hörbar
DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
M I R G A G R A Ž I N Y T Ė - T Y L A
AUSGABE 01
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PARTNER-STIFTUNG
PARTNER
HAUPTSPONSOREN
SPONSOREN
FÖRDERKREISE
FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
DIE GANZ BESONDERE
TITELFOTO: ANDREAS HECHENBERGER · DG FOTO: SONJA WERNER
Drin sein oder draußen sein? Das ist heutzutage häufig die Frage: im Club, einer Gesellschaft, im Stadion oder der U-Bahn. Drin sein fühlt sich meistens besser an, denn dann kann man rausschauen – zumindest bei der UBahn. In den anderen Fällen ist »exklusiv« dabei das Schlüsselwort. Alles ist ja heute exklusiv, damit man sich besser fühlt, selbst der FriseurTermin. Dabei ist Exklusivität nicht grundsätzlich ausgrenzend, wie die Wortherkunft vermuten ließe. Im Sinne des Dudens meint exklusiv das ganz Besondere, etwas, das höchsten Ansprüchen genügt und über alle Maßen wertgeschätzt wird. Wenn wir am KONZERTHAUS DORTMUND vom Exklusivkünstler sprechen, dann meinen wir zunächst einmal letzteres. Denn diese Reihe hat schon immer die ganz besonderen Künstler an das Konzerthaus gebunden und mit ihnen wurden hier außergewöhnliche Programme gestaltet. Mirga Gražinytė-Tyla, die wir im Oktober für drei Jahre als neue Exklusivkünstlerin willkommen heißen, hat sich bereits in unsere Herzen gespielt. »Das Publikum war schockverliebt«, stellte meine Referentin nach dem Konzert im Mai fest. Exklusiv an dieser Residenz ist, dass Mirga allein in ihrer ersten Saison ganze fünf Mal bei uns im Konzerthaus sein wird, während viele andere Städte Mühe haben, sie überhaupt zu bekommen. »Ein Coup in Dortmund«, schrieb die Presse. Und in der Tat wird sie nirgendwo sonst (vom Heimatort ihres Orchesters einmal abgesehen) so intensiv, so häufig und so nah zu erleben sein wie hier bei uns – in Dortmund. Darauf bilden wir uns nichts ein, aber zugegeben: Wir freuen uns ausgesprochen darüber! Mirga ist eine der gefeiertsten und aus meiner Sicht spannendsten Dirigentenpersönlichkeiten ihrer Generation, ja unserer Zeit.
Anfang Oktober dürfen wir sie mit einem in Deutschland selten zu hörenden Werk erleben: »A child of our time« von Michael Tippett mit großem Chor und Orchester. Entstanden in den ersten Jahren des Zweiten Weltkriegs, erzählt es die Geschichte des damals 17- jährigen Herschel Grynszpan, die Vorwand für die sogenannten Novemberpogrome wurde – eine furchtbare Welle antisemitischer Gewalt. Es ist ein wichtiges Werk, das zu Toleranz und Menschlichkeit aufruft. Tippet, der mit »A child of our time« seinen Durchbruch als Komponist erlebte, war kein Neutöner, kein »Atonaler«. Er fand seinen ganz eigenen Weg zu einer Klangsprache (in »A child of our time« verwendet er z. B. Gospel), die zugänglich und schlicht ist und zugleich eine komplexe Tiefe besitzt. Es ist meine besondere Empfehlung, Mirga bei genau diesem Konzert kennenzulernen. Nicht weniger euphorisch möchte ich Ihnen natürlich auch das Eröffnungskonzert mit Janine Jansen oder wenige Tage darauf die Cellistin Sol Gabetta mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden ans Herz legen. Den Liederabend mit Christian Gerhaher oder – ganz was anderes – das erste Konzert der neuen Reihe Soundtrack Europa mit Goran Bregović einschließlich des Salons zu Europa. Oder … Ja, ich fürchte, hier kann es keine Exklusivität geben, denn keines der Konzerte der neuen Saison ist zufällig reingerutscht. Zu jedem könnte ich Ihnen sagen, wieso wir es ins Programm genommen haben und warum ich Ihnen genau das empfehle. Das wird hier vorne aber zu lang, daher viel exklusive Freude beim Lesen dieser neuen, exklusiven Ausgabe der hörbar. Ihr Dr. Raphael von Hoensbroech Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
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Do 07.11. 2019 · 20.00 Uhr
ÉMILE PARISIEN – Émile Parisien
Saxofon,
The Jazz Animals
TRIBUTE TO ALFRED LION & FRANCIS WOLF It must schwing Eine Hommage an die Gründer des legendären Labels Blue Note – mit »Schwing«, Charme und erstklassigen Musikern
04 einblick
06 interview
03 editorial
Kennt keine Grenzen
04 einblick
Von einer Rolle zur anderen, von einem Programm zum nächsten: Dirigent, Pianist und Kontrabassist Lahav Shani
05 inhalt
10 titel
26 augenblick
OMG – It’s a girl!
Mirga Gražinytė-Tyla vor ihrem Auftakt zur dreijährigen Residenz in Dortmund
14 neuland
28 briefe 29 ausblick I rätsel I impressum 30 haus und verkauf
Da geht noch so viel mehr
Musik spüren wie nie zuvor mit der neuen Konzerthaus-Reihe
17 orchesterzyklus
Magie und Disziplin
Zum Rüstzeug der Cellistin Sol Gabetta gehören Arbeit, Geduld und ein gewisser Zauber
20 streichquartett
Gelegenheits-Wikinger
Drei Dänen und ein Norweger bilden das Danish String Quartet
22 saisoneröffnung
Der Unermüdliche
Franz Welser-Möst besteigt Alpengipfel ebenso wie sinfonische Klangmassive
FOTOS: SYLVAIN GRIPOIX, MARCO BORGGREVE, ELISABETH HARDENBERG, GREGOR HOHENBERG
24 liederabend
Bis auf den Grund
Sänger Christian Gerhaher entwickelt das richtige Bratschen-Gefühl
25 cabaret + chanson
Was kann Kunst?
