Klipp Februar 2008

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M02Z033225GZP.b.b.Graz,8020erlagspostamtV Preis:1/2008ebruarF € 1,45 Grafik:Maitz Toplitzsee: Mythos, der ewig lebt Graz: Es hat „ausgemiedelt“sich 12000–2005:48Millionen Euro Schaden HYPOOutofControl

2 KLIPP Februar 2008 8 Die Frau, die Eisen und Stahl zähmt Im Gespräch mit ThelmaHerzl Im44Privat-Jet um die Welt Einen Reisetraum erfüllte sich auch eine Gruppe Steirer: Die Crew sorgte für einen reibungslosen Ablauf. 16 inGrößtesHYPO-Steier-mark–OutofControl2000–2005:DebakeldersteirischenBankenszenemit145MillionenEuroSchaden Mythos28Toplitzsee Eine weitere Tauch-Expedition soll den Nazi-Schatz endlich heben INHALT FEBRUAR 2008 www.klippmagazin.at SPOTS 4 Die kleine Nicole wird sich freuen Grazer Rechtsanwälte Rath/Stingl/Dieter setzen sich für schwerkrankes Kind ein 8 Die Frau, die Eisen und Stahl zähmt Im Gespräch mit Thelma Herzl 14Graz:EsPOLITIKhatsich „ausgemiedelt“ 16HYPOCOVERSTORYSteiermark–Out of Control Große Koalition der Unschuldigen HINTERGRUND 22 Schleichhändler vor Gericht Lokalaugenschein beim Produzenten in Berlin Pankow 24 STS: weiß-grünes Phänomen In diesem Jahr feiern sie ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum 28 Mythos Toplitzsee Vor 50 Jahren begann die Suche nach dem Nazi-Raubgut – Nazis bunkerten tausende gestohlene Gemälde im Salzbergwerk MOTOR & VERKEHR 36 Hoffnungsvolle Startphase S-Bahn nahm im Dezember 2007 den Betrieb auf – „Blick zurück im Zorn“ 37 Sportlichkeit und Volumen Peugeot 207 SW – ein kleiner Kombi ganz schön groß KULTUR 38 Kino 39 Völlig uncooles 40WirktGESUNDHEITKochenwieeinMedikamen Evelyn Fabro ist Expertin für Heileurythmie 42 Grazer Experte Prof. Manfred Walzl Gefährlichkeit von Schlafstörungen wird oft unterschätzt LEBEN & LEUTE 44Im Privat-Jet um die Welt Einen Reisetraum erfüllte sich auch eine Gruppe Steirer 48 Erholung unter Palmen Kilometerlange weiße Sandstrände an der Ostküste der Dominikanischen Republik 50Luxus wie zu Kaisers Zeiten Im Salonwagen durch die Lande 51 Hüttenromantik direkt an der Piste Neues Almendorf auf der Reiteralm 52 Skifahren mit Steff Die Region Hochfügen-Hochzillertal ist Stephan Eberharters Heimrevier 54Kärntens höchstes Skivergnügen Schneegarantie von Oktober bis Mai 5756MartinGOLFWiegele:TollerStartinIndienGolfmitAli:SchlüsselzumSchwungSTANDARDS35LillyLotterblume59Bücher

Jürgen Lehner

Nächster Erscheinungstermin: März 2008

jene, denen Vordergründiges nicht genügt.

Klipp war das erste Medium, das vor Jahren über das sensationelle Red-Bull-Projekt am A1-Ring in Spielberg exklusiv berichtete. Nahezu unglaublich war damals die Dimension – im Gespräch waren 700 Millionen Euro. Der Ausgang ist bekannt, das Projekt scheiterte an den Einsprüchen von Anrainern. Eine geschicktere Strategie von Seiten des Landes und von Red Bull hätte dies verhindern können. Und bereits im Jahr 2009 wäre der „Red-BullRing“ noch größer und noch attraktiver als vorher der A1-Ring eingeweiht worden. Daraus ist bekanntlich nichts geworden, Didi Mateschitz hat das Projekt abgeblasen. Noch im Sommer 2005 hat Waltraud Klasnic und bis vor wenigen Wochen auch ihre Nachfolger immer wieder verkündet, es werde mit Sicherheit ein Spielberg Neu geben. So alt wie derzeit hat Spielberg noch nie ausgesehen. Der alte Ring wurde vorschnell abgetragen. Nun gibt es zwar eine Genehmigung zum Bau für einen neuen Ring - diese kostete das Land etliche Millionen Euro -, aber niemand ist mehr da, der ihn bauen will. Grotesk. Auch deshalb, weil Didi Mateschitz laut Vertrag in Spielberg „wertsteigernd“ investieren muss. Dies war die wichtigste Voraussetzung im Zuge des Kaufs. Streng genommen könnte das Land klagen, doch das würde nichts ändern. Mit Justament-Standpunkten kommt auch kein neuer Schwung in die Region Spielberg. Man darf gespannt sein, wie dieser gordische Knoten durchtrennt wird.

Zu diesem Heft

IMPRESSUMMedieninhaber: KLIPP Zeitschriften KG, 8041 Graz, Liebenauer Hauptstraße 2–6, Tel. 0316/ 42 60 80-0, Fax-Dw 122 office@klippmagazin.at Herausgeber: KLIPP Zeitschriften KG Officemanagement: Isabella Hasewend Redaktion und Autoren dieser Ausgabe: Jürgen Lehner, Elisabeth Holzer, Andreas Kranz Philipp Auer, Ali Rosker, Heidelinde Kogler Isabella Hasewend, Hedi Grager Produktion: Martin Druschkowitsch Lektorat: Mag. Dr. Günter Murgg Druck: MA-TISK d.o.o. Maribor Abonnentenpreise: Jahresabo € 14,53, Zweijahresabo € 26,16, Studentenabo: 2 Jahre € 18,16, 1 Jahr € 13,08 Vertrieb: Morawa Pressevertrieb Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt: 8020 Graz, P.b.b. www.klippmagazin.at Mit ❖ gekennzeichnete Beiträge sind entgeltlich.

denschärftLesenBlick

VERSPRECHUNGEN

3KLIPP Februar 2008 LEERE

Für

Dass in stattfinden,kanzleienRechtsanwalts-Vernissagenistnichts

Rund 4.000,- Euro! Verständlich, dass sich Dr. Heinz Tagger, GF Walter Kapper, Dr. Manfred Rath, Mag. Georg Dieter und Gerhard Stingl (v.l.) freuten. Nicole fühlte sich sichtlich Vernissage.

SPOTS

4 KLIPP Februar 2008

„KLIPP-TITELHELD“ DER ERSTEN STUNDE † GRAZER RECHTSANWÄLTE RATH/STINGL/DIETER SETZEN SICH FÜR SCHWERKRANKES KIND EIN DIE KLEINE NICOLE WIRD SICH FREUEN

Hans Roth war Träger des Goldenen Ehrenzeichens um die Verdienste der Republik Österreich, Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark mit dem Stern, Träger der Großen Julius Raab Medaille des Österreichischen Wirtschaftsbundes, Ordensbruder des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem, Ehrenbürger der Marktgemeinde Gnas, Protektor des ÖKB und Träger vieler weiterer Auszeichnungen.

wohl bei der für sie organisierten

völlig Neues. Außergewöhnlich ist jedoch, wenn eine solche Vernissage auf Initiative von Round Table 8 Graz unter dem engagierten Club-Präsidenten Christof Auer auf einen karitativen Zweck ausgerichtet ist. Round Table ist ein Club junger Männer im Alter zwischen 18 und 40 Jahren mit dem Ziel, das freundschaftliche und gesellschaftliche Leben am jeweiligen Wohnort zu fördern und durch Serviceaktivitäten in Not befindlichen Menschen zu helfen. So geschehen kürzlich in den Räumlichkeiten der Grazer Anwaltskanzlei Manfred Rath - Gerhard Stingl - Georg Dieter (Letzterer war 2006 und 2007 Präsident von Round Table Austria), die sowohl Privatpersonen als auch namhafte Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel, Transport und Dienstleistungen vertritt. Knapp 2.500,– Euro erbrachte allein die amerikanische Versteigerung eines Bildes, das vom ausstellenden Künstler Heinz Tagger zur Verfügung gestellt worden war. Hinzu kamen dann noch freiwillige Spenden der rund 220 geladenen Gäste, sodass unterm Strich eine Summe von ca. 4.700,– Euro zusammenkam, die zur Gänze der kleinen Nicole Hutter zugutekommt. Sie leidet unter einer multiplen Missbildung der Augen und weiteren körperlichen Behinderungen und soll im Herbst nächsten Jahres die erste Klasse der Volksschule in Mitterdorf an der Raab besuchen. Nicole benötigt natürlich viele Hilfsmittel, allein schon im Tagesablauf. Da Nicole in absehbarer Zeit nicht in der Lage sein wird, mit einem Stift zu schreiben, will man ihr mithilfe eines anzuschaffenden Computers helfen, Schreiben und Lesen zu erlernen. „Wenn man so etwas erfährt, dann weiß man erst, wie gut es uns geht und wie privilegiert wir sind“, betont das Trio Rath/Stingl/Dieter. „Wir freuen uns sehr und möchten uns insbesondere bei den Mitveranstaltern und Gästen Steuerberater Martin Binder, Dr. Prader, Prof. Brunner, Vermögensberatung Auer & Partner sowie den Mitgliedern von Round Table 21 und 35 und bei Walter Kapper, Geschäftsführer des Terminals Graz-Süd in Werndorf bedanken, der letztendlich auch das Bild ersteigerte.“ Es zeigt sich wieder einmal, dass auch Menschen aus dem Wirtschaftsleben ihre soziale Verantwortung wahrnehmen.

Die erste Coverstory von Klipp im Frühjahr 1988 handelte von KR Hans Roth und seinem beruflichen Aufstieg. Der Gründer der Unternehmensgruppe Roth verstarb am 2. Februar 2008 im hohen Alter von 92 Jahren. Er bestach durch seine Bodenständigkeit und blieb trotz seiner geschäftlichen Erfolge immer der Region stärkstens verbunden. In der Oststeiermark, aber auch darüber hinaus wurde Roth damit zu einem bekannten Namen.

„Die WM 2006 hat der Über-Franz praktisch im Alleingang nach Deutschland geholt.“

Franz B. vor der WM 1994, bei der Deutschland im Achtelfinale ausschied. „Ich habe meinen Vater im Fernsehen weggeschaltet, weil ich ihn nicht mehr hören konnte.“ Stefan Beckenbauer

Franz B. wenige Tage vor dem 0:1 des FCB „Wenn Franz erklärt, dass der Ball eckig ist, dann glauben ihm das alle.“ Otto Rehhagel, Trainerkollege, frei von Neid „Im Grunde ist es völlig wurscht, mit welcher Taktik Berti Vogts spielen lässt. Das deutsche Team ist stark genug.“

„Die Schweden sind keine Holländer – das hat man ganz genau gesehen.“ Co-Kommentator Franz B. „Beckenbauer ist der Einzige, der für die PDS in Bayern ein Direktmandat holen würde.“ Kabarettist Ottfried Fischer

„Beckenbauer hat in der Gesellschaft einen Stellenwert wie der Bundespräsidentenkanzler.“ Günter Wischmann, Geschäftsführer der Werbeagentur Scholz & Friends „Ich freu’ mich auf das morgige Spiel, weil die Engländer nichts verteidigen können und die Portugiesen sowieso nicht.“

Im Folgenden Zitate von Franz Beckenbauer, die man sich zum Teil auf der Zunge zergehen lassen kann: „Wer ist Franzl? Wer ist Beckenbauer? Muss ich aufsteigen in Bundesliga, kann ich nicht pflegen kleine Kinder.“ Bayern-Trainer Tschik Cajkowski 1964 zu Vereinspräsident Wilhelm Neudecker auf dessen Empfehlung, das Talent B. in den Profi-Kader aufzunehmen.

„Ich bin ein Lieblingskind des Schicksals.“ Franz B. „Jetzt gibt es nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage.“ Franz B. „Ja gut, am Ergebnis wird sich nicht mehr viel ändern, es sei denn, es schießt einer ein Tor.“ Franz B. „Die Löwen werden das Münchner Derby frühestens in 100 Jahren gewinnen.“

Viel beigetragen – man kann das auch für die Gegenwart nehmen – hat hingegen Kaiser Franz. Stefan Mayr hat sich in seinem Buch „Es steht 0:0. Oder umgekehrt? – Kurioser Fußball in Zahlen“ (Bastei Lübbe) intensiv auch mit der Fußballlegende aus Bayern auseinandergesetzt.

„So groß ist das Verbrechen auch nicht. Der liebe Gott freut sich über jedes Kind.“ Franz B. über seinen weihnachtlichen Seitensprung mit einer Sekretärin des FC Bayern.

Franz B. vor dem EM-Viertelfinale 2004

5KLIPP Februar 2008 Auch das 0:3 gegen Deutschland kann nicht verhindern, dass allmählich auch in Österreich die Begeisterung für die EM erwacht. Auch im KLiPP wird die EM nicht spurlos vorübergehen, wenn König Fußball im Juni regieren wird. Es ist zur Zeit noch ein Gerücht, doch verdichtet es sich: Beppo Mauhart, heute ÖFB-Ehrenpräsident, war in seiner aktiven Zeit dafür verantwortlich, dass die FußballEuropameisterschaft überhaupt an Österreich und die Schweiz vergeben worden ist. War schon die Überzeugungsarbeit in Österreich bei den Verantwortlichen eine Ochsen-Tour, so ließen sich die Schweizer erst umstimmen, nachdem Mauhart den damaligen „Präsidenten“ in einem langen Gespräch von den Vorteilen überzeugen konnte. Aus dem ursprünglichen Nein des äußerst sparsamen Schweizer Fußballverbandes („Wenn das was kostet, dann sind wir nicht daran interessiert.“) konnte der erste Mann der Eidgenossen damals ein „Vielleicht wäre es doch gut, dass wir mit den Österreichern reden“ machen. In der Schweiz denkt man nun daran, dass man ÖFB-Ehrenpräsident Beppo Mauhart nach der EM einen Orden an die Brust heften will. In Österreich dagegen vermittelt der gegenwärtige Präsident Stickler oft den Eindruck, dass er maßgeblich zur EM und damit zum größten Sportereignis, das in Österreich je stattgefunden hat, beigetragen hat. Die offiziellen Auftritte des ÖFB-Präsidenten wirken – so seine Kritiker – oft äußerst inkompetent und eitel.

Alfred Draxler, Bild-Sportchef „Ich kann mit Sicherheit ausschließen, eines Tages nicht DFBPräsident zu werden.“

START AM 7. JUNI EM 2008

Franz B. über seine Zukunftspläne ❖ Franz Beckenbauer Beppo Mauhart

„Wenn eine Abhängigkeit da ist, dann ist die Suchtgefahr da. Und jeder Suchtkranke, das sagt ja schon der Name, ist krank, wie ein Alkoholabhängiger ein Alkoholkranker. Das ist eine Krankheit.“ Franz B. analysiert Christoph Daums Kokain-Affäre – am so genannten Warsteiner Stammtisch des Deutschen Sportfernsehens.

So begründete Minister Martin Bartenstein die Verleihung der Berechtigung zur Führung des Staatswappens im Geschäftsverkehr für die KAPO Fenster und Türen GmbH bei der Feierstunde im Marmorsaal der Wirtschaftskammer in Wien. 250 Mitarbeiter erzeugen Produkte aus Holz, unserem wohl wertvollsten natürlichen Rohstoff. Der Teamgeist und die Innovationsfreude sind die Grundlagen für den Geschäfts- und Exporterfolg des im Jahr DER INTERNATIONALENNOBELMESSE:

EIN BOTSCHAFTER ÖSTERR WIENER WERKSTÄTTE AUF

Anzeigenredaktion Ein

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2PrototypCteZkleingefachestaubergineWWSchubladenkommodeModulinLackaufFußge-ell,mitSchubladen-alsubehörfürdieperfek-Ordnung,danebenouchtischOscar(einfürdieIMM008) der

WiHandwerkLÖsterreichsBotschafterfürseineeistungsstärkeimundderrtschaftseidieinPöllaubeheimateteUnternehmensgruppeKapoundNeueWie-nerWerkstätten.

Ein Thema

K

ist richtungsweisend für die internationalen Trends, was Einrichten und Wohnen betrifft. In strahlendem Weiß präsentierten sich die Neuen Wiener Werkstätten der KAPO-Gruppe auf der IMM Köln, der weltgrößten Möbelschau, im Vorjahr. 2.500 Möbelhersteller aus aller Welt zeigen dort auch heuer, im Jahr 2008, Neuheiten aus allen Bereichen des Wohnens. Genugtuung beim oststeirischen Möbelhersteller, dass die Farbe Weiß auch bei anderen renommierten Produzenten in deren Programmen eine bedeutende Rolle spielt. In diesem Jahr präsentierten sich die Neuen Wiener Werkstätten mit einem Stand, der eine großzügig eingerichtete Wohnung darstellte. Ein Highlight war dabei die Küche, die von Lesern der Zeitschrift „Schöner Wohnen“ zur besten Küche gewählt wurde. Klassisch und fast üppig im Vergleich zur Küche hingegen war das Mobiliar für das Wohnzimmer. International zeigt sich, dass von den Fenstern über die Türen bis hin zu den Tapeten Kunden vermehrt auf Architekten und Berater vertrauen, sodass der gesamte Wohnbereich praktisch aus einer Hand gestaltet und aus einem Guss ist. Mit ihren Kollektionen und Produkten sind die Neuen Wiener Werkstätten und Kapo in der Lage, echte Markenerzeugnisse für anspruchsvolles Wohnen anzubieten. Hinzu kommt, dass alle Produkte in Österreich hergestellt und gefertigt werden. ❖ Das Thema „Küche“ war bisher nur ein Randthema für die Neue Wiener Werkstätte. Die auf derIMM 2008präsentierte Küchewurde jedochschon imMärz 2007 vom Magazin „Schöner Wohnen“unter tausendenNominierten zur„Schönsten Küche Deutschlands“ gewählt. Als Ergänzung dazu Esstische, Stühle und Hängeleuchten ausder Kollektion der Neuen Wiener RREICHSWerkstätte.:KÖLN2008

Himmelbett Amadé fürerholsame Stunden und die schönsten Träume. Verschiedene Holz- und Stoffarten geben viel Spielraum für Gestaltung einer angenehmen Wohnumgebung. 1927 gegründeten Unternehmens. Die Vielfältigkeit seiner Kunden – vom heimischen Häuslbauer bis zum Staatspräsidenten Russlands, dem Deutschen Bundestag, der Nationalbank usw. – ist ein Beweis für die Leistungsfähigkeit, und diese wiederum schafft die Basis für die finanziell gesunde DieUnternehmensgruppe.MöbelmesseinKöln

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ZÄHMTEISEN

Tochter Tina ist Fotografin: Blick durchs Objektiv auf die Mutter im Stahlkleid. Foto:Tina Herzl Sie wurde als Thelma Ingvarsdottir in Island geboren, war mehrfache Miss und internationales Topmodel. Eileen Ford wollte sie nach Amerika holen. Sie designt Möbel, Schmuck, Metallobjekte und macht aus Fotos Kunst. Die Rede ist von der Künstlerin Thelma Herzl. V on Hedi Grager

DIE FRAU, DIE STAHL UND

8 KLIPP Februar 2008 IM GESPRÄCH MIT THELMA HERZL

Der Liebe wegen nach Österreich Dann kam der Ruf aus Amerika. Die berühmte Modelagentin Eileen Ford persönlich rief Thelma Herzl an und wollte sie buchen. Eileen Ford war immerhin ein halbes Jahrhundert die einflussreichste Frau im Modelbusiness. Doch Thelma Herzl wollte nicht nach Amerika. Sie war 25 Jahre alt und verliebt in Manfred Herzl, den damaligen Juniorchef der Grazer Gründerfamilie von Stiefelkönig. Sie übersiedelte nach Graz, heiratete und bekam ihre Kinder Anton, Alexander, Valentin, Tina und Viktoria. Thelma Herzl hat drei Geschwister und es war immer schon ihr innigster Wunsch, selbst viele Kinder zu haben. Sie sagt: „Wenn ich eine Sternschnuppe gesehen habe und einen einzigen Wunsch frei gehabt hätte, hätte ich mir immer viele Kinder geThelmawünscht.“Herzl hat Ehrgeiz. Wenn sie etwas beginnt, dann macht sie es aus vollem Herzen, mit ganzem Einsatz und will das Beste daraus machen. So begann sie beispielsweise Golf zu spielen, weil die ganze Familie Golf spielte – und brachte es 1979 und 1980 zur steirischen 1992Meisterin.kam die isländische Journalistin Rosa Gudbjartsdottir nach Graz, um über die vier bekanntesten Isländerinnen im Ausland zu berichten. Thelma Herzl war die dritte, die sie interviewte. Die Journalistin war von ihrem Charisma und ihrem interessanten Leben so begeistert, dass sie sich während des Gespräches entschied, eine Biografie über Thelma Herzl zu schreiben. Die Biografie mit dem Titel „Thelma“, leider nur auf isländisch, war lange Zeit auf der Bestsellerliste von IsNachdemland. die Kinder erwachsen waren, hatte sie auch wieder Zeit, sich der Kunst zu widmen. Eine wunderbare künstlerische Arbeit war 2003 die Serie „Metal Dreams“, in der sie ihre Metallskulpturen in die schöne Landschaft Islands einfließen lässt und mit ihr verbindet, eins werden lässt. Im gleichnamigen Begehrte PantherSerie – auch Waltraud Klasnic trägt ihn stets.

Vier Jahre lebte Thelma Herzl in Kopenhagen, danach ein Jahr in London und übersiedelte dann für drei Jahre nach Paris. In diesen Jahren als internationales Topmodel lernte sie fast die ganze Welt kennen.

9KLIPP Februar 2008 Wir sitzen in ihrem großen, unglaublich gemütlichen Haus im Norden von Graz, wo sie jetzt auch ihr Atelier untergebracht hat. Liebevoll wurde jeder einzelne Raum von Thelma Herzl gestaltet, ausgestattet mit erlesenen Antiquitäten verschiedener Kulturen und mit von ihr designten Möbeln. Die Wände schmücken ihre Metallbilder und Fotocollagen. Hier erzählt die charismatische Künstlerin über ihr interessantes und ausgefülltes Leben: „Ich wurde in Island geboren. Mein Vater war Seefahrer, meine Mutter war für mich eine Künstlerin, da sie aus sämtlichen Materialien etwas Nützliches herstellen konnte. Hier hatte ich auch zwei Jahre lang Unterricht an der Kunstakademie. Mit 12 Jahren begleitete ich meinen Vater nach Kopenhagen und wusste, in diese Stadt will ich. Mit 17 Jahren zog ich dorthin.“ Hier begann ihre Karriere als internationales Topmodel, damals als Covergirl bezeichnet. Sie war auf den Titelseiten der bekanntesten Modemagazine. Als sie das erste Mal für Vogue fotografiert wurde, war sie gleich auf einer Fotostrecke von 24 Seiten zu sehen. Sie war u.a. auch das Lieblingsmodel von L‘Oreal. Auf meine Frage, wie sie zu ihren ersten Jobs kam, erzählt sie: „In Kopenhagen ging ich zu einer Agentur und am nächsten Tag hatte ich meinen ersten Job. Ich hatte einfach das Glück, dass ich von Anfang an mit sehr guten Leuten, mit den besten Fotografen arbeiten konnte.“

SPOTS

Liege – Stahl, Streckmetall –Bezug Alcantara Eclipse of the sun metal sheet Konsolentisch –Stahlwelle, Glas Kreativität auf mehreren Ebenen zeigt die gebürtige Isländerin.

Bildband, fotografiert vom Fotografen Damir Hoyka, fühlt man die Harmonie von Landschaft und Skulpturen. Dieser Bildband wurde 2004 für den Deutschen Fotobuchpreis nominiert.

Hedi Grager: Seit einigen Jahren widmest du dich vor allem der Fotografie. Thelma Herzl: Ich benütze die Fotografie in meiner Kunst. Eine neue und großartige Erfahrung war eine meiner jüngsten Arbeiten. Ich fotografierte über deren ausdrücklichen Wunsch eine Frau, die durch eine Chemotherapie ihre Haare verloren

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SPOTS

Thelma Herzl spannt mit dem Bild aus ihrer Modelzeit einen Bogen zu ihren aktuellen Fotokollagen.

SPOTS

Mehr Infos www.thelmaherzl.atunter: Künstlerisch gestaltetes Porträt einer krebskranken, mittlerweile geheilten, Frau – gleichsam als „Erinnerung“ an diese schwierige Lebensphase.

11KLIPP Februar 2008 hatte und eine Erinnerung an diese Zeit wollte. Es war eine große Herausforderung für mich, die Schönheit, Lebensfreude und den Charakter dieser Frau festzuhalten. Einige der Fotos wurden von mir künstlerisch bearbeitet und zeigen die unbändige Kraft und Lebensfreude dieser Frau. Im Winter machte ihre Tochter Tina, selbst Fotografin, eine unglaubliche Fotoserie – Thelma Herzl in einem Metallkleid. Auf meine Frage, wie man auf die Idee kommt, für sich ein Kleid aus Metall zu machen, sieht mich Thelma Herzl verblüfft an, so, als wundere sie sich über meine Frage. Schließlich kann man aus Metall alles machen. Nicht umsonst hat ein deutscher Journalist sie als die Frau bezeichnet, die Stahl und Eisen zähmt. Welches aktuelle Projekt gibt es? Es ist ein Buch für eine Bierbrauerei. Ich zeige mit meinen Fotografien, dass ein Betrieb auch künstlerisch präsentiert werden kann. Ein anderes Projekt sind meine Fotocollagen. Ich verwende Bilder von mir aus meiner Modelzeit für Fotocollagen und spanne damit den Bogen zu meiner heutigen Fotokunst.

Thelma Herzl, fünffache Mutter, zufrieden mit dem „Nachwuchs“, weil sie das tun, was ihnen Freude macht: „Der Anton ist Künstler und Schriftsteller, Alexander arbeitet als Betriebswirt, Valentin ist begeisterter Golflehrer, Tina ist Fotografin und Viktoria Psychologin.

wie geplant den Bundesvorsitz der scheidungenweildasundSozialausschuss,„AberBauarbeiter-Gewerkschaft.ichsitzeimimBauten-Wirtschaftsausschussundistfürmichsehrwichtig,dorteinfachZukunftsent-fallen.“

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„Auch mein Vater war Maurer, baute sich am Wochenende im Pfusch ein eigenes Haus und ich habe von Jugend an – wenn Sie so wollen – mitbekommen, was Existenzkampf heißt. Vier Kinder waren da. Heute ist meine Schwester Gemeinderätin im weststeirischen Gams.“ Damit gibt es auch einen zweiten „Politiker“ in der UrsprünglichFamilie.sollte die Weststeiermark durch eine Frau vertreten werden. Doch in einer Urabstimmung stellten die 400 Delegierten im Wahlkreis Muchitsch an die Spitze. Alfred Gusenbauer entschied bekanntlich im Zuge des Bawag-Skandals, dass kein Spitzengewerkschafter ein Parlamentsmandat annehmen sollte. Muchitsch fühlt sich nicht betroffen: „Es waren die Parteifunktionäre, die mich im Bezirk gewählt haben. Ich sitze auf keinem Gewerkschaftsmandat.“ Er gab nicht nach und Gusenbauer musste akzeptieren. Muchitsch übernahm nicht

E s war ein kleiner Streik in der Berufsschulklasse, wir haben am Unterricht teilgenommen, aber nicht mitgearbeitet“, erinnert sich Muchitsch an die Anfänge seiner „Gewerkschafter-Zeit“. „1982 beendete ich die Maurer-Lehre, 1989 schaffte ich den staatlich geprüften Bauleiter und Anfang der 90er-Jahre auch die Sozialakademie Mödling. Zehn Jahre habe ich am Bau gearbeitet.“ 1992 holte ihn der damalige Landessekretär, der Bauarbeiter Peter Gottlieb, in die Zentrale auf den Südtiroler Platz in Graz. Seit dem Jahr 2000 führt er selbst als Sekretär diese Gewerkschaft. „Wir haben 13.000 Mitglieder“, sagt Muchitsch, „insgesamt gibt es etwa 23.000 Beschäftigte.“ Das entspricht einem Organisationsgrad von 60 Prozent, den er mit zeitgemäßem Service und Mitgliederbetreuung weiter anheben will. Dabei nimmt die Bauarbeiter-Urlaubskasse eine besondere Stellung ein, weil dort Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam für die Beschäftigten ein eigenes Sozialmodell entwickelt haben.

