hรถrbar
DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
S E R G E I B A B AYA N & M A R T H A A R G E R I C H
AUSGABE 02
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PARTNER-STIFTUNG
PARTNER
HAUPTSPONSOREN
SPONSOREN
FÖRDERKREISE
FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
VERMESSEN
TITELFOTO: MARCO BORGGREVE FOTO: SONJA WERNER
Die Erde gilt ja allgemein als entdeckt, und doch gibt es sie noch: die Orte, die niemand je gesehen hat, und das nicht nur, weil noch kein Google-Street-View-Auto vorbeigekommen wäre. Einige Tepui-Berge Venezuelas, auf deren Plateaus zahllose unbekannte Tier- und Pflanzenarten vermutet werden, manche 6000erGipfel im osttibetischen Himalaya, auch einige Regionen der Sahara, der Erdpole und sogar der Anden gehören dazu. Die Erde ist noch längst nicht vermessen. Auf Landkarten des 16. Jahrhunderts finden wir noch Terra incognita, die noch nie betreten wurde – was natürlich vermessen und objektiv vermutlich Unsinn ist. Vermessen wäre es auch zu behaupten, man selbst kenne weite Teile der Erde: Sieht sie nicht immer wieder anders aus? Es ist eben unmöglich, zweimal in denselben Fluss zu steigen, wie Heraklit schon festgestellt hat. So wird jede Landschaft immer wieder zu Neuland, was die deutsche Entsprechung von Terra incognita ist. Neuland heißt nun unsere neue Konzertreihe. Hier nehmen wir uns ein paar der größten Werke aller Epochen und betrachten sie neu. Im Grunde passiert das zwar in jedem Konzert – das ist ja das Reizvolle an »live« –, aber bei Neuland gehen wir noch einen Schritt weiter: Die Künstler, die wir zu dieser Reihe eingeladen haben, spielen ganz bewusst mit dem Konzertformat, mit der Beziehung von Publikum zu Künstler, mit Raum, Licht und Ton, mit Perspektiven und künftig auch mit neuen Technologien. Diese Reihe ist etwas für Abenteurer und Entdecker, die Lust haben, einen Wasserfall mal von innen zu sehen, die interessiert, wie das Land unter der ewigen Eisschicht der Arktis oder auf den Hochplateaus Venezuelas aussieht. In dieser Reihe wollen wir anders eintauchen in Musik. Beginnen wird die Reihe am 19. November mit dem Mahler Chamber Orchestra und unserem ehemaligen »Jungen Wilden« Pekka Kuusisto. In
diesem ersten Konzert wird vor allem die eingefahrene Konzertstruktur neu vermessen, indem die Beziehung von Solist, Dirigent und Orchester hinterfragt und dabei aus allen Ecken des Konzertsaals gespielt wird. Es gibt u. a. auch ein Violinkonzert, dessen Sätze sich aus Werken aller Epochen zusammensetzt. Ob es sich gelohnt hat, das diskutieren wir am besten entspannt nach dem Konzert bei einem Glas Bier im Foyer. Ist Vorwissen nötig? Keinesfalls! Ich erlebe oft Menschen, die völlig unbedarft in Konzerte gehen, als viel offener als die Kenner. Ist Vorwissen schädlich? Natürlich auch nicht. In jedem Fall werden Sie Ihr nächstes Konzert mit anderen Ohren hören. Zum Beispiel die Konzerte unseres Curating Artist Sergei Babayan, der u. a. mit Martha Argerich, Daniil Trifonov, Mischa Maisky und Valery Gergiev eine Woche das Publikum begeistern wird. Kurz darauf kommt auch Grigory Sokolov wieder mit einem Brahms-Mozart-Programm. Janine Jansen spielt Max Bruch mit dem London Symphony Orchestra und die »Junge Wilde« Beatrice Rana Prokofiew mit deren Kollegen vom London Philharmonic Orchestra. Schumanns Meisterwerk »Dichterliebe« werden Sie an einem Abend in zwei Varianten hören können. Philippe Herreweghe musiziert Monteverdis »Marienvesper« und Teodor Currentzis Mahlers Neunte. Dazwischen können Sie Jochen Malmsheimer, Götz Alsmann, Pee Wee Ellis und Altın Gün erleben. Diese beiden letzten Monate des Jahres strotzen nur so vor Konzerten, auf die ich mich freue. Wo anfangen und wo aufhören also mit meinen Empfehlungen? Am besten lesen Sie sich durch diese hörbar. Ich freue mich auf ein Wiedersehen im Konzerthaus. Ihr Dr. Raphael von Hoensbroech Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
editorial 03
Do 19.12.2019 · 20.00 Uhr
SWR SYMPHONIEORCHESTER Teodor Currentzis
Dirigent
Mahlers Weg in die Moderne in den Händen eines stets Suchenden, Fragenden: Teodor Currentzis leitet das SWR Symphonieorchester in der Sinfonie Nr. 9.
04 einblick
06 interview
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Shapeshifters
04 einblick
Geiger Pekka Kuusisto möchte das Konzerterlebnis Kopf stehen lassen
05 inhalt
10 titel
26 augenblick
Aura jenseits von Worten
Einer der größten Pianisten unserer Zeit macht sechs Tage Konzerthaus-Programm: Sergei Babayan
28 briefe 29 ausblick I rätsel I impressum
14 orchesterzyklus
30 haus und verkauf
Aufgerüttelt
Auch in Doppel- und Dreifachbelastungen bleibt Vladimir Jurowski hellwach
17 meisterpianisten
Der Unbequeme
Igor Levit hat etwas zu sagen, und das nicht nur musikalisch
20 chorklang
Vom Pionier zur Koryphäe
Philippe Herreweghe ist inzwischen eine Ikone der historischen Aufführungspraxis 22 streichquartett
Neustart mit 30
Stabwechsel bei hohem Tempo im Jubiläumsjahr des Artemis Quartett
FOTOS: NADIA ROSENBERG, SIMON PAULY, MICHIEL HENDRYCKX, MATHIAS LØVGREEN BOJESEN
24 liederabend
Dichterliebe deluxe
Schumanns berühmter Liederzyklus original und reloaded
25 soundtrack europa
Goldener Tag
Mit Altın Gün in die 70er-Jahre und zurück
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SHAPESHIFTERS Der Bezeichnung »Junger Wilder« machte Pekka Kuusisto in der gleichnamigen Konzertreihe am KONZERTHAUS DORTMUND während der Saisons 2009/10 bis 2011/12 alle Ehre. Als erster Finne hatte der Geiger bereits 1995 in Helsinki die renommierte »Sibelius Competition« mit der Interpretation des Violinkonzerts seines Landsmannes Jean Sibelius gewonnen und sich damit schlagartig einen Namen gemacht. In den »Junge Wilde«-Konzerten ließ er aber auch zuweilen gern seine E-Violine Loops vollführen, machte Ausflüge in den Jazz oder sprang für ein Daumenkino schon einmal wild über die Bühne. Inzwischen gilt Pekka Kuusisto in der klassischen Musikwelt als einer der großen Interpreten. Mit der klassischen Konzertform experimentiert er indes gern auf unkonventionelle Weise weiter – nun im Konzerthaus in der Reihe »Neuland« zusammen mit dem Mahler Chamber Orchestra (MCO).
