hรถrbar
DAS MAGAZIN DES KONZERTHAUS DORTMUND
THOMAS HAMPSON
AUSGABE 04
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DER PARTNER
DIE PARTNER-STIFTUNG
DIE HAUPTSPONSOREN
DIE SPONSOREN
DIE FÖRDERER
DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
KONZERTANT
Neulich fragte mich jemand, ob Konzertante Oper eigentlich ohne Gesang sei. Wörtlich: »Also wie Helene-Fischer-Band ohne Helene Fischer?« Interessante Sorge, dachte ich mir ...
TITELFOTO: JIYANG CHEN FOTO: SONJA WERNER
Orchester leiden in der Regel nicht darunter, als Anhängsel von Solisten gesehen zu werden. Es gibt natürlich Ensembles, die eigens von Solisten gegründet wurden, um mit ihnen auf Tour zu gehen: Cecilia Bartoli z. B. war noch im Dezember mit ihren Les Musiciens du Prince bei uns im Konzerthaus – da war von mangelndem Selbstbewusstsein im Orchester nichts zu spüren. Andere Orchester tragen sogar den Namen des Solisten. Ein besonders hübsches Beispiel ist das Ensemble, das der wunderbare Pianist András Schiff gegründet hat: Cappella Andrea Barca, was so etwas wie die italienische Übersetzung seines Vor- und Nachnamens ist – auch schon einmal bejubelt in Dortmund. Sicherlich, diese Orchester gehen nicht allein auf Tour. Aber die meisten Musiker solcher Ensembles sind auch Mitglieder anderer großer Orchester, und die spielen fast immer mindestens eine Konzerthälfte ohne Solist. Wobei, was heißt schon »ohne Solist«? Kein Orchesterwerk kommt ohne solistische Stellen einzelner Bläser oder Streicher aus, mit Solisten aus ihren eigenen Reihen. Manche davon sind weltberühmt. Der ehemalige Dortmunder »Junge Wilde« Andreas Ottensamer oder Matthias Schorn, der hier neulich mit Anna Lucia Richter auftrat, sind solche Musiker: Top-Solisten und ganz normale Orchestermitglieder bei den Berliner
bzw. Wiener Philharmonikern. Wobei, was heißt da schon »normal« ... Ob jetzt eher Helene Fischer oder die Band – im übertragenen Sinne, versteht sich – verzichtbar sind, vermag ich nicht zu kommentieren. Bezüglich der Eingangsfrage bleibt jedenfalls festzuhalten: Konzertante Oper ist niemals ohne Gesang! Zum Glück nicht, denn hier ist die Idee, die besten Opern-Kompositionen mal aus dem Orchestergraben auf die Bühne zu holen und rein musikalisch darzubieten. Da gehört das Orchester genauso dazu wie die Sänger. Was fehlt oder reduziert wird, ist das Schauspiel. Aber hier genieße ich es, diese großartigen Werke von Zeit zu Zeit ganz unabgelenkt in ihrer musikalischen Emotionalität und der herausragenden Akustik des KONZERTHAUS DORTMUND zu hören. Unser Haus hat eine lange Tradition der Konzertanten Oper und – so viel darf ich schon verraten – wird diese Tradition auch fortsetzen. Im Herbst hörten wir Teodor Currentzis’ Version der »Traviata«, im März haben wir Richard Strauss’ »Elektra« erlebt, und am 25. Mai folgt nun die tragikomische Oper »The Rake’s Progress« von Igor Strawinsky, dirigiert von der einmaligen Barbara Hannigan. Eine Empfehlung! Ich freue mich darauf, Sie bei diesen und vielen weiteren Konzerterlebnissen im KONZERTHAUS DORTMUND zu sehen. Ihr Dr. Raphael von Hoensbroech Intendant und Geschäftsführer des KONZERTHAUS DORTMUND
editorial 03
Sa 25.05.2019 · 19.00 Uhr
BARBARA HANNIGAN – Solistenensemble, Cappella Amsterdam, LUDWIG, Barbara Hannigan Dirigentin
THE RAKE’S PROGRESS Igor Strawinsky »The Rake’s Progress« Oper in drei Akten Nach ihrem fulminanten Auftritt im Oktober kommt Barbara Hannigan mit ihrer ersten Opernleitung nach Dortmund.
04 einblick
06 interview
03 editorial
Himbeerfingerspitzengefühl
04 einblick
Vom Kopf über die Finger bis zu den Pedalen: Pianistin Anna Vinnitskaya fordert sich heraus
05 inhalt
10 titel
26 augenblick
Im Gleichgewicht
28 briefe
Thomas Hampson hält die Balance zwischen Oper und Lied
29 ausblick I rätsel I impressum
14 orchesterzyklus
30 haus und verkauf
Teil der Familie
Als Pianist, Dirigent und Kontrabassist erlebt Lahav Shani Orchester aus allen Blickwinkeln
17 liederabend
Nicht immer Marathon
Die Sopranistin Diana Damrau hält ihr Instrument in Hochform
20 orchesterzyklus
Klang aus der Stille
Shootingstar am Dirigentinnenpult: Mirga Gražinytė-Tyla
22 junge wilde
Im Duo unschlagbar
Die Jussen-Brüder Arthur und Lucas vor ihrem ersten »Junge Wilde«-Abend 24 world music
Ich bin Flamenco
Da geht die Sonne auf: Flamenco vom Feinsten mit Gitarren-Legende Tomatito 25 symphonie um vier
Alles andere als Standard
FOTOS: MARCO BORGGREVE, ALAIN JACQ
Pekka Kuusisto verleiht auch Tschaikowskys virtuosem Violinkonzert seinen eigenen Anstrich
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HIMBEERFINGER SPITZENGEFÜHL
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Musikstudenten in Hamburg haben es gut: Neben dem Umstand, dass die Hochschule für Musik und Theater unweit der Außenalster am Harvestehuder Weg im Budge-Palais, einer Villa im klassizistischen Stil, geradezu mondän untergebracht ist, genießt das Institut einen ausgezeichneten Ruf als Ausbildungsstätte in allen künstlerisch-wissenschaftlichen Bereichen. Insbesondere Klavierstudenten haben es hier gut, denn mit Anna Vinnitskaya wirkt seit zehn Jahren eine profilierte Professorin und, wie der Berliner »Tagesspiegel« schreibt, »große Rhapsodin« auf ihrem Instrument an der Hamburger Hochschule. Anna Vinnitskaya, von 2009 bis 2012 »Junge Wilde« am Konzerthaus, zählt heute zu den bedeutendsten Klavierkünstlern. Im Unterrichtsraum, bevor im Anschluss ihr Klassenvorspiel beginnt, erzählt uns die Pianistin, warum das Programm ihres Dortmunder Klavierabends Anfang Mai sie selbst herausfordert. Wie ist es, nach langer Zeit nach Dortmund zurückzukehren? Eine der »Jungen Wilden« zu sein, vor allem in diesem wunderbaren Saal und in dieser Akustik zu spielen, war eine großartige Erfahrung. Ich war sehr begeistert. Durch die Schulbesuche, was damals für mich ganz aufregend und neu war, habe ich auch viel gelernt. Ein tolles Projekt! Heute freue ich mich zurückzukehren – nicht mehr jung, nicht mehr wild ... Apropos Schule: Wenn ein Kind ein Instrument lernen soll, muss es üben. Manche Lehrer zwingen es sogar dazu … So wie man mich auch gezwungen hat … aber ich finde das ganz normal. Ich halte es nur nicht für richtig, so wie es zuweilen in Russland praktiziert wurde, dass man auf Kinder Druck ausgeübt hat, die möglicherweise gar nicht begabt waren und schließlich jede Lust verloren, ins klassische Konzert zu gehen. Man sollte schon herausfinden, ob ein Kind überhaupt Talent hat und ob es ihm Spaß macht Musik zu spielen – um es dann zu fördern. Bei Ihnen war dies zweifellos der Fall? Meine ganze Familie hatte etwas mit Musik zu tun, da war es also ganz natürlich. Ich habe mir nie die Frage gestellt, was ich in Zukunft machen möchte. Als ich noch klein war, bis ich elf oder
