MUSEUMS DIENST BERLIN APRIL MAI JUNI 2023
museumstip PROGRAMM
EDITORIAL 02
BERLINISCHE GALERIE 04
BERLIN TXL 06
BRÜCKE-MUSEUM 08
DEUTSCHES TECHNIKMUSEUM 10
DOKUMENTATIONSZENTRUM
NS-ZWANGSARBEIT 12
GROPIUS BAU 14
KW INSTITUTE FOR CONTEMPORARY ART 18
MUSEUM FÜR
FILM & FERNSEHEN 22
FLUGHAFEN TEMPELHOF 24
TOPOGRAPHIE DES TERRORS 28
ZITADELLE SPANDAU 30
IMPRESSUM 32
APRIL MAI JUNI 2023
museumstip PROGRAMM MUSEUMS DIENST BERLIN
liebe dear leser*innen readers
Seit über 30 Jahren wird der museumstip viermal im Jahr mit einer Auflage von 15.000 Stück für Sie produziert. Das ist eine Menge Papier! Für eine nachhaltige und ressourcenschonende Produktion, die unsere Umwelt schützt, haben wir uns dazu entschieden in diesem Jahr auf 100% Recyclingpapier umzusteigen. Sowohl der Umschlag als auch das Papier für den Inhalt sind seit dieser Ausgabe FSC®-zertifiziert. Das Papier auf den Innenseiten trägt zusätzlich das EU Ecolabel und ist als ein Cradle to Cradle Certified® Bronze Produkt die fortschrittlichste Druckmethode für sichere, kreislauffähige und verantwortungsvolle Materialien und Produkte. So können wir Materialien im Umlauf halten und Abfall vermeiden. Zugleich haben wir unser Seitenlayout so angepasst, dass die Texte mit einer größeren Textspaltenbreite besser lesbar sind. Wenn Sie den museumstip nicht in Papierform mitnehmen möchten, können Sie die Tipps und Programme unserer Kooperationspartner über www.museumsdienst.berlin/museumstip auch online von zu Hause und unterwegs lesen. Viel Spaß im Museum! For over 30 years, museumstip has been produced for you four times a year with a circulation of 15,000. That’s a lot of paper! For a sustainable and resource-saving production that protects our environment, we decided to switch to 100% recycled paper this year. Both the cover and the paper for the contents are FSC® certified as of this issue. The paper on the inside pages also carries the EU Ecolabel and, as a Cradle to Cradle Certified® Bronze product, is the most advanced printing method for safe, recyclable and responsible materials and products. This allows us to keep materials in circulation and avoid waste. At the same time, we have adap-ted our page layout to make the text easier to read with a wider text column width. If you don’t want to take museumstip with you in paper form, you can also read the tips and programmes of our cooperation partners online from home and on the move via www.museumsdienst.berlin/museumstip. Enjoy!
Paolo Stolpmann, Museumsdienst Berlin
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EDITORIAL MUSEUMSTIP APRIL MAI JUNI APRIL MAY JUNE 2023
3 kontaktieren
contact us MUSEUMSDIENST@KULTURPROJEKTE.BERLIN +49 (0) 30 247 49 888 MO–FR 9:00–16:00, SA– SO 9:00–13:00 WWW.MUSEUMSDIENST.BERLIN
sie uns
26.05.2023–14.08.2023
julius von bismarck
Julius von Bismarck beschäftigt sich in seiner künstlerischen Praxis mit der Verortung des Menschen in seiner unmittelbaren Umwelt und mit dem, was gesellschaftlich als Natur verhandelt wird. Immer wieder bedient er sich der Dekonstruktion, um zu hinterfragen, wie wir als Gesellschaft Natur in Form von Landschaft bewerten und wer in diesem Bewertungsprozess die Deutungshoheit besitzt. Vor dem Hintergrund einer aktuellen Neubewertung deutscher Geschichtsschreibung rückt die Verflechtung von Naturphilosophie und Geschichte zunehmend in das Zentrum seiner Arbeit. Für seine Ausstellung in der Berlinischen Galerie wählt von Bismarck erstmals einen biografischen Zugang und stellt der deutschen Kolonialgeschichte die aktuelle Debatte um die Neu-Erfindung von Natur gegenüber. Die Ausstellung wird unterstützt von der Karin und Uwe Hollweg Stiftung. Julius von Bismarck explores in his art how people define their place within their immediate environment and how society negotiates the concept of nature. He frequently uses deconstruction as a tool to question how, as a society, we evaluate nature as landscape and who asserts the right of interpretation. At a time when the writing of German history is being revisited, his work has focused increasingly on the links between history and natural philosophy. For his exhibition at the Berlinische Galerie, Bismarck has, for the first time, chosen a biographical approach, juxtaposing German colonial history with current debate about the reinvention of nature. The exhibition is supported by the Karin and Uwe Hollweg Foundation.
