von den Architekten Armin und Alexander Pedevilla.
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dingungen einer exponierten Lage trotzt. Dämmbeton eignet sich dafür sehr gut: Er ist langlebig, schall-, wärmedämmend und wasserundurchlässig“, erklärt Armin Pedevilla. Doch ist es ökologisch vertretbar, so viel Beton zu verbauen? Inwiefern
kann man von einem nachhaltigen Bau sprechen? „Auch mit Beton kann man nachhaltig bauen, schließlich ist er vollständig recycelbar und wiederverwendbar. Uns geht es um die Kreisläufe der verwendeten Materialien, deren Haltbarkeit und
Lebensdauer. Wir wollen unseren Häusern die Möglichkeit geben, ohne den Einsatz von Kunststoffen in Würde zu altern. Wir wollen sie so konzipieren, dass sie einem das Gefühl geben, sie erhalten zu wollen. Dann werden sie mehr zum Klimaschutz
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Blickfang: Jedes Fenster im Haus wird von einer Sitzbank umklammert. In den Schlafzimmern schimmert weißer Putz aus Kalk und Silberquarzit von den Wänden.
beitragen als nur mathematisch errechnete Kennwerte“, betont der Architekt (siehe Interview auf Seite 14). 75 ZENTIMETER starke Mauern prägen den Monolithen aus Dämmbeton. „Im Inneren fühlt man sich wie in einer modernen Burg mit einem konstanten Raumklima. Das ist der Masse aus
Dämmbeton geschuldet“, erzählt Pedevilla. Im Inneren werden die tiefen Laibungen zu Raumelementen. So entstehen Fensterbänke und Liegeflächen, die aus der massiven Fassade herauswachsen. DAS WOHNGEBÄUDE erstreckt sich über vier Etagen und steht fest verwurzelt wie ein solider Aussichtsturm an einem
50 Grad steilen Südhang. Auf Beschattungen wurde zur Gänze verzichtet. Das Haus wurde so gebaut, dass es schlichtweg keine Technik braucht. Stattdessen lehnt sich das Gebäude Etage für Etage wenige Zentimeter aus der Geländekante hinaus. „Dieser Versatz schützt sowohl den Sockelbereich als auch die Fenster vor Witterung“, erklärt Pedevilla.
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Konzentrierte Öffnungen geben gezielte Blicke auf die umliegende Gebirgslandschaft frei. Sie wurden so gesetzt, dass sie mit dem Wärmeertrag der Sonne und der Masse des Gebäudes das Raumklima konstant halten und damit Energie gespart werden kann. „Fenster bedeuteten früher einen großen Wärmeverlust, darum wurden sie klein gehalten. Heute können vierfach verglaste Fenster auch dämmen. Sie sind zum Energiespender geworden, der – richtig dosiert – für einen Energieertrag sorgt, der deutlich höher ist als der Verlust“, betont Pedevilla.
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Schimmernde Details: Armaturen, Handläufe und Türgriffe aus Messing verleihen den Räumen schlichte Eleganz. Mit der Zeit werden die Elemente eine schöne Patina erhalten.
DIE ÄUSSERE HÜLLE des Gebäudes wurde schalglatt aus Leichtbeton gegossen. Damit übernehmen die Außenwände alle Funktionen der Fassade in einer Schicht: Sie schützen, dämmen und tragen. Optisch präsentiert sich die Hülle in einem warmen, rotbraunen Ton: „Die Ästhetik erinnert an die Baumrinde der angrenzenden Wälder, die wilden Brombeer-
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Dunkler Turm: Das Wohnhaus steht an einem 50 Grad steilen Südhang. Die äußere Hülle wurde aus Leichtbeton gegossen. Damit übernehmen die Außenwände alle Funktionen: Sie schützen, dämmen und tragen.
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Aufstieg: Eine Wendeltreppe aus Beton windet sich durch das turm artige Gebäude. Auf jeder Ebene befindet sich ein großer Schlaf- oder Wohnbereich.
hecken, das trockene Unterholz und die Gräser im Winterhalbjahr“, sinniert Pedevilla. Je nach Witterung und Stand der Sonne verändert sich der Farbton: Mal wirkt er dunkel, mal hell. Kurz gesagt: eine lebendige Fassade mit vielen Gesichtern.
Eine imposante Wendeltreppe aus Beton windet sich durch das turmartige Gebäude. „Sie ist wie eine Wirbelsäule, die beim Erschließen des Hauses die Vorstellung von Unendlichkeit liefert. Es gibt keine Flure oder Gänge, nur die Wendeltreppe, die
als Verbindungselement zu den einzelnen Wohn- und Schlafräumen dient“, hebt Pedevilla hervor. Das Interieur ist geprägt von soliden Baustoffen wie Beton, m assivem Glas und Messing oder von naturbe lassenen Materialien wie unbehandeltes ≥
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DER ARCHITEKT IM GESPRÄCH Das Gebäude ist das erste Klimahaus Nature in Dämmbeton. Inwiefern kann man von einem nachhaltigen Bau sprechen? Armin Pedevilla: Es gibt Umstände, unter denen Betonstrukturen durchaus zu respektablen und nachhaltigen Gebäuden für die Zukunft werden können. Das ist hier der Fall. Das Haus ist aus einem einzigen Material gegossen, das dämmt, schützt und trägt zugleich. Für den unwahrscheinlichen Fall eines Abrisses ist das Haus völlig abbaubar und recycelbar, da die Materialien selbst alle trennbar sind. Selbst der Zuschlag im Beton besteht aus recyceltem Schaumglas. Es gibt auch keine wartungsintensiven Beschichtungen oder Oberflächenbehandlungen. Langfristig gesehen, lassen sich auch hier Einsparungen erzielen. Aber allein schon durch die Verwendung massiver Materialien und durch kurze Transportwege wurde der Bau nachhaltig und wirtschaftlich. Alle Materialien wurden vor Ort von heimischen Handwerkern produziert, geliefert und verarbeitet, was bei der Zertifizierung auch berücksichtigt wurde.