FOTO: SONJA WERNER · KONZERTHAUS DORTMUND
Pekka Kuusisto, wie erinnern Sie sich an Ihre »Junge Wilde«-Zeit, was verbindet Sie heute mit dem Konzerthaus? Ich habe sehr schöne Erinnerungen an die ganzen drei Jahre. Wahrscheinlich waren meine Konzerte etwas schwierig zu verkaufen, weil die Programme ziemlich seltsam ausgesehen haben dürften. Aber ich habe damals schon gehofft, dass meine Dortmund-Besuche über die Zeit des »Jungen Wilden« hinaus bis in die des »Alten Wilden« andauern würden, und dass ich eine lange Beziehung zum Konzerthaus und zum Publikum aufbauen könnte. Bisher hat das gut geklappt. Sie bringen als neuestes Projekt Ihrer Zusammenarbeit mit dem Mahler Chamber Orchestra »Shapeshifters« auf die Konzerthaus-Bühne. Was erwartet da das Publikum? Es ist ein Experiment mit der Form eines Konzerts und der Form eines Ensembles. Es stellt außerdem eine etwas flexiblere Verbindung zwischen den Künstlern und dem Publikum her. Ich kann nicht allzu viele Details darüber verraten, da wir es noch entwickeln, aber ich weiß, dass es an das MCO und mich viele neue und inspirierende Herausforderungen stellen wird. Da sind wir so etwas wie – im Wortsinn – Formwandler. Aber Sie wissen zumindest bereits, dass »Thirteen Changes« der US-amerikanischen Komponistin Pauline Oliveros vorkommen wird ... »Thirteen Changes« bildet eine Art flüssiges Skelett für das ganze Konzert. Es versetzt uns alle hoffentlich an einen Ort, an dem wir frei sind, unsere künstlerische Existenz aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Pauline ist eine große Künstlerin, deren Bedeutung ich erst allmählich erkenne. Gab es schon einmal eine Zusammenarbeit mit der Regisseurin Jorinde Keesmaat? Ja, wir haben zusammen ein Konzert in Amsterdam veranstaltet, wo wir eine Sauna auf der Bühne gebaut, Brühwürste gekocht und zwischen den Stücken Bier getrunken haben und eine tolle Zeit verbrachten. Das »Shapeshifters«-Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen der Künstlerischen Leitung des MCO, Jorinde und mir. interview 07
Wie wichtig ist es, sich von traditionellen Konzertformen zu lösen und neue Wege zu gehen? Ich würde sagen, sehr wichtig. Ich würde nicht sagen, dass wir die traditionellen Konzertformen ganz vergessen sollten, aber es ist ziemlich komisch, wie viel davon so lange gleich geblieben ist. Ich würde nie dafür plädieren, wichtige historische Lektionen aufzugeben, aber es beunruhigt mich ein wenig, wenn ich ein Konzertprogramm von vor 100 Jahren sehe und es sieht aus wie das Konzert, das ich letzte Woche besucht habe.
Andererseits spielen Sie in Sinfoniekonzerten klassisches Repertoire, zum Beispiel das Tschaikowsky-Violinkonzert vergangene Saison in Dortmund. Wie geht das zusammen? Ganz einfach: Die Meisterwerke können auf so viele verschiedene Arten interpretiert werden. Auch wenn man etwa das Konzert von Tschaikowsky spielt, reflektiert man über die Tradition des Stückes, das Konzert als Form und die Rolle der Geige als solistisches Instrument, und man lernt, sich selbst und seinen Platz in der Welt etwas besser zu verstehen. Wie ein Schauspieler davon profitiert, sich selbst in einem Shakespeare - Stück zu erleben, so zieht der Geiger aus seiner Rolle Nutzen, der Erzähler eines großen Konzerts zu sein. Wie wird Ihrer Meinung nach die Zukunft der Konzertsäle aussehen? Oder wie sollte sie aussehen? Ich schätze, die Zukunft sieht gut aus, oder? In letzter Zeit denke ich über einige der jüngsten neuen Konzertsäle in Europa nach, und obwohl ich Architektur inspirierend finde, kann ich nicht umhin zu spüren, dass der monumentale Aspekt einiger dieser Gebäude die Botschaft vermittelt, als werde eine Art solide »Wahrheit« in den Konzerten dort geboten. Ich würde diese Kunstform aber gerne nicht als eine feste Wahrheit betrachten, sondern vielmehr als eine sich ständig weiterentwickelnde Sprache, eine Kette von Illusionen, Gerüchen und Geschmäckern, die jeder anders verstehen kann. Das Konzerthaus in Dortmund gefällt mir aus dem Grund sehr gut, weil man es so einfach betreten kann. Es ist keine Landmarke, vor der man ein Selfie macht, aber der Saal selbst verfügt über die Konzentration und Stille, die man braucht, um Geschichten zu erzählen. Das Interview führte Jan Boecker. 08
FOTO: SONJA WERNER · KONZERTHAUS DORTMUND
Wie ist Erneuerung denkbar? Es ist nicht so schwierig, denke ich, neue Ideen zu entwickeln. Selbst kleine Veränderungen können sich wie ein Erdbeben anfühlen. Vor einigen Jahren ging ich zu einem Konzert eines fabelhaften Projektorchesters namens Spira Mirabilis. Sie proben etwas länger als normale Orchester, besprechen alle musikalischen Details zusammen und spielen immer ohne Dirigent. Ihr Spiel war außergewöhnlich, wie eine demokratische Explosion, und das Konzert bestand aus nur einer Sinfonie (Schuberts Nr. 4) und einer offenen Diskussion mit dem gesamten Orchester auf der Bühne. Sehr einfach, aber es fühlte sich irgendwie revolutionär an. Ein weiterer Stern am Horizont ist das Aurora Orchestra aus London, mit dem ich aufgetreten bin. Es spielt große sinfonische Werke aus dem Gedächtnis und setzt oft Bühne, Beleuchtung und andere visuelle Elemente auf fortschrittliche Weise ein. Indem Technologien wie Augmented Reality ein immer größerer Teil unseres Lebens werden, erhalten wir als Künstler völlig neue Werkzeuge, mit denen wir arbeiten können.
