Der Sommer im KLIPP
Von
Fußball-Welt
Corona-Buch:
2EuroVerlagspostamt 8020Graz, P.b.b.GZ02Z033225M,Juni/Juli2022 Silvia Schneider zeigt viel Geschick Staunen über skills.lab in Wundschuh bei Graz Gnaden des Alten Hermann Schützenhöfer macht Christopher Drexler zum LH Erschütternde Fakten Martin SprengerUNSER EIGENSTROM
Solarstrom für Ihr Mehrparteienhaus –direkt von Ihrem Dach
SPOTS
03Sie zeigt viel Geschick
Moderatorin Silvia Schneider
04Ein Lebenskünstler
Als „Mister Ferrari“ wurde Heribert Kasper zur Marke
05„ Over the Rainbow“ Schullin präsentiert neue Kollektion am Schloßberg
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06RÜCKTRITT: LH Schützenhöfer Was wird von ihm bleiben?
07Neofeudale Hofübergabe Steirer entscheiden 2024, ob Drexler „der Beste ist, den wir haben“
08 AUFTRITT: Ein neuer LH von Gnaden des Alten Schützenhöfer macht Drexler zum LH. Dieser will alten ÖAAB-Spezi Werner Amon in Regierung holen.
09 Gelingt Anton Lang mit der SPÖ Sprung aus dem ÖVP-Schatten?
10Ernüchternd und vernichtend Martin Sprengers Faktencheck nach zwei Jahren Pandemie
HINTERGRUND
12„Ölverbrauch wird noch steigen“ Energie-Experte Karl Rose zu den Klimazielen
13 „Man kann das als Stimmenkauf sehen“ ÖVP-Stadtrat Riegler wegen Direktzahlungen der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr
SPORT
20Labor für großes Fußball-Kino skills.lab in Wundschuh revolutioniert mit digitalem Fußball-Simulator das Training von Profi- und Amateur-Klubs
VERKEHR & UMWELT
24Auto-Abos nehmen Fahrt auf
24 VIRTUAL VEHICLE: Starker Auftritt
Der SOMMER im KLIPP
26Wenn uns Staunen erfasst Eggersdorf: Welturaufführung einer Sinfonie im Wald
28 „Umi, eini, obi, aufi und außi“ Motorfans bald unterwegs im Reich des „Fürsten Didi“
30 Versteckter Luxus für Geldadel Die Villa Nai 3.3 auf der Insel Dugi Otok in Kroatien
32 Mit dem E-Bike unterwegs ... ... im Salzkammergut – vom naturbelassenen Hintersee aus
34 Ein Überbleibsel der Eiszeit Der Gardasee mit Palmen, Weingärten, Olivenhainen
STANDARDS
05Klipper
18Lilly
35Buchtipps
Medieninhaber und Herausgeber: KLIPP Zeitschriften GmbH & Co KG Mohsgasse 10, 8020 Graz Redaktion und Post-Adresse Weidenweg 8, 8502 Lannach office@klippmagazin.at
Officemanagement: Isabella Hasewend
Redaktion/Autoren: Jürgen Lehner, Isabella Hasewend, Helmut Dietl, Reinhard Schuch, Alina Kirchmayer, Martina Tosch, Elisabeth Hewson Coverfotos: Salzkammergut Tourismus / Katrin Kerschbaumer (Radfahren), ORF / Regine Schöttl (Silvia Schneider), Heimo Ruschitz (Skills. lab und Corona) Produktionsleitung: Isabella Hasewend Produktion: Christian Wallner Lektorat: L.R. Druck: Dorrong, Graz Abonnentenpreise: Jahresabo: 20 Euro, Zweijahresabo: 35 Euro Vertrieb: Postversand Erscheinungsort: Graz, Verlagspostamt 8020 Graz, P.b.b.
Nächste Ausgabe: September 2022 www.klippmagazin.at
Sie zeigt viel Geschick
Moderatorin Silvia Schneider glänzt nicht nur beim Kochen. Das kommt nicht von ungefähr. Mit ihrer natürlichen Art bei ihren Auftritten ist Silvia Schneider zu einer gefragten Moderatorin und Gastgeberin bei den verschiedensten PR- und Werbe-Events in Österreich geworden. Verkörpert sie doch – oft auch im Dirndl gewandet, blond –die junge, österreichische Frau von heute. Über mehrere Jahre hinweg war sie die Partnerin an Andi Gabaliers Seite. Es wurde nie öffentlich breit getreten, warum die beiden sich getrennt haben. Eines darf man annehmen: Die beiden hätten das Zeug gehabt, ein „Power-Couple“ für die österreichische Werbebranche abzugeben. Übrigens: Andreas
Gabalier hat kürzlich seine neue Single mit dem Titel „Bügel dein Dirndl g‘scheit auf“ („… ye, ye, ye, du bist so schön anzusehn …“) und sein Album „Ein neuer Anfang“ vorgestellt. Silvia Schneider versteht es aber nicht nur, in Ihrer ORF-Sendung „mit dem Kochlöffel zu hantieren“,
sondern zeigt auch im Duo mit Armin Assinger ihr Talent für die Kamera. Kürzlich brillierte Silvia Schneider bei ihrem Auftritt in der ShoppingCity Seiersberg im Rahmen der dortigen Kulinarik-Tage. Die Eigentümer Christian Guzy und Martin Klein: „Ein Meilenstein
im Rahmen unserer großen GastroOffensive.“ Mit Johann Schmuck (Restaurant Broadmoar in der Weststeiermark) gab Schneider live am Schauplatz ihre Kochkünste zum Besten. Die Gerichte, die der Koch mit ihr gemeinsam zubereitete, konnten dabei von steirischen Kulinarik-Begeisterten direkt vor Ort verkostet werden. Als „Vorspeise“ gab’s hausgemachte Gnocchi von „la piazza“.
10 Jahre Grossauers „el Gaucho“
Die Familie betreibt von Graz aus eines der führenden „Gastronomie-Imperien“ in Österreich. An der Spitze Motorsportund Oldtimer-Fan und Jäger Franz Grossauer als „Patron“. Es war ein wahrlich würdiges Fest, das man anlässlich der 10 Jahre el Gaucho im Landhaus in der Grazer Innen-
stadt feierte. Rund 200 geladene Gäste genossen die Steak-DinnerParty, aus der dank der sommerlichen Abendtemperaturen ein Gassenfest wurde. Eine Premiere: Zu später Stunde wurde aus dem Sterne-dekorierten Gourmettempel eine Disco mit Live-DJ-Musik.
SPOTS
Ein Lebenskünstler
Als „Mister Ferrari“ wurde Heribert Kasper zu einer Marke
„Over The Rainbow“ am Grazer Schloßberg
Wer in der Öffentlichkeit stehen will, der muss manchmal auch viel aushalten und auch ein wenig da und dort in die Rolle des lustigen „Kasperls“ schlüpfen. Bei 17 Grad Wassertemperatur in den Wörthersee einzutauchen, zu springen, auch wenn es heraußen noch viel weniger Grade hat und das in einer Badehose, versteht sich – und dabei in die Objektive der Kameras von Fotografen zu lachen, dazu gehört schon viel Überwindung. Dieser Auftritt von Heribert Kasper bei der jährlichen Saisoneröffnung im Werzer Resort in Pörtschach ist mittlerweile nahezu zu einem Ritual geworden.
Doch Heribert, wie er von Freunden genannt wird, oder der Heri, hat in seinem Leben weit mehr hinnehmen müssen. Davon erzählt er nun in seinem Buch „Alles Sport.Auto“. „Da wird nichts getunt, ich habe alles erzählt, wie es war“, so Kasper. Niedergeschrieben wurde es von Sportjournalist Klaus Pfeiffer. Der Leser wird in die Erlebniswelt der Sportwagen mitgenommen – mit Geschichten um Sportler, Stars oder den Bundespräsidenten. „Ich habe beruflich viel erreicht, privat einiges verhaut“, zieht der 68-Jährige Bilanz und lässt im Buch auch unter die Motorhaube in sein Privatleben blicken.
Modeschöpfer machen es, Juweliere selten: die Präsentation der neuen Kollektion. Bei Schullin hat das Tradition. Jedes Jahr gibt’s eine neue Kollektion, beeinflusst von Ereignissen im Weltgeschehen, durch Zeitgeist und überraschende Fundstätten. Und so begaben sich 120 geladene Gäste aus Presse, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft dem Regenbogen folgend auf den Grazer Schloßberg. Im Ambiente der alten Kanonenbastei präsentierte Schullin die neue Kollektion „Rainbow“. „Sie steht für die Öffnung des Mindsets, eine positive Zukunftseinstellung und den Mut, neue Wege zu gehen“, so Hans Schullin bei der Präsentation. „Nach dem lebensspendenden Nass erstrahlt der
Regenbogen in voller Anziehungskraft, ist aber nie ganz fassbar. So führt er uns immer weiter, zu neuen Entdeckungen, denn seine beiden Enden versprechen das, wonach wir suchen.“ Nach dem Begrüßungsempfang mit Schullini-Cocktail und Canapés, präsentierten die Models auf dem Catwalk die neuen Schmuckdesigns. Mit dem Auftritt einer Sängerin ließen die Gäste den Abend zu den Klängen
von „Over The Rainbow“ über den Dächern von Graz ausklingen.
... schmückt sich nicht mit fremden Federn
Enduro-Biker Bernd Dorrong
Ein Biker voll in Action. In unserem Fall ist es der Grazer Bernd Dorrong, 38. Sein letzter Stockerlplatz war der Österreichische-Vizemeister-Titel im Downhill in seiner Altersklasse. „Downhill-Rennen sind ein gutes Training“, macht er klar, dass er – „früher bin ich Crosscountry gefahren“ – heute meist im Enduro-Bike-Sattel sitzt und Rennen fährt.
Die Herausforderung im Unterschied zu Downhill – „da fährt man vor dem Rennen mit dem Lift hinauf und einmal am Tag runter. Bei Enduro-Rennen gibt’s an einem Tag mehrere „Stages“ (Sonderprüfungen) zu bewältigen. Da muss man in einem vorgegebenen Zeitfenster zuerst die anstrengende Auffahrt zum Start schaffen, gewertet wird dann, wie schnell man es nach unten schafft.“ Danach geht’s zur nächsten „Stage“, bis zu fünf an einem Tag. Am Ende siegt der, der die beste Gesamtzeit aufweist. Bis zu 50 km und 2.000 Höhenmeter haben die Racer dann oft in den Wadln.
Multi-Sportler Bernd Dorrong (im Winter ist er als Freerider unterwegs) kennt
man nicht nur in der Sport-Szene, sondern auch als „Business-Mann“. Seine Firma Druckerei Dorrong hält er mit 45 Beschäftigten genauso fit wie sich selbst. Um gegen die Größeren am schwierigen Markt zu bestehen, muss Teamarbeit funktionieren.
Apropos Team: Unterstützt, „supported“, heißt es auf Neudeutsch, von Unternehmen wie dem Schweizer Bekleidungsausstatter TSG, Garmin, Friesis Bikery, dem Fahrradhersteller Specialized stellt Bernd Dorrong das einzige österreichische Enduro-Team, das bei der Enduro World Series mitfährt und auch Erfolge einheimst.
Corona war der Auslöser, dass er nicht so wie gewohnt trainieren konnte. „Daher überlege ich noch, wann ich das nächste Mal an den Start gehe.“ Denn Risiko ist jedes Mal dabei: „Im Laufe der Jahre hatte ich Schulterverletzungen, sind mir mehrmals einige Bänder kaputt gegangen, gab’s lädierte Knöchel und Prellungen sowieso, aber – zum Glück noch keine Operation.“
Foto: Kasperteam Anne Maria und Hans Schullin mit Models. Fotos: Schullin / Geophostyriarte-Festival
„Wir sind dann ein Monat lang unterwegs, auf Reisen, und spüren schon das Kribbeln im Bauch“, versucht styriarte-Intendant Mathis Huber in der Programmbroschüre den Musikliebhabern Appetit darauf zu machen. „Wir haben Reisen, Wandern, Urlaub – und noch viel mehr, was Spaß macht, zu einem bunten musikalischen Programm verpackt. Weltreisen sind dabei, Wege durch das weite Land der Phantasie, aber auch schmale Pfade durch Streuobstwiesen in der Oststeiermark.“ Und die einzelnen Stationen auf dieser Reise klingen verlockend: Ein „Sommer im Club Naxos“, „Fest der Stimmen“ im Schloss Eggenberg, „Wenn Komponisten reisen“, der „Marco Polo aus Marokko“, „Prachtvoll in Stainz“, „Bella Italia“, „Wir treten in die Pedale“, „Dem Himmel ganz nah“, „Alle auf Kur“, Wien bis Hollywood und retour.
Bildtexte: Jordi Savall erobert sich mit dem styriarte Festspiel-Orchester und Charpentiers „Te Deum“ sowie Bachs Magnificat die Pfarrkirche in Stainz zum zweiten Mal. Sandy Lopicic macht mit seiner Operetten-Revue Station „Im weißen Rössl“.
Neulich beim Lesen im Kaffeehäferl
Zukunftsforschung ist eine meiner Lieblingsdisziplinen, sie erinnert mich an das Kaffeesudlesen. Allerdings gibt es zur Zukunftsforschung viel mehr Bücher und Zeitungsartikel als über das Kaffeesudlesen. Das ist ungerecht. Manche Zukunftsforscher sind Berühmtheiten und wissen, was in zehn oder zwanzig Jahren sein wird. Z.B., dass 3D-gedrucktes Fleisch bald eine wichtige Rolle spielen wird. Dieses Fleisch besteht aus Pflanzenzellen und könnte die Massentierhaltung überflüssig machen. Nur absolute Fleischgourmets werden dann noch Fleisch essen, das von glücklichen Tieren kommt und sehr teuer ist. Andere drucken sich ihr Billig-Steak einfach aus. Ich kann als mein eigener Zukunftsforscher voraussagen, dass ich kein gedrucktes Fleisch essen werde. Eher speise ich gepresste Sojabohnen.
Als Polit-Entertainer und in der Rolle als TV-Provokateur auf oe24 - davon lebt heute der Ex-Politiker und Haider-Verfechter Gerald Grosz - sucht man natürlich jede gute Auftrittsmöglichkeit. Mehr Aufmerksamkeit als bei der kommenden Bundespräsidentenwahl wird Gerald Grosz nie mehr „kostenlos“ auf sich ziehen können. Daher seine Kandidatur. Gerald Grosz versteht es, verbal seine persönlichen PR-Botschaften öffentlichkeitswirksam an den Mann und an die Frau zu bringen. Grosz, der sich schon vor Jahren geoutet hat, stellte kürzlich sein Buch „Zeit für Sauberkeit“ vor. Es habe sich ein System der Parvenüs, der Emporkömmlinge gebildet, die den Rachen nicht vollbekommen können. „Ich selbst war seit meinem 21. Lebensjahr mit Versuchen konfrontiert, mich
zu korrumpieren“, so Gerald Grosz bei der Präsentation seines vierten Buches. Ja, wo erschienen? Im nationalkonservativen Leopold Stocker Verlag.
Happy Birthday für Klammer-Entdecker
Charly Kahr war es, der an Franz Klammer und dessen wilden Fahrstil glaubte, als dieser Anfang der 1970er-Jahre erstmals im Weltcup die schwierige Planai-Abfahrt gewann. Heute ist Innsbruck-Olympiasieger (1976) Franz Klammer - er gewann vor Bernhard Russi - Österreichs Ski-Legende. Er versetzte
Millionen Ski-Fans nahezu in eine Ekstase. Charly Kahr, damals Abfahrtstrainer der Herren-Mannschaft, ist (zufällig) Schladminger und feierte als „Trainerlegende“ kürzlich seinen 90er am Fuße der Planai. Dort betreibt seine Familie ein Café - es ist ein Treff, besonders auch zum Nightrace.
Einige Zukunftsforscher glauben, dass sich in der westlichen Kultur Insekten als Nahrungsmittel durchsetzen werden. Was in Asien weit verbreitet ist, wäre dann eines Tages bei uns im Billa erhältlich. Also eventuell. Bis dahin dauert es aber noch, und die Heuschrecken, Käfer und Raupen sind hierzulande relativ sicher. Zu einem anderen Thema der Zukunftsprognostiker, der großen Hoffnung E-Mobilität, gibt es immer noch mehr Fragen als Antworten. Wie lange hält der Akku? Wie weit kann ich fahren? Woher kommt der Strom? Elektroautos haben einen schlechten Ruf in der Ökobilanz und sind möglicherweise nicht die erhoffte Lösung. Weil konkrete Voraussagen schwierig sind, spricht man in der Zukunftsforschung gerne von Megatrends -soziokulturellen, konsumatorischen und ökologischen. Man nennt Megatrends auch die Blockbuster des Wandels oder globale Cluster. Die Sprache der Zukunftsforscher ist so blumig oder so abstrakt wie jene der Kaffeesudleser. Oft hört man von Casual Feminism: Der Begriff bedeutet, dass sich Feminismus im Alltag eingebürgert hat, auch Männer handeln immer öfter feministisch. (Ich muss das bei mir besser beobachten.) Ebenso ist Casual Sex (zwangloser Sex ohne große Gefühle) angeblich ein großer Trend Das gab es in Wahrheit schon immer, aber vielleicht nicht so häufig. Meistens beschreiben Zukunftsforscher das, was man ohnehin sieht, die Entwicklung der Megacitys etwa oder die Veränderungen in den sozialen Rollen von Männern und Frauen. Kein Zukunftsforscher hat meines Wissens den Krieg in der Ukraine vorhergesehen. Keiner weiß, wie dieser Krieg ausgehen wird. Plötzlich hat sich der Megatrend Sicherheit in Luft aufgelöst, der neue Megatrend in Europa heißt Aufrüstung, und neue Länder streben wegen des Aggressors Russland in die Europäische Union. „Durch Corona haben wir Tools für künftige Krisen, wir schaffen unsere zukünftige Entwicklung“, sagte ein bekannter Zukunftsforscher. Das war vor dem Ukrainekrieg. Jetzt ist alles anders, Gas,Öl, Weizen sind prekär geworden, alles wird teurer. Und es ist zu fürchten, dass die Ukraine den Krieg verlieren wird. Ich habe das in meinem Kaffeehäferl gelesen
Reinhard Schuch„... spüren das Kribbeln im Bauch“
„Grosz for president“Planai-Team gratuliert: Reinfried Prugger, Natalie Gilan, Sepp Anichhofer, Charly Kahr mit Frau, Markus Zeiringer und Thomas Pitzer (v.l.). Gerald Grosz (li.) mit Verlagschef Wolfgang Dvorak Stocker Foto: Planai Foto: Ares Verlag Foto: Nikola Milatovic Foto: Nikola Milatovic Foto: Marija Kanizaj Sandy Lopicic mit rockigem „Im weißen Rössl“ Jordi Savall in Stainz
Rücktritt
Was wird von IHM bleiben?
Hermann
Hermann Schützenhöfers Biografie trägt den Titel „Politik als Beruf“. Diese ist anlässlich seines 70ers erschienen. Die Autoren kommen aus einem näheren Umfeld, daher wenig Pointiertes, also kaum Chancen für einen Bestseller.
In den beiden Corona-Jahren gab sich Schützenhöfer als Hardliner bei den Maßnahmen, sprach sich schon früh für die heiß diskutierte Impfpflicht aus – bis heute ist sie umstritten – und tätigte auch abschätzige Aussagen gegenüber Impf-Skeptikern. Kryptisch und typisch waren auch seine Auftritte im Zusammenhang mit den Whats-App-Skandalen in der ÖVP, die letztendlich mit dem Rücktritt von Sebastian Kurz ihren Höhepunkt hatten. Angeregt wurde die Biografie als Dankeschön-Geste von Christopher Drexler, auch nicht immer „trittsicher“. Dieser prophezeite Sebastian Kurz noch wenige Wochen vor dem Rücktritt als Kanzler: Kurz werde später einmal in einem Atemzug mit Leopold Figl und Kanzler Bruno Kreisky genannt werden.
Gefiel sich selbst
„Ich geh’ schweren Herzens“, gibt Hermann Schützenhöfer zu und einen kleinen Einblick in sein Seelenleben. Er genoss es, wenn ihn, den ÖVP-Landesvater, Wiener Medien zu Problemen und Vorgängen in der Innenpolitik um seine Einschätzung fragten. Stand er doch jahrzehntelang als Stellver-
treter und Nicht-Landeshauptmann wenig beachtet in der zweiten Reihe im Schatten erfolgreicher Parteifreunde. Erst seit 2015 genießt er – nur durch die Matura des Lebens gereift – als Nachfolger von Franz Voves als Landeshauptmann den Platz an der Sonne. Voves wurde bei der 70er-Feier in der AK am 7. Mai 2022 als Ehrengast heftig beklatscht. Übergab er doch das Amt des Landeshauptmannes 2015 praktisch über Nacht kampflos an seinen Freund Hermann. Mit ihm leert er noch bis heute so manches Gläschen.