Baustellenabfälle konnten stark reduziert werden. Wie ist das gelungen? Durch die Verwendung von Dämmbeton für das gesamte Haus sind kaum Baustellenabfälle angefallen. Es gab keine Folien, Verpackungen oder andere Zusatzkonstruktionen. Vorausschauend geplant, fallen auch keine chemischen Abfälle bei der Wartung und Instandhaltung an. Es gibt kein Abschleifen oder Entfernen von Beschichtungen, Abfall von Mehrschichtprodukten oder Ähnlichem. Das Gebäude hält ein konstantes Raumklima. Wie ist das ohne Technik möglich? Das konstante Raumklima von 20 bis 22 Grad wird durch die Phasenverschiebung und die verbaute Masse aus Dämmbeton gewährleistet. Kurz gesagt: Das Gebäude reagiert auf die Höhenlage und das Klima. Kühle Nächte, wie sie auch im Sommer auf über tausend Metern üblich sind, lassen die Masse abkühlen. So gewinnt sie die Fähigkeit, am nächsten Tag wieder Energie aufzunehmen. Durch die Austrocknung des Betons wird die Dämm-
„IM INNEREN FÜHLT MAN SICH WIE IN EINER MODERNEN BURG.“ ARMIN PEDEVILLA
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Heiz- und Kühldecke
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Alles Gute kommt von oben!
wirkung mit der Zeit sogar zunehmen, ebenso die Feuchtigkeitsbeständigkeit durch die schützende Kalkschicht an den Wänden. Warum hat man sich für eine turmartige Formensprache entschieden? Gebaut wurde an einem 50 Grad steilen Südhang. Die turmartige Form des Hauses hat es ermöglicht, eine relativ kleine Grundfläche zu verbrauchen und gleichzeitig ebenerdige Zugänge zu schaffen, sowohl im untersten als auch im obersten Geschoss. Das Projekt kann auch durchaus als Fallstudie für das monolithische Bauen mit Dämmbeton in Hochgebirgstälern und an steilen Hängen gesehen werden, da diese Bauweise noch wenig verbreitet ist und sich so ein neues Anwendungsfeld für den mineralischen Baustoff anbietet.
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Brüderpaar: Im historischen Haus Sternbach in der Brunecker Oberstadt führen Alexander (links) und Armin Pedevilla ein gemeinsames Architekturbüro. Für ihre Häuser haben sie etliche internationale Preise gewonnen. In ihren Entwürfen legen sie großen Wert darauf, dass die Gebäude auf die Topografie und das Klima vor Ort Bezug nehmen.
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Aussichtsturm: Das verglaste Obergeschoss verfügt über einen Balkon, der im Westen in eine großzügige Terrasse mündet. Das weit auskragende Satteldach ist mit rautenförmigen Betonplatten belegt. Sie wurden in einem 200 Jahre alten Verfahren händisch hergestellt.
Tannenholz. Grober Kalkputz sorgt zusätzlich für ein gutes Raumklima. GANZ OBEN ANGEKOMMEN, in der vierten Etage, mündet die Wendeltreppe aus Beton in ein sechs Meter hohes Dachgeschoss, das den offenen Wohnbereich
bildet. Ein heller, kraftvoller Raum mit sakraler Atmosphäre. Ein großes Fensterband lässt den Blick wie in einem Aussichtsturm nach draußen schweifen: von der markanten Wetterspitze im Westen, den Gipfeln des Alpenhauptkammes im Süden und Osten bis hinunter ins Tal.
Von seinen Schöpfern wird das Wohnhaus aus Dämmbeton liebevoll „Steinernes Mandl“ genannt – in Anlehnung an die Anhäufungen von Steinen, wie sie auf Bergen oft zu finden sind. So wie sie will auch das Gebäude ein Anhaltspunkt in der Landschaft sein.
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PR-INFO
Neu Leopoldau ist ein Quartier der IBA_Wien, der internationalen Bauausstellung Wien 2022, zum Thema „Neues soziales Wohnen“.
Durch das Bauen mit Betonfertigteilen konnte in zwei Wochen ein komplettes Geschoss fertiggestellt werden.
NACHHALTIG LEBENSWERT
Abstract: Das Wohnhaus Leopoldau in Wien setzt nicht nur beim gemeinsamen und offenen Wohnkonzept auf innovative und nachhaltige Ideen im Städtebau, sondern auch in der Bauweise.
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uf dem Platz des ehemaligen Gaswerks Leopoldau wird gemeinsames Leben und Kommunikation in den Fokus des geförderten Wohnbauprojekts gesetzt – nachhaltig erbaut mit Betonfertigteilen. Leistbares Wohnen und vor allem lebenswertes Wohnen sind zentrale Aspekte der sozialen Nachhaltigkeit und in diesem Bau höchst effizient umgesetzt. Ganz entgegen dem Prinzip des anonymen Großstadtlebens, in dem man seine Nachbarn nicht kennt, ist dieses Projekt schon in seiner Grundgestaltung dazu ausgelegt, sich nahe zu sein, offen aufeinander zuzugehen und sich zu begegnen. Mit den sogenannten „Plusräumen“ – den Zonen zwischen den verglasten Eingangstüren und ® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl
den Wohnungen wird ein offenes Miteinander praktiziert. Errichtet in moderner Bauweise mit gedämmten Betonfertigteilen, der Green Code Thermowand®, konnte zudem wirtschaftlich und auch ökologisch nachhaltig gebaut werden. Verkürzte, sicherere und planbarere Bauzeiten sowie eine lange effiziente Lebensdauer von Betonfertigteilen spielen dabei eine zentrale Rolle und wurden auch deshalb vom renommierten Architekturstudio feld72 für dieses Projekt auserkoren. In Zusammenarbeit mit dem norditalienischen Marktführer für Betonfertigteile, der Brixner PROGRESS AG, wurden in diesem neuen Wiener Quartier 65 geförderte
Wohnungen in der nachhaltigen Bauweise der Zukunft realisiert. Mit einer Optik, die sogar vom Deutschen Wohnungsbau mit einem Preis für die innovativste Fassade ausgezeichnet wurde. So entsteht ein Wohnraum mit Blick auf wirtschaftliche, ressourcenschonende und ❧ konstruktiv optimierte Ansätze.
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BETON-RECYCLING
ROHSTOFF-JÄGERIN Die Stadt ist für sie eine Rohstoffmine, alte Gebäude wertvolle Materialspender: Angelika Mettke über den Beton der Zukunft. Interview: Barbara Tilli
Foto: DBU/Rainer Weisflog
Angelika Mettke ist Professorin für Bauliches Recycling an der Brandenburgischen Technischen Universität CottbusSenftenberg. Ihr Spezialgebiet ist die Wiederverwendung von Betonelementen aus Plattenbauten. 2016 erhielt sie als „Pionierin des Betonrecyclings“ den Deutschen Umweltpreis.
Frau Mettke, können wir mittel- bis langfristig auf Beton verzichten? Wäre das überhaupt realistisch?
Ich bin jedenfalls der Meinung, dass wir ohne Beton nicht auskommen werden.
Angelika Mettke: Beton ist und wird auch in Zukunft der Hauptbaustoff bleiben. Die Bauaufgaben, die anstehen, werden sicherlich nicht nur, aber doch hauptsächlich mit Beton umgesetzt werden. In bestimmten Bereichen ist er einfach nicht ersetzbar. Denken wir an den Tunnelbau, an bestimmte Umweltschutzbauten, statisch anspruchsvolle Gebilde wie Brücken oder an den mehrgeschossigen Gebäudebau.
Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Beton – ist das überhaupt miteinander vereinbar? Beton ist sehr langlebig und vor allem recycelbar. Das macht ihn durchaus nachhaltig. Wir müssen Beton und seinen ganzen Lebenszyklus betrachten: angefangen bei der Herstellung und dem Rückbau bis hin zur Wiederaufbereitung und dem Wiederaufbau. Heute spricht man
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über zirkuläres Bauen und Kreislaufwirtschaft, aber in Wahrheit ist Recycling ein ganz alter Hut. Wenn wir nach den Kriegen vorhandenes Material nicht recycelt hätten, dann hätte es keinen Wiederaufbau gegeben. Was mir aber persönlich gegen den Strich geht: Es wird nie von der Recarbonatisierung von Beton gesprochen und sie geht bisher nicht in die Klimabilanz ein. Was versteht man darunter? Wir wissen, wie viel graue Energie durch die Herstellung im Beton enthalten ist und dass rund 90 Prozent der CO-Emissionen auf die Zementherstellung zurückzuführen sind. Es wird aber kaum darüber gesprochen, dass Beton durchaus in der Lage ist, im Laufe seines Lebens CO aus der Luft wieder aufzunehmen. Man kann davon ausgehen, dass durch die Recarbonatisierung CO in Höhe von zirka 20 Prozent der Prozessemissionen während der Zementklinkerherstellung später wieder eingebunden werden. Dadurch haben wir eine verbesserte Klimabilanz. Natürlich nicht zu 100 Prozent, aber jedes Gramm und jedes Kilo an CO, das wir einsparen können, müssen wir nutzen.
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Zement gilt als Klimakiller. Lassen sich die CO2Emissionen bei der Herstellung noch reduzieren? Ja, das ist tatsächlich möglich. Die Zementindustrie forscht seit Jahren intensiv daran, den Zement und damit den Beton klimafreundlicher zu machen. Es gibt auch schon Zemente, die nicht mehr einen so hohen CO-Ausstoß generieren und auf dem Markt angeboten werden. Zwei Drittel der CO-Emissionen bei der Zementherstellung sind prozessbedingt, und ein Drittel ist auf die Brennstoffe zurückzuführen. Die Zementindustrie hat in den vergangenen Jahren auch mit alternativen Brennstoffen gearbeitet, wie Tiermehl oder Klärschlamm. Das ist schon mal gut. Bei den prozessbedingten Emissionen stößt man aber an Grenzen. Was spricht für das Recycling von Beton? Die natürlichen Rohstoffe werden geschont und damit auch das Klima. Es fällt weniger Bauschutt an, und im Regelfall gibt es auch kürzere Transportwege. Leider ist Recycling nur immer dann gefragt, wenn der natürliche Rohstoff nicht mehr verfügbar ist. Doch wir haben schon jetzt Engpässe: Im Norden Deutschlands bezieht man den Kies für die Betonherstellung aus Skandinavien, Bayern wird teilweise aus Kroatien beliefert. Klar, mit Recyclingmaterialien werden wir nie zu 100 Prozent die natürliche Gesteinskörnung ersetzen können, aber wir können derzeit etwa 12 bis 20 Prozent an mineralischen Primärrohstoffen substituieren. Für mich steht fest: Wir müssen Recycling betreiben, wir haben keine Alternative. Es muss zur Selbstverständlichkeit werden. Stichwort Qualität: Wie gut ist Recyclingbeton? Es gibt keine Abstriche bei der Qualität. Er erfüllt dieselben bautechnischen Eigenschaften wie Primärbeton. Das ist nachgewiesen. Recyclingbaustoffe werden im R
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Pilotprojekt: Beim Bau der neuen Umweltstation der Stadt Würzburg kam Recyclingbeton zum Einsatz. Das Gebäude wurde im Rahmen des „Bundespreises Umwelt & Bauen“ ausgezeichnet. Diplomingenieurin Angelika Mettke hat am Projekt mitgewirkt.
Vergleich zu normalen Baustoffen auch mehr geprüft, schließlich unterliegen sie einer Umweltverträglichkeitsprüfung. Ich hatte mal angeregt, dass wir eine Gleichbehandlung anstreben, denn auch in der Natur gibt es geogen bedingte Schadstoffe wie z.B. Arsen, aber das wird bei Primärmaterialien nicht untersucht. Man geht davon aus, dass das Material, das aus der Natur kommt, clean ist. Ich selbst habe einige Kiese untersuchen lassen, die im Ergebnis Schadstoffgehalte aufwiesen. Bei der Verwertungsquote von Baustoffen bleibt noch Luft nach oben. Warum wird das Recyclingpotenzial nicht ausgeschöpft? Liegt es an den Kosten? Vom Recycling-Baustoff wird erwartet, dass er preislich wesentlich günstiger ist als der Baustoff aus der Natur. Das ist jedoch meist nicht der Fall. Rezyklierte mineralische Baustoffe werden intensiver geprüft, wodurch höhere finanzielle Aufwendungen für Baustoffproduzenten entstehen. Ich bin der Meinung, Bauen mit Recyclingmaterialien sollte verpflichtend sein. Der kontinuierliche Abruf von Recyclingstoffen würde auch dazu führen, dass sie günstiger angeboten werden könnten. Es braucht also ein Umdenken? Ja, auch die Architekten und Planer müssen Kenntnis davon haben. Es gibt noch zu viele Kollegen, die sagen: Lass mal, das machen wir wie immer. Wenn Ausschreibungen im Bausektor nicht produktneutral sind, wird es kein Angebot mit Recycling-Baustoffen geben. Das ist ein Teufelskreislauf, und den muss man durchbrechen. R
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Eines der Prestigeprojekte von Boden Service: Das H1, die 2.500 Quadratmeter große neue Eingangshalle der Messe Bozen.
auch bei geringen Dicken außergewöhnliche Ergebnisse zu erzielen, selbst in besonders aggressiven Umgebungen. Innovation und
Forschung sind die Grundlage für das kontinuierliche Wachstum von Boden Service. Ein Beispiel dafür sind die neuesten Produkte im Bereich der Verarbeitung. Neue farbige und polierte Estriche bieten nicht nur Qualität, sondern auch architektonische Lösungen für den Einsatz in einer Vielzahl von Arbeitsumgebungen. Produktions- und Lebensmittelindustrien, Geschäftsgebäude, Weinkeller, öffentliche Gebäude, Privathäuser, Hotels und Restaurants sind die Orte, an denen diese Innovationen ihren Platz finden. Boden Service begleitet Sie dabei, Ihren Ideen Form ❧ und Farbe zu geben.
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Inklusion: Die Wohnanlage in Bozen Süd verfügt über 38 Apartments, die hufeisenförmig um einen Park angelegt wurden. Damit soll die Gemeinschaft auf dem Wohncampus gefördert werden.