Die Musikcomedians Igudesman & Joo kommen als Superhelden ins Konzerthaus
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inhalt 05
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KENNT KEINE GRENZEN Er ist einer der am hellsten strahlenden Rising Stars der Klassik-Szene innerhalb der letzten Jahre: Lahav Shani, geboren 1989 in Tel Aviv, seit vergangener Saison an der Spitze des Rotterdam Philharmonic Orchestra und jüngster Chefdirigent in der Geschichte des Orchesters. Einmal war er, der in Rotterdam von Yannick Nézet-Séguin das Dirigentenamt übernahm, bereits mit seinem Orchester in Dortmund, im September folgt das mit Spannung erwartete zweite Konzert. Nach dem Debüt im Juni schrieb die Dortmunder Presse enthusiastisch über ihn als einen der »wohl musikalischsten Dirigenten überhaupt«. Und tatsächlich verlangt Shanis Musikalität nach vielfältiger Ausdrucksweise: Außer Dirigent ist er auch Pianist und (das Instrument führte ihn ins Orchester) Kontrabassist. Ab der Saison 2020 / 21 wird Shani auch das Israel Philharmonic Orchestra leiten und Zubin Mehta nach dessen 50-jähriger Amtszeit nachfolgen. Zu Ende studiert hat Lahav Shani in Berlin, wo er auch wohnt. Als wir ihn auf seiner Mobilnummer anrufen, hält er sich jedoch gerade in seiner Heimat Israel auf.
interview 07
Herr Shani, wo treffen wir Sie an, haben Sie Urlaub? Ich bin gerade in Israel. Nein, frei habe ich leider nicht (lacht), ich dirigiere das Young Israel Philharmonic Orchestra. Ich denke, es ist wichtig mit jungen Leuten zu arbeiten und ihre Begeisterung für Musik zu entwickeln. Wie lässt sich Routine vermeiden? Obwohl man die gleichen Stücke später im Orchester wieder und wieder spielt, kann man immer etwas Neues entdecken. Das ist für mich das Schönste in dieser Kunst. Diese Bereitwilligkeit etwa hier in Israel und bei meinem Rotterdam Philharmonic Orchestra, sich auf solch eine Abenteuerreise zu begeben und ans Limit zu gehen ist mit ein Grund, warum wir uns sofort ineinander verliebt haben. Als Sie vor etwa zwei Jahren das Rotterdamer Orchester zum ersten Mal dirigiert haben, soll Ihnen schon nach der ersten Probe klar gewesen sein, dass die Chemie eine ganz besondere ist. Was war so einzigartig? Das war erstaunlicher Weise noch bevor eine Note erklang: Die Musiker waren von Anfang an so neugierig, freundlich und warm, und ich hatte sofort das Gefühl, dass wir einfach gut zusammen musizieren und neugierig bleiben wollen. Dann haben wir schließlich auch gespielt wie das beste Orchester der Welt. Okay, das kennt keine Grenzen, dachte ich. So muss ein Orchester sein, wirklich! Früher gingen Dirigenten sehr streng mit ihrem Orchester um... Das ist Gott sei Dank vorbei, die Diktatoren braucht niemand mehr. Auch damals waren sie nicht große Dirigenten, weil sie Diktatoren waren, sondern sie waren ganz fantastische Dirigenten, obwohl sie Diktatoren waren!
Mit Ihrem Orchester und Mahlers Sinfonie Nr. 3 waren Sie schon im Juni bei uns. Die Dortmunder haben Sie gefeiert – wie hat es Ihnen gefallen? Wir waren sehr glücklich nach dem Konzert. Den Saal finde ich fantastisch, zuerst akustisch gesehen, die gleichzeitige Klarheit und Wärme des Klangs ... Dazu kommt die Intimität des Raums, der nicht zu groß ist und trotzdem groß genug um Mahlers Dritte spielen zu können. Und das Publikum war so aufmerksam wie zum Schluss voller Begeisterung – ein tolles Erlebnis! In Ihrem nächsten Konzert dirigieren Sie die Sinfonie Nr. 104 »Salomon« von Haydn, das vierte Rachmaninow-Klavierkonzert und Strawinskys »Le sacre du printemps«. Wie sind da die Verbindungslinien? Ich liebe Programme, die über das Traditionelle mit einem Eröffnungsstück, einem Konzert in der Mitte und einer Sinfonie hinausgehen. Ich mag zum Beispiel die Kombination verschiedener Stile. So funktioniert Haydn mit Strawinsky irgendwie sehr gut, beide haben diesen Humor und die unerwarteten Momente in ihrer Musik, beide waren sehr modern in ihrer Zeit und haben ihre Zeitgenossen beeinflusst. Wenn Sie mit Nelson Freire das Klavierkonzert von Rachmaninow aufführen – spielt es da eine Rolle, dass Sie selbst Pianist sind? Als Pianist kennt man natürlich das Repertoire und weiß sehr genau, wie es sich anfühlt Solist zu sein und am Klavier zu sitzen. Umgekehrt ist es für mich aber noch faszinierender: zurückzukommen – zum Beispiel nachdem man alle BrahmsSinfonien dirigiert hat – zu einem Brahms-Klavierkonzert oder einer BrahmsSonate oder zu seiner Kammermusik – dann lässt sich unmöglich vergessen, wie das Orchester in der Sinfonie diese Phrase gespielt hat oder wie jenes Klarinettensolo klang. Alles steht miteinander in Beziehung: Es ist derselbe Komponist, der hier ein sinfonisches Werk schreibt und da für Klavier. 08
Ab der Saison 2020 / 21 werden Sie auch das Israel Philharmonic Orchestra als Nachfolger von Zubin Mehta dirigieren. Was bedeutet dieses Erbe? Natürlich ist es zunächst eine ganz große Ehre; ich trete in riesige Fußstapfen. Zubin Mehta kenne ich seit Jahren, habe mit ihm Klavier gespielt und unter ihm im Orchester häufig Kontrabass. Er hat mich von Anfang an beeinflusst. Eigentlich ist er der erste große, internationale Dirigent, mit dem ich in Kontakt kam. Auch in dem Plan selbst Dirigent zu werden hat er mich sehr unterstützt. Als Kind in Tel Aviv war ich immer in den Konzerten des Israel Philharmonic Orchestra, später habe ich mit einigen Musikern Kammermusik gespielt, einige waren auch meine Lehrer. Es ist für mich wie eine große Familie, etwas ganz Besonderes. Sie haben einmal gesagt, dass Sie gerne Filme mit Charlie Chaplin sehen – wenn Sie ihn träfen, worüber würden Sie sich mit ihm unterhalten? Eben über Filme, über Musik, über Kunst, Humanität. Was würde er denken, wenn er alles das sieht, was heutzutage in dieser Welt passiert? Welche Filme würde er heute drehen? Es gibt so viele Gefahren, die uns Sorgen bereiten. Aber Gott sei Dank existieren Musik, Kunst, Humor und Film; Dinge, die wir Menschen erfunden haben – es lohnt sich weiterhin zu leben und dies zu genießen. Das Interview führte Jan Boecker.
FOTO: MARCO BORGGREVE
Wie war also die erste Saison als Chefdirigent in Rotterdam? Einfach fantastisch! Von einem Konzert zum anderen, von einem Programm zum nächsten – wir haben so viele unterschiedliche Programme gespielt in verschiedenen Stilen, von einem ganzen Bach-Programm bis zur zweiten Wiener Schule und Musik von Brahms, Mahler, Bruckner, Schostakowitsch und Prokofiew... Solch eine Flexibilität ist sehr selten, ein sinfonisches Orchester, das zum Beispiel auf diese Weise Bach spielen kann – das findet man nicht so oft.