zwölf wurde, wollte ich nur spielen. Also Konzerte spielen! Da haben meine Eltern mir dann beigebracht zu üben. Um Konzerte zu spielen, muss man üben. Als Kind wollte ich mich natürlich lieber mit meinen Freunden treffen und nicht am Klavier sitzen. Aber nach vier, fünf Jahren war auch diese Phase vorbei und dann hatte ich wirklich Spaß an den Übungsstunden. Müssen Hochtalentierte weniger Etüden spielen? Heute brauche ich viel weniger Zeit, weil ich mir beim Studium in Russland eine gewisse Basis erarbeitet habe. Üben an sich bringt nichts, es gibt Schüler, die acht Stunden am Tag arbeiten – und es ist verschwendete Zeit. Dann gibt es andere, die ihr Talent nicht pflegen und gar nicht üben, was auch nicht gut ist. Im Idealfall fallen Talent, Disziplin und Spaß am Musizieren zusammen. Schließlich sind wir ja kreative Personen, die beim Klavierspielen experimentieren und etwas ausdrücken wollen. Dann sind Sie nach Deutschland gekommen … Ich wollte nicht nach Moskau, das war für mich klar. Am Moskauer Konservatorium gab es nach meinem Eindruck eine Art Fabrik von Tausenden von Pianisten. Ich hatte in Rostow am Don bei einem sehr guten Professor angefangen zu studieren. Er hat mir stundenlang von dieser Anschlagstechnik erzählt, um auf dem interview 07
Sa 04.05.2019 · 20.00 Uhr
ANNA VINNITSKAYA geboren in Noworossijsk, Beginn des Klavierstudiums bei Sergei Ossipienko in Rostow seit 2002 in Hamburg; Meisterschülerin von Evgeni Koroliov 2005 Auszeichnung beim »Busoni-Wettbewerb« in Bozen, 2007 1. Preis beim »Concours Reine Elisabeth« in Brüssel, 2008 »Leonard Bernstein Award« des »Schleswig-Holstein Musik Festivals« seit 2009 Professorin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Saisons 2009 /10 – 2011 / 12 »Junge Wilde« am KONZERTHAUS DORTMUND Klaviersolistin mit bedeutenden Orchestern unter Dirigenten wie Andris Nelsons, Kirill Petrenko, Krzysztof Urbański, Charles Dutoit, Vladimir Fedoseyev und Marek Janowski zahlreiche Preise für CD-Einspielungen wie »Diapason d’Or«, »Gramophone Editor’s Choice« und »ECHO Klassik«
Wussten Sie, dass Sie zu Evgeni Koroliov kommen würden? Nein, ich hatte zuerst 2001 oder 2002 bei einem Wettbewerb in Spanien Ralf Nattkemper, der auch Professor an der Hamburger Hochschule ist, kennengelernt. Er hat mich eingeladen nach Hamburg zu kommen, wo ich schließlich Schülerin von Herrn Koroliov wurde. Er ist immer noch mein Vorbild, nicht nur was Musik angeht, sondern menschlich. Ich würde ihn nicht als Pianisten bezeichnen, er ist kein Pianist, das ist nur das Mittel sich auszudrücken, er ist vielmehr ein Künstler. Das fasziniert mich an ihm. Seinen Schülern und auch mir hat er geholfen, die eigene Seele in der Musik wiederzufinden und mit dem Herzen zu spielen – dem eigenen Herzen, nicht mit dem von Koroliov, und das versuche ich auch meinen Studenten beizubringen. Ihre Interpretationen russischer Komponisten, etwa Rachmaninow, werden gerühmt; im Mai in Dortmund spielen Sie aber Debussy, Bartók, Schumann und Chopin ... Bei Rachmaninow habe ich eine genaue Klangvorstellung im 08
Kopf, das funktioniert intuitiv. Die russischen Komponisten liegen mir insgesamt sehr nah, aber ich möchte sie nicht zu viel spielen. Schließlich will ich mich musikalisch entwickeln. Und ich möchte auch Stücke spielen, die mich herausfordern. Für Schumann oder Chopin, auch Debussy – da muss ich Zeit investieren, um zu suchen. Im Fall der Chopin-Préludes war ich z. B. erst nach zwei Jahren zufrieden mit meinem Spiel. Aber dieses Experimentieren macht Spaß, häufig assoziiere ich beim Spielen bestimmte Bilder mit der Musik. Debussy und Bartók im ersten Programmteil wirken als Kontrast. Die Musik Bartóks hat mich schon immer fasziniert, aber für viele Zuhörer klingt sie zu modern. Aber was heißt das? Seine Sonate hat er 1926 geschrieben – jeder Zuhörer im Saal ist jünger als dieses Stück! Ich möchte zeigen, dass es geniale Musik ist. Diese Musik spricht zu mir und ich liebe die Komponisten. Gibt es neue Pläne und Projekte? Im März oder April erscheint eine neue CD, und ich bin so glücklich über dieses seit über zehn Jahren verfolgte Projekt: Bachs Konzerte für ein, zwei und drei Klaviere – mit Evgeni Koroliov und seiner Frau. Endlich haben wir sie mit der Kammerakademie Potsdam aufgenommen. Ich hoffe sehr, dass die Menschen sie ebenso lieben werden wie wir. Diese Musik liegt so sehr in meinem Herzen. Bei Musik von Bach – nur bei Bach – merke ich immer wieder, wenn ich müde und erschöpft bin durch zu viel Unterricht, zu viel Üben, zu viele Konzerte: Bach kann ich trotzdem immer wieder hören. Es wird nie ein Gefühl sein von »Ich möchte jetzt keine Musik hören«. Bei Bach kommt das nie vor. Das Interview führte Jan Boecker.
FOTO: MARCO BORGGREVE
Klavier singen zu können: »Stell dir vor, du tauchst mit deinen Fingern in Butter hinein oder du drückst mit den Fingerspitzen auf eine Himbeere. Solch ein Gefühl musst du beim Spielen haben.« Man lernt tatsächlich auf diese Weise einen besonderen Anschlag. Aber die Konzertlandschaft in Rostow war provinziell. Erst als ich nach Deutschland kam war es z. B. möglich, live die Matthäus-Passion zu hören – diese Erfahrung werde ich nie vergessen, es war wie ein Schock für mich. Seit ich hier bin, gehe ich jedes Jahr zu Ostern in eine Matthäus- oder Johannes-Passion, das ist mir zur Tradition geworden. Und ich wollte damals einfach solche Pianisten wie Sokolov, Perahia, Koroliov live hören.
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FOTO: LARS BORGES · SONY CLASSICAL
IM
GLEICHGEWICHT In Thomas Hampson vereint sich eine kostbare Stimme mit einem scharfen Sänger-Intellekt und erlesener Gestaltungskunst. In Dortmund zeigt er einen Ausschnitt aus seinem gewaltigen Opernrepertoire.