Es war ein erhebendes Gefühl

„Der erste Tag im Parlament war erhebend“, gesteht Peppo Muchitsch ein. „Aber die Ernüchterung kam sehr rasch.“ Weil er unter dem Tagesordnungspunkt „Allgemeines“ im Parlamentsklub meist mit seinen Fragen und Diskussionsbeiträgen nicht Begeisterung auslöst, wenn die anderen Kollegen schon die Taschen packen. „Ich habe bereits 149 Fragen an sieben SP- und nicht.gen,WählernlanzIchdievollichschriftlichBundesregierungsmitgliederVP-eingebracht.UndhabemireinenRucksackVisionenmitgenommen,ichauchumsetzenmöchte.werdeineinerLeistungsbi-denMenschenunddraußenganzklarsa-wasgelungenistundwasDieLeuteinunseremja

POLITIK

nicht gerade verwöhnten Bezirk – was wirtschaftliche Entwicklung und damit Arbeitsplätze betrifft – erwarten das. Ich bin von den Menschen hier gewählt worden und die will ich nicht enttäuschen.“ Er wird alle 88 Gemeinden in seinem Wahlkreis besuchen und ist praktisch jede Woche unterwegs. Peppo Muchitsch kämpft – das spürt man in seiner ersten Parlamentsrunde – wirklich um sein „Leiberl“. Sein unmittelbarer Konkurrent ist Minister Martin Bartenstein als Abgeordneter. „Er wirkt auf mich ziemlich abgehoben.“ Peppo Muchitsch, dem es heute natürlich finanziell durch seine Abgeordneten-Tätigkeit besser geht, hebt dennoch nicht ab. Er weiß, was Enge heißt: „Sieben Jahre haben wir zu dritt in Leibnitz auf 34 Quadratmetern gewohnt.“ Ganz dem Vater nachgemacht, hat auch er ein Haus gebaut und sich damit aber auch einen Schuldenberg zugelegt. „Seit zwölf Jahren zahle ich da zurück.“ Seine Frau hat Verständnis für sein Engagement. ❖

EIN EHER SELTENER TYP

Sich für den kleinen Mann einzusetzen Das habe er bereits aus dem Elternhaus mitbekommen.

DER STEIRER JOSEF MUCHITSCH SITZT SEIT HERBST 2006 IM PARLAMENT

Es gibt sie schon sehr selten, diese „Typen“, Persönlichkeiten. Josef Muchitsch ist der klassische SPÖFunktionär von seiner Laufbahn und seinen Wurzeln her. Schon mit 15 war er in der Berufsschule in Murau Vertrauensmann für seine Klassenkollegen. Seit Oktober vergangenen Jahres sitzt er als „Vertrauensmann der Weststeiermark“ als Abgeordneter für die SPÖ im Parlament. Dabei legte er sich gleich auch mit Kanzler und Parteivorsitzendem Alfred Gusenbauer an, der ihn nicht im Parlament haben wollte. Josef Muchitsch: „Vorrangig ist, dass mit der SPÖ-Führung in der Bundesregierung endlich wieder spürbare Verbesserungen herbeigeführt werden.“

Sehr geehrter Herr Präsident!

Die Arbeiterkammer hat sich immer als wichtiger Anwalt der Konsumenten verstanden. Über 40 Jahre bin ich Mitglied der Arbeiterkammer und habe diese ihre Tätigkeit dabei sehr geschätzt. Seit der Einführung des Euro aber vernachlässigt die Arbeiterkammer diese Schutzfunktion für die Konsumenten gröblichst! Meine persönlichen Preisbeobachtungen, sei es im Gastronomiebereich, bei den Dienstleistern wie Frisören, Zahnärzten, Steuerberatern, Anwälten, Kfz-Werkstätten, aber auch auf den Bauernmärkten, sind derartig haarsträubend, dass ich es für angebracht halte, die Verantwortlichen der Arbeiterkammer wachzurütteln, um wieder verstärkt für die Konsumenten und deren Schutz tätig zu werden.

Ein Hilfeschrei Wir brauchen daher dringend strengere Preisüberwachungen –wie das derzeit läuft, das kann man schon als Wucher bezeichnen und trifft vor allem die kleinsten und kleineren sowie mittleren EinSehrkommen.geehrter Herr Präsident, betrachten Sie diesen Brief stellvertretend als Hilfeschrei der Konsumenten und setzen Sie endlich sichtbare Zeichen, damit dieser Wahnsinn beendet wird. Als weiteres Beispiel füge ich hinzu, wenn man beispielsweise mit einer Familie mit 4 Personen Skiliftkarten löst, dann ist man € 100,00 los. Hinzu kommt dann noch die Verpflegung der ganzen Familie. Zu Zeiten des Schillings wurden für die Skiliftkarten max. ATS 800,00 für alle 4 Personen ausgegeben –heute vergleichsweise ATS 1.376,00 (€ 100,00).

Politik darf nicht mehr wegsehen. Es ist ein Punkt erreicht, wo es ohne Preisüberwachung nicht mehr geht. Die Politik und die Verantwortlichen müssen endlich aufwachen. Der Markt regelt da gar nichts, sondern nur die Willkür. Ich als Besserverdienender spüre das mit meiner Familie. Was machen jene, die um die 1.000 Euro haben und jeden Euro umdrehen müssen – die sind für mich Zauberer. Es ist ein Wahnsinn, wie uns, den Konsumenten, da ins Tascherl gegriffen wird. So kann es nicht weitergehen.

Leider kümmert das die verantwortlichen Herrschaften kaum. „Das sei Markt“, fühlt sich niemand verantwortlich, jeder schläft tief und fest und nimmt die Realität nicht zur Kenntnis. Die Situation ist inhuman und ein gesellschaftliches Problem ersten Ranges. Viele Konsumenten leben heute schon großteils über ihre Verhältnisse, ablesbar aus dem ständigen Anstieg der Privatkonkurse. Ich glaube, es ist ein Punkt erreicht, wo man nicht mehr weiter wegsehen Ichkann.ersuche Sie daher dringend, dieses Thema der exorbitanten Preissteigerung in Verbindung mit dem Euro zum Hauptarbeitsschwerpunkt der Arbeiterkammer zu machen und auch die Bundesregierung und den zuständigen Bundesminister öffentlich aufzufordern, verstärkte Preisüberwachungen einzuführen (z.B. Installierung einer Preispolizei, die den Schutz der Konsumenten vor diesen Übergriffen übernimmt). Das muss ein wirkliches Dauerthema werden, das ständig in den Medien behandelt gehört, damit sich die Preistreiber nicht still und heimlich zu Lasten der Konsumenten permanent bereichern. Mit der Bitte um Ihre Hilfe, mit freundlichen Grüßen Prof.PBGESMax GeschäftsführerTaucher

Massive Preiserhöhungen – ob in der Werkstätte, am Markt, beim Frisör oder beim Schilaufen.

Preis-Galopp

OFFENER BRIEF ZUR TEUERUNG AN AK-PRÄSIDENT WALTER ROTSCHÄDL BITTE AUFWACHENMaxTaucherstandalsStaatsbürgernieimVerdacht,derSPÖ,FPÖodergarKPÖanzugehören.

oto:WeissenbrunnerF GASTKOMMENTAR

13KLIPP Februar 2008

Die Phase der Umstellung vom Schilling auf den Euro wurde zu massiven Preiserhöhungen von durchschnittlich 30 bis 40 Prozent missbraucht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt seither nicht mehr. Die Steigerung der Einkommen kann mit diesen exorbitanten Preissteigerungen, die sich seit der Euro-Einführung permanent fortsetzen, keinesfalls Schritt halten. Das zuständige Wirtschaftsministerium hat bei der Währungsumstellung, insbesondere bei der Preisüberwachung, kläglich versagt. Leider hat aber auch die Arbeiterkammer in dieser wichtigen Phase nicht hingeschaut, sondern weggesehen. Der Griff in die Geldbörse der Konsumenten wird immer unverschämter. Hat beispielsweise ein Männerhaarschnitt mit Waschen und einer Einreibung zur guten alten Zeit des Schillings ATS 150,00 gekostet, so wird für die gleiche Leistung nun € 24,00 verlangt = ATS 330,25 – mehr als das Doppelte wird verlangt. Auch das Argument, dass seit der Euro-Einführung die Teuerungsrate zu berücksichtigen ist, geht insofern daneben, da seit der Einführung des Euro am 01.01.2002 eine Preiserhöhung von durchschnittlich 2 Prozent p.a. zu verzeichnen war und somit insgesamt eine Teuerung von 12 Prozent dadurch eingetreten ist. Die Preise sind aber durch den Euro auf und davon galoppiert. Als weiteres Beispiel darf ich nennen, dass ein Kilo Hamburger Speck am Bauernmarkt vor Einführung des Euros ATS 90,00 gekostet hat – nunmehr € 14,00.

Als Vorsitzendem der Wahlkommission blieb Nagl keine Wahl. Er musste Miedl zum Rücktritt auffordern, weil dieser falsche Angaben über seinen Hauptwohnsitz gemacht hat. „Wer den Grazern und mir gegenüber die Unwahrheit sagt, der darf kein politisches Amt ausüben“, so Siegfried Nagl. Er habe Miedl schon früher nach seinem Wohnsitz gefragt, beide Male hätte dieser ihm versichert, in seiner 45 Quadratmeter großen Grazer Wohnung Auf der Tändelwiese im Bezirk Gries, unweit der Karlau, zu leben. Das sieht nach Blauäugigkeit aus bei einer solch entscheidenden Frage für eine Kandidatur. Schwer vorstellbar, dass nicht im Zuge der Erstellung der Kandidatenliste ein entsprechendes Hearing über die Fakten „wo wohnst du wirklich?“ mit den Kandidaten vorgenommen wurde. Auslöser waren Medien Ein politisches Mandat kann in Graz nur jemand ausüben, der auch seinen privaten Lebensmittelpunkt in der Landeshauptstadt hat. Ausgelöst hat Miedls Rückzug ein großer Bericht in der Gratis-Zeitung „Der Grazer“, den dann auch die Kleine Zeitung gleichsam „vole“ übernahm. Man fragt sich, wie es möglich ist, dass Siegfried Nagl erst durch die Medien darauf aufmerksam geworden ist, dass Miedls Hauptwohnsitz und Lebensmittelpunkt in Seiersberg liegt und nicht in Graz. Es ist ja auch kein Zufall, dass die Nachricht über Miedls „Scheinmeldung“ zwei Tage nach seinem schriftlichen Verzicht auf das Gemeinderatsmandat erfolgt ist. Nur so war gewährleistet, dass es zu keinem Teilrückzug gekommen ist. Ein durch die Stadt eingeleitetes hungsverfahrenMandat-Entzie-hättederGrazerÖVPSchadenzuge-fügtundSympathienge-kostet.

AUSGEMIEDELTEx-StadtratWernerMiedlmachte

14 KLIPP Februar 2008

falsche Angaben über seinen Hauptwohnsitz.

„Ich vertrete Gesetz“ Werner Miedl, vom Beruf Polizist, stets mit der nicht seltenen Polizisten-Gesinnung „ich vertrete und interpretiere das Gesetz“, hat sich’s in diesem Sinne in seiner Karriere oft gerichtet.

Das Feilschen um die künftige Machtverteilung nach den Gemeinderatswahlen im Grazer Rathaus zwischen Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), Wolfgang Riedler (SPÖ), Lisa Rücker (Grüne), Susanne Winter (FPÖ) und Elke Kahr (KPÖ) wird von einem Thema zugedeckt oder auch „überstrahlt“: dem Selbstfaller von Werner Miedl, nun bereits Ex-Kulturstadtrat. Des einen Leid, des anderen Freud: nun kann Siegfried Nagl eine Frau in sein Team nachrücken lassen und kann so die ÖVPFrauen ruhigstellen. Diese fühlen sich stark benachteiligt.

GRAZER KULTURSTADTRAT DARF WIEDER

POLITIK

Fischer/Grazoto:StadtF

Bgm. ausüben.“politischesdarfUnwahrheitgegenüberNagl:„WerSiegfriedmirdiesagt,keinAmtFischer/Grazoto:StadtF

Dies kommt auch in seiner Verantwortung zum Ausdruck, er habe die formalen Kriterien für den Hauptwohnsitz erfüllt gehabt. Sozial engagiert Der ÖAAB-Mann hat sich in der Personalvertretung der Grazer Polizei bewährt, schaffte dadurch den Sprung in den Grazer Gemeinderat und von dort sogar weiter in den Nationalrat nach Wien. Durch die Übersiedelung von Stadtrat Christian Buchmann im Jahre 2005 in die Landesregierung bekam Werner Miedl die Chance für den Sitz in der Stadtregierung. Er zeigt sich sozial engagiert, was auch durch seine Funktion als WIKI-Obmann und durch sein Engagement bei der Vinzi-Gemeinschaft zum Ausdruck kommt. Von seiner Grundeinstellung her – nicht überraschend – ist Miedl aber ein haltungstreuer Vertreter der „Law-and-Order“DiesPhilosophie.führtdazu, dass er im Kulturressort der Landeshauptstadt nicht wirklich kreative und unkonventionelle Ideen förderte. Nach eigenen Angaben kehrt er wieder an den Ausgangspunkt seiner politischen Karriere, zur Grazer Polizei, zurück. Sollte er je wieder als Exekutivbeamter in die Verlegenheit kommen, einen Bürger wegen eines Vergehens abstrafen zu müssen, so sollte er dies mit der gleichen „Großzügigkeit“ tun, wie er das mit den Angaben über seinen Hauptwohnsitz gemacht hat. ❖ POLIZIST SEIN SELBSTFALLER „ÜBERSTRAHLT“ FEILSCHEN UM NEUE MACHTVERTEILUNG IM ESRATHAUSHAT SICH

Wolfgang Riedler kommt aus einer „politischen Familie“.

Furgler/Grazoto:StadtF

LH Franz Voves könnte durch Niederlage Ferks bessere Chancen für die Landtagswahl im Jahr 2010 haben.

Fischer/Grazoto:StadtF POLITIK

SPÖ FREI

Walter Ferk wollte „mehr für Graz“ … mit seinem Rücktritt nach der Wahlschlappe hatte er dies auch getan.

WALTER FERK IST NICHT ZU BENEIDEN, ABER: SEINE

Gute Startposition Für Wolfgang Riedler, dem neuen starken Mann in Graz und Nachfolger Walter Ferks, ist diese Schwäche der Grazer SPÖ eine angenehme Startposition. Denn von nun an kann’s nur noch bergauf gehen, meinen die Genossen. Geduldig und geschickt wartete Wolfgang Riedler auf seine Chance, mit seinen Freunden wissend oder auch ahnend, dass Walter Ferk nie und nimmer seinen Bürgermeister-Traum realisieren werde können. Nun, da die einst so stolze SPÖ so schwach wie noch nie in Graz dasteht, was die Wähler-Akzeptanz betrifft, kann er mit seinen Vorstellungen einer zukunftsweisenden Stadtpolitik und in einer weltoffenen Universitätsstadt ganz sicher bei den Stimmbürgern punkten. Wenn es ein „politisches Gen“ gibt und dieses vererbbar ist, dann dürfte Wolfgang Riedler ein Beispiel dafür sein. Sein Vater war viele Jahre als Chefredakteur der „Neuen Zeit“ einer der führenden Journalisten in Österreich im so genannten „linken Lager“. Wolfgang Riedler kommt daher aus einem politischen Haus. Auch für die weitere politische Zukunft von Franz Voves könnte die Niederlage Walter Ferks in Graz letztendlich etwas Positives bewirken. Weil er damit für die Landtagswahl im Jahr 2010 und seine neuerliche Wahl zum Landeshauptmann bessere Chancen vorfindet. Ohne Rückenwind aus Graz mit seinen knapp 200.000 Wählern –ein Viertel der gesamten Steiermark - gibt es keinen Sieg im Lande und Wolfgang Riedler kann für diesen Rückenwind sicher sorgen. ❖ NIEDERLAGE MACHT GRAZER

15KLIPP Februar 2008 Möglich, dass er mit einem Plakat und Slogan „ich will weniger für Graz, weniger Feinstaub, weniger soziale Kälte, weniger Arbeitslosigkeit, weniger Bla, Bla, Bla“ besser abgeschnitten hätte. Seine Poster mit der Ansage „ich will mehr für Graz“ hingen noch, die Citylights waren noch voll damit, da hatte Walter Ferk bereits mit seinem Rücktritt nach der Wahlschlappe „mehr für Graz“ getan. Sein unfreiwilliger Abschied gibt der Partei wieder die Chance, sich zu entwickeln und zu profilieren. Bei öffentlichen Auftritten durchaus sympathisch, nicht ungeschickt, gelang es Walter Ferk aber nie, sich als Bürgermeisterkandidat zu präsentieren, der in der Lage war, Visionen für Graz zu entwickeln. Diese konnte man ihm auch nicht in Interviews entlocken, er war zu sehr von der Tagespolitik gefangen. Die Nachfolge von Alfred Stingl auf dem Parteivorsitz brachte Walter Ferk kein Glück. Schon sein Vorgänger hatte nie eine Wahl gewonnen, hielt sich aber als Bürgermeister der Landeshauptstadt nahezu 18 Jahre –auch ein Phänomen. Die SPÖ hatte in Graz einen Stimmenanteil von stolzen 42 Prozent, als Stingl mithilfe der jungen Generation an die Spitze geputscht wurde und den damaligen Spitzenmann Karl Stoiser (mittlerweile verstorben) ablöste. Mit nur 25 Prozent Stimmenanteil trat Stingl von der politischen Bühne ab und Ferk sackte bei den jüngsten Gemeinderatswahlen am 20. Jänner 2008 sogar knapp unter 20 Prozent ab.

16 KLIPP Februar 2008 Gutachten enthüllt: Größter (2000–2005)Flop in der steirischen Bankenszene mit 148 Millionen EuroGroßeSchaden!Koalition der Unschuldigen

HYPO STEIERMARK –OUT OF CONTROL Grafik:Maitz

Er sieht sich auch heute noch als erfolgreicher, großer Bankmann. Georg Doppelhofer. Unter seiner Führung als Aufsichtsratsvorsitzender der Hypo und mit seinen beiden Vertrauten Generaldirektor Alfred Goger und Vorstandsdirektor Edwin Knoll schlitterte diese ins größte Debakel, das die steirische Bankenszene je erlitten hat. Einen Schaden von zumindest 148 Millionen Euro enthüllt das vom Gericht in Auftrag gegebene brisante Gutachten des Sachverständigen Fritz Kleiner. Das sind 2,2 Milliarden Schilling! Verursacht durch dubiose und schlampig geprüfte Leasinggeschäfte vor allem in Kroatien. Wie beim Bawag-Skandal: Niemand will heute verantwortlich oder gar schuld sein.

Mehrheitseigentümers

Dr. Ernst Grabenwarter Es gebe natürlich Diskussionen und unterschiedliche Standpunkte innerhalb des Berufsstandes. So zum Beispiel das Modell, dass die Wirtschaftsprüfer, welche die Jahresabschlüsse von Banken, Versicherungen und börsennotierten Unternehmen vornehmen, also von jenen Unternehmen, die im weitesten Sinn öffentlich sind, durch ein Gericht bestellt werden sollten. Klarerweise mit einem entsprechenden Auswahlverfahren und Kriterien, die sicherstellen, dass die Qualität der Prüfung gewährleistet ist. Durch ein „Mengengerüst“ könnte zum Beispiel ganz klar festgehalten werden, was und in welcher Weise detailliert beim Jahresabschluss geprüft werde. Die Bestellung durch ein Gericht bringe ein hohes Maß an Objektivität mit sich, sodass der Wirtschaftsprüfer auch über mehrere Jahre hindurch ein und dasselbe Unternehmen prüfen könne.

* Es gilt für die Betroffenen die Unschuldsvermutung.

17KLIPP Februar 2008 Um eine Vorstellung zu bekommen, wie viel das ist: Ein Ehepaar könnte täglich 7.000,– Euro (100.000,– Schilling) ausgeben und das 70 Jahre lang hindurch. Nur durch eine Finanzspritze von 50 Millionen Euro des

Es besteht der Verdacht, dass zumindest 21 Millionen Euro an Schaden durch kriminelle, sprich betrügerische, Handlungen zustande kam. Ab in die Pension Noch vor Bekanntwerden des wahren Schadensausmaßes nahmen der damalige Hypo-Generaldirektor Alfred Goger und dessen Vorstandskollege Edwin Knoll den Hut. Auch Georg Doppelhofer schickte sich selbst in Pension.

Ein heißes Eisen Jahresabschlüsse und Wirtschaftsprüfer

Wirtschaftsprüfungsgesellschaften – von klein bis groß – bestätigen den Unternehmen im geprüften Jahresabschluss mit Brief und Siegel, einem positiven „Testat“, dass alles den Regeln einer ordnungsgemäßen Buchhaltung entspreche und das Jahresergebnis stimme. Durch spätere Gerichtsverfahren oder Geheimnisverrat, sowie anonyme Anzeigen kommt es immer wieder im Nachhinein zu Enthüllungen, durch die Manipulationen und Steuerbetrügereien in den Jahresabschlüssen aufgezeigt werden. Damit geraten die Wirtschaftsprüfer in ein schiefes Licht. Klipp wollte von steirischen Experten wissen, worin sie eine Problematik sehen.

Allgemeine Anmerkung: Gegenwärtig können sich die zu prüfenden Unternehmen ihre Prüfer selbst aussuchen. Das wäre vergleichbar mit einer Prüfung auf der Universität, wo sich ein Student seinen Prüfer selbst aussucht und dieser auch sein Honorar vom Prüfling bekommt. Es ist anzunehmen, dass die Durchfallsquote eher gering sein wird.

VERSTORYCO

Mag. Michaela Christiner (Vizepräsidentin der Wirtschaftsprüfer)

Nicht nur in Österreich (BAWAG, Hypo Kärnten, Hypo Steiermark) haben Skandale die Öffentlichkeit geschockt. Erfahrene

VERSCHÄRFUNGEN KOMMEN

Jede Prüfung ist mit Prüfungsrisiken verbunden, dass es zu falschen Testaten kommt. Die Prüfung solle möglichst wenig kosten, verlangt werde aber eine hohe Qualität. Da tut sich eine Schere auf. Stärker in die Verantwortung müssten auch jene Gremien eingebunden werden in den Gesellschaften, die für die Auswahl der Prüfer zuständig sind. Keine Prüfung wird eine Vollprüfung sein. Es gebe aber klare gesetzliche Regelungen und Standards über die Prüffelder und Prüfung. Univ.-Prof. Romuald Bertl Vorweg möchte er anmerken, dass die Fehlerquote sehr, sehr gering sei. Aber natürlich komme es immer wieder zu Fehlern. Der Prüfer sollte nicht nach Honoraren, sondern nach seiner Leistungsfähigkeit ausgewählt werden. Die Vorkommnisse hätten dazu geführt, dass die EU die Richtlinien für die Prüfung von Jahresabschlüssen verschärft hat. So müssten ab heuer die Jahresabschluss-Prüfer für große Unternehmen bereits eine eigene offizielle Bescheinigung für ihre Qualifikation vorweisen. Dieses Zertifikat wäre dem Wirtschaftsprüfer durch eine unabhängige Kommission ausgestellt. Es bestehe weiterhin die Möglichkeit, dass der Wirtschaftsprüfer ohne ligstewerdeseinerHaftungPrüferGesellschaft,tigwerdenichtistkleinenSteuerberaterschränktgroßendarflukrativereauchalsHonorarmüssefürdannJahresabschlussprüfungenBescheinigungvornimmt–hafteerimFalleeinesFehlersaberdenSchadenuneingeschränktundnebenbeiauchnochdaserhaltenezurückzahlen.WeilderEinstiegPrüferdesJahresabschlussessehrofteinTicketfürdiespätere,weitausSteuerberatungist–künftigderJahresabschluss-PrüfervonGesellschaftennurnocheinge-vondiesenauchalsklassischerengagiertwerden.FürdieundmittelgroßenGesellschaftenvorerst,lautBertl,dieEinschränkungsoarg.Wiedasaberfunktioniert,erstdieZukunftzeigen.Ganzwich-seiaber,dassderAufsichtsrateinerderdenJahresabschluss-bestellt,künftigauchmitindiegenommenwirdunddamitsichVerantwortungbewusstwird.Dannnichtjenerbeauftragt,derdasbil-Angebotlegt.

Raiffeisen überlebte die Hypo Leasing und wurde die Hypo selbst aus der Schieflage gerettet. Gegen Manager* der Leasinggesellschaft und Geschäftspartner* ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Ein Glück für die Hypo Steiermark – auffällig ist die „mediale Funkstille“ im Vergleich zu den anderen Bankskandalen, die seit Monaten die Justiz und die Öffentlichkeit bewegen. Bei der Bawag – sie ist 20-mal größer –verzockten Elsner, Flöttl und Co. 1,5 Milliarden Euro, bei der Hypo Kärnten waren es 343 Millionen Euro. Diese ist etwa viermal so groß wie die Hypo Steiermark. Über diese Desaster gibt es seit Monaten Schlagzeilen. So viel zur Dimension. Die Hypo Steiermark gehört zu 75 Prozent Raiffeisen, deren Generaldirektor Georg Doppelhofer bis zu seiner Pensionierung war, und die restlichen 25 Prozent stehen im Eigentum des Landes Steiermark. Beteiligungsreferent Franz Voves hat sich bisher noch nicht geäußert. Kontrolle versagte Ein Skandal ist – wie bereits oben gesagt –, wenn in der Bawag Elsner, Flöttl und Co. allein in den letzten sieben Jahren 1,45 Milliarden Euro versenkten. Ein Skandal ist, wenn die Hypo Kärnten – immer hoch gelobt wegen ihrer tollen Performance in Italien und Kroatien –plötzlich 343 Millionen Euro Verluste meldet und die Mehrheit an der Landesbank Kärnten danach verkauft wird. Kein

oto:WikipediaF

VERSTORYCO

In Zagreb saßen die wichtigsten Vermittler von (schlechten) Leasing-Kunden für die Hypo Leasing: Knapp 7 Millionen Euro wurden ohne Risiko von diesen kassiert.