Steckbrief
LAHAV SHANI 1989 in Tel Aviv geboren, Klavierstudium
Abschluss des Klavier- und Dirigierstudiums an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin 2013 Erster Preis beim »Gustav-MahlerDirigentenwettbewerb« in Bamberg Seit 2017/18 Erster Gastdirigent der Wiener Symphoniker Seit 2018 /19 Chefdirigent des Rotterdam Philharmonic Orchestra Ab 2020 / 21 Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra Live im Konzerthaus: So 29.09.2019 um 18.00 Uhr mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, Nelson Freire und Werken von Haydn, Rachmaninow und Stravinsky
interview 09
OMG IT’S A
GIRL! 10
Im November 2017 dirigierte sie zum ersten Mal im KONZERTHAUS DORTMUND. Nun wird Mirga Gražinytė-Tyla hier regelmäßig zu erleben sein – die erste künstlerische Entscheidung, die Raphael von Hoensbroech als neuer Intendant getroffen hat. Gerade hat sie als erste Dirigentin einen Exklusivvertrag bei der Deutschen Grammophon unterschrieben. »Als erste Dirigentin« – ist das eigentlich erwähnenswert? Als Nadia Boulanger 1938 als erste Frau überhaupt ein amerikanisches Orchester dirigierte, das Boston Symphony Orchestra, musste sie sich vielen Fragen der Journalisten und Reporter stellen. Dabei die häufigste: Wie fühlt es sich an, als Frau dieses Orchester zu dirigieren? Ihre Antwort darauf wurde berühmt: »Ich bin seit etwas über fünfzig Jahren eine Frau und habe das anfängliche Staunen darüber inzwischen abgelegt.« 80 Jahre später sind die Fragen der Journalisten nicht origineller geworden – was natürlich auch an der sich allzu langsam entwickelnden gesellschaftlichen Stellung von Frauen liegt. Und so bekommt Mirga Gražinytė-Tyla bei fast jedem Gespräch eine Frage nach ihrem Frausein gestellt. Wie damals Nadia Boulanger kann sie nicht so richtig verstehen, warum es überhaupt erwähnenswert ist, dass sie eine Frau ist. Unangemessen findet sie es aber, wenn der Umstand, dass sie eben eine Frau ist, den Aspekt, dass sie eine Dirigentin ist, übertönt. In den vielen Berichten zu ihrer Berufung als Chefdirigentin des City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO) vor drei Jahren wurde sie meist als »zierliche« Dirigentin beschrieben. Das sei natürlich nicht falsch, meint sie, aber niemand würde doch beispielsweise Georg Solti als »kahlen« Dirigenten beschreiben. Oder? Stimmt, da liest man etwas von »nassforsch«, »machtbewusst«, »herausragend«, »rastlos«. Soltis Aussehen spielt im Gegensatz zu seinen Eigenschaften allerdings nie eine Rolle. Nun hofft Mirga Gražinytė-Tyla also, dass sie der letzten Dirigentinnen-Generation angehört, die sich mit solch eindimensionalen Zuschreibungen auseinandersetzen muss. Immerhin wuchs sie mit dem wunderbaren Selbstverständnis auf, dass ihr die Welt zu Füßen liegen kann – ganz gleich, welchen Beruf sie wählt, und ganz ungeachtet der Tatsache, dass sie eine Frau ist. Im August 1986 wurde sie im litauischen Vilnius geboren, ihre Mutter ist Pianistin, ihre Großtante Komponistin, ihr Vater leitet wie so viele in diesem gesangstraditionsreichen Land einen Chor. Die Musiker-Eltern wollen ihrem erstgeborenen Kind eine Kindheit ersparen, in der sich alles nur ums Üben dreht, und lassen sie erst einmal kein Instrument lernen. Aber das funktioniert natürlich nicht so richtig in einer Familie, in der Musik eine so große Rolle spielt. Mit elf Jahren verlangt Mirga also aktiv danach, endlich auch Unterricht zu bekommen.
FOTO: JIYANG CHEN
Aber worin? Jetzt noch ein Instrument lernen? Eigentlich zu spät. Also besucht sie Unterricht im Chordirigieren, bekommt auch Lektionen in Musiktheorie und Gehörbildung und beginnt am Ende tatsächlich ein Studium an der Musikuniversität Graz. Schnell findet sie Orchesterdirigieren dann doch spannender als die Leitung reiner Vokalensembles. Und schon nimmt die Karriere ihren Lauf. Kein Instrument spielen zu können empfand Mirga zuerst als Nachteil. Denn wenn man vor so ein Orchester tritt und zugeben muss, dass man allerhöchstens ein paar Töne auf dem Klavier anklimpern kann, aber nicht so richtig weiß, wie sich ein Aufstrich im Gegensatz zu einem Abstrich bei den Streichern anfühlt oder wie man den Ansatz als Oboist oder als Hornistin vorbereitet, dann kann das das Selbstbewusstsein schmälern. Inzwischen aber weiß die Musikerin zu vermitteln, dass eigentlich
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Sa 05.10.2019 · 20.00 Uhr
A CHILD OF OUR TIME –
Solistenensemble , CBSO Chorus , City of Birmingham Symphony Orchestra , Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin
MIRGA GRAŽINYTĖ-TYLA
Auftakt zur dreijährigen Residenz der Dirigentin mit Brittens Sinfonia da Requiem und Tippetts Oratorium »A child of our time«
fast alles beim gemeinsamen Musizieren auf dem richtigen Atem beruht, Bogenbewegungen genauso wie Lippenspannungen. Und singen – das kann Mirga GražinytėTyla, denn das macht sie schon ihr Leben lang. Das erklärt vielleicht auch, warum sie als hauptverantwortliche Dirigentin zuerst ihr Debüt im Operngraben und dann erst auf der Konzertbühne feierte. 2010 war das, in Osnabrück mit »La traviata«, danach arbeitete sie als Kapellmeisterin an den Bühnen in Heidelberg und Bern, bis 2015 die erste große Stelle als Musikdirektorin des Salzburger Landestheaters folgte. Da hatte das CBSO, das ja gemeinhin dafür bekannt ist, (noch) unbekannte Talente zu verpflichten, bereits von der litauischen Dirigentin gehört und sie eingeladen. Eine Probenphase und ein Konzert später war dann alles klar. Der Orchestermanager erinnert sich daran, dass er noch in der Nacht nach dem Konzert begeisterte Mails von den Orchestermitgliedern bekommen habe. Sechs Monate später war Mirga Gražinytė-Tyla die neue Chefdirigentin des City of Birmingham Symphony Orchestra.