Christopher Drexler galt jahrelang als Kronprinz und Nachfolger von Hermann Schützenhöfer und steht ab heute als nächster Landeshauptmann fest. Die Bestellung und Wahl im Landtag ist nur noch ein formale Angelegenheit. Dies deshalb, weil das ÖAAB-Duo Schützenhöfer und Drexler das innere Machtzentrum der steirischen ÖVP bildet. Der Wirtschaftsbund und Bauernbund waren unter Josef Krainer, aber auch noch in der Ära Klasnic mächtige Teil-Organisationen. Bei der neo-feudalen „Hofübergabe“ sind sie kein Reibe-Baum mehr. Drexler verdankt seine Karriere nur Hermann Schützenhöfer. Er folgte diesem in allen Funktionen im ÖAAB – bis zum Obmann und jetzt Landeshauptmann. Hermann Schützenhöfer wiederum hat seinen Aufstieg in der Partei dem 2009 verstorbenen ÖAAB-Chef Franz Wegart zu verdanken. Ein weiterer
Geschichte
Förderer war der 2019 verstorbene Gerhard Hirschmann, der ihm seit Schützenhöfers Zeit als Junge-ÖVPObmann freundschaftlich verbunden war.
nämlich Schickhofer mit Handschlag sein persönliches Ehrenwort gegeben, die Wahl ohne dessen Zustimmung nicht vorzuverlegen. Diese wäre erst im Mai 2020 gewesen. „Wäre“ deshalb, weil dann Corona kam. Doch Schützenhöfers Wortbruch führte ihn zum späteren Wahlsieg. Sebastian Kurz war es gelungen, zum zweiten Mal die ÖVP im Frühherbst 2019 in einer Nationalratswahl zum Sieg zu führen. Im Sog seines Erfolgs, einem Allzeit-Hoch der ÖVP, machte sich der ewige Zweite Schützenhöfer dann bei der Landtagswahl zum strahlenden Wahlsieger. Der 24. November 2019 wurde damit zum glücklichsten Tag in seinem politischen Leben.
Aufgewachsen am Pfarrhof
Geboren wurde Hermann Schützenhöfer im niederösterreichischen Edlitz bei Aspang. Der Vater war Landarbeiter im Umfeld der Pfarre. Hermann wuchs am Pfarrhof auf, besuchte die Volks- und Hauptschule und war ein fleißiger Ministrant.
Vom Lehrbuam
zum Landesvater mit „Handschlagqualität“
So beginnen die Autoren Schützenhöfers Biografie. Es ist der Sonntag, 24. November 2019, 17 Uhr. Zitat: „Im Fernsehen erscheint das ORFHochrechnungsdiagramm zur steirischen Landtagswahl: Der Balken für die von Hermann Schützenhöfer geführte steirische Volkspartei schnellt um 7 Prozent auf mehr als 36 Prozent in die Höhe, jener der SPÖ sinkt um 6 Prozent auf nur mehr 23 Prozent. Unbeschreiblicher Jubel bei den Funktionär*innen und Wahlhelfer*innen, die in der Parteizentrale am Karmeliterplatz 6 gebannt auf die Hochrechnung gewartet haben, bricht aus. Hermann Schützenhöfer wird als der große Wahlsieger gefeiert, die Volkspartei, die 2005 die Mehrheit um den seit 1945 60 Jahre hindurch ununterbrochen gestellten Landeshauptmann verloren hatte, ist wieder mit Abstand stärkste politische Kraft im Lande.“
Geschlagen, Wahlverlierer, ist sein Koalitionspartner Michael Schickhofer (SPÖ). Der 39-Jährige trat daraufhin zurück. Anton Lang kam. Ein Misston blieb: Schützenhöfer hatte
Seine politische Prägung basierte darauf, als der Vater, dann schon in Wien Bauarbeiter, nach Schützenhöfers Schilderung sich weigerte, der roten Bauarbeiter-Gewerkschaft beizutreten und daraufhin entlassen worden sei. Dieses Bild des „ratlosen Vaters“ sei für ihn später der Antrieb gewesen, gegen den Betriebsterror gewerkschaftlicher Allmacht anzukämpfen. Die Familie siedelte nach dem Hauptschulabschluss nach Kirchbach in die Oststeiermark. Hermann besuchte den Polytechnischen Lehrgang und erhielt darauf einen Lehrplatz beim örtlichen Gemischtwarenhändler. Dort schloss er auch seine Lehre ab.
Was wird an Erinnerungen bleiben?
In der ÖVP-Chronik, dass er nach zehn Jahren am grünen Tisch und nach 14 Jahren wieder den Landeshauptmann für seine Partei zurückholte, den die ÖVP zuvor über 60 Jahre in der Steiermark für sich gepachtet hatte. Mit seinem Wahlsieg im November 2019 kehrte in der steirischen ÖVP das verloren gegangene Selbstbewusstsein wieder zurück.
Erstmals aufmerksam auf sich machte er als ÖAAB-Funktionär im Jahr 1984 mit seiner Forderung nach einem Mindestlohn für Arbeitnehmer. Als weiteren Erfolg führt er die Gemeindefusionen in der Steiermark von 542 auf 286 in der
Schützenhöfer ist ab 5. Juli 2022
SPÖ-ÖVP-Koalition mit Franz Voves an. Für ein bleibendes Image als christlich-sozialer Leuchtturm-Politiker fehlte es an Taten und Aussagen. Sieht man von allgemeinen, erhabenen Formulierungen ab. Nie gab es einen Appell an die Kurzund-Co.-Regierung, dass das christliche Menschenbild als Grundlage der Politik auch Auswirkungen auf diese haben müsse. Auch nicht gegenüber der jetzigen Koalition. Schützenhöfer zieht die christlichen Werte nur selektiv heran („Arbeit gehört zum Sinn des Lebens“), meidet aber „wie der Teufel das Weihwasser“ diese bei den Themen Asyl, der unantastbaren Menschenwürde unabhängig von seiner Hautfarbe. Unangebracht auch seine Anmerkung in der Flüchtlingskrise, der Stundenlohn von 1,50 Euro für Asylwerber sei in Ordnung, denn jeder hätte ein Dach über den Kopf und müsste nicht hungern.
Drei Qualitäten wären vornehmlich entscheidend für einen Politiker, nimmt Schützenhöfer in seiner Biografie Bezug auf den Philosophen Max Weber: Leidenschaft, Verantwortungsgefühl und Augenmaß.
Wobei Weber aber anmerkt: „Leidenschaft im Sinne von Sachlichkeit, also der Hingabe zur Sache.“ Bezogen auf die christlich-soziale Lehre und deren Quintessenz. Die biblische Botschaft ist: „Wer in Not ist, der ist dein Nächster.“ Sein Leben als praktizierender Katholik trägt Hermann Schützenhöfer wie eine Monstranz vor sich her, hält diese hoch – um da und dort unbeachtet leichter darunter durch zu gehen?
Offensichtlich wäre für ihn nichts bitterer gewesen als ein schmuckloser Abschied.
Neofeudale Hofübergabe
Steirer entscheiden 2024, ob Drexler „der Beste ist, den wir haben“
„Ich hab’ so eine Angst davor entwickelt, ich kann es gar nicht anders sagen, dass man den Zeitpunkt nicht erwischt“, verrät Schützenhöfer ein wenig von seinem Seelenleben bei der Ankündigung seines Rücktritts und der kommenden Hofübergabe. Dass es auch ganz anders geht, zeigt das Land Tirol trotz großer Bauernschaft auf. Dort tritt Landeshauptmann Günther Platter nach 14 Jahren ab und es kommt am 25. September bereits zu Neuwahlen.
Ob Christopher Drexler, Schützenhöfers designierter Nachfolger, „der Beste ist, den wir haben, der ein Land führen kann, der Richtige für die Zukunft, in der Zeit, in der wir leben“, wie Schützenhöfer schwärmt. Als wäre diese Vorgangsweise in Gesetz gegossen, dass der Vorgänger den Nachfolger vorbestimmt. Dieser nur im Parteivorstand abgenickt wird. Nie der Gedanke daran, einen politischen Prozess der Meinungsfindung in der Partei vornehmen zu lassen.
Allein Schützenhöfers Versprechen
– „für seine Beliebtheit müssen wir noch was tun, ein Landeshauptmann fällt nicht vom Himmel“ – wird nicht reichen. Ein Beispiel dafür gibt Schützenhöfer selbst ab: Nur aufgrund der Strahlkraft, der Aura
Hermann Schützenhöfer, der aus eigenem Antrieb zurückgetretene steirische Landeshauptmann, geht mir nicht aus dem Kopf, so in Armin Thurnhers Kommentar „Schützenhöfer und die ÖVP“.
.... Mit Franz Voves, dem Sozialdemokraten merkwürdigen Andenkens, bildete er eine sogenannte „Reformpartnerschaft“, die von Voves’ Seite damit endete, dass er statt eines Parteifreundes Schützenhöfer zum Nachfolger als Landeshauptmann wählen ließ, was in der Tat kurios anmutete. Mit Unruhe erwarteten konservative Kreise bei rot wie schwarz, wie Schützenhöfer danach den reformpartnerschaftlichen Geist auslegen und weiterführen würde.
... Sogleich wechselte er den roten steirischen ORF-Stiftungsrat gegen einen schwarzen aus. Bei erster Gelegenheit brach er die Koalition mit der SPÖ.
... Damit war alles klar. Schützenhöfer erwies sich wie Voves als Parteipolitiker der alten Schule und fuhr fort, wie gehabt zu regieren, brav an der Seite des Bundesobmannes Sebastian Kurz, dessen message control auch
seiner eigenen Person hätte er es in der Politik nie nach ganz oben geschafft. Die Umstände führten dazu.
Einer davon war der „Verrat“ des SPÖ-Landeshauptmannes Franz Voves im Jahr 2015 an seiner Partei. Voves hatte die Landtagswahl knapp, aber immerhin, gewonnen. Er trat jedoch zurück und überließ völlig überraschend Hermann Schützenhöfer die Funktion des
Die Angst und Sorge, den Landeshauptmann für seine Partei wieder zu verlieren und dann ungewollt, wie etwa Waltraud Klasnic oder der legendäre Josef Krainer, in die Pension zu müssen, waren der Auslöser für einen Wortbruch. Schützenhöfer hatte seinem SPÖ-Gegenüber Michael Schickhofer mit Handschlag und Ehrenwort versichert – und es war auch im Koalitionspapier festgeschrieben –, dass der Termin für die nächste Landtagswahl nur gemeinsam festgelegt werde (siehe auch Kasten).
Landeshauptmannes. Es war, wenn man so will, auch Voves’ eigenartige Interpretation einer Reformpartnerschaft, dass er seinen „Spezi“ Hermann Schützenhöfer und keinen Parteifreund vorschlug. Seit dieser kuriosen Entscheidung trat Franz Voves auf keiner Parteiveranstaltung mehr auf. Obwohl er zehn Jahre Landeshauptmann war, kam es nie zu einem „Danke“ oder einer Verabschiedung in der steirischen SPÖ.
Schützenhöfer einen Wahlsieg eintrug und blitzartig auf Abstand zu Kurz ging, als das politische Glück diesen verließ. Heute formuliert er das so: „Dann hat uns der Sebastian Kurz in lichte Höhen geführt – er wurde bestialisch ausradiert.“ Als Bestie hält man kurz den Atem an. Während der Corona-Krise zeigte Schützenhöfer in einigen Auftritten, dass nur nicht-kirchliche Würdenträger den pastoralen Ton bis ins Unerträgliche zu steigern vermögen. Schützenhöfer gab bei seinen Auftritten im virologischen Quartett eine Art Corona-Kaplan Konfuzius und trug das Seine dazu bei, das Ressentiment der Corona-Empörten anzufachen. In der Steiermark attestiert man ihm volksschauspielerisches Talent. Vermutlich war der Kaplan nur eine Facette des Polit-Darstellers Schützenhöfer.
... Michael Häupl, kritisiert, weil er seinen Nachfolger nicht selbst bestimmt hat (mit leicht spöttischem Unterton): „Wir leben ja nicht mehr im Feudalismus, wo die politische Herrschaft Familiensache und Erbpacht war.“
... Die Art der Machtübergabe an sich bezeichnet Christopher Drexler nicht als „höfisches Gehabe“, sondern als
Weil aber Sebastian Kurz mit der türkisen ÖVP zwei Mal hintereinander überzeugend bei Nationalratswahlen erfolgreich war, einen echten Hype für die Türkisen auslöste, die FPÖ durch die Ibiza-Affäre in der Wählergunst völlig unten durch war, die Grünen in der Steiermark einer Vorverlegung aufgrund ihres Erfolges bei der Nationalratswahl zustimmten, kam es bereits am 24. November 2019 zur Landtagswahl. Der ursprüngliche Wahltermin wäre im Mai 2020 gewesen. Doch dann kam Corona. Den richtigen Zeitpunkt für seinen Abschied scheint Hermann Schützenhöfer „erwischt“ zu haben, sieht man sich die Umfragewerte jetzt an. Die 36 Prozent waren ein Allzeit-Hoch.
„republikanische Reife und demokratische Verantwortung“. So reift die Demokratie sanft in den Neo-Feudalismus hinüber.
... Und Thurnher fragt dann: Wie kann man den wenig beliebten Drexler beliebt machen? Und bemüht dann die „Krone“. Kann man Volksverbundenheit erlernen?fragt diese besorgt. Schützenhöfer: „Man darf nicht zu hölzern wirken. Man muss die Menschen mögen. Denn wenn ich die Leute nicht mag, gehen mir das Gemeindefest, die Einweihung des Altars und das anschließende Kirchfest mit Grillhendl und dem Krügerl Bier auf die Nerven. Wenn man die Leute aber mag, freut man sich, wenn man dort dabei ist.“ Dann kommt’s: „Nur draußen bei den Leuten erfährt man die Wahrheit.“
... Da kann man dem alten Polit-Kaplan nur ein Sprichwort zurückgeben, ebenfalls aus dem Grundfundus politischer Weisheit: Wer’s glaubt, wird selig.
Auftritt
Ein neuer LH, von Gnaden des Alten
Schützenhöfer
Vorweg: Die drei stärksten politischen Parteien im Parlament haben das Recht, jeweils einen Abgeordneten als Volksanwalt zu nominieren, die in der Öffentlichkeit – übrigens weit besser bezahlt als Abgeordnete – nicht zuletzt dank der wöchentlichen ORF-Sendung „Bürgeranwalt“ hohes Ansehen in der Republik genießen. Diese Funktion gilt aber von den Parteien selbst praktisch als „politisches Ausgedinge“.
Werner Amon wäre der Erste, der sozusagen in die Tagespolitik als Regierungsmitglied (wenn auch nur auf Landesebene) zurückkehrt.
Die groß aufgemachte Meldung der „Steirerkrone“, dass Werner Amon der Favorit des designierten Landeshauptmannes Christopher Drexler als Nachfolger in der Landesregierung sei, klingt danach. Wäre diese „Personalie“, die heute oder morgen dann offiziell wird, reine Spekulation oder nur ein Gerücht, würde nicht der „Steirerkrone“-Chefredakteur selbst als Verfasser namentlich unterfertigen.
Der Weststeirer Werner Amon, 53, schaffte es vor knapp 30 Jahren als junger ÖVP-Bündnisobmann in den Nationalrat – und sitzt dort heute noch, als Familienvater von vier Kindern. Christopher Drexler war damals in der Steiermark Obmann der Jungen ÖVP. Beide sind aus der Jungen ÖVP heraus –übrigens wie auch Drexler-Mentor Hermann Schützenhöfer – Berufspolitiker geworden, haben nie einen „Brotberuf“ erlernt und in der Privatwirtschaft oder in anderen Institutionen ihr Geld verdienen müssen. Ob aus alter Freund-
schaft oder nur aus Dankbarkeit Drexler seinen Spezi Amon in der Regierung haben will, weiß nur das Trio Drexler, Amon, Schützenhöfer. Auffällig ist die mögliche Personalentscheidung allemal.
Denn es war Sebastian Kurz, der den langjährigen im ÖAAB-Apparat verankerten Werner Amon, da und dort von Journalisten sogar einen „Dinosaurier“ genannt, im Jahre 2017 rasch als ÖVP-Generalsekretär entfernte. Werner Amon war von Reinhold Mitterlehner wiederum als solcher eingesetzt worden. Als Trostpflaster machte dann der türkise Heilsbringer Sebastian Kurz Amon zum Volksanwalt. Christopher Drexlers RückholAktion Amons in die Tagespolitik macht deutlich, welche große Rolle alte Seilschaften für politische Karrieren spielen.
Kommt es dazu, dann sehen kritische Funktionäre innerhalb der ÖVP, aber auch politische Beobachter außerhalb, darin einen verhängnisvollen, strategischen Fehler Drexlers. Amon ist zwar als ÖVPler vom alten Zuschnitt – „die Partei ist
alles, ohne sie bin ich nichts“ – und künftiger Personallandesrat (zuständig für Neueinstellungen und rund 9.000 Beschäftigte) sicher ein loyaler Unterstützer der Politik Drexlers, aber kein wirksamer Wahlhelfer.
Denn nüchternes politisches Kalkül, verbunden mit entsprechender Weitsicht, sieht anders aus. Jede Landtagswahl in der Steiermark wurde bisher von der jeweiligen Partei mit dem Abschneiden in der Landeshauptstadt Graz mit ihren 200.000 Wählern gewonnen oder verloren. Die Grazer gelten in ihrer Stimmabgabe als besonders launisch und unberechenbar. Siegfried Nagl hat das erst vor wenigen Monaten bei der Bürgermeisterwahl zu spüren bekommen. Und Hermann Schützenhöfer hatte bei der Landtagswahl 2015 sein Siegerstatement für den TV-Auftritt knapp nach 16 Uhr schon formuliert – da schlossen in Graz die Wahllokale –, als Franz Voves mit seinem guten Abschneiden in Graz noch Schützenhöfer deutlich vor der Ziellinie als Wahlsieger abfangen konnte.
Christopher Drexler werde daher
mit seiner mäßigen Beliebtheit Graz als Wählerhochburg „brauchen“ oder sonst straucheln. Einer, der das sicherlich verhindern könnte, wäre der nun im Vorjahr unfreiwillig zurückgetretene, aber immer noch populäre Ex-Bürgermeister Siegfried Nagl. Er stünde für ein Regierungsamt, 59-jährig und noch nicht pensionsberechtigt, bereit.
Mit Nagl als Wahlunterstützer, so prognostiziert man, würden die Chancen der künftigen Drexler-ÖVP wesentlich steigen, die Landtagswahl 2024 zu gewinnen. Doch Drexler kann offensichtlich aus persönlichen Gründen sich zu einem solchen Schritt nicht durchringen. Aber auch für die schwer angeschlagene Grazer ÖVP könnte ein Siegfried Nagl als Landesrat die Chancen des künftigen Spitzenkandidaten Kurt Hohensinner erhöhen, die ÖVP in Graz wieder zur Nummer 1 zu machen und damit eine Elke Kahr als neuerliche KPÖ-Bürgermeisterin zu verhindern.
macht Christopher Drexler zum Landeshauptmann. Dieser will alten ÖAAB-Spezi Werner Amon vom „politischen Ausgedinge“ in Regierung holenFoto: Parlamentsdirektion PHOTO SIMONIS Volksanwalt Werner Amon: will endlich auch ein „Regierer“ sein Foto: Heimo Ruschitz In Graz populär: Ex-Bürgermeister Siegfried Nagl.Könnte 2024 wirksamer Wahlhelfer sein.
Gelingt Anton Lang mit der SPÖ der Sprung aus dem ÖVP-Schatten?
In seiner Lebensplanung habe er daran nie gedacht, gab er zu. Anders als sein bisheriger Koalitionspartner Hermann Schützenhöfer.
SPÖ-Chef Anton Lang wurde einfach von den Umständen nach oben an die Landesspitze der steirischen SPÖ getragen. Angestrebt hat er diese nie. Als der damalige Landesrat Jörg Leichtfried 2016 zum geschäftsführenden Klubobmann in Wien im Parlament bestellt wurde, folgte ihm der Obersteirer aus Leoben/Vordernberg auf die Regierungsbank im Landtag.
Der letzte Karrieresprung ergab sich, als der als Zukunftshoffnung von Altlandeshauptmann Franz Voves eingesetzte Michael Schickhofer bei der Landtagswahl im November 2019 gegen Hermann Schützenhöfer krachend unterlag (36 zu 23 Prozent). Es war dies zum Zeitpunkt, als die türkise Euphorie um Sebastian Kurz am Höhepunkt war und Hermann Schützenhöfer im Sog des mittlerweile gestürzten ÖVP-Wunderwuzzis davon profitierte. Der Abgang von Michael Schickhofer erfolgte abrupt. Die SPÖ entschied sich dann für eine bequeme Lösung – und die hieß Anton Lang. Zumal auch von den Jung-Sozialisten in der zweiten Reihe um Max Lercher kein Aufmucken kam. Die Entscheidung im Parteipräsidium brauchte daher nur abgenickt werden.
Die weiblichen Regierungskollegen Doris Kampus, Ursula Lackner und die damalige Landtagspräsidentin Bettina Vollath – sie schied 2019 aus – kommen seit 2015 „draußen bei den Wählern“ gut an. Eine ernsthafte Alternative bei der Diskussion um die Nachfolge von Michael Schickhofer waren sie für die Partei aber offensichtlich nicht.
Eine Folge der Wahlniederlage war auch, dass der 4. Sitz in der 7-köpfigen Landesregierung zur Schützenhöfer-ÖVP wanderte. Damit spielt die steirische SPÖ nur noch die zweite Geige im Land. Anton Lang ist aufgrund der schwarzroten Koalition gleichsam stets als „Schatten“ des Landeshauptmannes bei offiziellen Anlässen präsent, konnte nicht wirklich an Profil gewinnen. Hermann Schützenhöfer verstand es unter Franz Voves als Stellvertre-
Opposition tut sich mit Drexler schwer
seinen Platz in Wien im Parlament.
Geht ein Fenster auf
Vertrauensvorschuss bei Landeshauptmann-Wahl ungewiss
ter besser, diese Rolle auszufüllen.
Anton Lang ist als Finanz- und vor allem als Verkehrslandesrat in den Medien präsent, hat aber den Steirern bisher nicht klarmachen können, warum sie 2024 seine Partei, die SPÖ, wählen sollen und nicht die ÖVP, die FPÖ, Grünen, Neos oder die KPÖ. Die ÖVP gräbt zumindest wieder das „Modell Steiermark“ aus. Doch das Programm der steirischen Sozialdemokraten ist schubladisiert. Die steirischen Jusos werden außerhalb der Partei kaum politisch registriert.