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FOTO: JIYANG CHEN
Von der »Fülle des Wohllauts« spricht Thomas Mann in seinem »Zauberberg«. Fast könnte man glauben, die Stimme von Thomas Hampson sei damit gemeint. Selbst der sonst so kritische Sängerkenner Jürgen Kesting schrieb einmal von der »blühenden Schönheit seines Singens«. Kein Wunder, verfügt der Amerikaner doch über einen der schönsten Baritone der jüngeren Gesangsgeschichte: Balsamisch warm, weich und voll ist diese Stimme, von einem betörenden Timbre, die leichte Höhe auf einem sicheren Klangfundament fußend, dazu wandlungsfähig und textgenau. Mit diesem edlen Instrument hat sich Thomas Hampson ein Repertoire erarbeitet, das umfassend und außergewöhnlich ist: Allein 200 Aufnahmen zeugen von der großen stilistischen Bandbreite und dem famosen Können des Sängers – viele davon ausgezeichnet mit den wichtigsten Musikpreisen wie dem »Grammy«, dem »Gramophone Award« oder dem »ECHO Klassik«. Von Operettenliedern über Songs von Cole Porter und Kurt Weill bis hin zu nahezu allen Opernpartien seines Fachs erstreckt sich sein Repertoire, hinzu kommt der gewaltige Kosmos des Kunstliedes, in dem er sich ebenfalls mit traumwandlerischer Sicherheit bewegt. Doch nicht nur damit verblüfft Thomas Hampson, sondern auch und vor allem mit der konstanten Qualität seiner Interpretationen. Sie sind Resultat eines enormen Anspruchs an sich selbst und der akribischen Vorbereitung, die der Sänger mit fast schon philosophischem Eifer betreibt. Damit findet er immer wieder zu Ergebnissen, die überraschen und unsere Ohren für bisher Ungehörtes öffnen. Zum Beispiel in seiner Einspielung der »Wunderhorn«Lieder, deren Partituren er mit kammermusikalischer Sorgfalt ausgeleuchtet und so zahlreiche leicht zu übergehende Details zu Tage gefördert hat. Dabei war der Weg als Sänger keinesfalls vorgezeichnet: 1955 in Spokane, Washington, in eine nicht besonders musikalische Familie geboren – der Vater war Nuklearingenieur –, wurde die Gesangslehrerin Marietta Coyle auf sein Talent aufmerksam. »Gott hat dich zum Sänger bestimmt, und du hast die Pflicht, einer zu werden«, soll sie ihm gesagt haben. Und Thomas Hampson folgte ihrem Rat. Nach dem Studium in Amerika besuchte er Meisterkurse bei der legendären Elisabeth Schwarzkopf, die er rückblickend als »die intensivste Arbeitszeit meines Lebens« bezeichnet hat. »Es gab keine zwei Phrasen, die wir ohne Unterbrechung gesungen haben. Ich bin damals meist übers Wochenende zu ihr nach Zürich gefahren. Dort haben wir sechs bis sieben Stunden am Tag miteinander gearbeitet – oft nur an einem einzigen Lied. Um es am Schluss, wenn die Kraft dazu noch reichte, einmal durchzusingen. Es war eine extrem feine Arbeit an der Glaubwürdigkeit des Ausdrucks, daran, wie die Stimme verwendet werden kann.« Zur gleichen Zeit war der junge Bariton Ensemblemitglied an der Oper in Düsseldorf, wo er zunächst für drei Jahre kleine Rollen sang. »Disziplin und Handwerk« habe er dort gelernt, erinnert er
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So 30.06.2019 · 19.00 Uhr
SAISONABSCHLUSS-GALA Gewandhausorchester Leipzig , Andris Nelsons Thomas Hampson Bariton
Dirigent,
Kristine Opolais
Sopran,
Soli, Duette und instrumentale Intermezzi italienischer Opern
sich an diese für ihn so wichtigen Lehrjahre: »Als ich an die Deutsche Oper am Rhein engagiert wurde, war sie das größte Ensemble-Haus der Welt. Nirgendwo sonst gab es mehr Sänger pro Repertoire als hier. Das heißt, dass ich in meinen kleinen Rollen, etwa als Heerrufer in ›Lohengrin‹, mit berühmten Kollegen zusammen auf der Bühne stehen durfte. Abend für Abend habe ich mit diesen erfahrenen Sängern gesungen und konnte von ihnen lernen.« 1984 wechselte Thomas Hampson dann nach Zürich, wo er im berühmt gewordenen Mozart-Zyklus unter Nikolaus Harnoncourt in der Regie von Jean-Pierre Ponnelle sang. Mozart war in diesen frühen Jahren so etwas wie das stimmliche Zentrum für Thomas Hampson, seine vokale Heimat sozusagen. »Er schreibt Musik, die unmittelbar aus unseren Herzen kommt«, beschreibt er die andauernde Leidenschaft für den Salzburger Meister. »Das heißt, dass diese Musik ein Widerklang unserer Existenz ist. Er hat Werke geschrieben, die wirklich nur aus der Seele und dem Herzen kommen. Oft spüre ich in seiner Musik auch seine eigene Einsamkeit. Und das rührt uns an. Aber Einsamkeit – oder besser gesagt: ›solitude‹ – ist der einzige Weg, die wahre Persönlichkeit zu erkennen.« Mit dem Grafen aus Mozarts »Figaro« gab Thomas Hampson 1988 dann auch sein Debüt bei den »Salzburger Festspielen« – und war fortan auf allen großen Bühnen gefragter Gast. Stetig hat er sein Repertoire dabei erweitert, den lyrischen Partien folgten große Bariton-Rollen wie Verdis Simon Boccanegra und sogar dramatische Schwergewichte wie Scarpia und Jago. Daneben singt er aber auch ebenso selbstverständlich den Danilo in Lehárs »Die lustige Witwe«. Dass Thomas Hampson seit über 40 Jahren mit einer derart konstanten Qualität auf der Bühne steht, verdankt er nicht zuletzt seiner klugen und überlegten Karriereplanung. Den Verlockungen des Betriebes hat er stets bewusst widerstanden. »Vor allem am Anfang meiner Karriere habe ich nie Opernrollen angenommen, von denen ich dachte, dass sie die Flexibilität meiner Stimme im Liedgesang gefährden könnten«, erklärt er seine Maxime. »Diese Balance zwischen Oper und Lied war immer vorhanden. Nicht weil ich unbedingt Liedsänger werden wollte, sondern um ein Sänger zu sein, der alles singen konnte. Meine Stimme war immer ein ausgeprägt lyrischer Bariton. Wenn ich als junger Sänger schon die schweren deutschen oder italienischen Partien gesungen hätte – erstaunlicherweise wurden sie mir tatsächlich angeboten –, wäre das sicher nicht gut gegangen.« Glücklicherweise ist alles gut gegangen und Thomas Hampson, der mittlerweile 63 Jahre ist, kann seine Kunst noch immer mit einem enthusiastischen Publikum teilen.
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TEIL DER FAMILIE
Lahav Shani ist einer der spannendsten jungen Dirigenten derzeit. Ein mehrfachbegabter Shootingstar, dessen Karriere gerade ordentlich Fahrt aufgenommen hat – wer ihn jetzt erlebt, kann einmal von sich behaupten, früh dabei gewesen zu sein.
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»Die Rotterdamer Philharmoniker sind in einem fantastischen Zustand, das möchte ich bewahren.« Ja, Lahav Shani ist erst 30 Jahre alt. Doch Einwände, man sei doch für dieses oder jenes noch zu unausgereift, weiß er vom Tisch zu wischen. »Wir Musiker haben doch eine gemeinsame Sprache, und wenn man die versteht, warum sollte man zu jung sein? Für uns ist alles noch frisch, und wir sind voll motiviert. Ich nehme noch nichts als selbstverständlich.« Geboren wird Lahav Shani 1989 als Sohn eines Chordirigenten in Tel Aviv, nur ein paar Minuten vom pulsierenden kulturellen Zentrum der Stadt entfernt. »Manchmal habe ich die Schule geschwänzt, um ein Konzert zu hören, wenn einer der Großen kam, ein Pianist oder Dirigent.« Diejenigen zu erleben, die es anders machen und gemacht haben, sei bedeutsam für die eigene Entwicklung gewesen. War das eine gute Praxis? Viel mehr. »Manchmal wichtiger als das Partiturstudium!«
FOTO: MARCO BORGGREVE
Rotterdam, Juni 2018. »Das ist ein besonderer Moment«, sagt Yannick Nézet-Séguin, der mit Lahav Shani am Pult des Rotterdam Philharmonic Orchestra steht. Seinem Nachfolger übergibt er einen länglichen Kasten. »Dieser Taktstock hat Eduard Flipse gehört«, erläutert Nézet-Séguin. »Von Generation zu Generation ist er weitergeben worden.« Flipse hat das Rotterdam Philharmonic Orchestra 35 Jahre lang geleitet, bis in die Sechzigerjahre hinein. Mit Yannicks besten Wünschen und einer Umarmung nimmt Shani das wertvolle Geschenk entgegen. Seit September letzten Jahres ist er nun der jüngste Chefdirigent in der Geschichte des Orchesters. »In Rotterdam bin ich so glücklich über die Chemie, die so gut stimmt, vor allem zwischenmenschlich«, sagt er. »Von der ersten Minute an war klar, dass wir das Gleiche wollen, was Klang, Timing, Empfindung und Stil betrifft.« Im Rotterdamer Konzertsaal De Doelen will Shani den klanglich sehr guten Saal noch weiter optimieren.