Skandal ist offenbar, wenn die drittgrößte steirische Bank, noch dazu zu 25 %< auch im Besitz des Landes, durch das Versagen ihrer Kontrollorgane und Aufseher nahezu 150 Millionen Euro vom Jahr 2000 bis 2005 an wirtschaftlichem Schaden erleidet. Möglicherweise kommen noch etliche Millionen dazu, das Gutachten des Gerichtssachverständigen über die kroatische Leasinggesellschaft der Hypo steht noch aus. Die LandesHypo hat durch diese vorher angeführten Geschäfte ihrer Töchter einen Schaden erlitten, der den Zuschuss von Kapital – exakt ausgedrückt Genussrechtskapital – nötig gemacht hat. Die 150 Millionen Euro sind um ein Vielfaches höher als alles, was bisher auf dem Geldsektor in der Steiermark danebengegangen ist. Mit diesem Geld könnte man Tausende Wohnungen bauen, Tausende Kinderbetreuungsplätze schaffen oder auch die gesamte Pflegebetreuung in der Steiermark finanzieren. Ergebnisse nur vordergründig gut Der mitlerweile pensionierte Geschäftsführer der Hypo Leasing P. S.* verfügte über eine langjährige einschlägige Erfahrung im Leasinggeschäft. Er trat im Jahr 1990 in die Dienste der Landes-Hypo. Die ersten Jahre hindurch gab es von Seiten der Hypo-Führung keine Bedenken. Man setzte volles Vertrauen in seine Geschäftstüchtigkeit. Die vorgelegten Betriebsergebnisse der vier Leasinggesellschaften waren gut, allerdings nur vordergründig, wie man heute weiß. Vor zweieinhalb Jahren fiel zum ersten Mal auf, dass es einen enormen Anstieg im Leasingvolumen gab, dem ein auffallend geringer Ratenrückfluss gegenüberstand. Die Rechtfertigung war: Es gäbe individuelle Tilgungsvereinbarungen mit den KreditVkunden.erantwortlich sei auch die schleppende Gerichtsbarkeit in Kroatien bei Geltendmachung offener Raten und Exekutionsschritten. Diese Infos und Darstellung des Geschäftsverlaufes klangen plausibel. Über Jahre hindurch versicherte er, dass konzerninterne Richtlinien und Vorgaben von ihm stets eingehalten wurden. Man habe Leasinggeschäfte nur mit potenten Personen abgeschlossen. Es ging ausschließlich um Mobilien, sprich Autos, Boote, Maschinen usw. Sorgfalt ade Nicht zuletzt wegen des enorm gestiegenen Volumens wurden S. (im Jahr 2004) zwei Helfer zur 18 KLIPP Februar 2008

Der Grazer Rechtsanwalt Harald Christandl vertritt die Beschuldigten im Verfahren mit der Hypo. Er ist damit bekannt geworden, dass er im Fall des Konkurses der BHI (Bank für Handel und Industrie) und auch des Bankhauses Rieger für seine Klienten – Gegner war die Republik Österreich – Millionen-Entschädigungen auf dem Gerichtsweg erreichen konnte. „Bei der Hypo handelt es sich um einen Strafprozess –dass ich diesen Fall übernehme, ist eine Ausnahme“, sagt Christandl. „Meine Mandanten haben kein kriminelles Verhalten an den Tag gelegt. Man will jetzt einfach die Herrschaften an die Wand knallen. Das Gutachten ist in seinen Vorwürfen mangelhaft und meine Klienten haben an keinen kriminellen Geschichten mitgewirkt. Wir haben noch keine Akten, aber die meisten Geschichten sind jetzt schon geklärt. Es hat praktisch wöchentlich Berichtsvorlagen und Kontrollen gegeben, die von mehreren Leuten kontrolliert wurden, es war ein genaues Prozedere festgelegt. Es gab auch Berichte der Finanzmarktaufsicht. Es gab ein VierForderungsausfälleaugenprinzip. wurden mit allen Möglichkeiten betrieben, wobei ich die angeführten Summen bezweifle. Meine Mandanten werden sich daher bedingungslos nichtschuldig erklären. Eigenartig ist, dass die Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft erfolgte, als es um Abfertigungsansprüche meiner Mandantschaft ging.“ Harald WILL HERRSCHAFTEN AN DIE WAND KNALLEN Kein kriminelles Mandanten.meinerVerhalten

Verteidiger

Christandl: MAN

Beantwortet möchte Hagenauer freilich auch haben, wie „die laufenden Kontrollmechanismen in solch einem Unternehmen sind, die es ermöglich derartige Geschichte zu ,übersehen‘“, so der Grüne Abgeordnete. Zuständige sei der Beteiligungsreferent der Landesregierung – also jetzt Landeshauptmann Voves, zum mutmaßlichen Zeitpunkt der Vergehen war es Landeshauptfrau Klasnic.

GRÜNE: WIEVIEL GELD KOSTEN DIE HYPO-VERLUSTE DAS LAND STEIERMARK?

Markus Mair: Nachfolger von Georg Doppelhofer als Raika-General und Hypo-Aufsichtsratschef. FOTO:Nina Krok Georg Doppelhofer: früher bei Raiffeisen und Hypo der mächtigste Mann. Unter seiner Ägide kam es zum Riesenflop. FOTO:Nina Krok

VERSTORYCO Seite gestellt. Beide kamen aus Graz. Deren Aufgabe war es, sich um die Einbringung der offenen Leasingforderungen zu bemühen. Bei dieser Aktenbearbeitung stellte sich heraus, dass S. in einer Vielzahl von Leasingfällen weder die Bonität des Leasingnehmers kritisch prüfen hatte lassen, noch für die Sicherung des Leasinggutes (Typenschein usw.) Sorge getragen Eshatte.kam überdies hervor, dass in etlichen Fällen Finanzierungen bewilligt wurden, denen überhaupt kein Warenaustausch zugrunde lag. Natürlich stellte sich die Frage, ob hier jemand ungerechtfertigt Provisionen kassiert hat. In Kroatien arbeitete S. mit Vermittlern zusammen, an die großzügige Provisionen bezahlt wurden. Dies sogar dann, wenn in den Verträgen nichts vereinbart war. Nachdem für die Hypoführung im Jahre 2005 die Unregelmäßigkeiten unübersehbar wurden, richtete sie Strafanzeige gegen S. und einen Prokuristen, aber auch gegen die Vermittler, weil die verdächtigt werden, bewusst strafrechtliche Handlungen gesetzt zu haben. Bei Überprüfungen der Leasinggeschäfte hatte sich herausgestellt, dass entscheidende Vorschriften nicht eingehalten worden waren. Generaldirektor Goger und sein Vorstandskollege Knoll, die für Beteiligungen bzw. die Innenrevision zuständig waren, zogen sich aus ihren Funktionen einvernehmlich zurück. Was verwunderlich ist Kaum jemanden im Land interessiert die Frage nach der Schuld und den Schuldigen. Weder der Geschäftsführer und der Prokurist, auch nicht die interne Revision, aber auch nicht der Aufsichtsrat, geschweige denn der Wirtschaftsprüfer (er bestätigte über Jahre die Korrektheit und Werthaltigkeit der Forderungen), noch die Bankenaufsicht fühlen sich verantwortlich für den Riesenflop. Weniger bewegt die politischen Verantwortlichen die wichtige Frage, welche Lehren aus dem Debakel zu ziehen sind. Es herrscht die Mentalität „Augen zu und durch, Geld rein und Ruhe“. Die Verträge mit Generaldirektor Alfred Goger und seinem Kollegen Edwin Knoll wurden einvernehmlich frühzeitig aufgelöst, doch niemand hinterfragt und analysiert wirklich ihre Verantwortlichkeit für das Debakel. Ungewöhnlich viel Zeit brauchten auch die eingesetzten „Aufräumtrupps“, bis das Ausmaß des Schadens ermittelt war. Erst das Gutachten des nicht zuletzt durch die Bawag bekannten Grazer Steuerberaters und Sachverständigen Fritz Kleiner schockte auch die Öffentlichkeit. War im Vorjahr die Rede von 34 Millionen Euro Schaden, so erhob Kleiner einen wirtschaftlichen Schaden von zumindest 150 Millionen Euro. Weitere 30, so berichtete die Kleine Zeitung am 20.12.2007, könnten noch bei einer Hypo-Tochtergesellschaft in Kroatien drohen.

Für den Grün-Politiker Peter Hagenauer steht fest, dass die bekannt gewordenen Verluste der Hypo auch Auswirkungen auf das Land Steiermark haben. „Auch wenn es sich für das Land ,nur‘ um ein paar Millionen handelt – wir fordern darüber genaue Aufklärung!“, so Hagenauer. „Wir wollen wissen, wie hoch der Schaden für das Land ist – und wer dafür die Verantwortung trägt!“, so der Grün-Politiker.

Ein schlechtes „Testat“ bekommt in der ganzen Affäre auch der Wirtschaftsprüfer, eine renommierte Grazer Kanzlei. Diese hat mit ihrer Prüfung – der Fachausdruck dafür ist „Testat“ – die Werthaltigkeit der Forderungen bestätigt. Im Gutachten des Gerichtssachverständigen Kleiner zeigt sich aber ganz klar, dass diese Werthaltigkeit in einer Vielzahl von

Ex-Hypo-General Alfred Goger: vorzeitig in Pension. Edwin Knoll: ein früherer Vertrauter Doppelhofers aus der Raiffeisen-Zeit, als Vorstandsdirektor in der Hypo war er für die interne Revision zuständig.

19KLIPP Februar 2008

Chaotische oberflächlichGeschäfte,geprüft

sprechenden Voraussetzungen für Geschäfte zu prüfen. Im Raum steht der Verdacht, dass die handelnden Personen bewusst gemeinsam zum Nachteil der Leasinggesellschaften gearbeitet haben. Es ist nahezu unvorstellbar, wie es einer mengeKonzernabschlusseswieUnverständlichdenTgesellschaftGeschäftsführernichtKonzernrevisionprofessionellenüberJahreauffallenkann,dasseinderLeasing-zueinemgroßeneilgetürkteGeschäftsfälleinBüchernführt.istaberauch,derfürdiePrüfungdeszuständi-Wirtschaftsprüferdieenor-Forderungsausfälle(mangelnde Werthaltigkeit) nicht im Ansatz erkannt hat.

Viele Fragezeichen stehen im Raum Der nachgekommenführungworden,istachtendertkommtGerichtssachverständigeinseinemmehrerehun-SeitenumfassendenGut-zumErgebnis:DieHypoumMillionengeschädigtweildieGeschäfts-nichtihrerPflichtist,dieent-

Doppelt kassiert Ein besonders pikantes und möglicherweise ein entlarvendes Detail: Rechtsanwälte, die Vermittler für schlechte Leasing-Kunden waren und dafür auch nenletztenRechtsanwälteInsgesamtnorare.gratenmahnenfürbezogen,VermittlungsprovisionenlukrierteninderFolgeihrEinschreitenbeimEin-ausstehenderLeasin-zusätzlichesaftigeHo-habenVermittlerundalleinindenJahrenmehrals7Millio-Euroeingestreift.

Der neue Vorstand ist somit ausschließlich mit der Neuausrichtung der Bank Einebeschäftigt.“Konsequenz der Überprüfung durch die Confida im Jahr 2006 war, dass die Landes-Hypo Steiermark wegen des Verdachts von betrügerischen Handlungen durch die damalige Geschäftsführung eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft richtete. Die Kernaussage des nun vorliegenden Gutachtens des Sachverständigen Fritz Kleiner sei die, dass der Verdacht auch von ihm bestätigt wird. Es bestehe laut Kleiner auch der Vorwurf von betrügerischen Handlungen in der Höhe von zumindest 20 Millionen Euro.

Generaldirektor Martin Gölles, seit 1. März 2007 Hypo-Vorstandschef AUFARBEITUNG IST ERFOLGT

„Und keine Bank ist vor professionellen Betrügern gefeit“, so Gölles. Wichtig für die Bank wäre nun eine rasche Klärung dieser Vorwürfe durch das Gericht. Denn es sei für ihn „irritierend“, dass die geschädigte Bank durch tendenzielle Berichterstattung weiter geschädigt und geprügelt würde, aber jene Personen, die für diese kriminellen Handlungen verdächtigt werden, praktisch „fröhlich weiterlebten“ und nicht im Visier der Medien stünden. Zu etwaigen Versäumnissen der Innenrevision und Kontrollgremien will sich Vorstandschef Martin Gölles nicht äußern, denn zu dieser Zeit sei er noch nicht im Hause tätig gewesen. Der Sachverständige Fritz Kleiner kommt in seinem Gutachten zum Schluss, dass der Gesamtschaden aus den Geschäften der HYPO Kfz und HYPO Mobilien in den Jahren 2002 bis 2006 gewaltige 148,5 Millionen Euro beträgt. Gölles kann diese Summe nicht nachvollziehen; wenn überhaupt, so könnte es dabei nur um die gesamten Schäden im Leasinggeschäft seit 1991 gehen, die nach seinem Wissen bei rund 122 Millionen liegen. Auch die weitere Vermutung von Kleiner, dass die kroatische Leasinggesellschaft der Hypo noch einen zweistelligen Wertberichtigungsbedarf habe, sei für ihn nicht erkennbar. Die Wirtschaftsprüfer von Confida hätten 2007 die Gesellschaft geprüft und nur rund 2,5 Millionen Euro an Wertberichtigungen geortet. An der Hypo-Bilanz 2007 werde zur Zeit gearbeitet. Gölles: „Wir werden ein ordentliches Ergebnis präsentieren mit deutlich höheren Erträgen als im Jahr 2006.“

VERSTORYCO

20 KLIPP Februar 2008 M artin Gölles kommt vom Mehrheitseigentümer Raiffeisen und wurde mit 1.3.2007 zum neuen Vorstandschef der Landes-Hypo Steiermark bestellt. „Ich bin mit der Neuausrichtung der Hypo befasst und die Aufarbeitung der Unregelmäßigkeiten im Geschäft mit Kroatien ist erfolgt.“ Wie ging das vor sich? Die Wirtschaftsprüfer von Confida stellten bei ihrer Prüfung im Jahr 2006 Schäden im Auslandsgeschäft der Hypo Leasing fest, die zu einem Verlust in der Höhe von 34 Millionen Euro führten. Dies führte dazu, dass der Mehrheitseigentümer der Landes-Hypothekenbank, die Raiffeisen-Landesbank, daraufhin der HYPO Leasing 50 Millionen Genussrechtskapital zur Verfügung stellte, mit dem diese Verluste abgefangen wurden. Die Hypo Leasing erhielt damit auch neues Kapital, sodass damit auch ein Neuanfang erfolgte. „Die zweite Sicherheiteninventur im Jahre 2007“, so Vorstandschef Martin Gölles, „durch die Confida ergab, dass die im Jahr 2006 erhobenen Wertansätze gehalten haben und in der Bilanz 2007 damit keine weitere Vorsorge nötig ist.“ Gölles: „Das Thema Leasing ist daher bilanziell und wirtschaftlich abgearbeitet.

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Geschäftsfällen überhaupt nicht gegeben war und die Abwicklung zum Teil chaotisch und von den verlangten Sicherheiten her völlig unzureichend Vewar.rträge wurden abgeschlossen, ohne dass aussagekräftige Unterlagen vorhanden waren, die Verantwortlichen in den Leasinggesellschaften vergaben neue Finanzierungen trotz bestehender Zahlungsrückstände, sie bezahlten auch Vermittlungsprovisionen, bevor überhaupt Leasingraten eintrafen. Im Gutachten heißt es, es sei augenscheinlich geworden, dass die Führung der Leasingakten und die Übersicht über die notwendigen Dokumente, vorsichtig ausgedrückt, äußerst mangelhaft waren. Auch das Mahnwesen habe nicht ausreichend funktioniert. Die Leasinggeschäfte hätten in keiner Weise einer sorgfältigen kaufmännischen Geschäftsführung entsprochen.

Landesrat Johann Seitinger zeigt den Preisunterschied vom Bauern zum Konsumenten.

2008 – DAS TURBULENTE BAUERNJAHR WERTSCHÖPFUNG MUSS GERECHTER VERTEILT WERDEN.

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Bürokosten

Fast unerschwinglich ist eine Büromiete für Normalunternehmer in Londons West End. 1915 Euro kostet dort der Quadratmeter im DochJahr. mit dem Boom der osteuropäischen Wirtschaft ziehen die Büromieten auch in den Städten im Osten kräftig an. So schossen die Mieten in der polnischen Hauptstadt 2006 um 35 Prozent in die Höhe. Ein Quadratmeter in einem der Warschauer Officetower ist bereits teurer als in einem Büro auf der Wiener len.EuroInDeutschlandKärntnerstraße.liegtimMittelfeld:MünchenmüssenFirmen366proQuadratmeterbezah-

Angaben in Euro pro Quadratmeter für die Jahresmieten 2007: London Bukarest234WWMünchen366Moskau646Paris771West-End1915arschau324ien246 explodieren in den EU-Metropolen IN GRAZ GEHT’S NOCH MODERATER ZU

B HINTERGRUND

21KLIPP Februar 2008 Die Entwicklung auf den Rohstoffmärkten verändert die Situation der Bauern – dennoch gibt es Licht am Horizont. Agrarlandesrat Johann Seitinger sorgt sich um unsere Bauern: „Obwohl der Konsument bei fast allen Grundnahrungsmitteln enorme Preissteigerungen in den letzten zehn Jahren hinnehmen musste – wie zum Beispiel beim Fleisch, das um 31 Prozent teurer wurde, oder beim Brot, das eine Preissteigerung von 214 Prozent aufweist –, erhält der Landwirt immer weniger für seine gelieferten Rohstoffe. So bekommt der Bauer beim Fleisch 23%, bei Getreide und Obst um 60% weniger als 1986. Die Wertsicherung muss gerechter verteilt werden zwischen Bauern, Verarbeiter und Handel.“ Seitinger fordert die Regierungspartner auf, bei den anstehenden Verhandlungen, bei denen es um das Naturschutzgesetz, Tierschutzgesetz, Grundverkehrsgesetz, Lebensmittelsicherheits- und Verbrauchergesetz sowie das Raumordnungsgesetz geht, Fairness walten zu lassen und keine zusätzlichen Belastungen für die bäuerlichen Familienbetriebe zu bestimmen. Der Bauer als Lebensmittel- und Energieproduzent und zunehmend mehr als wichtiger Universaldienstleister im ländlichen Raum gewinnt immer mehr an Bedeutung. Durch verstärkte Ausbildungs- und Beratungsprogramme werden speziell die jungen Hofübernehmer und deren Betriebe fit für die Zukunft gemacht. „Um den Jungbauern das Übernehmen des elterlichen Hofes zu erleichtern, gibt es eine Förderung vom Land von 15.000,–Euro, denn unseren Bauern muss eine ehrliche und faire Zukunftschance geboten werden“, verspricht Seitinger. ❖

Doch wo Mangelwirtschaft herrscht, gibt es auch stets einen zweiten Markt, der gut besucht und gut gefüllt, aber illegal ist: den Schwarzmarkt. Schleichhandel passierte auf belebten Plätzen, in Gasthäusern, in Wohnungen, tagsüber oder nachts … Allerdings war das Schleichhandeln teuer und gefährlich: Denn ein eigenes Gesetz ahndete es mit Geld- und Haftstrafen – und drohte sogar die Todesstrafe an. Gehandelt wurde mit (Über-)Lebensmitteln und hier in erster Linie mit Kartoffeln, Getreide, Obst und Mehl. Unter den Genussgütern waren es wiederum die Zigaretten, die im Schleichhandel am häufigsten vertrieben Dochwurden.das war strikt verboten und wurde streng geahndet. Das richtencedBesatzungsmächteVestrafenvondochringfügigenstrafeundschaftungsordnungenVÜbertretungen,bruar1945(BDSTG)BedarfdeckungsstrafgesetzwurdeimOktoberbeschlossenundtratimFe-1946inKraft.EsahndeteVergehenunderbrechengegendieBewirt-mitGeld-Haftstrafen,sogardieTodes-wurdeangedroht.Beige-Verstößenwaresje-auchmöglich,BetroffeneVerwaltungsbehördenab-zulassen.ZudemwurdenrfahrengegenAngehörigedersowieDispla-PersonsvordenMilitärge-derAlliiertengeführt.

Fast sämtliche swaBnahrungsmittelGrund-undedarfsgegenständerennurmitBezugs-cheinenerhältlich.

HINTERGRUND

Endlose

VSCHLEICHHÄNDLER„gehamstert“.ORGERICHT JoanneumTonarchiv/Landesmuseumundotos:Bild-F V

22 KLIPP Februar 2008

Ums nackte Überleben In der Steiermark waren neben den Verwaltungsbehörden und den Bezirksgerichten auch das Straflandesgericht Graz und das damalige Kreisgericht Leoben mit der Ahndung gerichtlich strafbarer Verstöße gegen die Bewirtschaftungsordnung betraut. Rund 2000 Personen wurden von 1946 bis 1950 wegen Verstößen nach dem BDSTG allein von der Staatsanwaltschaft Graz verfolgt, vier Fünftel von ihnen waren Männer. In mehr als der Hälfte aller Fälle kam es auch zu einem Strafverfahren vor DreiGericht.Viertel aller Beschuldigten mussten sich deshalb vor Gericht verantworten, weil sie Nahrungsmittel ge- oder verkauft hatten. Handel mit Zigaretten fand zumindest im Gerichtssprengel Graz nur unter „ferner liefen“ statt. Unter den Beschuldigten waren auffallend viele LandwirtInnen wegen Schwarzschlachtungen oder des Verkaufs von Vieh. Viele Beispiele aus den Gerichtsprotokollen zeigen, dass es meist nicht um Bereicherung ging, sondern ums nackte Überleben in einer Zeit, in der den Menschen zugemutet wurde, mit 800, 900 Kalorien pro Tag auszukommen. In Graz wurde am Jakominiplatz und im Volksgarten schwarz gehandelt, die Bauern in der Umgebung wurden von „Hamsterern“ heimgesucht – sie wurden für Geschäfte mit diesen und für die Missachtung der Ablieferungspflicht verfolgt. Das eigens geSchlangen vor den wenigen Geschäften: Lebensmittel wurden auch on Elisabeth Holzer

Keine nennenswerten Vorräte, Plünderungen, verendetes Vieh: ErnährungssituationDie in Österreich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war fatal, die Menschen hungerten.

„SCHLEICHHANDEL-EXPERTIN“

Elisabeth Holzer, Schleichhändler vor Gericht. Der Schwarzmarkt in der Steiermark nach dem Zweiten Weltkrieg. 183 Seiten, ISBN 978-37011-7596-3, 19,40 Euro, edition 's, hg. von Andreas Schnider, Leykam, Graz 2007

HOLZER MEIN

HINTERGRUND

23KLIPP Februar 2008 schaffene „Bedarfdeckungsstrafgesetz“ sah ab 1946 sowohl Verwaltungs- als auch Gerichtsstrafen vor, die durchwegs als Haft verhängt wurden. Oft ging es nur um kleine Delikte, etwa den Missbrauch von Bezugsmarken. So wurde die Inhaberin eines Milchgeschäftes, die zu viel bezogene Milch aus Mitleid kranken und alten Leuten zukommen ließ, zu acht Monaten Kerker, „verschärft durch ein hartes Lager alle zwei Wochen“, verurteilt. Ein anderer Fall betraf ein Lehrerehepaar, das Speck, Schnaps oder Eier für bessere Noten erhalten haben soll – sie gingen dafür mangels an Beweisen frei. Heute unvorstellbar Zweieinhalb Monate strengen Arrest fasste hingegen ein 22jähriger Dachdecker, weil er drei Meter Stoff und eine Aktentasche verkaufte und sich dafür ein gebrauchtes Fahrrad und Zigarettenpapier besorgte. Generell wurden viel mehr Männer als Frauen verfolgt, in der Regel handelte es sich um Einzeltäter, „gedealt“ wurde großteils mit Lebensmitteln. Zur Abschreckung wurden gefasste Schleichhändler mit Namen und Adresse in Zeitungen veröffentlicht. „Die Masse der Betroffenen scheint bloß eine Möglichkeit gesucht zu haben, der tristen Ernährungssituation zu entkommen“, schließt die Autorin aus heutiger Sicht dieses Kapitel Justizgeschichte und Rechtsprechung, das Mitte 1950 mit der Aufhebung des Bedarfdeckungsstrafgesetzes geendet hat. ❖ N ein, Elisabeth Holzer, 33, ist nicht für eine mit.“remehrbei,„DusieWbin„UndderPraktikumsieTDieGespräch.den“,ben,fleißighabeJournalistinsichterminzudieniereTlistintetverantwortlich,Notruf-Zentralesondernarbei-seitJuni1992alsJourna-fürdieösterreichischeageszeitungKurier.Siefaszi-dasaktuelleGeschehen,Politik,„ZeitimBild“seiHauseimmereinPflicht-gewesen.UnddahabedieVorstellunggeformt,zuwerden.„IchalsMittelschülerinLeserbriefegeschrie-dieauchabgedrucktwur-erzähltsieimKLiPP-ersteChance,inihremraumberufzuarbeiten,erhältbeieinemeinmonatigennachderMaturainKurier-RedaktioninGraz.wennSiesowollen:Dortichpickengeblieben.“eildieTätigkeitsowar,wiesichdiesevorgestellthatte.bistdadurchnichtnurda-sondernmittendrin,hastInformationenalsande-underlebstDingedirekt

UND KURIER-JOURNALISTIN ELISABETH HANDY IST 24 STUNDEN

Karikatur aus der KPÖ-Zeitung „Die Wahrheit“

Sind für alles zuständig So zum Beispiel im Fall des Bombenbastlers Fuchs, beim Grubenunglück in Lassing im Jahr 1998 oder etwa bei der Landtagswahl 2005, als Waltraud Klasnic Abschied nehmen musste. Elisabeth Holzer und ihre Kollegin Ulli Jantscher bilden in Graz die kleine, aber recht schlagkräftige Kurier-Redaktion. „Wir sind für alles zuständig, was in der Steiermark passiert; und was mich bis heute freut, dass wir praktisch alle Sachen – außer Sport – machen dürfen.“ Einmal sei es ein tragisches Busunglück, dann wieder ein Mord oder ein Überfall, bei einer anderen Gelegenheit etwas Politisches. „Ich bin nicht beengt in meinen Möglichkeiten.“ Möglichkeiten, sich zu verändern, hätte es schon mehrere gegeben – von der „Peripherie“ etwa nach Wien zu übersiedeln. „Doch es gefällt mir in Graz.“ Bei einem solchen breiten Aufgabenbereich ist eines klar: „Mein Handy ist 24 Stunden eingeschaltet.“ (Elisabeth Holzer) Erreichbarkeit ist in diesem Beruf ganz, ganz wesentlich. Dazu gehört auch das entsprechende Netzwerk, das sich Elisabeth Holzer im Laufe ihrer Journalisten-Jahre aufgebaut hat. Sie lege klarerweise Wert auf ein korrektes Verhältnis, von Verbrüderung der Akteure halte sie aber nichts. „Was besonders für die Politik gilt, denn sonst geht dir die Distanz beim Schreiben verloren.“ Und wie wurde sie enlichdieSponsionschichte.“Berufundmich„,War„Schleichhandel-Expertin“?zurdasalles?‘,fragteichnachachtJahrenimBerufentschiedmichnebendemzumStudiumderGe-2004gabesdieund2006folgtedannPromotion.„Daswarnatür-nurmiteinemsehrgenau-Zeitplanmöglichundviel persönlicher Disziplin“, sagt die Frau Magister Doktor. Aber wenn man was gerne macht, dann gelingt das auch. „Da gibt’s nix darüber“ (gemeint war keine Literatur), schlug ihr der bekannte Grazer Zeitgeschichtler Martin Polaschek das Thema Schleichhandel vor. Elisabeth Holzer vertiefte sich und durchforstete rund 2.000 Gerichtsakten und Protokolle. „Es war eine wirklich lehrreiche Phase, weil man Einblick in eine Welt genommen hat, die heute unvorstellbar ist. Und plötzlich wirst du selbst zur Expertin und holst nicht nur als Journalistin Meinungen ein.“ Damals, nach dem Krieg, war die Ernährungssituation äußerst schwierig und es wurde eben mit allem gehandelt. Zum Teil gab es drastische Strafen für kleine Vergehen. Die Gesetze waren aus der Not heraus begründet. „Es waren irre Sachen dabei“, so Elisabeth Holzer, „wo du für eine Bagatelle Gefahr liefst, Monate, ja sogar Jahre ins Gefängnis zu gehen.“ Die Idee zum Buch selbst kam vor eineinhalb Jahren. „Natürlich macht es mich stolz, wenn ich in einer Buchhandlung mein Buch sehe.“ Für Familiengründung hat sich die Historikerin noch keine Zeit genommen. „Ich borg’ mir weiter meine Kinder aus. In meiner Familie habe ich einen Neffen, zwei Nichten und auch noch zwei Patenkinder. Das ist viel angenehmer“, formuliert die VielArbeiterin und Vegetarierin locker vom Hocker.