Steckbrief
PEKKA KUUSISTO 1976 im finnischen Espoo geboren, Violinstudium
Der finnische Geiger ist ein leidenschaftlicher Anwalt Neuer Musik und glänzender Improvisator. Er setzt sich über traditionelle Genregrenzen hinweg und ist bekannt für seine innovative Programmgestaltung. 2009 – 2012 Künstler der Reihe »Junge Wilde« am KONZERTHAUS DORTMUND Artistic Partner des Saint Paul Chamber Orchestra und Artistic Director des ACO Collective, einem Streichensemble aus den talentiertesten professionellen jungen Musikern Australiens 2017 Artistic Best Friend der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen seit 2018 Artistic Partner des Mahler Chamber Orchestra leitet u. a. die Tapiola Sinfonietta, das Scottish Chamber Orchestra und Swedish Chamber Orchestra Live im Konzerthaus: »Neuland: Shapeshifters«, Di 19.11. 2019 um 20.00 Uhr mit dem Mahler Chamber Orchestra
interview 09
AURA
JENSEITS VON WORTEN
Wie, einer der größten Pianisten unserer Zeit, und doch vergleichsweise so wenig bekannt? So geht es Sergei Babayan, dem aktuellen Curating Artist im KONZERTHAUS DORTMUND. Harmonien wie brechendes Glas, tiefe Akkorde, hart wie dumpfes Metall, darüber eine kecke Melodie, wild wie ein Kobold. So klingt es, wenn Romeo den Tod Mercutios rächt, furchterregend, gespenstisch, wahrhaft un-erhört – eine Episode aus Sergei Prokofiews »Romeo und Julia«, bearbeitet für zwei Klaviere von Sergei Babayan. Der Bearbeiter selbst und seine kongeniale Partnerin Martha Argerich spielen mit unglaublicher Verve, stahlharter Präzision und größter Beweglichkeit. Diese Passage ist bezeichnend für den Musiker, den Arrangeur und Pianisten Sergei Babayan: Volle Hingabe, gemischt mit handwerklicher Perfektion, so könnte man das Credo des im damals sowjetischen Armenien geborenen Babayan umschreiben. Die Musik hat ihn schon früh infiziert, gefördert durch seine Eltern. Dem Teenager schenkte der Vater einst zum Geburtstag Tickets für den »Tschaikowsky-Wettbewerb« in Moskau: »Ich ging jeden Tag hin, hörte und saugte alles in mich auf und vergrub mich daraufhin noch tiefer ins Repertoire.« Damals gewann den Ersten Preis übrigens ein gewisser Mikhail Pletnev, der später Babayans Lehrer wurde. »Ich erinnere mich noch, wie Pletnev in der ersten Runde den zweiten Satz aus Beethovens letzter Sonate spielte, mit einem unfassbaren Pianissimo. Das war mir völlig neu.«
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Heute sieht Babayan das Wettbewerbs-Wesen durchaus kritisch. Für ihn ist es unabdingbar, dass in einem Klavier-Wettbewerb ausschließlich Pianisten in der Jury sitzen, Aktive oder Ehemalige, Hauptsache vom Fach. »Ich selbst würde auch niemals einen Wettbewerb für Klarinette bewerten wollen, obwohl ich Musiker bin, aber eben nicht Klarinettist.« Als Lehrer ist Sergei Babayan längst eine Instanz, spätestens seit er vor mehr als zwanzig Jahren die Sergei Babayan International Piano Academy im Cleveland Institute of Music gegründet hat. Die Schar der Schüler, die dank seiner Ausbildung den Sprung ins internationale Rampenlicht geschafft haben, ist erlesen. Der Bekannteste unter ihnen ist Daniil Trifonov, der genialische Überflieger, dem Babayan einst geraten hatte, die Musik von Rachmaninow erst zu spielen, wenn er auch geistig reif genug dafür sei. Trifonov wollte das dritte Rachmaninow-Konzert für den »Tschaikowsky-Wettbewerb« einstudieren, doch Babayan sagte Nein. Trifonov gewann den Wettbewerb trotzdem, mit dem e-moll-Konzert von Chopin. Babayan selbst hat, nach seiner Ausbildung in Moskau und unmittelbar nach seiner ersten Auslandsreise 1989, mehrere Erste Preise bei verschiedenen internationalen Wettbewerben gewonnen. Eine möglichst perfekte Technik ist für ihn eine Grundvoraussetzung, und um sich physisch fit zu halten, bevorzugt er den Schwimmsport. Sein Motto: Das Unmögliche wollen, das Mögliche erreichen. In den USA ist Babayan längst eine Berühmtheit im Klassikgeschäft, in Mitteleuropa hinkt seine Bekanntheit hinter seinen Fähigkeiten zurück – noch, denn sowohl sein CD -Vertrag mit der Deutschen Grammophon als auch Konzertreihen wie die im KONZERTHAUS DORTMUND tragen wesentlich dazu bei, dass dieser Pianist auch hierzulande die Reputation erhält, die er verdient.
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Obwohl inzwischen amerikanischer Staatsbürger, fühlt sich Babayan immer noch als Armenier. »Ich bin dort aufgewachsen, ich habe die armenische Volksmusik in mich aufgesogen, ich habe die Sprache verinnerlicht, ich kenne die reiche literarische und philosophische Tradition des Landes.« Dennoch sieht er sich vor allem als Kosmopolit. Das hängt allein mit den Komponisten zusammen, die ihn von früh auf fasziniert haben: »Ich liebte zuerst Tschaikowsky, die Sprache der Liebe war für mich Chopin, dazu kommen Bach und Mozart, die mich von Anfang an begleitet haben – und natürlich Rachmaninow, der mich erst dazu gebracht hat, Pianist zu werden.« Babayans Repertoire ist auffallend breit gefächert, einer gewissen Affinität zu russischer Musik zum Trotz. Er spielt, wenn auch dosiert, Neue Musik und wählt entlegeneres Repertoire wie Ryabov oder Rameau. Er fühlt sich bei Bach genauso wohl wie bei Chopin, dessen »Intensität, mit der er das Leben im Innern fühlte« Babayan bewundert. »Er hat das genial in seiner Musik zum Ausdruck gebracht, in seinen Harmonien, seinen Melodien. Wenn ich nach Dingen suche, denen ich mich nahe fühle, würde ich ein gewisses Gefühl von Nostalgie nennen, Liebe, Schmerz, Glück, Eleganz, Mühelosigkeit, ein solch vollkommenes Maß an Geschmack und Perfektion, dass man sich fragt, ob ein Mensch dies geschrieben hat oder es ihm aus dem Himmel diktiert wurde.«
Di – So 12. – 17.11.2019
CURATING ARTIST: Mit musikalischen Freunden wie Martha Argerich, Daniil Trifonov, Mischa Maisky und Valery Gergiev gestaltet Sergei Babayan im ersten Curating-ArtistFestival ein Programm vom Klavierrecital über Kammermusikabende bis zum Sinfoniekonzert.