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CAMPUS-LEBEN In der Nähe der Bozner Industriezone steht eine neue Wohnanlage, die auf die Bedürfnisse von jungen Fachkräften abgestimmt ist. Sie ist grün, modern und digital. Text: Barbara Tilli | Fotos: Giovanni De Sandre
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egen Ende der Dreißigerjahre war die Bozner Industriezone nur sehr spärlich besiedelt. Damals zeugten noch viele Grünflächen davon, dass das Gebiet ursprünglich vor allem landwirtschaft26 No. 19 / 2022
lich genutzt wurde. Mit der Zeit mussten die Obstplantagen großen Industrieanlagen weichen. Heute ist die Industriezone Bozen das wirtschaftliche Zentrum der Stadt. Auf dichtem Raum haben sich unterschiedliche Unternehmen angesiedelt,
die viele Menschen beschäftigen. Und die wiederum brauchen einen geeigneten Wohnraum. So entstand die Idee, nicht weit von der Industriezone eine moderne Wohnanlage zu realisieren, die auf die Bedürfnisse von jungen Fachkräften abR
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Die Architekten: Patrik Pedó und Jury P obitzer führen gemeinsam das Bozner Architekturbüro „monovolume architecture + design“. Vor allem mit dem Bau bekannter Firmensitze wie Dr. Schär in Burgstall oder Durst in Brixen haben sie sich einen Namen gemacht. Innovative Akzente setzen sie aber auch im Wohnungsbau, aktuell etwa mit Projekten am Gardasee.
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gestimmt ist. Der Entwurf stammt von den Bozner Architekten Patrik Pedó und Jury Pobitzer. „Ziel war es, einen Campus mit viel Grünfläche zu errichten. Kurz gesagt: ein smartes und nachhaltiges Wohnmodell, das auch gut genutzte GemeinR
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schaftsflächen vorsieht“, erklärt Patrik Pedó. DIE WOHNANLAGE VERFÜGT über 38 Apartments, die hufeisenförmig um einen großen Park angelegt wurden.
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Linear: Einfache, geradlinige Volumen prägen die zwei Neubauten der Wohnanlage mit Klimahaus-A-Nature- Zertifizierung. Auch eine zukünftige Anbringung von Photovoltaik-Modulen ist vorgesehen.
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≥ CAMPUS-LEBEN
Gebäude-Skelett: Aluminiumbeschichtete Lamellen prägen den Wohnkomplex. Sie gehen fließend in die Dachkonstruktion über und geben der Fassade einen Rhythmus vor. Gleichzeitig dienen sie als Sicht- und S onnenschutz.
„Die Gebäude kommunizieren über ihre Formensprache, aber auch über großzügige Terrassen und mit dem Park in der Mitte“, betont Pedó. Die Architektur soll die Gemeinschaft und den Austausch unter den Bewohnern fördern, so lautete das hehre Ziel. Dazu beitragen soll auch ein gemeinsamer Fitness- und Sportbereich sowie ein Outdoor Pool, der allen Bewohnern zur Verfügung steht. Sogar R
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Co-Working-Plätze im Freien sind vorgesehen, mit WLAN-Anschluss für alle. Die Wohnanlage verfügt auch über einen Regenwassertank. Er dient der nachhaltigen Bewässerung der Grünflächen. ZUR WOHNANLAGE gehören zwei Neubauten aus Beton und ein alter Stadel, der in das Projekt integriert wurde. „Wir haben uns gefreut, das Bestandsgebäude
nutzen zu können, und haben gezielt damit gearbeitet. Es war in einem desolaten Zustand, aber wir konnten es revitalisieren. Wir haben es als Skelett für ein neues Wohngebäude genutzt“, erklärt der Architekt. Das Satteldach mit seinen Holzbalken und die tragenden Säulen des Stadels wurden beibehalten. Damit ist es gelungen, das Bestandsgebäude als Hülle für neue Apartments zu nutNo. 19 / 2022
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DER INVESTOR IM GESPRÄCH
Foto: Armin Huber
Hans Martin Pohl, CEO von Pohl Immobilien
Georg Graf Kuenburg hat Ihnen das Grundstück samt Projekt verkauft. Ein Risikogeschäft? Hans Martin Pohl: Es war eine reizvolle Herausforderung, die wir gerne angenommen haben. Die Verhandlungen mit Graf Kuenburg haben sich sehr angenehm gestaltet. Das Projekt
wurde von uns dann komplett neu entwickelt, um auf das Wohnkonzept von heute zu kommen. Sie investieren häufig in I mmobilien in bester Lage. Die Wohnungen befinden sich in der Nähe der Industriezone und des Flughafens. Warum haben Sie trotzdem die Investition gewagt? Wir möchten mit unseren Projekten einen aktiven Beitrag zur Gestaltung und Aufwertung unseres Lebensraumes leisten. Dies stand auch hier im Vordergrund. Wir suchen nach den optimalen Lösungen für jedes Projekt und jeden Standort – mit Blick auf die Lage, die Nachfrage und die Nachhaltigkeit. Ist die Rechnung aufgegangen? Unser Konzept ist sehr gut angekommen und auf großes Interesse gestoßen. Viele der Wohnungen sind auch mittlerweile bereits bezogen. Direkt an der Grenzmauer der Wohnanlage soll das neue G efängnis entstehen. Wie attraktiv ist es, in
der Nähe einer Haftanstalt zu wohnen? Das neue Gefängnisgebäude wird sicher keine Einschränkung der Wohnqualität darstellen. Warum auch? Die Lage im Grünen, die attraktiven Arbeitsplätze in direkter Umgebung, die gute Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz und die Nähe zur Zone Bozen Süd mit dem NOI Techpark und der Uni sind viele ausschlaggebende Argumente für ein attraktives Wohnobjekt. Gedacht waren die Wohnungen für Fachkräfte oder als Investition für Firmen und deren Mitarbeiter. Am Ende waren sie auch bei jungen Paaren und Familien gefragt. Wie erklären Sie sich das? Wir haben hier eine innovative Immobilie entwickelt, mit viel Augenmerk auf höchste Wohn qualität und schöne gemeinschaftliche F reiflächen sowie besondere Extras wie Pool und Smart-Home. Das kommt offenbar auch bei jungen Paaren und Familien gut an.
Alte Hülle, neuer Kern: Nach dem „Haus im Haus“-Prinzip verwandelten die Architekten einen alten Stadel (rechts oben) in einen neuen Wohnraum, der noch heute von der Geschichte des Ortes zeugt. Die Neubauten (links) verkörpern eine stilistische Weiterentwicklung.