Eines hat Anton Lang mit dem designierten Nachfolger von Hermann Schützenhöfer als Landeshauptmann gemeinsam: Beide sind nicht in Graz wohnhaft: Anton Lang in Vordernberg, Christopher Drexler in Passail. Eine ungeschriebene politische Wahrheit, die da lautet, sagt: Wer eine Landtagswahl gewinnen will, der muss in Graz punkten. Und dazu muss er auch in Graz wohnhaft sein. Das war ja auch schon ein Handicap für den Lang-Vorgänger Michael Schickhofer, der seinen Lebensmittelpunkt in Weiz hatte. Die Grazerin Bettina Vollath – Franz Voves holte die Rechtsanwältin in die Politik, machte sie zur Landesrätin und später zur Landtagspräsidentin – wäre eine Hoffnungskandidatin für noch höhere Weihen gewesen. Sie blieb jedoch als Frau ohne wirkliche Hausmacht, weil auch Voves von ihr abrückte. Vollath fristet heute als EU-Abgeordnete in Brüssel auf einem Nebenschauplatz ihr politisches Dasein.
Die zwei einflussreichsten steirischen Gewerkschafter: Der ÖGBVorsitzende Horst Schachner wurde von Franz Voves jahrelang als Kandidat für parteipolitische Funktionen blockiert. Beppo Muchitsch, der Chef der Gewerkschaft BauHolz, hat nie eine Funktion in der Steiermark angestrebt und sieht
Mit Schützenhöfers Rücktritt erhebt die steirische SPÖ mit Lang erstmals wieder den Anspruch auf den Landeshauptmann. Die Weichen dafür werden im SPÖ-Parteivorstand Ende Juni gestellt. Es soll wieder zu einem Wechselspiel der Kräfte kommen, so heißt die Devise unter Genossen. Anton Lang hat bereits zugesagt, Anfang Juli Drexler im Landtag zum Landeshauptmann zu wählen. Gleichzeitig will er aber auch die Zukunftsstrategie und die politischen Forderungen der SPÖ auf den Tisch legen. Das Trauma der Achse Schützenhöfer/Voves ist damit für die SPÖ endgültig vorbei.
Mit der Teuerung und Inflation steigt für die SPÖ als Partei der Zuspruch bundesweit. Eine Frage wird sein, wie weit es der SPÖ gelingt, auch in der Steiermark damit politisch zu punkten und mehr Vertrauen zu gewinnen. Eines zeigte sich schon bei der ÖGB-Landeskonferenz kürzlich: Dort sprach auch Parteichef Anton Lang die Notwendigkeit eines politischen Wandels an. Diese Bruchlinie will die steirische SPÖ in ihrer neuen Strategie draußen bei den Wählern sichtbar machen. Als Finanzlandesrat hat es Anton Lang in der Hand, sich bei seinen Auftritten volksnah wie Hermann Schützenhöfer zu geben und sich damit vom eher spröde und technokratisch wirkenden künftigen Landeshauptmann Christopher Drexler abzuheben und damit besser wahrgenommen zu werden.
Ein weiterer Umstand: Die politische Großwetterlage hat sich für die ÖVP insgesamt verschlechtert. Auf Bundesebene liegt die SPÖ knapp voran, auch die FPÖ ist weiterhin im Aufwind. In der Steiermark selbst liegt die ÖVP noch voran, doch der Abstand zur SPÖ und FPÖ liegt im Schwankungsbereich. Hermann Schützenhöfers Entscheidung zum Rücktritt muss man auch in diesem Lichte sehen. Es ist die zweite Seite der Medaille. Er weiß um das Risiko eines neuerlichen Antretens als Spitzenkandidat. Sein verständlicher Egoismus, am Höhepunkt seiner Popularität den Platz an der Sonne abzugeben und nicht das Schicksal vieler seiner Vorgänger zu erleben, bestimmte diesen Schritt.
Noch gibt es, abgesehen vom Koalitionspartner SPÖ-Chef Anton Lang, keine Zusagen, dass die Opposition im Landtag Christopher Drexler bei der Wahl am 5. Juli 2022 zum Landeshauptmann – eine Art „Vertrauensvorschuss“ – mitwählen wird. Die vertraulichen Gespräche zwischen den Parteien laufen noch.
Besonders schwierig und heikel ist die neue „Lage“ für Mario Kunasek und den FPÖ-Klub. Denn sowohl Noch-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, wie auch Christopher Drexler haben beim Projekt des Leitspitals Stainach alle Oppositionsparteien mit ihren Forderungen kalt abblitzen lassen, das Projekt abzublasen oder zumindest zurückzustellen. Es war Christopher Drexler, der als Landesrat für Gesundheit die Idee eines Leitspital-Neubaus in Stainach vorgestellt und betrieben hat. Die Kosten dafür sind mit 250 Millionen Euro veranschlagt. Aus Sicht der Oppositionsparteien eine völlig unrealistische Summe, knapp doppelt so viel vermutet man, werde es kosten. Dafür will man die gut ausgestatteten Spitäler in Rottenmann, Bad Aussee und Schladming neu ausrichten und auch in ihrem Angebot zurückfahren. Die Oppositionsparteien erwirkten sogar eine Volksbefragung über die Sinnhaftigkeit im Bezirk Liezen. Zwei Drittel der Bevölkerung sprach sich dagegen aus. ÖVP und der Koalitionspartner SPÖ rückten aber bis heute nicht davon ab. Gegensätzlich waren aber auch die Positionen über die Maßnahmen und die Strategie der Landesregierung in der Corona-Pandemie.
Grüne-Klubobfrau Sandra Krautwaschl: „Ob wir Christopher Drexler zum Landeshauptmann wählen, ist noch nicht entschieden. Es hängt davon ab, ob es einen Kurswechsel der Landesregierung beim Schutz des Bodens, beim Klimaschutz sowie beim Ausbau erneuerbarer Energien geben wird. Dazu möchte ich Gespräche mit ihm führen.“
Ernüchternd und
Martin Sprengers unbestechlicher Faktencheck nach zwei Jahren Pandemie
Es ist Sommerzeit. Die Corona-Infektionen steigen stark. Trotzdem hat die Politik bei den Pandemie-Maßnahmen die Stopp-Taste gedrückt. Warum eigentlich? Keine Alarmstimmung im ORF, keine Panik. Die Wenigsten fürchten sich. Es fällt daher leichter, diesen Faktencheck* von Martin Sprenger zu konsumieren. Dieser fällt leider ernüchternd und vernichtend für die Verantwortlichen aus. Viel wäre geholfen, würden ALLE, eingeschlossen der Noch-Landeshauptmann, nach dem Lesen dieser Daten und Fakten sich selbst hoffentlich eingestehen, damit wissender geworden zu sein.
Authentisch, kompetent und vor allem unbestechlich unterzieht der in Graz lebende Arzt und Gesundheitswissenschaftler seine Prognosen und Einschätzungen aus dem Jahr 2020 einem Faktencheck.
Zu vielen wichtigen Fragen der Pandemie gibt es inzwischen gute Antworten. Manche Aspekte sind aber noch immer rätselhaft.
Ein Opfer: die Wahrheit
„Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit“, heißt es. Das gilt auch für die Pandemie. Die politische Inszenierung sorgte dafür, dass es viel mehr um bestimmte Narrative als um wissenschaftliche Fakten ging. Im Zweifelsfall wurden diese zurechtgebogen oder zurechtmodelliert. Dabei ging viel Vertrauen verloren. In einem Editorial im Journal
„Public Health“ stellen die Autoren fest, „es wurde zu viel verschleiert und beweisfreie Meinungen geäußert. Viele davon basieren auf Angst und Emotionen. Wir fordern ein Umdenken und einen ehrlichen, öffentlichen Dialog, der alle Mitglieder der Gesellschaft einbezieht, einschließlich Kinder und Jugendliche sowie diejenigen, die einem hohen Risiko ausgesetzt sind.“
In Deutschland und Österreich wurde aus dem wissenschaftlichen Diskurs ein Glaubenskrieg. Der Historiker Mischa Meier meinte auf
die Frage, warum die Religion in der Pandemie nun überhaupt keine Rolle mehr spiele: „Ich glaube, dass die Bereitstellung von Orientierungshilfen durch die Religion in andere Bereiche übergegangen ist. Wenn man sieht, wie aktuell dazu aufgerufen wird, der Wissenschaft zu folgen, wird das recht deutlich. Ich bin selbst Wissenschaftler. Aber ich würde nie davon sprechen, dass die Wissenschaft etwas sagt oder vorgibt. Wissenschaft ist immer Diskurs und Debatte und sie zeichnet sich dadurch aus, dass es keine Eindeutigkeiten gibt, sondern alles zur Diskussion steht und immer wieder neu durchdacht werden muss. Nur so entsteht wissenschaftlicher Fortschritt. Wenn aber stets auf die Wissenschaft verwiesen wird, dann scheint mir hier eine Funktion von Religion sichtbar zu werden.“
Früher war es eine akademische Tugend, kritisch zu sein, zu hinterfragen, neue Perspektiven einzubringen, durch These und Antithese den akademischen Diskurs und die wissenschaftliche Lernkurve zu fördern. Heute kann diese Tugend karrierehinderlich sein. Früher war es eine journalistische Tugend, die vielen Sichtweisen auf ein gesellschaftliches Phänomen zu erfassen, Chancen und Risiken, Unsicher-
Martin Sprenger, 59, Impf-Befürworter, leitet den Universitätslehrgang Public Health an der Med Uni Graz und lehrt an zahlreichen Fachhochschulen und Universitäten, ist freier Unternehmensberater und an verschiedenen nationalen und internationalen Gesundheitsprojekten beteiligt. Im Frühjahr 2020 war er vier Wochen lang Mitglied der Coronavirus-Taskforce des Österreichischen Gesundheits- und Sozialministeriums.
heiten und offene Fragen verständlich und korrekt darzustellen, die öffentliche Debatte zu fördern, ohne zu polarisieren und zu emotionalisieren. Heute ist diese Tugend eine Seltenheit geworden. Früher war es eine politische Tugend, auf die Verhältnismäßigkeit politischer Entscheidungen zu achten, den sozialen Zusammenhalt und das Vertrauen zu fördern. Heute ist diese Tugend dem Populismus und der message control gewichen (ebenda 208-209).
Rolle der Medien, Politik
Was mich persönlich immer erstaunt, ist, wie trotz dieser unsicheren Datenlage fast jeden Tag in den Medien Politiker, Journalisten, aber auch manche Experten mit vollkommener Überzeugung die „unbestrit-
tene“ und „bewiesene“ Wirksamkeit vieler nicht-medikamentöser Maßnahmen verkündeten und noch immer verkünden.
Auf der Behandlungsebene wäre es unethisch und unverhältnismäßig, eine Maßnahme ohne bestätigtes Wissen über ein mit guten Studien belegtes positives Nutzen-RisikoVerhältnis zu verordnen. Auf der politischen Ebene schien dies in den letzten beiden Jahren ziemlich egal zu sein. Da wurden viele Maßnahmen mit unbekanntem Nutzen und möglicherweise enormen gesundheitlichen, psychosozialen und wirtschaftlichen Risiken verordnet. Oft über Nacht, ohne Gesundheitsfolgeabschätzung und ohne eine differenzierte interdisziplinäre Debatte.
Mein persönliches Fazit: Deutschland und Österreich flogen mit einem Cockpit durch die Pandemie, in dem wesentliche Instrumente fehlten oder falsche Werte anzeigten. Für den Nutzen und die Risiken vieler nicht-medikamentöser Maßnahmen fehlt noch immer die Wissensbasis. Es wird wohl noch Jahre dauern, bis wir halbwegs verstehen, auf Basis welcher Annahmen welche politischen Entscheidungen mit welchen gesundheitlichen, psycho-
vernichtend
sozialen und wirtschaftlichen Folgen getroffen wurden. Ob es dann noch zu einer Klarstellung, zu einer Rechtfertigung der jetzt politisch Verantwortlichen kommt, kann aus heutiger Sicht nicht abschließend beantwortet werden. Auf der Strecke bleiben jene, denen die Maßnahmen deutlich mehr geschadet als genutzt haben. Dazu gehören Kinder und Jugendliche ebenso wie die sozial Schwächeren in unserer Gesellschaft (Seite 76/77).
Vertrauen lässt sich nicht mit Annoncen und Werbeeinschaltungen kaufen. Jegliche Polarisierung, Spaltung und Angstmacherei von Seiten der Politik oder ihrer Presseabteilungen zerstört nachhaltig das Vertrauen und wirkt sich negativ auf den sozialen Zusammenhalt, das Sozial-Kapital einer Gesellschaft, aus.
Zerstörtes Vertrauen
Zwischen dem Frühjahr 2020 und dem Frühjahr 2021 war in keinem EU-27-Land der Vertrauensverlust in die Regierung größer als in Österreich. Sprengers persönliches Fazit: In Deutschland und Österreich reduzierte sich die Grundlage, die Gesundheits- und Sozialpolitik auf eine Krankenversorgungspolitik, die noch dazu – im Sinne eines Tunnelblicks – ein Krankheitsrisiko über alle anderen Krankheiten, aber auch Gesundheit und Soziales, stellte. Darauf folgten unverhältnismäßige und unethische Maßnahmen, die oft auch einer rechtlichen Überprüfung nicht standhielten. Die Autonomie vor allem von älteren Menschen wurde ebenso missachtet, wie das Prinzip der Verhältnismäßigkeit. Viel zu oft wurde aus populistischen Gründen auf weniger restriktive Maßnahmen verzichtet und die gesundheitliche Ungleichheit deutlich vergrößert.
Interessenskonflikte wurden nicht offengelegt, Entscheidungsgrundlagen nicht transparent gemacht und/oder begründet. Eine Partizipation von betroffenen Gruppen fand nicht statt. Der daraus resultierende Vertrauensverlust war enorm und wird noch lange nachwirken. Die permanente Angst-Rhetorik hat die Bevölkerung müde und mürbe gemacht. Keine gute Voraussetzung, um zukünftige Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Jugendliche leiden
Es geht immer um die Frage der Verhältnismäßigkeit. Umgelegt auf die Pandemie bedeutet das, es müssen mehr gesunde Lebensjahre durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gewonnen werden, als durch die Unter- und Fehlversorgung von Nicht-Covid19-Erkrankungen, die negative Beeinflussung der Dominanzen von Gesundheit, Bildung, Wirtschaft etc. und durch die psychosozialen Folgen der Maßnahmen verloren gehen. Wie viele Lebensjahre, insbesondere gesunde Lebensjahre, durch die Maß-
land arbeiten Ärzte mit Arriba und in England mit Qrisk. Alle diese Tools beruhen auf epidemiologischen Studien. Das künftige Risiko kann nicht exakt berechnet, aber doch abgeschätzt und auch verständlich kommuniziert werden. Warum gibt es solche Tools nicht schon längst zu Covid19? Die epidemiologischen Daten sind vorhanden. Die Register sind vorhanden. Trotzdem gibt es noch immer keine verständliche und wissensbasierte Bewertung und Kommunikation des Covid19-Risikos. Warum global Milliarden für alles Mögliche ausgegeben wurden, aber so wenig für eine individuelle Risikobewertung, ist eines der noch ungelösten Rätsel in dieser Pandemie. Die Daten waren immer vorhanden.
Ein ebenfalls einzigartiges Phänomen am Beginn der Pandemie war der plötzlich nicht mehr gestattete Vergleich von Corona mit Influenza-Viren. Jahrzehntelang haben wir unterschiedliche Krankheits- und Sterberisiken verglichen, die Krankenhausaufnahmen und Kosten aufgrund von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gegenübergestellt. Aber plötzlich ist der Vergleich von zwei saisonalen Viren ein Grund, von den Medien als „Corona-Verharmloser“ diffamiert zu werden. (ebenda 100)
Tag verstarben 10 bis 15 Menschen daran. Jeden Tag wurden vor der Pandemie ca. 8.000 Menschen in ein öffentliches Krankenhaus aufgenommen. Während der Pandemie waren es deutlich weniger. Trotzdem haben sich alle diese Menschen mit anderen Gesundheitsrisiken ebenfalls eine qualitativ hochwertige Versorgung verdient.
Angst erhöht Risiko
Es ist auch falsch zu glauben, dass Ängste, Arbeitslosigkeit, Schulschließungen usw. kein Risiko für unsere Gesundheit darstellen. Ganz im Gegenteil. Arbeitslosigkeit, ja sogar die Angst vor Arbeitslosigkeit, erhöht das Erkrankungs- und Sterberisiko enorm, verdoppelt bis vervierfacht es. Nur einem Schaden ein Dashboard zu gewähren, alle Energien nur auf die Minimierung eines Gesundheitsrisikos zu konzentrieren, koste es, was es wolle, ist unwissenschaftlich, ungerecht, unfair und unsolidarisch. Eine Pandemie trifft immer alle Menschen und alle Bereiche einer Gesellschaft. Eine Pandemie nur virologisch-medizinisch zu betrachten, war und ist ein gefährlicher, eindimensionaler Tunnelblick. (ebenda 107)
Ignoriert: 3 Mio. Genesene
mung der
oder zu modellieren.
Es sind zum Glück nur wenige Kinder und Jugendliche in Österreich schwer an Covid19 erkrankt. Es gibt jedoch hunderttausende Kinder und Jugendliche, die unter den Folgen der Maßnahmen leiden. Sehr viele von ihnen leider schwer. Bei viel zu vielen wurde das ganze Leben beeinträchtigt. Auf der Behandlungsebene wäre dies ein massiver Kunstfehler, der vor Gericht enden würde. (ebenda 91)
Was das Risikomanagement angeht: Österreich gibt pro Jahr ca. 150 Millionen Euro für Vorsorgeuntersuchungen aus. Über 18-Jährige können diese kostenlos ein Mal pro Jahr in Anspruch nehmen. Ärzte arbeiten da in Österreich mit der New Zealand Risk Scale, in Deutsch-
Keine Gesellschaft ohne Schaden durch Pandemie SARS-CoV-2 war und ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko. Es gab und gibt genügend Menschen, die an Covid19 schwer erkranken oder versterben können. Deshalb war es notwendig, mit geeigneten Maßnahmen das Infektionsgeschehen einzudämmen, Hochrisiko-Personen schlau und unter Wahrung ethischer Prinzipien bestmöglich zu schützen und den Schaden durch SARS-CoV-2 zu minimieren. Es war aber falsch zu glauben, dass es nur mehr ein Gesundheitsrisiko gibt. Auch während der Pandemie erlitten an einem einzigen Tag ca. 100 Menschen in Österreich einen Herzinfarkt, etwa ein Drittel verstarb daran. Jeden Tag erfuhren ca. 120 Menschen, dass sie Krebs haben. Jeden Tag verstarben ca. 60 Menschen daran. Jeden Tag infizierten sich im Schnitt 100 bis 150 Personen mit einem Krankenhauskeim. Jeden
Zu den Genesenen: In Österreich gibt es offiziell fast drei Millionen nach einer Infektion mit SARS-Cov-2 genesene Personen. Mit der unbekannten Dunkelziffer sind es sicher deutlich mehr. Eigentlich wäre zu erwarten, dass es für diese große Bevölkerungsgruppe detaillierte, wissensbasierte und verständliche Informationen gibt und eine offizielle Anlaufstelle für Fragen, was zum Beispiel den Schutz vor schweren Verläufen, die Bedeutung verschiedener Typen von Antikörpern (Ig, IgM, IgA), die Höhe von AntikörperTitern, T-Zellen oder die Dauer der Immunität, die Studienlage zur Impfung von Genesenen, die Häufigkeit von Long Covid und vieles andere betrifft. Aber alles das gibt es nicht. Im Vergleich zu den laufenden Impf-Kampagnen, denen Millionen Euro für Marketing und Werbung zur Verfügung gestellt wird, könnte man fast an ein absichtliches Übersehen glauben. Die Frage, warum mehr als ein Drittel der Bevölkerung dermaßen ignoriert wird, hat sicher einige spannende Antworten. Geld spielt dabei immer eine wichtige Rolle. Eine Aufwertung der genesenen Personen ist aus Sicht des Marktes, aus Sicht der Pharmaindustrie, aber anscheinend auch der Regierungen, einfach nicht attraktiv. (ebenda 233)
Der Steirer Karl Rose – er lehrt auch an der Universität Graz als Professor – gehört zu den Gefragten in seiner Zunft. Die letzten fünf Jahre (2016 bis 2021) war er hochbezahlter persönlicher Berater des Erdöl-Chefs und Technologie-Ministers in Abu Dhabi in den Emiraten. Diesem Job ging ein monatelanges
„Bis 2030 wird globaler Ölverbrauch noch steigen“
Energie- und Erdöl-Experte Karl Rose zu den Klimazielen. „Danach wird erstmals der Einfluss der E-Mobilität
sich mit Leuten umgeben, die ihnen immer Recht geben.“ Zuvor war Karl Rose 25 Jahre Chef-Stratege des Öl-Multi Shell.
Abu Dhabi fördert nur Öl in Premium-Qualität, das heißt mit dem geringsten CO2-Abdruck. Nahezu die gesamte Produktion geht
Und dennoch: Abu Dhabi war im Mittleren Osten das erste Land, das erklärte, man wolle 2050 CO2neutral sein. Und die Verantwortlichen werden das Emirat zu einer Großmacht in Sachen Wasserstoff machen. Rose: „Die Planung für den Übergang ist schon voll im Gang. Das sind wirkliche Umsetzer – natürlich auch bedingt durch das politische System. Da gibt’s keine Opposition. So viel Veränderung wie in den fünf Jahren in Abu Dhabi habe ich in 25 Jahren meiner Zeit bei Shell nicht erlebt.“
Abu Dhabi werde, so Rose, daher in den nächsten Jahren seine Öl-Produktion erhöhen, trete aber gleichzeitig auch für strengere Regeln in Sachen Umweltschutz ein, fordere sie sogar, denn dann „bleiben nur die Besten übrig. Denen wird das Öl auch nicht ausgehen“, versichert Karl Rose.
elektrifiziert sein.
