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Urverlangen nach Geselligkeit

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Zukunftstrends: Wohin geht die Reise der Hotellerie und Gastronomie nach Covid-19? Urverlangen nach Geselligkeit

Von Jean-Georges Ploner

Die Corona-Krise hat die gesamte Welt und insbesondere die Wirt schaft und Gesellschaft durcheinander gewirbelt. Ein Zurück wird es nicht geben. Jetzt werden die Weichen neu gestellt – auch in der Hotellerie und Gastronomie.

Geselligkeit und Nähe sind Urverlangen der Menschen. Die Bewirtung und Unterbringung von Gästen sind so alt wie die Menschheit selbst. Denn unterwegs waren die Menschen schon immer und suchten in der Fremde einen Ort, wo sie Geborgenheit, Sicherheit, Nahrung und die Nähe anderer Menschen fanden. Die Gastfreundschaft galt vielen Kulturen als unantastbar. Dieses Verständnis prägt die Menschen bis heute – insbesondere in einer Region wie Südtirol, die an einer traditionellen Reise- und Handelsroute zwischen den Ländern nördlich und südlich der Alpen liegt. In ihrer modernen Ausprägung spielen Handel, Verkehr und Tourismus eine zentrale Rolle in der Wirtschaft Südtirols.

Vorteile ausspielen

Gerade in der aktuellen Situation kann Südtirol seine Vorteile ausspielen: Qualitäts- statt Massentourismus, die weite, vielfältige Landschaft, viele klein- und mittelständische Hotelbetriebe, die sich durch hohe Professionalität, gepaart mit traditioneller Gastfreundschaft, auszeichnen. Dazu ein vielseitiges Angebot an Ferienhäusern und Ferienwohnungen. Entscheidend wird sein, das Vertrauen der Gäste zurückzugewin nen und ihnen Sicherheit und Orientierung zu geben. Kommunikation und Marketing auf allen Ebenen –

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Hotel, Ort, Region – und die Stärkung der Bindung und Zusammenarbeit mit Partnern aus allen Bereichen, wie z. B. die Kooperation mit Reiseveranstaltern, ist, gefordert. Stammgäste sind die wichtigste Zielgruppe für den Neustart.

Der Blick in die Zukunft

Das Urverlangen nach sozialer Nähe und die Sehnsucht nach der Ferne lassen sich auch durch die Corona-Krise nicht unter drücken. Der Wunsch, sich mit Geschäftspartnern nicht nur virtuell, sondern auch real zu treffen, wird auch das berufliche Reisen wieder beleben. Hotels und Gastronomie werden zurückkommen, davon bin ich überzeugt. Allerdings anders, mit neuen Regeln und wahrscheinlich mit weniger Marktteilnehmern als vorher.

Jean-Georges Ploner, Berater und Trendexperte, Global F&B Heroes

Für viele Menschen ist Gastfreund schaft ein wichtiges Gut. Darin liegt die wah re Stärke der Gastronomie und Hotel lerie. Foto: allesfoto.com

Die Krise, verursacht durch die Corona-Pande mie, hat viele grundsätzliche strukturelle Probleme des Gastgewerbes mit auf gezeigt. Zugleich hat sie eine extreme Dynamik in die Weiterentwicklung und Neuausrichtung der Branche gebracht und Raum geschaffen für Veränderungen, die sonst in dieser Schnelligkeit, Breite und Tiefe nicht stattgefunden hätten.

Die entscheidende Frage ist nun: Verschafft die Krise die Kraft, Strukturen völlig neu zu denken und der Branche einen neuen Stellenwert, Anerkennung und Respekt zu verschaffen?

Mut und Kreativität

Mein Fazit: Der Wandel in Hotellerie und noch mehr in der Gastronomie ist im vol len Gange. Die Krise durch Covid-19 hat diese Veränderung massiv beschleunigt. Jetzt kommt die Zeit für Macher und Visionäre. Die Gastronomie erfindet sich neu. Der Weg wird spannend – und schwierig. Vieles ist möglich. Entscheidend ist, was die Menschen mit Mut, Zuversicht und Kreativität daraus machen.

In der Juli-Ausgabe der HGV-Zeitung stelle ich Zu kunftstrends für die Hotellerie und Gastronomie nach der Corona-Krise vor, die der Branche dabei helfen sollen, erfolgreich zu bleiben.

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