FOTOS: MARCO BORGGREVE, ADRIANO HEITMAN, DARIO ACOSTA, FLORIAN EMANUEL SCHWARZ, HIDEKI SHIOZAWA
SERGEI BABAYAN
Wer Babayan im Konzert erlebt, wird schnell nachvollziehen, warum die Fachwelt Kopf steht, wenn er eine Bühne betritt: »Sergei Babayan ist einer der wenigen Auserwählten, einer derjenigen Künstler, die in der Lage sind, uns in ihr Universum zu transportieren und uns in eine andere Welt zu tragen«, heißt es da, oder: »In Babayans Performance strömten die Ideen im Überfluss und mit unaufhaltsamer vulkanischer Kraft«, »delikat, witzig und uneitel« und »Magier des Klavierklangs«. Man könnte die Reihe der Hymnen nahtlos fortsetzen. Babayans Klavierspielkunst besitzt etwas, was sich nur schwer in Worte übersetzen lässt und wozu kein geschultes Fachvokabular ausreicht. Es ist eine Aura, die sich weit besser erleben als beschreiben lässt. So darf man von Sergei Babayan eines nicht erwarten: Routine. Dieses Wort ist ihm fremd, auch wenn er als Pianist durchaus auf gewisse Gewohnheiten zurückgreift, beim Üben etwa oder beim Auswendiglernen. »Ich suche mir immer nur einzelne Sequenzen heraus, lerne nie das Ganze in einem Rutsch. Auch spiele ich ein Stück nie zu oft.« Um den Kopf frei zu bekommen, widmet Babayan sich Büchern oder wandert durch die Natur. Ein Pianist sei nämlich wie ein Maler: »Man kann nicht nur malen und malen. Man braucht die Zeit, um zurückzutreten und verschiedene Perspektiven auszuprobieren.«
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AUFGERÜTTELT
Mit seinem London Philharmonic Orchestra macht Vladimir Jurowski aus Schostakowitschs 11. Sinfonie einen wahren Polit-Thriller. Im März 2018 verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer: Die Bayerische Staatsoper in München hat eine neue Doppelspitze! Als Intendant tritt mit der Spielzeit 2021/ 22 der Opernhaus-Manager Serge Dorny sein Amt an. Und für den Posten des Generalmusikdirektors konnte der Russe Vladimir Jurowski gewonnen werden. Wahrlich kein schlechtes Künstlerteam. Denn allein Jurowski zählt schließlich seit seinem New Yorker MetDebüt mit Verdis »Rigoletto« im Jahr 1999 zu den packendsten und mitreißendsten Operndirigenten überhaupt. Die Entscheidung, ihn also jetzt an die musikalische Spitze der Staatsoper zu berufen, wurde unisono gefeiert. Darüber hinaus reizte diese Personalie aber auch zu so manchem Vergleich mit Jurowskis Vorgänger Kirill Petrenko. Dabei sind sie künstlerisch und von ihrer Persönlichkeit her durchaus wie Feuer und Wasser. Im Gegensatz zum radikal pressescheuen Petrenko nutzt der smarte Jurowski so ziemlich alle Kanäle bis hin zum Video-Interview, um über die Kraft der Musik nachzudenken oder neueste Projekte vorzustellen. Zudem zeichnet ihn von jeher eine musikalische Vielseitigkeit aus, die sich nicht zuletzt in der für ihn gewohnten Doppel- und Dreifachbelastung widerspiegelt. Während Kirill Petrenko bislang immer ein Mann für nur ein festes Engagement gewesen ist, gehört sein gleichaltriger Kollege und Landsmann zu jenen Multi-Taskern und Konditionswundern, die in leitender Position sowohl im Konzert als auch im Opernbereich auftrumpfen. So ist es für den in Moskau geborenen und seit seinem 18. Lebensjahr vorrangig in Deutschland lebenden Dirigenten nichts Außergewöhnliches, ab 2021 gleich zwei Spitzenjobs zu stemmen: als Münchens neuer Staatsopern-GMD und als Berlins seit 2017 amtierender Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters, bei dem er erst kürzlich seinen Vertrag bis 2023 verlängert hat.
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orchesterzyklus 15
Fr 13.12.2019 · 20.00 Uhr
LONDON PHILHARMONIC Vladimir Jurowski
Dirigent,
Beatrice Rana
ORCHESTRA
Klavier
Prokofiew Klavierkonzert Nr. 3 und Schostakowitsch Sinfonie Nr. 11
Georg Solti, Franz Welser-Möst und Kurt Masur – in diese illustre Ehrengalerie der bisherigen Chefdirigenten des LPO hat sich Vladimir Jurowski längst eingereiht. Wobei er zugeben muss, dass er den Musikern bisweilen ganz schön auf die Nerven gehen kann, wenn er akribisch an bestimmen Passagen feilt. Doch die Mühe und der Proben-
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fleiß zahlen sich aus, in spannenden Konzertprogrammen, in denen Jurowski schon mal die Beethoven-Sinfonien in der Version Gustav Mahlers vorstellt. Doch auch auf Tonträger sorgt man mit enorm vibrierenden und bis ins wertvollste Detail durchhörbar gemachten Interpretationen für Aufsehen. Zu den bisherigen Coups gehört da die Einspielung der beiden Sinfonien Nr. 6 und 14 von Schostakowitsch, die 2014 vom »BBC Music Magazine« zur »Aufnahme des Monats« gekürt wurde. Zum Glück kehrt Jurowski seitdem immer wieder zu Schostakowitsch zurück. »Was mich an ihm fesselt, ist die Tiefe seiner Musik und zugleich diese unglaubliche Brillanz und Virtuosität an der Oberfläche.« Genau das sind auch die beiden markanten Säulen von Schostakowitschs 11. Sinfonie, die das Dortmunder Gastspiel von Jurowski und dem London Philharmonic Orchestra mit Werken der russischen klassischen Moderne krönt. 1957 erinnerte Schostakowitsch mit dieser Sinfonie an den »Petersburger Blutsonntag« im Januar 1905, an dem Tausende von Arbeitern brutal von den Soldaten des Zaren Nikolaus II. zusammengeschossen wurden. Diese Tragödie sollte in Schostakowitschs Sinfonie ihr aufwühlendes Echo finden – womit für Jurowski genau die Art von Musik entstand, mit der Interpreten und Zuhörer ein wenig aus ihrer traditionellen Komfortzone geholt werden können. Denn für ihn soll Musik vor allem eines – wachrütteln.
