Missions-Taube 1901

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Die

Missions-Taubes

Einführung Paſtor Weinholds zu Manſura, La. Unſere kleine, aber hoffnungsvolle Station bei Man-

ſura, La., hat jest wieder einen eigenen Miſſionar in der Perſon Paſtor Martin Weinholds. Schon bei dem Wegzug ihres erſten Seelſorgers, des Paſtor W. Prebſch, war das kleine Häuflein farbiger Lutheraner etwas ins Bangen gerathen, und als dann nicht fogleic ein neuer Miſſionar gefunden werden konnte und der zur Aushülfe angeſtellte Student vom Unterzeichneten abgelöſt werden mußte — auch wieder nur zeitweilig —, verloren viele der Schwächeren den Muth und fürchteten, wir würden fie nah und nach ganz und gar im Stich laſſen. Dieſen Befürchtungen wurde aber ein Ende bereitet, als zur Freude aller Betheiligten und zum Troß gegen die Feinde der Miſſion, die ſchon ſchadenfroh den Untergang der dortigen Station prophezeiten, am 13. Sonntag nach

Trinitatis der neuberufene Miſſionar Martin Weinhold feierlid) in ſein Amt eingeführt wurde. Herr Paſtor Lankenau von New Orleans, der Pionier dieſer Station, hielt die Feſtpredigt über Mom. 1, 16. : „Jch ſchäme mid) des Evangelii von Chriſto nicht“ 2c., worauf dann Unterzeichneter die Einführungsceremonie vollzog. :

C. Schmidt von Greensboro eingeführt worden. Die Predigt gründete ſih auf die Worte des Propheten Jeſaias, Cap. 40, 1. 2.: „Tröſtet, iröſtet mein Volk, ſpricht euer Gott“ 2c. Nachmittags hielt Miſſionar Schmidt eine Miſſionspredigt über Apoſt. 16, 9.: „Komm hernieder in Macedonien, und hilf uns.“ Abends um 8 Uhr hielt Schreiber dieſes eine Predigt über die Lehre von der Rechtfertigung nach Luc. 18, 9—14. und nach der Predigt eine Rede über die Nothwendigkeit der chriſtlihen Kindererziehung. Am Montag - Abend war wieder Gottesdienſt, wobei Herr Paſtor Schmidt über Luc. 10, 42. : „Eins aber ift noth“, predigte. Darauf folgten einige Reden über die Lehre und Praxis der Adventiſten, die gerade zu der Zeit ihren erſten Boten zu den Negern in Southern Pines geſandt hatten, um Anhänger für ihre Secte zu gewinnen. Alle Gottesdienfte waren zahlreid) beſucht. Biveimal war die Kaz pelle ſogar gedrängt voll. Glieder wie Nichtglieder drückten ihren Dank und ihre Freude darüber

aus,

daß

ein Miſſionar und Lehrer wieder in ihrer Mitte ſei, und verſprachen, fleißig in die Kirche zu kommen und auch ihre Kinder zu ihm in die Schule zu ſhi>en. Am Sonntag wurden die Miſſionare von Frauen der Gemeinde aufs freundlichſte bewirthet. Obwohl der neue MiſſivDebt iſt alſo der Herzen8wunſch nar zum erſtenmal in ſeinem Leben dieſer Leute erfüllt, ſie haben wiein einem Negerhauſe gegeſſen hatte, der ihren eigenen Seelſorger, und hat er es ſich trefflich ſhme>en doch fragten ſie ſchon wieder ängſtlaſſen, ermuntert durch die Beiſpiele lid): “You t’ink he ’Il stay?” ſeiner älteren Amtsbrüder. Als ihnen dann berichtet werden konnte, daß ihr neuer Miſſionar Gott gebe dem jungen Bruder bald eine Lebensgefährtin, die Freud Gnade, daß er mit treuem AushalMiſſionar Martin Weinhold. und Leid der Miſſion mit ihm theiten den troſtloſen Negern das Wort len werde, zu fid) zu holen gedenke, fdivand auch dieſe Be- des Troſtes verkündige, damit viele Seelen hinzugethan werfiirdtung. ‘‘If he gets married, he ’ll stay??, \hloſſen ſie. den zu der Zahl derer, die in des HErrn Hauſe wohnen und Herr Paſtor Weinhold iſt ein diesjähriger Abiturient ihn loben immerdar. N. J. Bakke. unſeres Concordia-Seminars zu St. Louis und wurde während des Sommers in ſeinem Heimathsort, Frohna, Mo., von Herrn Paſtor Zſchoche ordinirt. Gewiß wünſchen alle Ein ſeltſamer Beſuch. Leſer der „Miſſions-Taube“ dem jungen Miſſionar gu ſei- (Merkwürdiges Erlebnis eines indiſchen Miſſionars. Von ihm ſelber ner Arbeit viel Muth und Freudigkeit und auf ſeinem Ernteerzählt im „Bapt. Miſſ.-Mag.“) + feld viel Frucht und Segen vom HErrn der Ernte. Karl Kresfdmar. Halb träumend, halb wachend lag id) in meiner Hängematte. Jun meinem halbbewußten Zuſtand beobachtete ich über mir zu Häupten an der weißen Dedenleintwand eine Die Einführung des neubernfenen Miffionars wellenförmige Einbuchtung, die mich erkennen ließ, daß ſie in Southern Pines, N. C. von einer Schlange herrührte, die hier auf der Lauer lag. Am 13. Sonntag nad) Trinitatis iſt Herr Paſtor Theo. Aber fo viel war mir in meinem Zuſtand klar, daß die Schlange mir nichts thun würde, ſolange ih ſie ungeſtört Buch in ſeiner Negergemeinde in Southern Pines vom Unterzeichneten unter der Aſſiſtenz des Herrn Paſtor Joh. ließe. Mochte fie dod) meinetwegen eine der Ratten weg4

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