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Smart: Am Eingang der Wohnanlage befindet sich ein Zutrittssystem mit einfachen Schlüsselkarten. Darüber hinaus gibt es ein Paket-Depot mit Smart-Lock-System und Amazon-Schließfächern.
zen. „Allerdings mit einem gewissen Respektabstand, so dass Platz für neue und interessante Zwischenräume entsteht“, betont die Architektin Laura Tolotti, die das Projekt mitgestaltet hat. Durch geometrische Einschnitte im Dach und
Öffnungen in Form von Rundbögen gelangt Licht ins Innere. Die zwei neuen Gebäude aus Beton scheinen aus dem Stadel hinauszuwachsen. Sie verkörpern die stilistische Weiterentwicklung und nehmen die Balken des Bestandsgebäudes
in neuer Form wieder auf. „Der Entwurf zielt darauf ab, das strukturelle Skelett der Gebäude sichtbar zu machen“, erklärt Pedó. Gelungen ist das mit einer linearen Fassade, deren Rhythmus durch vertikale, aluminiumbeschichtete Bronzelamellen
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≥ CAMPUS-LEBEN
Synergie: Die Wohnanlage besteht aus zwei Neubauten und einer alten Scheune. Das Satteldach und die tragenden Säulen des Bestands wurden beibehalten und in die neue Struktur integriert. Durch geometrische Einschnitte im Dach und an den Wänden gelangt Licht ins Gebäude.
durchbrochen wird. Die Lamellen wechseln sich mit der tragenden Struktur aus Brettsperrholz ab. Sie gehen fließend in die Dachkonstruktion über und dienen gleichzeitig als Sicht- und Sonnenschutz. AUFGRUND DER NÄHE zur Industriezone und zum Flughafen wurde beim Bau 32 No. 19 / 2022
der Wohnanlage besonderes Augenmerk auf die Akustik und Schallisolierung gelegt. „Wir haben ein Expertenteam gebildet, das sich ausführlich damit befasst hat. Die Apartments wurden mit Akustikdecken isoliert. Zum Einsatz kam auch eine spezielle Schallschutzverglasung. Zudem wurde penibel auf die
Vermeidung von Schallbrücken geachtet. Das erhöht die Wohnqualität enorm“, erklärt der Architekt. Darüber hinaus verfügen sämtliche Wohneinheiten über ein intelligentes BUS-System zur Steuerung von Licht, Beschattung und Raumklima. Aus wirtschaftlichen Gründen gibt es keine Keller und Garagen. Stattdessen R
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Luxus: Die Wohnanlage verfügt über einen Pool und einen Fitnessbereich im Freien. Hier sind auch Co-Working-Plätze mit WLAN-Anschluss vorgesehen.
überdachte Autostellplätze samt E-Ladestationen und großen Aluminiumboxen, die als Stauraum, aber auch als Trennelemente zwischen den einzelnen Wohneinheiten dienen.
VIELE APARTMENTS wurden bereits bezogen. Und schon bald könnten die Bewohner des Areals neue Nachbarn bekommen. Denn direkt an der Grenzmauer der Anlage soll das neue Gefängnis
entstehen. Der Architekt hat sich auch damit befasst: „Für manche mag es eine psychologische Hürde sein, aber das sind mit Sicherheit die ruhigsten Nachbarn, n die man sich wünschen kann.“
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BAUKULTUR
ARCHITEKTUR – NUR WAS FÜR SCHÖNGEISTER? Kathrin Dorigo und Roland Baldi stehen an der Spitze der Architekturstiftung Südtirol. Ein Gespräch über Partizipation, das Ötzi-Museum und das Haus der Architektur. Interview: Barbara Tilli | Fotos: Ludwig Thalheimer
Starkes Duo: Roland Baldi und Kathrin Dorigo fordern mehr Beteiligung und einen konstruktiven Dialog über Architektur und Baukultur in Südtirol.
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rchitekten sprechen mit Architekten über Architektur. Was wie ein billiger Zungenbrecher klingen mag, erweist sich recht oft als Alltagspraxis. Ein ernsthafter Diskurs über Architektur scheint häufig den Planern vorbehalten zu sein. Dabei geht Architektur uns alle etwas an. Von der gebauten Realität, die uns umgibt, kann man sich nicht abkoppeln. Wir sind umgeben von Gebäuden, Straßen, Plätzen, Gärten und Parks, die unseren Lebensstil, unseren Alltag und sogar unser Verhalten prägen. All das ist Baukultur. Die Architekturstiftung Südtirol hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung für Baukultur zu sensibilisieren. Kein leichtes Unterfangen, gestehen die Präsidentin der Stiftung, Kathrin Dorigo, und ihr Vize Roland Baldi. 36 No. 19 / 2022
Mangelt es in Südtirol an Dialog, wenn es um Architektur geht? Roland Baldi: Wir Südtiroler sind nicht sehr gut im Kommunizieren, und die mangelnde Kommunikationskultur ist eben auch beim Thema Architektur gegeben. Wir als Stiftung versuchen zu vermeiden, dass Architekten unter sich bleiben. Die Bevölkerung zu involvieren und für Baukultur zu sensibilisieren, ist aber nicht immer einfach. Wir organisieren Vorträge, Architektur-Touren, Themen-Tage und wollen damit Diskussionen anregen. Bei den Touren klappt das schon ganz gut. Bei den Vorträgen hingegen sind wir meistens unter uns. Dabei wollen wir uns bestimmt nicht gegenseitig beweihräuchern. R
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Braucht es eine neue Strategie? Kathrin Dorigo: Eigentlich müsste die Sensibilisierung schon im Kindesalter beginnen. Wir sprechen hier von den Entscheidungsträgern, Planern und Bauherren von morgen. Deshalb arbeiten wir an einem Sensibilisierungsprogramm für die Kleinsten. Wir wollen den Versuch starten, aktiv in die Schulen zu gehen. Die Initiative steckt aber selbst noch in den Kinderschuhen. Warum hat das bisher nicht geklappt? Dorigo: Wir sind hauptberuflich Architekten und arbeiten ehrenamtlich für die Stiftung. Alle Initiativen, die wir ins Leben rufen, entstehen in unserer Freizeit. Angefangen beim Architekturpreis und der Architekturzeitschrift „Turris Babel“ bis hin zu den Vorträgen. Deshalb ist es nicht immer einfach. Die Initiative für Kinder ist uns aber ein großes Anliegen, das wir aktiv verfolgen. Sie sollen Materialien kennenlernen, Räume erleben und sich für Baukultur und Architektur be geistern. Ein hehres Ziel, das uns vorschwebt, ist ein Haus der Architektur, wo man Workshops für Kinder und Erwachsene anbieten kann und wo auch Platz für Ausstellungen ist. Ein Vorhaben, von dem schon seit geraumer Zeit gesprochen wird.