Da es aber keine globale Ordnungsmacht, keinen „grünen Diktator“ gebe, der den weltweiten Verbrauch einfach bestimmen kann, der Energiehunger nach Öl in Entwicklungsländern weiter bestehe, werde der Klimawandel weit mehr kosten, uns abverlangen und auch länger dauern, weil es weltweit so viele unterschiedliche Interessen gäbe, schätzt Rose die Zukunft ein. Österreich sei dabei sogar noch in einer begnadeten Situation, da man den Strom in mittlerer Zukunft zu 100 Prozent aus erneuerbarer Energie erzeugen werde können. „Andere Länder produzieren ihn zu 80 Prozent heute noch aus Kohle.“
Auswahlverfahren voraus. „Die wollen stets mit den Besten arbeiten. Das sind bestens ausgebildete Leute aus Stanford, Oxford oder Berkeley. Das sind keine Putins, die
Düstere Zukunft
„Solange Putin den Krieg nicht verliert, kommt es zu keinem Totalstopp bei Gaslieferungen. Allerdings wird er den Druck erhöhen und er hat ein großes Instrumentarium zur Verfügung. Zum Beispiel eine Minderung des Exports von Heizöl. Dieses ist kaum zu ersetzen.“
„Ich halte eine Verdoppelung der Preise kurzfristig leider für realistisch.“ Die Preise werden sich nach der Krise, wie sonst oder früher üblich, nicht mehr an vorige Niveaus angleichen. Das ist vorbei. „Um die Energiewende zu erreichen, brauchen
nach Asien, Japan, Korea, Indien, Thailand, Singapur. Und das oft mit langfristigen Lieferverträgen. Sein Öl wird nicht ausgehen, die Vorräte reichen weit über 100 Jahre.
wir höhere Preise, die auch zu Änderungen im Konsumverhalten führen.“
„Wer fragt schon die CEOs der großen Produzenten, was sie denn für die nächsten Jahrzehnte planen.“
„Welcher Kunde hätte denn ohne Not hohe Energiepreise bezahlt?“ (zur fehlenden Krisenvorsorge)
„Und egal, wie viel wir hier in Österreich, in Europa für den Klimawandel durch Alternativenergie ersetzen – jeder Liter Erdöl, der gefördert wird, jeder Liter Treibstoff wird mit hohen Preisen verkauft werden.“
Dem in der heftigen Debatte um den nötigen Klimawandel eines große Sorgen macht: „Die Kluft zwischen politischen Zielsetzungen und der realen Entwicklung war noch nie so groß wie jetzt. Der Energiehunger in Asien wird von Europa und den USA völlig falsch eingeschätzt.“ Ein weiterer Kritikpunkt von seiner Seite sei, „dass mit den großen Erdöl-Produzenten es nicht wirklich eine Diskussion gibt. Man spricht nicht wirklich miteinander. Wer fragt schon die CEOs der großen Produzenten, was sie denn für die nächsten Jahrzehnte planen. Und: Die Umweltminister in Europa geben politische Ziele vor, aber die reduzieren die Öl-Nachfrage und den Öl-Verbrauch in Asien um keinen Liter. Da kann man in Österreich eine Ticketsteuer von 12 Euro und mehr einführen. Das hat keine Auswirkungen global auf den Ölverbrauch.“
Die Prognose von Karl Rose ist glasklar: Bis 2030/32 werde wenig sichtbar sein, da erhöhe sich der globale Öl-Verbrauch sogar und dann werde er sich stabilisieren. Danach werde man erstmals auch den Einfluss der Elektromobilität spüren. Bis 2050 werden PKW in den Regionen Europa, China und Nordamerika bereits zu 90 Prozent
Den Menschen werde eine gewisse Opferbereitschaft abverlangt werden. Bei Straßenbefragungen wird jeder für Einsparungen und den Klimawandel sein. Energiepolitik sei eigentlich so lange unpolitisch, bis zu dem Punkt, wo es um die Frage geht: Wer zahlt das? Unsere Generation und die nächste, so Karl Rose, werde die Kosten tragen müssen. Und die künftige Generation der Enkel werde dann die Früchte ernten. „So wie wir heute von den Anstrengungen der Generationen nach den beiden Weltkriegen noch immer profitieren.“ (Rose)
Karl Rose ist im Jahr 1961 in Graz geboren worden. Er studierte Erdölwissenschaften an der Montanuniversität in Leoben und ist auch Professor am Institut für Unternehmensentwicklung der Uni Graz. In seiner beruflichen Laufbahn war er unter anderem Chef-Stratege von Shell und Adnoc in Abu Dhabi, sowie Direktor im World Energy Council in London. Er ist Aufsichtsrat der OMV und stellvertretender Aufsichtsratschef der Energie Steiermark. Ob er Energieberater der Bundesregierung wird, lässt er offen. Karl Rose investiert und beteiligt sich an Start-Ups, wie z.B. e-netic
spürbar im globalen Verbrauch“, so Rose.Auf einem seiner Elektro-Jetflyer in Lieboch (e-netic GmbH): „Jeder Liter Erdöl, der gefördert wird, jeder Liter Treibstoff erzielt hohe Preise. Das bleibt leider so.“
Bis zum Wahldebakel am 24. September 2021 war es die Grazer ÖVP von Siegfried Nagl, die im Rathaus mit absoluter Mehrheit regierte. Nagl ist Geschichte. Heute sitzen Kurt Hohensinner, der neue ÖVP-Chef, und Stadtrat Günter Riegler auf der ungewohnten Oppositionsbank. „Ein Absturz, den niemand vorausgesehen hat“, so Günter Riegler, einst mächtiger Finanzstadtrat. Die ÖVP muss sich neu erfinden.
Nicht erfunden ist der Auszug aus einem KLIPP-Gespräch mit Günter Riegler im Jahr 2018, also vor vier Jahren. Riegler auf die Frage: „Was halten Sie von der KPÖ?“ „Also ich finde die Kommunisten im Rathaus authentisch und sympathisch.“ (Sein Pressesprecher erschrickt) Und Günter Rieglers Erklärung dafür: „Die Kommunisten kümmern sich um Benachteiligte und ihr Engagement ist echt.“ Darauf gab es heftige Kritik in seiner ÖVP und vom damaligen Koalitionspartner FPÖ.
Daher die Frage an ihn im Mai 2022: Ist das noch so? Riegler kurz und bündig: „Zu diesem Satz stehe ich nach wie vor.“
Dann folgt aber ein erklärendes, einschränkendes ABER: Die KPÖ habe mit Elke Kahr zu Nagls Zeiten in der Stadtregierung, aber auch im Gemeinderat, aus einer Logik der Unzufriedenheit-Schaffung gegen alles gestimmt. Sogar auch dort, wo es um mehr Geld für die Ressorts und Mittel der KPÖ gegangen ist.
„Und wenn die KPÖ Geld-Geschenke in Amtsräumen abwickelt, dann ist das politisch hoch problematisch und abzulehnen.“ In Österreich gäbe es, so Riegler, „für Benachteiligte von der Mindestsicherung bis zur Gratis-Kinderbetreuung und besonderen sozialen Hilfen ein vorzeigbares soziales Netzwerk. Was ich nie gut gefunden habe, wenn die Kommunisten damit Politik machen, dass sie Hunderter verschenken an Leute, aus ihrem privaten Gehalt.“
Frage: Sie spenden ja auch selbst privat aus humanitären Gründen.
Riegler: „Der feine Unterschied ist der: Wenn ich aus meinem Einkommen der Caritas, dem Kinderdorf oder wem immer etwas spende, dann mache ich das als Günter Riegler, überweise das und
verbinde das überhaupt nicht mit meinem Amt. Der Unterschied ist aber hier, dass die Kommunisten die Leute zu sich ins Rathaus einladen, früher ins Büro von der Frau Stadträtin Kahr, jetzt ins Büro der Bürgermeisterin Kahr. Und was sie zugeben, aber auch öffentlich kundtun. Das weiß jeder in Graz. Wenn er irgendeine finanzielle Notlage hat, geht er zur Frau Kahr und holt sich dort ein Geld. Und das ist hoch problematisch, weil damit eine Verknüpfung zwischen einer politischen Funktion und der Zahlung entsteht. Wir erinnern uns alle an die Fotos, wo der Haider den Müttern und kleinen Kindern Geld in die Hand gegeben hat.“
Und jetzt wird er unmissverständlich: „Man könnte es auch als Stimmenkauf sehen, wenn man als Amtsträger in seinen Amtsräumen Geld verteilt.“
Spenden müsse eine Privatsache sein, wenn es vom eigenen Einkommen geschieht. Und das sei gut und richtig so. Aber nicht unter dem Aspekt: „Ich helfe Ihnen, kommen’s zu mir.“ Um dann auch noch öffentlichkeitswirksam zu sagen:
„Kommt’s zu uns, wir sind die Einzigen, die euch helfen.“
Tut er sich jetzt schwerer mit Elke Kahr als Bürgermeisterin als früher? Riegler: „Ich kenne die Elke Kahr seit 2004, weil ich war damals Rechnungshofdirektor und sie war damals Gemeinderätin. Ich kenne sie also seit ewigen Zeiten. Und mein Bild von ihr hat sich nicht verändert. Ich freue mich, wenn ich sie sehe. Wir grüßen uns freundlich.“
Was aber Riegler allerdings immer öfters erlebt - bei für ihn und die ÖVP wichtigen Themen: Elke Kahr sagt dann: „Wenn‘s nach mir geht, gern, aber ich muss erst die anderen fragen.“ Und einige Tage später heißt es dann: „Leider, die Grünen haben nein gesagt.“ Riegler glaubt: „Ich merke, dass sie sehr geschickt dieses Spiel spielt. Sie selbst bleibt die Nette und Freundliche.“
Riegler, von der Ausbildung Wirtschaftstreuhänder und Steuerberater, hat natürlich als Ex-Finanzstadtrat seine Bedenken, was die künftige wirtschaftliche Entwicklung der Stadt angeht. „Eine gute Standortpolitik für die Entwicklung von Graz setzt sich ja aus Entscheidungen zusammen, die über Jahre hinweg getroffen werden müssen. Dass man Geld herein bekommt für wichtige Infrastrukturprojekte. Der gesamte MedUni-Campus ist ein Beispiel dafür. „Meine Sorge ist, dass Graz in fünf, sechs, sieben Jahren schlechter dasteht.“
Und wie sieht Riegler die Chancen, die ÖVP wieder in Regierungsverantwortung im Grazer Rathaus zu bringen? „Ich bin zuversichtlich, dass wir wieder bei der nächsten Wahl zur Nummer 1 werden. Natürlich gibt es dazu auch einen Plan und nicht nur den Wunsch. Wir müssen eine glaubwürdige Rückholaktion für jene Wähler schaffen, die im Vorjahr bei der letzten Wahl nicht zur Wahl gegangen sind.“
„Man kann das als Stimmenkauf sehen“
ÖVP-Stadtrat Günter Riegler wegen Direktzahlungen von KPÖBürgermeisterin Elke Kahr in den Amtsräumen:
An „Vorbildern“ orientieren
„Das Jahr 2021 hat uns nicht nur durch die Corona-Pandemie, sondern auch durch die dramatische Entwicklung der Energiepreise an den internationalen Börsen vor größte Herausforderungen gestellt, die es gemeinsam zu bewältigen galt“, halten die Energie-Graz-Geschäftsführer Boris Papousek und Werner Ressi im Geschäftsbericht fest. „Als Betreiber kritischer Infrastruktur sind wir uns unserer Verantwortung bewusst. Dank des Einsatzes unserer Mitarbeiter ist es uns gelungen, trotz der schwierigen Rahmenbedingungen, die Energieversorgung der Stadt Graz stets aufrecht zu erhalten und an 365 Tagen im Jahr für Strom, Fernwärme, Gas und Straßenbeleuchtung zu sorgen.“
Trotz der Herausforderungen im Jahr 2021 blickt die Energie Graz auf ein stabiles Wirtschaftsjahr zurück. Bei einem Umsatz von rund 220,2 Millionen Euro konnte ein Ergebnis vor Steuern von rund 5,4 Millionen Euro erreicht werden. Gleichzeitig wurde im letzten Jahr
Jeder Anfang bringt dich
ein Betrag von 28,6 Millionen Euro in die Grazer Energieversorgung investiert und damit ein wichtiger Beitrag auch für die regionale Wertschöpfung geleistet.
„Vorbilder“, ist der Titel des diesjährigen Geschäftsberichtes. Als regionaler Energieversorger habe die Energie Graz viele Vorbilder, ist darin zu lesen. Zu den Vorbildern zählen die Projektpartner und Kunden und exemplarisch werden im Rahmen des Geschäftsberichtes einige davon vorgestellt. An diesen Vorbildern orientiert sich die Energie Graz auch bei der Weiterentwicklung des Unternehmens für die 82.000 Haushalte der Landeshauptstadt.
Rudi Roth: eigener Lesesaal an Uni Graz, nun auch Ehrensenator
Es gibt zigtausende Studenten, die seit seiner Promotion ihr Studium erfolgreich abgeschlossen haben. Nur wenige aber haben heute noch eine so enge Beziehung zur ihrer Universität wie Konsul Rudi Roth.
Aufgrund seiner Fördertätigkeit für Studenten-Stipendien wurde er im Jahre 2018 von der Universität Graz geehrt, indem in der neuen Bibliothek ein Lesesaal nach ihm benannt wurde. Und nicht zufällig feierte er im selben Jahr auch seinen 70. Geburtstag und sein 25-jähriges Jubiläum als Honorarkonsul von Ungarn mit viel Prominenz in der Aula der Uni Graz.
Vor wenigen Tagen ernannte ihn nun die Universität Graz zum Ehrensenator und bedankte sich für seine
Aktivitäten als Brückenbauer. „Er begegnet allen Menschen vorurteilsfrei und offen und fördert jenes Verständnis, das Europa als großes Friedensprojekt begreift“, so Laudator Helmut Konrad, Altrektor der Universität Graz.
Grüner Wasserstoff statt Erdgas
Erster Großkunde: Wolfram Bergbau
Genau so ist es bei der Jobsuche. alle jobs macht dasAnfangen leichter und bietet mehr Möglichkeiten, einen Job zu finden. Job zu finden.
Die Energie Steiermark startet gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie ein innovatives Power-to-Gas-Projekt im südsteirischen Gabersdorf und setzt damit auf Alternativen zu Erdgas-Importen. 10 Millionen Euro werden in Österreichs erste Produktion von „grünem Wasserstoff“ investiert.
Das Projekt „Renewable Gasfield“ hat eine umfangreiche Partnerschaft. Geleitet wird es von der Energie Steiermark und die weiteren Projektpartner: die Energienetze Steiermark, die Montanuniversität Leoben, die HyCentA Research GmbH, die Energie Agentur Steier-
mark, das Energie-Institut an der Johannes Kepler Universität Linz, die Wiva P&G sowie das Amt der Steiermärkischen Landesregierung. Die Projektförderer sind Klima- und Energiefonds, die Österreichische Forschungs-Förderungs-Gesellschaft (FFG) sowie die Kommunalkredit Public Consulting.
Erster Großkunde ist das IndustrieUnternehmen Wolfram Bergbau und Hütten AG – eine Tochter des global agierenden Sandvik-Konzerns. Der Betrieb in St. Martin ist Weltmarktführer bei Wolfram-Pulvern und übernimmt ab 2023 jährlich rund 70 Tonnen des grünen Wasserstoffs für seine Energieprozesse.
Erfolgsstrategie: Wissen zu teilen
Gastreferent am 22. Juni 2022
beim 8. Zukunftstag der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG ist der Datenexperte Viktor Mayer-Schönberger. Der Oxford-Professor: „85 Prozent der Informationen bleiben ungenutzt.“ Ein Auszug aus einem Interview, das von der SFG als Veranstalter des Zukunftstags bereitgestellt wird.
„Gute Entscheidungen basieren immer auf Fakten und davon haben wir in unserem Datenzeitalter enorme Mengen“, so Viktor MayerSchönberger. „Speziell in Europa nutzen wir diese Informationen aber nicht. Stattdessen verwenden wir viel Zeit, Geld und Energie darauf, riesige Datenmengen zu sammeln, lagern sie dann aber, bildlich gesprochen, im Keller und sperren die Tür zu. Laut Studien bleiben 85 Prozent der Informationen ungenutzt. Der Denkfehler dabei: Viele Menschen glauben, Daten seien wie Öl und müssen geschützt werden. Das ist ein Irrtum. Denn Daten sind keine physischen Güter, die bei der Nutzung aufgebraucht werden. Stattdessen können sie wiederholt auf verschiedene Weise analysiert werden, ohne dass jemand irgendetwas verliert. Alle erzeugen einen Mehrwert, ohne sich gegenseitig etwas wegzunehmen. In Europa haben wir durch unsere Rückständigkeit bereits viele Chancen vertan.“
„Wir tragen den Datenschutz wie ein Schild vor uns her und verhindern damit in Wahrheit Innovation. Denn Daten per se sind ja nicht innovativ. Die Wertschöpfung entsteht erst im kreativen Auswerten und da gibt es viele Zugänge. Wir müssen neu denken“, sagt Viktor Mayer-Schönberger. „Offene Daten erzeugen für alle einen Mehrwert, ohne dass jemand etwas verliert.“
Bei seinem Auftritt am Zukunftstag wird der Oxford-Professor, erfolgreiche Buchautor und Unternehmer auch darlegen, warum es uns so schwerfällt, diesen gemeinsamen Gewinn zu begreifen und was der Staat tun kann, um dafür geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen.
Vitavo setzt auf Frauenpower
KLIPP berichtete nach einem Besuch vor Ort bereits im Vorjahr über die erfolgreiche Strategie. Vitavo erhielt kürzlich den „Landespreis für Familienfreundlichste Betriebe“. „Wir sind gefordert, uns so aufzustellen und Strukturen zu schaffen, die ein Wachstum ermöglichen“, freut sich Geschäftsführerin und Eigentümerin Katharina Heil darüber. Flexibilität ist ein zentraler Ansatz im Unternehmen.
Der Firmensitz wurde von Graz zurück nach Hartberg in die Heimatregion verlegt. Die Mitarbeiter – in der Mehrzahl weibliche – können sich aussuchen, wo und wie sie künftig arbeiten wollen, ob in Graz oder Hartberg, im Homeoffice, vor Ort oder auch als Mix. Corona hat dieses Muss der Flexibilität noch verstärkt. Das Arbeiten von Zuhause hilft speziell auch jungen
Vitavo-Eigentümerin Katharina Heil
Müttern sehr, verbunden mit dem Angebot von Teilzeit-Arbeit. Aufgrund ihrer Erfahrung – sie sind ja nicht neu in der Berufswelt – arbeiten sie besonders produktiv und fokussiert.
Zum Umstand, dass Unternehmen über Fachkräftemangel und Personalnot klagen: „Wir spüren, dass es für Mitarbeiter immer wichtiger wird, ihre Werte mit den Werten des Unternehmens, für das sie arbeiten, in Einklang bringen zu können“, so Katharina Heil.
„Urbanes Garteln für eine lebenswerte Steiermark“: Saubermacher-Gründer Hans Roth, Profi-Fußballerin Sarah Puntigam, Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Graz), Johannes Gepp vom Naturschutzbund Steiermark (v.l.)
Lust am Garteln wächst rasant
Aktion von Naturschutzbund und Saubermacher
Die Lust der Steirerinnen und Steirer am Garteln wächst auch durch die Pandemie bedingt rasant. Egal ob am eigenen Balkon, auf der Fensterbank, im Gemeinschaftsgarten oder mit Hochbeeten. Urbanes Garteln macht nicht nur Spaß, sondern verbessert auch die Luft und das Klima.
„Im Einklang mit der Natur kann so regionales, gesundes Obst und Gemüse von Menschen in der Stadt erzeugt werden, die nicht über eigene Gartenflächen verfügen. Ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, der sehr niederschwellig geleistet werden kann und den ich als zuständige Umweltstadträtin sehr gerne unterstütze“, so Judith Schwentner, Vizebürgermeisterin von Graz, bei der Präsentation der gemeinsamen Aktion „Urbanes Garteln für eine lebenswerte Steiermark“ vom Ressourcenunternehmen Saubermacher und dem Naturschutzbund.
Wertvoller Dünger ohne Torf
„Die Kompostierung von Biomüll und Grünschnitt trägt wesentlich zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft in der Steiermark bei. Das Endprodukt ist ein wertvoller Dünger für vielfältige Anwendungen und leistet einen wichtigen Beitrag zum Humusaufbau“, so Saubermacher-Gründer Hans Roth. „Beim Kompostieren findet ein sogenannter Verrottungsprozess statt. Dabei wird organisches Material durch die gezielte Nutzung von Sauerstoff und sauerstoffliebende Bakterien, Pilze, etc. natürlich abgebaut. Ein ausgereifter Kompost ist ein vollwertiger Dünger und kann so den Einsatz zusätzlicher künstlicher Düngemittel überflüssig machen. Ein weiterer Pluspunkt von regionalem Humus ist, dass er torffrei ist.“
Steirisches Naturerbe
Saubermacher und der Naturschutzbund Steiermark setzen sich neben der Begrünung des öffentlichen Raums auch für den Erhalt der Biodiversität ein. Mit ihrem gemeinsamen Projekt „1 m2 genützt - 1 m2 geschützt“ haben sie für Unternehmen eine zukunftsorientierte Möglichkeit geschaffen, den viel diskutierten Flächenverbrauch auf freiwilliger Basis auszugleichen. Im Zuge der Initiative sollen bestehende Industrie- und Gewerbeflächen, Lager- und Parkplätze bzw. generell neu bebaute Flächen durch Spenden von Unternehmen in Form von relativ kostengünstigen Grünflächen wie Blumenwiesen, Auen, Moore oder Almen ausgeglichen werden.
