VERSICHERUNG . Kurzmeldungen
Auf vier Pfoten: Erben und vererbt werden
PENSIONSSYSTEM Under pressure
„Ich vermache ...“ Die D.A.S. Rechtsschutzversicherung infor-
Missverhältnis. Das österreichische Rentensy-
miert über ein Tabuthema: Was
stem gerät immer weiter unter Druck: Einem
passiert mit dem Haustier nach
Pensionisten stehen derzeit drei Beitragszahler
dem Tod des Halters? In Öster-
gegenüber; in den 1950er Jahren waren es
reich können Tiere vererbt wer-
noch fünf Beitragszahler. Laut Prognosen
den. Nicht möglich ist jedoch,
könnten es bis 2040 sogar nur noch zwei aktiv
dass Tiere als Erbe eingesetzt
Beschäftigte pro Pensionsempfänger sein. Um
werden. Enthält das Testament
trotzdem einen sorglosen Ruhestand genießen
keine bestimmte Regelung, wer
zu können, wird mehr private Vorsorge nötig.
das Tier erhalten soll, gehört es
Das wird in Österreich nur zum Teil verstan-
ganz normal zum Nachlass des Verstorbenen. „Das Tier wird von den Er-
den: Laut einer Studie von J.P. Morgan Asset
ben neben den anderen Nachlassgegenständen mitgeerbt und geht in das
Management haben 44 Prozent der Befragten
Eigentum der Erben über. Es steht dann im Belieben der Erben, was mit
die Lebens-/Rentenversicherung auf den ersten
dem Tier geschieht. Daher ist es ratsam, geeignete Vorsorge zu treffen“, so
Platz als am besten geeignetes Finanzprodukt
Johannes Loinger, Vorsitzender des D.A.S. Vorstandes. Wer die Grundlage
für die Altersvorsorge gewählt. Gefolgt vom
dafür schaffen möchte, seinem Tier nach dem Tod ein angemessenes Da-
Sparbuch (33 %) und Aktien (30 %).
sein zu ermöglichen, hat die Möglichkeit eine letztwillige Verfügung zu verfassen. In Österreich können aber nur natürliche und juristische Personen erben. Da Tiere keine Rechtspersönlichkeit besitzen, können diese nicht testamentarisch als Erben eingesetzt werden. Im Testament niedergeschriebene Formulierungen wie „mein Hund erbt mein Vermögen“ oder
VKI: Klage gegen Merkur
„ich vermache alles den Tieren“ sind ungültig. Vor dem Kadi. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat im Auftrag des
59,8 %
Sozialministeriums die Mer-
Nachteil für Frauen. Neue Daten der Experten von „Investing Reviews“ zeigen,
die Prämien für mitversi-
welche Länder die höchsten und niedrigsten Renteneinkommen haben. Im Rah-
cherte Kinder mit deren 18.
men der Untersuchung wurde festgestellt, dass der durchschnittliche Betrag,
Geburtstag auf einen vorab
der in der Pension im Vergleich zum Vorruhestand weltweit verdient wird, be-
nicht
trächtliche 59,8 Prozent beträgt. Kommen wir zur Bewertung ausgesuchter Län-
umgestellt werden. Die jungen Erwachsenen können
der: Mit nur 23,6 Prozent des Vorruhestandseinkommens bietet Mexiko die
mitunter erst nach 15 Monaten diesen Vertrag auflö-
schlechtesten Aussichten für Rentner. An vorletzter Stelle bietet Südafrika sei-
sen und müssen in dieser Zeit die erhöhten Prämien
nen Arbeitnehmern nur 27,9 Prozent des Einkommens im Vergleich zum ak-
zahlen. Laut Oberlandesgericht Wien ist die Klausel
tiven Berufsleben. Vielleicht überraschend: Großbritannien folgt laut dieser
intransparent sowie gröblich benachteiligend, weil
Studie lediglich auf dem drittletzten Platz. Im Zusammenhang sind folgende
nicht klar ist, wie hoch die zu zahlende Prämie mit
Daten der Statistik Austria interessant: In Österreich betrugen im Dezember des
Vollendung des 18. Lebensjahres ist und welche
Vorjahres die Pensionen durchschnittlich gesehen bei den Männern brutto 2104
Rahmenbedingungen dann zur Anwendung kom-
Euro pro Monat. Frauen mussten sich hingegen mit 1219 Euro zufrieden geben,
men. „Den Versicherungsnehmern wurde hierdurch
was bekanntlich auf die im internationalen Vergleich niedrige Frauenerwerbs-
eine Preiserhöhung aufoktroyiert, gegen die sie sich
quote bzw. Teilzeitbeschäftigung in Österreich zurückzuführen ist. Frauen und
bis zur nächsten regulären Kündigungsmöglichkeit
Männer zusammengerechnet erhielten durchschnittlich 1582 Euro monatlich.
nicht wehren konnten. Wir begrüßen daher das Ur-
Werfen wir noch einen Blick auf den Medianwert: Die Hälfte der Bruttopensi-
teil des Oberlandesgerichts Wien“, erklärt Beate
onen liegt bei Frauen unter 1072 Euro. Somit ist die Gefahr der Altersarmut in
Gelbmann, Leiterin der Abteilung Klagen im VKI.
der Alpenrepublik leider ein durchaus weibliches Phänomen.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
kur Versicherung geklagt. Es geht hierbei um eine Klausel des Versicherers, nach der
festgelegten
Beate Gelbmann, Leiterin der Abteilung Klagen im VKI
Betrag
Credits: beigestellt; El-Kordy
DIE ZAHL DES MONATS
70 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2021
2110_070_KM_Versicherung_h_rp_m_s_n.indd 70
08.10.2021 16:06:39