orchesterzyklus 15
Sa 01.06.2019 · 20.00 Uhr
ROTTERDAM PHILHARMONIC Knabenchor der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund, Damen des Rotterdam Symphony Chorus, Lahav Shani Dirigent, Violeta Urmana Alt
ORCHESTRA Gustav Mahler: Sinfonie Nr. 3 d-moll
Shani beginnt mit dem Klavierspielen, als ein Nachbar der Familie, der Rockkomponist Shlomo Gronich, das Talent des Jungen entdeckt. Mit sechs Jahren nimmt Shani Unterricht in Tel Aviv bei Hanna Shalgi und Arie Vardi, um dann bei Christian Ehwald und Fabio Bidini an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin sein Studium zu komplettieren. In der Hauptstadt wird auch Daniel Barenboim einer seiner Mentoren. Mit dem Israel Philharmonic Orchestra tourt Shani als Kontrabassist durch die Lande. Er lernt das Instrument, um herauszufinden, wie das ist: Musizieren und Leben mit einem Orchester. Ab 2007 wird er mit dem Israel Philharmonic noch vertrauter. Zubin Mehta lädt ihn ein, zu assistieren und als Pianist aufzutreten. Was ein Orchester zusammenhält – Freundschaft, Harmonie, gleiche künstlerische Ziele – lernt Lahav Shani von innen heraus. »Was mich überhaupt zum Dirigieren gebracht hat, war das Gefühl, dass 100 Leute auf der Bühne das Gleiche denken und die gleichen Impulse haben. Das ist ein ganz starkes menschliches Gefühl.« Das Jahr 2013 dann wird für Lahav Shani zu dem bis dato bedeutendsten in seinem Leben. Er gewinnt den »Gustav-Mahler-Dirigierwettbewerb« in Bamberg. Hinter dieser Veranstaltung steht nicht nur der herausragende Mahler-Dirigent Jonathan Nott, sondern auch die Enkelin des Komponisten. Ohne Mahler wäre er nicht das geworden, was er heute ist, gibt Lahav Shani zu. Ein »Herzschlagfinale« sei das gewesen, urteilt die Jury, als Lahav Shani Mahlers Erste dirigiert. Nun widmet er sich in Dortmund mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra der Sinfonie Nr. 3. Unbelebte Materie, Flora, Fauna, der Mensch und sein Schöpfer – all das umfasst dieses Werk. Eine ganze große Mahler-Welt in 100 Minuten. »Die 3. Sinfonie wird zunächst für alle, die meine früheren Werke nicht kennen, eine harte Nuss sein!« Diese Warnung des Komponisten wird immer wieder gern zitiert. Diese Nuss ist heute freilich geknackt. Dennoch müssen Dirigenten hier klug disponieren und mit den Kräften haushalten. Gleich sechs Sätze hat das Werk. »Dass ich sie Sinfonie nenne, ist eigentlich unzutreffend, denn in nichts hält sie sich an die herkömmliche Form«, meint Mahler. Lahav Shani, der neue Chef der Rotterdamer, stellt sich der Herausforderung, diese Klangwelt zum Leben zu erwecken. Ein weiterer Karriereschritt für ihn wird 2020 folgen. Es ist ein »Back to the Roots«: Beim Israel Philharmonic löst Shani als erster jüdischer Orchesterleiter in der Geschichte und als zweiter Chefdirigent überhaupt Zubin Mehta ab, der dann ein halbes Jahrhundert in Tel Aviv dirigiert haben wird. »Viele dieser Musiker sind meine Lehrer gewesen, als ich Student war«, sagt Shani. »Viele Instrumentalisten meiner Generation sind mit mir dort aufgewachsen. Und so fühlt es sich sehr organisch an, heute offiziell ein Teil der Familie zu sein.«
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NICHT
IMMER MARATHON
Sie zählt unbestritten zu den großen Stimmen des 21. Jahrhunderts. Dass sie überhaupt dazugehört, verdankt sie unter anderem der Tatsache, dass sie nicht alles singt, was man ihr anbietet. Diana Damrau setzt auf vokale Nachhaltigkeit. Am Ende, nach 46 Liedern im Wechselgesang mit einem männlichen Partner, folgt das Geständnis: Meine Güte, so viele Liebhaber, über 20! Einen in Penna, einen in Ancona und zehn in Castiglione. Hugo Wolf hat das Gedicht »Ich hab in Penna einen Liebsten wohnen« als Finale seines »Italienischen Liederbuchs« vertont und der Sopranstimme damit eine Herkulesaufgabe zugedacht. Leicht muss es klingen, kokett, frech und obendrein dramatisch – das alles in rund einer Minute. Diana Damrau hat dieses »Italienische Liederbuch« an der Seite von Jonas Kaufmann und Helmut Deutsch im vergangenen Jahr in mehreren Städten aufgeführt. Wie sie dieses Final-Lied gestaltet, ist einfach hinreißend. Alle Facetten treten hier auf engstem Raum zutage. Fulminant, wenn sie die Zahl »zehn« hinausposaunt, dann aber die Lautstärke zurücknimmt und bei »Castiglione« noch ein zusätzliches vokales Augenzwinkern einbaut, wird diese Interpretation zu einem Ereignis. Das ist bezeichnend für die Sängerin Diana Damrau. Nach einhelligem Bekunden der Fachpresse hat sie bislang eine Bilderbuch-Karriere hingelegt. Geboren und aufgewachsen im bayerisch-schwäbischen Günzburg, wurden ihre stimmlichen Möglichkeiten früh erkannt, sodass sie nach dem Abitur nahtlos ein Gesangsstudium anschloss (ihre bisherige Lehrerin wurde von
der Hochschule in Würzburg gleich mitengagiert). Es folgten erste Engagements in Würzburg, Mannheim, dann schon Frankfurt, bevor es rasant mit Gastspielen weiterging: München, London, Salzburg, Wien. Seit über anderthalb Jahrzehnten ist Diana Damrau nun freischaffend, ihr Kalender prall gefüllt – soweit sie es überhaupt zulässt. Denn Nein-Sagen gehört für sie zum Selbstverständnis ihres Berufes. Warten und Langsamkeit hat sie früh kennenlernen müssen, nach einer Beeinträchtigung ihrer Stimmbänder während des Studiums. Damals erkannte sie, was es heißt, Zeit zu haben, wenn man sich Zeit lassen muss. Alle Lorbeerkränze, die ihr Publikum und Musikkritik später geflochten haben, konnten sie nicht verführen. Damrau ist, auch als Ehefrau und Mutter, bodenständig geblieben, realitätsnah, ihre Erfolge ordnet sie durchaus humorvoll ein. Vor allem wirkt sie bescheiden bei Sätzen wie: »Jeder ist ein Unikat, hat sein eigenes Repertoire und seinen eigenen Stimmtyp, jeder hat
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Di 14.05.2019 · 20.00 Uhr
LIEDERABEND Diana Damrau
Sopran,
Xavier de Maistre
Harfe
DIANA DAMRAU
Werke für Gesang und Harfe von Mendelssohn Bartholdy, Rachmaninow, Poulenc u. a.