EINGESCHALTETIchborgmirmeineKinderweiterhinlieberaus.

24 KLIPP Februar 2008 Es war das Jahr 1984, als Helmut Schiffkowitz zu sich selbst sagte: „Bis zum 31.12. probier’ ich es noch, und dann ist Schluss!“ Die Entscheidung wurde ihm abgenommen. Denn genau in diesem Jahr schafften die drei Steirer mit ihrem Song „Fürstenfeld“ den Durchbruch. Wäre es nach Schiffkowitz gegangen, so hätte es „Fürstenfeld“ nicht als Single-Auskoppelung gegeben. „Für mich persönlich war „Fürstenfeld“ eine sehr gelungene Sache, eine witzige Idee, aber ich habe nie und nimmer gedacht, dass daraus ein so großer Erfolg wird.“ Es war als Hommage für Günter Timischl gedacht, der mit seiner Familie bei Fürstenfeld lebt. Ich bin aber froh, dass es missverstanden worden ist. Denn Schiffkowitz versuchte, auf boshafte Weise das vermeintliche „Gefälle zwischen Wien und der Provinz“ aufs Korn zu nehmen, weil sich dort natürlich niemand vor „grünen Haaren“ fürchtet. „Die Entscheidung über die Auskoppelung aus der Langspielplatte traf die Plattenfirma.“ Zum Glück von STS, wie man heute sagen kann. Denn die Jahre zuvor waren alles andere als erfolgreich. Nur wenige wollten die drei auf der Bühne erleben, und auch die erste Langspielplatte verkaufte sich lediglich 1.200-mal, worauf die Plattenfirma den Vertrag kündigte. „Auf Schloss Freiberg bei Gleisdorf haben wir dann zum ersten Mal vor einem vollen Haus – es waren rund 200 Personen – gespielt“, erzählt Schiffkowitz, 53, der vor seiner Musikerzeit als Journalist tätig war. Als dann die Sache mit „Fürstenfeld“ explodiert ist und der Song im deutschsprachigen Raum von den diversen Sendern rauf- und runtergespielt wurde, sind die drei Steirer plötzlich von da an live und in vielen FernsehShows bis heute gefragte Stars.

In diesem Jahr feiern STS ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum – seit 1978 stehen Helmut Schiffkowitz, Gert Steinbäcker und Günter Timischl gemeinsam auf der Bühne. Dreizehn Mal Gold, acht Mal Platin, zwei Mal Doppelplatin und ein Mal Vierfachplatin sind das Resultat einer einmaligen Karriere. Zwei Drittel des Publikums des jung gebliebenen Veteranen-Trios könnten ihre Kinder sein, ein Phänomen! Mit dem Lied „I will ham nach Fürstenfeld“ gelang ihnen im Jahr 1984 der Durchbruch. Ihre Songs vom „Großvater“ bis „Sun kumm“ sind zu Evergreens geworden. Obwohl sich das Trio rar macht, ihre Lieder bleiben Hits. Ein KLiPPVersuch, das 154 Jahre alte, dreiköpfige Phänomen STS zu ergründen. STS

EIN PHÄNOMENWEISS-GRÜNESNAMENS

„Wir haben durch ,Fürstenfeld‘ damals irrsinnig viele Auftritte gemacht“, berichtet das Trio, und daher entschloss man sich zu einer längeren schöpferischen Pause. Sie sollte eineinhalb bis zwei Jahre dauern. Alle

DworschakAustria,Foto:MichiMusicUniversal© HINTERGRUND

GERT STEINBÄCKER: 1952 in Graz geboren, wuchs er mit der Musik der Beatles und Stones auf und gründete 1969 mit Thomas Spitzer die erste Band „Mephisto“. Er hielt sich mit diversen Jobs über Wasser, die Musik war aber immer der Mittelpunkt seines Lebens. Danach folgte „Mashuun“, eine für damals beachtenswerte Rockband, danach ein Solo-Versuch mit „Stony Becker“, anschließend wurde Steinbäcker, als Nachfolger von Wilfried, Sänger bei der EAV. 1985 wurde Gert Steinbäcker als bester Texter des Landes ausgezeichnet. Der leidenschaftliche Griechenland-Fan komponierte und schrieb für Theaterproduktionen, spielte auch selbst Theater und veröffentlichte mehrere Solo-CDs. Er gilt als der „altmodische Hund“; ein Rockmusiker mit harter Schale und weichem Kern.

25KLIPP Februar 2008 mals davon ab, weil die Experten meinten, dann wäre Schiffkowitzbekommen“,jederwaswarPopszenedieFenster.kowitz)(Steinbäcker-Timischl-Schiff-STSeinfüralleMalwegvomWiemansieht,selbstsogenanntenFachgurusderkönnensichirren.„Eseinfachwichtigundrichtig,wirmachten,denndamithatwiederZeitfürsichselbsterläutertHelmutdieEntscheidung.

zertfreien Jahr. Und da erfolgt ohnehin schon wieder die Vorbereitung für die neue CD und die damit verbundene Tournee. Wobei keiner der drei verschweigt, dass es auch Phasen der puren Hysterie gibt, wo man fürchtet, dass einem nichts mehr einfallen würde.

Die STS-Philosophie Der Weg aus den kleinen Clubs und Cafés an die Spitze war lang, hart und schwierig. STS haben nach dem Hitparadenerfolg von „Fürstenfeld“ nie versucht, bewusst einen „Hitnachfolger“ zu schreiben. Sie sind nach wie vor Songschreiber, Musiker, Sänger, die einen Standpunkt haben, ihre Meinung vertreten, Botschaften transportieren und die sich nicht an den Kommerz verkaufen. Drei sympathische und charismatische Musiker mit Seltenheitswert, schwärmt ihr Manager, die Wiener Agentur Schreibmaier. Eine kluge Regelung Bereits vor ihrem Durchbruch haben die drei Steirer eine sehr kluge interne Regelung getroffen. Es herrscht völlige Gleichberechtigung im Trio und es werden daher auch sämtliche Einnahmen aus Gagen, CD-Verkauf und Tantiemen gedrittelt. Keiner bekommt einen Euro mehr aus der gemeinsamen Arbeit, egal ob nun auf der CD zwei, drei oder mehr Lieder von ihm sind oder gespielt werden. „Daher ist keiner von uns unter Druck, sollte er einmal nicht gut drauf sein“, verrät Schiffkowitz.

Schiffkowitz, mit bürgerlichem Namen Helmut Röhrling, wurde 1948 geboren. Auch er kommt aus der „Rock-Ecke“ und war lange Zeit über als „One Man Band“ unterwegs. Er ist Spezialist für erstklassige Coverversionen. Schiffkowitz war früher als Journalist tätig, gestaltete Sendungen für die Ö3Musicbox und veröffentlichte als Autor das Buch: „Wir sind die, vor denen uns unsere Eltern gewarnt haben“. Er schrieb den Hit Im„Fürstenfeld“.Jahr2000 präsentierte er sein erstes Solo-Album „Er selbst“.

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SCHIFFKOWITZ:

GÜNTER TIMISCHL: Timischl wurde 1949 bei Fürstenfeld geboren. Auch er sammelte Live-Erfahrungen in diversen Bands. Die erste hieß „Atlantis“ und hatte unter anderem Auftritte im legendären Grazer „Starclub“. Weiters „Magic“, die Band, in der einst Boris Bukowski am Schlagzeug werkte. Als Gast-Musiker wirkte Timischl auch bei Studio- und Live-Produktionen von Bands wie EAV oder OPUS mit. Günter Timischl ist verheiratet, Vater zweier Kinder und lebt in der Nähe von Fürstenfeld.

Ihnen ist damit auch gelungen, kommerzielle Kniefälle zu vermeiden und eine Art detzuzuzuwiederladen.dig,ausgelaugt,genNachDreifaltigkeit“„individualistischezubewahren.einermehrereMonatelan-Tourneeseimanohnehinundesseinotwen-dieBatterienwiederaufzu-ErstdannwürdemaninderLagesein,Songsschreiben.„KeineKonzertegeben,heißtjanicht,nichtstunundfaulzusein“,begrün-erdieArbeitimzweitenkon-

26 KLIPP Februar 2008

„Jeder von uns kann daher die Sache sehr entspannt angehen.“ Aber allein schon die Eitelkeit als Textschreiber und Musiker garantiert, dass sich jeder des Trios mit seinen Songs und Texten auf der jeweils neuen CD verewigen will. Auch da gibt es mit zwölf Nummern eine gute Teilbarkeit, und sollte tatsächlich einmal einer weniger oft vertreten sein, so wirkt sich das nicht aus. Da Helmut Schiffkowitz, Gert Steinbäcker und Günter Timischl sämtliche Melodien und Texte selbst machen, ist jeder der drei Leadsänger und sein eigener Interpret. Die große Stärke von STS ist die gefinkelte Dreistimmigkeit der Autodidakten in Sachen Gitarrenspiel. „Wir spielen alle drei etwa auf selbem Niveau.“ Vor dem großen Durchbruch reichte manchmal nicht einmal das Geld für die Miete. Ob die drei heute ausgesorgt haben? Helmut Schiffkowitz, obwohl kein großer Verbraucher: „Nein, so ist es nicht, man muss an die Altersversorgung denken.“ Wo gibt’s die großen Einfälle?

… WEISS-GRÜNES PHÄNOMEN Ruschitzoto:HeimoF

Große Sauerei von Ö3 Die vollen Konzertsäle verschaffen dem Trio tiefste Befriedigung, weil nicht zuletzt bekanntlich Ö3 die Austro-Popper ausgesprochen schlecht behandelt, ihre Nummern selten gespielt werden, man dem internationalen Mainstream huldigt. „Das ist provinzielles Kleinhäuslertum, alles, was von uns kommt, ist Sch…, und alles, was von außen kommt, wird hochgejubelt.“ (Helmut Schiffkowitz) Musik verkauft sich nun einmal übers Ohr, und wenn kein Sender sie spielt, hat man auch keine Auslage, selbst wenn in den Printmedien gut darüber geschrieben wird. Bei seiner SoloCD „Er selbst“ verspürt das der Songschreiber hautnah. „Das ist die große Sauerei von Ö3, dass es einem diese Verbreitungsmöglichkeit vorenthält.“ Eine ganz andere Philosophie gäbe es da z.B. in Italien und Frankreich, wo heimische Künstler im Radio sehr wohl gespielt würden. Es sei aber dennoch in Österreich gefährlich, darüber zu reden, weil man da leicht Applaus von der falschen Seite bekommt. „Denn wenn ein Herr Westenthaler sich dafür starkmacht, dann fühle ich mich dabei unwohl“, so Schiffkowitz. Erfolgreiche Tournee Nach der ausverkauften Tournee „Neuer Morgen“ begannen STS das Jahr 2008 mit den Ersatzterminen der bekanntlich wegen eines Zusammenbruchs von Günter Timischl abgesagten Konzerte von Dezember 2007. Mehr als hunderttausend begeisterte Fans werden STS zugejubelt haben, wenn nach dem Wiederholungskonzert in der Wiener Stadthalle am 17. April die Tournee endet. „Es ist für uns nach wie vor ein unbeschreibliches Gefühl, wenn du auf der Bühne bist und die Begeisterung des Publikums spürst“, sagt Helmut Schiffkowitz. Besonders an manchen Abenden, wenn Publikum und Musiker zu einer Einheit werden. „Ich bin kein Esoteriker, aber da werden Energien frei und kommen rüber, die du in 10 Jahren vielleicht messen kannst. Ich bin sonst nicht darum verlegen, etwas in Worten auszudrücken, aber dieses High-Gefühl ist einfach etwas Einmaliges!“ ❖ Kurzer Rückblick: 1978gründeten die drei Steirer Gert Steinbäcker, Günter Timischl und Schiffkowitz die Gruppe STS. Sie spielten einige Jahre in kleinen Clubs und Cafés. 1981produzierten STS ihre erste LP/CD „Gegenlicht“ 1984Nach Jahren harter Arbeit landeten sie ihren Erfolgshit „Fürstenfeld“, mit dem sie weit über Österreich hinaus bekannt wurden. Das Album „Überdosis G’fühl“ kam heraus und anschließend starteten STS eine erfolgreiche 1985CDTournee.„Grenzenlos“, Tournee 1987CD „Augenblicke“, Tournee 1989CD „Gö, du bleibst heut Nacht bei mir“ 1990CD „Jeder Tag zählt“, Tournee 1992CD „Auf a Wort“, Tournee 1995CD „Zeit“, Tournee 1996erhalten STS die „Goldene Europa“ – die begehrteste deutsche Auszeichnung im Showgeschäft – verliehen, einige Sommer-Open-Airs 1998CD „volle Kraft“ mit anschließender Tournee 1999im Frühjahr einige Konzerttermine, im Sommer Open2000Doppel-CDAir-Auftritte„STS & Band LIVE“ 2001Herbsttournee durch Österreich, Deutschland, Italien 2002CD „Best Of“, Open-Air-Tournee im Sommer, Österreich, Deutschland 2003CD 2004November/Dezember„Herzverbunden“ – Tournee „HERZ2006DVD2005Open-Air-TourneeVERBUNDEN“(ersteDVD) „Herzverbunden“ (3 Jahrzehnte Bandgeschichte auf 2 DVDs) 2007CD „Neuer Morgen“, Herbsttournee durch Österreich, Deutschland und Italien v.l.n.r.: Helmut Schiffkowitz, LH Franz Voves, Günter Timischl und Gert Steinbäcker bei der Überreichung des Großen Ehrenzeichens in der Grazer Burg. Foto:Landespressedienst

HINTERGRUND

Für Gert Steinbäcker ist das Griechenland, wo er ein Haus hat, auch für Helmut Schiffkowitz, für ihn ist aber, genauer gesagt, ein Ort im Osten der Insel Kreta seine zweite Heimat. „Dorthin bin ich schon als SpätHippie hingefahren und mittlerweile sind es schon 30 Jahre, ich habe dort viele Freunde. Ein Drittel meiner Lieder ist dort entstanden.“ Eine kreative Phase war auch sein Trip nach Sumatra, Java und Bali, wo sämtliche Songs für seine Solo-CD „Er selbst“ entstanden sind.

KOMPETENZZENTRUM SEINER BESTIMMUNG GEBALLTES FACHWISSEN

Die Zeiten ändern sich. In jedem Regionalzentrum der Steiermärkischen lag die Betreuung freiberuflicher Kunden (Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater usw.) in der Hand eines Beraters. Mit der Eröffnung des Kompetenzzentrums, die kürzlich stattfand, ist alles anders geworden. Gebündeltes Know-how und kompetente Beratungsqualität für freie Unternehmer waren neben vielen branchenspezifischen Vorteilen die Gründe für die Einrichtung dieser Spezialabteilung, die im s-BeratungsCenter der Steiermärkischen Sparkasse am Sparkassenplatz 4 untergebracht ist. Für jeden freien Unternehmer werden von 13 Spezialisten individuelle Einzellösungen erarbeitet. Die persönliche Betreuung steht dabei im Vordergrund.

Claudia Urschler, Leiterin des neuen Kompetenzzentrums mit Vorstandschef Gerhard Fabisch und Vorstandsdirektor Georg Bucher.

Offensichtlich trifft mein Gesprächspartner seine Entscheidungen sehr rasch. Denn nach einem kurzen Anruf, in dem ich ihn um ein persönliches Treffen gebeten hatte, kam ich schon zwei Tage später zu ihm ins Büro.

HINTERGRUND

bestand des Unternehmens gesichert wurde, 2005 wechselte er zum Thyssenkrupp Aufzugwerk Austria.

SPARKASSE ÜBERGIBT

27KLIPP Februar 2008

„Lebe begeistert und gewinne.“ –Das Lebensmotto von Siegfried

TEAM-STYRIA-CHEF SIEGFRIED EBNER: SOZIALES UND ÖKONOMISCHES SIND FÜR IHN GLEICHWERTIG GELUNGENER EINSTIEG

Traum erfüllt „Diese Tätigkeit war meiner vorhergehenden sehr ähnlich; da ich jedoch nach vier bis fünf Jahren eine echte Veränderung in meinem Aufgabenbereich angestrebt und ich zur gleichen Zeit das Stellenangebot eines Geschäftsführers bei Team Styria gelesen habe, entschloss ich mich, mich um diese Position zu bewerben. Der Geschäftsführer bei einem gemeinnützigen Integrationsunternehmen zu sein, verband für mich alle meine auch persönlich erstrebenswerten Aufgaben. Insbesondere die Verbindung von sozialer Grundeinstellung mit wirtschaftlicher Kompetenz und auch der Aufstieg als Geschäftsführer eines Unternehmens ist ein persönliches Ziel meiner beruflichen Weiterentwicklung“, erklärt Ebner. „Da ich bereits in der Firma Schrack den Umgang mit körperbehinderten Menschen kennen lernte und in weiterer Folge als Produktions- und Werksleiter immer eine entsprechende Zahl an Mitarbeitern mit Handicap einstellte, war die Herausforderung, in einem Betrieb, der zu 75% Menschen mit Einschränkungen beschäftigt, zu arbeiten, ein zusätzlicher AnMitsporn.“1.1.2007 trat Siegfried Ebner seine neue Aufgabe bei Team Styria GmbH als Geschäftsführer an, und obwohl noch keine endgültige Bilanz für das Jahr 2007 vorliegt, kann man jetzt schon sagen, dass es das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr für die Team Styria GmbH seit ihrer Gründung im Jahr 1982 war. ❖

V on Heidelinde Kogler Siegfried Ebner, groß, kräftig und 45 Jahre alt, begrüßt mich mit einem festen Händedruck und einem gewinnenden Lächeln. Man hat das Gefühl, er hat für alles und jeden Verständnis, und dennoch ist seine Arbeit auf Erfolg ausgerichtet. Bereits in der Pflichtschule war ihm soziale Verantwortung wichtig. Der Umgang mit Menschen mit Handicap, sozial Schwächeren oder benachteiligten Menschen oder Gruppen ist Ebner als langjährigem unterstützendem Mitglied des ÖZIV (Österreichischer Zivilinvalidenverband) seit seiner Jugend vertraut. Seine Eltern machten ihm immer wieder bewusst: „Arbeit geht vor Vergnügen.“ Diese Einstellung zeigt sich auch in seiner beruflichen Laufbahn. 1982 HTBL-Elektrotechnikstudium mit ausgezeichnetem Erfolg absolviert, 1985 Fa. Schrack Elektronik AG. Bis Ende 2000 war er sowohl für Zytec (Nachfolgeunternehmen von Schrack) wie auch Artesyn tätig, acht Jahre Vorsitzender des durchcables2001Angestelltenbetriebsrats.heuerteEbnerbeinktinKapfenbergan,woseinMitwirkenderFort-

Ebner.STEIERMÄRKISCHE

WolfGery/TourismusSteiermarkFoto:

In den Tiefen des Toplitzsees im steirischen Salzkammergut endete in den letzten Kriegstagen Anfang Mai 1945 das Fälscherunternehmen Bernhard. Millionen gefälschter englischer Pfundnoten, in Kisten verpackt, angeblich auch Schmuck, Goldbarren, Geheimakten mit Nummernkonten in der Schweiz versenkte ein Kommando im 100 Meter tiefen Toplitzsee. Wie überhaupt höchste Nazi-Offiziere auch andere Kunstschätze im Salzkammergut versteckten. Gleichsam für die Zeit danach. Heuer ist es 50 Jahre her, seitdem die ersten privaten Schatzjäger den Toplitzsee heimsuchten. Einige waren erfolgreich, doch Gerüchte um ungehobene, hochbrisante Dokumente, die der See noch nicht freigegeben hat oder die bei Nacht und Nebel abtransportiert wurden, wollen nicht verstummen. Bad Aussee und das Salzkammergut waren zum Kriegsende 1945 ein Sammelbecken für NS-Größen, Mitglieder faschistischer Regierungen geworden. Ein unvorstellbares Chaos herrschte beim Untergang des „Tausendjährigen Reichs“.

28 KLIPP Februar 2008

TMYTHOSOPLITZSEE

Vor 50 Jahren begann die Suche nach dem Nazi-Raubgut. Geld, Gold, Schmuck und geheime Konten in der EineSchweiz.weitere Tauch-Expedition soll den Nazi-Schatz endlich heben.

Steirisches Salzkammergut: Bei Kriegsende „Fluchtziel Alpenfestung“ und NazisSchatzinsel.bunkerten tausende gestohlende Gemälde im Salzbergwerk – von Michelangelo bis Rembrandt. „Die Fälscher“ österreichischer Film – nominiert für den Oscar. Handelt von „Operation Bernhard“, dem größten Geldfälschungsprojekt der Nazis.

Chef

Quelle: Aus der „Stern“-Serie „Geld wie Heu“ (1959) SEE WAR MIT PFUNDNOTEN BEDECKTMYTHOSTOPLITZSEE

AlpenlandneueOberösterreich.Redelzipf,schinenschließlichSachsenhausen140ImWebritischebestemSchwendSchwendseneRestdeutschlandsorgungsministerFinanz-,losen„Alpenfestung“denReichssicherheitshauptamtes,deswahnwitzigenPlan,inderdenaussichts-Kriegweiterzuführen.AlsWirtschafts-undVer-fürdieseswardergeris-AbenteurerFriedrichvorgesehen.hattejahrelangmitErfolgMillionenfalschePfundnoteninechterteumgetauscht.Januar1945verließendieausgesuchtenHäftlingeundlandetenmitihrenDruckma-unddemMaterialineinemkleinenOrtinHiersolltedieNotenfabrikderFestungentstehen.

terirdischen Depots sprengen lassen, doch mutige Männer widersetzten sich diesen PanikBefehlen der letzten Stunden. Nach dem Krieg wurde das Raubgut von den Amerikanern den ursprünglichen Eigentümern wieder rückerstattet. Dennoch sind Millionenwerte unterwegs „verloren“ gegangen und bis heute nicht mehr aufgetaucht. Für immer vergraben und versenkt? Mehr Gold als in der Wiener Schatzkammer jemals gehortet war, brachten die flüchtenden Nazis und deren Freunde in die Region um Bad Aussee. Egal, ob es sich um Adolf Eichmann, Ernst Kaltenbrunner oder andere Nazi-Schergen handelte –sie hatten in ihrem Gepäck Hunderte Kilogramm Gold, in Barren, Münzen oder auch gewaltige Geldsummen. Wo diese Dinge wirklich versteckt wurden, darüber gibt es keine wirklich gesicherten Daten. Bis heute halten sich Gerüchte, Als im September 1939, wenige Tage nach Kriegsausbruch, britische Flugzeuge gefälschte Zweimarkscheine und Lebensmittelkarten über Deutschland abwerfen, wird im SS-Sicherheitshauptamt der abenteuerliche Plan geboren, gefälschte Pfundnoten herzustellen!*

Ernst

Als alles verloren schien, landeten die Nazis ihren verwegensten Schlag. Aus HerstellunghausenKonzentrationslagergeAusgesuchtesen.FeindesPfundMillionenallergrößtenBordellenausReichssicherheitshauptamt,demGefängnissen,Spelunken,tatensiesichzumFälscherunternehmenZeitenzusammen:350falscheenglischesolltendieWährungdeszusammenbrechenlas-*jüdischeHäftlin-musstendasFalschgeldimSachsen-herstellen.LeiterderwarderSS-Hauptsturmführer Krüger, nach dessen Vornamen dieses Fälscherunternehmen „Bernhard“ benannt wurde. * Bevor die Massenherstellung beginnt, wird ein Vertriebsnetz aufgebaut. SS-Obersturmführer Dr. Willy Fröben, Leiter der Spionagedienststelle Innsbruck, findet bald den besten Mann dafür: Fritz Schwend, einen ehemaligen Mechaniker aus Württemberg, der durch eine geschickte Heirat und eine reiche Tante seiner Frau zu etwas Vermögen gekommen ist, der über eine große Erfahrung im Devisengeschäft verfügt, glänzende Auslandsverbindungen hat und über eine eingespielte Mannschaft ihm ergebener Agenten verfügen kann. Schwend wird ein Koffer mit 500.000 Pfund aus der quartierziaderWadenmachtshauptmannslingt,Alschen,tralengeben.SS-Falschgeldproduktionerstenüber-Ersollüberallimneu-AuslandVersuchema-die„Blüten“abzusetzen.*esihmschließlichnochge-mitHilfedesWehr-HartmannjugoslawischenPartisanenffenabzukaufen,herrschtinVilla„Rosemarie“inAbba-–hieristSchwendsHaupt-–großerJubel.

29Februar 2008

Als die ersten Noten fertig sind und man sie nicht von echten unterscheiden kann, beschließt die SS, mit dem Geld die britische Währung zu zerstören.

1944 ließ Hitler im Altausseer Salzbergwerk ein bombensicheres Depot für Kunstschätze anlegen, die in ganz Europa von den Nazis gestohlen worden waren. Es handelte sich dabei um einzigartiges Kulturgut. Ende des Jahres 1944 bis Anfang 1945 lagerten –mit Eisenbahnzügen herangebracht – rund 7.000 Kunstwerke, antike Möbel, Juwelen und Skulpturen im Salzkammergut. Darunter waren Werke wie „Die Bauernhochzeit“ von Peter Breughel dem Älteren, von Albrecht Dürer, Rubens, Rembrandt, Raffael, Michael Angelo, Tintoretto, Tizian, aber auch der berühmte Genter Altar. Als klar war, dass der Krieg und auch sie selbst verloren waren, wollte die Nazi-Führung die un-

Aber erst 1942 wird der Entschluss gefasst, die Noten tonnenweise herzustellen.*

D ie meisten glaubten in der „Alpenfestung“, die ein reines Fantasieprodukt war, sicher zu sein. Nicht zuletzt deshalb, weil Bad Aussee Lazarettstadt war und daher kaum Gefahr bestand, von den Alliierten bombardiert zu werden. Dorthin ließen die Bonzen ihre gestohlenen Kunstwerke, Diamanten, Gold und ihre Familien in Sicherheit Imbringen.Jänner

* Gefälschte britische Pfundnoten spielten im Zweiten Weltkrieg auf vielen Schauplätzen eine wesentliche Rolle. Diese „Blüten“ waren so gut, dass sich sogar der Meisterspion „Cicero“ in Ankara ahnungslos damit bezahlen letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges hatte Kaltenbrunner,

*ließ. In den

KLIPP

dass etliche der Großen wie Hitlers Mann aus Budapest Kurt Becher, SS-Obersturmbannführer Otto Skorzeny, faschistische Führer der Slowakei ihre geraubten Reichtümer zum Teil vergraben oder versenkt haben. Viele von ihnen wurden verhaftet, später hingerichtet, hatten daher nie mehr die Chance, dorthin zurückzukehren. Auch deren Schicksale tragen dazu bei, dass der Mythos Toplitzsee ewig leben wird. So endete Unternehmen Bernhard* In den letzten Kriegswochen versuchten die Nazis zu retten, was zu retten war, und dabei vor allem Gold, Geld, Schmuck und Kunstwerke. Ganz oben auf der Liste standen auch die Zigmillionen gefälschter Pfundnoten. Diese und die dazugehörigen Maschinen wollte man für die Zeit danach verwahren und brachte sie ins Salzkammergut. Von Ebensee führt die Hauptstraße weiter durch die Berge, über die über 1.000 Meter hohe Potschenhöhe nach Bad Ischl und von dort weiter nach Bad Aussee. Von diesem Ort geht eine gewundene Straße nach links zunächst zum Grundlsee und schließlich zum Toplitzsee.