Alles ist wiederverwertbar
Johannes Gepp vom Naturschutzbund sieht die Zukunft im wiederkehrenden Recyceln aller Stoffe nach dem Prinzip der Natur „Alles ist wiederverwertbar“! „Urbanes Garteln soll sich daher auf heimisches Pflanzgut, auf Vermeidung von Pestiziden oder künstlichem Dünger stützen und vor allem auf städtische Biokomposterde. Damit soll vermieden werden, unersetzbare Torferde aus Mooren abzubauen. Moore sind die bedeutendsten CO2-Speicher der Erde. Sie – die letzten Moore – durch Kauf mit unserer Aktion ,Steirisches Naturerbe’ zu sichern, ist unsere Bitte an alle, die Böden durch Ihre Betriebsstandorte versiegelt haben: ,1 m2 genützt - 1 m2 geschützt!‘ Echtes herzeigbares Greenwashing durch Flächenausgleich! Unser Ziel: 1000 Biotope erwerben – 700 sind schon gesichert!“
Konsumentenschutz: Anfragenflut
Nicht zufällig macht die AK mit ihrer Kampagne
„Ihr Recht als Konsument“ auf eine starke Zunahme von Beratungen und Interventionen ihrer Mitglieder aufmerksam.
Onlinehandel:
Damit gäbe es prinzipiell keine besonders schlechten Erfahrungen, so AK-Konsumentenschützerin Bettina Schrittwieser. „Aber es tummeln sich immer mehr Betrüger im Netz, die mit Angeboten locken, die es bei großen Händlern und am Markt gar nicht mehr gibt“, erklärt Schrittwieser. Ihr Tipp: „Wenn eine Seite kein Impressum aufweist, dann ist das sicher ein betrügerisches Offert. Aber auch wenn der Anbieter außerhalb der EU seinen Sitz hat, ist große Vorsicht geboten. Weil man nicht weiß, wie man im Streitfall zu seinem Recht kommt.“
Bettina Schrittwiesergen beim Konsumentenschutz, versuchen vermehrt von Vertragsabschlüssen zurückzutreten oder den Kunden Teuerungen vorzuschreiben. Stark betroffen sei der Fertigteilhaus-Bereich. Wer zu einem Fixpreis abgeschlossen habe, der müsse nichts befürchten. Es sei denn, so die Konsumentenschützerin:
„Kann das die Firma nachweisen, dass sie durch die Abwicklung des Vertrages in Insolvenzgefahr gerät, ist die rechtliche Situation nicht ganz geklärt.“
Reisezeit:
Die Stubalm: Kinderstube der Lipizzaner F
ür eine Doku unterwegs beim Alten Almhaus: mmprojcectChef Martin Maier mit seinem Kamerateam. „Die Kinderstube für die jungen Lipizzaner und wie sie über die Almwiesen galoppieren ist auch für Kinder ein Erlebnis.“
Teuerung:
Bauunternehmungen und Handwerksbetriebe, das zeigen Anfra-
Es kommt verstärkt zum Ausfall oder unakzeptablen Verspätungen von Flügen. Freiwillig bieten die Fluglinien keinen Ersatz an. Erst durch Intervention der AK erhöhen sich die Chancen.
#deine Stimme
gegen Abzocke
KLAR&
Graz stellt erste Jugendstrategie vor Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner sieht in der offenen Jugendarbeit in der Stadt den Seismographen für Bedürfnisse und Anliegen der Jugendlichen. www.graz.at
Gleichenberger Bahn bis Ende 2025 gesichert
Das Konzept wurde von der Region eingebracht und mit dem Land Steiermark gemeinsam umgesetzt. „Die Bahn hat für uns in der Region eine enorme Bedeutung“, erklären die beiden Landtagsabgeordneten Fartek und Schweiner. https://gleichenbergerbahn.at/
Raiffeisen Steiermark: Erstmals 50 Milliarden Euro Kundengeld Für regionale Wirtschaft auch in Krisenzeiten ein wichtiger Partner. RLB-Generaldirektor Martin Schaller überzeugt: „So haben wir stabilisierend für den Wirtschaftsstandort gewirkt.“ www.raiffeisen.at/stmk/
„AK-Maßnahmen gegen Pflegekrise dringendst“
Mit fairen Bedingungen für das Gesundheits- und Pflegepersonal. https://stmk.arbeiterkammer.at
Im Zeichen des guten Weins steht der Jahrgang 2021 www.landessieger.at
Merkur: Pionier im Zeichen der Gesundheitsvorsorge
Mehr als 350.000 Kunden auf ihrem Weg zu einem gesünderen Leben an sechs Merkur-Health-Standorten begleitet. www.merkur.at
Mit KLM Graz-Amsterdam
Seit 15. Mai läuft die Flugverbindung mit dem drittgrößten Flughafen Europas, einer Drehscheibe für Flüge in die ganze Welt. www.flughafen-graz.at
Schick und nachhaltig
Die Arbeiterkammer hört zu, berät und handelt, wenn dich jemand über den Tisch ziehen will.
Neuer Spar-Supermarkt beim Grazer Ostbahnhof
Regionale Produkte und eine modernste Marktatmosphäre www.spar.at
Heimische Luxushotels setzen beim Interieur gerne auf die edlen Lodenstoffe der steirischen Manufaktur Steiner, gegründet 1888. www.steiner1888.com
Kostbares Trinkwasser
Wasser.Wander.Wunder-Weg am Fuße des Hochschwabs beim Bodenbauer. www.der-bodenbauer.at
Auch U-Bahn in London fährt damit
Siemens Mobility: Weltkompetenz aus Graz für Schienenverkehr
die sich beeindruckt zeigte.
1.400 Beschäftigte, davon allein 250 Spezialisten im Engineering, der technologischen Kraftkammer des Weltkompetenzzentrums für die Entwicklung und Fertigung von Fachwerken innerhalb des Siemens-Konzerns, gibt es in Graz.
Widerstand gegen Teuerung und hohe Inflation
Die Fahrwerke, die von Siemens Mobility Graz in der Eggenberger Straße aus in die ganze Welt geliefert werden, bilden die Basis für Schienenfahrzeuge aller Art. Sie sind so gesehen buchstäblich das Fundament für klimafreundliche Mobilität. „Nachhaltigkeit und Ökologisierung sind ein starker Treiber für unser Wachstum.
Seit Oktober 2020 führt mit Rebecca Guth erstmals eine Frau die Leitung der Nachwuchsschmiede“ in einem steirischen Industrie-Unternehmen. Nach 50 Dienstjahren hatte Gerhard Czelecz an sie übergeben.
Unsere Produkte bedienen diesen Megatrend in allen Bereichen der schienengebundenen Mobilität. Ob das im innerstädtischen Verkehr ist, bei Hochgeschwindigkeitszügen oder im Güterverkehr“, erklärt Stefan Erlach. Er ist der Standortleiter von Siemens Mobility Graz. „Rund
2.900 Fahrwerke wurden in diesem Jahr in Graz gefertigt. Sie bilden das Herzstück von Lokomotiven, Straßenbahnen, wie der Avenio Straßenbahn in Graz, für U-Bahnen, S-Bahnen oder Intercity-Züge“, informierte Erlach beim Besuch der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr,
Aufregung um steirische Autorin
Unter dem Titel „Psychologie der Macht“ schrieb die Psychotherapeutin und Schriftstellerin Monika Wogrolly im „News“ im April 2022 über den ukrainischen Präsidenten Zelensky. Sie beschreibt ihn in einer Art Ferndiagnose als „Histrioniker“, dessen Motiv es sei, „seine innere Leere aufzufüllen, was er wie ein Vampir unablässig tun muss, und das, indem er lügt und blendet, um sich selbst zu beweisen, wie groß-
Die völlig neu gestaltete Lehrwerkstätte mit Labor, Schulungsräumen und modernster Ausbildungsstruktur ist als „Nachwuchsschmiede“ ein Herzeigestück von Siemens Mobility in Graz. Dort werden 80 Lehrlinge in acht verschiedenen Berufsfeldern ausgebildet: Schweißtechniker, Stahlbautechniker, Maschinenbauer, Zerspanungstechniker, Betriebslogistiker, Lackierer, Mechatroniker, Elektrotechniker. Eine vorausschauende Strategie in Zeiten des Fachkräftemangels zur Absicherung und Entwicklung des Standortes in Graz. Auch eine Seltenheit: Geleitet wird sie seit gut einem Jahr von Rebecca Guth. Nach der Matura machte sie eine Lehre eben in dieser Lehrwerkstätte in Graz und studierte dann Automatisierungstechnik.
Zukunftsweisende Kooperation
Gemeinsam mit der TU Graz gelang Siemens Mobility die Entwicklung eines neuen, serienreifen Leichtbaurahmens mit rund 40 Prozent Gewichtseinsparung im Vergleich zu einem herkömmlichen Fahrwerksrahmen. Statt 1,6 Tonnen wiegt dieser nur noch etwa 900 kg! Ein Quantensprung, so heißt es bei Siemens Mobility.
artig er ist.“ Und weiters: „Triebfeder kann hier sein, wie gesagt, das psychologische Trauma der jüdischen Vorfahren.“ Die Folge: Ein Aufschrei der jüdischen Community. Horst Pirker, Eigentümer und Herausgeber von „News“, sieht in der Veröffentlichung des Beitrags einen Fehler. Den Vorwurf des Antisemitismus lehnt er aber ab. Monika Wogrolly sorgte schon 1994 mit ihrem ersten Buch „Suche meinen Mörder“ für heftige Reaktionen.
Horst Schachner mit 94,9 Prozent als steirischer Vorsitzender wiedergewählt
„So ernst wie jetzt, war es überhaupt noch nie. Viele Menschen können sich das tägliche Leben aufgrund der Teuerung nicht mehr leisten“, fordert Horst Schachner bei der ÖGB-Landeskonferenz in der Arbeiterkammer in Graz rascheste Maßnahmen der Bundesregierung. Die Bundesregierung könne zum Beispiel, was die Reduktion von Mehrwertsteuer auf Energie, Treibstoff und auf Lebensmittel betrifft, per Verordnung schon „morgen“ solche Hilfspakete für die betroffenen Familien beschließen. Es sei eine Schande, dass im drittreichsten Land der EU nun durch die 8,4-Prozent-Inflation und die zusätzliche Teuerung an die zwei Millionen Österreicher bereits an der Armutsgrenze zu leben beginnen. Nur schnelle Hilfe könne den Menschen wirklich nützen. Die Hilfspakete für den Herbst oder die Erhöhungen der Pendlerpauschale – das seien alles Maßnahmen, die ja zum Teil erst 2023 wirksam werden. Dass eine Mehrwertsteuersenkung nicht EU-konform sei, stimme nicht, so Schachner. Das beweisen die Maßnahmen in Deutschland, Ungarn, Slowenien. „Das sind nur Ausreden der Regierung.“
Auch das Argument, dass eine Senkung der Mehrwertsteuer das „Gießkannenprinzip“ darstelle, könne nicht maßgeblich sein. „Was nützt das einem Mindestpensionisten oder einem Geringverdiener? Ihm hilft die Senkung der Mehrwertsteuer ganz entscheidend.“ Es sei schon immer so, dass dann eben Besserverdienende
auch davon profitierten. Eine 100-prozentige Gerechtigkeit sei anzustreben, aber die gäbe es nicht, so Horst Schachner auch in Hinblick auf die laufende ÖGB-Kampagne und auch das Motto der Konferenz „Unsere Mission: Verteilungsgerechtigkeit“.
Viel Beachtung und Zustimmung bei den Delegierten fand im vollen Saal der Kammer auch die Rede von ÖGBPräsident Wolfgang Katzian. Dieser hatte am Vortag vor 3.200 Betriebsräten in Wien bei der österreichweiten Konferenz unmissverständlich betont: „Unsere Zielsetzung ist: Runter mit den Preisen!“
Horst Schachner wurde bei der ÖGB-Landeskonferenz (er ist seit 2004 Vorsitzender) mit 94,9 Prozent wiedergewählt. Seine Vertreter in dieser Funktion sind Helga Ahrer, Peter Amreich, Andreas Linke, Andreas Martiner, Norbert Schunko und Sandra Strohmaier.
Unsere Mission: Verteilungsgerechtigkeit
LILLY LOTTERBLUME
Hallo, meine Lieben!
Mich hat die Vorweihnachtshek-
mittlerweile verbraucht – soll für ein Motorboot der Wasserrettung
Freiheitlichen Druck mit ihr Siegfried Nagl
beleidigungsprozesses
Nagls
Grossmann
Kulturamtsleiter
Das bringt einen unwillkürlich zum Nachdenken. Heidi Horten, 81, Österreichs reichste Frau, mit ihrer Residenz am Wörthersee, Milliardärin „passed by“, „has gone“, wie es im Englischen so poetisch heißt, weilt nicht mehr unter uns. Nur wenige Tage, nachdem die Eröffnung des von ihr gebauten Museums, mit Werken aus ihrer Kunstsammlung in der Wiener Innenstadt zelebriert wurde. Auffällig schon, dass sie persönlich bei der Eröffnung nicht anwesend war. Da dachte man noch an ihre Scheu vor großen Auftritten. Aber es herrscht bis jetzt Funkstille, woran sie plötzlich verstorben ist. Gerüchte und Spekulationen von längerer Krankheit, aber auch im Zusammenhang mit Corona, stehen im Raum. Mir hat die Ute erzählt, dass sie ihre Luxusyacht, die vor Korfu ankerte,
Mario Eustacchio
Siegfried Nagl
e-mobility
ding Graz Malik schwarz-blauen Koalition
natürlich stets ausfahrbereit und mit eigener Mannschaft, verkaufte. Die Reisevorbereitungen fürs Auslaufen seien mit viel Arbeit verbunden, hat sie in einem ihrer seltenen Interviews erklärt – angefangen von den Einladungen für die Gäste bis hin zum Einkauf der Bevorratung von Lebensmitteln, Champagner und Co. Und das ist ihr offensichtlich zu mühsam geworden im zunehmenden Alter. Die Sorgen möchte ich haben, denkt sich da unsereiner. Aber egal, ob ohne oder mit viel Geld. Jeder Mensch, so denke ich als einfache Frau, macht sich Gedanken über das Ende seines Lebens. Es wäre interessant, so die Ute, ob Menschen, so wie Heidi Horten, die umgeben sind von Luxus und aufgrund ihrer Milliarden keine Existenz- oder Zukunftssorgen für sich und ihre Lieben haben,
rio Eustacchio Beiwagerl
Schickhofer
Hol-
Ma-
Michael
mehr darüber grübeln und ihnen dann der Abschied von dieser Welt möglicherweise schwerer fällt. Trotz aller rechtzeitig getroffener Regelungen über das Vermögen. Wir, die darüber unwissend, mehr oder minder nur g’scheit reden, werden es nie erfahren. Der Tod macht alle stumm, so die Ute. *
Christian Buchmann
Hermann Schützenhöfer
Vizebürgermeister
Es ist einer dieser Zufälle, wiewohl der Termin schon Wochen voraus festgestanden war. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, der ja mit Anfang Juli als LH bald Geschichte sein wird, überreichte Heidi Hortens Freundin, der ebenfalls milliardenschweren Ingrid Flick das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark. Bei besonders Prominenten machen die Politiker Ausnahmen. Die Übergabe der Auszeichnungen erfolgt üblicher-
PräsidentHerk Wirtschaftsbund direktorEgger
Nagl
journalistischer Lohnschreiber
weise in Graz. Und Ingrid Flick ist eine solche. Sie war sozusagen Heidi Hortens Nachbarin am Wörthersee. Flick erhielt die Auszeichnung unter anderem für ihre Garnelenzucht, die sie im Rottenmanner Ortsteil Edlach betreiben lässt. * Zurück nach Graz. „Ist er krank oder hat er was angestellt?“, reagiert ein Ehepaar bei einer Straßenumfrage in Graz, als es vom Interviewer erfährt, dass Hermann Schützenhöfer zurücktritt. Dieser: „Nein.“ „Aber er hat doch 2019 versprochen, dass er fünf Jahre bleiben wird.“ Der Herwig dazu: Ja, das hat er tatsächlich im Landtag gesagt, vorausgesetzt er bleibt gesund. Offensichtlich hat das Schicksal von Siegfried Nagl Hermann Schützenhöfer geschockt. In Graz gab es bekanntlich im September 2021, also vor einem dreiviertel Jahr, die Gemeinderatswahl. Niemand, aber schon wirklich niemand, rechnete damit, dass die KPÖ der große Wahlsieger werde. Nagl verlor gegen die KPÖ-Kandidatin Elke Kahr, die heute Bürgermeisterin in Graz ist. Praktisch über Nacht musste Siegfried Nagl nach 18 Jahren als Bürgermeister völlig ungewollt zurücktreten. Bei seinen letzten TV-Auftritten war es sichtbar: Er war am Boden zerstört, hatte
www.klippmagazin.at
mit dem nicht gerechnet. Schützenhöfer will mit dem Rücktritt vor dem Ablauf seiner Amtszeit sich einen solchen „Schicksalsschlag“ ersparen. *
Mehr und mehr dämmert den Genossen, so höre ich bei der letzten Tarock-Runde im Stadtcafé, dass sich die SPÖ damit immer mehr zum Steigbügelhalter für die ÖVPAllüren degradiert. SPÖ-Vorsitzender Anton Lang hat ja die vorbehaltlose Parole ausgegeben: „Ja zur Wahl von Christopher Drexler im Landtag.“ Die SPÖ lässt also Drexler zwei Jahre Zeit, zu brillieren und er wird seinen Koalitionspartner da und dort alt aussehen lassen, damit die SPÖ 2024 als Wahlverlierer wieder dumm aus der Wäsche schaut. Langs einzige Hoffnung, dass die ÖVP im Bund noch stärker an Wählerzuspruch verliert. *
„Es gibt immer eine Lösung.“ Mit seiner Gewitztheit und seiner Kreativität als Anwalt hat er hunderte Beamte, Hofräte, Bürgermeister und auch vereinzelt Minister zur Weißglut gebracht. Reinhard Hohenberg, bereits emeritiert, sprich als Anwalt in Pension, erfahre ich vom Hubert, hat kürzlich vom Herrn Schützenhöfer das Große Ehren-
zeichen des Landes Steiermark bekommen. Das von ihm Anfang der 1970er-Jahre gegründete EinPersonen-Unternehmen „Wohnungseigentum Graz“ entwickelte sich zu WEGRAZ, einem der heute erfolgreichsten steirischen Projektentwickler. Diese machte ihn vermögend.
*
Man soll nicht mit dem Finger auf andere zeigen, hat meine Mutter immer gesagt. Das Politmagazin „Profil“ hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Skandale aufgedeckt. Im Zuge des Russlandkriegs gegen die Ukraine und den riesigen Vermögen der russischen Oligarchen beschäftigt sich „Profil“ auch mit dem Naheverhältnis des Steirers Siegfried Wolf mit dem russischen Oligarchen Oleg Deribaska. Wolf war als rechte Hand von Frank Stronach und später dann als Chef-Manager im Magna-Konzern groß geworden. Als sich Stronach zurückzog wechselte Wolf an die Seite von Deribaska. Dieser ist ja ganz offiziell auch Gesellschafter an der Strabag, dem größten österreichischen Bau-Konzern. Über Briefkästen und Briefkästen, verflochten durch Millionen-Kredite und Beteiligungen, nach außen vertreten durch
Die Steiermark ist zu einem dynamischen und ideenreichen Wirtschaftsstandort gereift. Hier wird Mobilität neu gedacht. Hightech verbindet sich mit Greentech. Wir forcieren digitale, nachhaltige und innovative Lösungen, steigern die Wettbewerbsfähigkeit und sorgen für die Jobs von morgen.
Treuhänderinnen und Treuhänder und über Firmenkonstrukte auf Zypern sind Wolf und Deribaska oder waren es zumindest bis vor kurzem geschäftlich verbunden. Da die Beteiligten schweigen, tut sich das Magazin „Profil“ schwer, die Rolle von Siegi Wolf nachzuzeichnen.
*
Die Teuerung und die Inflation werden uns kleine Leute leider noch länger quälen und das Leben erschweren. Ich weiß schon, es ist kein Trost, aber die Ute hat mir folgendes erzählt: Als Boris Jelzin nach Michael Gorbatschow in Russland regierte - das war ihn den 1990er-Jahren - stieg innerhalb eines Jahres die Inflation auf für uns unvorstellbare 2.600 Prozent! Nur innerhalb eines Jahres wurden die Lebensmittel, die Grundstücke und alles andere um das 26-Fache teurer! Millionen von Russen haben dadurch all ihre Ersparnisse verloren, sind total verarmt. Bis heute hat man sich erholt. Die Gewinner sind die Oligarchen damals geworden, die noch mehr Rubel scheffelten. Nachdenklich macht mich das als einfache Frau allemal. Hoffentlich bleibt UNS das erspart.
Bis zum nächsten Mal, Eure Lilly
Angst wovor?
Ein Landeshauptmann, der solche Angst davor entwickelt, nicht den richtigen Zeitpunkt zu erwischen für - wofür eigentlich?
- seinen Rücktritt. 2019 ist er für fünf Jahre zum Landeshauptmann gewählt worden. Nun quält ihn bereits nach gut zwei Jahren die panische Angst, nicht den „richtigen Zeitpunkt für seinen Abschied“ zu erwischen. Fühlt er sich dem Amt nicht mehr gewachsen? Ist es seine Angst vor einem unrühmlichen Ende? Die jetzige Situation in der ÖVP gibt allen Anlass dazu. Die schlechten Umfragewerte. Wer will schon als Ritter von der traurigen Gestalt in Erinnerung bleiben?