FOTO: VIGANTAS OVADNEVAS
Wer damals nicht darüber schrieb, dass nun eine Frau Chefin eines der wichtigsten Orchester der Welt sei, der schrieb darüber, dass eine erst 29 - Jährige diesen wichtigen Posten ergattert habe. Irgendwas ist immer, oder? Außerdem wurde oft erwähnt, dass Mirga Gražinytė-Tyla ihre Positionen immer nur so kurz halten würde. Nur jeweils zwei Spielzeiten in Heidelberg, Bern und Salzburg – hat da etwa jemand Bindungsängste? Nein, eher ist da jemand auf der Suche nach Antworten auf die Fragen: »Was liegt mir? Was kann ich lieben? Kann das sinfonische Repertoire ein Zuhause werden wie die Vokalmusik?« Jetzt, drei Jahre später kennt sich Mirga dank dieser kurzen Stationen, die in der Rücksicht wie wohlüberlegte Karriereschritte aussehen, ganz sicher besser. »Wie alle meine Kollegen möchte ich für meine Arbeit beurteilt werden.« Das klappt immer besser, wenn man sich die Artikel anschaut, die heute über Mirga GražinytėTyla veröffentlicht werden. Da wird ihre unglaubliche Musikalität hervorgehoben, ihr großes Talent, eine Verbindung zwischen den Orchestermusikern und dem Publikum herzustellen, ihr unnachahmliches Gespür für gute Programmatik und augen- und ohrenöffnende musikalische Erlebnisse. Drei Jahre lang darf das Dortmunder Publikum Mirga Gražinytė-Tyla nun ganz genau kennenlernen, als Dirigentin natürlich, als Sängerin, als Programmmacherin und als Gesprächspartnerin. Und vielleicht war dies der letzte Beitrag über sie, der dem Frausein der außergewöhnlichen Musikerin so ein Gewicht verleiht.
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DA GEHT NOCH S O V I E L M E H R
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Haben Sie schon einmal Musik gesehen? Geigenklänge im Nacken gespürt? Die Würze einer Improvisation im Klassiker geschmeckt? Die neue Reihe »Neuland« sammelt solche genialen Momente und zeigt, wie viele Wege man beschreiten kann, um von Musik aller Epochen berührt zu werden. Das klassische Konzert, wie wir es heute kennen und schätzen, gibt es erst seit rund 150 Jahren. Die Eckpunkte sind einigermaßen klar: vorne eine Bühne mit Künstlern, davor geordnete Stuhlreihen mit einem Publikum, das nicht redet oder herumläuft während des Konzerts. Applaus gibt es erst nach jedem vollständigen Werk und am Ende vielleicht eine Zugabe. Im frühen 19. Jahrhundert sah das noch ganz anders aus: Die Konzerte waren bis zu acht Stunden lang, man konnte während des Konzerts hinein- und herausgehen, vollständige Sinfonien am Stück wurden eher selten gespielt. Dafür wurden Sätze, die dem Publikum gefielen, gleich noch einmal wiederholt. Das Wie und Wo eines Konzerterlebnisses ist also nicht etwa seit Anbeginn der Musikgeschichte in Stein gemeißelt. Inzwischen hat das Publikum im Normalfall vorgefertigte Erwartungen an ein Konzert. Die heutige Konzertform mit ihrem konzentrierten Hören hat ja
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auch vieles für sich. Doch ist es spannend, ja notwendig, sich mit ihr zu beschäftigen, zu experimentieren, Neues zu wagen – um sie solchermaßen gewappnet in eine Zukunft zu führen. Hatte der kanadische Meisterpianist Glenn Gould sonst womöglich Recht, als er ein baldiges Ende des Konzertbetriebs prophezeite und mit seinem Publikum nur noch per Schallplatte, Rundfunk oder Fernsehen kommunizierte? Wenn man das Konzerthaus-Team fragt: Auf keinen Fall! Hier liebt man »live«, die Verbindung von Mensch zu Mensch im gleichen Raum, durch die sich mehr überträgt als Schallwellen. Live ist jedes Mal das erste Mal und immer ein Risiko; die Musik entsteht in jedem Konzert neu. Schon eine neue Facette, eine überraschende Wendung, eine changierende Konstellation kann ein Konzert ganz neu erlebbar machen. Und an diesen Stellschrauben dreht die neue Konzertreihe »Neuland«. Maßgeschneidert für das Konzerthaus werden in den Konzerten Raum, Zeit, Fokus oder Perspektive und manchmal auch das Werk verändert.
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NEULAND Di 19 .11. 2019 · 20.00 Uhr
SHAPESHIFTERS
Choreografiertes Konzert mit Pekka Kuusisto und dem Mahler Chamber Orchestra Do 06.02.2020 · 20.00 Uhr
KAFKA-FRAGMENTE
Kurtág im Jazzclub mit filmischer Installation Do 14.05.2020 · 20.00 Uhr
BE:COMMUNITY
Beethoven recomposed mit dem Stegreif.orchester und Dortmunder Bürgern Fr 05.06.2020 · 20.00 Uhr
PASTORAL FOR THE PLANET
Multimediale Inszenierung von Beethovens »Pastorale« mit La Fura dels Baus und dem Insula Orchestra So 14.06.2020 · 20.00 Uhr
FORCE & FREEDOM
Was erstmal abstrakt klingt, spürt der Konzertbesucher hautnah: Für die »Kafka-Fragmente« sitzt er nicht im Saal, sondern erlebt Kurtágs Miniaturen im Jazzclub Domicil in der Kombination von Live-Auftritt und Filminstallation. Bei »Shapeshifters« trifft man sich am gewohnten Ort, dafür kommt die Musik in diesem choreografierten Konzert mit Pekka Kuusisto und dem Mahler Chamber Orchestra aus allen Ecken des Raumes. Beethovens Kompositionen kann das Publikum mit dem Performance-Ensemble Nico and the Navigators und den Musikern des Kuss Quartetts nicht nur hören, sondern auch sehen: durch Kameraprojektionen auf großer Leinwand und durch die Übersetzung in Tanz. Gleichzeitig wird die innere Gefangenschaft des zum Ende seines Lebens fast vollständig ertaubten Komponisten erfahrbar. Geräusche wie das Atmen und Schlucken der Musiker fangen Mikrofone ebenso ein wie das Greifen der Saiten. Überhaupt ... Beethoven: Der unangepasste Innovator selbst liefert im Beethoven- Jubiläumsjahr die Steilvorlage, um neue Interpretations- und Rezeptionswege anzustoßen. Wenn das Stegreif.orchester mit Dortmunder Bürgern Beethovens »Neunte« verarbeitet, wird alles zur Bühne, auch die angestammten Besucherplätze. Das Ensemble tritt stets ohne Noten, ohne Dirigent und ohne Stühle auf. Die dadurch gewonnene Freiheit schafft Raum für Improvisation und Bewegung: durch den Konzertsaal, den Zuschauerraum, die Ränge – ein einzigartiges Konzerterlebnis. Aufsehen erregt auch die katalanische Theatergruppe La Fura dels Baus immer wieder mit spektakulären Inszenierungen und visueller Kraft. Am Weltumwelttag 2020 wird sie Beethovens Sinfonie »Pastorale« als Hymne an die Natur multimedial präsentieren. Mit fünf Konzerten – sind es eigentlich »nur« Konzerte? – bricht das Konzerthaus in der Saison 2019 / 20 zu neuen Ufern auf. Das Publikum ist eingeladen, ihm auf unbekanntes Terrain innovativer Konzertformate zu folgen. Und diese Expedition wirkt nach: Die neu gewonnenen Einblicke und Perspektiven bleiben auch dann erhalten, wenn man das nächste Mal wieder im »klassischen« Konzert sitzt – eine Reihe, die ins Ohr und unter die Haut geht, live und einmalig.