Berlinische Galerie
Alte Jakobstraße 124–128, 10969 Berlin www.berlinischegalerie.de
Öffnungszeiten Opening hours ab from 26.05.2023
Mi–Mo 10:00–18:00 Wed–Mon 10am–6pm geschlossen bis closed until 25.05.2023
Eintritt 10 €, ermäßigt 6 €, Gruppen ab 10 Pers. p. P. 6 €, frei bis 18 Jahre & für Schulklassen
Admission 10 €, reduced 6 €, Groups of more than 10 people 6 € pp., free up 18 years of age & for schoul groups
Führung Sonderausstellungen
für Gruppen auf Deutsch
60 Min/60 €, Schulklassen 50 €
90 Min/85 €, Schulklassen 75 €
120 Min/110 €
Es gibt ein Kontingent an kostenfreien
Schulklassenführungen
Guided Tour Special Exhibitions for groups in English & French
60 min/60 €, school groups 50 €
90 min/85 €, school groups 75 €
120 min/110 €
A limited number of guided school tours is free of charge
4 BERLINISCHE GALERIE
FÜHRUNG GUIDED TOUR
Führung Dauerausstellung
für Gruppen auf Deutsch
60 Min/60 €, Schulklassen 50 €
90 Min/85 €, Schulklassen 75 €
120 Min/110 €
Guided Tour Permanent Exhibition for groups in English & French
60 min/60 €, school groups 50 €
90 min/85 €, school groups 75 €
120 min/110 €
Öffentliche Führung 60 Min auf Deutsch Sa & So 15:00
Teilnehmer*innenanzahl begrenzt
Public Tour 60 min in English Sat 4:15pm & Mon 05.06. 3pm
Limited number of participants
5
berlin txl
Berlin TXL
Urban Tech Republic
Flughafen Tegel 1, 13405 Berlin www.berlintxl.de
Öffnungszeiten
Geöffnet im Rahmen öffentlicher Führungen
Opening hours
Open during Public Tours
Eintritt frei
Admission free
Führung
für Gruppen auf Deutsch
120 Min/230 €, Schulklassen kostenfrei
Guided Tour for groups in English
120 min/230 €, school groups free
6 BERLIN TXL
FÜHRUNG GUIDED TOUR
WO GESCHICHTE, GEGENWART UND ZUKUNFT SICH BEGEGNEN WHERE HISTORY, PRESENT AND FUTURE MEET
Der Flughafen Tegel ist geschlossen. Seine Geschichte als Airport ist zwar geschrieben, doch wird mit der künftigen Entwicklung des Areals zum Zukunftsort zugleich ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die Stadt von morgen beginnt genau hier, mitten in der Hauptstadt! In den nächsten Jahren entstehen auf dem Areal ein Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien: Berlin TXL — The Urban Tech Republic, ein neues Wohnviertel: das Schumacher Quartier und ein großer Landschaftsraum. Das Führungsangebot auf dem ehemaligen Flughafen lädt alle Interessierten dazu ein, den Ort aus neuer Perspektive zu erleben und Unbekanntes zu entdecken. Der Spaziergang führt an der ikonischen Architektur des von Meinhard von Gerkan, Volkwin Marg und Klaus Nickels (gmp) entworfenen und von 1969 bis 1975 errichteten Gebäudeensembles entlang und öffnet ein faszinierendes Panorama auf das Flugfeld. Dabei wird die historische und baukulturelle Bedeutung des Denkmals im Dialog mit der geplanten Nachnutzung als Innovationsstandort umfassend vorgestellt. The Tegel Airport is closed. To be sure, its history as an airport is now written, but with the future redevelopment of the area a new fascinating chapter is to be opened. The city of tomorrow begins right here, in the middle of the capital! In the next few years, a research and industrial park for urban technologies, Berlin TXL — The Urban Tech Republic, together with a new residential district, the Schumacher Quartier, and a huge landscaping zone will be developed on the premises. All visitors are invited to experience this place from new perspectives and to discover yet unknown insights. The walking tour guides you past the iconic architectural ensemble, built between 1969 and 1975 and originally designed by Meinhard von Gerkan, Volkwin Marg and Klaus Nickels (gmp), and opens up a fascinating panoramic view across the airfield. This provides a unique overview of the historical and architectural significance of the monument, in close combination with its planned subsequent use as a site for urban innovation dedicated to the future.