seine Möglichkeiten und seine Fehler.« Oder: »Wir sind keine Maschinen, und manchmal geht es einem weniger gut. Das sind dann schwierige Momente, aber man darf sich nicht verrückt machen.«
FOTO: JÜRGEN FRANK
Ihr Repertoire hat sie stets klug gewählt, auch mit Blick auf den jeweils bestmöglichen Zeitpunkt. Sie hat früh Mozart gesungen, Verdi und Strauss, dazu reichlich Belcanto. Musik, die der Stimme, bei ökonomischer Herangehensweise, guttut. Selbst als sie in New York antrat, hat sie sich zuerst für Mozart entschieden, Königin der Nacht und Pamina, dann erst für Verdi. Stets wirkt sie glaubwürdig. Wer sie als Violetta in »La traviata« erlebt, nimmt ihr alles ab, jede Geste, jede Regung, jeden Atemzug dieser lebenshungrig sterbenden Frau. Lange schon hegte Diana Damrau, mehr im Verborgenen, eine Vorliebe für die Musik des oft missliebig beachteten Giacomo Meyerbeer: »Geradezu erregt« nennt sie den Zustand, in den seine Musik sie versetzen kann, »erregt von den vielfältigen Möglichkeiten des Stimmeinsatzes, den Orchesterfarben, seinem Theaterinstinkt, von seiner Art, Emotionen zum Ausdruck zu bringen und natürlich von seinen herrlichen Melodien«. Zaghaft klopfte sie bei ihrem Label an, ob man nicht Lust auf ein MeyerbeerProjekt habe. »Reaktion: Schweigen.« Fast ein Jahrzehnt musste sie warten, bis man ihr grünes Licht gab, dann erschien 2017 ein reines Meyerbeer-Album – und wurde prompt ein Bestseller.
Auch, weil sie dabei den ganzen Meyerbeer zeigt, mit deutschen Arien, italienischen Bravour- und schließlich französischen Schmelz-Arien: »Die sind luftig, wie fliegende Blütenblätter, aber auch saftig und blutdurchdrungen. Meyerbeer bietet also wirklich eine sehr große Bandbreite.« Neben der großen Bühne sind es immer wieder Ausflüge ins Konzert- und Liedfach, mit denen Diana Damrau sich und ihrer Stimme die Chance zum Ausgleich bietet. Denn: »Singen ist Hochleistungssport. Wir müssen uns vorbereiten wie ein Sportler, nicht nur die Stimme, sondern den ganzen Körper. Unser ganzer Körper ist das Instrument.« Man kann nicht jeden Tag Marathon laufen, um die Hochform zu konservieren. Wenn man Diana Damrau Lieder von Strauss oder eben Wolf singen hört, ist man schnell gefangen – nicht unbedingt von den lauten Ausbrüchen und halsbrecherischen Koloraturen, sondern von ihrer Kunst des Leise-Singens und der vielen bruchlos gleitenden Übergänge. Miniaturen werden bei ihr ganz groß – dank einer Mischung aus Begabung, Technik, Fähigkeit zur Zurücknahme, Um- und Weitsicht.
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Mi 15.05.2019 · 20.00 Uhr
CITY OF BIRMINGHAM Mirga Gražinytė -Tyla Dirigentin, Yuja Wang Klavier
SYMPHONY ORCHESTRA Werke von Weinberg, Prokofiew und Strawinsky
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KLANG AUS DER STILLE
2017 gab die junge Dirigentin Mirga Gražinytė -Tyla ihr Konzerthaus-Debüt – eines von vielen in dieser Zeit, denn die Litauerin hat mit nur 30 Jahren ihre Runde durch die besten Konzertsäle der Welt absolviert. Jetzt folgt der nächste Streich in Dortmund. Mirga – bis dahin klingt schon der Name wie Musik in unseren Ohren. Doch bei Gražinytė -Tyla gerät dann zumindest die westfälische Zunge ins Stocken. Zum Glück gibt es im Konzerthaus ja seit der Exklusivkünstlerzeit Yannick Nézet-Séguins die Tradition, Künstler, die uns an Ohren und Herz gewachsen sind, beim Vornamen zu nennen. Bei Mirga bringen wir uns damit allerdings um etwas, wonach sich viele sehnen: Ruhe und Stille. Die litauische Dirigentin hat sich den so zu übersetzenden Namenszusatz »Tyla« selbst gegeben – als Erinnerung daran, Taten statt vieler Worte sprechen zu lassen. Und das tut sie regelmäßig auf dem Podium.
FOTO: ANDREW ECCLES
Von Kindesbeinen an lebt die heute 32-Jährige in und mit Musik. Viel gesungen wurde in ihrer Künstlerfamilie, und so hat Mirga Gražinytė -Tyla folgerichtig als Chordirigentin angefangen. Doch da ging noch mehr. In kürzester Zeit ist sie auf der internationalen Bühne angekommen und seit Herbst 2016 Chefdirigentin des City of Birmingham Symphony Orchestra. Ihre Vorgänger beim CBSO haben gezeigt, wohin die Reise von dort gehen kann: 1980 kam ein noch unbekannter Simon Rattle an die Spitze des Orchesters, achtzehn Jahre später Sakari Oramo, auf den 2008 der spätere Dortmunder Exklusivkünstler Andris Nelsons folgte. Ab jetzt scheint also auch für Mirga alles möglich. Bei ihrem nächsten Dortmunder Konzert im Mai hat sie neben Strawinsky und Prokofiew einen Geheimtipp im Gepäck: Seit einigen Jahren macht sich Mirga für die Werke Mieczysław Weinbergs stark, der es schwer hatte, aus dem Schatten seines Freundes Schostakowitsch zu treten. Für Prokofiews Klavierkonzert Nr. 5 kommt mit der virtuosen Yuja Wang ein Energiebündel dazu und sorgt endgültig für geballte Frauenpower auf der Konzerthaus-Bühne. Stille ist beim Publikum nach dem letzten Ton dann nicht mehr zu erwarten.