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FOTOS: INGRAM IMAGE
Beethoven übersetzt in Klänge, Bilder und Tanz: Nico and the Navigators und das Kuss Quartett
MAGIE UND DISZIPLIN
Wenn Sol Gabetta mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Daniele Gatti auf der Konzerthaus-Bühne steht, ist ihr letzter Besuch hier fast neun Jahre her. Schon damals wurde die gebürtige Argentinierin als »Cello-Königin« gefeiert – ein hart erkämpfter Titel. Für jeden Cellisten gibt es Situationen, bei denen es nur heißen kann: die Zähne zusammenbeißen. Nochmal so schlimm, wenn sie einen während des Auftritts ereilen. »Es gibt da einen typischen Riss unter dem Fingernagel, der außerordentlich schmerzt«, sagt Sol Gabetta. »Oft versuche ich, den Schmerz psychologisch zu behandeln und denke zum Beispiel an eine Balletttänzerin, die viel stärkere Schmerzen hat und trotzdem tanzt. Der Kopf spielt bei so etwas eine große Rolle.« Klassikstars wissen oft, wie man sich selbst austrickst und sich in Disziplin übt. Üben ist überhaupt das Stichwort: Ohne konzentrierte tägliche Stunden am Instrument geht nichts, und wenn die musikalischen Exerzitien nicht mit Spaß und Ehrgeiz einhergehen, wird es nichts, zumindest mit der ganz großen Karriere. Sol Gabetta aber kann von jeher schon große Begeisterung und den unbedingten Willen aufbringen, sich kompromisslos für die Musik einzusetzen. Natürlich ist ihr Terminplan etwas lichter geworden, jetzt, seit sie vor rund zwei Jahren Mutter geworden ist. Weniger stressig ist der Alltag aber nicht. Sie gibt kaum Interviews und weniger Konzerte, reist mit einer Nanny und kümmert sich trotzdem noch
intensiv um den Nachwuchs. Auf das tägliche Üben verzichtet sie allerdings nicht, und das seit ihrer Kindheit. In ihren Teenagerjahren nimmt es beängstigende Ausmaße an: Bis zu 14 Stunden am Tag sitzt sie am Instrument. »Mit 17 war ich an der Grenze zur Magersucht«, gibt sie zu, die bedenkliche Entwicklung vor lauter Einsatz und Konzentration damals kaum registrierend. »Mental war ich in dieser Zeit so stark wie nie.« Die zierliche, temperamentvolle Sol Gabetta ist immer in Bewegung. Man kennt sie als Moderatorin des Medienmagazins »Klick-Klack« im Bayerischen Rundfunk. Als Leiterin des von ihr gegründeten »Solsberg Festivals« in der Schweiz holt sie jedes Jahr Klassikstars in die Oberrhein-Region. Viele davon sind gute Freunde, mit denen sie immer wieder gern Kammermusik macht. Selbstverständlich hat sie in ihrer jungen Karriere die großen Wettbewerbe für sich entschieden, die sich allesamt als Türöffner er-
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Mi 18.09.2019 · 20.00 Uhr
SOL GABETTA
Sächsische Staatskapelle Dresden, Daniele Gatti
& SÄCHSISCHE
Dirigent,
Sol Gabetta
Violoncello
Werke von Camille Saint-Saëns und Gustav Mahler
STAATSKAPELLE DRESDEN Weitere Termine in dieser Saison: Sa 29.02.2020 · 20.00 Uhr, Sol Gabetta & NHK Symphony Orchestra, Tokyo
FOTO: DAVID MAUPILE
wiesen haben: den »Tschaikowsky-Wettbewerb« in Moskau und den »ARD-Wettbewerb« in München zum Beispiel. Erst im letzten Jahr ist mit dem »Herbert-vonKarajan-Preis« wieder eine neue Auszeichnung hinzugekommen. Dass sie mit ihrem Engagement nicht durch die Decke geht, dafür sorgt in ihrem Leben schon immer ihr Cellolehrer und Mentor Ivan Monighetti. »Er war schon damals wie ein zweiter Vater für mich und passt immer noch auf mich auf. Manchmal war es hart zu lernen, dass ich mir für manches Zeit lassen muss. Monighetti hat mir beigebracht, geduldiger zu sein.« Liegen die Wurzeln dieses großen Temperaments in Argentinien? Tief im Herzen des Landes, in der Stadt Villa Maria, ist Sol Gabetta geboren. Die Familie zieht dann nach Madrid, wo sie die berühmte Reina Sofia School of Music besucht. Später geht es in die Schweiz, an die Musikakademie in Basel. Viel Sport muss Sol Gabetta nicht einplanen, sie hat ja ihr Cello, das von Konzert zu Konzert getragen werden will. Genaugenommen sind es jetzt zwei, zu ihrem Guadagnini-Instrument von 1759 ist ein weiteres, von Matteo Goffriller 1725 hergestelltes hinzugekommen. Das ältere Instrument, etwas forscher im Klang, kommt wohl auch zum Einsatz, wenn Gabetta das erste Cellokonzert von Camille Saint-Saëns spielt, gemeinsam mit der Sächsischen Staatskapelle. Diese Musik steckt ihr sozusagen in den Genen: »Das Saint-Saëns-Konzert war das erste überhaupt, das ich mit einem Orchester gespielt habe.« Sie ist damals erst
zwölf. »Mein Lehrer ließ mich so viel üben – er sorgte dafür, dass ich alles über das Stück wusste, selbst über alle Orchesterstimmen. Ich kann immer noch fast alle Instrumentenparts mitsingen, wenn ich das Cellosolo spiele.« Das leicht gefügte Konzert, das Daniele Gatti der existenziellen Sinfonie Nr. 5 von Mahler gegenüberstellt, hat schon oft zu Verdächtigungen eingeladen, so unkompliziert wie es sich gibt. »Es ist ein sehr transparentes Stück – aber wenn Stücke so sind, ist es für den Solisten viel wichtiger, daraus etwas ganz Besonderes zu machen, etwas Magisches.« Im Jahr 2006 hat Sol Gabetta das Konzert auf CD eingespielt. Seitdem hat sich ihre Technik durch unermüdliches Üben noch mehr verfeinert. »Es ist wichtig, an sich selbst zu arbeiten, aber ohne sich kaputt zu machen«, meint sie. Kann sie sich heute tatsächlich auch manchmal zurücklehnen und das eigene Tun genießen? Ja, gerade bei Saint-Saëns. »Das heißt, dass ich mich wirklich auf die Musik konzentrieren kann. Zum Spielen ist das ein so wunderschönes Stück!«