Öffentliche Führung 120 Min
auf Deutsch Sa & So 12:00 & 14:00
Teilnehmer*innenanzahl begrenzt
Anmeldung erforderlich unter: www.museumsdienst.berlin
Public Tour 120 min
in German Sat & Sun 12pm & 2pm
Limited number of participants
Registration required via: www.museumsdienst.berlin
7
1905: fritz bleyl
UND DER BEGINN DER BRÜCKE AND THE BEGINNING OF THE BRÜCKE
Am 7. Juni 1905 gründeten vier junge Architekturstudenten in Dresden die Künstlergruppe Brücke . Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel und Fritz Bleyl wollten gemeinsam neue künstlerische Wege beschreiten und das Korsett des konservativen Bürgertums hinter sich lassen. Die Ausstellung zeigt Werke aus der Anfangszeit des Kollektivs, die geprägt sind von der Suche nach einem neuen künstlerischen Ausdruck. Neben Vorbildern wie Vincent van Gogh und Edvard Munch sind die Einflüsse des Jugendstils oder des japanischen Holzschnittes erkennbar. Die gemeinsamen Aktivitäten der jungen Brücke-Künstler werden in den Mittelpunkt gerückt. Sie organisierten zahlreiche Ausstellungen und entwickelten eine frühe »Corporate Identity«. In ihrem Manifest riefen sie dazu auf, sich ihnen anzuschließen. Diese Einladung richteten sie an Künstler*innen wie auch an Sammler*innen, Förder*innen, welche die Unternehmungen finanziell unterstützen sollten. Das Werk von Fritz Bleyl, der die Brücke1907 verließ, um einen bürgerlichen Lebensweg einzuschlagen, ist heute weithin unbekannt. Er erhält in der Ausstellung besondere Aufmerksamkeit. On 7 June 1905, four young architecture students founded the artist group Brücke in Dresden. Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel and Fritz Bleyl wanted to explore new artistic paths together, leaving behind the corset of the conservative bourgeoisie. The exhibition presents works from the early days of the collective, which are characterized by the common search for new artistic expression. In addition to role models such as Vincent van Gogh and Edvard Munch, the influences of Art Nouveau or
Brücke-Museum
Bussardsteig 9, 14195 Berlin www.bruecke-museum.de
Öffnungszeiten
Mi–Mo 11:00–17:00
Do 20.04., 18.05. & 15.06. 11:00–20:00
Schulbuchungen Mo, Mi & Do ab 9:15
Opening hours
Wed–Mon 11am–5pm
Thu 20.04., 18.05. & 15.06. 11am–8pm
School bookings Mon,
Wed & Thu from 9:15am on
Eintritt 6 €, ermäßigt 4 € frei bis 18 Jahre, Studierende & Auszubildende sowie für Schulklassen/Begleitperson 5 € Admission 6 €, reduced 4 € free up to 18 years of age, students & apprentices as well as for school groups/attendants 5 €
Führung
für Gruppen auf Deutsch
60 Min/90 €, 90 Min/122,50 € Guided Tour for groups in English / Spanish
60 min/90 €, 90 min/122,50 €
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BRÜCKE MUSEUM BIS UNTIL 04.06.2023 FÜHRUNG GUIDED TOUR WORKSHOP
Japanese woodcut are recognizable. The exhibition focuses on the joint activity of the young Brückeartists. They organized numerous exhibitions, and developed an early »corporate identity«. In their manifesto, they called for people to join them. They addressed this invitation to artists as well as to collectors, patrons and sponsors, who were to support the ventures financially. The work of Fritz Bleyl, who left the Brückein 1907 to pursue a middle-class life, is largely unknown today. He will receive special attention in the exhibition.
Interaktives Ausstellungsgespräch
»Brücke & …«
für Schulklassen auf Deutsch
60 Min/55 €, 90 Min/77,50 €
buchbar zu den Themen
Farbe, Körper & Museum
Interactive Exhibition Talk
»Brücke & …«
for school groups in English & Spanish
60 min/55 €, 90 min/77,50 €
bookable with a thematic focus on colour, body & museum
Öffentliche Führung 90 Min
auf Deutsch So 12:00, in DGS Sa 06.05. 14:00
Teilnehmer*innenanzahl begrenzt
Public Tour 90 min
in English Sun 23.04. & 14.05. 2pm
Limited number of participants
Workshop im Waldraum
für Gruppen auf Deutsch
120 Min/155 €, Schulklassen 90 €
180 Min/220 €, Schulklassen 135 €
Workshop at Waldraum
for school groups in English & Spanish
120 min/155 €, school groups 90 €
180 Min/220 €, school groups 135 €
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fix it!