30 KLIPP Februar 2008

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Marineversuchsstation Beide werden vom Schmelzwasser und aus unterirdischen Quellen des Toten Gebirges gespeist. Der kleinere und abgelegenere Toplitzsee ist im Grunde eine mit Wasser gefüllte Schlucht, etwa zwei Kilometer lang und so tief, dass Londons Big Ben dort hineinpassen würde. Damit war der See geradezu prädestiniert dafür, U-Boot-Ausrüstungen wie Torpedos und die deutschen Raketen zu testen. Diese unter Wasser startenden Geschosse wurden später von den amerikanischen Siegern zu den Atomraketen weiterentwickelt, die heute auf Polaris-U-Booten stationiert sind.

31KLIPP Februar 2008 In Redl-Zipf, der vorletzten Station der Verlegung der Fälscher-Werkstatt, wurden vier schwere Lancia- und Mercedes-Lkws mit fünf bis zehn Tonnen Nutzlast beladen. Weitere folgten später. Mit ihnen wurden die zerlegten Maschinen des Unternehmens Bernhard, möglicherweise SS-Akten und die sargförmigen Kisten mit dem Falschgeld transportiert, von denen jede Banknoten im Wert von etwa 200.000 Pfund enthielt. Am 2. oder 3. Mai rollten die Lkws im Schneckentempo nach Süden. Einige kamen nur bis Ebensee, wo ein Teil der Ladung im Traunsee versenkt wurde. Andere krochen über den verschneiten Pass bis zum Toplitzsee, wo in Blech eingeschlagene Kisten ins Wasser gelassen wurden. Daran befestigte Seile band man an hohle Raketengehäuse, die knapp unter der Wasseroberfläche schwammen und so die Lage der Schätze in der Tiefe markierten. Falschgeld und Gold in der Enns Nicht alle Lastwagen kamen durch. Möglicherweise war es kein Zufall, dass eine 350 Kilogramm schwere Kiste mit falschen Pfundnoten einem SSOffizier namens Grabau in die Hände fiel. Später war er gezwungen, das Geld zu übergeben, das schließlich bei den Ermittlern des American Counter Intelligence Corps (CIC) landete. Zwei zivile Kraftfahrer, Hans Kraft und Josef Zadrappa, wichen weit vom vereinbarten Weg ab, um amerikanischen Patrouillen zu entgehen. In Pruggern blieb ihr Lkw liegen. Eine Kiste war aufgeplatzt. Gold- und Silbermünzen, echte Dollarnoten, Schmuck und Uhren fielen heraus. Alles wurde sorgfältig aufgelesen und ebenfalls der CIC übergeben, die eine große Untersuchung zur Aufklärung von Kriegsverbrechen der Nazis einleitet. Kisten mit Maschinen und Falschgeld kippte man in den Fluss Enns. Die Holzkisten quollen im Wasser auf und platzten, sodass die Pfundnoten mit der Strömung davonschwammen. Dorfbewohner in Österreich fanden einige von ihnen und benutzten sie als Toilettenpapier. Ein Mythos, der ewig leben wird Profiteure ohne jedes eigene Verdienst sind heute die Reiseunternehmen rund um den Toplitzsee, welche diesen Ort in den letzten Jahren zu einem österreichischen Loch Ness mit eigener Website hochstilisiert haben. Der Lockruf verborgener Schätze hat den See zu einem Mekka für Fischer, Taucher und Abenteurer verschiedenster Couleurs gemacht, von denen schon so mancher seine Unternehmung mit dem Leben bezahlt hat. Der erste Fang gelang wenige Wochen nach Kriegsende einem überraschten Fischer, der einen Packen falscher FünfPfund-Noten im Gesamtwert von 4.000.000 Pfund aus dem Wasser angelte. Er lieferte sie bei den amerikanischen Besatzungstruppen ab. Taucher der US Navy aus Cherbourg unternahmen in jenem Frühjahr ebenfalls einen Versuch, mussten aber unverrichteter Dinge wieder abziehen, weil Baumstämme die steilen Abhänge hinab in den See stürzten und eine fast undurchdringliche Schicht bildeten, die nahezu 30 Meter in die Tiefe reichte. Andere gingen entschlossener ans Werk, hatten aber noch weniger Glück. 1946 wurden zwei ehemalige Ingenieure der aufgegebenen MarineVersuchsstation unter ungeklärten Umständen tot aufgefunden. Sie hatten am Rand des Abhangs über dem See campiert. 1950 versuchten zwei andere frühere Mitarbeiter der Station, die Steilwand über dem See hinabzuklettern. Einer verlor auf dem glatten Kalkstein den Halt und stürzte in den Tod. Illustrierte „Stern“ schoss den Vogel ab Die ehrgeizigste Unterwasserexpedition startete das deutsche Nachrichtenmagazin „Stern“ im Jahr 1958. Dabei wurden Millionen falscher Pfundnoten und Druckmaschinen gehoben. Schließlich stoppte der Herausgeber die Aktion – möglicherweise auf Anordnung der österreichischen Regierung. Jahrelang hieß es, die Taucher und Reporter des „Stern“ hätten SSAkten, unter anderem über Schweizer Bankkonten, gefunden oder in Kürze finden können. Abgesandte der Bank of England waren anwesend, als die im See geborgenen Geldscheine in den Öfen der österreichischen Staatsbank verbrannt wurden. Die offiziellen Berichte enthalten keinen Hinweis auf Geheimkonten. Wären in Zürich gelagerte Schätze tatsächlich entdeckt worden, dann hätte die Old Lady einen Anspruch darauf gehabt, weil es sich um Profite aus der Fälschung ihrer Banknoten handelte. Schatzjäger stürmen Toplitzsee 1963 sperrte die österreichische Regierung schließlich den Toplitzsee für Schatzjäger. Sie führte eine eigene Erkundung des Seegrundes mit Echolot und Unterwasserkameras durch. Danach erklärte sie, dass dort unten nichts mehr zu finden sei. Wiederum gab es in den Berichten der Bank und von Scotland Yard keinerlei Hinweis auf SS-Akten. Scotland Yard schloss den Fall darauf offiziell ab. Wie zu erwarten war, steigerte das die Neugier nur noch mehr. Der Meeresbiologe Dr. Fricke untersuchte den Grund des Toplitzsees drei Jahre lang mit Mini-U-Boot und Kamera. Auf einen dieser nahmTauchgängeerden betagten Krüger mit. Fricke entdeckte noch zahlreiche gefälschte Pfundnoten, mentesteandereGranatenRaketen,undÜberre-derExperi-derNa-

Heu“wie„Geld1959,SerieSternQuelle:Illustrierte

BSturmbannführerernhardKrüger

TMYTHOSOPLITZSEE

32 Februar 2008 zis. Außerdem fand er einen bisher unbekannten Wurm, der ohne Sauerstoff leben kann. Am Ende erklärte auch Fricke, nun sei nichts mehr zu finden, schon gar kein Gold. 600.000 Dollar Trotzdem bewilligte der Jüdische Weltkongress, gedrängt von einem israelischen Abenteurer, der sich als Mitarbeiter des Mossad ausgab, den größten Teil der 600.000 Dollar, die für eine Verkartung des Seegrundes mit Echolot und seine Tauchexpedition von fünf Wochen zur Suche nach versenkten SS-Akten erforderlich waren. Das Ganze wurde von der Fernsehstation Columbia Broadcasting System (CBS) für die Sendung „60 Minutes II“ gefilmt. Wieder fand man so gut wie nichts, wenn man von einem Karton mit Kronenverschlüssen für Bierflaschen und weiteren falschen Fünf-Pfund-Noten absieht. Letztere sind heute im Simon Wiesenthal Center’s Museum of Tolerance in Los Angeles zu sehen. Neuer Versuch geplant Vor kurzem hat Norman Scott, ein weiterer Unterseeabenteurer, der bereits dem Wrack des Dampfschiffes Republic nachspürte, das zur Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges vor der Küste von North Carolina mit einer Ladung von Gold gesunken war, für drei Jahre eine Lizenz zur Suche nach Gold im Toplitzsee erworben. Er behauptet, er sei in Archiven von Washington und Berlin auf neue Spuren gestoßen und werde „etwas verdammt Großes“ finden. Vielleicht entdeckt er ja nach über einem halben Jahrhundert endlich einen Schatz der Sierra Madre unter Wasser, der nicht vom Winde verweht ist.

KLIPP

* Quelle: Lawrence Malkin: „Hitlers Geldfälscher – Wie die Nazis planten, das internationale Währungssystem auszuhebeln“, Bastei Lübbe, ISBN 978-3-78572249-7

Die

Die Fälscher* Dies ist ein österreichisch-deutscher Spielfilm. Der von Regisseur und Drehbuchautor Stefan Ruzowitzky inszenierte Film basiert auf realem Hintergrund und handelt vom größten Geldfälschungsprogramm der Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkriegs (Aktion Bernhard). Uraufführung des Films war an der Berlinale 2007, wo der Film im Hauptwettbewerb teilnahm. Kinostart war der 22. März 2007. Die Handlung Ein äußerlich heruntergekommener Mann will ein Zimmer in einem Luxushotel in Monte Carlo mieten. Auf Nachfrage Fälschung Das Original

Insgeheim dürfte sich dabei wohl jeder überlegt haben, was geschehen würde, wenn wir tatsächlich das Gesuchte finden würden. Geredet wurde darüber aber nie.

Rückblende und Hintergrund Der Film basiert auf den Erinnerungen Adolf Burgers zur realen Geschichte der größten Geldfälschungsaktion der Nationalsozialisten während des Zweiten Weltkrieges, die unter dem Decknamen „Aktion Bernhard“ durchgeführt wurde. Gegen Kriegsende wurden die Geräte und Materialien zur Geldfälschung sowie Kisten mit Falschgeld im Toplitzsee versenkt und erst Jahre später wieder gefunDieden.

WeeberFoto:

TMYTHOSOPLITZSEE

Uraufführung des Films fand im Rahmen des Wettbewerbs der Berlinale 2007 statt. Aktion Bernhard Aktion Bernhard (auch Unternehmen oder Operation Bernhard) wurde eine Geldfälschungsaktion des Sicherheitsdienstes (SD) im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) im nationalsozialistischen Deutschen Reich genannt. Sie ist die bislang größte bekannte Geldfälscheraktion der Geschichte. Die so genannte Operation Bernhard wurde perfekt vorbereitet. Die Falschmünzer im Dunstkreis von Reinhard Heydrich mussten das charakteristische Knistern des Papiers treffen. Das Wasser für die Papierherstellung wurde analysiert. Die Werkzeuge für die Wasserzeichen wurden künstlich auf Verschleiß getrimmt. Neun Millionen Banknoten im Wert von 134 Millionen Pfund schafften die Nazis zu fälschen … Der Autor: Lawrence Malkin ist Journalist und lebt in New York. Er nahm am Koreakrieg teil und ist Herausgeber sowie Autor zahlreicher Bücher und Artikel zum Thema Kalter Krieg und Spionage. Er arbeitete viele Jahre als politischer Korrespondent beim Time Magazine und als Chefkorrespondent bei der International Herald Tribune. 1987 erschien sein Buch The National Debt. Lawrence Malkin lebt in New York. Ablauf Walter Schellenberg, der Chef des SD, nannte die Aktion nach ihrem Leiter, dem SturmbannKein anderer Journalist hat sich in den vergangenen Jahrzehnten intensiver mit dem düsteren See und seiner Geschichte befasst als der Grazer Werner Kopacka. Sein Buch „Enthülltes Geheimnis Toplitzsee“ ist das Ergebnis seiner intensiven Recherchen. Er hat dabei geheime Dokumente ausgegraben, die letzten Zeitzeugen befragt und unermüdlich in den Archiven Wgewühlt.ersich so mit einer Sache auseinandersetzt, der will es auch wissen und selbst bei einer Schatzsuche dabei sein. Und so schildert Werner Kopacka sein DieErlebnis:*Stunden des mühsamen Grabens wurden für jeden von uns mit ziemlicher Sicherheit zur spannendsten Zeit seines Lebens. Jedes Mal, wenn einer die Schaufelspitze in den Boden grub oder mit dem Krampen auf den widerspenstigen Waldboden einhieb, hofften alle, dass dies mit dem ersehnten Geräusch verbunden sein würde: Metall gegen Metall! Schaufel oder Krampen gegen die eherne Umhüllung unermesslicher Schätze.

Irgendwann, zwischen Atemholen und Schweiß-Wegwischen, hat einer von uns aber einen bemerkenswerten Satz gesagt: „Ihr seid euch ja bewusst, dass dieser Tag unser Leben verändern könnte!“ Ich weiß nur, dass alle tiefernst genickt haDabeiben. wäre den Findern wohl kaum etwas geblieben. Wenn die Vorbesitzer bekannt sind –und diese wären im Fall der „Alpenfestungs-Schätze“ sicher eruierbar – kriegen die „Buddler“ nur drei Prozent des Gesamtwertes. Ich weiß nicht, wie hoch der Anteil der Gier war, jener der Neugierde und Spannung war aber ganz sicher Wüberwiegend.irhieltenuns ganz genau an die Vorlagen des alten Mannes. Und stießen dabei immer wieder auf die Spuren jener grausamen Vergangenheit, mit der dieser See und diese Region untrennbar verknüpft sind. Es waren aber keine Schätze, die dabei zutage kamen, sondern todbringende Geschosse. Zum Teil noch scharfe Patronen, mit denen man einst Maschinengewehre gefüttert hatte, und Unmengen von Gewehrmunition. Die Vergangenheit war da. Wer hatte das Zeug damals hier deponiert? Warum war es hier? Hier war ja nie geschossen worden. Oder doch? Und wenn: auf „Derwen? Schatz liegt nicht tiefer als 130 Zentimeter unter der Oberfläche“, hatte unser „Fernfühler“ gesagt. Wir hatten etwa diese Tiefe erreicht – es war die Arbeit eines ganzen Tages –, als wir zögernd aufgaben. „Was ist, wenn sich der Mann um einen halben Meter geirrt hat?“, fragte Schatzsuchereiner. geben nie auf, Schatzsucher sind Visionäre, ewig Hoffende. Für sie gibt es zwar Fehlversuche, aber niemals ein Scheitern. So gesehen sind auch wir an diesem trüben Toplitzsee-Herbsttag nicht gescheitert. Wir haben nur nichts gefunden, was nicht sagt, dass in der feuchtschweren Erde nichts drinnen ist. Vielleicht kommen wir wieder. Unsere ferne „Leitfigur“ steht jedenfalls auch jetzt noch zu ihren VisioEsnen.war nichts. Am Ende hockten wir vor einem Haufen verrosteter Patronen. Michael, der Sohn des Fischerhütten-Wirtes, lieferte sie später – zwecks Entsorgung – beim örtlichen Gendarmerieposten ab. Man kann ja nie Irgendetwas,wissen.das wissen wir seit diesem Tag, liegt aber trotzdem dort unten. Etwas Mystisches, Wertvolles. Schatzgräber spüren das. Weil sie hoffnungslose Spinner sind. Bis sie doch fündig werden – oder nicht. * Quelle: Werner Kopacka: „Enthülltes Geheimnis Toplitzsee“, Steirische Verlagsgesellschaft

33KLIPP Februar 2008 des skeptischen Portiers zieht er aus einer Tasche ein dickes Geldbündel mit Dollarnoten. Später lässt sich der Mann neu einkleiden und besucht das Casino. Er lernt dort eine Frau kennen, mit der er die Nacht verbringt. Plötzlich erkennt die Frau erschrocken eine Tätowierung am Unterarm des Mannes als Nummer, wie sie in Konzentrationslagern vergeben wurde.

Werner Kopacka: In Archiven gewühlt

ERFOLGLOS GEGRABEN

Die Bank of England rief nach dem Krieg alle 50-Pfund-Noten zurück und ersetzte diese durch eine neue Serie.

Norman Scott, der neue Schatzsucher, will in den Archiven in Washington und Berlin konkrete, bisher geheim gehaltene Hinweise zur Hebung des Schatzes gefunden haben. „Doch die Auflagen sind streng, weil es sich ja um Naturschutzgebiet handelt“, sagt Albrecht Syen. Es sei äußerst schwierig, den See in einer Tiefe von 80 bis 100 Meter abzusuchen. Dazu müsste man erst Bäume, Holz und andere Hindernisse aus dem See bergen. 1991 kam dann ein Tauchverbot für den Toplitzsee, aber da waren bereits 80 bis 90 Taucher pro Tag in der Tiefe. Syen selbst ist ein begeisterter Taucher, auch heute noch, und hat bisher noch nichts gefunden. Der Schatz im See gehört zu seinem Leben dazu. „Hin und wieder juckt’s mich, was zu unternehmen, aber dann denk’ ich mir, was soll’s.“ Der Gastwirt hat praktisch alle wichtigen Schatzsuche-Expeditionen hautnah miterlebt. Er sei überzeugt, dass in der Umgebung ToplitzseeGrundlsee noch Raubgut versteckt und gelagert sei. Wobei aber eines zu sagen war: Im See Dinge zu versenken, war in dieser Zeit leichter, weil bei vergrabenen Dingen bald jemand zufällig darauf stoßen könne. So aber werden die Schätze im See ständig geheim bleiben. „Und daher wird der Mythos um den Toplitzsee ewig leben.“ Albrecht Syen

34 KLIPP Februar 2008 führer Bernhard Krüger. Zuständig für die Operation Bernhard im RSHA war vermutlich das „Amt VI (SD Ausland) F (Technische Hilfsmittel)“. Im KZ Sachsenhausen, in den KZ-Baracken 18 und 19, fälschten 144 jüdische Häftlinge ausländische Währungen, vor allem englische Pfundnoten im Nennwert in Milliardenhöhe, um die Volkswirtschaften der Alliierten zu destabilisieren. Einen Höhepunkt erreichte die Produktion im Sommer 1943 mit monatlich etwa 650.000 Banknoten. Es wurden Banknoten zu £5, £ 10, £20 und £50 hergestellt. Zwischen 1942 und 1945 wurden schätzungsweise 100 Millionen gefälschter Pfundnoten hergestellt und teilweise in Umlauf gebracht. Später wurde der Plan aber aufgegeben, die falschen Pfundnoten in größerem Umfang in Umlauf zu bringen. Stattdessen wurden damit Devisen gekauft und verschiedene Aktionen der SS mit den gefälschten Pfundnoten unterstützt. So wurde z.B. der Spion Cicero (Elyesa Bazna) mit gefälschten Pfundnoten bezahlt.

Im Bestreben, die Pläne ihrer Auftraggeber zu hintertreiben, stachen die Häftlinge dabei durch das Wappen, was kein patriotischer Brite tun würde.

Der Toplitzsee – seine Besonderheit: ab 20 m Tiefe gibt es keinen Sauerstoff.

Gegen Ende des Krieges wurden Druckplatten und verbliebenes Falschgeld im österreichischen Toplitzsee versenkt. Dort wurden sie zum Teil 1959 von Tauchern wieder geborgen.

ER WAR DEM SCHATZ STETS AM NÄCHSTEN

Die Fälschungen waren so perfekt, dass sie fast nicht vom Originalgeld unterschieden werden konnten. Einer der ehemaligen Häftlinge konnte jedoch zur Überraschung seiner britischen Befrager mit erstaunlicher Schnelligkeit gefälschte Noten erkennen. Als Erklärung gab er an, dass die druckfrischen Noten noch nachbearbeitet wurden, um ihnen das Aussehen gebrauchter Scheine zu verleihen.

Toplitzsee Seelänge: 2 km Seebreite: 400 m Maximale Tiefe: 103 m Besonderheiten: ab 20 m Tiefe kein Sauerstoff Der Toplitzsee ist ein See im Salzkammergut in der Steiermark (Österreich). Er wird von zwei Wasserfällen sowie einem unterirdischen Zufluss vom Kammersee gespeist und liegt zwischen dem Kammersee, der als Traunursprung bekannt ist, und dem Grundlsee. Die beiden zufließenden Wasserfälle sind als vorderer und hinterer Wasserfall bekannt. Zu erreichen ist er von Bad Aussee, Bezirk Liezen. Er liegt an der Südseite des Toten Gebirges und gehört zum steirischen Teil des Salzkammergutes. Ein Schifffahrtsunternehmen betreibt eine Linienschifffahrt zum Kammersee mit sogenannten Plätten, da das Umrunden des Sees aufgrund der Topografie zu Fuß unmöglich ist. Der See ist auf einer Höhe von 718m gelegen, zwei Kilometer lang, 400m breit und 103m tief. Er ist ab einer Tiefe von etwa 20m nicht mehr sauerstoffhaltig. 1983 wurde der Toplitzseewurm gefunden, der im sauerstofffreien, schwefelwasserstoffhaltigen Tiefenwasser des Sees lebt. ❖ Norman Scott habe die Sache immer wieder verschieben müssen, aus Krankheitsgründen, aber auch, weil ein Finanzier mittlerweile verstorben war. Die letzten Gespräche mit den Bundesforsten lägen auch schon einige Monate zurück. So kommentiert Albrecht Syen den aktuellen Stand am Toplitzsee. Er ist dem ungehobenen Schatz seit Jahrzehnten am nächsten, weil er mit seiner Familie die „Fischerhütte“ am Ufer des Toplitzsees betreibt.

Dazu gehörte auch das Zusammenheften von Scheinen mittels Sicherheitsnadeln, ein damals übliches Vorgehen, das Einstichlöcher im Papier hinterließ.

Einkommen versteuern. Hampson ist amerikanischer Staatsbürger. In Wirklichkeit soll Hampson aber schon mehr als zehn Jahre seinen Lebensmittelpunkt in Österreich haben, was ja auch durch die Partnerschaft und sein Engagement im Hause Herberstein bewiesen scheint, sagt Werner, der Freund meines Mannes. Es genüge daher nicht, wenn die US-Finanz auf Anfrage von österreichischer Seite bestätige, dass Thomas Hampson in den USA steuerpflichtig war und dort auch seine Steuern bezahlt habe. Entscheidend sei viel mehr, so der Werner, wo er wirklich gelebt habe in den letzten zehn Jahren. Und das sei allem Anschein nach in Österreich gewesen. Nicht zuletzt dokumentiert durch viele Interviews und „Home-Storys“ in Hochglanz-Magazinen. Warum Hampson selbst die USA als Hauptwohnsitz gegenüber der Finanz angibt, sei klar, so der Werner. Dort gebe es weit geringere Steuersätze und auf diese Weise habe er sich gut und gerne 500.000,– bis 700.000,–Euro Steuer erspart. Sowohl der ehemalige Landesrat Gerhard Hirschmann, wie auch Waltraud Klasnic sollen neben anderen bekannten Namen im Prozess gegen Andrea Herberstein als Zeuge auftreten. Es gibt aber auch Gerüchte, so der Werner zu meinem Allerliebsten, dass die Gräfin – angeblich soll es auch in der Lanzeit-Partnerschaft mit Hampson Probleme geben – aus gesundheitlichen Gründen derzeit nicht prozessfähig sei. Eine ProzeesVerschiebung wäre die Konsequenz. Keine Frage, dass das zu erwartende Interesse für die früher nie öffentlichkeitsscheu gewesene Andrea Herberstein zu einem Kreuzweg werden könnte. Sollte sie tatsächlich vorerst von einem Sachverständigen für prozessunfähig erklärt werden, dann, meint der Werner, bestünde aber auch die Gefahr für sie, dass sie ihren Führerschein wegen „psychischer Unzuverlässigkeit“ abgeben muss.

Otto, ein Bekannter von uns, der beim Night Race in Schladming dabei war. Gewooen hat bekanntlich Mario Matt. Unter den Fahnenschwingern und Fans war wie jedes Jahr bviel Polit-Prominenz. Diesmal wieder dabei Kanzler Alfred Gusenbauer und als besondere Auszeichnung für die Schladminger auch Bundespräsident Heinz Fischer Gusenbauer gratulierte dem Franzosen Jean-Baptiste Grange als Zweiten für seine tolle Leistung und alle dachten, dass Heinz Fischer dem Sieger Mario Matt den Siegerpokal überreichen werde. Doch falsch gedacht. Die Ehrung nahm ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel vor. Völlig ungewöhnlich Fischer soll verzichtet haben, und warum sei dann nicht der Bundeskanzler zur Nr. 1 aufgerückt, fragt sich Otto perplex. Lang hat’s gedauert, aber im April ist es soweit. Andrea Herberstein, kaum noch im Blickpunkt der Öffentlichkeit, wird in Graz der Prozess gemacht. Nicht zuletzt die Affäre Herberstein – wir erinnern uns – hat ja Hildes Gesprächspartnerin Waltraud Klasnic die Niederlage bei der Landtagswahl 2005 beschert. Damals ging es – und auch im kommenden Gerichtsverfahren wird es so sein – um den Verdacht des Steuerbetruges, Missbrauch von Fördergeldern, Schwarzgeld ... Es habe sehr lange gedauert, bis grünes Licht vom Ministerium für die Anklage kam, wundert sich mein Allerliebster. Doch bei Prominenten ist man in Österreich äußerst zurückhaltend und vorsichtig, wenn’s um Gerichtsverfahren geht. Ganz im Gegenteil zu Deutschland, wie mich mein liebster Mann aufklärt, wo ja die Staatsanwaltschaft bei Steuerbetrug sogar Spitzenmanager rasch hinter Schloss und Riegel bringt. Von einem langjährigen Bekannten, der bei Gericht arbeitet, hat mein Allerliebster erfahren, dass Andrea Herbersteins Lebenspartner Thomas Hampson auch noch vor Gericht zitiert werden könnte – nicht als Zeuge, sondern als Beschuldigter. Der international bekannte Bariton hat seinen Lebensmittelpunkt erst seit wenigen Jahren in Österreich und muss daher auch hier sein

Der Hilde war es zu peinlich nachzufragen, welche das sind. Da hab’ ich eingeworfen, dass die Waltraud Klasnic jetzt ja auch österreichweit Vorsitzende der Hospiz-Bewegung geworden ist. Man müsse auch weg von Graz nach so einem abrupten Ende, das sie persönlich nie für möglich gehalten hätte. Sie sei daher mehrer Tage in der Woche in Wien, aber auch öfters in Brüssel. Die Politik und die Vorgänge im Lande wolle sie nicht mehr kommentieren, so etwas tue man nicht, aber natürlich wundere sie sich über manches, endete das Plauscherl, weil schon andere ehemalige Anhänger die Alt-Landeshauptfrau, die so gar nicht alt ausschaut, erblickt hatten. Was der Hilde im Ohr blieb, war das „ja, grüß Gott, wie geht’s“ von Klasnic, als sie sich dem nächsten Gesprächspartnern zuwandte, was sie in ihrer aktiven Zeit sicherlich millionenfach getan hat. Einen Auftritt, der peinlich war, registrierte

Ich bin’s sicher nicht. Bis zum nächsten Mal, Eure Lilly Lieben! LOTTERBLUME

LILLY

35KLIPP Februar 2008 Ziemlich turbulente Zeiten, finde ich, auch bei uns in der Familie. Unsere Allerjüngste will unbedingt allein auf Skiurlaub mit Freundinnen und Freunden. Mein Allerliebster sieht gleich die Lebenszukunft unserer Tochter gefährdet und führt sich auf. Aber Sie wissen ja, wie feinfühlig sich Männer plötzlich geben, wenn’s um ihre Töchter geht. Ganz was anderes. Vor kurzem traf die Hilde die Waltraud Klasnic, unsere Alt-Landeshauptfrau, auf der Tankstelle. Diese ließ gerade, so erzählte die Hilde, ihren Kleinwagen reinigen, sie glaubt, es war ein Smart, den Klasnics Kinder der Mutter geschenkt haben. Natürlich kamen die beiden ins Plaudern, weil die Hilde die Klasnic von früher kennt. Ganz deutlich war zu spüren, so schilderte die Hilde bei der letzten Kaffee-Runde, dass die einst österreichweit so gefeierte steirische Vorzeige-Politikerin den Absturz und Abschied aus der Politik noch immer nicht ganz verarbeitet hat. Was ja auch kein Wunder ist. Hilfreich seien für das Abstandgewinnen, so die Alt-Landeshauptfrau zur Hilde, neue Funktionen und Ehrenämter, die sie mit großer Freude ausübe.