R.T., GrazWichtig ist dabei die Zusammenarbeit mit dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). In der Periode 2014 bis 2020 erhielt die Steiermark den größten Anteil an EFRE-Mitteln aller Bundesländer. Landesweit wurden mehr als 600 Projekte mit ca. 860 Mio. Euro genehmigt und rund 1.400 neue Arbeitsplätze geschaffen. Details zum Programm und den Fördermöglichkeiten finden Sie auf www.efre.gv.at.
Proberaum für skills.lab
skills.lab in Wundschuh revolutioniert mit seinem digitalen Fußball-Simulator das Training von Profi-Klubs. KLIPP-Profi Isabella Hasewend war dort zur ersten Lehrstunde.
„Three, two, one – go“, tönt es aus dem Lautsprecher. Ich starte meine ersten „Gehversuche“ in Sachen Fußball-Training. Gut ... als (Klein-)Kind vielleicht hab’ ich mit meinem Bruder schon ein bisserl Fußball gespielt, aber das war’s dann auch … bis jetzt: Ich stehe im 4x4 Meter großen sogenannten skills.lab Cube – dem kleinsten Trainingssystem im skills.lab - und versuche, den Ball in einer bestimmten Zeit auf ein markiertes Ziel an einer der vier Wände zu treffen. „Jetzt hinter dir“, macht mich ein Kollege aufmerksam, dass das Ziel jetzt auf der Wand hinter mir projiziert ist.
Also schnell umdrehen. Sieht sicher eher unbeholfen aus, aber ich freue mich, als der Ball dann doch zumindest am äußeren Rand der Zielscheibe aufschlägt. Links, rechts, vorne, hinten …. man kommt ganz schön ins Schwitzen. Und nach einigen Minuten heißt es „game over“ und erscheint mein Score auf dem Bildschirm. 465 Punkte. Hmm … klingt nicht schlecht. Aber
die Highscore-Liste am Bildschirm belehrt mich eines besseren: Ein gewisser Hermann führt mit, glaube ich, gut 4.500 Punkten auf Platz 1. Wie lange ich da wohl üben muss, bis sowas möglich ist … egal. „Go“ –und ich probiere es aufs Neue. Gut eine viertel Stunde gebe ich mein Bestes. Und am Schluss habe ich meinen Score doch auf zumindest 1.000 Punkte hoch geschraubt.
Doch das war erst das Aufwärmtraining ...
Wir sind hier in Wundschuh südlich von Graz, direkt an der A2 gelegen, für einen Video-Dreh- und Interview-Termin verabredet – im skills.lab, eine Art „Proberaum“ für großes Fußball-Ballett. „Die 320 Quadratmeter große skills.lab Arena ist das weltweit modernste interaktive Assessment- und Trainingssystem für Fußballerinnen und Fußballer und solche, die es werden wollen“, bringt es Roland Goriupp, der sportliche Leiter des skills.lab im KLIPP-Gespräch auf
den Punkt. Der ehemalige Profi-Tormann hat nach Ende seiner aktiven Karriere im Jahr 2008 das von der Grazer Anton Paar Gruppe entwickelte Projekt seit dem Jahr 2013 von Anfang an begleitet. „Mit den Trainingssystemen holen wir das Maximum aus dem Potential eines Spielers heraus. Durch messbare Trainingserfolge wird die individuelle Leistungsfähigkeit gesteigert.“
Also schauen wir mal rein in dieses „Herz“ des skills.lab – die Arena. Eine Kunstrasenfläche in Form eines Sechseckes mit Leinwänden, auf denen mittels Laserprojektoren
virtuelle und interaktive Spielsituationen dargestellt werden können. Und es ist offensichtlich, dass hier ganz schön viel Hightech dahinter steckt. „HD-Kameras sowie Laser- und Positionssensoren kombiniert mit komplexen Algorithmen liefern eine Vielzahl an Daten wie Ballverarbeitungszeit und Ballgeschwindigkeit in Echtzeit. Auswertungen und Vergleiche können direkt nach dem Training einfach zur Verfügung gestellt werden“, erklärt Roland Goriupp.
Wumm! Mit voller Wucht schießt Matthias den Ball an die Wand ins darauf projizierte Tor. Er ist einer von 25 Mitarbeitern hier im skills. lab und hat sich für unseren Videodreh ins Fußball-Outfit geworfen.
„Mit bis zu 130 km/h (!) schießen die Bälle aus einer der vier eigens entwickelten, hochpräzisen Ballmaschinen. Bis zu 200 Bälle können so in 10 Minuten gespielt werden – in frei adaptierbaren Ausgabewinkeln, Drall und eben Geschwindigkeit“, nennt Roland Goriupp beeindruckende Zahlen.
das große Fußball-Kino
Die Sache mit dem Elfer Und dann geht’s auch für mich ans Eingemachte. Im Fernsehen sieht ein Elfer-Schuss immer so leicht aus, frage ich mich oft: Warum trifft der denn nicht rein? Jetzt kommt die Stunde der Wahrheit. Ich platziere den Ball vor mir am ElferPunkt. „Mit Anlauf und Schmackes“, feuert mich ein Kollege an. Super, leichter gesagt, als getan. Doch immerhin treffe ich den Ball und er fliegt auch in Richtung Tor, wo ich nach einigen Versuchen zumindest auch rein treffe. Mein Glück, dass sich der Tormann nicht bewegt und versucht, den Ball zu fangen. Bei meinem lockeren Schuss wäre das sicher ein Leichtes.
Im Vorgespräch habe ich auch über das Trainieren der sogenannten „Beidbeinigkeit“ gehört und stelle jetzt fest: Ich bin eindeutig ein Rechtsfuß, wie es im Fußball-Jargon heißt. Schießen mit dem linken Fuß? No chance. Das ist für mich ja wie Schreiben mit der linken Hand … klappt einfach nicht. Geschweige denn, den Ball auch noch ins Tor hinein zu schießen. „Das müssten wir schon noch ein bisserl üben“, witzeln die Kollegen vom VideoDrehteam, das um mich herum steht und die Sache auch nicht gerade leichter macht.
Mittlerweile bin ich nach gut 15 Minuten Torschuss-Übungen auch ganz schön aus der Puste und froh, den Platz wieder an Matthias abgeben zu können. Er macht da wirklich eine bessere Figur. Und die Kopfbälle, die er aufs Tor knallt … ich will gar nicht erst einmal daran denken, das selbst auszuprobieren. Das überlasse ich doch lieber den Profis.
Aber nicht nur die trainieren hier im skills.lab. „Zu uns kann so gut wie jeder kommen.“ Ob das der Vater mit seinen Kindern ist, eine Stammtisch-Runde, ein Spaßkicker-Verein, Hobby-Spieler oder ein AmateurKlub. Es gibt auch die Möglichkeit von kostenlosen Schnuppertrainings, wo man sich das Ganze einmal anschauen und es ausprobieren kann. Aber natürlich trainieren hier auch Profis. „Wir haben Kooperationen etwa mit dem SK Sturm Graz, die angefangen von der ersten und zweiten Mannschaft, über die Frauen und Akademie bis zum Nachwuchs alle hier trainieren.
Auch die Profi-Mannschaft des GAK kommt zu uns und eben auch Amateur-Vereine, die regelmäßig Tests und Trainings absolvieren“, spricht der sportliche Leiter das breite Spektrum an Kunden an.
Bis vor einigen Jahren durfte man auch immer wieder internationale Spieler hier in Wundschuh begrüßen. Mittlerweile trainieren etwa die Stars vom FC Bayern in ihrer eigenen skills.lab Arena wie auch jene des FC Ingolstadt oder von Lech Posen in Polen. Im April des Vorjahres konnte sogar die erste skills. lab Arena in den USA in Kalifornien eröffnet werden.
Alle wollen sich vergleichen
Logischerweise auch im Fußball. Das fängt schon bei den Kleinsten an, wenn der Papa wissen will, wo sein Spross steht und ob aus ihm einmal ein großer Fußballer werden kann. Dafür wurde der sogenannte Skills Check entwickelt. „Damit haben wir innerhalb von einer kurzen Trainingseinheit von 30 Minuten die Möglichkeit, die fußballerischen Fähigkeiten von Spielern von jedem Niveau und von jeder Altersklasse zu evaluieren“, erklärt Roland Goriupp. Damit lässt sich deutlich ablesen, wo der
Spieler in Sachen Passen, SchussStärke, Dribbling usw. steht, wie seine Ball-Verarbeitung ist. Und mir wird bewusst und deutlich, dass dabei Sekundenbruchteile entscheidend sein können. Der eine braucht für eine Ball-Verarbeitung 2 Sekunden und der andere 1,5 Sekunden – das macht einen RiesenUnterschied aus.
Zumal dieser Check gerade im Scouting-Bereich, wenn es um Talente-Entdeckung geht, ein wesentlicher Punkt ist. Hier handelt es sich um standardisierte Übungen und alle finden die gleichen Verhältnisse vor. Damit lassen sich die noch talentierteren Spieler von anderen guten Spielern unterscheiden. Anhand der gemessenen Parameter sind die Stärken und Schwächen eines Spielers sehr gut ablesbar. Und in der Folge kann dann mit dem Trainer oder dem Spieler selbst anhand der Ergebnisse besprochen werden, wo die nächsten Ziele und Trainingsreize gesetzt werden sollen.
Apropos Training. Ich beende meinen Ausflug in Sachen Fußball-Training mit dem Fazit, dass es, wie bei so vielem im Leben, immer leichter ausschaut, als es ist. Also einfach selbst einmal vorbei kommen und es ausprobieren …
skills.lab
in Wundschuh bei Graz
Letzte Minute in der Nachspielzeit um die Meisterschaft. Es steht 0:0. Der Ball kommt hoch und scharf. Matthias steigt auf, „liegt“ mit dem Rücken rund einen Meter quer über dem Boden und donnert den Ball als Rechtsfuß Richtung Tor. Ein unhaltbarer Schuss, der die Fans auf den Tribünen toben lässt. Kurz darauf ist es völlig still, das Stadion ist verschwunden. „Starker Schuss“, applaudieren wir von der „Zuschauer-Galerie“. Dort, wo kurz zuvor noch die Stadion-Ränge zu sehen waren, „leuchten“ nun auf den Leinwänden Zahlen und Diagramme auf. Schussgeschwindigkeit, Reaktionszeit, Ballmitnahme – den Sensoren im skills.lab, dem Prototyp in Wundschuh bei Graz, entgeht nichts. Von außen ist er eine unscheinbare Industriehalle. Sein Innenleben aber eine „Videospielwelt“ in 3D, in der die Kicker aus Fleisch und Blut ihr Können zeigen. Auf einem 320 Quadratmeter großen Hexagon mit Kunstrasenboden, rundherum eine hohe Kuppel mit durchgehenden LeinwandMatten, die mit sechs HD-Beamern bespielt werden.
Keine Schwäche bleibt verborgen
Über eine App lassen sich mehr als 70 Trainingssituationen in fünf Schwierigkeitsgraden wählen. Aus den schmalen Kanälen der vier Wurfmaschinen kommt mal ein lockeres Zuspiel gegen die Lauf-
Wolfgang
Bartosch,
Präsident Steirischer Fußballverband:
Wo Kicker
richtung, dann wieder eine hohe Flanke, dann ein Steilpass, der zu einem der virtuellen Teamkollegen weiter geleitet werden soll. Ein Tormann versucht, Bälle zu parieren, die mit bis zu 130 km/h und variablem Drall herandonnern. Gleichzeitig zeichnen Laser, Sensoren und Highspeed-Kameras jede Bewegung des realen Spielers am Feld auf. Algorithmen vergleichen und analysieren in Echtzeit Annahmetempo und Reaktionszeit, Ballmitnahme, Passgenauigkeit und -Härte. Keine Schwäche und kein Kraftverlust bleiben verborgen. Vier Jahre tüftelten die Experten am Simulator, für die fußballerischen Details holte man den ehemaligen BundesligaTormann Roland Goriupp ins Team.
Fußballwelt zu Besuch
Nach Wundschuh reisten bereits Experten-Delegationen der internationalen Fußball-Welt an. Davon zeigen die Autogramme und Fotos von Vertretern von Spitzenklubs aus Deutschland, England, Italien, Spanien, aber auch aus Übersee, Asien und arabischen Ländern an der Eingangswand.
Die Investition liegt im siebenstelligen Bereich, genaue Angaben macht die Unternehmensgruppe Paar nicht. Für Taktik-Analysen ist das skills.lab nicht gedacht. Es geht um die Auswertung des einzelnen Spielers, um die Optimierung einzelner Bewegungsabläufe und um ge-
Partnerschaft verlängert
SK Puntigamer Sturm Graz
„Für uns eine ganz tolle Möglichkeit, vor allem auch für die Nachwuchsarbeit. Wir unterstützen und fördern es daher, wenn Vereine dort mit ihren Spielern trainieren. Es ist ja auch daran gedacht, Wettbewerbe durchzuführen. Nirgendwo anders kann man die Entwicklung von Spielern und Spielerinnen durch Daten und Fakten verfolgen.“
„Wir nutzen die skills.lab Arena seit mehr als zwei Jahren intensiv und erfolgreich für gezieltes, datenbasiertes Scouting sowie objektives Assessment aller Spieler und Spielerinnen im Verein von den Nachwuchsjahrgängen bis zur Profi-Mannschaft.“
...
Nach Verletzungen wertvoll
GAK-Sportdirektor Dieter Elsneg
Vor einem Jahr ist die ganze Kampfmannschaft durchgetestet worden. Beim GAK haben aber schwere Verletzungen in den letzten Monaten etliche wichtige Mannschaftsspieler außer Gefecht gesetzt. „Und in diesen Fällen ist die Arbeit im skills.lab besonders wertvoll, weil die Daten zu erkennen geben, wie weit der Spieler bereits wieder fit und einsatzbereit ist und wo es noch individuelle Schwächen gibt. skills.lab und Roland Goriupp bieten auch leistbare Gesamtpakete an für komplexe Übungsserien.“
Gut für Talent-Erkennung
SC-Weiz-Trainer Jörg Schirgi
Seit drei Monaten ist Jörg Schirgi Trainer des SC Weiz. Sein Ex-Klub ist der SC Kalsdorf. Damals hat er mit Spielern bereits die Möglichkeiten des skills.labs kennengelernt und genutzt. „Gerade für die individuelle Arbeit mit jungen Spielern, sprich Talenten, ist das skills.lab bestens geeignet. Aber auch nach Verletzungen bringen die objektiven Daten einen riesigen Mehrwert.“ Bei seinem neuen Klub in Weiz waren in den letzten Monaten aufgrund der schlechten Resultate andere Dinge „wichtig, aber natürlich überlege ich, auch das skills.lab, wie mit dem SC Kalsdorf, für Trainings zu nützen. Dabei ist logischerweise auch der finanzielle Aufwand ein Thema.“
vermessen werden
zieltes Training nach Verletzungen.
Ein schlagendes Verkaufsargument dürfte bei den Top-Klubs das lukrative Nachwuchsgeschäft sein, da ja das Daten-Scouting immer wichtiger wird. Zwei Jahre Corona haben die Begehrlichkeiten der Top-Klubs eingebremst. Vom Platzrand lassen sich junge Talente zwar ganz gut beobachten, aber mit der Vermessung der Spieler in der digitalen Arena werden Daten und Leistungsentwicklungen sichtbar, die mit freiem Auge nicht erkennbar wären.
Der Profi-Fußball ist schneller geworden. Früher hatte man auch im Profi-Fußball Zeit zum Stoppen und Schauen, aber die Verwertungszeit wird immer kürzer. So sank der durchschnittliche Ballkontakt bei Profi-Klubs von knapp 3 Sekunden in nur zehn Jahren auf 1 Sekunde. Dafür braucht es nicht nur schnelle Beine und gute Technik, sondern auch:
Einen schnellen Kopf
Zum Üben und Auswerten braucht es virtuelle Systeme wie das skills. lab. Für das kognitive Training und peripheres Sehen arbeiten neuerdings auch Gehirn-Trainer. Diese schulen die Handlungsschnelligkeit, das periphere Sehen und die Motorik der Spieler. Diese versuchen, die Bewegungssteuerung durch das Gehirn zu optimieren, das Zweikampfverhalten zu verbessern, die motorische Links-Rechts-Steuerung. So werden Spieler darauf vorbereitet, mit speziellen Übungen links und rechts gleich gut zu schießen. Das erfolgt durch Übungen, die Hirn und Nervensystem im Training schulen. Auf Displays erscheinen Balken und andere Elemente, mit denen die zuständigen Regionen im Gehirn aktiviert werden sollen. Sind diese besser durchblutet, gelingen auch manche Bewegungen besser.
Weiters wird daran gearbeitet, dass
in Stress-Situationen, in denen sich das periphere Sehen der Sportler verengt, das nicht mehr passiert.
Mit Übungen, die auf Nervenimpulsen basieren, wird die Bewegungsqualität verbessert.
Weiters konzentrieren sich die sogenannten Neuro-Athletik-Trainer auf eine Verbesserung des Reaktionsvermögens, die Antizipation. Da wären die Grenzen noch verschiebbar, denn im Gehirn reißen keine Muskelfasern.
Das Hirn wird wie ein Muskel betrachtet, der von außen einen
Was war der Auslöser für das skills.lab?
„Im Jahr 2013 konnten mein Vater und ich im Trainingszentrum von Borussia Dortmund den „Footbonauten“ besichtigen, ein damals revolutionäres Trainingsund Analysegerät. Wir waren begeistert von der Idee, Qualität im Fußball messbar zu machen; gleichzeitig aber etwas enttäuscht über die technische Umsetzung. Beim Heimflug haben wir gedacht, dass das besser gehen muss. Drei Monate später hat sich ein kleines Team an die Arbeit gemacht.“
Welche Rolle hat da die „Fußball-Vergangenheit“ Ihres Vaters gespielt? Friedrich Santner ist selbst ja „fußball-verliebt“ und war in den Jahren 2012 bis 2013 Aufsichtsratsvorsitzender von Sturm Graz.
skills.lab-„Mutterkonzern“
feiert 100 Jahre
„Bei uns haben sich Eltern privat zusammen getan und gehen mit den Kindern regelmäßig ins skills.lab trainieren. Das ist so eine Art Feinschliff, den du am Platz nicht trainieren kannst. Die Bälle kommen sehr präzise und gezielt. Gerade der Schulterblick ist bei Kindern noch nicht so ausgeprägt und der kann dort perfekt trainiert werden. Sie wissen nicht gleich, woher der Ball kommt, werden überrascht. Das Team vom skills.labs ist sehr gut ausgebildet und gibt den Kindern auch Tipps, was sie noch besser machen können. Auch wird auf die Schusstechnik geschaut, auch dass beide Füße eingesetzt werden. Alles in allem ist es eine super Ergänzung fürs Training am Platz.“
Starkes Wachstum zeichnet den Grazer Messtechnik-Spezialisten Anton Paar aus. Dieser feiert im heurigen Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Die Mitarbeiterzahl des Unternehmens beläuft sich auf mehr als 3.600 Beschäftigte weltweit, 1.400 davon in Graz. Das Wachstum erfordert mehr Raum. Deshalb wird die Firmenzentrale in Graz-Straßgang ausgebaut. Es ist ein 60 Millionen Euro teures Technologiezentrum mit bis zu 1.000 Arbeitsplätzen. Ende 2023 soll es fertiggestellt sein.
„Natürlich sind die Erfahrungen meines Vaters im Fußball-Umfeld bei so einem Projekt nicht hinderlich, dennoch spielten diese eine eher untergeordnete Rolle: Viel wichtiger war die klassische innovative Unzufriedenheit, also die Motivation
Reiz bekommt. Wie ein Muskel bei Belastung wächst, so entwickeln sich Nervenzellen, indem man sie fordert. Der Prozess nennt sich Neurogenese. Während skills.lab, Foot-Bonaut die Technik schulen, aber auch die Handlungs- und Interaktionsschnelligkeit, also das Reaktionsvermögen, so setzt die sogenannte Neuro-Athletik bei der Wahrnehmung und Antizipation an. Eines kann weder skills.labs noch ein Neuro-Trainer: Ausnahmekönner wie Ronaldo, Messi oder Mbappe hervorbringen.
etwas Unzureichendes besser zu machen. Das ist eine entscheidende Triebfeder in unserem Unternehmen und ein wesentlicher Charakterzug vieler unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Es gibt ja weltweit bestimmt hunderte Klubs, die sich ein skills.labs finanziell leisten könnten. Nicht zuletzt wegen Scouting- und Nachwuchs-Arbeit. Man gibt ja in Klubs für so manchen „jungen“ Spieler Millionen aus, die man sich im Nachhinein betrachtet sparen hätte können. Wie wird sich die echte Nachfrage entwickeln?
„Es gibt in diesem Umfeld mehrere Marktsegmente: Das eine sind Vereine, die sich eine derartige Anlage kaufen. Hier sind wir mittlerweile Technologieund Marktführer, und die Nachfrage entwickelt sich stetig – nicht zuletzt durch Referenzkunden wie den FC Bayern. Das zweite ist der Anlagenbetrieb wie in Wundschuh, wo man auch als Privatperson trainieren gehen kann und seine Fähigkeiten vermessen und vergleichen lassen kann. Dieses Betreibermodell kann in jeder Stadt mittlerer Größe wirtschaftlich erfolgreich sein, und daran arbeiten wir gerade parallel.“
Auch für Freizeit und Spaß-Kicker attraktive Angebote
„Eine Spitzeneinrichtung, die Jungs hatten Spaß und Bewegung ohne Ende“
„Die perfekte Möglichkeit für Profis sowie Hobbyfussballer, um ein wetterunabhängiges Indoortraining mit Statistiken zu absolvieren.“
„Super Training. Man merkt die Verbesserung der Kids beim Training. Kann ich nur jedem empfehlen.“
„Es hat sehr viel Spaß gemacht und würde es jedem Verein-Spieler empfehlen.“
„Cooles Ambiente, lockere Atmosphäre und ein richtig cooles Gefühl, dabei gewesen zu sein!“
„Wäre eine gute Sache für unsere Lehrlinge in Sachen Teamarbeit.“
„Hab‘ noch nie davon gehört.“ (PR-Mann des Bundeslegisten SV Ried)
Für seinen Flitzer einfach ein Abo abschließen
Innovative Alternative zum Autokauf und Leasing
Der Alfa Romeo Tonale, ein elektrifizierter Italiener, kürzlich präsentiert im Autohaus Vogl+Co in Graz, wäre auch ein guter Kandidat für ein Auto-Abo. „Der KompaktSUV bleibt Alfas sportlicher DNA treu, verfügt aber gleichzeitig über ein innovatives Infotainment-System und Hybrid-Antrieb“, so „Vogl“Markenleiter Herbert Weiss.
