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DER SCHWEINEPROFI
RESISTENZZUCHT IM BLICKFELD:
FERKELDURCHFÄLLE KÖNNEN REDUZIERT WERDEN
Durchfälle stellen in der Ferkelaufzucht ein großes Problem mit hohen finanziellen Verlus ten dar. Die Beeinträchtigung des Tierwohls, Kosten für Medikamente und Tierarzt, gerin gere Leistungen und höhere Verlustraten sind die Folge. Durchfallerkrankungen werden durch unter schiedliche Bakterienarten ausgelöst. Saug ferkeldurchfall wird vorwiegend durch F 4-po sitive enterotoxische E. coli (ETEC) verursacht, Absetzferkeldurchfall ist überwiegend durch F 4/F 18-positive ETEC bedingt. Shiga-Toxin-bil dende E. coli (STEC) verursachen die sogenannte Ödemkrankheit. Resistenz durch fehlende Rezeptoren E. coli-Bakterien besitzen Fimbrien (ähnlich klei nen Haaren), durch welche sie sich an Rezepto ren der Darmschleimhaut des Schweins anhef ten können. Nur wenn sich die Bakterien an die Darmwand anheften, werden Enterotoxine (Gifte)
frei. Es gibt Tiere, denen die Rezeptoren an der Schleimhaut fehlen. Deshalb können bei die sen Tieren die Bakterien nicht an die Schleim haut binden. Es erfolgt keine Toxinbildung und die Tiere werden nicht krank. Diese Resistenz durch das Fehlen der Rezeptoren wird für die verschiedenen Stämme jeweils durch einen ein zelnen Genort codiert. Dabei muss aber beach tet werden, dass nur reinerbige Tiere resistent sind. M ischerbige Tiere mit nur einem Resistenz allel am Genlokus sind dagegen anfällig. Bei der E. coli F 18-Resistenz ist der kausale Genort bekannt. Dieser Genotyp wird im Rah men der Genotypisierung ausgelesen. Man kann somit bei der Ödemkrankheit / Absetzdurchfall zweifelsfrei feststellen, ob ein Tier resistent ist oder nicht. Bei der E. coli F 4-Resistenz (Saugferkeldurch fall) ist dagegen der kausale Genort nicht ex akt bekannt. Es wird daher ein Genotyp betrach tet, der den Status am kausalen Genort wahr Gesunde Ferkel dank Topgenetik aus Bayern: Die ohnehin schon äußerst niedrigen Ferkelverluste durch E. coli-Resistenzen weiter senken.