Digitalisierung

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TRANSFORMATION

Auf dem Weg zur digitalen Stadt Wie die Gemeinden die digitale Transformation schaffen können. von Michaela Bareis und Klaus Wirth

Foto: Sandro E. E. Zanzinger

H

Michaela Bareis

Klaus Wirth

kdz.eu/de/ DigitalisierungWege-zurdigitalen-Stadt

atten Sie heute schon ihr Smartphone in Händen und damit E-Mails gecheckt, eine Fahrkarte gekauft, den Parkschein für das Auto aktiviert, die Nachrichten verfolgt oder noch rasch einen Einkauf über eine Online-Plattform getätigt? All diese Services nehmen wir privat oft in Anspruch; manche mehr, andere weniger. Apps, Onlineanwendungen und Services sind aus unserem Alltag nicht mehr weg zu denken. Amazon & Co definieren heute schon digitale Standards für unseren Alltag und unser Serviceverständnis. In den Krankenhäusern kommt man ohne Roboter nicht aus und allerorts werden selbstfahrende Fahrzeuge getestet und künstliche Intelligenz erprobt. Das Thema Digitalisierung ist im öffentlichen Diskurs allgegenwärtig. Alle machen sich – so scheint es jedenfalls – fit für die Digitalisierung! Dänemark und Estland engagieren sich in Sachen Digitalisierung des öffentlichen Sektors schon seit Jahren und sind nicht mehr nur Vorreiter in Europa, sondern für ­viele Benchmark. Österreich gilt vielen ebenfalls als positives Beispiel. Wie gehen nun aber Gemeinden und Städte mit dem Thema Digitalisierung um? Wie ­können sie den Sprung in diese digitale ­Zukunft schaffen? Was braucht es dazu an ­Voraussetzungen und wie gelingt es letztlich auch die BürgerInnen und die Mitarbeiter­

„Wenn die Begriffe sich verwirren, ist die Welt in Unordnung.“ Konfuzius 4

KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #1 2018

Innen auf diesem Weg mitzunehmen? Diesen Fragen wollen hier nachgehen und einige Diskussionsimpulse setzen. Digitalisierung ist in aller Munde. Doch in den vielen, vor allem auch technischen Begrifflichkeiten verliert man schnell die Orientierung und ist sich bald nicht mehr sicher, ob alle vom Selben reden. Wir haben uns darauf verständigt, Digitalisierung als eine Querschnittsmaterie mit sehr unterschiedlichen Facetten zu sehen (siehe Abbildung). Zu unserem Verständnis von Digitalisierung zählt auch, dass sie kein Selbstzweck ist. Es geht nicht darum, eine „neue Spielerei“ zu implementieren. Digitalisierung kann helfen Lebensqualität in ­unseren Städten und Gemeinden für deren BewohnerInnen durch neue technische Möglichkeiten zu verbessern und/oder die Leistungsfähigkeit der Verwaltung zu erhöhen. ­Digitalisierung in der Verwaltung meint hier nicht nur ein einzelnes Verfahren – z. B. ein neues Finanzverfahren – einzusetzen, sondern mittelfristig die meisten Verwaltungsprozesse und die Interaktion mit den Bürger­ Innen – so es Sinn macht und einen Mehrwert stiftet – digitalisiert ablaufen zu lassen. Aber: Der Nutzen für die Menschen muss ­dabei der zentrale Maßstab sein! Wenn wir an dieser Stelle die – zugegebenermaßen – fundamentalen Voraussetzungen für den digitalen Wandel, nämlich die für die anstehenden Investitionen erforderlichen v. a. ­finanziellen Ressourcen und die vielen noch ungeklärten rechtlichen Fragen, zurückstellen, dann bleiben immer noch genügend ­Rädchen, an denen gedreht werden muss auf dem Weg zur digitalen Stadt.


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