Baldi: Genau. In Österreich und Deutschland gibt es solche Häuser der Architektur bereits. Sie unterstehen dem Kultur ministerium und werden auch öffentlich finanziert. Das gibt es in Italien nicht, deshalb probieren wir es auf regionaler Ebene. Wo könnte so ein Haus der Architektur stehen? Baldi: Wir wollen nicht unter uns bleiben. Wir wollen die Bürger erreichen, deshalb sollte das Gebäude so zentral und sichtbar wie möglich sein. Dorigo: In der Industriezone von Bozen oder im dritten Stock eines Gebäudes würde ein Haus der Architektur keinen Sinn machen. Wir brauchen Sichtbarkeit und ein niederschwelliges Angebot. Sonst passiert’s wie im Theater: Es kommen immer nur dieselben Menschen. Unser Ziel wäre ein Treffpunkt für alle. Im neuen Gesetz für Raum und Landschaft wurde die Bürgerbeteiligung verankert. Ein positiver Schritt? Dorigo: Das ist durchaus positiv zu betrachten. Die Gemeinden sind verpflichtet, innerhalb von zwei Jahren ein Gemeindeentwicklungsprogramm zu erstellen und eine Bestandserhebung zu machen, sprich eine Ist-Analyse. Sie beinhaltet die Leerstandserhebung, die Siedlungsraumab grenzung, ökologische und sozialwirtschaftliche Bewertungen, die Mobilität und eben auch die Partizipation.
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≥ ARCHITEKTUR – NUR WAS FÜR SCHÖNGEISTER?
„DIE SENSIBILISIERUNG „WIR WOLLEN UNS BESTIMMT FÜR BAUKULTUR MUSS IM NICHT GEGENSEITIG KINDESALTER BEGINNEN.“ BEWEIHRÄUCHERN.“ KATHRIN DORIGO
Wie soll die Partizipation konkret umgesetzt werden? Dorigo: Wichtig ist, dass ein Bürgerkomitee einberufen wird. Diese Arbeitsgruppen stellen einen Querschnitt der Gesellschaft dar. Es werden Themen erarbeitet und nach Prioritäten gelistet. Die beteiligten Bürger arbeiten zusammen, diskutieren mit und sind so in die Entwicklung des Dorfes involviert. Mit einer einfachen Bürgerversammlung ist es also nicht getan. Mit gutem Beispiel ist die Gemeinde Schenna vorangegangen. Dort hat man ein Bürgerkomitee einberufen, das unter der Leitung eines Moderators Schwerpunkte erarbeitet. Welche Hoffnungen sind damit verknüpft? Baldi: Eine Diskussionskultur entsteht nicht von heute auf morgen. Die Akzeptanz für eine Entscheidung oder für ein bestimmtes Projekt ist aber mit Sicherheit viel größer, wenn es einen Beteiligungsprozess im Vorfeld gibt. Beteiligung ist der Motor für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Voraussetzung ist, dass die Einbindung der Bürger ernst gemeint und gut durchdacht ist. Dafür braucht es Zeit, Haltung, Engagemet und natürlich Offenheit. Braucht es nicht auch unabhängige Experten, die darüber wachen, was in den Gemeinden passiert? Baldi: Ich bin der Meinung, dass die Bürgerbeteiligung auf jeden Fall von Experten oder einem Fachgremium begleitet werden muss. In den Arbeitsgruppen zur Bürgerbeteiligung sollte auch nicht derjenige sitzen, der am lautesten schreit ... Dorigo: ... oder Lobbyisten, die nur bestimmte Interessen 38 No. 19 / 2022
ROLAND BALDI
vertreten. In Schenna hat man für die Arbeitsgruppe einen Querschnitt der Bevölkerung gemacht und nicht einen Querschnitt der Hoteliers. Ein städtebauliches Vorhaben, das derzeit die Geister scheidet, ist das Ötzi-Museum von Großinvestor René Benko auf dem Virgl in Bozen. Braucht es dieses Projekt? Baldi: Was es sicher braucht, ist ein neues Archäologiemuseum. Das Bestehende platzt aus allen Nähten. Ob es am Virgl stehen muss? Naja, es gibt Für und Wider. Natürlich gibt es verschiedene Interessen, die hinter dem Projekt stehen. Das große Problem ist, dass sich die Gemeinde nicht klar positioniert und die Entscheidung der Landesregierung zugeschoben hat. Dorigo: Es ist Aufgabe der Gemeinde, Städtebau zu betreiben. So verharrt die Gemeinde in einer passiven Stellung und wartet, bis ihr von oben etwas angetragen wird, ohne zu wissen, wohin die große Entwicklung gehen soll. Das Virgl-Projekt spaltet die Geister, und die Stadtverwaltung weiß nicht, was sie will. Auch hier hat ein konstruktiver Dialog gefehlt. Die Bauten des Brixner Architekten Othmar Barth gelten als wegweisend für die Entwicklung zeitgenössischer Architektur in Südtirol. Vieles, was danach kam, wurde öffentlich zerfetzt. Sind wir heute weniger tolerant gegenüber moderner Architektur? Baldi: Auch die Bauten von Othmar Barth waren seinerzeit kontrovers diskutiert. Man denke an die Cusanus-Akademie in Brixen. Das Gebäude aus Sichtbeton und Ziegel hat damals R
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≥ ARCHITEKTUR – NUR WAS FÜR SCHÖNGEISTER?
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≥ ARCHITEKTUR – NUR WAS FÜR SCHÖNGEISTER?
ARCHITEKTURSTIFTUNG SÜDTIROL
auch nicht alle begeistert. Jahre später wurde die Akademie als erstes modernes Gebäude der Provinz Bozen unter Denkmalschutz gestellt. Ich würde also nicht sagen, dass wir weniger tolerant sind. Wenn man schaut, was heute gebaut und genehmigt wird, dann hat sich schon was getan, auch in der öffentlichen Wahrnehmung.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2004 setzt sich die Architekturstiftung Südtirol für die Qualität von Architektur ein und unterstützt eine nachhaltige Entwicklung des städtischen und ländlichen Raumes. Ziel der Stiftung ist es, eine offene Diskussionsplattform zu schaffen, Berührungsängste abzubauen, Architektur zu erklären und die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren. Mit Kathrin Dorigo steht eine Frau an der Spitze der Stiftung. Der Vorstand ist größtenteils weiblich besetzt. Seit Kurzem ist mit Susanne Rieder erstmals auch eine Landschaftsarchitektin im Vorstand vertreten.
Was muss gute Architektur von heute leisten, um auch in Zukunft als erhaltenswert zu gelten? Baldi: Viel, wahrscheinlich zu viel. Von der Formensprache her, würde ich sagen, je zeitloser, desto besser, aber natürlich gilt es auch, den ökologischen Aspekt zu berücksichtigen. Dorigo: Den ökologischen Aspekt und das nachhaltige Bauen hätte man sicher schon viel früher anpacken müssen. Das zeigen die Energiekrise und der Mangel an Rohstoffen mit aller Deutlichkeit auf. Auch die Klimainseln in den innerstädtischen Bereichen gewinnen in der Landschaftsarchitektur an Bedeutung. Wir brauchen Plätze mit Baumbeschattung und Wasserflächen. Wichtig ist auch die Zwischennutzung von brachliegenden Arealen. Ich denke da an soziokulturelle
Freiräume in den oft dicht bebauten Zentren. Ist hier ein Paradigmenwechsel notwendig? Baldi: Es hat bereits einen Wandel gegeben. Viele Architekten achten darauf, ressourcen- und energieschonend zu bauen. Bei den Planern ist die Sensibilität hoch, bei den Bauherren oft weniger. Dort entscheidet die Brieftasche mit.
