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Text & Fotos: Ingemar Reimer
Kings & Creatures Wenn man auf Fabelwesen, Schlösser, Legenden, Helden und Könige trifft, befindet man sich diesmal nicht in einem Fantasyfilm, sondern im Kartenspiel Kings & Creatures. Die Spieler müssen Kartenkombinationen sammeln, um möglichst viele Punkte zu erreichen. Da mit offenen Karten gespielt wird, haben sich die Mitspieler immer im Blick. Durch einen besonderen Kniff bei der Spielerreihenfolge geht es sehr taktisch zu. Wer wird zum ruhmreichen Helden? Das Spiel besteht aus 110 Karten, die entsprechend durchnummeriert sind. Je nach Spieleranzahl werden die Karten zusammengestellt, sodass das Spiel immer gleich gut funktioniert. Jeder Spieler erhält zu Beginn eine Burg. Die Burgen haben die niedrigsten Zahlen im Spiel. Die übrigen Karten werden auf fünf Stapel verteilt, und pro Runde wird ein Stapel Karten durchgespielt. Eine bestimmte Anzahl an Karten vom Stapel wird offen ausgelegt. Es ist immer der Spieler an der Reihe, dessen oberste Karte in der eigenen Auslage die
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niedrigste Zahl zeigt. Zu Beginn ist das der Spieler mit der Burg, die die Zahl 1 trägt. Er wählt eine Karte aus der Tischmitte und legt sie seitlich versetzt über die Burg. Die Zahl auf dieser Karte bestimmt jetzt, wann er wieder an der Reihe ist. So wählen die Spieler reihum Karten aus. Die Runde ist für einen Spieler beendet, wenn er drei Karten genommen hat oder eine Karte nimmt, deren Wert kleiner ist als die oberste Karte in seiner Auslage. Man muss also clever taktieren. Nimmt man hohe Karten, ist man in der Regel erst spät wieder am Zug. Allerdings weiß man nie, welche Karten neu aufgedeckt werden. Zusätzlich will man sich auch in eine gute Position für den Beginn der nächsten Runden bringen. Hier sind Karten mit einer niedrigen Zahl von Vorteil. Um hoch zu punkten, muss man natürlich überlegen, welche Karten man sammelt. Fabelwesen bringen Punkte, wenn man möglichst viele verschiedene sammeln konnte. Helden werden immer schon am Ende einer Runde gewertet, und man vergleicht seine Heldenzahl mit dem linken und rechten Nachbarn. Wer hier die Nase vorn hat, kann von Runde zu Runde mehr Punkte sein Eigen nennen. Um Legenden zu erfüllen, müssen Karten verschiedener Arten in unterschied-
licher Anzahl zusammengetragen werden. Wenn man Punkte für Könige bekommen möchte, sollte man bei entsprechenden Karten über eine Mehrheit im Vergleich zu seinen Nachbarn verfügen. Wie fast immer gewinnt auch in diesem Spiel am Ende der Spieler mit den meisten Punkten. Taktik und Überblick Wie eingangs schon beschrieben ist Kings & Creatures ein sehr taktisches Spiel, und man muss verschiedene Dinge berücksichtigen. Welche Karten stehen in der Auslage zur Verfügung, welche Sets will man sammeln und was machen die Mitspieler? Hinzu kommt noch die Spielreihenfolge, die durch die Zahlen auf den Karten bestimmt wird. Aber genau diese Aspekte machen das Spiel sehr reizvoll. Man kann natürlich nicht beeinflussen, wann welche Karte in der Mitte zur Verfügung steht, und dann gilt es, flexibel zu reagieren und gegebenenfalls seinen Plan anzupassen. Wer taktische Kartenspiele mag, dem ist Kings & Creatures zu empfehlen. Auf einen Blick: Titel: Kings & Creatures Verlag: Zoch Alter: ab 10 Jahren Spieldauer: ca. 30 Minuten Spieleranzahl: 2-6 Spieler Autor: Nicko Böhnke Preis: ca. 12 Euro
Herdentier Wenn man die Definition von „Herdentier“ googelt, findet man eine zoologische und eine umgangssprachliche Erklärung. Umgangssprachlich verstehen
wir unter einem Herdentier eine Ansammlung von Menschen, die gleichartig handeln. Das ist auch der Kern des Spiels. Wer genauso denkt wie seine Mitspieler, hat gute Chancen, den Sieg nach Hause zu tragen. Wer denkt wie? Herdentier ist ein Partyspiel, bei dem alle Spieler gleichzeitig eine Frage beantworten müssen und die Antwort aufschreiben. Die Fragen reichen von „Welches Zimmer in einem Haus ist das beste?“ bis hin zu „Nach wie vielen Tagen würdest du kalte Pizza wegwerfen?“. Dann lesen alle Spieler ihre Antwort laut vor und gleiche Antworten werden zusammengezählt. Gibt es für eine Antwort eine Mehrheit, bekommen alle Spieler mit dieser Antwort einen Kuh-Punkt. Man hat schließlich wie ein Herdentier gedacht. Wenn ein Spieler mit seiner Antwort alleine dasteht, ist er aus der Herde ausgeschert und muss sich die pinke Kuh aus der Mitte nehmen. Solange er die Kuh hat, kann er das Spiel nicht gewinnen. Erst wenn in einer späteren Runde ein Spieler aus der Herde ausschert, darf er die Kuh wieder abgeben. Wer zuerst acht Kuh-Punkte gesammelt hat, gewinnt das Spiel. Auf die Kuh gekommen Herdentier kann man ab vier Personen spielen. Je mehr mitspielen, umso unterhaltsamer wird das Spiel. Von Runde zu Runde merkt man, dass es nicht zwangsläufig darum geht, wer am Ende gewinnt. Vielmehr geht es um den Spaß in der Runde, wenn die Antworten vorgelesen werden. Jeder denkt immer