Klinikmagazin PLUS Punkt - Ausgabe 29

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Titelthema

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Herzinsuffizienz – was genau ist das? Wenn beim Treppensteigen die Luft knapp wird Knapp zwei Millionen Menschen sind in Deutschland an einer Herzschwäche erkrankt, was in Fachkreisen als Herzinsuffizienz bezeichnet wird. Was genau versteht man jedoch aus medizinischer Sicht darunter?

Alle Illustrationen: DHS/medicalARTWORK

Die Herzinsuffizienz beschreibt die verminderte Pumpfunktion des Herzens. Eine Sonderform hat dabei die sogenannte diastolische Herzinsuffizienz, bei der die Pumpkraft des Herzens normal sein kann.

Auswirkungen auf den Blutkreislauf Aufgrund der verminderten Pumpfunktion des Herzens kann es bei der Herzinsuffizienz im Blutkreislauf zu einem Rückwärts- oder Vorwärtsversagen kommen. Beim Rückwärtsversagen staut sich durch die mangelnde Pumpfunktion des Herzens das Blut zurück, das aus der Lunge und dem Körperkreislauf zum Herz zurückströmt. Der Rückstau führt zu einem Druckanstieg in den Blutgefäßen, wobei mehr Flüssigkeit aus den Gefäßen in das Gewebe gepresst wird. Folgen sind Wassereinlagerungen (Ödeme zum Beispiel in der Lunge oder in den Beinen). Unter Vorwärtsversagen bezeichnet man bei einer Herzinsuffizienz, dass die PumpAUSGABE 29

Anatomie des gesunden Herzens (Anschnitt). funktion nicht mehr ausreicht, um den Körper (Muskulatur, Organsysteme) ausreichend mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Folgen können Atemnot bei geringer Belastung oder gar in Ruhe, allgemeines Schwächegefühl und verminderte Belastbarkeit sein.

Symptome In Abhängigkeit des Schweregrades und der Art der Herzinsuffizienz können unterschiedliche Beschwerden auftreten, zum Beispiel Atemnot bei körperlicher Belastung wie Treppensteigen. In fortgeschrittenen Stadien kommt es auch bereits in Ruhe zu Atembeschwerden.

Im Weiteren treten bei einer Herzinsuffizienz Wassereinlagerungen (Ödeme) auf, beispielsweise in der Lunge, in den Beinen oder am Fußrücken. Als erste Symptome bemerkt der Patient häufig neben der Abnahme der körperlichen Belastbarkeit, dass die Schuhe nicht mehr passen und er zunehmend nachts zum Wasserlassen aufstehen muss (Wassereinlagerungen der Gewebe fließen nachts in das Gefäßsystem zurück und können über die Nieren ausgeschieden werden). Oftmals schlafen Erkrankte nachts auch mit erhöhtem Oberkörper oder benötigen mehrere Kissen zum Schlafen. Gelegentlich bemerkt der Patient Herzrhythmusstörungen. Allgemeinsymptome sind verminderte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit.


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