Doch eine Gräfin wird sich ja hoffentlich auch einen Chauffeur leisten können.

Hallo meine

36 KLIPP Februar 2008

S-BAHN NAHM IM DEZEMBER 2007 DEN BETRIEB AUF –„BLICK ZURÜCK IM HOFFNUNGSVOLLEZORN“ STARTPHASE derStPloder:KristinaVerkehrslandesrätinEdlinger-Mitdemeirertakt08gelingeDurchbruch FranklFoto:

Ins gleiche Horn blasen auch die Grünen: Nach langen Jahren der Depression bestehe nun die Chance für eine neue Verkehrspolitik. Ob es die notwendige Wende wird oder wieder nur ein besseres Feigenblatt, wie andere positive Ansätze in der Vergangenheit auch (Radwege, Tempo 30 …), werde sich erst zeigen.

VERKEHR&MOTOR

Benötigt werde die Wende, das zeigen die Feinstaubwerte, die jenseits aller Normen liegen, das zeigen auch die steigenden Spritpreise.

Der Beginn eines S-Bahn-Betriebs ist sicher ein erfreulicher und wichtiger Schritt in der steirischen Verkehrspolitik. Die größte Leistung dieser Maßnahme besteht in dem NutdersÖVPDaszen-Kosten-Verhältnis.istkeinEigenlobvonundSPÖimLand,ondernderKommentarGrünen.

W as das Projekt auszeichnet: Ohne jede Bau-Investition wurde nur durch intelligente Fahrplangestaltung bzw. durch zusätzliche Züge eine beachtliche Verbesserung des Angebots erreicht. Das sei gleichermaßen ein Grund zur Freude wie auch für einen „Blick zurück im Zorn“: Es habe keinen Grund gegeben, weshalb das nicht auch schon vor 20 Jahren hätte realisiert werden Niemandkönnen.macht Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder streitig, die Säumigkeit ihrer Vorgänger als Verkehrslandesräte – ob Waltraud Klasnic, Joachim Ressel oder Leopold Schöggl – wäre dadurch allerdings ganz klar erkennbar. Es gibt in der Politik für das Umsetzen von Projekten den mittlerweile schon berühmtberüchtigten Begriff vom „passenden Zeitfenster“, wo lang diskutierte Projekte plötzlich realisiert werden. S-Bahn sei einzige Probleme lösende Alternative Für die Autofahrer sind die gestiegenen Treibstoffpreise eine schwere Hypothek, die Gestalter und Verantwortlichen für den öffentlichen Verkehr hingegen zeigen sich zufrieden, weil damit mehr Geld zur Verfügung steht. Dieser Umstand nützt der steirischen Verkehrslandesrätin, die bei der Übernahme ihres Ressorts im Jahr 2005 sinngemäß erklärte: Die S-Bahn sei für die Steiermark die einzige Probleme lösende Alternative einer künftigen Verkehrspolitik. Feinstaub und CO2,Umweltzerstörung und Klimaschutz, Verkehrsüberlastung und Parkplatzproblematik lassen sich nicht wegdiskutieren und lösen sich durch Wehklagen nicht auf. Es gelte jetzt einfach einmal zu handeln bzw. wenigstens mit dem Handeln zu beginnen.

Mit nur einem Handgriff lässt sich die Rückbank im Verhältnis 2:3 umklappen und auf der so gewonnenen Fläche findet nicht nur die Skiausrüstung bequem Platz, sondern auch andere sperrige Gegenstände. Denn weil die Sitzflächen beim Umlegen leicht nach vorn wegtauchen, entsteht eine ebene Ladefläche. Das Kofferraumvolumen reicht von 428 Litern bei hochgeklappter Rückbank bis zu 1.433 Litern bei umgeklappter Rückbank. Als besonders praktisch empfand ich die separat zu öffnende Heckklappe, da sich der Kofferraum auch dann öffnen lässt, wenn ein anderes Fahrzeug knapp an das Heck geparkt hat. Viel zu bieten Weil wir alle verschieden sind, haben wir klarerweise nicht alle den gleichen Fahrstil und die gleiche Haltung beim Fahren. Deshalb lässt sich z.B. die Position des Lenkrades in Höhe und Tiefe verstellen. Auch die Sitzposition des Fahrers wurde so konzipiert, dass er alle Bedienelemente und Informationen, die er während der Fahrt für seinen Komfort und seine Sicherheit benötigt, in Reich- und Sichtweite hat: Multifunktionsdisplay, elektrische Fensterheber, manuelle Klimaanlage oder 2-Zonen-Klimaautomatik und CD-Player. Außerdem bieten die Vordersitze guten seitlichen Halt und sind auch höhenverstellbar. Guter Überblick Da das 207-SW-Dach wie bei einem Kombi üblich fast waagerecht nach hinten verläuft und der Kombi höher ist als die Limousine, profitieren alle Insassen von einer ausgesprochen großzügigen Kopffreiheit. Auf den Vordersitzen beträgt das Plus 17 Millimeter, während die Kopffreiheit im Fond sogar um 24 Millimeter größer ist. Vor allem kleineren Personen kommt auch zugute, dass man um 20 Millimeter höher sitzt als in der Limousine, was zusätzlich die Sicht nach vorne verbessert. Auch die sehr gute Rundumsicht des Kombis hat mich überWzeugt.irwaren mit dem SW Junior 1.4 mit 73 PS unterwegs, der bereits ab 13.920,– Euro zu haben ist. Der 207 SW Trendy (ab 15.970,– Euro) bietet fantastische Ausblicke durch sein aus wärmeabweisendem Sicherheitsglas bestehendes Panorama-Glasdach. Weiters gibt es noch die Modelle SW Active (ab 17.920,– Euro) und SW Outdoor (ab 19.370,– Euro). ❖

VERKEHR&MOTOR

37KLIPP Februar 2008

PEUGEOT 207 SW – EIN KLEINER KOMBI GANZ SCHÖN GROSS

SPORTLICHKEIT UND VOLUMEN

Das Verkehrsmittel Bahn muss qualitativ wachsen, damit es auf Akzeptanz stößt.“ Der dritte Teil, die Infrastruktur, sei jenes Ziel, das an Jahren und Kosten die größte Herausforderung darstelle. „Unsere Initiative wird auch im Bund nicht unbemerkt bleiben“, hofft EdlingerPloder im Sinne der Steirer. „Wir können gegenüber Wien in einem ersten Schritt beweisen, wie ernst wir es mit der S-Bahn meinen. Ich bin sicher, dass sich der Bund dieser Konsequenz und Qualität der Arbeit, aber auch den finanziellen Anstrengungen des Landes nicht verschließen wird können. Etwa in der Frage der Ausweichen an der Ostbahn.“ Nagelprobe für Verkehrspolitik komme erst Auch die Grünen sehen im Start der S-Bahn einen großen Schritt für die Landespolitik, einen kleinen aber für die Problemlösung, denn die Nagelprobe für die heimische Verkehrspolitik kommt 130.000erst.PKWs

Von außen sieht er eigentlich fast gleich aus wie die 207 Limousine. Doch spätestens beim Beladen fällt uns auf: der Peugeot 207 SW unterscheidet sich bei 4,16 Metern Länge deutlich vor allem durch sein größeres Ladevolumen und seine Praktikabilität.erstaunliche

Intelligente Fahrplangestaltung Mit dem „Steirertakt 08“ gelinge der Durchbruch. Verkehrslandesrätin Edlinger-Ploder: „Damit stellen wir bereits einen hohen Prozentsatz ,Dienstleistung Fahren‘ einer S-Bahn auf die Schiene. Gemeinsam mit den Unternehmen ÖBB, GKB und STLB engagiert sich das Land auch in der qualitativen Verbesserung des Fuhrparks.

überqueren täglich die Stadtgrenze, das sind ca. 200.000 Personen; ca. 5% davon, also 10.000, sollen (bis 2016) durch die neue S-Bahn von der Straße auf die Schiene gebracht werden. Die S-BahnBenützerInnen leben in eher größerer Entfernung von Graz; 80% der Grazer EinpendlerInnen wohnen aber in den direkt angrenzenden Gemeinden: Ihre Bereitschaft, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen, ist sehr gering, die Attraktivität der Bahn (für eine oder zwei Stationen) noch geringer – hier werden weitreichendere Lösungen benötigt. ❖

WELTWEIT!

http://www.heimatklaenge.ch

Klassische Schönheit, Produktion,modernsteRenais-sancechinesischerKultur

SHEN YUN CHINESE SPECTACULAR, DIE GRÖSSTE CHINESISCHE KULTURGALA

Im Jahr 2007 haben sich bereits über 200.000 Menschen in 31 Städten rund um den Globus an dieser zeitgemäßen Darstellung traditioneller chinesischer Kultur erfreut, darunter auch zwei Aufführungen im ICC Berlin. Für mehr als 200 Künstlerinnen und Künstler sind die Vorbereitungen für die neue Tour schon längst angelaufen. Mit neuen und bewährten Stücken werden sie ein mehr als doppelt so großes Live-Publikum erreichen. Klipp verlost Karten für die Europa-Tournee 2008 am 6. und 7. März in der Wiener Stadthalle. E-Mail an isabella.hasewend@klippmagazin.at. Gewinner werden schriftlich verständigt.

Leroyoto:Jean-MarieF (Mon meilleur http://www.monmeilleurami-lefilm.comami)

TVDynastieTangoto:NewF

38 KLIPP Februar 2008 F rançois (Daniel Auteuil) ist ein erfolgreicher Antiquitätenhändler, der nur für seine Arbeit lebt. Eines Tages ersteigert er gegen den Willen seiner Geschäftspartnerin Catherine eine griechische Vase, die sein Leben völlig verändert: Auf dem Gefäß ist die Legende von Achilles und Patroklus dargestellt: Achilles füllt aus Trauer um seinen toten Freund Patroklus eine Vase mit seinen Tränen. Catherine bezweifelt, dass je irgendjemand eine Träne um François vergießen wird und so schließen sie eine Wette ab: innerhalb von zehn Tagen soll François ihr seinen besten Freund präsentieren. Er macht sich auf die Suche und muss bald feststellen, dass sich tatsächlich niemand zu ihm bekennen will. Je verzweifelter er sich zusammen mit dem Taxifahrer Bruno (Dany Boon) auf die Jagd macht, desto unachtsamer wird er gegenüber seiner Umwelt. Er bemerkt nicht einmal, dass ihn die ganze Zeit ein wahrer Freund begleitet. Einmal mehr fasziniert Patrice Leconte mit einer fein beobachteten Geschichte über Identitätssuche und späte Lebenserkenntnisse. In Frankreich war MEIN BESTER FREUND ein großer Publikumserfolg mit über einer Million Zuschauern. ❖ MEIN BESTER FREUND Nach Filmen, in denen das Alphorn und dann das Akkordeon im Mittelpunkt standen, beschäftigt sich Musikfilm-Regisseur Stefan Schwietert in seinem neuen Werk mit dem urtümlichsten aller Instrumente, der menschlichen InStimme.Vermischung der Aufzeichnungen von Performances mit Erzählungen und nach.derderdreilandlandschaften,zereinProtagonisten.sönlichenreißtFamilienfilmenFoundfootage-MaterialienklassischenwieundFotosum-„Heimatklänge“dieper-WerdegängeseinerErbettetdieseindiemächtigenSchwei-Alp-undurbanenMittel-indenendiezuhausesind,undspürtsoVerankerungderMusikinjeweiligenLebenswelt

HEIMATKLÄNGEKINO

Und wie kam die Idee für die Deutsche Kochschau? Grissemann: Nein, wir hatten noch keine Probleme. Es sind auch keine in unseren Programmen. Hoffentlich. Was die Kochschau betrifft, waren eigentlich gar nicht die Nazis bzw. die lächerliche Sprache der Nazis ausschlaggebend, sondern eher die unzähligen Kochshows, die es im Fernsehen gibt. Von Jamie Oliver bis zu Tim Mälzer, von den „coolen Jungs“, die das Hemd offen haben, Ziegenbart tragen und wenn das Essen hinunterfällt, es wieder vom Boden aufheben und in die Pfanne werfen. Diesem total Hippie-mäßigen Getue in der Küche wollen wir also entgegentreten, indem wir Zucht und Ordnung wie damals einführen. Und dafür eignen sich ja zwei dämliche Nazis besser als alles andere. Völlig uncooles Kochen. Grissemann: Wir können auch noch gerne etwas dazusagen, falls das Interview zu langweilig war (lacht). ❖

39KLIPP Februar 2008 Die deutsche Kochschau“ nennt sich das Programm, mit dem die beiden FM4-Moderatoren und Kabarettisten Dirk Stermann und Christoph Grissemann erfolgreich auf Tour sind und dabei auch in Graz, Leoben und Weiz auftraten. Jung-Journalist Philipp Auer führte mit den beiden ein Interview, das wir auszugsweise wiedergeben. Ihr habt im Fernsehen, im ORF, einen großen Durchbruch geschafft, nachdem ihr 15 Jahre eigentlich nur Radio gemacht habt. Woher kommt das?

VÖLLIG UNCOOLES KOCHEN

Stermann: Im Filmbereich überlegen wir gerade noch, aber wenn, dann kommt da erst ganz langsam etwas, was man machen könnte. Steht aber noch nicht fest. Ihr geht ziemlich mutig und keck mit den Nazis um. Gab es schon Probleme mit Rechtsradikalen?

„Immer nie am Meer“, in diesem Film von euch geht es um drei Männer, die nach einem Autounfall in ihrem ersteigerten Mercedes im Wald feststecken und nicht herauskönnen. Es ist ein ganz besonderes Modell, weil er gepanzert und damit kugelsicher ist. Ein Mädchen hilft zwar, indem es ihnen Essen bringt, aber befreit sie nicht, sondern macht mit ihnen ein Experiment. Die Zuschauer-Reaktionen zeigen, dass er gut gelungen ist. Darf man sich da mehr erwarten?

„Wollen dem Hippie-mäßigen Getue in der Küche mit unserer deutschen Kochschau entgegenwirken“, so Dirk Stermann und Christoph Grissemann mit Interviewer Philipp Auer. D ie 11. Opernredoute am 31. Jänner 2009 wird wieder ausverkauft sein, so wie dies die 10. Redoute mit 2000 Gästen war. Diese Prognose kann man heute bereits abgeben. „Die Arbeit für 2009 hat bereits begonnen“, erklären Bernd Pürcher und Michael Tomec, die beiden Organisatoren der ersten Stunde. Sie glaubten von Anfang an klarerweise an den Erfolg, doch 1997 waren sie da noch in der Minderheit. Skeptiker, in Graz keine Mangelware, sprachen von einer überflüssigen Kopie des Wiener Opernballes. „Wir aber waren gleich von Anbeginn überzeugt, dass die Opernredoute Zukunft hat. Als Unterstützung und sozusagen Starthilfe haben wir bereits bei den ersten Bällen gleich eine größere Anzahl an Logen gekauft“, erinnert sich Heinz Hofer, zeit.ständig,MarketingvertreterGeneraldirektor-Stell-unddamalsauchfürundWerbungzu-gutandieAnfangs-

Grissemann: Kann man das als Durchbruch bezeichnen, wenn man um 0:00 Uhr eine Nacht-und-Nebel-Sendung moderiert? Allerdings kommt es auch nicht oft vor, dass Radiomenschen ins Fernsehen kommen. Das hat meistens auch mit dem Gesicht zu tun. Viele Radiomoderatoren haben eher keine sehr telegenen Gesichter. Ich schließe mich da durchaus ein, aber mit Stermann hat man früh erkannt, dass man einen sehr, sehr schönen Radiomoderator hat, er war eigentlich zu schade fürs Radio. Da hat sich der zuständige Intendant gedacht, wieso nicht diesen österreichischen George Clooney auf den Fernsehbildschirm verschieben?

❖ GRAZER OPERNREDOUTE GEHT INS ZWEITE JAHRZEHNT BLICK AUF ERFOLGREICHE VERGANGENHEIT„AllesWalzer“heißteswiederam31.Jänner2009imGrazerOpernhausArbeiten bereits für 2009: Das Organisatorduo Michael Tomec und Bernd Pürcher Fotos: IllemannRobert TURKUL

Fabros Schwerpunkte in der Behandlung sind

GESUNDHEIT

40 KLIPP Februar 2008

Wirbelsäulenbeschwerden, Wden,mitLautbewegungsübungen,einigeistEskann.Therapienässen,Entwicklungsstörungen,meinelen.undnachstauungen,lungenDepressionen),krankungenKopfschmerz,Asthma,Kreislaufstörungen,Muskelverspannungen,Diabetes,Migräne,Ischialgien,psychischeEr-(Angstzustände,Zahnfehlstel-beiKindern,LymphSchmerzzuständeUnfällen,VerstauchungenSchwellungennachUnfäl-Weitersgibtesauchallge-IndikationenwieÄngste,Bett-Epilepsieusw.,wodiegroßeErfolgebringenklingteinwenigwundersam,aberso.EvelynFabronenntBeispiele:„SpeziellediedenFüßenausgeführtwer-zeigeneineeindrucksvolleirkungaufdieZähne.Bei

Zahnfehlstellungen wird daher viel am Gang und an den Füßen gearbeitet, neben Durchführungen bestimmter Sprünge. Behandlungen über die Füße werden ebenso bei Kopfschmerzen und Fehlsichtigkeit durchgeführt. Spezielle Fingerübungen wirken neben anderen Anwendungsgebieten auf die Augen. Erscheinungen aus dem Formenkreis des Asthmas werden mit großzügigen, in die Peripherie strömenden Bewegungen vornehmlich mit den Armen Dieausgeführt.Übungen werden immer eingebettet in rhythmische Abfolgen mit Pausen. Die verschiedene Anordnung der Rhythmen richtet sich sowohl nach der Konstitution des Patienten, als nach dessen Temperament bzw. nach dem Therapieziel. Bei eher aufgeregten Menschen werden fallende Rhythmen geübt, bei verschlafenen, trägenMenschen steigen die Rhythmen. Eine äußerst sensible Beobachtungsgabe ist notwendig, um die individuellen Bewegungsabläufe zu erspüren, anzupassen, zu modifizieren und harmonisieren.“

Die Kraft, die den Lauten und Tönen innewohnt, wird mit Hilfe von Bewegung auf den eigenen Körper angewendet. Jeder Laut, jede Bewegung steht in einer bestimmten Wirkungsbeziehung zu den Vorgängen unseres Organismus. Somit wirkt die Heileurythmie gezielt wie ein Medikament – bis in die Funktion einzelner Organe und OrganAnwendungsysteme. findet die Heil eurythmie in zahlreichen Kliniken, Akutkrankenhäusern, Psychiatrischen und Psychosomatischen Kliniken, in Fachbereichen wie Innere Medizin, Onkologie, Neurologie, Chirurgie, Gynäkologie, Pädiatrie etc. (als Einzel- oder auch Gruppentherapie). Je nach Bereich ist hier eine Spezialisierung der heil eurythmischen Arbeit erforderHeileurythmielich. findet in der akuten Kranheitssiuation während eines Klinikaufenthaltes täglich statt. Sie kann im Stehen, im Sitzen oder auch im Liegen angewandt werden – auch bei Patienten, die selbst kaum oder gar nicht bewegungsfähig sind (in Sanatorien, Rehabilitationszentren und Altenheimen). ❖ Weitere Infos: Evelyn Fabro, Diplomeuryhtmistin, 0650/JahngasseDiplommheileurythmistin,9,8010Graz,Tel.:5512322

Beim gesunden Menschen wirken die Kräfte der physischen, seelischen und tsdenrDerGleichgewichtwiederübungenwoHeileurythmie„GenauExpertinKräftekonstellationtrittBharmonischindividuellengeistigenEbeneineinander.eieinerkrankenPersoneineStörungdieserauf.EvelynFabro:hierkommtdieinsSpiel,gezielteBewegungs-dieseEbenenineingesundesbringen.Patientkanninthe-apeutischerBegleitungHeilungsprozesselbstaktivmitgestal-en.“

EVELYN FABRO IST EXPERTIN FÜR HEILEURYTHMIE WIRKT WIE EIN MEDIKAMENT

Laut und Bewegung als Therapie

Kasic, Wirtschaftskammerpräsident Peter Mühlbacher, LR Dr. Christian Buchmann und Generaldirektor der Merkur-Versicherung Alois Sundl. Welche Unternehmen,steirischenegal ob mit einem oder hundert Mitarbeitern, werden diesmal am 10. April bei der Preisverleihung dabei sein? haben.arspätestensihretBesindTeilnahmeberechtigtallesteirischentriebe,dieMitarbei-erbeschäftigenundUnterlagenbis29.Febru-2008eingereicht

„Fit im Job“ über die Bühne gehen. In vier Kategorien, die sich nach der Betriebsgröße richten, werden Innovation, Kontinuität, Vorbildwirkung des Projekts und die tatsächliche Erreichbarkeit des Angebotes geprüft.

41KLIPP Februar 2008 Mitarbeiter sind das wichtigste Gut einer Firma und gerade die Gesundheitsvorsorge ist ein wichtiger Bereich, um zu investieren“, so Landtagsabgeordneter Wolfgang Kasic, Obmann der Fachgruppe der Freizeitbetriebe. Landesrat Christian Buchmann weiter: „In Klein- und Mittelbetrieben wird die Gesundheit der Mitarbeiter sehr groß geschrieben. Mit zahlreichen Aktivitäten, die von derBereitskeitgesteigertetenter,dassteigernApfeltagxibleSportveranstaltungengemeinsamenüberfle-ArbeitszeitenbishinzumimBetriebreichen,solcheUnternehmenWohlbefindenderMitarbei-waszuniedrigerenFehlzei-führtunddenBetriebeneineWettbewerbsfähig-gewährleistet.“zumsiebtenMalwirdsteirischeGesundheitspreis

Prämiert werden jene Betriebe, die ihren Mitarbeitern das anbieten.Gesundheits-Vorsorgeprojektbeste

Wenig Kapital, viel Einsatz Dabei geht es nicht um den finanziellen Beitrag, den die Firma leistet, sondern um Bewertung der Neuartigkeit und Konzeption der Programme. „Kleinund Mittelbetriebe verfügen meist über wenig Kapital, bringen aber umso mehr Engagement ein und zeigen mit zahlreichen kreativen Initiativen, dass sie den Wert gesunder und fitter Mitarbeiter kennen. Gerade diese Unternehmen liegen uns ganz besonders am Herzen“, ergänzt Gesundheitslandesrat Helmut InHirt.vielen großen Betrieben laufen wie selbstverständlich neben dem täglichen Geschäft ganzheitliche Gesundheitsprojekte. Aktivitäten, die auf eine spezielle Zielgruppe gerichtet sind, wie etwa Lehrlinge, Frauen oder MitarbeiterInnen der Nachtschicht, sind häufig zu finden. In dieser Kategorie muss ein Gesamtkonzept unter Berücksichtigung der Gesundheitsphilosophie des Unternehmens vorgelegt werden. Die eingereichten Projekte werden von einer unabhängigen Jury beurteilt. Gewertet werden die Arbeitsplatzgestaltung, Ernährung, Bewegung, soziale Kompetenz sowie Maßnahmen für ein gesundheitsbewusstes Leben wie etwa Möglichkeiten zum Stressabbau oder Maßnahmen gegen Burn-out.

Starker Motor Projektpartner des Preises sind die Wirtschaftskammer Steiermark, die Merkur Versicherung AG, das Gesundheitsressort des Landes Steiermark – erstmals in Kooperation mit der Infohotlinewko.at/fitimjobAnmeldungenPeterWinehmenMitarbeiterBestehenseinsbildungstarkerInitiativegewerblichenSozialversicherungsanstaltGebietskrankenkasseSteirischenundderderWirtschaft.„Die„FitimJob“isteinMotorinderBewusst-undhatseitihremEnormesfürgesundeundgesundeUnter-geleistet“,istauchrtschaftskammerpräsidentMühlbacherüberzeugt.unterhttp:oderunterder0800/206080. MITARBEITER SOLLEN SICH

❖ DER STEIRISCHE GESUNDHEITSPREIS – FIT IM JOB 2008

WOHLFÜHLENVonlinks:LRMag.HelmutHirt,LAbg.Wolfgang

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42 KLIPP Februar 2008 Nach dem Motto „Jedes Kilo zählt!“ steht steht in den Gesundheitsund Schönheitshotels der Familie Wilfinger das Frühjahr ganz im Zeichen der gesunden Gewichtsregulierung mit attraktiven Jubiläumsangeboten. Denn Übergewicht und Fettsucht mit ihren vielen Folgeerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislaufprobleme, Bluthochdruck, Osteoporose u.v.m. sind heutzutage die Geißel der Menschheit. Als Bio-Pioniere gehören sie seit vielen Jahren zu den ersten Adressen für gesundheitsbewusste Menschen. Der Klassiker im Angebot der WilfingerHotels ist die einzigartige RING Glückskur® – mit gesunden, leichten Bio-Vollwertköstlichkeiten (ausgezeichnet mit der Grünen Haube), natürlichen Kräuterheilmitteln nach Hildegard von Bingen (reinigend, stärkend, anregend) sowie einem gezielten Bewegungs- und nurAuszeit“mehrrungswocheRING2008;burtstagefürPreisvorteile:reicheGästeImKörper.heitlichewichtsreduktionrantierenTherapeutenpetentengrammenete,VEntspannungsprogramm.onHildegard-Ärztenverord-individuelleFastenpro-werdenvoneinemkom-TeamausKöchenundbegleitetundga-eineerheblicheGe-ohnegesund-NachteilefürdenJubiläumsjahrgenießenderWilfinger-Hotelszahl-attraktiveAngeboteundHalbpreiswocherundeundhalbrundeGe-undHochzeitstage50%ErmäßigungfürdieGlückskur®–Verlänge-(längerbleiben–Erfolg);„Diegesunde(4Wochenbleiben–3Wochenbezahlen)u.v.m.

