Missions-Taube 1902

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Die Die Megermifjion in Springfield.

in Süd-Jllinois.

Die hieſige Negermiffion iſt ſeit etwa aht Jahren vom Unterzeichneten geleitet und beſonders unter Beihülfe von Studenten bedient worden. Die Wochenſchule wurde zuerſt von Studenten und ſeit September 1897 bis jest regelmäßig von dem Negerlehrer John McDavid gehalten. Die Schülerzahl betrug durhſchnittlih etwa 25. Dieſe Schule iſt aber vorzug8weiſe das Mittel, durch welches wir hier eine gut lutheriſche Negergemeinde bilden und erziehen müſſen. Erwachſene Neger ſind ſchwer zu gewinnen, und nod) ſhwie-

riger iſt es, ſie zu guten Lutheranern zu machen.

Dieſe Miſ-

ſion zählt etwa 80 Seelen, 47 Communicirende, 11 Stimm-

berechtigte, 1 Lehrer mit 25 Schulkindern, 1 Sonntagsſchule mit 60 Schülern. Folgende Handlungen wurden im Jahre 1901 vollzogen : 5 wurden getauft, 2 confirmirt, 88 haben communicirt, 1 Paar wurde copulirt und 2 Perſonen chriſtlih beerdigt. Zu Oſtern ſind 5 Kinder und 1 Erwachſene confirmirt worden, darunter cin Portoricaner. Jm Vor-

bereitungsunterricht ſtehen nod) 6 Perſonen. Die Gottesdienſte Sonntag-Abends3 werden durchſchnittlich von 25 bis 30 Erwachſenen

beſuht.

Auch

Advents-

a0

Missions -Wauke.

und

Zwei Negerſtudenten, L. Thalley und'

S. Doswell, werden, will’s Gott, dieſen Sommer ihr Examen machen und als Erſtlingsfrüchte der Miſſion dar-

geboten.

Vielleicht kann deren Ordination zur Zeit der

Synodalconferenz

in Milwaukee ſtatifinden und einer für

die Miſſion in Springfield beſtimmt werden. Für die Hülfe beim Hausbau ſpricht die hieſige Negergemeinde den lieben Gemeinden und der Miſſionsbehörde ihren herzlichſten Dank aus und wünſcht ihnen Gottes reich-

ſten Segen für Zeit und Ewigkeit. Möchten unſere lieben Miſſionsfreunde die Negermiſſion und unſere Negerſtudenten mit Fürbitten und Gaben bedenken. Es ift auch beſonders unſere Chriftenfduld, die wir gerade an den Negern in dieſem Lande abzutragen haben, dafür, daß die Weißen die Neger in unſerm Lande einſt in Sklaverei gehalten, in Unwiſſenheit,

in Sünden

und allen Laſtern haben dahin-

gehen laſſen. Die Secten können aber den armen Negern niht geben, was ſie ſelbſt niht haben, nämlich die reine Lehre des Wortes Gottes und die rechie Anweiſung zu einem gottſeligen Leben. O lutheriſcher Chriſt, wirke, ſolange es Tag ijt; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.

Paſſions-

J. Herzer.

gottesdienſte wurden regelmäßig gehalten. Der Weihnachtsfeier wohnten fo viele Neger bei, daß die Kirche ſie kaum zu faſſen vermochte— etwa 250.

Es wurden im Ganzen von

mir 42 getauft, 33 confirmirt, 22 begraben und 8 Paare copulirt. Die Miffionsgemeinde beſtreitet ihre laufenden Au3gaben für Feuerung, Licht und kleine Reparaturen und liefert $40.00 an die Allgemeine Miſſionskaſſe jährlich ab. Um die Hausmiethe, $84.00, für den Lehrer zu ſparen, wurde vor zwei Jahren ein Lehrer-, resp. Pfarrhaus erbaut in der Weiſe, daß die Geldmittel aus den gemachten

Vorſchüſſen der monatlid) zur Führung der Miſſion bewilligten Summe von $15.00, aus der erſparten Monat3miethe und aus Collecten einiger Gemeinden zuſammengebracht wurden. Die Bauarbeit wurde größtentheils von McDavid und einem Negerſtudenten während der Sommerferien geleiſtet. Auch viele Reparaturen hat er mit Beihülfe eines Gemeindegliedes gemaht. Die Miſſion beſißt nun cin Grundeigenthum von drei Lots, mit einer netten Kirche, Schule und einem Pfarrhaus. Unſere 8, resp. 9 Negerſtudenten gehören felbftverftindlid) der Negergemeinde an,

beſuchen regelmäßig die Gottesdienſte, die Sonntagsſchule oder Chriſtenlehre und nehmen regen Antheil an den Gemeindeangelegenheiten. Sie lernen praktiſch die Miſſionsarbeit kennen. Dieſe 9 Negerſtudenten find ſämmtlih Sendlinge des Herrn Miſſionar J. C. Schmidt in Greensboro,

N. C., der für die Unterſtüzung dieſer Studenten Sorge tragen muß. Dazu kommt nod ein Philippino, Angel Pulido, welcher ebenfalls von Herrn Miſſionar Schmidt unſerer hieſigen Anſtalt übergeben wurde. Für das Koſtgeld eines Negerſtudenten ſorgt der Frauenverein des Herrn Paſtor Berg und für einen andern eine Paſtoralconferenz

Manherlei aus der Miſſion und für die Miſſion. (Von R. K.)

Die Oberklaſſe unſerer St. Pauls-Negerſhhule in New Orleans, bisher unter Leitung Miſſionar Lankenaus, wird in Herrn N. A. Wilde von Hobart, Jnd., einen Lehrer bekommen. Gott ſetze dieſen neuen Arbeiter in der Negermiſſion zu reidjem Segen. Doch wird Lehrer Wilde auf dringenden Wunſch der Gemeinde in Hobart noch bis Ende Mai der dortigen Schule vorſtehen.

Jnnerhalb der Miſſouri-Synode wird in acht Sprachen gepredigt und Miſſion getrieben : Deutſch, Engliſch,

Lettiſch, Eſthniſh, Slowakiſch, Polniſh, Böhmiſch, Tamuliſh, wozu dann nod) die Zeichenſprache der Taubftummenmiffion kommt. Der vor ciniger Zeit ſhwer erkrankte Miſſionar Näther in Judien ift nah den neueſten Nachrichten wieder geneſen, muß aber in der heißen Zeit Bergurlaub befom= men, da ihn ſeit ſeiner Krankheit die Sonne viel mehr angreift. Er wird auf die blauen Berge (Nilgerries) gehen. “Miſſionar Mohn ſchrieb Mitte Februar, daß es mit der Peſt etwas beſſer fet; dod) könne man nod nicht ſagen, ob die Seuche erloſchen ſei, da ſie öfters \ſprungweiſe vorginge. Gott halte ſeine ſhüßende Hand über unſere lieben Miſſionare und ihre Familien ! @. u. A.) eines Geſchichte „Die Miſſionar H. Otte, dem wir ſein Jahren feds etwa Zulumädchens“ verdanken, hat vor beendigt Louis St. zu theologiſches Studium im Seminar und ſteht ſeitdem im Dienſte der norwegiſhen Miſſion


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