FOTO: CULTURE-IMAGES
Doch auch aktuell scheint Jurowski keine Ruhepause zu kennen. Schließlich ist sein künstlerischer Lebensmittelpunkt neben Berlin London, wo er nach vier Jahren als Erster Gastdirigent 2007 von den Musikern des London Philharmonic Orchestra zum Principal Conductor ernannt wurde. »Die Leidenschaft und Begeisterung des Orchesters für Musik ist wirklich ansteckend und hat mich direkt bei unserer ersten Begegnung fasziniert«, so Jurowski 2017 in einem Gespräch anlässlich der zehnjährigen Ehe zwischen ihm und dem Londoner Traditionsorchester. »Gemeinsam haben wir ein einzigartiges, gemeinsames Musikverständnis geschaffen. Es ist Freundschaft, Partnerschaft, Komplizenschaft – alles auf einmal! Und die Tatsache, dass das LPO Resident Symphony Orchestra in Glyndebourne ist, wo ich 13 Jahre als Musikdirektor gearbeitet habe, gibt uns die einmalige Gelegenheit, im Opern- und Konzertrepertoire gleichermaßen zu arbeiten. Die gemeinsame Produktion etwa von ›Tristan und Isolde‹ in Glyndebourne 2009 hat unsere Beziehung wirklich verändert.«
DER UNBE QUE ME Bürger. Europäer. Pianist. So stellt sich Igor Levit selbst vor und verrät damit auch sein Selbstverständnis als Musiker. Mit wachem und kritischem Geist stellt er seine Kunst in den Kontext des gesellschaftlichen Geschehens und begreift beides als untrennbar verbunden.
Es kann vorkommen, dass Igor Levit nach Betreten der Bühne zum Konzertbeginn nicht zum Flügel geht und sich an seinen Platz setzt, sondern stattdessen ein Mikrofon nimmt und zuerst das Wort ans Publikum richtet. Und dann kann es sein, dass Igor Levit nicht über die Stücke spricht, die er gleich spielen wird, sondern über allgemeine gesellschaftliche Werte.
Letztens in Wiesbaden war so ein Abend. Igor Levit spielte im Rahmen des »Rheingau Musik Festivals«, dessen Saisonthema »Courage« war. Und da solche Festivalthemen ja manchmal etwas hinten rüber fallen, war es für einige im Publikum sicherlich überraschend, dass Igor Levit einen fast 15-minütigen Vortrag vorbereitet hatte, dessen Manuskript er auch auf Twitter veröffentlichte. Er sprach über Carola Rackete, die Kapitänin der Sea-Watch 3, über Greta Thunberg, die Proteste in Hong Kong – all diese Menschen, die Courage zeigen in der heutigen Welt, die es sozialen, zukunftsgewandten Menschen oft nicht leicht macht. Das gefiel vielen, aber nicht allen. Es gab einige Zwischenrufe, Levit möge doch bitte aufhören und endlich spielen. Am Ende wurde natürlich geklatscht. Aber wie leicht mag es Igor Levit wohl gefallen sein, vor diesem Publikum vier alles fordernde Beethoven-Sonaten zu spielen?
Igor Levit ist kein Künstler, der nur schöne musikalische Stunden bescheren will. Er hat etwas zu sagen, und zwar nicht nur musikalisch. Und wie gern macht man sich am Flügel seelisch quasi nackt, wenn man vorher gemerkt hat, dass man nicht mit allen im Publikum gesinnungsmäßig auf einer Welle schwimmt? Aber Igor Levit ist auch dafür bekannt, dass er Konfrontation nicht scheut. 2018 gab er den vier Jahre zuvor an ihn verliehenen »ECHO« Klassik zurück, weil er nicht damit einverstanden war, dass der Pop-»ECHO«, die große Schwester der Klassik-Auszeichnung, an Kollegah und Farid Bang, zwei mit antisemitischen Parolen statt mit intelligenten Texten erfolgreiche Rapper, vergeben worden war. Dass der eine Preis mit dem anderen außer dem zur Hälfte gemeinsamen Namen sonst nichts gemeinsam hatte, war Levit in dem Moment egal. Er wollte Stellung beziehen. Auch oder besser in jedem Fall: öffentlich.
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IG OR LE VIT
Do 09.01.2020 · 20.00 Uhr
KLAVIERABEND IGOR LEVIT Ein Programm um barocke Formen und kontrapunktische Techniken mit Werken von Johannes Brahms, Frederic Rzewski, Johann Kaspar Kerll und Feruccio Busoni
FOTO: FELIX BROEDE · SONY CLASSICAL
Auf Twitter ist der inzwischen 32-Jährige sehr aktiv, kommentiert die tumben Tweets von Donald Trump, teilt die Ansichten seiner Freunde Robert Habeck oder Luisa Neubauer, eine der Hauptorganisatoren der deutschen Fridays-for-Future-Bewegung. Igor Levit macht keinen Hehl aus seiner politischen Gesinnung, und das ist ungewöhnlich in einer Zeit, in der vielerorts und besonders im Klassik-Geschäft ein solcher Vorstoß nicht gewagt wird, um bloß nicht anzuecken. Entspricht dem lethargischen Feel-Good-Bedürfnis der Generation Y, der Igor Levit seinem Geburtsjahr nach eigentlich angehören müsste. Aber er passt viel besser in die sich wieder deutlicher politisierende Generation Z – vielleicht kann man das unter Spätzünder verbuchen? Nein, eigentlich gehört Igor Levit keinesfalls zu den Spätzündern, ganz im Gegenteil. Seit er 13 ist, tritt er auf den großen Bühnen auf. Noch vor seinem Examen an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover, wo er seit 1995 aufwuchs, bescheinigte ihm das Feuilleton der »FAZ«, »einer der großen Pianisten des Jahrhunderts« zu sein. Was macht man mit so einer Aussage, wenn man 23 ist? Richtig, man bringt erst einmal ein Debütalbum auf den Markt, um solch zentnerschweren Prophezeiungen ein bisschen Gegengewicht zu geben. Aber dass es dann gleich die fünf letzten Klaviersonaten von Beethoven sein müssen, dieser von Pianistinnen und Pianisten oft ehrfürchtig von weitem betrachtete Gipfel der Klaviermusik, dem man sich frühestens mit Mitte 50 nähern dürfe – das ist wieder typisch Igor Levit. Manchmal wirkt es ein bisschen so, als würde es ihm Spaß machen, permanent den Mund etwas zu voll zu nehmen, um dann am Ende doch – tatsächlich – zu gewinnen, Recht zu haben, die Sympathien auf seine Seite zu ziehen. Manche Interviews mit Igor Levit lesen sich schwierig, weil sie den Eindruck erwecken, es handele sich lediglich um ein öffentliches Kräftemessen – intellektuell gesehen. Wenn man dann aber genau hinschaut, sind es meist die Fragen, die diesen Eindruck hervorrufen. Igor Levit scheint seine Gegenüber zu provozieren, sich zu produzieren. Aber das soll nicht sein Problem sein.