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IM DUO UNSCHLAGBAR Di 25.06.2019 · 19.00 Uhr
JUNGE WILDE – Lucas Jussen
Klavier,
Arthur Jussen
Klavier
LUCAS & ARTHUR JUSSEN Werke von Bach, Mozart, Schubert und Strawinsky
Auf dem Tennisplatz spielen die Brüder Arthur und Lucas Jussen auch mal gegeneinander, doch am Klavier sind sie perfekt aufeinander eingespielt und im Doppel am stärksten. Obwohl die Niederlande bei der WM 1998 nur Vierte wurden, bedeutete dieses Turnier für einen kleinen Jungen aus Hilversum den Grundstein zu einer großen Karriere. Nicht jedoch als Fußballer, wie man nun erwarten könnte, sondern als Pianist: Der damals fünfjährige Lucas Jussen war von der niederländischen Nationalhymne so inspiriert, dass seine Mutter ihm beibrachte, die Melodie auf dem Klavier zu spielen. Es dauerte nicht lange, bis auch sein drei Jahre jüngerer Bruder Arthur die Finger nicht von den Tasten lassen wollte und nur wenige weitere Jahre, bis die beiden als Klavierduo mit Orchestern wie dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam auftraten, in TV-Übertragungen zu sehen waren und die Aufmerksamkeit einer großen Pianistin auf sich zogen: Im Alter von gerade einmal neun und zwölf Jahren lud Maria João Pires die Brüder ein, bei ihr zu studieren. Ein großes Glück, finden sie: »Technik kann man von vielen Lehrern lernen, aber die Musikalität, das, was zwischen den Noten steht, kann sie wie keine andere. Das war für uns sehr wichtig. Wenn man so jung ist, muss man lernen Musik zu machen und nicht nur die Noten zu spielen.« Dass sie die Technik auch beherrschen, werden die beiden »Jungen Wilden« bei ihrem Konzerthaus-Debüt an Strawinskys »Sacre du printemps« demonstrieren. Die beiden Brüder sind
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überzeugt, dass das gewaltige Orchesterwerk zwar bei der Übertragung aufs Klavier an Farbenreichtum verliert, dafür aber an Präzision und Direktheit gewinnt: »Es ist wahnsinnig, es ist sehr intensiv und es ist wie eine Reise.« Bei dem unglaublich rhythmischen und perkussiven Werk sitzt sicherlich imaginär auch Vater Jussen mit auf der Bühne, der als Pauker einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die rhythmische Genauigkeit seiner Söhne hatte. Die sind längst eigenständige Künstler, die neben der Duo-Laufbahn auch beide solistische Projekte verfolgen. Doch letztendlich sind sich die beiden sicher: »Wir sind am stärksten, wenn wir zusammen sind.«
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FOTO: MARCO BORGREVE
ICH BIN FLAMENCO
Kennern läuft das Wasser im Mund zusammen: Flamenco-Gitarrist José Fernández Torres alias Tomatito, »das Tomätchen«, kommt mit seinem Ensemble nach Dortmund. Tomatito ist eine lebende Legende, der Inbegriff des Flamenco Nuevo. Seit er als Jugendlicher von den Flamenco-Großmeistern Paco de Lucia und Camarón de la Isla entdeckt wurde, gilt er als einer der begnadetsten Gitarristen unserer Zeit. Tomatito hat das musikalische Vokabular der verschiedenen Spielarten des Flamenco maßgeblich um Einflüsse aus Jazz, Rock, Blues, Bossa Nova und anderen Quellen erweitert. Dazu erklärt der Gitarrist: »Flamenco ist authentisch, wenn er aufrichtig ist und von Herzen kommt. Und Fusion ist ebenso authentisch, denn eigentlich ist der Flamenco selbst ein Amalgam, die Anhäufung vieler verschiedener musikalischer Kulturen, die sich über Jahrzehnte verbunden haben.« Seit den 1980er-Jahren hat er dieser Musik zu neuem Schwung verholfen. Das Ergebnis: Flamenco vom Feinsten, tief in der Tradition verwurzelt und höchst modern zugleich. Der Titel seines letzten Solo-Albums steht beispielhaft für die Aura, die Tomatito umgibt: »Soy Flamenco«, »Ich bin Flamenco« heißt schlicht das »Grammy«-prämierte Werk. Dazu muss man wissen, dass Flamenco nicht nur die Musik bezeichnet, sondern auch den Musiker und den Stolz, mit dem er durchs Leben geht. Wörtlich heißt flamenco so viel wie stolz, zigeunerisch oder auch angeberisch. »Soy Flamenco« beschreibt, wie sehr der Flamenco Tomatito durchdringt und spielt damit, wieviel er wiederum für diese Musik bedeutet. Der Flamenco wurde dem Spanier in die Wiege gelegt. Schon sein Großvater, rundlich und mit rotem Kopf, war Gitarrist und wurde El Tomate genannt. Das »Tomätchen« ist also die konsequente Weiterentwicklung eines Beinamens, wie ihn viele Musiker tragen: »Camarón [die Garnele] de la Isla war blond und dünn, daher erhielt er diesen Spitznamen«, erzählt Tomatito. Und der hatte noch Glück – ein mit Tomatito befreundeter Sänger bekam den Namen Malashechuras, »der hässliche Junge«. Inzwischen macht ein junger Gitarrist von sich reden, der José del Tomate genannt wird: Die nächste Tomaten-Generation hat bereits die Bühne betreten, der Flamenco lebt.
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Fr 03.05.2019 · 20.00 Uhr
TOMATITO Y GRUPO Flamenco Nuevo
ALLES ANDERE ALS STANDARD
So 07.04.2019 · 16.00 Uhr
HELSINKI PHILHARMONIC Susanna Mälkki
Dirigent,
Pekka Kuusisto Violine
ORCHESTRA
Werke von Wennäkoski, Tschaikowsky und Sibelius
Der finnische Geiger Pekka Kuusisto lässt sich in keine Schublade stecken. Zeitgenössische Musik bringt er ebenso frisch inspiriert auf die Bühne wie klassische Werke des Geigenrepertoires. Ein solches steht bei
FOTO: FELIX BROEDE
seinem nächsten Dortmunder Auftritt auf dem Programm. Der treue Konzerthaus-Besucher mag sich über das Programm am 7. April vielleicht etwas wundern. Pekka Kuusisto, einer der Wildesten unter den ehemaligen »Jungen Wilden«, spielt Tschaikowskys Violinkonzert? Scheint ein wenig zu »normal« für den musikalischen Grenzgänger. Tatsächlich findet sich unter den acht Dortmund-Auftritten des finnischen Geigers nur ein Orchesterkonzert, bei dem jedoch kein Standardwerk, sondern die europäische Erstaufführung eines ihm gewidmeten Violinkonzerts auf dem Programm stand. Alle anderen Besuche waren Kammermusikabende, bei denen sich Kuusisto nach Herzenslust austobte. Kaum ein Programm kam ohne Improvisationen aus, neben Bach, Bartók und Beethoven fanden sich stets auch Namen noch lebender Komponisten und liebend gerne wurde die Volksmusik Finnlands vorgestellt. Diese Klänge seiner Heimat waren Kuusisto nach seiner Ausbildung eine wichtige Orientierung: »Als ich zurück nach Hause kam und nicht richtig weiter wusste, machte mich ein Freund auf traditionelle finnische Folk-Musik aufmerksam: Diese Leute könnten nie ein Sibelius-Konzert spielen, aber sie waren so viel glücklicher mit und in ihrer Musik als ich.« Deswegen widmete auch er sich seinen musikalischen Wurzeln. »Das hat mein Leben wirklich verändert, nicht in technischer Hinsicht, aber im Zugang
zur Kunstform, in dem Bewusstsein, dass es um Kommunikation geht, und darum, mit Leuten zu spielen.« Bis heute zeichnet diese Kommunikationsfreude die Konzerte des 42-Jährigen aus. Statt wie viele Kollegen mit geschlossenen Augen, tief in sich versunken den Bogen zu führen, spielt Pekka Kuusisto mit wachem Blick, aufmerksam für die Stimmung von Publikum und seinen Kollegen – und mit einem Hang zur Abweichung: »Es muss erlaubt sein, spontan zu sein und spontan etwas zu verändern.« So verleiht er auch vermeintlichem Standardrepertoire seine ganz persönliche Note. Konventionell wird Pekka Kuusisto also auch nicht mit Tschaikowskys sehnsuchtsvollem Violinkonzert und dem Helsinki Philharmonic Orchestra im Konzerthaus auftreten. Das Dortmunder Publikum darf nur wieder eine weitere seiner vielen Facetten kennenlernen.
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Im Rahmen des Musikvermittlungsprojekts »Feel the Music« 2016 für hörgeschädigte Schüler malte Tim (11 Jahre) seine Wahrnehmung der Pauke und anderer Klänge.
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länge zum Fühlen
Wir alle, die wir regelmäßig die wunderbare Akustik des Dortmunder Konzertsaals und Spitzenmusiker aus aller Welt genießen, können uns wohl nicht vorstellen, auf dieses Vergnügen zu verzichten. Was aber, wenn der Hörsinn von Geburt an eingeschränkt ist oder vollständig fehlt? Dennoch Musik mit allen Sinnen wahrzunehmen, lautet das Konzept des Musikvermittlungsprojekts »Feel the Music«. Gehörlose und hörgeschädigte Schüler der Rheinisch-Westfälischen Realschule Dortmund (die einzige Gehörlosen-Realschule in NordrheinWestfalen) nahmen im Februar an dem zum zweiten Mal durchgeführten Projekt mit MCO-Musikern teil und ließen sich von den Instrumenten und Klängen begeistern.