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chlafstörungen sind neben krankungen,Herzkreislaufer-Diabetes und Lungenkrebs ein Schwerpunktthema der Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Ihre Gefährlichkeit wird leider nur allzu oft in den gesundheitlichen Schäden, aber auch negativen wirtschaftlichen Auswirkungen unterschätzt“, betont Schlafmedizinexperte Prof. Manfred Walzl vom LSF in Graz. „Wenn ich dabei zum Beispiel nur an die Arbeitswelt oder die Verkehrssicherheit Umfassendedenke.“ Studien belegen, dass ein Drittel der europäischen Bevölkerung an Schlafstörungen leidet. „60 Prozent davon“, so Walzl, „haben HNO-chenHintergrundneurologisch-psychiatrischeneinenundbeidenrestli-40ProzentistesderundLungenbereich.“

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verheerenden Folgen von Übermüdung im Straßenverkehr, die von der Unfallhäufigkeit her noch vor überhöhtem Alkoholgenuss kommt. Es gibt 150.000 nachgewiesene Müdigkeitsunfälle, die Europäische Union will durch Schwerpunktprogramme in den nächsten zehn Jahren die Zahl der Unfalltoten um 25.000 senken. „Wir wollen nun in Graz ein Zentrum der Schlafmedizinfor-

❖ Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion der Mitarbeiterzeitung der Steiermärkischen Krankenanstalten „G’sund“ Schlafmedizin-Experte Manfred Walzl (im Bild rechts) und sein Team: „Es gibt jährlich 150.000 nachgewiesene Müdigkeitsunfälle. Der volkswirtschaftliche Schaden ist gewaltig. Allein ein schwerer LKW-Unfall verursacht von 1,3 Millionen Euro.“

GESUNDHEIT

AnzeigeBezahlte schung entwickeln“, lautet die Vorstellung von Professor Walzl, der seit acht Jahren an dieser Thematik arbeitet. Da auch die Versicherungsgesellschaften und andere Bereiche in der Wirtschaft die Wichtigkeit erkannt haben, sollen in den nächsten Jahren mit der KAGes neue Geschäftsfelder erarbeitet werden. Um die Dimensionen, worum es da geht, zu verdeutlichen: ein LKW-Unfall verursacht Kosten von 1,3 Millionen Euro, die Folgen von Übermüdung auf der Straße oder in der Luft (Piloten) kann sich jeder selbst großenWdeutung.heuteSchlafmedizinderVsolcherderbetten,derProbandenJahreführtenlanzTfredSchlafmedizin-Experteausmalen.Man-WalzlundseinkleineseambehandelninderAmbu-imLSFSchlafstörungen,imLaufederletztentausendeMessungenandurch,verfügeninAbteilungüberzweiMess-würdenaberaufgrund„starkenNachfrage“achtBettenbenötigen.orJahrenhabemaninnerhalbMedizinerschaftüberdievielgewitzelt,weißmanumihreBe-ProfessorManfredalzl:„WirstehenvoreinerHerausforderung.“

Ingrid Neli Koberg, freude.Ihremobilisiertgmx.at,nelikoberg@untererreichbarauchingrid-Lebens- Stärken Sie Ihr Vertrauen in sich tIreneselbst,Neun-eufl-StroblhilftIhnendabei.

Wenn wir von Gesundheit und Fitness sprechen, dann ist es für uns selbstverständlich, dass wir damit eine ausgewogene Ernährung und im ausreichenden Maße Bewegung meinen.

43KLIPP Februar 2008

Bei meiner Arbeit aktiviere ich die Selbstheilungskräfte, denn der Körper lügt nicht, er gibt immer klare Signale, wenn etwas nicht in Ordnung ist.“ ❖

BLOCKADEN DER SEELE LÖSEN ENERGIE UND LEBENSFREUDE DURCH BEWUSSTE KÖRPERARBEIT

Dass der Mensch aber nur mit einem gesunden Geist richtig fit und leistungsfähig ist, wird meist ein wenig verdrängt. Dabei ist diese Säule der Gesundheit mindestens genauso wichtig wie Ernährung und Sport. Heilende Wirkung „Nur wenn Blockaden gelöst werden, kann Energie fließen und der Mensch fühlt sich wohl“, so Irene Neunteufl-Strobl, diplomierte Lebensberaterin und seit 2007 Klangmasseurin nach Peter Hess. „Energiearbeit, so wird die Arbeit am Geist genannt, stärkt das Vertrauen in sich selbst. Ich arbeite seit vielen Jahren mit Scheidungskindern im Rahmen des Projekts „Rainbows“ und seit einem Jahr intensiv mit Klangmassagen. Die Klangschalen, von denen es verschiedene Größen gibt, werden am und um den bekleideten Körper platziert und zum Klingen gebracht. Jede einzelne Zelle im Körper wird durch den Klang der Schale in Schwingung versetzt und so entsteht eine tiefe Entspannung, bei der oft tief verankerte Probleme gelöst werden“, so Neunteufl-Strobl weiter. Eine weitere Art der energetischen Körperarbeit betreibt Ingrid Neli Koberg, die jahrzehntelang Kinder unterrichtet hat und vor drei Jahren beschloss, keine Beurteilungen mehr abgeben zu wollen, und deshalb sich ganz der Kinesiologie und „Ergosom“, welches die Selbstheilungskräfte aktiviert, verschrieben hat. Probleme aussprechen „Durch eine bewusste Körperarbeit kann man leichter Eigenverantwortung für sein Leben übernehmen, denn wenn es mir gut geht, hab ich die nötige Lebensfreude, um meine Aufgaben mit Leichtigkeit zu bewältigen“, macht Koberg verständlich, warum ein gesunder Körper einen gesunden Geist braucht. Burnout entsteht oft durch Probleme, die nicht ausgesprochen werden, Probleme, die verdrängt oder als nicht wichtig eingestuft werden. Koberg dazu: „Durch Energiearbeit fällt es meist leichter, sich Sorgen von der Seele zu sprechen und Dingen auf den Grund zu gehen, die sonst im Verborgenen schlummern, bis sie, oft durch eine Kleinigkeit ausgelöst, an die Oberfläche treten.

Neu gewonnene Lebensfreude genießen.

Sich eine Reise um die Welt gönnen. Noch dazu im PrivatJet. Für die meisten Menschen wird dies ein Traum bleiben. Das Grazer Ehepaar Helmut Reinhofer und seine Frau haben ihn sich erfüllt. Für rund 30.000,– Euro jetteten sie in 27 Tagen in einer B767 im November 2007 von Graz aus zu den schönsten Städten und Inseln der Welt. „Es war alles noch perfekter als im Programm versprochen“, so Helmut Reinhofer, selbst schon viel gereist, im KLiPP-Gespräch. Mauritius Kapstadt

IM UMPRIVAT-JETDIEWELT

EINEN REISETRAUM ERFÜLLTE

44 KLIPP Februar 2008

Wien

SICH AUCH EINE GRUPPE STEIRER

Bad Gams in der Weststeiermark ist das Schlüsselwort. Denn dort hatten Reiseprofi Richard Frühwirt und Pilot Peter Teissl die Idee, einmal mit einer Gruppe in einem Privat-Jet rund um den Globus zu fliegen. Eineinhalb Jahre dauerte die Planung, ein Jahr vor Reisebeginn begannen Frühwirt und Co. alle Reiseziele persönlich unter die Lupe zu nehmen. „Damit wollten wir unangenehme Überraschungen vermeiden.“ Ein kleines Detail: „Da hieß es, wir müssen keine Koffer schleppen – und so war es auch, die Organisation war schlichtweg perfekt“, loben nicht nur die Reinhofers den Ablauf. „Wir mussten unser Gepäck nur identifizieren und das war’s dann.“ Da es bei einer 150 Personen großen Gruppe viele ähnliche Gepäcksstücke gibt, hatte jeder zusätzlich auch noch eine Farbkennzeichnung. Die Expedition Weltreise war generalstabsmäßig geplant. Drei Piloten, ein Techniker, acht Stewards und Stewardessen, ein Koch, ein Arzt und acht Reisebetreuer sorgten dafür, dass alles klappt. „Wir bekamen jeder eine eigene Identifikation mit Lichtbild, hatten im Flugzeug immer denselben Sitzplatz und konnten daher persönliche Sachen auch in der Maschine lassen“, schildert Helmut Reinhofer. Bei Abend- und Nachtflügen wurden sie kulinarisch verwöhnt, es gab Cocktail, Vorspeise und drei Menüs zur Auswahl, dazu die entsprechenden Getränke. Die Crew kaufte die Lebensmittel und alles, was für das Essen nötig war, vor Ort ein, kochte dort in einer Hotelküche vor, nahm dabei sogar auf die jeweiligen Spezialitäten des Landes Rücksicht und servierte dann während des Flugs die Köstlichkeiten.

45KLIPP Februar 2008 Sydney Fidschi-Inseln Tahiti LEUTE&LEBEN

„Alles hat zum Glück bestens funktioniert und wir haben viel Lob bekommen“, blickt Melanie Frühwirt auf die „Weltreise“ zurück. Sie und ihr Vater haben zehn Kilogramm Gewicht verloren, weil einfach vor Ort mit den lokalen Agenturen viel zu tun ist und 150 Passagiere erst einmal perfekt betreut werden wollen. Dazu gehörte etwa auch das Bord-Catering. Der Speiseplan war von DO & CO schon minutiös erstellt worden, doch zum Beispiel eingekauft und dann gekocht wurde vor Ort von der Crew. Insgesamt waren es 13 gute Geister: drei Piloten, sieben Stewards und Stewardessen, ein Techniker, ein Koch und ein Arzt. Dazu kamen fünf Reisebetreuer für die Passagiere. Die Vorbereitungen haben von der ursprünglichen Idee bis zur Abreise zwei Jahre in Anspruch genommen. Das Routing verlangte viel Nachdenken. „Es hing von der Reichweite des Flugzeuges ab, wo man mit welchem Gewicht landen kann. Und so haben wir z.B. die Osterinseln ausgelassen, weil der ganze Plan zu ändern gewesen wäre.“ 2009 wird’s wieder eine „Reise um die Welt“ geben. Aber da werden nur noch ca. 60 Reisefans dabei sein können. Es wird noch exklusiver, aber damit auch spürbar teurer, geschätzte 25.000,– bis 30.000,– Euro. „Diese Reise von November war ein Schnäppchen, das es so nicht mehr geben wird. Mit rund 60 Teilnehmern lässt sich alles noch exklusiver gestalten. Interesse gibt’s genügend, weil wir diese Reise auch in Deutschland und in der Schweiz anbieten.“

DAS

GAB’S NUR EINMAL

Santiago dePuntaChileArenas Buenos Aires Iguazu-Fälle Rio de Janeiro Barbados Wien

LEUTE&LEBEN

Auch rund 30 Golf-Freaks waren an Bord, die für 2.600,–Euro zusätzlich auf 12 Plätzen sich fit halten konnten und bei internen Turnieren ihr Können und ihre Form überprüfen konnten. Ganz besonders scharf im Auge hatten bei der Einreise nach Australien die Beamten die Golfer. Denn kein Krümchen Erde und kein Grashalm durfte auf den Golfschlägern sein, aus hygienischen Gründen und weil

Chefpilot Peter Teissl bot seinen Passagieren mit einigen genehmigten „Tief-Flügen“, wie etwa in Australien, unvergessliche Momente und sanfte Landungen. Es gab auch keine gesundheitlichen Probleme – der mitgereiste Arzt hatte einen größeren Verbrauch an Injektionen

Für die Reisebegleiter war erst Feierabend, wenn der letzte Passagier bei der Ankunft an einer neuen Destination versorgt war.

46 KLIPP Februar 2008

das Gesetz verhindern will, dass irgendwelche Schädlinge eingeführt werden. „Fast selbstverständlich zu sagen, dass wir vorher von unserer Reiseführung darüber informiert wurden.“ Dennoch passierte es, dass zwei Herrschaften Äpfel bzw. einen Cracker im Handgepäck hatten. Das haben Suchhunde sofort aufgespürt und die Dinge wurden von den Beamten vernichtet.

Alles war inklusive, auch die Ausflüge, Rundfahrten und Besichtigungen, die im persönlichen Programmführer zu finden waren. Der 190 Personen fassende Jet war bewusst nur mit 150 Passagieren gefüllt, sodass jeder genügend Platz auch während des Fliegens vorfand. Für die Business-Class, die sehr rasch ausgebucht war, musste jeder Weltenbummler noch einmal 4.900,– Euro dazulegen.

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47KLIPP Februar 2008 gegen Thrombosen, behandelte den einen oder anderen Sonnenbrand und am letzten Abschnitt der Reise auch einen Schlüsselbeinbruch, der von ihm fixiert und zu Hause erst dann endgültig behandelt wurde. Im Schnitt war man zwei Tage an den jeweiligen Destinationen, doch jeder Stopp war vom Feinsten, weil die Besichtigungen und Ausflüge ganz toll funktionierten. „Wo wir aber sicher noch einmal hinwollen, das ist Tahiti, das sind die Fidschi-Inseln, aber auch Mauritius.“ Nicht jeder hat 15.000,– Euro als Reisebudget zur Verfügung – wie war diesbezüglich die Zusammensetzung der Gruppe? „Es hat gepasst, da gab es Herrschaften, die ein Jahresreisebudget von 200.000,–Euro zur Verfügung hatten und andere wiederum – wie wir halt –sagen sich: Einmal im Leben leisten wir uns das. Und wir haben es in keiner Sekunde bereut, sondern im Gegenteil.“ ❖

Leitner: Ich habe vier Jahre auf den Malediven gelebt, war dort als Tauchlehrer tätig, bin durch Sri Lanka, Thailand, Burma, war auf Mauritius – um einige Länder zu nennen. Wenn Sie so wollen, der asiatische Raum ist mein Gebiet.

Wenn man dorthin will zum Baden, für die Kultur oder zum Golfen. Was ist die beste Zeit?

Leitner: Es gibt sehr ruhige Urlaubsziele, die ursprünglich, aber dennoch sehr zentral sind. Ganz abgesehen davon, dass man auch außerhalb der Hotels gut und sehr preisgünstig essen kann. Wie sieht es da mit den Flugpreisen aus?

Leitner: Die bewegen sich zwischen 700,– und 1.300,– Euro, wobei Dubai als Zwischenstation immer gefragter ist, wo man René Leitner, Raiffeisen-ReisebüroSteirisches

Sie sind Reise-Profi und tagtäglich mit Kundenwünschen in die ferne Welt befasst. Was ist Ihr Spezialgebiet?

Leitner: Man kann das auch kombinieren, weil etwa Thailand beides bietet – sowohl Baden als auch Kultur. Andererseits würde ich nicht Indien wählen, wenn ich ausschließlich einen Badeurlaub vorhabe. Was macht Thailand so attraktiv?

TIPPS VOM REISEPROFI

Leitner: Da gibt’s einige Dinge zu beachten. Das Wetter ist zum Beispiel gut für Urlaube im Juni, Juli, August, wenn man nach Bali will. Die Seychellen wiederum sind eine Ganzjahres-Destination. Mauritius wiederum bietet in der Zeit, wo bei uns Sommer ist, weniger Niederschlag, ist aber auch kühler, als wenn bei uns Winter ist. 90 Prozent aller Reiseziele sind vom Wetter her dann am attraktivsten, wenn bei uns die kalten Monate beginnen, so ab Oktober. Vor allem dann, wenn man einen Badeurlaub plant.

och die Traumreise beginnt leider nicht ganz so traumhaft: Die Sitze in der Boeing der Condor-Fluglinie sind offensichtlich für „magersüchtige Liliputaner“ konzipiert worden, denn wir sind ganz schön eingequetscht. Als „Draufgabe“ wären. Wir befürchten schon einen Ansturm nach vorne und überlegen, wer die Plätze bekommen wird, doch siehe da, sie bleiben frei, denn nach einer Pause sagt er weiter: „Die Plätze kosten 500,– Euro pro Person.“ Enttäuscht bleiben auch wir auf unseren Sitzen, wo aufgrund der Enge in den rund neun Stunden Flug an Schlaf gar nicht zu denUrlaubsfeeling kommt auf Mit verspannten Muskeln, aber erleichtert steigen wir dann am kleinen Flughafen in Punta Cana aus, wo es uns fast umwirft. In sengender Hitze marschieren wir über das Rollfeld zu den mit Palmblättern gedeckten Häuschen des Flughafens. Eine kleine Gruppe spielt Merengue-Musik, sodass wir auch sogleich in richtiger Urlaubsstimmung sind. Im Hotel angekommen zieht es uns natürlich als Erstes an den Strand. Und dieser ist auch genau so, wie wir es uns vorgestellt haben: feiner, weißer Sand, Palmen, wohin das Auge reicht und hellblaues, klares Meer … da lässt es sich aushalten.

WEISSE

ERHOLUNG UNTER PALMEN

KILOMETERLANGE SANDSTRÄNDE AN DER REPUBLIK

Ruschitzotos:HeimoF

OSTKÜSTE DER DOMINIKANISCHEN

„Karneval“ schon zu Silvester Schnee und Minusgrade daheim sind vergessen und ganz weit weg. Einzig und allein kitschige Weihnachtsbäume und Santa Claus in der Lobby erinnern an das vergangene Fest. Den Jahreswechsel erwarten wir mit ganz besonderer Spannung. Wie wird er wohl hier in der Dominikanischen Republik gefeiert? Wird es ein Feuerwerk geben?

D

KLIPP Februar 2008 Wer träumt nicht davon: Sonne, Strand, Meer, Temperaturen um die 30 Grad und das Ganze mitten im Winter. Das wurde für uns wahr. Wir gewannen bei einem Gewinnspiel den ersten

Immer freundlich und mit einem Lächeln im Gesicht verwöhnten uns die Hotelangestellten mit kulinarischen Köstlichkeiten …

Einige hüpfen auch ins Meer, was bei den angenehmen Temperaturen nichts Ungewöhnliches ist. Mit unseren SilvesterSMS haben wir – wie wir nach unserer Rückkehr erfahren – einige Freunde und Bekannte frühmorgens aufgeweckt (Zeitverschiebung von 5 Stunden). Sonne, Strand und Meer Von Land und Leuten der Dominikanischen Republik bekommen wir in unseren Hotels, die sich an der Ostküste aneinanderreihen, gar nichts mit. Wir befinden uns quasi in einem goldenen Käfig. Für Interessierte gibt es zwar Ausflüge in die Hauptstadt Santo Domingo oder in diverse Rum- oder Zigarrenfabriken, aber das ist uns angesichts der peraturen dann doch zu anstrengend. Stattdessen schnorcheln wir lieber mit Ammenhaien und Rochen und machen einen Ausflug mit dem Katamaran zu fast unberührten Stränden der „richtigen“ Karibik – klassische InPostkartenmotive.unsererHotelanlage genießen wir die pure Erholung, schlürfen frische, süffige Cocktails und faulenzen am Strand oder Pool. Die Angestellten haben immer ein Lied auf den Lippen oder bewegen die Hüften zu MerengueMusik. Als „Wasserratten“ schwimmen wir etliche Runden im Meer, auch im Hinterkopf und als positiver „Nebeneffekt“, dass sich das reichliche Essen

Etliche aus Butter und Eis geschnitzte Figuren zierten die prall gefüllten Tische des Silvester-Buffets.

LEUTE&LEBEN

Zu viel eingepackt Wie es bei jedem Urlaub nun mal so ist, vergeht die Zeit viel zu schnell und so stehen wir auch schon wieder beim Einchecken am Flughafen in Punta Cana. 78 Dollar sind für die sechs Kilo Übergepäck fällig –liegt wohl an den diversen Mitbringseln wie etwa dem leckeren Rum. Der Rückflug erfolgt wieder mit Condor … siehe vorne. Es war dann wirklich eine Wohltat und sehr angenehm, als wir im AUA-Flieger von Frankfurt nach Klagenfurt saßen, wo die Platzverhältnisse wesentlich besser waren – auch wenn es nur für knapp 1,5 Stunden war. ❖

Enger geht’s nicht: Rund neun Stunden waren wir im Flugzeug „eingequetscht“.

… im riesigen Pool des Hotels konnten wir unsere überflüssigen Pfunde dann wieder „runterschwimmen“.

49KLIPP Februar 2008

Der Abend beginnt erst mal am atemberaubenden Buffet: Etliche aus Butter und Eis geschnitzte Figuren, verzierte Platten, in Blumenform gebrachte Früchte und vieles mehr sind nicht nur Gaumen-, sondern auch Augenschmaus. Anschließend begeben wir uns an die Strandbar, wo bei LiveMusik und Merengue-Tanz ausgelassene Stimmung herrscht. Kurz vor zwölf werden dann Papierhüte, Rasseln und Tröten verteilt und die Menschen ziehen dann mit lautem Gepfeife und Gerassel zum Strand – ein höchst eigenartiger Anblick, der uns eher an Fasching als an Silvester erinnert. Aber egal … andere Länder, andere Sitten. Um Mitternacht begeben auch wir uns mit einer Flasche Sekt an den Strand, um das kleine, aber feine Feuerwerk zu bewundern.

Wer in unseren Tagen wirklich wohlhabend ist, der leistet sich meist einen Privat-Jet. Vor 100 Jahren war es ein eigener Salonwagen, mit dem sich der Adel und die Reichen durch Europa führen ließen.

LEUTE&LEBEN

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Foto: www.imperialtrain.com

IM SALONWAGEN DURCH DIE LANDE LUXUS WIE ZU KAISERS ZEITEN

Empfang mit rotem Teppich.

Der ehemalige Lokführer Gottfried Rieck, ein Wiener, hat dieses Reisen wieder „lebendig“ gemacht. In seinen mittlerweile sechs komfortabel ausgestatteten Waggons im Stil der Kaiserzeit, die sein Unternehmen Imperial Train vermietet, kann man sich zwischen München, Prag, Budapest, Wien, Venedig verwöhnen lassen. „Wir haben auch einen eigenen Küchenwaggon, unsere Gäste werden daher bestens verpflegt“, erklärt Gottfried Rieck. Mit einem Waggon begannen er und seine Frau, diesen Reisestil der Vergangenheit im Jahre 1991 wieder aufleben zu lassen. Heute sind, so nach Angaben von Rieck, bereits sechs Waggons des ehemaligen Kaiserzugs im Einsatz, weitere fünf sollen folgen. Das Interesse daran sei erfreulich groß und steigt ständig weiter, bemerkt Eisenbahn-Liebhaber Rieck. Auch etliche VIPs, wie z.B. Ex-USPräsident Jimmy Carter, der Kronprinz von Thailand, aber auch eine Tochter der Familie Swarovsky – sie gab im Salonwagen ihre Hochzeitsparty –zeigten sich bereits von der Fahrt im Majestic Imperator anDiegetan.Waggons sind nach strengen Eisenbahnvorschriften im alten Stil, aber mit modernster Technik ausgestattet. Rund 40 Fahrgäste können es sich gemütlich machen, wobei die nostalgisch anmutenden Waggons an einen planmäßig verkehrenden Schnellzug angekoppelt werden. Sollten mehrere gemietet werden, dann könnten diese auch einen Sonderzug bilden. Der Reisespaß beginnt bei knapp 200,– Euro, es gab aber auch schon Verwöhn-Fahrten mit 4.000,– Euro pro Person, wo Champagner und sonstige Feinheiten serviert und angeboten Daswurden.Original, der österreichisch-ungarische Hofzug, wurde 1891 erbaut, aber während der beiden Weltkriege zerstört. Vor rund 100 Jahren war eine Reise im LuxusDampfzug durch schöne Landschaften und prachtvolle Städte Europas Teil eines besonderen Lebensgefühls des „Fin de siècle“. Das legendäre k.u.k. Seebad Abbazia, heute Opatija, war damals ein gefragtes Reiseziel. Vom dortigen Adria Relax Resort Miramar kommt auch die Initiative für eine kaiserlich-königliche Genusswoche. Man fährt am 27. April 2008 von Wien aus gegen Südwesten, über die Semmeringbahn, auf einer der ältesten Gebirgsstrecken der Welt (1854 von Carl Ritter von Ghega errichtet – auf 41km 16 Viadukte, 15 Tunnels und 100 Brücken). Diese Bahnstrecke gehört seit 1998 zum UNESCO-WeltkulWturerbe.eitergeht es über Graz, Laibach bis „Abbazia-Mattuglie“, wie es anno dazumal hieß, wo man am frühen Abend ankommt und standesgemäß ins Hotel gebracht wird. ❖

Das vor vier Jahren neu eröffnete Adria Relax Resort Miramar lädt die Zugsgäste zu einer „Kaiserlich-Königlichen Genusswoche an der Adria“: Im Preis von € 949,00 pro Pers. sind neben der Zugsfahrt (mit Verpflegung an Bord) 7 Übernachtungen im Superior-Doppelzimmer mit Balkon und Meerblick, „Sisi-Bad“ oder Massage, geführter Stadtrundgang, kulinarisches und musikalisches Wochenprogramm (u.a. Galaabend mit Operettenmelodien) sowie Gourmet-Halbpension des österreichischen Spitzenkochs Arthur Berger beinhaltet. 4-Tages-Arrangements (27.4. – 1.5.2008) sind inkl. Zugsfahrt um € 690,– buchbar. Infos und Buchungen: Adria-Relax-Resort Miramar, HR-51410 Abbazia / Opatija, Ive Kaline 11, Tel. 00385 / 51 / 28 00 00, Fax 28 00 28, E-Mail: info@hotel-miramar.info, www.hotel-miramar.info

Kaiserlich-königliche Genusswoche an der Adria Schöner kann nur Eisenbahn-Fahren sein: Fürstlich speisen und trinken wir vor einem Jahrhundert.

auf der HüttenromantikReiteralm

sein übte eine besondere Faszination auf mich aus. Ich hatte das Gefühl, die Macht des Berges tief in mir zu spüren. Und obwohl das Wetter nicht besonders war, genoss ich es, mit der Seilbahn über dem Nichts zu schweben und anschließend die prachtvoll geschnitzte Eisriesenwelt zu bestaunen. Zum Aufwärmen nach den eisigen Temperaturen genoss ich den Spabereich. Sauna, Erlebnisdusche und zum Schluss der Whirlpool wärmten mich wieder so richtig auf. Beim köstlichen Abendessen unterhielt ich mich mit Andreas Keinprecht über die Anlage. Von ihm erfuhr ich, dass ganz bewusst auf Après-Ski verzichtet wird, da das Almdorf vor allem Familien ansprechen soll. Mit der Schneesicherheit, bis weit in den Frühling hinein, ist die neue Almwelt Austria auch in den Osterferien – die ja bald kommen – noch ein Geheimtipp. ❖

V on Heidi Kogler

DachsteinmarkBergdemerstennommen.gernezuEisriesenweltbesichtigen,ange-ZumMalaufhöchstenderSteier-–dem–zu

Neues

Piste Strasseroto:DachsteinF oto:LebesmühlbacherF Neuhuberoto:ARTF LEUTE&LEBEN

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Eisriesenwelt – der Dachstein ist einen Besuch wert. Almendorf

Ich als Nichtschifahrerin wurde für einige Tage in die neu errichtete Almwelt Austria eingeladen. Die Botschaft, dass ein Schilehrer zur Verfügung steht, beruhigte mich nur wenig, auch wenn ich mich auf die Hüttenromantik freute.