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Di 24.09.2019 · 20.00 Uhr
DANISH STRING Werke von Mendelssohn, Abrahamsen und skandinavische Volkslieder
QUARTET
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GELEGENHEITSWIKINGER
Die Analogie zu seinen skandinavischen Vorfahren liegt beim wikingerblonden, bärtigen Danish String Quartet nahe, doch die vier versichern, nur gelegentlich die englische Küste zu plündern. Als einziges dänisches Vollzeit-Streichquartett dürfen sich die Herren wohl mit Fug und Recht einfach Danish String Quartet nennen. Dass dieser Name eine lange Traditionslinie hat – das aktuelle Quartett ist schon die dritte Generation, die unter diesem Namen spielt – mag nur auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. In der Tat sind die vier, die aussehen wie typische Großstadt-Hipster, durchaus Traditionalisten. Auch wenn auf ihren Programmen und CD-Einspielungen Arrangements traditioneller Folkmusik eine Rolle spielen, finden sich dort ebenso regelmäßig die großen Klassiker von Beethoven, Schostakowitsch oder natürlich dem Dänen Nielsen. Die vier jungen Männer – heute in ihren Mittdreißigern – spielen in dieser Besetzung bereits seit über zehn Jahren zusammen. Die drei Dänen des Ensembles machen sogar schon seit 2001 gemeinsam Musik, seit sie sich bei einem Ferienkurs für Amateurmusiker kennenlernten: »Erst wurden wir Freunde, dann kam die Karriere.« Aus dieser Ferienbekanntschaft wuchs also mit Verstärkung ihres norwegischen Studienfreundes Fredrik Sjølin (Cello) ein professionelles Streichquartett, das mühelos zwischen Klassik und Folk wechselt und damit seinen Ruf als unkonventionelles, modernes Ensemble gefestigt hat. Ohne gezielt und sich anbiedernd ein junges Publikum zu suchen, verfolgt das Danish String Quartet durch die Verbindung klassischer Werke mit ihren eigenen Versionen skandinavischer Volksmusik doch das Ziel, an die Hausmusiken und Konzerte des 19. Jahrhunderts anzuknüpfen: »Das waren bestimmt keine Konzerte nach unserem modernen Verständnis, sondern Jam-Sessions!«, sagen die Musiker und versuchen damit, neben der seriösen Beschäftigung mit den großen Werken der Gattung die Freude an der Musik in den Mittelpunkt zu stellen und diese auch ans Publikum zu transportieren. Denn sie sind überzeugt: »Es ist sehr wichtig, dass Musiker verstehen: Ohne Publikum kein Konzert.«
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DER UNERMÜDLICHE Sa 14.09.2019 · 19.00 Uhr
FESTLICHE
Royal Concertgebouw Orchestra, Franz Welser-Möst Janine Jansen Violine
Dirigent,
SAISONERÖFFNUNG Tschaikowskys Violinkonzert, »Romeo und Julia« und »Schwanensee«
Dirigent Franz Welser-Möst schmeißt seit jeher Glamour und Ruhm über Bord, um ehrlich an der Musik zu arbeiten. Festlich wird die Saisoneröffnung 2019 /20 nämlich auch ohne Diventum – durch große Klassiker von Tschaikowsky mit einem der besten Orchester der Welt. 1999 staunte die Fachwelt, als das Cleveland Orchestra Franz Welser-Möst zu seinem neuen Chefdirigenten ernannte. Drei Jahre später begann die Amtszeit, die noch bis mindestens 2022 dauern wird. Ein Österreicher, der als Geiger ausgebildet worden war und im Dunstkreis von Bruckners langjähriger Heimat Sankt Florian groß geworden ist. Erfolgreich hatte Welser-Möst die Karriere -Leiter erklommen, die ihn ans Opernhaus nach Zürich führte, zum London Philharmonic Orchestra und zwischen 2010 und 2014 als Generalmusikdirektor an die Wiener Staatsoper. Welser- Mösts Dirigate leben von einer Mischung aus akribischer Vorbereitung, Sorgfalt, festen Grundsätzen und der Notwendigkeit loslassen zu können. Er ist kein Show-Man am Pult, man erlebt ihn immer fokussiert und geprägt von Ernsthaftigkeit und Konzentration. Routine? In keinem Fall. Daher kam es auch am Ende seiner Wiener Zeit zum Bruch. Umgekehrt schätzt er das
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Cleveland Orchestra genau deswegen, weil Routine nicht möglich ist, denn »in Amerika befinden sich alle Orchester in einem harten Überlebenskampf«. Früh geprägt durch einen Autounfall, der nach eigenem Bekunden sein »Kämpfernaturell« festigte, vergleicht Welser-Möst diese Erlebnisse heute mit einer »intensiven Erfahrung wie das Bergsteigen«. So hat er damals »echte Disziplin kennengelernt« und die »Möglichkeit erkannt, sich selbst auch metaphysische Erfahrungen zu erschließen«. Dabei hilft ihm, wenn er in seiner spärlichen Freizeit zuhause morgens um vier Uhr aufsteht, den Attersee im Salzkammergut umrundet und dann zu klettern beginnt: »Dieses Erlebnis, wie die Natur aus dem Schlaf erwacht, ist wunderschön.« Während der ersten Hälfte seiner Klettertouren versucht der unermüdliche Welser-Möst loszulassen. »Dann fängt plötzlich das Hirn wieder an, kreativ zu werden und dann gehen mir Melodien durch den Kopf«.
FOTO: JULIA WESELY
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BIS AUF DEN GRUND Fr 27.09.2019 · 20.00 Uhr
LIEDERABEND Christian Gerhaher
Bariton,
Gerold Huber
Klavier
CHRISTIAN GERHAHER Lieder von Britten, Mussorgsky und Brahms
Auf der Konzerthaus-Bühne hat er schon Schumann, Schubert und Mahler gesungen: Ende September präsentiert Christian Gerhaher in Dortmund eine weitere Facette der Liedkunst.