Ziel des einleitenden Instrumental-Workshops war es, den Klang eines Instruments physisch zu erfahren, indem die Schüler ihre Hand auf den Resonanzkörper eines Kontrabasses legen oder auf einer Pauke der Schwingung des Tons nachspüren. Daneben waren auch Geige und Trompete vertreten und wurden bestaunt, berührt und ausprobiert. Die Kinder besuchten die Orchesterprobe vor dem Konzert, bei der sie zwischen den Musikern auf der Bühne saßen und die Schwingungen des gesamten Orchesters spüren konnten. Dabei waren sie nicht nur passive Beobachter, sondern durften sich auch selbst als Dirigenten erproben. So erlebten sie, wie es sich anfühlt, »die Macht zu haben«. Im Konzert saßen die Kinder mit ihren Familien und Lehrern im Publikum, verfolgten gebannt das Geschehen auf der Bühne und applaudierten »ihren« MCO-Musikern in Gebärdensprache. Am nächsten Tag beschloss ein Malworkshop das Projekt: Das innerlich Erlebte auch äußerlich sichtbar zu machen und vielfarbig, großformatig aufs Papier zu bringen, als ausdrucksstarkes Zeichen, dass Musik mit allen Sinnen erfahren wurde, war die Idee. Die Ergebnisse eines vorangegangenen »Feel the Music«-Projekts in Dortmund und aus anderen europäischen Städten konnten Besucher im Konzerthaus-Foyer bewundern.
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Ermöglicht wurde dieses Projekt durch das Engagement der help and hope Stiftung und verschiedener Privatleute. Dafür bedanken wir uns herzlich! Wenn auch Sie zukünftige »Feel the Music«-Projekte ermöglichen möchten, freuen wir uns über Ihre Zuwendung auf unser Spendenkonto bei der Sparkasse Dortmund: IBAN DE64 4405 0199 0001 2345 60, Zweck: Feel the Music.
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FOTO: PASCAL AMOS REST
as kommt? Was bleibt?
Die aktuelle Saison hat noch eine Menge Musik im Gepäck, da steht die kommende bereits in den Startlöchern. Ein wenig muss man sich noch bis zur Veröffentlichung gedulden, wird noch mit Künstlern, Programmen und Terminen jongliert, doch am 2. Mai ist es soweit. Ob Sie nun gerne Mozart hören, Ihre Opern am liebsten konzertant mögen, Sie sich nach den bombastischen Klängen eines Spitzenorchesters sehnen oder Freund der leisen Töne sind ... unser Ticketing wird auch in der nächsten Spielzeit sagen können: »Da haben wir etwas für Sie.« Was wir da haben und warum, erklärt am besten Intendant Raphael von Hoensbroech selbst. Noch am Tag der Veröffentlichung stellt er im Saal das Programm der Saison 2019 / 20 vor und geht anhand von Musikbeispielen auf inhaltliche Schwerpunkte, Interpreten und Werke ein, die das Publikum erwarten. Natürlich wird auch etwas aus dem Planungsnähkästchen geplaudert. Der Eintritt ist frei, die erforderlichen Platzkarten erhalten Sie im Ticketing.
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Boeckers Bienenstock Liebe Leserinnen und Leser der hörbar, hier halten Sie die letzte Ausgabe 2018 | 19 des Konzerthaus-Magazins in Händen. Anfang nächster Saison geht es weiter. Wenn dann der Spielplan die künstlerische Handschrift unseres neuen Intendanten Dr. Raphael von Hoensbroech trägt, können wir uns auf vieles Neue freuen: u. a. auf Dortmund-Debüts von bei uns noch nicht gehörten Musikerinnen und Musikern, auf neuartige Formate, neue Werke usw. Gleichzeitig dürfen wir musikalisch Liebgewonnenes weiterhin genießen. Diese Zeilen wollen Lust machen und die Spannung weiter anheizen. Denn anscheinend ist ordentlich Druck im Kessel. Manch ein Konzertbesucher kann es kaum erwarten, bis am 2. Mai das neue Konzerthaus-Programm herauskommt:
Hallo hörbar-Redaktion, ohne Sie nerven zu wollen – ich bin ganz begierig auf die Konzerte der nächsten Saison. Können Sie schon etwas sagen? Wie entsteht solch ein Spielplan? Antonia Sputer, Sprockhövel Hallo Frau Sputer, der künstlerische Kopf eines Konzerthauses, Schauspiels oder einer Oper, der Intendant, trägt eine bestimmte Vision für sein Haus in sich. Diese hat er zuallererst entwickelt. Sie hängt von vielen unterschiedlichen Aspekten ab, vom Standort, von der Stadt, von den Menschen in der Stadt und im Umfeld, von seinen Zielen: Was möchte ich wie musikalisch ausdrücken, welche Impulse will ich geben, was liebt mein Publikum, was nicht, wo könnte ich es sogar noch etwas herausfordern? Auch die »Dollars« spielen eine Rolle: Was ist zu bezahlen, wie kann zum Beispiel das von den meisten Geschätzte das ebenso Wertvolle, zu dem vielleicht nur eine Handvoll kommt, finanziell unterstützen? Dann werden grobe Linien skizziert, Konzertformate entwickelt. Schließlich füllt der Intendant die einzelnen Konzerttermine mit Namen von Musikerinnen und Musikern, Orchestern und mit Kompositionen. Das alles cum grano salis gesprochen. Engste Berater sind in diesen Fragen das Künstlerische Betriebsbüro (KBB) mit dem Leiter der künstlerischen Planung, in persona in Dortmund der hochgeschätzte Kollege Benedikt Müller. Er steckt mit dem Intendanten die Köpfe zusammen, bis es raucht, bis gewissermaßen aus dem Büro weißer Rauch aufsteigt als Zeichen für: Eine Lösung ist gefunden, welcher Künstler, welche Künstlerin diese Idee mit welchem Werk umsetzen könnte. Könnte! – denn nun muss mit den Musikern telefoniert werden, mit Agenten gesprochen, müssen ungezählte E-Mails hin- und hergehen. Nicht selten gehen die beiden Planer auf Reisen, um anderswo Konzerte und Musiker anzuhören, persönliche Gespräche zu führen, Pläne weiter zu schmieden, Programmfolgen auszutüfteln.Wenn die Programmplanung steht, folgen die Vorbereitungen für die termingerechte Veröffentlichung. Regelmäßig dann, jeweils zu Anfang eines Jahres, dürfte man von außen betrachtet den Eindruck haben, dass es im Konzerthaus wie im Bienenstock zugeht: Alle laufen wild durcheinander, sprechen, diskutieren, schreiben. In Wahrheit ist es ein fein aufeinander abgestimmtes funktionierendes Getriebe feiner Zahnräder. Das KBB speist Konzert-Rohdaten in eine gemeinsame Datei ein, die von der Presseabteilung überprüft werden: Künstlernamen, Werktitel, Opuszahlen usw. Schließlich liegt das gesamte Programm mit erläuternden Artikeln am 2. Mai zwischen zwei Buchdeckeln schön gedruckt vor. Also, warten Sie nur noch einen Monat! Mehr darf an dieser Stelle nicht verraten werden, sonst wäre die Überraschung weg. Vielleicht nur eines noch: Gestern und heute, wo ich dies schreibe, wurde auf der Bühne Trampolin gesprungen und fotografiert. »Sind sie im Konzerthaus jetzt völlig verrückt?«, werden Sie fragen. Abwarten und am 2. Mai das Ergebnis sehen... Bis zum nächsten anregenden Gedankenaustausch grüßt Sie herzlich Ihr Jan Boecker
Kontakt Per Post an: Konzerthaus Dortmund, Stichwort: Leserbrief, Brückstraße 21, 44 135 Dortmund · Per Fax an: 0231 – 22 696 159 Per E-Mail an: info@konzerthaus-dortmund.de, Betreff: Leserbrief · Über unser Kontaktformular auf: www.konzerthaus-dortmund.de Wenn Sie wollen, dass Ihre Zuschrift in der hörbar abgedruckt wird, geben Sie uns bitte schriftlich Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung. Wir behalten uns zudem vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.
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Impressum
Ausblick
Herausgeber Konzerthaus Dortmund GmbH Intendant und Geschäftsführer Dr. Raphael von Hoensbroech, V. i. S. d. P. Redaktion
DIE SAISON 2019 20
Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup, Katharina Kierig, Nicole Richter
Noch ist das Geheimnis um die kommende Saison nicht
Autoren
gelüftet, und so bleibt der Ausblick auf die nächste Saison
Dr. Jan Boecker, Markus Bruderreck,
schemenhaft. Doch am 2. Mai hat das Warten ein Ende und
Marion Daldrup, Katharina Kierig,
wir wissen: So klingt nur Dortmund.