Wie kann ein Umdenken herbeigerufen werden? Dorigo: Wir Architekten leisten bereits Sensibilisierungsarbeit, es braucht aber auch weiterhin Beiträge für umweltschonende Baumaßnahmen, sprich konkrete Anreize für das ökologische Bauen. Denkbar sind auch höhere Preise für Baumaterialien, die nicht umweltfreundlich sind. Baldi: Das umweltfreundlichste Haus ist natürlich jenes, das ich nicht baue. Da werden wir aber nicht hinkommen. Im Gegenteil, der Bedarf an Wohnraum wird immer größer. Das betrifft uns alle, und gerade deshalb braucht es hier eine breite Diskussion, um Lösungen für lebenswerte und leistbare Wohnmodelle zu erarbeiten. pr-info
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EINE FRAGE, NEUN ANTWORTEN
Warum Alp House? Wer seine Zeit und sein Geld in das wahrscheinlich größte Projekt seines Lebens investiert – die Rede ist vom Eigenheim –, will sich bei der Wahl des Anbieters vollkommen sicher sein.
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arum Alp House? Das ist in diesem Zusammenhang eine legitime Frage. Deshalb liefern wir nicht eine oder zwei, sondern gleich neun überzeugende Antworten! 1. Ziegelhäuser von Alp House sind einzigartig – wie der Kunde. Bereits beim ersten Beratungsgespräch gehen wir in die Tiefe, definieren Anforderungen und Bedürfnisse unserer Kunden, um diese in der anschließenden Planung und Entwicklung mit einbeziehen zu können. So entsteht Ihr ganz individuelles Alp House! 2. Hochwertigkeit ist der Schlüssel zum Alp House. Vom Keller bis zum Dach, von den Holzböden bis zum ausgefallenen Waschtisch im Gäste-WC: Die erstklassigen Rohstoffe und die exzellente Ausführung vereinen sich in Ihrem Alp House zu einem hochwertigen und langlebigen Zuhause. 3. Wie seine Namensgeber, die Alpen, ist ein Alp House massiv. Durch seine massive Ziegelbauweise garantiert ein Alp House Beständigkeit und Geborgenheit – und zwar über mehrere Generationen hinweg. Ein Wert, der nicht vergeht! Übrigens: Ein Alp House ist so massiv, dass es selbst für erdbebengefährdete Gebiete geeignet ist. 4. Alp House garantiert einen Fixpreis. Ein Kalkulationsprogramm berechnet im Hintergrund unseres eigens entwickelten 3D-Zeichenprogrammes die Kosten Ihres Projektes. Dabei werden auch vorgenommene Änderungen automatisch mitkalkuliert – auf diese Weise sind wir imstande, nach der Planungsphase einen Fixpreis zu garantieren. 5. Die Schlüsselübergabe immer im Blick. Dank genauester Planung, akkurater Produktion und Ausführung aller Handwerksarbeiten direkt durch uns können wir bei Werkvertragsabschluss einen exakten Termin für die
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Schlüsselübergabe nennen. Und diesen auch einhalten. 6. Ein Alp House Bau ist unkompliziert. Wer sein Eigenheim mit Alp House baut, profitiert von einem fixen Preis und einer schnellen Durchführung sowie von professioneller Koordination. Jedes Projekt wird von einem einzigen Experten geleitet, der für unsere Kunden Ansprechpartner in allen Belangen ist. 7. Wer in einem Alp House wohnt, wohnt behaglich, nachhaltig und gesund. Dadurch, dass das Alp House ausschließlich aus Ziegelfertigteilen und somit aus einem rein natürlichen Rohstoff besteht, der zudem über hervorragende raumklimaregulierende Eigenschaften verfügt, wohnt es sich darin nicht nur gesund und behaglich, sondern auch nachhaltig! 8. Alp House spart Energie und Kosten. Jedes unserer Ziegelhäuser verfügt über ein
Klimahaus- oder Passivhaus-Zertifikat. Dies bedeutet nachhaltiges Wohnen durch niedrigen Energieverbrauch und dementsprechend auch langfristig geringere Kosten. Für ein gutes Gewissen der Umwelt gegenüber. 9. Qualität in der Beratung, Planung und Ausführung. Alle Schritte auf dem Weg zu Ihrem individuellen Alp House haben eines gemeinsam: Qualität – in der Beratung, in der Planung und in der Ausführung. Kompetente und motivierte Mitarbeiter und nur die besten Materialien ergeben ein Eigenheim, für das wir mit 10 Jahren Garantie – auf alle Bestandteile! – ein❧ stehen.
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≥ DREI UNTER EINEM DACH
BRIXEN
DREI UNTER EINEM DACH
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≥ DREI UNTER EINEM DACH
Geometrie: Das Gebäude aus Beton ist als kompakter Baukörper mit vielen Vor- und Rücksprüngen konzipiert. Durchbrochen wird die Fassade von großen, nach innen versetzten Fensteröffnungen.
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Felix Kasseroler und Jürgen Prosch haben das Elternhaus dreier Brüder neu interpretiert. Entstanden ist ein zeitgenössischer Bau mit Ecken und Kanten.
Text: Barbara Tilli | Fotos: Gustav Willeit
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≥ DREI UNTER EINEM DACH
1. Geschlossen: Hohe Brüstungen prägen den Baukörper. Sie dienen als Sicht- und Schallschutz. Sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss befindet sich ein Garten. In der zweiten Etage wurde eine Dachterrasse realisiert.
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2. Umrahmt: Die Fassade wird von einer Verkleidung aus lasiertem Lärchenholz durchbrochen, sie liegt wie ein Gürtel um das Haus und erinnert an das ehemalige Elternhaus. 3. Geknickt: Das Satteldach verfügt über einen hochgeklappten Flügel. Dort wurde eine Photovoltaikanlage platziert. Die Balkone sind geschlossen ausformuliert. Sie sind Teil der Fassade und scheinen aus ihr herauszuwachsen.
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üdlich von Brixen, am Rande einer verkehrsberuhigten Gasse, stand einst ein unscheinbares Einfamilienhaus aus den Fünfzigerjahren mit weißem Putz, dunklen Holzelementen und einem klassischen Satteldach. Das Gebäude war in einem schlechten Zustand, eine Sanierung und Erweiterung nur schwer umsetzbar. Also musste es weichen. Heute
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steht an Ort und Stelle ein moderner und kompakter Baukörper aus Beton, der den Charakter des ursprünglichen Hauses wieder aufgreift. Zu verdanken ist das den Architekten Felix Kasseroler und Jürgen Prosch. „Die Bauherren sind drei Brüder. Für sie wollten wir eine zeitgemäße Reminiszenz an das gemeinsame Elternhaus erschaffen“, erklärt Prosch. R
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Platz für Zukunft.