»Es ist die menschlichste Musik, die es gibt«, sagte er während der Vorstellung seines letzten Albums, einer Box mit allen 32 Beethoven-Sonaten. Und Menschen bzw. Musik für Menschen ist auch das, was Igor Levit letztlich interessiert. Seine Interpretationen begreift er als Gespräche mit Menschen. Er möchte etwas mitgeben, denn Igor Levit hat viel zu sagen.
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VOM PIONIER ZUR KORYPHÄE Di 03.12.2019 · 20.00 Uhr
MARIENVESPER –
Solistenensemble, Chor und Orchester des Collegium Vocale Gent, Philippe Herreweghe Dirigent
PHILIPPE HERREWEGHE Claudio Monteverdi: »Vespro della Beata Vergine«
Einst von Gustav Leonhardt und Nicolaus Harnoncourt entdeckt, ist der Dirigent Philippe Herreweghe längst selbst eine Ikone der historischen Aufführungspraxis, wie zahllose Referenzaufnahmen
FOTO: MICHIEL HENDRYCKX
und Auszeichnungen belegen. Als Monteverdi 1610 seine »Marienvesper« komponierte, war es ein avantgardistisches Werk, mit dem der Komponist kurz nach dem Entstehen seines »Orfeo« einen weiteren Schritt in eine neue Epoche machte. Auch der Dirigent Philippe Herreweghe bewegt sich als Experte für historische Aufführungspraxis tagtäglich im Spannungsfeld zwischen Alt und Neu: Obwohl die Werke, die er zur Aufführung bringt, oft mehrere hundert Jahre alt sind, fußt die Alte-Musik-Bewegung doch auch auf dem Wunsch der Hörer, neue Klänge zu entdecken. Herreweghe sieht eine Fehlentwicklung als Grund für den Erfolg dieser Strömung: »Normalerweise lag in der Musikgeschichte der Akzent auf den lebenden Komponisten. Das ist in unserer Industrie komplett schiefgelaufen, zeitgenössische Musik ist eine Peripherie. Aber ich darf das eigentlich nicht sagen, weil ich selber wenig zeitgenössische Musik spiele.« Nun ist der Belgier, der eher durch Zufall seine Bestimmung fand und daher kein Musikstudium absolvierte, sondern über einen medizinischen Abschluss als Psychiater verfügt, längst nicht mehr nur auf die Musik Bachs abonniert. Dessen Werk spielt jedoch eine nicht wegzudenkende Rolle in seinem Schaffen, seit
Herreweghe als 23- jähriger Amateurdirigent eines von ihm gegründeten Studentenchors von Gustav Leonhardt entdeckt und schnell in dessen Gesamtaufnahme der Bach-Kantaten einbezogen wurde. Das Collegium Vocale Gent, der Studentenchor von einst und inzwischen ein professionelles Ensemble, feiert im nächsten Jahr seinen 50. Geburtstag. Knapp 90 CDs hat es veröffentlicht, darunter 2017 auch eine Neueinspielung der »Marienvesper« die Herreweghe mit seinem Ensemble bereits 1986 einmal aufgenommen hatte. Mit dem Abstand von 30 Jahren und vielen hinzugewonnenen Forschungserkennnissen hat er dieses Werk nun noch einmal ganz neu gedacht und bringt seine flexible, dynamische Leseart mit acht Solisten und nur 14 Chorsängern im Dezember auf die Konzerthaus-Bühne.
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NEUSTART MIT 30 Mi 20.11.2019 · 20.00 Uhr
ARTEMIS QUARTETT Werke von Franz Schubert und Béla Bartók
Seinen runden Geburtstag von 30 Jahren feiert das weltberühmte Artemis Quartett dieses Jahr in neuer Besetzung. Unter den »Neuen« findet sich aber auch ein in Dortmund schon bekanntes Gesicht. Zum Beginn dieser Spielzeit sind die in Münster geborene Violinistin Suyoen Kim und die niederländische Cellistin Harriet Krijgh zum Artemis Quartett gestoßen. Es ist ein Stabwechsel bei hohem Tempo und im Scheinwerferlicht einer erwartungsvollen Öffentlichkeit, doch das Ensemble sieht dieser Aufgabe positiv entgegen: Die DNA des Quartetts bleibe trotz der Neubesetzung erhalten, schließlich hat das Quartett seit seiner Gründung an der Lübecker Musikhochschule schon mehrmals neue »Artemisten« integriert. »Jedes Mitglied hat das Quartett über die Jahre bereichert und genährt. Jede Musikerin, jeder Musiker brachte Wertvolles mit. Sie alle haben zu einem Wissensschatz an verinnerlichten Regeln und sachlichen Kenntnissen beigetragen, der nicht nur sorgsam bewahrt, sondern auch ganz bewusst weitergetragen wird«, erklärt der Bratschist Gregor Sigl, der seit 2007 dem Klangkörper angehört und nun der dienstälteste Musiker ist. Der künstlerische Anspruch an die Neuen ist trotzdem gewaltig. Das mit unzähligen Preisen ausgezeichnete Quartett ist überzeugt, dass Suyoen Kim und Harriet Krijgh dem Druck gewachsen sind und sich klanglich nahtlos ins Quartett einfügen werden. Schließlich sind die beiden selbst längst als Musikerinnen erfolgreich: Kim ist Erste Konzertmeisterin im Konzerthausorchester Berlin und wird abwechselnd mit der Artemis-Violinistin Vineta Sareika die Erste und Zweite Geige des Quartetts übernehmen. Krijgh hingegen ist bislang vor allem solistisch mit so namhaften Orchestern wie der NDR Radiophilharmonie, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Münchner Philharmonikern und dem London Philharmonic Orchestra aufgetreten. 2015 wurde die Musikerin als »Rising Star« ausgezeichnet und trat so in der Reihe »Junge Wilde« im KONZERTHAUS DORTMUND auf. Nun wird sie sich zusammen mit Kim, Sigl und Sareika von ihrer kammermusikalischen Seite zeigen.