Nicole Richter, Christoph Vratz, Verena Wengorz, Bjørn Woll Gestaltung Kristina Erdmann Anzeigenmarketing Marion Daldrup, T 0231 – 22 696 213
Das hörbar-Rätsel
Druck druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH Termin- und Programmänderungen sowie Druckfehler vorbehalten. KONZERTHAUS DORTMUND Brückstraße 21 44135 Dortmund T 0231 – 22 696 0 F 0231 – 22 696 222 info@konzerthaus-dortmund.de www.konzerthaus-dortmund.de Tickethotline T 0231 – 22 696 200 Besuchen Sie uns
FOTOS: SONJA WERNER, STEVEN HABERLAND
Konzerthaus.Dortmund @Konzerthaus_DO @Konzerthaus_DO KonzerthausDortmund
Mit der wahrscheinlich berühmtesten Kinderbuchautorin der Welt teilt unser gesuchter Künstler das Geburtsland und – bis auf einen abweichenden Buchstaben – auch den Nachnamen. Man kennt den 63-Jährigen aber auch unter einem Spitznamen, der auf die außergewöhnliche Färbung seines Instruments verweist. Dieses entdeckte er im Alter von 13 Jahren für sich und entschied sich dann gegen eine Laufbahn als Schlagzeuger. Auch als Sänger trat er bereits öffentlich in Erscheinung – erstmals auf der originalen Version des ABBA-Klassikers »Voulez-vous«.
Wenn Sie die Lösung wissen, schicken Sie sie uns auf einer Postkarte mit dem Stichwort »hörbar- Rätsel« an: KONZERTHAUS DORTMUND, Verena Wengorz, Brückstraße 21, 44135 Dortmund oder per Fax an: 0231 – 22 696 159 oder per E-Mail an: verena. wengorz@konzerthaus-dortmund.de Einsendeschluss ist der 13.05. 2019. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünfmal zwei Freikarten für das Konzert des des Rotterdam Philharmonic Orchestra am 01.06.2019. Viel Glück! Die Lösung des letzten hörbar- Rätsels: Tim Fischer. ausblick 29
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Persönlich Ticketing+ Abonnementberatung, Ludwigstraße / Ecke Reinoldistraße, 44135 Dortmund Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 10.00 bis 18.30 Uhr, Samstag von 11. 00 bis 15.00 Uhr Per Telefon T 0231 – 22 696 200 Per Fax F 0231 – 22 696 222 Per Post KONZERTHAUS DORTMUND, Vertrieb, Brückstraße 21 44135 Dortmund
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2. Balkon links
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1. Balkon links
Zahlungsarten Barzahlung und per Kreditkarte (MasterCard, American Express und VISA). Bei Bestellungen bis spätestens zehn Werktage vor der jeweiligen Veranstaltung ist auch eine Zahlung per Lastschrift möglich. Bitte Postlaufzeiten berücksichtigen.
gen Veranstaltung. Die Hörplätze werden an der Abendkasse ausschließlich nach Verfügbarkeit ausgegeben. Anspruch auf Bereitstellung der Hörplätze besteht nicht, eine Reservierung dieser Plätze ist nicht möglich. Je Interessent wird nur eine Karte ausgegeben.
Internet Ticketshop auf www.konzerthaus-dortmund.de
Service für Rollstuhlfahrer Bitte buchen Sie frühzeitig, damit wir Ihre gewünschten Plätze und unseren Extra-Service garantieren können. Falls Sie keine Begleitperson mitbringen, stellen wir Ihnen kostenfrei einen Servicemitarbeiter zur Verfügung.
Abendkasse Die Abendkasse im Foyer des KONZERTHAUS DORTMUND öffnet 90 Minuten vor der jeweili-
Preiskategorie 1 Preiskategorie 2 Preiskategorie 3 Preiskategorie 4 Preiskategorie 5 Preiskategorie 6 Preiskategorie 7 * Rollstuhlplätze Keine volle Podiumssicht
* Hörplätze sind 90 Minuten vor
Beginn der Veranstaltung erhältlich (Sonderregelungen vorbehalten)
Nutzer von Hörhilfen Für Nutzer von Hörhilfen gibt es auf den meisten Plätzen eine Induktionsschleife. Bei der Platzwahl wird Sie unser Ticketing gerne beraten. AGB Die allgemeinen Geschäftsbedingungen des KONZERTHAUS DORTMUND können im Ticketing des Konzerthauses sowie im Internet eingesehen werden. Preiskategorien Alle Saalpläne finden Sie unter www.konzerthaus-dortmund.de / de /vermietung
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DIE BOTSCHAFTER DES KONZERTHAUS DORTMUND PROF. DR. LUTZ ADERHOLD · APANO INVESTMENTS · DR. RAINER ARNTZEN · AUDALIS KOHLER PUNGE & PARTNER · GUIDO BARANOWSKI · DR. ANDREAS BELLMUNT · BRITTA UND ROLAND BRACHT · GABI UND DR. MICHAEL BRENSCHEIDT LILO UND FRANK BÜNTE · BUSCHE VERLAGSGRUPPE · DHPD DR. STEPHEN DUNKER · SUSANNE UND UDO DOLEZYCH ELMOS STIFTUNG · CHRISTA FROMMKNECHT · BENJAMIN HEINIG · INKA UND DR. MAZEN HILAL · UTA HÖFLING MARTINA UND HANS JÖRG HÜBNER · HUSEMANN EICKHOFF SALMEN & PARTNER GBR · DR. CARSTEN JAEGER DANIELA UND JOHANN JAEGER · ULRICH JORDAN UND CLAUDIA VORLÄNDER · ANN-GRIT UND PETER JÜLICH HANS -JÖRG KARTHAUS · ANNETTE UND DR. UWE KISZKA · DR. WOLFRAM KIWIT · DR. MARTIN KLEINE · BRENNEREI LIKÖRFABRIK & SCHOKOLATERIE KRÄMER · TRAUDEL KROH · DR. ALICE L. UND DR. JOCHEN KÜHNER · DR. GUNTHER LEHLEITER · LENSING DRUCK GMBH & CO. KG · DR. EVA UND DR. RAINER LÖB · MAIWALD KLAVIER & FLÜGEL GALERIE · JUTTA UND HANS-HUGO MIEBACH · MURTFELDT KUNSTSTOFFE · MVZ PROF. DR. UHLENBROCK & PARTNER · MARGARETE UND AXEL NILL · SUSANNE UND MEDARD NOLDEN · MARC T. OEHLER · RENATE UND DR. JOCHEN OPLÄNDER · PANTEL + EINHAUS STEUERBERATER · PROF. DR. TIDO PARK · PARK WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT. · INES POHLMANN-FEUERHAKE-FUND UND PETER POHLMANN · BEATRIX POLCHAU PRÄVENT CENTRUM DORTMUND · PROF. HELMUT RIESTER UND MARIE-LUISE KAUERMANN · CORNELIA UND THOMAS SCHIEFERSTEIN · MARIE -THERES SCHNARRENBERGER-WEITKAMP · FAMILIE SCHNEIDER · DR. WOLFGANG SCHRÖDER · REINHOLD SEMER · SPIEKER & JAEGER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE · ANDREAS SPIELMANN MECHTILD UND PAUL TH. STEINAU · MARIE ELISE UND DR. HANS STETTER · TECHNOLOGIE ZENTRUM DORTMUND PROF. DR. ANGELA UND WILFRIED UTERMANN · VERLAG LENSING-WOLFF · MARIJKE UND SYBE VISSER · HEIDRUN UND DR. HANS V. DEWALL · LISELOTTE UND DR. HELMUT VON ACHTEN · IRIS WOERNER UND AXEL VOSSCHULTE NORA WIEGMANN · MARTINA UND THOMAS WREDE UND WEITERE NICHT GENANNTE BOTSCHAFTER DANKE FÜR: SO KLINGT NUR DORTMUND.
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