Zum Beispiel in den eigenen 4 Wänden. Und wann wird’s konkret? Reden wir drüber.
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≥ DREI UNTER EINEM DACH
Raumskulptur: Die Kücheninsel ist ein schwarzer Monolith. Ihre Form erinnert an einen Findling, der Richtung Westen zeigt.
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≥ DREI UNTER EINEM DACH
„DER NEUBAU GREIFT DEN CHARAKTER DES ELTERNHAUSES AUF.“
Markante Vor- und Rücksprünge kennzeichnen den Baukörper. Der Neubau erstreckt sich über drei Etagen – für jeden Bruder eine. Der Jüngste wohnt im Erdgeschoss, der Mittlere im ersten Obergeschoss und der Älteste im Dachgeschoss.
Foto: Jasmin Deporta
JÜRGEN PROSCH
Die Architekten: Felix Kasseroler (links) und Jürgen Prosch führen gemeinsam das Brixner Architekturbüro „raum3“. Seit der Gründung im Jahr 2014 realisieren sie private und öffentliche Bauprojekte. Sie beschäftigen sich mit Neubauten, Umbauten und auch Renovierungen von historischen, denkmalgeschützten Gebäuden.
DIE FASSADE des Gebäudes wird durch große Fenster, raumhohe Verglasungen, zwei Schwingflügel und ein horizontales Glas-Band im oberen Bauvolumen durchbrochen. Die Öffnungen sind bewusst nach innen versetzt. „Dadurch sind die Fenster etwas weniger präsent, und es entstehen interessante Nischen rundherum“, erklärt Prosch. Die hohen Brüstungen dienen als Sicht- und Schallschutz. Auch die Balkone sind geschlossen ausformuliert. Sie sind eins mit der Fassade. Auf den ersten Blick wirkt es fast so, als würden sie organisch aus ihr herauswachsen. Darüber hinaus verfügt die weiße Fassade über eine dunkle Verkleidung aus lasiertem Lärchenholz, die wie ein Gürtel um das Haus liegt. „Dieser Mittelstreifen erzielt eine ästhetische Gliederung des Gebäudes“, erklärt Kasseroler.
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1. Elegant: Das Innenleben des Gebäudes ist von weißen Einbaumöbeln, Eichenholz und Glasfassaden geprägt. Spezielle Akustikwände sorgen für Schallabsorption. 2. Schlicht: Der weiße Wandschrank aus Fenix punktet mit einer matten Oberfläche und einer samtig weichen Haptik. Durchbrochen wird er von kubischen Einschnitten aus Eichenholz.
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® oceist T xi MOD DIE OST-WEST-AUSRICHTUNG des Satteldachs gnaneue guZ rehcafniE kein Zufall, sie wurde bewusst gewählt: „Der .tieursprünghrehciS retshcöh uz Baukörper ist wesentlich größer als das liche Haus. Um die Höhenwirkung des Gebäudes gering zu halten, haben wir uns bei der Ausrichtung des Daches an dem ehemaligen Elternhaus amgiS SR MOD orientiert“, erklärt Kasseroler. Zusätzlich verfügt noititsevnI etug eniE das Satteldach über einen hochgeklappten Flügel. .sua hcis tlhaz Darauf wurde eine nach Süden gerichtete Photovoltaikanlage platziert. Die Ausrichtung der Module :lessülhcsnegiE im Süden am ist ideal, da die Sonneneinstrahlung etendroeguz eid nerreps höchsten ist. Das wiederum ella dnu gnsorgt unhoW für optimale rednilyzwird lartneZ das Gebäude :negnußeilhcslezniE Erträge. In Kombination dazu mittels Wärmepumpe geheizt und gekühlt.
:rednilyzlartneZ gnagniesuaH • muarllüM • muarlletsbadarrhaF • egaraG •
DAS INNENLEBEN DES GEBÄUDES ist von 1 gnunhoW weißen Einbaumöbeln aus Fenix und Böden aus Eiche geprägt. „Wir wollten ein ruhiges und klares Grundsetting schaffen. Eichenholz bringt Wärme 2 gnunhoW ins Haus. Seine Maserung verleiht den Räumen eine schöne Ästhetik“, betont Prosch. Darüber hinaus wurde besonders viel Wert auf eine gute 3 gnunhoW Raumakustik gelegt: „Moderne Gebäude mit viel Glas erzeugen oft schallende Räume, deshalb haben wir eine spezielle Akustikwand eingebaut, 4 gnunhoW die sich diskret in die Architektur einfügt. Die mikroporöse Oberfläche erzielt eine hervorragende Schallabsorption, ist aber im Gegensatz zu klassischen Lochdecken völlig fugenlos. Äußerst dienlich ist auch die Steinwolle im Wärmedämm-
A/44 .rtsrenieriuQ | )ZB( nezoB 00193-I 48 25 04 1740 93 + xaF | 69 42 62 1740 93 + .leT R © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl ti.reselnez.www | ti.reselnez@ofni
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≥ DREI UNTER EINEM DACH
verbundsystem an der Fassade. „Sie dämmt und bietet gleichzeitig einen sehr guten Schallschutz“, erklärt der Architekt.
Das Schlafzimmer: Raumhohe Verglasungen lassen die Umgebung visuell in das Zimmer eindringen und bilden einen fließenden Übergang zwischen innen und außen.
DER PANORAMABLICK in der obersten Etage des Gebäudes ist beeindruckend. Die Wohnküche mit ihren raumhohen Fenstern öffnet sich zur Landschaft und lässt die umliegenden Berge visuell in den Raum eindringen. „Es ist ein Ort der Kontemplation, in dem die natürliche und gebaute Schönheit zu einer Einheit verschmelzen“, erklärt Kasseroler. Selbst die Kücheninsel, ein schwarzer Monolith aus Fenix und Nero Assoluto, ist eine Ode an die Gebirgslandschaft. „Wir haben bewusst einen Solitär entworfen. Die Form orientiert sich an Sicht- und Nutzungsachsen im Raum. Der Monolith öffnet sich zur Dachterrasse hin. Gleichzeitig schafft er Zonen fürs Kochen, Arbeiten und Sitzen. Er erfüllt also nicht nur eine Funktion“, betont Prosch. Bei näherer Betrachtung erinnert die eigenwillige Form der Kücheninsel an einen Findling mit einer markanten Spitze, die Richtung Westen zeigt. Dort, wo der Ausblick auf die umliegenden Berge am schönsten ist. n
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