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FOTO: FELIX BROEDE
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DICHTERLIEBE DELUXE
Do 12.12.2019 · 20.00 Uhr
SCHUMANN
Peter Lodahl Tenor, Daniel Heide Klavier, Horenstein Ensemble , Christian Jost Dirigent
DICHTERLIEBE
Dichterliebe in der Originalfassung von Robert Schumann und der Bearbeitung von Christian Jost
Bo Skovhus, Mark Padmore und Piotr Beczała widmeten sich ihm bereits im KONZERTHAUS DORTMUND. Mitte Dezember wird der Tenor Peter Lodahl Schumanns berühmten Liederzyklus »Dichterliebe« hier gleich zweimal interpretieren. »Liebe, Einsamkeit und menschliche Endlichkeit: Ewige Themen durchziehen im scheinbar harmlosen Volksliedton die 16 Lieder von Robert Schumanns berühmter ›Dichterliebe‹ auf Gedichte von Heinrich Heine. Diese Lieder sind Klang gewordene Imaginationen einer zerrissenen Seele.« Mit diesen Worten beschreibt Christian Jost eines der bedeutendsten Werke des Liedrepertoires, und in ihnen schwingt auch der Grund mit, weshalb der Komponist eine Bearbeitung des Liederzyklus geschrieben hat: Er wollte diese bewegenden Seelenzustände noch tiefer ergründen. Mit Text- und Melodiewiederholungen bohrt Jost sich in die Worte und die Musik hinein, das Originalmaterial lässt er dabei aber unangetastet: »Da, wo Schumann und Heine bestimmte Türen öffnen, stoße ich sie zu den Räumen hin ganz weit auf, sodass wir Platz und Zeit haben, uns dort ein bisschen länger aufzuhalten.« Manche dieser Aufenthalte waren für Jost große Herausforderungen: »›Ich habe im Traum geweinet. Ich wachte auf. Ich dachte, du lägst im Grab‹, das waren für mich aufgrund der tragischen Ereignisse in meinem Leben und dem Verlust meiner geliebten Frau Momente, die mich auch kompositorisch an das Eingemachte meiner selbst geführt haben.« Ende 2015 verstarb Josts Frau, die Mezzosopranistin Stella Doufexis, nach schwerer Krankheit. Mit ihr hatte der 56-Jährige das Projekt »Dichterliebe recomposed« eigentlich umsetzen wollen. Doch nur die originale
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»Dichterliebe« konnte die Sängerin noch vor ihrem Tod aufnehmen. Die Einspielung der Fassung für Singstimme und Instrumentalensemble übernahm dann der dänische Tenor Peter Lodahl, der das Werk im Konzerthaus Berlin im Oktober 2017 mit dem Horenstein Ensemble unter der Leitung von Christian Jost zur umjubelten Uraufführung brachte. Eben diese Besetzung führt nun auch das Dortmunder Publikum in die neu erschlossenen Räume der »Dichterliebe«, deren Türen in der ersten Konzerthälfte mit Schumanns Originalfassung schon mal geöffnet werden.
GOLDENER TAG
Do 05.12.2019 · 20.00 Uhr
ALTIN GÜN
Tanzbare, türkische Musik made in Amsterdam: der Soundtrack Europas
Sie sehen aus, als wären sie direkt aus den 70er-Jahren ins Jahr 2019 katapultiert worden. Sie tragen Schlaghosen, Fransen, bunte Muster: Altın Gün (auf Deutsch: goldener Tag) spielen »Anadolu Rock«, türkische Pop-Musik mit Progressive-, Psychedelic- und Folk-Rock-Einflüssen. Vor einigen Jahren verliebte sich Bassist Jasper Verholst in einem Plattenladen in Amsterdam in die türkische Musik von Künstlern wie Erkin Koray, Barıs¸ Manço, Selda Bağcan oder Neset ¸ Ertas. ¸ Der Einsatz von Gitarreneffektgeräten wie Verzerrern oder Delays in Kombination mit traditioneller türkischer Musik faszinierte ihn so sehr, dass er per Inserat nach Gleichgesinnten suchte, um eine Band zu gründen. Neben einem britischen Gitarristen und einem Schlagzeuger meldeten sich auch der türkischstämmige Saz-Spieler Erdinc Yildiz Ecevit und die ebenfalls aus der Türkei stammende Merve Dasdemir – eine Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Nach ihrer großen Nordamerika -Tour mit ausverkauften Shows unter anderem in Los Angeles, kommen Altın Gün nun mit ihrem neuen Album »Gece« zurück nach Europa: »Mit ›Gece‹ präsentieren wir neue Sounds und nehmen euch mit auf eine Reise durch unsere Interpretationen von türkischen Klassikern.« Einfache Cover sind die Songs jedoch nicht: Zusätzliche Instrumente bereichern Tracks, die bisher mit Saz und Gesang auskamen, zuweilen blitzen nur Teile des Originals hervor. Was man hört, klingt ursprünglich, traditionell und gleichzeitig zeitgenössisch. Politische Botschaften stehen bei Altın Gün nicht im Vordergrund. »Wir wollen nicht predigen, sondern die Leute zum Tanzen bringen.« In Zeiten, in denen die Freiheiten in der Türkei immer mehr beschnitten werden, ist es bereits ein großer Schritt, Musik von Künstlern wiederzubeleben, deren Kunst nach dem Militärputsch in der Türkei verboten war. Auf den Konzerten ist ein sehr gemischtes Publikum anzutreffen: »Fans der 70er-Jahre, ein paar Hipster, Leute aus eher alternativen Kreisen, Familien – ein bisschen von allem.« Gemeinsam haben sie aber eines – es wird immer getanzt!
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uftakt für und von Mirga Jetzt ist sie richtig in Dortmund angekommen. Ihr erstes Konzert als neue Exklusivkünstlerin hat Mirga Gražinytė -Tyla im Oktober mit britischer Musik des 20. Jahrhunderts gegeben, und das Publikum war dabei mittendrin: Bei zwei Spirituals aus Michael Tippetts »A child of our time« leitete Mirga nicht nur Chor und Orchester des CBSO, sondern ließ auch die Zuhörer zu Mitsängern werden. Ihre eigene Stimme wird bei Mirgas nächstem Besuch am 29. November erklingen, wenn sie mit befreundeten Künstlern Vertonungen ägyptischer Gedichte singt – eine seltene Gelegenheit, die Dirigentin als Sängerin zu erleben.
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in Klassiker Das erste Pop-Abo in einem klassischen Konzertsaal bietet, seit es 2006 ins Leben gerufen wurde, in jeder Saison internationale Top-Acts mit besonderen Akustik-Arrangements ihrer Songs. In der Spielzeit 2019 / 20 hat unser Pop-Experte ein Programm aus klassischem Singer-Songwriter-Sound, atmosphärischem Gesang und Indie-Folk zusammengestellt. Am 22. November eröffnet die Band Fink die Pop-Saison, gefolgt von Kat Frankie und den Mighty Oaks.
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auchzet, frohlocket!