Ein Auto-Abo gilt als innovative Alternative zum Autokauf und Leasing. Das Autohaus Vogl+Co
in Graz ist mit dem Geschäftsfeld New Mobility ein Vorreiter für Auto-Abos in der Steiermark. Das Prinzip dabei: Als Kunde mietet man ein Auto seiner Wahl für einen flexiblen Zeitraum ab drei Monaten, bis maximal 12 Monate, zu einem All-inklusiv-Tarif. Sämtliche Kosten werden damit abgedeckt: Versicherungen, Reifenwechsel, Pickerl, Service- und Wartungskosten, die Kfz-Steuern, die Autobahnvignette usw. Der Mieter muss nur für den Treibstoff oder Strom
Mit dem neuen Alfa Romeo Tonale (v.l.): VOGL+Co-GF
Oliver Wieser, Florian Ferstl (Stellantis), VOGL+Co-Verkaufsleiter
Thomas Weiss und VOGL+CoMarkenleiter
Herbert Weiss.selbst aufkommen. Das Auto-Abo beginnt bei 399 Euro im Monat.
Es ist interessant für Kunden, die das Angebot als Einstieg in die E-Mobilität nützen und zunächst ein Auto mieten, bevor sie sich für einen Kauf entscheiden. Aber auch Firmen und Gemeinden sehen darin einen Vorteil. Sie können damit Carsharing anbieten.
In der Regel steht der Wunsch nach einer individuellen Mobilitätslö-
Nicht die Welt, aber damit Leben retten
VIRTUAL VEHICLE in Graz feiert 20 Jahre
Unfälle mit Verletzungen vermeiden, manchmal sogar auch das Leben von Menschen retten – daran arbeiten die über 320 Mitarbeiter aus 22 Ländern von VIRTUAL VEHICLE in Graz. Viele von ihnen zählen international zu den gefragtesten Experten ihrer Fachgebiete. Das Projekt SINUS ist ein Beispiel der Forschung: Es werden
vorhandene Datenquellen (Verkehrsaufkommen, Unfallpunkte etc.) mit Wearables (also z.B. Smartwatches) kombiniert, um die Sicherheit von Radfahrern zu optimieren. Ausländische Industriepartner haben seither über 30 Millionen Euro in die Steiermark investiert und den Aufbau von Spitzen-Knowhow mitfinanziert.
Nach Herzenslust austoben
Neuer Enduro-Track am Red Bull Ring
Fotos: Philip Platzer / Red Bull Ring
Auf zehn Sektionen mit Hindernissen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden – von einfachen Waldflächen über Steilhänge bis hin zu künstlich angelegten Steinfeldern – können sich ZweiradEnthusiasten mit dem eigenen oder einem gestellten Bike aus dem hauseigenen Red Bull Ring Fuhrpark nach Herzenslust austoben. Die „Area 24“ ist nicht nur für Profis wie Manuel Lettenbichler & Co. geeignet, sondern auch für Zweirad-Neulinge. Riding Experiences im Zeitraum von 25. Juni bis 23. Oktober sind bereits online buchbar: www.redbullring.com
sung im Vordergrund, heißt es bei Vogl+Co, wo man auf zwei aktuelle Trends verweist, die das Geschäft befeuern: „Für viele Kunden, die aufgrund der aktuellen Lieferengpässe auf einen Neuwagen warten, ist das Abo eine praktische Übergangslösung. Andere wiederum nützen das Angebot als Einstieg in das Thema E-Mobility und mieten zunächst ein E-Auto, ehe sie sich für einen Kauf entscheiden.
Weitere Infos: www.vogl-auto.at
Strategische Partnerschaften mit Industriepartnern wie zum Beispiel AVL, Infineon, voestalpine, Siemens und ÖBB, aber auch BMW oder VW - ergänzt um zahlreiche Forschungskooperationenbestätigen den erfolgreichen Weg von VIRTUAL VEHICLE. v.l.: Hermann Steffan (TU Graz), Franz Wressnigg (VIRTUAL VEHICLE), Helmut List (AVL), Christoph Gümbel (Future Matters), Horst Bischof (TU Graz), LR Barbara Eibinger-Miedl und Jost Bernasch (VIRTUAL VEHICLE).
5 Sterne für den Kia EV6
Beim offiziellen europäischen Sicherheitstest Euro NCAP hat der Kia EV6 die Bestnote „5 Sterne“ erhalten. Der vielfach preisgekrönte Elektro-Crossover (u.a. Europas „Car of the Year 2022“) erreichte in allen Testkategorien hohe Wertungen: 90 Prozent beim Insassenschutz für Erwachsene, 86 Prozent beim Insassenschutz für Kinder, 64 Prozent beim Schutz von Fußgängern sowie anderen ungeschützten Verkehrsteilnehmern und 87 Prozent in der Kategorie „Sicherheitsassistenten“, bei der die Fahrerunterstützung durch vorbeugende aktive Sicherheitssysteme bewertet wird.
Der Sommer im KLIPP
Mama, nix wie hin!
Die beliebtesten Ausflugsziele laut Steiermark Tourismus sind nach Bezahleintritten: der Schlossberg Graz (re. unten), das Projekt Spielberg, der Schlosspark Eggenberg (kl. Bild), die Tierwelt Herberstein und der Dachstein-Gletscher (Bild oben „Treppe ins Nichts“), in der „Gäste-Klasse“: die Zotter Schokoladenwelt bei Riegersburg. Nach Schätzungen sind es weiters die Murinsel Graz, die Basilika Mariazell (Bild re.) und der Motorikpark Gamlitz (li. unten). „Genau dieser bunte Mix an Aktivitäten ist es, der das Grüne Herz Österreichs ausmacht und die Steiermark zum beliebtesten Urlaubsland macht“, freut sich Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
Wenn uns Menschen Staunen erfasst
Eggersdorf
bei
Graz:
Welturaufführung einer Sinfonie im Wald
„Alles im Leben ist möglich.“
Ein Kulturphilosoph, im vorliegenden Fall Božo Raič, ein gebürtiger Kroate, der in Graz studiert hat, befasst sich seit Jahren intensiv mit dem Zusammenspiel von Natur, Kunst und Wissenschaft (natura –ars – scientia).
Ein Kfz-Mechaniker-Meister, der Grazer Franz Wuthe, beschäftigt sich als Nebenerwerbsbauer seit Jahren intensiv mit der als Unkraut „verpönten“ Brennnessel, brennt aber auch für die Musik von Richard Wagner.
Beide, Wuthe und Raič, wussten nichts voneinander. Bis ein Zufall die beiden bekannt machte. „Seine Idee hat mir sofort gefallen“, sagt Franz Wuthe, der sich in Eggersdorf bei Graz als Nebenerwerbsbauer an der Römerstraße 9 mit der gering geschätzten Brennnessel, dem Lavendel und Honig beschäftigt.
Kulturphilosoph Božo Raič: „Herr Wuthe hat gleich gespürt, was wir in und mit der Natur gestalten wollen.“
Die Sonne scheint, der Schatten lehrt
„Das war vor drei Monaten“, blickt Franz Wuthe zurück. Geworden ist daraus das kunstwissenschaftliche Projekt „Sol lucet, umbra docet –Die Sonne scheint, der Schatten lehrt“. Ohne Sonne gäbe es keinen Schatten im Naturraum „R9“ – steht für Römerstraße 9 –, am Grundbesitz von Franz Wuthe. Mit einer eigens installierten Sonnenuhr auf der riesigen Bühnenwiese des Römerhofes nahm Božo Raič auch
Bezug auf Johannes Kepler. Der „kosmische“ Poet hat in Graz, nur unweit von Eggersdorf, gelehrt, bevor er nach Prag berufen wurde. Sein Werk „Das Weltgeheimnis“ hat unser Wissen über den Himmel für immer verändert.
Der Aufwand für das nur neun Stunden dauernde kunstwissenschaftliche Projekt war gewaltig. Es wurden am Römerhof Wege und Ornamente ins hohe Gras gemäht, um Staffeleien und die Sonnenuhr aufzustellen, an Bäumen Seile für das Aufhängen von Bildern gespannt, Leitungen verlegt. Rund 40 Werke von neun international bekannten Künstlern aus Polen, Tschechien und Kroatien wurden dort in die „Natur-Galerie“ gestellt und gehängt. Božo Raič: „Es geht um die Verknüpfung, um die Übergänge, die es prinzipiell zwischen Natur, Kunst und Wissenschaft gibt und uns Menschen beschäftigen.“
„Mit der Natur zu leben, sie zu erleben, heißt auch ihr zuzuhören, ihre Botschaften anzunehmen“, verwies Kultur-Philosoph Božo Raič auf eine weitere Dimension des kunstwis-
senschaftlichen
Projekts. Auf der improvisierten Wald-Bühne kam es dann zur WeltUraufführung der Sinfonia Urtica (Brennnessel-Sinfonie). Auch ein Tribut an Franz Wuthe und seine Lieblingspflanze.
Hommage an die Brennnessel
Kreiert hat das Musik-Gebilde
Grgur Raič. Dieser ist ein unabhängiger Musiker, Produzent, Songwriter, Mixing- und MasteringIngenieur, Grafik-Designer und Videografie-Experte. Er studierte in London kommerzielle Musikproduktion. Mit mehr als 40 Millionen Aufrufen seiner Werke aus Eigenproduktionen, sowie in Zusammenarbeit mit namhaften Produzenten
ist er zu einem anerkannten Teil der internationalen Musikszene der letzten Jahre geworden. Nicht nur in den „organisierten Bühnen“ eines Musikwerkes erschöpft sich das Wesen der Musik. Auch ein schweigendes Zuhören von unterschiedlichen Tönen ist tief „klangvoll“. Das schweigende Zuhören ist das Vermögen, die Schwingungen der Natur als Töne zu erkennen. Die Töne der Natur kommen selten isoliert vor. Die „unerweckten Töne“ – hier zählt auch die Stille der Natur dazu – haben einen hohen Verschmelzungsgrad und sind oft Quelle für ein musikalisches Werk. Das Hören funktioniert meistens im Schweigen. Erst wenn der Hörende alle akustischen und nicht-akustischen Ereignisse in der Natur wahrnimmt und sie in eine
höhere Harmonie einfügt, hat er das Wesen eines natürlichen Tones verstanden.
Das Musik-Gebilde Symphonia urtica ist unter dem Begriff „Symphonia urtica“ auf Youtube aufrufbar.
Lebensgrundlage für Schmetterlinge
In sein kunstwissenschaftliches Projekt im Naturraum „R9“ hat der Philosoph, Kunst-Kritiker, Kunst-Vermittler Božo Raič auch die Fakultät der Botanik an der Universität Graz eingebunden. Ursula Brosch vom Institut für Biologie und Expertin für Pflanzen-Wissenschaft und Vegetationsgeschichte machte die staunenden Zuhörer mit den Geheimnissen der Brennnessel vertraut, die viel in ihrem Inneren verbirgt. „Es ist ja nicht so, dass die Pflanzen was tun.“ Die Brennnessel ist eine Meisterleistung der Natur. Die Pollen-Explosion der männlichen Staubgefäße – diese werden förmlich hinaus katapultiert – ist eine der schnellsten Bewegungen im Pflanzenbereich überhaupt. Faszinierend auch, wie der Wind den männlichen Blütenstaub auf die weiblichen Pflanzen überträgt. Im Alltag eher oft geringschätzig als Unkraut bezeichnet, bietet die Brennnessel als einfache Pflanze für 50 Schmetterlingsarten – darunter auch der majestätische Admiral – eine wichtige Lebensgrundlage.
„Jeder soll versuchen, aus seinem Handwerk auch Poesie zu machen“, lautete eine der Botschaften des Philosophen Božo Raič an das staunende Publikum, „weil sich damit auch die Sicht auf die Welt verändert.“ Mit seiner Frau Barbara Raič, einer international tätigen Malerin, bildet er ein Duo, das einander vortrefflich ergänzt.
Aber, was dann, wenn es geregnet hätte? Die entspannte Antwort von Božo Raič. „Die Natur macht ohnehin was sie will. Sie bleibt für uns Menschen immer ein Risiko.“ Kein Risiko gab es für die 6. bis 9. Stunde. Denn da wurde entspannt, wie es auch die alten Griechen beim Genießen von Kunst und Natur taten – gekocht, gespeist und getrunken. Etliches davon aus und mit Brennnesseln „garniert“, geerntet auf den versteckten Plätzen des Römerhofs. „Und mit sol lucet, umbra docet erlebte der bäuerliche Römerhof nun auch seine Premiere als Kunst- und Kulturstätte – als Auftakt der Vereins- und Kulturtage in Eggersdorf“, brachte es Johann Zaunschirm, Vizebürgermeister und Kulturreferent der Gemeinde Eggersdorf, pointiert auf den Punkt.
ORF-Frühschoppen war zu Gast
Eggersdorf – Ein beliebtes Ausflugsziel im Grazer Umland
Urtica: wer kann dich leiden?
Wie deine Widerborstigkeit vermeiden? Du scheinbar unnütz Kraut, das uns auf Schritt und Tritt entgegenschaut. Dein Standort überall bekannt, an Wiesen, Weiden, Wegesrand, und auch an manch verruf’nem Platz wirst du für uns zum Düngeschatz. Selbst, wenn man mit Vorsicht dich berührt, wird deine Antwort gleich gespürt. Doch willst du uns ja nicht erschrecken, du willst, dass wir dich neu entdecken. Wie kunstvoll bist du aufgebaut, wenn man in deinen Kosmos schaut Bei all dem, was wir in dir finden muss unser Widerwille schwinden. So ist ein einzig’s Brennhaar schon ein Meisterwerk der Konstruktion: Aus Tausenden von Drüsenköpfchen sprüh’n bei Berührung Nessel-Tröpfchen. Gerüste aus Fasern, lang und rau, sie weben deinen inneren Bau. Es sind die Fasern,die dich stützen, wir Menschen für Gewebe nützen. So aufrecht und präsent ist deine Spross-Statur so winzig klein sind deine Blüten nur. In unscheinbarer Blütenhülle verbirgt sich überreich Ideenfülle. Man denke nur, dass männlich Blüten die Pollen unter Spannung hüten. Gelöst wird sie durch trocknen Wind Staubfäden setzen dann geschwind mit einer explosiven Regung die Pollenkörner in Bewegung. Wie kann es sein, dass diese Nesseln in mir dies Loblied nun entfesseln. Für Wohlbefinden, Garten, Mensch und Tier bis du das Lebenselixier!
Die Raupe liebt den Blattsalat, der Mensch den Brennnesselspinat.
Brennnesselgedicht von Ursula Brosch
Der Auftakt zu den Eggersdorfer Vereins-Kulturtagen war die Welturaufführung der Brennnessel Sinfonie im Rahmen der Ausstellung „Die Sonne scheint – Der Schatten lehrt“ am Römerhof „R9“. Der Höhepunkt dann am Tag darauf: Die Live-Übertragung des ORF-Frühschoppen mit dem ersten gemeinsamen Auftritt der Musikkapellen von Eggersdorf und Rabnitztal in der Kulturhalle und einem anschließenden Konzert im Musik-Pavillon. In Ihren Begrüßungsworten freuten sich Bürgermeister Reinhard Pichler und sein Vize Johann Zaunschirm, dass Eggersdorf mit seinen Freizeitangeboten zu den beliebtesten Ausflugszielen im Umland von Graz zählt.
Stark
im Trend – das Fahrrad
So führt die Kapellen-Tour über sieben Hügel rund um Eggersdorf an elf Kapellen, 14 Bildstöcken, die zum Teil kunstvoll gestaltet sind, vorbei. Rastplätze entlang der Tour laden zu einem Picknick ein. Einige Betriebe bieten sogar gut gefüllte Picknickkörbe mit verschiedenen regionalen Köstlichkeiten dafür an. Wer ohne Rad kommt: Beim Gasthaus Niederleitner gibt es einen E-Bike-Verleih. Wer es gemütlicher will, der macht eine Wanderung auf dem sechs Kilometer langen Planetenweg. Ausgangspunkt ist der Park gegenüber der Tratten-Kapelle, dem ältesten von Eggersdorf. Über einen Audio-Guide, den man einfach über das Handy hinauf laden und abhören kann, erfährt man Interessantes über unser Planetensystem.
Motorfans schon bald unterwegs
Ein bisserl Eigenlob muss sein. Klipp hat bereits vor zehn Jahren in einer Serie als erstes Magazin über die damals neue, mutige Initiative „KRAFT.Das Murtal“, die Menschen dort und die Schönheiten der Region berichtet. Zu dieser Zeit eröffnete Red-Bull-Chef Didi Mateschitz seinen Ring. Erst 2014 kehrte die Formel 1 zurück. Mateschitz entdeckte und kaufte ein Juwel nach dem anderen.
In den nächsten Wochen werden Heerscharen von Motorfans, wegen Max Verstappen gefühlt halb Holland, unterwegs sein – im mittlerweile entstandenen Reich des Fürsten Didi Mateschitz. Aber auch tausende Biker aus Italien, Spanien und den Nachbarländern Österreichs werden wegen des Formel 1 Grand Prix vom 8. bis 10. Juli und der MotoGP (19. bis 21. August) in ihre Navis „Red
Bull Ring Spielberg“ eingeben. Die Kassen im ganzen Land und auch bei Didi Mateschitz werden klingeln – dank fröhlicher Stimmung und ausgabefreudiger Fans. Sie werden „umi, eini, obi, aufi und außi“ unterwegs sein, um ihre Wunschziele zu erreichen. Ortskundige Einheimische werden ihnen erklären, dass sie „umi, eini, obi, aufi und außi“ fahren müssen. Oder auch nicht, weil sie auf gut steirisch auf einen „Grantscheam“ treffen oder einen „Pleampl“, der sie – natürlich nur in Gedanken – mit einem „Rozfetzn“ zurück nach Hause jagen möchte, weil er in seiner Ruhe nicht gestört sein will.
Standesgemäß besitzt Fürst Didi ein Schloss, namens Gabelhofen (6). Vor Jahrhunderten war es eine wehrhafte Wasserburg. Weitere „beflügelnde Orte“ im Geiste von Red Bull sind das Steirerschlössl (7), die Bull’s Lane
„Reich des Fürsten Didi“
(8), das Landhotel Schönberghof (9), das Café Wasserturm (10), das G’Schlössl Murtal (11), der Hofwirt in Seckau (12). Wer weiter nach Norden reist, in die Region Salzkammergut, der kann sich in den Gästehäusern der Greißlerei Krenn in Trautenfels (5) erholen, am Seehotel Grundlsee (4), der Seewiese Altaussee (3), im Landhaus zu Appesbach (2). Und auch am Familiensitz von Didi Mateschitz in der Region Salzburg gibt’s attraktive Stopps, wie den Hangar 7, das Winterstellgut (1) oder Bull’s Corner. Bei einem Abstecher in die Südsteiermark gibt’s die Residenz Kittenberg (14). Wer es ganz zurückgezogen haben will, der sucht die Villa Anna am Grundlsee (13) auf oder zum Plantschen die Aqua Lux Therme in Fohnsdorf (nun auch in „Didis Reich“).
Es gibt viele Ausflugsziele in der
Region, die nicht zum „Reich des Fürsten“ gehören – von Jahr zu Jahr mehr. Und damit wird das Murtal noch reichhaltiger für die Fans. Zwei ganz Spezielle für Kultur-Liebhaber sind das Kloster Seckau und der Kultwagen von Strettweg im heutigen Judenburg – ein einmaliges, vorchristliches Kult-Objekt, das ein Fortbewegungsmittel der Urzeit darstellt. Dabei handelt es sich um einen der wichtigsten archäologischen Funde Europas. Der Bauer Ferdinand Pfeiffer hat vor rund 170 Jahren einen Hügel auf seinem Feld geebnet und war auf den 46 Zentimeter hohen Kultwagen gestoßen – eine Grabbeigabe aus der Hallstattzeit um das Jahr 600 vor Christi. Das Original befindet sich in Graz, ein überdimensionierter Kultwagen im Museum Murtal. Die Kinder des Bauern haben es einst unbedacht als Spielzeug genutzt. Hätten wir auch gern getan ...
Versteckter Luxus für Geldadel
Die Villa Nai 3.3 auf der kroatischen Insel Dugi Otok. Beim Bau war auch Kapo aus Pöllau gefragt.
des Landes. Wer nach rechten Winkeln sucht, wird nicht viele finden. „Ich bin bekannt für ausgefallene Ideen“, sagt der Investor und Eigentümer Goran Morović. „Es war ein schwieriger Weg bis zur Genehmigung.“
Alles unter einem Dach
„Staunen ist das, was ich verspürt hab‘, als ich es zum ersten Mal sah“, so ein Gast gegenüber KLIPP. Das Natur-Resort mit einem kleinen Boutique-Hotel auf der Insel Dugi Otok erweckt den Anschein, als ob es gerade als Ufo gelandet wäre. Denn die Fassade besteht aus vor Ort ausgegrabenen Felsen, das Dach wurde begrünt, der Grundriss folgt den Konturen
Seit Generationen produziert die Familie in Zadar auch hochwertigstes Olivenöl. Der renommierte kroatische Architekt Nikola Bašić hat das Hotel-Konzept entworfen, das sich gut versteckt in die Landschaft Dalmatiens einfügt. Bašić ist auch der Ideengeber und Architekt der Meeresorgel von Zadar. Diese ist eine der größten Tourismus-Magneten Kroatiens.