Dreimal kehrte er seitdem ins Konzerthaus zurück und erprobte die Saalakustik natürlich auch mit Schumann-Werken. Für seinen mittlerweile fünften Dortmunder Liederabend hat der 50-Jährige wieder etwas Neues im Gepäck: Erst Ende Juli präsentierte er mit seinem Dauerklavierpartner Gerold Huber zum ersten Mal ihr frisch zusammengestelltes Programm, für das sie unter anderem Brahms-Lieder ausgewählt haben. Gerade diese verlangen dem Bariton einiges ab: »Einen viel größeren körperlichen Aufwand. Sie sind üppiger, schwerer und dunkler. Wenn ich Brahms-Lieder singe, fühle ich mich wie eine Bratsche.« Ob er bei den anderen Werken des Abends von Britten und Mussorgsky noch weitere Instrumentenähnlichkeiten an sich entdeckt, ist nicht bekannt, wohl aber, dass ihn ihre Themen wie Sehnsucht, Verlust und Tod keineswegs melancholisch stimmen: »Im Gegenteil empfinde ich gerade die Beschäftigung mit düsteren Inhalten als extrem beglückend, weil ich dadurch etwas über das Menschsein begreife.« Ende September lädt Christian Gerhaher das Dortmunder Publikum ein, mit ihm gemeinsam dem Tiefsinn dieser Lieder auf den Grund zu gehen.
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FOTO: GREGOR HOHENBERG
Wer sich wie Christian Gerhaher seit über 30 Jahren der Liedinterpretation widmet, hat in der Regel auch ein umfangreiches Repertoire vorzuweisen. Für den Bariton steht dabei ein Komponistenname unangefochten auf Platz 1: »Ich bin Schumannianer«, bekennt er in einem BR-Klassik-Interview. Einfach jedes seiner Lieder sei großartig. Bei seinem Konzerthaus-Debüt 2010 hat Gerhaher sich jedoch mit einem anderen Komponisten vorgestellt. Ein reines Mahler-Programm verzückte das Publikum und auch Gerhaher geriet ins Schwärmen: »Ich war begeistert von Dortmund: Der Klang ist ganz konzentriert, sehr klar und ›hilfreich‹. Auch optisch finde ich den Saal sehr gelungen, und dass er im Zentrum steht, ist wunderbar und ein großer Vorteil. Es ist schon fantastisch, wie so etwas dort entstehen konnte.«
WAS KANN KUNST? Do 10.10.2019 · 20.00 Uhr
IGUDESMAN & JOO Virtuosität trifft Humor: Musikcomedy mit Geiger Aleksey Igudesman und Pianist Hyung-ki Joo
... Alles, sagen die Musikcomedians Igudesman & Joo und treten an, die Welt mit Chaos und Humor zu retten. Millionen von YouTube-Zuschauern können sich nicht irren. Naja, das können sie schon, aber in diesem Fall haben sie nicht, im Gegenteil: Mit mehr als 45 Millionen Klicks haben sie den inspirierten Wahnsinn der Musiker Igudesman & Joo zu einer Sensation gemacht, und das nicht nur im Internet, sondern auch international in der realen Welt. Geiger Aleksey Igudesman und Pianist Hyung-ki Joo verbinden Humor mit klassischer Musik und Anspielungen auf die Popkultur und fühlen sich mit ihren Shows in klassischen Konzertsälen genauso wohl wie in Stadien von mehr als 18.000 Menschen. Aleksey und Hyung-ki haben sich im Alter von zwölf Jahren an der Yehudi Menuhin School in England kennengelernt und wurden Dank einer Portion Fish and Chips Freunde. 2004 begannen sie die Arbeit an ihren Shows, auf den Spuren von Koryphäen wie Victor Borge und Dudley Moore. Seitdem haben Künstler wie Yuja Wang, John Malkovich und das New York Philharmonic gebeten, in das musikalische Chaos miteinbezogen zu werden. Doch bei ihren Konzertprogrammen sind die beiden nicht stehengeblieben: Die Musiker komponieren selbst Film- und Konzertmusik und haben mit »Music Traveler« eine Plattform für Musiker konzipiert, auf der man weltweit Proberäume buchen kann. Das Duo gründete auch die Produktionsfirma Music Traveler Productions, um Beiträge für Film und Fernsehen produzieren zu können. Und jetzt der nächste Streich: »Saving the World – Die Rettung der Welt« wird das Buch heißen, das Igudesman & Joo gerade schreiben und das im Herbst 2019 erscheint. Die Show zum Buch wird ebenfalls im Herbst 2019 Premiere feiern und führt die beiden im Oktober direkt ins Konzerthaus. Dann naht die Rettung durch Kreativität und Humor: Igudesman & Joo zeigen uns, wie sie es geschafft haben, ihrem Leben die nötige Portion Chaos und Humor zu geben und es dadurch frisch und bunt zu erhalten. Folgen Sie ihnen auf ihrem Weg und lassen Sie sich anstecken von der Kreativität dieses Duos, aber auch von Mozart, Bach und anderen Kollegen.
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o winkt nur Dortmund
Mit der Operngala am 30. Juni endete nicht nur die Saison 2018 / 19 am KONZERTHAUS DORTMUND, sondern auch die dreijährige Exklusivkünstlerzeit von Andris Nelsons. Klar, dass das nach Konzertende gebührend gefeiert werden musste! Erstmal feierte das Publikum natürlich die Künstler des Abends: den Dirigenten, die beiden Sänger Kristine Opolais und Thomas Hampson sowie das Gewandhausorchester. Nach einer umjubelten Zugabe von Kristine Opolais betrat dann Intendant Raphael von Hoensbroech in Begleitung eines glänzenden Dickhäuters die Bühne: Ein trompetenfarbenes geflügeltes Nashorn soll den Dirigenten und Trompeter zukünftig an seine zahlreichen Auftritte im Konzerthaus erinnern. Zum Abschied hieß es dann: So winkt nur Dortmund. 1500 Konzerthaus-Besucher zückten ihre Taschentücher, um den Exklusivkünstler würdig zu verabschieden. Ein paar Worte und eine Torte – in Ess-Dur – kamen beim Empfang noch dazu, dann wurde es endgültig: Adieu, Andris!