FOTO: PASCAL AMOS REST
Ob zum Verschenken oder Selber-Hören, gemeinsam Erleben oder einfach mal Runterkommen – Musik ist wohl die beste Einstimmung auf Weihnachten. Mit Jazz-Legende Pee Wee Ellis und Kabarettist Jochen Malmsheimer kümmern sich in diesem Jahr ausgemachte Unterhaltungs-Spezialisten um das Hochfest. Für »The Spirit of Christmas« rührt der charismatische amerikanische Saxofonist Pee Wee Ellis mit seiner Big Band eine hochexplosive Mischung aus Blues und Gospel, Soul, Jazz und Funk zusammen, wenn er seine Vision einer Weihnachtsfeier, die zu den afro-amerikanischen Wurzeln der Spiritualität vorstößt, auf die Bühne bringt. Jochen Malmsheimers halbkonzertanter Spaß »Jauchzet, frohlocket!« ist etwas für Liebhaber beißender Pointen, die Malmsheimer seinem Publikum gnadenlos entgegenschmettert. Doch auch für zarten Schmelz der musikalischen Art ist gesorgt: Uwe Rössler und sein unvergleichliches Tiffany-Ensemble gehen auf eine musikalische Schlittenfahrt von Bach bis Crosby.
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uf ein Neues
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Erstmals gestalten das Konzerthaus und die Dortmunder Philharmoniker ihr Neujahrskonzert gemeinsam und begrüßen das Jahr 2020 schwungvoll. Gershwins »Cuban Overture« gibt den heiteren Auftakt, bevor sich Lise de la Salle für dessen »Rhapsody in Blue« ans Klavier setzt. Ravels klangmalerischer »Rhapsodie espagnole« und seinem furiosen »Bolero« folgt Bernsteins mitreißende Ouvertüre zu »Candide«. Am Pult der Dortmunder Philharmoniker steht Gabriel Feltz, der mit seinem Orchester gleich eine Doppelvorstellung gibt. Ab 15 Uhr sowie nach dem zweiten Konzert sind alle Besucher herzlich zum Empfang mit einem Glas Sekt oder Bier aufs Haus eingeladen.
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Vom Blatt – Grüße von Götz Alsmann
Eintrag vom 5. April 2003, nur echt mit AlsMännchen
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FOTO: HARALD HOFFMANN · DECCA
Nach dem Konzert ist vor dem Konzert: Wenn uns Götz Alsmann und seine Band am 18. Dezember noch ein letztes Mal mit nach Rom nehmen, steht das Programm für 2020 schon in den Startlöchern. Gerade flatterte der romantische Titel dazu auf die KonzerthausSchreibtische und versetzt in nostalgische Stimmung. Zeit für einen Blick zurück auf Alsmanns ersten Auftritt im Konzerthaus, nach dem er im Gästebuch in weiser Vorausahnung die zahlreichen Konzerte ankündigte, die noch folgen sollten ...
Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Dr. Raphael von Hoensbroech, V. i. S. d. P. Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup,
AUSGABE 03 2019 20
Katharina Kierig, Nicole Richter
PHILIPPE JAROUSSKY Endlich romantisch
Autoren
GYÖRGY KURTÁG Meister der Miniatur
Marion Daldrup, Guido Fischer,
EIVØR Farben der Färöer Inseln
Katharina Kierig, Nicole Richter,
PIOTR ANDERSZEWSKI Einfühlsam bleiben
Teresa Saxe, Inga Schönfeldt, Renske Steen, Christoph Vratz Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing Marion Daldrup, T 0231 – 22 69 6 213
Das hörbar-Rätsel
Druck druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 – 22 69 6 0 F 0231 – 22 69 6 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de Tickethotline T 0231 – 22 69 6 200 Besuchen Sie uns
FOTOS: JUDIT MARJAI, HEINRICH BUTTLER
Konzerthaus.Dortmund @Konzerthaus_DO @Konzerthaus_DO KonzerthausDortmund
Nichts Geringeres als eine musikalische Revolution löste unser gesuchter Künstler Mitte der 60erJahre aus. Der Miterfinder des Funk fand seine Berufung im Haushalt seiner Großmutter. Dort stolperte er als Siebenjähriger über das Instrument, mit dem er später – unter anderem an der Seite von James Brown und Van Morrison – Musikgeschichte schreiben sollte. Wenn der 78-Jährige das nächste Mal im KONZERTHAUS DORTMUND gastieren wird, könnte es fast schon ein bisschen besinnlich werden.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar- Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Verena Wengorz, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231 – 22 696 159 oder per E-Mail an: verena. wengorz@konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 16.12.2019. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Konzert des Tonhalle-Orchester Zürich am 19.01.2020. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar- Rätsels: Simon Höfele. ausblick 29
Abo- und Einzelkarten: So kommen Sie an Ihre Tickets Galerie Mitte links
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gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-
Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht
* Hörplätze sind 90 Minuten vor
Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)
Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl wird Sie unser Ticketing gerne beraten. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses sowie im Internet eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de / de /vermietung
DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · DR. RAINER ARNTZEN · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER DR. ANDREAS BELLMUNT · BRITTA UND ROLAND BRACHT · GABI UND DR. MICHAEL BRENSCHEIDT · LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · DHPD DR. STEPHEN DUNKER · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH · ELMOS STIFTUNG · CHRISTA FROMMKNECHT · BENJAMIN HEINIG · INKA UND DR. MAZEN HILAL · UTA HÖFLING · MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DANIELA UND JOHANN JAEGER ULRICH JORDAN UND CLAUDIA VORLÄNDER · ANN-GRIT UND PETER JÜLICH · HANS -JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. MARTIN KLEINE · BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER · TRAUDEL KROH · DR. MANFRED KÜHNE · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · DR. GUNTHER LEHLEITER · LENSING DRUCK GMBH & CO. KG · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MURTFELDT KUNSTSTOFFE · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · SUSANNE UND MEDARD NOLDEN · MARC T. OEHLER · RENATE UND DR. JOCHEN OPLÄNDER PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · INES POHLMANNFEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU · PRÄVENT CENTRUM DORTMUND · PROF. HELMUT RIESTER UND MARIE-LUISE KAUERMANN · MICHAEL SANDER · DIRK SCHAUFELBERGER · CORNELIA UND THOMAS SCHIEFERSTEIN · MARIE-THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN · MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND · PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · VERLAG LENSING-WOLFF · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · LISELOTTE UND DR. HELMUT VON ACHTEN · IRIS WOERNER UND AXEL VOSSCHULTE · MARTINA UND THOMAS WREDE UND WEITERE NICHT GENANNTE BOTSCHAFTER DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
Ausdruck innerer Stärke. Ein starker Charakter mit ganz neuen Facetten: Der neue GLC präsentiert sich intelligent, dynamisch und selbstbewusst wie nie. Außen noch athletischer, mit klaren Konturen und breiten Schultern. Innen noch faszinierender, mit intuitiver Sprach- und Gestensteuerung MBUX.
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