Klinikmagazin PLUS Punkt - Ausgabe 29

Page 5

Titelthema

Seite 5

Bänderriss, Meniskusverletzung & Co. Typische Sportverletzungen an Sprunggelenk, Knie und Schulter Der Großteil der Verletzungen beim Sport sind Bagatell-Verletzungen, wie Zerrungen oder Prellungen. Diese heilen, ebenso wie Überlastungsschäden im Sport, durch Schonung und Sportpause. In manchen Fällen reicht dies jedoch nicht aus. Ein Überblick über einige typische Sportverletzungen und deren Behandlung. Generell gilt das Schema bei Sportläsionen: Pause, Hochlagern von Bein oder Arm, Kühlung und Kompression durch eine elastische Bandage. Speziell bei der Bandage ist dabei wichtig, dass diese nicht zu lange und zu eng angelegt wird, damit es nicht zu Durchblutungsstörungen kommt. Falls eine offene Wunde genäht werden muss, sollte die Sechsstundengrenze zwischen Verletzung und Naht beachtet werden.

Sportverletzungen betreffen meistens drei Gelenke – Sprunggelenk, Knie und Schulter.

Sportverletzungen am Sprunggelenk Eine der häufigsten Bandverletzungen in der Sportmedizin sind Außenbandrisse am Sprunggelenk. Sie werden in den allermeisten Fällen mit einer Schiene behandelt, die sechs Wochen lang getragen werden sollte und eine volle Gewichtsbelastung ermöglicht. Die Außenbandverletzungen heilen damit komplett aus. Es ist jedoch zu beachten, dass in den Wochen sechs bis zwölf das Sprunggelenk davor geschützt werden sollte, wieder umzuknicken. Meist reicht in diesen „zweiten“ sechs Wochen ein Tapeverband. Ganz anders verhält es sich jedoch bei kompletten Innenbandrissen am Sprunggelenk. Diese sollten rasch mit Hilfe der Kernspintomographie gesichert werden. Sechs Wochen Krücken und Schienenversorgung und danach sechs Monate spezielle Einlagen sind notwendig. Falls dies versäumt wird, droht eine irreversible Fehlstellung des Fußes, mit im Laufe der Jahre zunehmenden Schmerzen und Verschleiß in der Fußwurzel. Minimalinvasive Syndesmosenrekonstruktion

AUSGABE 29

Ähnlich wie ein Außenbandriss wirkt eine Zerreißung des Bandes, welches die Peronealsehnen hinter dem Außenknöchel stabilisiert. Wird dies übersehen und nicht mit einer speziellen Schiene behandelt, kommt es zu Instabilität der Sehnen mit wiederholtem Sehnenspringen am Außenknöchel. Eine Stabilisierungsoperation kann bei chronischen Beschwerden gut helfen. Achillessehnenrisse betreffen meist „Weekend Warriors“, also früher sportliche Männer meist über 50 Jahre, die einmal pro Woche untrainiert Sport durchführen. Die Betroffenen berichten regelmäßig davon, dass sie das Gefühl hatten, jemand sei gegen die Achillessehne getreten. Die Therapie der Wahl ist bei Sportlern die Operation mit Naht der Achillessehne möglichst in minimalinvasiver Technik. Ein nichtoperatives Vorgehen hat als Nachteil eine deutlich höhere Rate an erneuten Rissen sowie eine Kraftminderung der Wadenmuskulatur. Syndesmosenrisse, also Risse der Bandverbindung zwischen den beiden Unterschenkelknochen, müssen nur dann minimalinvasiv operativ versorgt werden, wenn sowohl die vordere als auch die hintere Syndesmose gerissen ist. Ist nur eine der beiden Syndesmosenanteile gerissen, genügen zumeist eine Schiene und sechs Wochen Krücken.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.