Die acht Suiten und Zimmer sind vollständig im Hügel eingebettet. Die zwei Restaurants und der Verkostungsraum für die Olivenöle bilden das Herzstück im Inneren. Nur die riesigen Terrassen bilden sozusagen die Verbindung zur Außenwelt. Die hohen Mauern und Gänge im Inneren sorgen für ein entsprechend angenehmes Klima, selbst wenn es draußen bis zu 40 Grad in der Sonne hat.
Das Natur-Resort steht mitten in einem riesigen Olivenhain, der dann an der Steilküste bis zum Meer reicht. Auf den Terrassen des Hotels riecht der Gast förmlich den angenehmen Duft der Oliven. Für die Innenausstattung war der führende italienische Möbelhersteller
Giorgetti verantwortlich.
„Du fühlst dich als Gast wie in einem Science-Fiction-Film, wo gezeigt wird, wie Menschen in Häusern in ferner Zukunft leben werden“, so unser Gesprächspartner. Natürlich darf auch der Infinity-Meerwasser-Pool mit Blick auf den Olivenhain und das Meer nicht fehlen. „In der finnischen Sauna bearbeiten balinesische Masseure die verspannte Muskulatur von Seefahrern.“ Denn Eigentümer Goran Morović setzt auf Gäste, die mit ihren Yachten oder luxuriösen Booten sich einen Landurlaub gönnen oder zum Dinieren Tische im Restaurant gebucht haben – egal, ob dalmatinische Holzgrill-Spezialitäten am offenen Feuer zubereitet
„Für uns war das eine der coolsten Baustellen seit Jahren“, zeigt sich das Planungs- und Montageteam von Kapo im oststeirischen Pöllau auch nach der Eröffnung der Villa Nai 3.3 vor knapp einem Jahr stolz auf seine Arbeit. „Wir haben die bei uns geplanten und produzierten Alu-HolzGlas-Portale geliefert“, so Geschäftsführer Stefan Polzhofer. Ein bezeichnendes Detail für die vielen Herausforderungen: Beim Transport zur Baustelle blieb der LKW auf der schmalen Zufahrtsstraße in einer der vielen Kurven hängen. Es ging weder vor noch zurück. Ein in die Straße ragender Felsbrocken machte jede Weiterfahrt unmöglich. Ohne viel zu fragen schaffte der Bauherr einen Raupenbagger herbei, der das Hindernis abtrug, sodass es weitergehen konnte. Das karstige Gelände und die Zufahrten machten auch den Einsatz eines Kranwagens unmöglich. „Daher mussten 15 bis 20 Leute die schweren Glas-Fronten händisch an Ort und Stelle bringen – bis zu einer Entfernung von 100 Metern und mehr.“ Die Glas-Fronten und Türen – traditionelle Fenster gibt es kaum – kommen von Kapo aus Pöllau. Kapo-Projektleiter war zufällig ein Landsmann des kroatischen Investors. Das machte vor allem die sprachliche Abwicklung für Goran Morović „vertrauter“. Dieser war auf Kapo im Internet gestoßen. Es gab viel Lob vom Investor Goran Morović: „Einer der besten europäischen Hersteller von Fenstern und Türen.“
Gäste können auch bei der Olivenernte dabei sein
oder im Fine-Dining-Restaurant mit lokalen Bio-Produkten.
Das Logo des Nai 3.3 erinnert an einen Olivenbaum mit Schneeflocken und in der alten dalmatinischen Sprache bedeutet Nai auch Schnee. In der Vergangenheit hat es auf der Insel Dugi Otok im Jahr im Schnitt dreieinhalb Tage Schneefall gegeben. „Unsere Vorfahren mussten daher die Bäume nicht spritzen. Der Schnee ist für den Olivenbaum hier lebenswichtig, denn durch den Schnee verschwindet das Unge-
ziefer.“ Jährlich lässt Morović das produzierte Öl in Schweizer Labors prüfen, wo man 150 Gifte nachweisen kann. Das Resultat für sein Öl: „Nichts gefunden.“ Daher gibt es auch entsprechende Goldmedaillen bei internationalen Verkostungen. Das Magazin „Forbes“ reiht das luxuriöse Domizil unter die 10 attraktivsten Urlaubsadressen ein. Von Zadar braucht die Fähre zwei Stunden auf die Insel Dugi Otok.
Goran Morović und seine Familie und Freunde haben auch eine raschere Alternative. Sie kommen mit dem Hubschrauber, der, wenn gewünscht, auch Gäste vom Flughafen Zadar zur Villa Nai bringt. Manche landen dort sogar mit ihrem eigenen Fluggerät.
Ja, als Leser wartet man jetzt darauf, wie „nachhaltig“ sich ein Aufenthalt in der Villa Nai auf die Kreditkarte
auswirkt. Für ein Standard-Zimmer sind es laut Hotel knapp 1.000 Euro, für eine kleine Suite 1.400 Euro und für die großen Suiten knapp 2.500 Euro. Nein, nicht pro Woche,
sondern pro Nacht. Eine Großfamilie aus Mexiko hatte für mehrere Wochen das ganze Hotel gebucht gehabt. Und jetzt soll es wieder freie Kapazitäten geben. Aber nix ist fix.
Auf zwei Rädern im Salzkammergut unterwegs
Start und Ziel mit dem E-Mountainbike am naturbelassenen Hintersee
„Wir waren im Salzkammergut“, schwärmen Freunde. Und was liegt näher, als dabei sofort an den Wolfgang- oder Mondsee, Fuschl oder das Ausseerland zu denken. Dabei gibt es nur wenige Fahrminuten abseits der
medialen Scheinwerfer der Tourismus-Werbung Orte und Plätze, die zum eigentlichen Charme, der Gastfreundschaft, der „Idylle Salzkammergut“ beitragen. Niemand zeigt spontan auf und sagt „Hintersee“. „Und das soll sich ändern,
daran arbeiten wir“, begründet Albert Ebner in der Gemeinde Hintersee am Hintersee (es gibt auch ein Vordersee), Chef des gleichnamigen Hotels „DAS Hintersee“, die gemeinsame Einladung mit dem Salzburgerland Tourismus zu einem mehrtägigen Aufenthalt für EMountainbike-Fans und -Einsteiger. „Neben dem Wandern wollen in den letzten Jahren auch immer mehr Gäste auf dem E-Bike die Region kennenlernen. Wir haben im Haus im Sommer einen eigenen Verleih mit Shop, im Winter sind es die Ski“, so Ebner. Und das
Besondere dabei: Für alle, die sich noch etwas unsicher fühlen oder E-Mountainbiken probieren wollen – wie wir das getan haben – bietet sich das Fahrtechnik-Training mit dem erfahrenen MountainbikeGuide Franz (Mayer) an. Natürlich ein Sportsmann durch und durch.
Franz ist staatlich geprüfter Mountainbike-Instruktor und diplomierter Physio-Mentalsporttrainer – besonders für kognitives Verhalten bei Bewegungsabläufen. Der
Franz: „Gerade beim E-Mountainbike spielt die Koordination eine wichtige Rolle. Ich muss mich auf dem Bike sicher fühlen und vorausschauend agieren. Wie schalte ich richtig, was muss ich beim Steuern beachten, wie verhält sich das Bike beim Bremsen – das sind die ersten Abläufe, die ich mit den Teilnehmern trainiere. Ganz am Anfang kommt aber das Anfahren und Stehenbleiben. Denn die Schubkraft durch die elektrische Unterstützung wird schnell unterschätzt.“
Nach einigen Aufwärmrunden ging’s zum Start. Der Ort Hintersee liegt in der Fuschlsee-Region, nur rund 20 Kilometer von der Stadt Salzburg entfernt. So nebenbei: Für einen Abstecher dorthin oder einen Besuch der Festspiele ein guter „Stützpunkt“. Eine Besonderheit bietet das benachbarte Faistenau – nämlich eine eigene Aufführung des „Jedermann“. Alle drei Jahre im Sommer. Heuer im Juli und August. Der Dorfplatz um die tausendjährige Linde ist dann die Bühne beim Spiel vom Sterben des reichen Mannes nach Hugo von Hofmannsthal.
Aber zurück in den Sattel. Unser erstes Etappenziel, das wir über Forstwege, Almwanderwege und Nebenstraßen erreichen, ist Schloss Fuschl. Dort am See gibt’s zur Stärkung frisch geräucherten Fisch, eine Erholungspause, bevor es wieder auf Trails mit Anstiegen und Abfahrten zurück nach Hause ging. Mit rund 60 Fahrkilometern am Tacho und mehr als 1.000 Höhenmetern, einem Endspurt um den naturbelassenen Hintersee entspannten sich einige im Spa unseres Hotels und plauderten dann bei
einem guten Abendessen über den gelungenen Tag. Und bei mehreren Glaserln Wein oder einigen Schnapserln schwärmte Albert Ebner von seinen neuen Chalets und „Zuahäusern“. Ausgestattet mit viel Eichenholz, Leinenstoffen versprechen sie ein Wohlfühlambiente, auch an einen eigenen gefüllten Wein-Kühlschrank wurde gedacht. Für E-Autos und E-Bikes gibt es in der Tiefgarage des Hotels – „zeitgemäß“ (Ebner) – natürlich Ladestationen.
Beinahe hätte ich eine wichtige Botschaft für die jüngeren Gäste vergessen: Auch wenn sich „DAS Hintersee“ in idyllischer Lage befindet, abgeschnitten von der Welt ist man hier dank kostenlosem Internet-Zugang nicht.
www.hintersee.at
Ein Überbleibsel der Eiszeit
Ausgewaschen durch einen Seitenast des Etschgletschers, dessen Endmoränen mit ihrem fruchtbaren Schotter aus Kalkstein, Granit, Gneis und Dolomit die Landschaft und Vegetation prägen: Der Gardasee. Mit seiner wunderbaren Vegetation, mit Palmen, Weingärten, Olivenhainen und seinem ausgeglichenen Klima Sehnsuchtsort für Italien-Urlauber. Im nördlichen Teil, in Riva, Arco oder Torbole, heute eigentlich eine einzige Siedlung, von den Einheimischen „La Busa“ genannt, ein Eldorado für sportliche Gäste. Segler und Windsurfer drehen vor Riva im Nachmittagswind „Ora“ ihre gischtenden Kurven; begeisterte Kraxler üben bereits seit den 80-er Jahren ihre Schwindelfreiheit im Klettergebiet Massone bei Arco, wo sie in den Kalksteinwänden 160 verschiedene Routen in allen Schwierigkeitsgraden finden - berüchtigt die Kletterroute „Underground“.
Wer es gemütlicher haben will
Für den gibt es die vielen Mountainbike- und Wanderwege zu den vielen kleinen Seen, auf Gipfel oder in den Weinbergen. Einer führt zum Canyon von Limarò – eine Naturskulptur aus glatt ausgeschliffenem rotem und grauem Kalkgestein. Oder zur „Mondlandschaft“ mit Saurierabdrücken im Gestein: Marocche di Dro, ein riesiger Bergsturz (der größte der Alpen), den der Gletscher zusammengeschoben hat. Eine interessante Rundtour für eine leichtere Wanderung.
Für eine Wanderung durch die Weingärten, in denen die autochtone Traube Nosiola gehegt und gepflegt wird, kehrt man am besten bei Winzern ein und verkostet diesen spätreifenden Tropfen, vom „Falstaff“ als „fruchtig, mit flacher Struktur, wenig Säure und einem leichten Bitterton“ beschrieben. Er
leitet seinen Namen wahrscheinlich vom Geschmack gerösteter Haselnüsse her, der da ein wenig mitschwingt, kommt nur noch im Trentino vor, und fühlt sich auf diesen steinigen Moränenböden offensichtlich besonders wohl. Übrigens muss sich die Nosiola-Traube (wie auch die Segler auf dem Gardasee für die verlässliche Brise) bei dem ständigen Wind bedanken, der ihre Anfälligkeit für Mehltau wegbläst. Und uns den Vino Santo schenkt, einen Süßwein ohne Klebrigkeit aus dem Valle dei Laghi. Dafür sammelt man von September bis in den Oktober hinein die schönsten Reben, die man auf Holzrosten im Wechsel von Pelér (Vormittags-Wind vom See her) und Ora (bläst umgekehrt und verlässlich am Nachmittag von den Bergen) trocknen lässt. Am Samstag vor der Karwoche wird dann das Keltern begonnen, selbstverständlich mit einem feierlichen Ritual in Santa Massenza – im Trentino ist jeder Anlass zum Feiern willkommen. Die Pressung muss dann auch noch sechs bis sieben Jahre in Eichenfässern ausgebaut werden, bevor sie, in Flaschen abgefüllt, nochmals ebenso lange lagert: Ein kostbarer Tropfen. Die
älteste noch erhaltene Flasche von 1925 soll übrigens in drei Jahren mit großem Brimborium geöffnet werden – wieder ein Anlass für eine Feier. Auch Grappa wird aus dem Vino Santo destilliert. Den kann man nach einer Weinwanderung im Valle dei Laghi am besten in der Cantina Toblino verkosten, nachdem man von Santa Massenza um den schilfreichen Toblinosee gewandert ist, vorbei am Castel Toblino in Madruzzo: ursprünglich ein antiker Tempel, einst eine Seefestung, später berühmt für Seidenraupenzucht, heute ein Genusstempel für Vino-Santo-Genießer. Oder man besucht die Cantina Pisoni an den östlichen Hängen des Sarca-Tales, wo die Familie seit 1852 nicht nur Vino Santo zelebriert, sondern auch Rot-und Weißweine keltert.
Von Riva ins Mittelalter
Der traditionelle Kurort Riva del Garda hat sich den Ehrentitel „Perle des Gardasees“ mehr als verdient. Mit mildem Klima, italienischer Kulinarik und Weinkultur und einem verlässlich fächelnden Lüftchen. Und natürlich mit den vielen Palazzi und den engen, pittoresken Gassen, dem Yachthafen, der Piazza direkt am See und den Wehrtürmen. Und dem Forte del Bastione, im 16. Jahrhundert als Befestigungsanlage erbaut, zerstört 1703. Die Burgruine und damit eine wunderbare Aussicht auf Riva, den Gardasee und das weite
Valle dei Laghi, erreicht man mit einem gläsernen Aufzug, oder auf einem netten Serpentinenweg.
Doch sollte man sich nicht nur auf Riva und seinen bunten Trubel konzentrieren, sondern auch das Hinterland entdecken, eine Zeitreise ins Mittelalter unternehmen. Zum Beispiel zu den „schönsten mittelalterlichen Ortschaften Italiens“, ins Canale di Tenno, Richtung Tennosee. Nach arbeitssuchenden Auswanderern fast völlig verlassen, entdeckte in den 1960ern ein Künstler aus dem Piemont, Giacomo Vittone, seine Liebe zu den alten Gemäuern, eröffnete ein Atelier. Seine Casa degli Artisti belebte die Gegend rundum, und immer mehr Besucher kamen. Immer mehr Künstler mieteten sich ein, um hier in Ruhe zu arbeiten, immer mehr Häuser wurden gekauft und renoviert. Heute bietet man Sommercamps für Kunststudenten an, man veranstaltet Workshops, es entstehen Gemeinschaftsprojekte, man hört Musikschulen im Garten proben, man gibt Konzerte, lädt zu einem Mittelalterfest ein. Auch der nahe Lago di Tenno mit seinen leuchtenden Grün- oder Blautönen mit einem bequemen Rundweg ist ein Anziehungspunkt für Ausflügler.
Und dann sind da noch die vielen, teils kuriosen Feste, die besucht werden wollen: Wie das BrokkoliFest Sagra del Broccoli di Torbole. Oder das Olivenölfest, das Schokoladenfest, das Mittelalterfest, das Drachenfest, das Tortellinifest, das Erntefest, das Weinfest, das Kartoffelfest, das Jazzfest ...
Gehmütliche Steiermark – wandern, entdecken, genießen
Verlag Anton Pustet
Die Steiermark hat auch eine attraktive „Mitte“ – zwischen dem obersteirischen Dachstein und dem Grenzland im Süden mit seinen Weinstraßen. Gemeinsam mit Johann Dormann erkunden Anni und Alois Pötz nun diese besonders vielfältige Region des flächenmäßig zweitgrößten Bundeslandes Österreichs. Sie begleiten uns auf gehmütlichen Wegen abseits von touristischen Trampelpfaden zu ganz besonderen Ausflugszielen.
Lübbe Life
Die besten Tipps und Tools, um die Glückshormone auszulösen. Die finnische „Doctor Love“ Emilia Vuorisalmi erklärt mit vielen praktischen Tipps, wie sich jederzeit ein beflügelndes Stimmungshoch erreichen lässt und lädt ein zu einem wolkenweichen Spaziergang in ein wunderbar glückliches und gesundes Leben.
Adam Tooze
Welt im Lockdown – Die globale Krise und ihre Folgen
C. H. BeckWirtschaftshistoriker Adam Tooze erzählt in seinem atemberaubenden Buch die Geschichte der zwölf Monate vom Januar 2020 bis Januar 2021. Am Anfang gibt Xi Jinping der Weltöffentlichkeit bekannt, dass sich in China ein tödliches neues Virus ausbreitet. Am Ende zieht Joe Biden als Nachfolger von Donald Trump ins Weiße Haus ein. Dazwischen liegen die Schockwellen einer Pandemie, die keinen Kontinent, kein Land und keine Bevölkerung ungeschoren lässt …
Claudia Rossbacher
Steirerwahn
Gmeiner Verlag
An der Steirischen Apfelstraße wird ein Mann mit einer Holzkugel in der Mundhöhle aufgefunden, erdrosselt mit dem Strick seiner Kutte. Die LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann erfahren, dass der Tote den Apfelmännern angehörte, die sich an diesem Morgen in Brennklausur begaben, um in einem geheimen Ritual den angeblich weltbesten Apfelschnaps herzustellen. Warum aber wurde der Obstbauer ermordet? Und wer steckt dahinter? Bald schon soll der nächste Apfelmann sterben.
Als Selena im Zug einer jungen Frau begegnet, ist sie sogleich fasziniert von Marthas Offenheit und vertraut ihr ein Geheimnis an: Selena fürchtet, dass ihr Ehemann sie mit der Babysitterin betrügt. Nur wenige Tage später ist die Babysitterin spurlos verschwunden und Selena die Letzte, die sie sah. Während die Polizei beginnt, in Selenas Umfeld zu ermitteln, erinnert diese sich plötzlich an Marthas Frage: „Was wäre, wenn dein Problem einfach so verschwinden würde?“ Selena ist zutiefst beunruhigt …
Zwischen Himmel und Hölle
lübbe
Bexys Hippie-Eltern traten den „Children of God“ bei, weil sie an die freie Liebe glaubten. Doch für Kinder bedeutet die Sekte nur harte Arbeit, drakonische Strafen, öffentliche Demütigungen und unendliche Kontrolle. Bexy ist erst zehn Jahre alt, als sie das dunkelste Jahr ihrer Kindheit durchlebt … Als Erwachsene, längst aus der Sekte verstoßen, kehrt Bexy an die Orte ihrer Kindheit zurück. Sie will verstehen, wie Kinder in Sekten manipuliert werden, um Frieden zu schließen mit ihrer Vergangenheit.
Thomas Stipsits Eierkratz-Komplott UeberreuterDie Eier sind gefärbt, die Messer sind gewetzt! Das Eierkratzen ist ein altes Stinatzer Kunsthandwerk, das in der Osterzeit nur mehr von ganz wenigen Frauen ausgeübt wird. Gruppeninspektor Sifkovits wurde von seiner Mutter Baba verpflichtet, mit ihr Eier-Nachschub zu holen. Unterwegs erreicht ihn die Nachricht, dass eine Leiche aufgefunden wurde – erstochen mit einem Eierkratzmesser … Der „burgenländische Columbo“ steht vor dem kniffligsten Fall seiner Karriere.
Michael Engler, mit Illustrationen von Joëlle Tourlonias
Wir zwei – Ein Jahr voller Geschichten
Baumhaus Verlag
Mit ihren Freunden erleben Hase und Igel ein spannendes Jahr mit vielen gemeinsamen Abenteuern: einer geheimnisvollen Spurensuche im Winterschnee, einem langersehnten Wiedersehen im Frühjahr, wilden Bachfahrten, gemeinsam genossenen Sonnentagen und der Suche nach dem perfekten Herbstversteck für Eichhörnchens Nussvorrat … Zwölf kleine Geschichten zum Vorlesen und Wohlfühlen.
Hörbücher
Lacy Stoltz hat als Anwältin bei der Rechtsaufsichtsbehörde in Florida schon viele Fälle von Korruption erlebt. Seit sie einen Richter, der Millionen abkassiert hat, zu Fall brachte, ist sie sogar zu gewisser Berühmtheit gelangt. Doch nun wird sie mit einem Fall konfrontiert, der jenseits des Vorstellbaren liegt: Denn der Richter, gegen den sie ermittelt, nimmt anscheinend keine Bestechungsgelder von Leuten. Er nimmt ihnen das Leben.
Als die Polizistin Teo Bontempi nach einer schweren Verletzung nicht mehr aus dem Koma erwacht, weist alles auf einen Mordanschlag hin. Weil Teo zuletzt vor allem in der nigerianischen Gemeinde Nord-Londons ermittelte, beginnt Detective Superintendent Thomas Lynley auch genau dort mit der Suche nach dem Täter …