BRENNPUNKT . Kurzmeldungen
Impfung: Gerechtere Verteilung gefordert
ZINS-FIASKO
Klassisches Sparen am Ende?
Mammutaufgabe. Coromüssen
Flaute. Die Zinssätze in ganz Europa haben
weltweit verfügbar sein,
ihren Tiefpunkt noch immer nicht erreicht.
um die Pandemie in den
Sie sinken seit Jahren Monat für Monat wei-
Griff zu bekommen. Um
ter, wenn auch nur geringfügig. Dieser Trend
das zu erreichen, schla-
wurde durch die Corona-Pandemie noch ver-
gen sieben überwiegend
stärkt. Der Unterschied zwischen ein- und
internationale
na-Impfungen
Pharma-
drei-jährigen Festgeldern bei den Top-Ange-
Verbände fünf Maßnah-
boten bleibt gering. In Deutschland und Ir-
men vor. Der Verband der
land beträgt er weniger als 0,1 Prozent und in
pharmazeutischen Indus-
den Niederlanden, dem Vereinigten König-
trie Österreichs, Pharmig, unterstützt diese Ziele. Dabei geht es um das Teilen
reich, Österreich, Polen und Norwegen weni-
von Impfdosen, eine optimierte Produktion, das Beseitigen von Handelshemm-
ger als 0,3 Prozent. Bei WeltSparen heißt es
nissen, die Unterstützung einzelner Länder bei der Handhabung der Impfstoffe
dazu: „Trotz allem existieren weiterhin Mög-
sowie um die Förderung weiterer Innovationen. Hintergrund: Ende Mai sind
lichkeiten, um eine Geldentwertung durch In-
von den Herstellern insgesamt bereits rund 2,2 Milliarden Impfdosen produ-
flation und Strafzinsen zu mindern. Selbst,
ziert worden. Dieses Volumen soll bis Ende des Jahres auf insgesamt elf Milliar-
wenn das bedeutet, dass ein Teil des Geldes
den ansteigen. Das ist eine Menge, mit der generell die gesamte erwachsene
abseits der eigenen Hausbank zu einem besse-
Weltbevölkerung geimpft werden könnte. Allerdings stehen die Impfdosen nach
ren Zinssatz angelegt wird.“
wie vor nicht allen Ländern gleichermaßen zur Verfügung. Nicht die Produktion ist dabei das Problem, sondern vielmehr die gerechte Verteilung. Um eine solche Fairness im Zugang zu Covid-19-Impfstoffen zu erreichen, stellen die sieben Pharma- und Biotech-Verbände eine noch intensivere Zusammenarbeit der Hersteller mit Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen in Aussicht,
Inflation: Kein globales Problem
mit dem Ziel, nationale Impfvorräte und nicht gebundene Impfdosen schneller an andere Länder zu verteilen. Weiters sehen die Verbände es als zwingend not-
Preisdruck. Die im Mai ver-
wendig, dass Regierungen in Abstimmung mit der WTO dafür Sorge tragen,
öffentlichten 4,2 Prozent auf
dass die grenzüberschreitende Versorgung mit wichtigen Rohstoffen erleichtert
Jahresbasis für den US-Ver-
und beschleunigt wird.
braucherpreisindex
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die Inflationsdebatte auf ein neues Niveau gehoben. Bis
DIE ZAHL DES MONATS
zu einem gewissen Grad ist auch die Abwertung des Dol-
Peter De Coensel, CIO Fixed Income bei DPAM
lars ein Faktor, der die relativen Preise vieler Produkte nach oben drückt. Peter De
Coensel von DPAM bleibt aber recht gelassen: „Aktu-
Das „Brexit-Match“. Britische Aktien sind Experten zufolge bei internationalen
ell liegt die globale Inflation auf Jahressicht bei 2,7
Investoren wieder im Kommen. „In den letzten Jahren schmachtete das Vereinig-
Prozent. Unsere Modelle beginnen sich Sorgen zu
te Königreich in der roten Abstiegszone“, so Richard Colwell, Leiter britische Ak-
machen, sobald der Preisauftrieb vier übersteigt. So
tien bei Columbia Threadneedle, der in einem Kommentar Parallelen zwischen
weit sind wir aber noch lange nicht.“ Sollten aller-
Fußball und der Börse in Großbritannien zieht. In den vergangenen Jahren hät-
dings
ten Anleger Reißaus genommen und wenig Hoffnung in die Aktienkurse einge-
könnten die geldpolitischen Institutionen auf die
preist. So seien britische Aktien um rund 20 Prozent eingebrochen. „Doch jetzt
Bremse treten und ihre Politik straffen. Das wäre ein
wird das Vereinigte Königreich von ausländischen Vermögensallokations-Strate-
tödlicher Cocktail für Mischfonds, da die Ertragskor-
gen weniger verschmäht, klettert die Tabelle hoch und konkurriert um einen
relation zwischen Aktien und Anleihen positiv wer-
Platz in Europa.“ Trotz steigender Zuflüsse hält Colwell britische Aktien noch
den würde. De Coensel gehört aber zum Kreis derer,
immer für günstig bewertet. Anlagechancen sieht er über den gesamten Markt
die einen starken globalen relativen Preisdruck fest-
hinweg, sowohl bei Value- als auch bei Growth-Titeln.
stellen, aber kein weltweites Inflationsproblem.
6 . GELD-MAGAZIN – Juni 2021
solche
Niveaus
durchbrochen
werden, Credits: beigestellt/Archiv; picabay
-20 %
haben