Auf 1200 Meter Seehöhe, direkt auf der Reiteralm, haben die Brüder Siegfried und Andreas Keinprecht ein idyllisches Hüttendorf errichtet. Der Geruch von frischem Holz war so intensiv, dass unweigerlich ein heimeliges Gefühl aufkam, als ich meine Unterkunft betrat. Die 4Sterne-Almhütte, von denen es dreizehn gibt, ist komfortabel eingerichtet und der private Spabereich ließ mich hoffen, nicht auf die Piste zu müssen und vielleicht doch in der Sauna und im Whirlpool die Tage verbringen zu können. Die großzügig ausgestattete HightechKüche wollte ich nicht benutzen, da ich im Restaurant, das den Mittelpunkt des Dorfes bildet, die bodenständige und biologische Kost genießen durfte. Doch Familien, die das Almdorf Austria besuchen, finden in den geräumigen Hütten mit eigenem Kachelofen viel Platz für gemütliche Abende. Am ersten Tag hab ich mich doch überwunden und bin mit einer geborgten Ausrüstung und meinem Schilehrer auf die Piste. Dieser war zwar sehr geduldig, doch meine Angst vor der Geschwindigkeit konnte auch er mir nicht nehmen. Das mit dem richtigen Schwung hatte ich ja bald heraußen, doch je weiter ich nach oben musste und je steiler es wurde, umso öfter ließ ich mich einfach fallen, weil es mir zu schnell wurde. Das sorgte zwar für allgemeines Gelächter und ich muss zugeben, dass es mir auch Spaß machte, doch nach dem Mittagessen sagte ich mir: „Genug ist genug!“ und beschloss nicht weiter Schi zu fahren und stattdessen einen ausgiebigen Spaziergang durch die tiefverschneite Winterlandschaft zu machen. Am nächsten Tag hab ich als einzige Nichtschifahrerin das Angebot, auf den Gletscher zu fahren, um die

direkt an der

LEUTE&LEBEN

Zwei Tage hatte eine Runde von Skifahrern das Vergnügen, im Schlepptau von Skistar Steff die Skiregion Hochfügen-Hochzillertal und Spieljoch, am Beginn des Zillertals gelegen, kennen zu lernen. Natürlich schafften es nur die Schnellsten, hinter ihm nachzufahren, obwohl er mit „angezogener Handbremse“ unterwegs war – aber man war dennoch stolz.

Kein Flaschenhals

DIE

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Olympiasieger und Ski-Idol WartezmanisteinenEberharter:Stephan„FürgutenSkitageswichtig,dasskeinelangeneitenhat.“

HOCHFÜGEN-HOCHZILLERTAL IST STEPHAN EBERHARTERS

Ski-Idol Stephan Eberharter, Olympiasieger, mehrfacher Weltmeister und Weltcupsieger, war nie ein Mann lockerer Sprüche. Das ist bis heute so geblieben, was er sagt, hat Hand und Fuß. „Das Skigebiet Hochfügen-Hochzillertal bietet für alle Wintersportler viele Vorteile. Mich beeindruckt die Verbindung Hochzillertal und Hochfügen, diese ist etwas Besonderes. Man kann dort wirklich Ski fahren. Bei anderen Verbindungen muss man mehr Lift fahren.“

Sich wärmen und erholen am offenen Kamin auf der Kristallalm in 2.500 Meter Seehöhe. Dort gibt es – klein, aber fein –das wohl höchstgelegene Spa Europas.

MITSKIFAHRENHEIMREVIERSTEFF

Bei vielen Skigebieten im Inund Ausland ist der Zubringer zur Skiregion in rund 2.000 Meter Höhe oft der Flaschenhals. Dieser sorgt schon vor Beginn des Skifahrens für Nervosität und strapaziert die Nerven, wenn Tausende am frühen Morgen nur eines im Sinn haben: rauf auf den Berg und an die Sonne. Auch wir erlebten das. In Hochfügen-Hochzillertal garantieren zwei parallel laufende Achter-Gondelbahnen, dass es zu keinen Wartezeiten am Zubringerlift kommt. Diese Annehmlichkeit drückt sich auch in diversen Rankings renommierter Skigebiet-Tester wie „Test Resorts“ und „Snowonline“ aus: Es gibt für diesen Service im Hochzillertal Bestnoten. Zwergerlclub Ganz entscheidend für Wintersportler ist logischerweise auch die Kinderfreundlichkeit, weil die meisten doch mit Familie unterwegs sind. 165 Kilometer Pisten in Hochfügen-Hochzillertal sind so angelegt und präpariert, dass sowohl die Sportlichen als auch die FamiliREGION

53KLIPP Februar 2008 enfahrer mit Frau und Kindern ihre Lieblingspiste und Lieblingsabfahrt finden. Ein eigener Zwergerlclub mit überlegter Kinderbetreuung von 8:30 bis 16:00 Uhr erleichtert Eltern den Skitag. Die Kinder haben dort ihren Bereich, können sich ausruhen, werden klarerweise betreut und verpflegt. Wichtiger Einkehrschwung Zum Skifahren gehören auch Pausen und Erholung – nicht zuletzt deshalb, weil man sich damit selbst vor Verletzungen infolge von Übermüdung schützt. Rund um die zwei Achter-Gondelbahnen fanden wir auch ausgezeichnete Gelegenheiten, um uns auf der Sonnenterrasse diverser Hütten zu entspannen. Ob das nun bei der Marendalm am Fuße des Sechser-Sesselliftes Sonnenjet war oder auf der Kristallalm. Dort erwartet einen in 2.500 Meter Höhe doch das Besondere. Diese hat sich in den letzten Jahren zu einem Treff entwickelt –nicht nur des Ausblicks wegen, sondern ein eigenes kleines Spa mit Wasserbetten, eine Haubenküche, aber auch deftige, bodenständige Schmankerl, ein Kamin mit offenem Feuer und dazu klassische oder Volksmusik werden geboten. Der Skistadl wiederum ist ganz anders, klein und rustikal, aber ein beliebter Treffpunkt an der Talabfahrt Richtung Kaltenbach, die zu den wirklichen Erlebnissen für jeden Skigast zählt. Weil dort der sportliche Fahrer sein Vergnügen findet, aber auch die bequemen und weniger geübten langsam und sicher zu Tal rutschen können.

„Zillertal, du bist mei Freid“ – bei einem solchen Panorama und weiträumigen Pisten ist das leicht gesagt.

HochzillertalHochfügenOptimaloto:SkiF LEUTE&LEBEN

Erlebnistherme Zillertal: Kreative Angebote und ein Eldorado für Kinder, aber auch für Sauna- und Bade-Fans.

Skiausrüstung nicht im Kofferraum verstauen In der Talstation in Kaltenbach steht den Gästen ein Skidepot für mehr als 4.000 Ski und Skischuhe zur Verfügung. Die Urlaubsgäste brauchen also nicht täglich Skier zu schleppen und können so mit Straßenschuhen bis zur Talstation kommen. Wer gar keine eigenen Sachen hat, der kann sich dort klarerweise auch Ski und Schuhe leihen. Die Talstation ist ein wichtiges Servicezentrum mit Café und Einkaufsmöglichkeit. Eintauchen, wohlfühlen und entspannen In der Erlebnistherme Zillertal wird dieses Versprechen auch gehalten. Schon die Innengestaltung und die Angebote sind wirklich kreativ. Für Abwechslung und Kurzweil sorgen das Erlebnisbecken mit beleuchteter Grotte, der Wasserfall, der Strömungskanal, das Wellenbecken und der Schwimmkanal in das beheizte Außenbecken. Im Wellness- und Saunabereich mit insgesamt acht verschiedenen Anwendungskabinen (Finnische Sauna, KinderspielbereichKinderAbenteuergernein,eineusw.)Sohledampfbad,Infrarot-Kabine,TepidariumtauchtderBesucherinWeltvollerStimmungendiedasWohlbefindenstei-helfen.Spaß,Actionundgibtesauchfürdie–obamKletternetz,imoderaber auf einer der längsten Wasserrutschen in Österreich. Und weil sich am Ende eines Skitages nach der Entspannung in der Therme auch der Magen zu Wort meldet: Man sollte sich vom reichhaltigen Angebot der Küche der Erlebnistherme überzeugen, so wie wir das getan haben. Dann ist eines gewiss: Man kommt gern wieder zu einem nächsten Mal ins Zillertal. Denn wie heißt es schon in einem bekannten Liede: „Zillertal, du bist mei Freid …“ ❖

Im Angesicht von König Großglockner Am zweiten Tag machen wir das Skigebiet Heiligenblut unsicher. Dieses liegt zur Gänze über der Waldgrenze und geht bis in 2.989 m Höhe. Es bietet sich uns ein herrliches BergPanorama mit bester Aussicht auf König Großglockner, der wie so oft aber auch heute sein „Wolkenhäubchen“ aufhat. Und

54 KLIPP Februar 2008 Auf rund 150 km Pisten können sich die SkisportFans in „Ski Kärnten“ so richtig austoben – entweder „traditionell“ in den Skigebieten ScganzeMeternmanMölltalerAnkogelner/HeiligenblutGroßglock-undoderaberamGletscher,woaufüber3.000HöhefastdasJahrüberseinehwüngeziehenkann. V on Isabella Hasewend

Da von Oktober bis Mai Schneesicherheit garantiert wird, lockt der Mölltaler Gletscher sogar mit Ganzjahres-Skilauf. Ein atemberaubender Panorama-Ausblick, die Sonne scheint, schneebedeckte Gipfel, soweit das Auge reicht, nichts ist „über uns“ – auf über 3.000 Meter Höhe ziehen wir unsere Schwünge. Hier in Kärntens einzigem Gletscherskigebiet bei Flattach dauert die Skisaison länger als in allen anderen Skizentren.

KKÄÄRRNNTTEENNSS HHÖÖCCHHSSTTEESS SSKKIIVVEERRGGNNÜÜGGEENN

Das Mittagessen nehmen wir dann im Panorama-Restaurant ein, welches vor allem mit seiner riesigen Glasfront sowie Sonnenterrasse besticht. Hier kann man sich nach dem Skifahren perfekt ausruhen und das Panorama genießen.

Seit diesem Winter besteht die gemeinsame Marke „Ski Kärnten“ für die drei höchstgelegenen Kärntner Skigebiete. Die „Großen Drei“ zeigen ihre wahre Größe bei überdurchschnittlich viel Sonnenschein und in den „extrabreit“ angelegten Pisten, welche vor allem bei Familien sehr beliebt sind. Topmoderne Lifte und Bahnen bringen Schneeprofis, Anfänger und Wiedereinsteiger ohne lange Wartezeiten hoch hinaus. Nichts ist über uns Das Erlebnis 3000 beginnt mit einer acht Minuten dauernden Fahrt mit der Stollenbahn, der längsten unterirdischen Standseilbahn der Alpen. Mit dem Lift geht es dann weiter bis auf 3.122 Meter, von wo aus wir die 53 Kilometer Pisten in Angriff nehmen können, die auch ausreichend Platz für Freerider bieten.

SCHNEE IST GARANTIERT VON OKTOBER BIS MAI

55KLIPP Februar 2008 dann kommen auch die Freerider unserer Gruppe zum Zug: Gemeinsam mit geprüften Bergund Skiführern entdecken sie zahlreiche Variantenabfahrten bei „knietiefem“ Pulverschnee in unberührten Winkeln des Skigebiets. Wir bleiben lieber auf gesichertem Gelände und genießen die extrabreiten Pisten und sonnigen „Familienhänge“.

Fitness und Entspannung Eine Monatskarte für das Training im Fitnessstudio Injoy inkl. Benützung der Sauna und des Wellness-Bereiches im Wert von 92,– Euro um nur € 45,–StBestellungen:eiermarkmagazin KLIPP Tel.: 0316/42 60 80 E-Mail: isabella.hasewend@klippmagazin.at Fax: 0316/42 60 80 122 Sparen Sie mehr als 50 Prozent! Günstige Karten für das Fitnessstudio Injoy in Graz

Einkehrschwung im Skistadl

Da auch die Gaumenfreuden nicht zu kurz kommen dürfen: Beim Mittagessen können wir uns von der „legendären“ Kärntner Gastfreundschaft überzeugen. Wir begeben uns zum Einkehrschwung in den „Skistadl Tauernberg“ an der Bergstation des Schleppliftes auf 2.100 Meter Höhe. Für die Sonnenterrasse fehlte leider die Sonne und so machten wir es uns drinnen in der urig eingerichteten Hütte gemütlich. Wir wurden mit ausgezeichneter Kärntner Hausmannskost – von Kasnocken über SchlickkrapferlSuppe bis zum Reindling – so richtig eingekocht. „Ski Kärnten“ hat viel zu bieten Doch nicht nur Alpin-Skifahrer kommen bei „Ski Kärnten“ auf ihre Rechnung: 200 km Loipen stehen für die Langläufer zur Verfügung, jene in Mallnitz und Heiligenblut liegen allesamt über 1.000 m Seehöhe. Auch auf Rodelbahnen, Eislaufplätzen, Nordic-Walking- und Winterwanderwegen kann man die südliche Sonne in vollen Zügen Wgenießen.eitere Informationen unter www.ski-kaernten.at oder Telefon 04825/ 200 49. ❖ Die „Großen Drei“

StMinutenErlebnisAmssichlerGroßglockner/Heiligenblut,SkigebieteMöllta-GletscherundAnkogelzeichnenvorallemdurchvielSonnen-cheinundextrabreitePistenaus.MölltalerGletscherbeginntdas3000miteinerachtdauerndenFahrtmitderollenbahn„Großglockner“.

Das Wichtigste ist wohl gutes Wetter – diese Überlegung sollte bei der Wahl des Urlaubsziels für eine Golf-Woche ganz oben stehen. Denn nichts ist unangenehmer, als wenn man zwei, drei Tage wegen Regens kaum hinauskann. Klarerweise gibt es günstige Ziele in den Wintermonaten, wo man für eine Woche um die 700,– Euro bezahlen muss. Doch wer eine „Wetter-Garantie“ möchte, der muss sich eben ein Reiseziel aussuchen, das zu dieser Zeit kaum vom Regen gestreift wird. Außerdem ist es auch wesentlich, dass man Ausschau nach neuen Golfplätzen hält, denn diese bieten in der Startphase meist auch sehr günstige Tarife und auch die Hotels werben mit attraktiven Packages. Ein Vorteil von neuen Anlagen ist auch der, dass der Ansturm meist noch nicht so stark ist wie bei bekannten, renommierten Golfkursen. Als Golf-Urlauber sollte man auch darauf achten, dass man sich Plätze aussucht, die von ihrer Schwierigkeit her nicht extrem sind. Denn auch das ist ein Faktor, der eine Rolle spielt. Man tut sich leichter, wenn die Plätze nicht übervoll sind.

TOLLER START IN INDIEN

Martin mit Freundin Claudia bei der 10-Jahres-Feier Golfschule Ali Rosker.

Österreicher gelang das vor ihm –und erreichte bei seinen ersten Auftritten in Südafrika vor wenigen Wochen im Jänner des Jahres bereits gute Resultate. Nächste Station für den 29-jährigen Steirer ist Indonesien. ❖ drucksvollen Ergebnissen nach 2003/2004 neuerlich die TourKarte für die European Tour geholt, schlechthin die Champions-League der Golfer. So gewann er das auf sechs Tage angelegte Final-Turnier in Spanien – keinem Fuchs & Partner-Chef Rudi Oberrauter, als Discjockey. Im Bild mit Barbara, die natürlich nicht den 10., sondern ihren 30sten Geburtstag feierte.

Gerhard Stangl – Murhof (li.), der Chef des Venier’s, dann Ali Rosker und Gerhard Koch (ORF)

STEIRISCHER PROFI MARTIN WIEGELE – IN DER CHAMPIONSLEAGUE DER GOLFER

OberlaenderM.pictures/oto:GEPAF

Tipps für Ihre gelungene Golf-Woche

So was gelingt nur, wenn man wirklich „gut drauf“ ist. Martin Wiegele erhielt gleichsam in letzter Sekunde einen Startplatz beim 2,5-Millionen-Euro-Turnier in New Dehli. Ab ins Flugzeug und schon am nächsten Morgen, nach nur vier Stunden Schlaf – weil es ja auch eine Zeitverschiebung gibt –, stand er auf dem Platz, den er vorher noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Und dennoch gelang es dem steirischen ParadeGolfer, mit einem guten zweiten Tag den Cut zu schaffen. Klarerweise waren auch Freunde und Coach von der Leistung Martin Wiegeles beeindruckt, denn er beendete das Turnier als 19., mitten in der OffensichtlichWelt-Elite.habenauch die guten Wünsche ein wenig mitgeholfen. Schon bei der 10-Jahres-Feier der Golfschule Ali Rosker im Venier’s, einem Lokal im Süden von Graz, gab sich Martin Wiegele vor dem Abflug zuversichtlich. In der abgelaufenen Saison hatte er sich mit ein-

56 KLIPP Februar 2008

DIE WICHTIGSTEN

KONTROLLE RÜCKSCHWUNGSDES

SCHLÜSSEL ZUM SCHWUNG

Pfeil außerhalb der Ballziellinie, werden Sie wahrscheinlich einen Hook

Pfeil jedoch auf einen Punkt zwischen den beiden Schäften, dann schwingen Sie Ihren Schläger mit der korrekten Schwungbahn. Zeigt die Linie auf Ihre Füße, ist die Gefahr groß, dass Sie einen Slice spielen werden.

TIPPS

Schwungbahn-Kontrolle

PUNKTEDeutetwiehierderrote

57KLIPP Februar 2008 GOLFTRAINING

Von Head Pro Ali Rosker im Golfclub Erzherzog Johann, Maria Lankowitz Internet: www.golfschule-ali.at E-Mail: office@golfschule-ali.at ZUR

Deutetspielen.der

Ihr Schwung ist nicht so, wie er sein sollte? Das wollen Sie ändern? Das Ärgerliche dabei ist, dass viele Fehler genau dort passieren, wo Sie es nicht sehen können, nämlich außerhalb Ihres Blickfeldes. Das ist der Fall, wenn Sie den Schläger weit nach hinten geschwungen haben oder wenn Sie ihn mit Ihren Schultern und Armen hinter Ihren Kopf geführt haben. Beide Bereiche sind Schlüsselfelder, wenn es darum geht, festzustellen, was mit der Schwungbahn Ihres Schwunges nicht stimmt: „Ist sie zu flach, dann laufen Sie Gefahr, einen Hook zu spielen. Ist sie zu steil, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie einen Slice spielen. Doch auch dieses Problem kann man lösen. Nehmen Sie Ihre normale Ansprechposition ein, legen Sie dann zwei Golfschläger auf den Boden, einen parallel zur Ziellinie, einen anderen vor Ihre Füße. Nehmen Sie als Nächstes den Schläger zurück, allerdings nicht bis zum höchsten Punkt des Rückschwunges, wie Sie es normalerweise tun würden, sondern nur bis zu dem Punkt, an dem Sie Ihre Handgelenke abwinkeln. Achten Sie nun auf den Winkel des Schlägerschaftes und ziehen Sie vom Griffende zum Boden eine imaginäre Linie, wie auf den Bildern durch den roten Pfeil ersichtlich. Zeigt die Linie außerhalb des Balles, ist die Schwungbahn zu flach. Zeigt sie allerdings zu dem Golfschläger vor Ihren Füßen, dann ist Ihr Schwung zu steil. Verläuft sie jedoch zwischen der Ziellinie und der Linie vor Ihren Füßen, dann schwingen Sie Ihren Schläger in der korrekten Schwungbahn. ❖

WEM NÜTZT WINTERFÜTTERUNG?DIE TIERE

58 KLIPP Februar 2008 Halbzeit für den Winter und damit auch für das Füttern der Vögel. Wie sähe die Welt ohne unseren Einsatz für die zarten Federbälle aus? Jedenfalls trister, gerade jetzt, wo es uns selbst wenig ins Freie zieht, sieht man einmal vom Schiurlaub ab. Die grauen Tage werden durch Meisen und all die anderen Piepmätze fröhlicher und man hat etwas für die Tiere getan, gerade jetzt, bei Eis und DassSchnee.dieVögel im Winter energiereiche Samennahrung brauchen, ist aufs Erste hin einleuchtend, und hat sich nicht auch die Umwelt stark verändert, fehlen nicht die Laubbäume, die Büsche und Hecken, wo sollen denn die Vögel heute noch was zu fressen finden? Haben wir Menschen nicht den Lebensraum schon so stark verändert, dass sich daraus geradezu eine Verpflichtung ergibt, den schwächsten und kleinsten über die raueste Zeit im Jahr Diehinwegzuhelfen?Winterfütterung hat allerdings eine lange Tradition und wurde auch schon praktiziert, als die historisch gewachsene Kulturlandschaft, ein Paradies für die Vögel, noch intakt war. Damals fiel auch noch einiges unabsichtlich ab, Finken und Ammern pickten sich halb verdaute Haferkörner aus den Rossäpfeln am Wegrand, und Rebhuhn wie Steinhuhn fanden sich bei den Heuhütten ein, wo so manches Gräslein nicht unter dem Schnee begraben war. Tatsache ist, dass es um die Vögel schlecht bestellt wäre, wenn sie wirklich auf unsere Fütterung angewiesen wären. Der weitaus größere Teil unseres Landes wird ja nicht durch die Fütterung abgedeckt, weder in den waldreichen Bergen noch im DieAckerland.Nutznießer der Fütterung sind wir Menschen: Wir dürfen uns an diesen Wesen freuen, Anteil nehmen an ihrem Leben, sie besser kennen lernen, ihre Gestalt, ihr Verhalten, die Rangkämpfe, die winterlichen Rufe. Kennen ist die Grundvoraussetzung zum Lieben, nur dann setzen wir uns für die Tiere auch sonst ein, sind sie uns nicht Soeinerlei.wird die Winterfütterung zu einem wichtigen, ja einmaligen Instrument, um den Kontakt zu den Wildtieren zu halten und um für den Naturschutz ein offenes Ohr zu haben. Natürlich werden bei der Fütterung auch Fehler gemacht, werden statt unterschiedlichster Körner Essensreste vorgelegt, salzige und süße, manchmal sogar verdorbene. Aber auch daraus lernen wir Menschen. Und vielleicht reichen die zarten Bande des Verstehens und der Zuneigung zwischen Gartenbesitzer und Vogel auch so weit, dass im kommenden Frühjahr die Futterperiode nicht nahtlos in eine der kurz geschorenen Rasenwüsten übergeht. Ein Garten, wie klein er auch sein mag, könnte den Tieren das ganze Jahr viel bieten, hier einen verblühten Löwenzahn, dort eine nicht geerntete Ribisel. So könnten wir richtige Ganzjahresfreunde werden. ❖

Dr. Andreas Kranz, Wildökologe der Steirischen Landesjägerschaft

„Der letzte Weynfeldt“ Martin DiogenesSuter Adrian Weynfeldt, Mitte nationalenechergeselle,großbürgerli-fünfzig,Jung-Herkunft,Kunst-xpertebeieineminter-Auktionshaus,lebt in einer riesigen Wohnung im Stadtzentrum. Mit der Liebe hat er abgeschlossen. Bis ihn eines Abends eine jüngere Frau dazu bringt,sie – entgegen seinen Gepflogenheiten – mit nach Hause zu nehmen. Am nächsten Morgen steht sie außerhalb der Balkonbrüstung und droht zu springen. „Österreich in Wort & Schild“ Jörg-Martin Willnauer Edition Gutenberg Ö sterreich in Wort & Schild ist eine Anmaßung. Der Buchtitel weckt Erwartungen,die nicht erfüllt werden können. Mit an Sicherheit grenzenderWahrscheinlichkeit finden sich in Österreich über 100 Millionen Schilder und zweifellos zahllose Worte. Auf jeden Bewohner dieses Landes entfallen also mindestens 13 Schilder. Von der Anzahl der Worte ganz zu schweigen.

„Wunderwelt – Eine Geschichte des menschlichen Körpers“ Dr. Med. Marcus Franz, Dr. Karin Gruber Verlagshaus der Ärzte D as Buch bietet einen Überblick über den menschlichen Körper, wie er als Ganzes funktioniert. Es eignet sich zum Nachschlagen ebenso wie zum Schmökern. Die verschiedensten alltäglichen Phänomene werden beleuchtet, wobei sich immer wieder herausstellt, dass hinter den selbstverständlichsten Dingen die faszinierendsten Mechanismen stecken können. Wir sind eben alle Wunder.

Alle Bücher erhältlich unter: www.webbuch.at in Graz, Kapfenberg,Deutschlandsberg,Liezen,Hartberg,LeobenundFeldbach

BÜCHER

Lesestoff Bestsellerliste

„Die Abgestellten – Ein Nachruf auf den festen Arbeitsplatz“ Günter Ogger C. Bertelsmann Wir alle sollten uns mit dem Gedanken vertraut machen,dass auf jedem VgungsverhältnisBeschäfti-einerfallsdatumklebt:

59KLIPP Februar 2008 Belletristik „Der letzte Weynfeldt“ Martin SuterDiogenes „Die Hexe von Portobello“ Paul CoelhoDiogenes „Die morawische Nacht“ Peter Handke Suhrkamp „Die Vermessung der Welt“ Daniel Kehlmann Rowohlt „Abendland“ Michael Köhlmeier Hanser Sachbuch „Die Walleczek-Methode – Das Kochbuch“ Sasha Walleczek Ueberreuter „The Secret – Das Geheimnis“ Rhonda Byrne Goldmann, Arkana „Ich bin dann mal weg“ Hape Kerkeling Malik „Eine Kirche, die Zukunft hat“ Helmut Krätzl Styria „Kochschule“ Ewald Plachutta Brandstätter

„Kochen für Kinder – Das große GU Kochbuch“ Dagmar von Cramm Gräfe und Unzer Verlag Frisch,knackig und gesund – so soll Kindernahrung sein. Doch Kinder essen mit Augen und Ohren. Sie greifen gerne zu,wenn etwas schrill aussieht oder beim Kauen lustig knistert. Was groß und stark macht,ist meist unwichtig,was bunt und ungesund ist,dafür oft umso interessanter. Die Autorin bietet 250 einfallsreiche,gesunde Rezept-Ideen für die Ernährung von Kindern ab dem ersten Tag. Unkompliziert in der Zubereitung,abwechslungsreich und dem Alter entsprechend.

„Der Supercode – Eine Erfindung, die den Tod brachte“ Eric BasteiSmitLübbe In seiner Dachstube entwickelt der Fernsehmechaniker Jan Sloot ein revolutionäres Verfahren,das die Elektronikindustrie völlig auf den Kopf stellen würde. Doch zwei Tage,bevor das große Geschäft abgeschlossen werden soll,fällt der Erfinder auf seiner Terrasse tot um. Fieberhaft sucht man nach seinem Supercode. All dies ist wirklich geschehen – eine schier unglaubliche Geschichte mit geheimen Treffen, mysteriösen Experimenten,windigen Finanziers und allem,was die internationale Geschäftswelt an Tricks und Intrigen zu bieten hat.

Der Niedergang der Angestelltenklasse ist nicht aufzuhalten,und Günter Ogger analysiert Aufstieg und Fall der Ahnungs- und Sorglosen im Büro vor allem als Folge einer nicht mehr finanzierbaren Versorgungsmentalität,die im globalen Wirtschaftsleben neuen,flexiblen Strukturen weichen muss. Seine brillant zugespitzten Thesen werden manchen verärgern,viele provozieren und keinen unberührt lassen.

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