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HGV-Zeitung Juli 2022
Standpunkt
Von Manfred Pinzger HGV-Präsident
Wenn schon, dann für alle gleich
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Der Gesetzgebungsausschuss des Landtages hat Anfang Juli beschlossen, dass der Urlaub auf dem Bauernhof von der gemäß Landestourismusentwicklungskonzept LTEK vorgesehenen Bettenerhebung, Bettendeckelung und Bettenneuzuweisung ausgeklammert werden soll.
Diese Ausnahme ist für uns inakzeptabel, auch vor dem Hintergrund, dass das Land die Beherbergungskapazitäten in Südtirol neu steuern will. Als HGV sind wir damit einverstanden, jedoch muss diese Regelung für alle Beherbergungsstrukturen gelten. Denn bis auf Gegenbeweis sind auch jene Gäste, welche in Urlaub-auf-den-Bauernhof-Betrieben und anderen nicht gewerblichen Strukturen nächtigen, Teil der Gesamtgästeanzahl und somit auch Teil aller damit verbundenen Herausforderungen.
Ende Juli wird sich nun der Landtag mit dem LTEK befassen. Dabei geht es auch um die qualitative Erweiterung in Natur- und Agrargebieten. Nach vielen Ver-
handlungen ist es uns gelungen, hier eine Lösung zu finden, sodass wir einen wichtigen Schritt weitergekommen sind.
Zum erwähnten Beschluss des Gesetzgebungsausschusses sind nun Landeshauptmann Kompatscher, Landesrat Schuler und Parteiobmann Achammer gefordert, nachdem sowohl in der Landesregierung als auch in der Fraktion und in der Partei klare Entscheidungen getroffen worden sind, wonach auch die nicht gewerblichen Betriebe bei der Bettenerhebung und Bettendeckelung berücksichtigt werden. Im Plenum des Landtages wird der Beschluss des Gesetzgebungsausschusses wieder revidiert, ist uns versichert worden.
Für uns ist jedenfalls klar: Wenn schon, dann
müssen die Maßnahmen des Landestourismusent-
wicklungskonzeptes für alle gleich gelten. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, dann müssen wir das LTEK als gescheitert betrachten.
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Manfred Pinzger Manfred Pinzger
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Aktuelles
Nachhaltiger Lebensraum Südtirol .......4 Der HGV nutzte seine Medienkonferenz auch, um aktuelle Initiativen rund um das Thema Nachhaltigkeit der Öffentlichkeit vorzustellen.
Foto: DLife/A. Kemenater
Seilschaften zu schmieden ist wichtig.............................9 20 Jahre lang hat Christine Mayr die Sommeliervereinigung Südtirol geleitet und entscheidend an der Entwicklung der Weinkultur im Land mitgewirkt. Im Interview blickt Christine Mayr auf die letzten zwei Jahrzehnte zurück.
Für die Gastwirtin ................................ 10 Marina Rubatscher Crazzolara ist Vorsitzende des Beirats zur Förderung des weiblichen Unternehmertums der Handelskammer Bozen. Im Interview verrät sie unter anderem die Vorteile der Selbstständigkeit.
Betriebsführung
Bonus erhalten auch saisonal Beschäftigte......................12 Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, welche im Juli 2022 beschäftigt sind und die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen, erhalten über den Juli-Lohnstreifen den staatlichen 200-Euro-Bonus ausbezahlt.
Wärmepumpen als Chance der Zukunft............................14 In letzter Zeit hört und liest man immer wieder von Wärmepumpen. In Zeiten steigender Rohstoff- und Energiepreise sicher ein Thema, das sich lohnt, im Detail besser anzuschauen.
Foto: IDM-Energie
Mit einem Marketing-Check zum Erfolg ................18 Marketing ist viel mehr als Werbung. Vielmehr bedeutet Marketing, wirksam zu kommunizieren. Stärken, Werte und Alleinstellungsmerkmale sollen klar nach außen treten, um den Nerv der Zielgruppe zu treffen. Ein Blick von außen ist hier sehr wertvoll, damit eigene Marketingaktivitäten danach bewertet werden und in der Folge Maßnahmen gesetzt werden können.
Controlling als begleitendes System ...20 Die HGV-Unternehmensberatung hat ihre Controlling-Auswertungen für die Beratung im Bereich Finanzierung & Controlling überarbeitet.
Weiterbildung
Auffrischungskurse für Brandschutzbeauftragte vorgeschrieben .......................................... 24 Ab Herbst treten Neuerungen bei der Ausbildung der Brandschutzbeauftragten in Kraft. Zusätzlich zu dem obligatorischen Grundkurs sind nun auch Auffrischungskurse vorgeschrieben.
Gastronomie
Kalbsbries-Rezept ............................... 26 Kalbsbries mit Dreierlei vom Blumenkohl und Wachtelei. Rezept zur Verfügung gestellt vom Südtiroler Gasthaus Restaurant Patauner in Siebeneich.
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Das gastronomische Angebot im Hotel............................... 28 „Hotel Catering Report“ lautet der Titel der Studie, die kürzlich im Rahmen der 72. Generalversammlung von Federalberghi in Parma vorgestellt wurde.
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Gastbetriebe gesucht .......................... 33 Während der Eisacktaler Kastanienwochen servieren die lokalen Gastbetriebe besondere Spezialitäten und neue Kreationen rund um die edle Frucht. Interessierte Gastbetriebe können sich für eine Teilnahme an der Spezialitätenwoche beim HGV melden.