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In unserer Reihe »Konzerthaus Backstage« haben Abonnenten, Freundeskreis-Mitglieder und Botschafter Gelegenheit, vertiefte Einsichten in den Konzertbetrieb und die Abläufe hinter den Konzerthaus-Kulissen zu bekommen. Dreimal pro Saison laden wir zu exklusiven Veranstaltungen, in denen wir mit Musikern und Experten beispielsweise über Instrumentenbau, Akustik oder Probenprozesse sprechen. In dieser Spielzeit macht ein Vergleich unserer Konzerthaus-Flügel am 30. Oktober den Anfang. Der Pianist Martin Stadtfeld ist als »Junger Wilder« der ersten Generation ein enger Freund des Konzerthauses; hier hat er auch verschiedene CD-Aufnahmen eingespielt. Er demonstriert im direkten Vergleich verschiedener Tasteninstrumente, wie unterschiedlich Klaviere klingen können.
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FOTO: STEV WACKERHAGEN
ie klingt Europa?
Eine Veranstaltung vereint mit der Reihe »Soundtrack Europa« als Nachfolger der World Music und den musikalischen Salons mit Intendant Raphael von Hoensbroech als Gastgeber gleich zwei Neuheiten der Saison 2019 / 20. Am 28. September gibt der Salon »Wie klingt Europa – Haben wir das Zuhören verlernt?« den Auftakt zur neuen Reihe, die den Blick stärker auf die Klangvielfalt Europas richtet und zeigt, wie sehr es sich lohnt, einander zuzuhören. Musikalischer Gast ist Frédéric Alvarado-Dupuy – in Wien geboren, aber mit einem Namen, der auf französisch-spanische Wurzeln hindeutet. Er zieht keine Grenze zwischen Alter oder Neuer Musik, Volksmusik oder Avantgarde – und er ist bekennender Europäer. Mit Federspiel kommt er im Februar im Rahmen von »Soundtrack Europa« ins Konzerthaus. Klaus Wegener, Präsident der Auslandsgesellschaft, und Intendant Raphael von Hoensbroech sprechen mit dem Musiker und anderen Gästen über die gesellschaftlichen Entwicklungen in Europa.
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Vom Blatt – Grüße von Janine Jansen
Eintrag vom 24. September 2008 nach dem Konzert mit Maxim Rysanov, Torleif Thedéen und Itamar Golan
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FOTO: HARALD HOFFMANN · DECCA
Was bisher geschah: Das damalige »junge Hühnchen« Janine Jansen ist der Reihe »Junge Wilde« seit 2009 entwachsen, doch allzu viel Heimweh musste die niederländische Geigerin nicht erleiden. Mit Kammermusik sowie als Solistin mit dem hr-Sinfonieorchester und dem Philharmonia Orchestra kehrte sie nach Dortmund zurück. Voller Vorfreude auf die Saisoneröffnung 2019, wenn Jansen Tschaikowskys Violinkonzert spielt, blättern wir ein paar Seiten im Gästebuch zurück.
Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Dr. Raphael von Hoensbroech, V. i. S. d. P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,
AUSGABE 02 2019 20
Katharina Kierig, Nicole Richter
SERGEJ BABAYAN Mentor, Musikpartner, Meisterpianist
Autoren
PEKKA KUUSISTO Zeit für Ideen
Dr. Jan Boecker, Nicole Brodhof,
PHILIPPE HERREWEGHE Originalklang ohne Dogmen
Markus Bruderreck, Marion Daldrup,
IGOR LEVIT Sinn und Sinnlichkeit
Katharina Kierig, Renske Steen, Christoph Vratz, Verena Wengorz Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing Marion Daldrup, T 0231 – 22 696 213
Das hörbar-Rätsel
Druck druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 0 F 0231 – 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de Tickethotline T 0231 – 22 696 200
FOTOS: MARCO BORGGREVE, SEBASTIAN HECK
Besuchen Sie uns Konzerthaus.Dortmund @Konzerthaus_DO @Konzerthaus_DO KonzerthausDortmund
Zwar spielte die Musik im Leben unseres gesuchten Künstlers seit frühester Kindheit die uneingeschränkte Hauptrolle, aber auch als Fotograf und durch sein kulturpolitisches Engagement konnte er sich bereits einen Namen machen. Seinem Instrument entlockt der 25-Jährige ganz außergewöhnliche Töne und lässt es wie eine menschliche Stimme erklingen. Immer wieder widmet sich der im hessischen Groß-Umstadt geborene Musiker auch der zeitgenössischen Musik und brachte schon mehrere Werke zur Uraufführung.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar- Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Verena Wengorz, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231 – 22 696 159 oder per E-Mail an: verena. wengorz@konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 21.10.2019. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Konzert Neuland: Shapeshifters mit Pekka Kuusisto am 19.11.2019. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar- Rätsels: Nils Landgren. ausblick 29
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Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.
gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-
Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht
* Hörplätze sind 90 Minuten vor
Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)
Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl wird Sie unser Ticketing gerne beraten. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses sowie im Internet eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de / de /vermietung
Verwandeln Sie Ihr Zuhause in einen Konzertsaal: Spielen lassen. Zuhören. Entspannen. GÄNSEHAUT PUR.
BEI UNS ERLEBEN: maiwald – klaviere & flügel im konzerthaus brückstraße 21 · dortmund · TEL: 0231 2 26 96-145 WWW.STEINWAY-DORTMUND.DE
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DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · DR. RAINER ARNTZEN · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER DR. ANDREAS BELLMUNT · BRITTA UND ROLAND BRACHT · GABI UND DR. MICHAEL BRENSCHEIDT · LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · DHPD DR. STEPHEN DUNKER · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS STIFTUNG · CHRISTA FROMMKNECHT · BENJAMIN HEINIG · INKA UND DR. MAZEN HILAL · UTA HÖFLING · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DANIELA UND JOHANN JAEGER ULRICH JORDAN UND CLAUDIA VORLÄNDER · ANN-GRIT UND PETER JÜLICH · HANS -JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. MARTIN KLEINE · BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER · TRAUDEL KROH · DR. MANFRED KÜHNE · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · DR. GUNTHER LEHLEITER · LENSING DRUCK GMBH & CO. KG · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MURTFELDT KUNSTSTOFFE · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · SUSANNE UND MEDARD NOLDEN · MARC T. OEHLER · RENATE UND DR. JOCHEN OPLÄNDER PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · INES POHLMANNFEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · PRÄVENT CENTRUM DORTMUND · PROF. HELMUT RIESTER UND MARIE-LUISE KAUERMANN · MICHAEL SNADER · CORNELIA UND THOMAS SCHIEFERSTEIN · MARIETHERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER · REINHOLD SEMER SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND · PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · VERLAG LENSING-WOLFF · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · LISELOTTE UND DR. HELMUT VON ACHTEN · IRIS WOERNER UND AXEL VOSSCHULTE · MARTINA UND THOMAS WREDE UND WEITERE NICHT GENANNTE BOTSCHAFTER DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
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