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Vom Sport in die Wirtschaft................ 35 Die Südtiroler Sporthilfe hat das Projekt „Great Season“ ins Leben gerufen. Ein Interview mit Dorotea Mader.
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Produktneuheiten ............................ 41-42 Neuheiten der Lieferanten der Hotels und Gastbetriebe.
Kleinanzeiger
Kleinanzeiger ............................................. 43 Kleinanzeigen in der HGV-Zeitung.
Klare und belegbare Daten notwendig
HGV nimmt zu pauschalen Vorwürfen gegen den Tourismus Stellung
Die pauschalen Vorwürfe gegen den Tourismus hat der HGV zum Anlass genommen, um im Rahmen einer Medienkonferenz dazu Stellung zu nehmen. HGV-Präsident Manfred Pinzger forderte eine objektive und sachliche Debatte und unterstrich den Stellenwert des Sektors für Südtirol.
Die in der Öffentlichkeit immer wieder geäußerten Vorwürfe, dass der Tourismus mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringe und ein großer Verbraucher von natürlichen Ressourcen sei, haben den HGV dazu veranlasst, zusammen mit IDM Südtirol, Prof. Thomas Bausch, Leiter des Kompetenzzentrums Tourismus und Mobilität der Freien Universität Bozen, und den Vitalpina Hotels Südtirol
Der Tourismus hat seine Kehrseiten. Der Sektor ist aber nicht für quasi alle Probleme, Missstände und strukturellen Mängel verantwortlich.
HGV-Präsident Manfred Pinzger Stellung zu beziehen.
Mit einem Rückblick und Ausblick auf die Urlaubssaison eröffnete Präsident Manfred Pinzger die Medienkonferenz. Nach zwei Jahren der Pandemie habe die Reisefreudigkeit wieder zugenommen, auch jene der Fernreisen. Mehrere Entwicklungen können laut Pinzger den Aufschwung im Tourismus aber einbremsen. Zum einen seien dies die gestiegenen Lebenshaltungskosten, die hohen Strom- und Energiepreise, die hohe Inflationsrate und der allgemeine Mitarbeitermangel, mit dem aber alle Branchen zu kämpfen hätten.
Objektive und sachliche Debatte
Die Herausforderung besteht nun darin, dass der Tourismus weiterhin seine tragende Rolle als Wirtschaftssektor wahrnehmen kann. Die durch den Tourismus ausgelöste Bruttowertschöpfung in Südtirol beträgt laut Satellitenkonto Tourismus 16,2 Prozent, die direkt, indirekt und induziert auf den Tourismus zurückzuführen sind. „Der Tourismus ist somit eine Säule der Südtiroler Wirtschaft, von dem viele andere Sektoren profitieren und wodurch viele Infrastrukturen und Events entstanden sind und entstehen, die auch von den Einheimischen genutzt werden“, betonte Pinzger vor den Medienvertretern.
Dass der Tourismus auch seine Kehrseite hat, ist unbestritten. Schon vor der Corona-Pandemie hat auch in Südtirol eine Diskussion über Grenzen im Tourismus eingesetzt. „Dieser öffentlichen Diskussion stellt sich der HGV gerne, wenn die Debatte objektiv und sachlich geführt wird. Diese von uns gewünschte Art der Debatte vermissen wir dann, wenn suggeriert wird, dass der Tourismus in Südtirol pauschal für quasi alle Missstände und strukturellen Mängel im Land verantwortlich ist“, unterstrich Pinzger. In dieser öffentlichen Diskussion muss es auch um den Ressourcenverbrauch in allen anderen Sektoren und in den Privathaushalten gehen.
Verkehr verursachen alle
Ein immer wieder geäußerter Vorwurf ist die hohe Verkehrsbelastung durch den Tourismus in Südtirol. Dass der Tourismus Verkehr mit sich bringt, ist klar. Pinzger: „Der Tourismus allein kann aber nicht für die Verkehrsbelastung insgesamt verantwortlich gemacht werden. Es gibt HGV-Präsident Manfred Pinzger
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Foto: DLife
viele weitere Verkehrsverursacher: Transitverkehr, Binnentransporte, Pendler, Freizeitverkehr usw. Alle sind angehalten, das eigene Mobilitätsverhalten zu hinterfragen und zu optimieren. Sämtliche Verkehrsstaus, ohne Verweis auf die Ursachen, dem Tourismus in die Schuhe zu schieben, greift zu kurz.“ (Siehe dazu auch Seite 1.)
CO2-Emissionen: 18 Prozent stimmen nicht
Immer wieder wird behauptet, dass der Tourismus in Südtirol mit 18 Prozent zu den CO2-Emissionen beiträgt. Bei dieser Zahl wird stets auf die Eurac-Research-Studie Tourismus 2030 verwiesen. „Weder in der Studie von Eurac Research noch im Klimareport der Eurac steht geschrieben, dass der Tourismus für 18 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich ist. Hier wird reine Stimmungsmache betrieben“, kritisierte Pinzger und verwies auf Zahlen des Umweltbundesamtes Deutschland. Demnach entfallen zwischen fünf und acht Prozent aller klimaschädlichen Emissionen weltweit auf den Tourismus. Das Terra Institute in Brixen geht ebenso von ähnlichen Werten aus. Der HGV fordert nun klare und belegbare Daten. Dies betrifft die CO2-Emissionen genauso wie die Verkehrsbelastung, den Ressourcenverbrauch usw. „Der HGV ist bereit, diese Daten zusammen mit der KlimaHaus Agentur und Eurac Research zu erheben, um ein umfassendes südtirolspezifisches Bild zu erhalten“, sagte Pinzger. st
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