Ob Handy, Sneaker oder Fahrrad – etwas zu reparieren ist immer einen Versuch wert. Beim Reparieren versteht man, wie Dinge funktionieren, statt sie wegzuwerfen und neu zu kaufen. Reparieren ist gelebte Nachhaltigkeit im Alltag. Die Ausstellung »Reparieren!« zeigt die Vielfalt der Reparatur von der alten japanischen Goldreparatur bis zum Superspezialwerkzeug für Spielkonsolen. An interaktiven Stationen werden kleine und große Ausstellungsgäste gemeinsam tätig, stopfen ein Loch in einer Riesensocke oder flicken einen Deich. So wird klar: Reparieren ist nicht nur sinnvoll, sondern macht auch viel Spaß. In den beiden Gruppenworkshops »Fix it! Fahrrad reparieren« und »Fix it! Reparieren statt wegwerfen« lernen Schüler*innen die Themen der Ausstellungen kennen. Sie reparieren dann gemeinsam Fahrradschläuche oder Alltagsgegenstände. Familien können am Wochenende im Rahmen des öffentlichen Workshops reparaturbedürftigen Socken ein zweites Leben als »Axolotl-Sockenhandpuppen« schenken. It’s always worth trying to repair things – whether it’s a cell phone, sneaker, or bicycle. When we fix something, we learn how it works and hang onto it instead of throwing it out and buying something new. Repair is lived, everyday sustainability. The exhibition »Repair!« showcases the whole spectrum of repair work, from the longstanding Japanese art of »golden joinery« to repairing game consoles with a highly specialized tool. It also features interactive stations where visitors young and old can work together, darning a hole in a huge sock or shoring up a dike. And so, it becomes obvious: fixing things not only makes sense but is also a lot of fun! In the two workshops for elementary schools »Fix it! Repair your bike« and »Repair it, don‘t throw it away«, students learn about the themes of the exhibitions. Together they will then repair bicycle tubes or everyday objects. During the public workshops on the weekends, families can give a second life to holey socks as »Axolotl-sock-handpuppets«.
Deutsches Technikmuseum
German Museum of Technology
Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin www.technikmuseum.berlin
Öffnungszeiten Opening hours
Di–Fr 9:00–17:30 Tue–Fri 9am–5:30pm Sa–So 10:00–18:00 Sat–Sun 10am–6pm
Eintritt 8 €, ermäßigt 4 €, Gruppen ab 10 Pers. 5 € p. P., ermäßigt 2 € p. P., frei bis 18 Jahre & für Schulklassen
Admission 8 €, reduced 4 €, groups of more than 10 people 5 € pp, reduced 2 € pp, free up to 18 years of age & for school groups
Workshop
»Fix it! Reparieren statt wegwerfen« für Schulklassen auf Deutsch 120 Min/kostenfrei, buchbar Di–Fr 10:00 Klassenstufe 3–4
Workshop
»Fix it! Repair it, don‘t throw it away« for school groups in German 120 min/free, bookable Tue–Fri 10am classes 3–4
10 DEUTSCHES TECHNIKMUSEUM BIS UNTIL 03.09.2023 WORKSHOP
Workshop »Fix it! Fahrrad reparieren« für Schulklassen auf Deutsch 120 Min/kostenfrei, buchbar Di–Fr 10:00
Klassenstufe 4–6
Workshop
»Fix it! Repair your bike« for school groups in German 120 min/free, bookable Tue–Fri 10am classes 4–6
Öffentlicher Familienworkshop 30 Min
»Axolotl – Sockenhandpuppen gestalten« auf Deutsch So 13:00–16:00, flexible Startzeiten möglich
Ab 6 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen
Teilnehmer*innenanzahl begrenzt
Public Family Workshop 30 min
»Axolotl – Design Sock Puppets« in German Sun 1pm–3pm, flexible starting times
From 6 years of age on, under adult supervision
Limited number of participants
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vergessen und vorbei? past and forgotten?
Dokumentationszentrum
NS-Zwangsarbeit
Nazi Forced Labour Documentation Centre
Britzer Straße 5, 12439 Berlin www.ns-zwangsarbeit.de
Öffnungszeiten Opening hours
Di–So 10:00–18:00 Tue–Sun 10am–6pm
Eintritt kostenfrei
Admission free
Führung
Dauer- oder Sonderausstellung für Gruppen & Schulklassen auf Deutsch 120 Min/kostenfrei
Guided Tour
Special or Permanent Exhibition for groups & school groups in English 120 min/free
12 DOKUMENTATIONSZENTRUM NS-ZWANGSARBEIT BIS UNTIL 31.05.2023 FÜHRUNG GUIDED TOUR WORKSHOP
Öffentliche
DAS LAGER LICHTERFELDE UND DIE FRANZÖSISCHEN KRIEGSGEFANGENEN
THE CAMP LICHTERFELDE AND THE FRENCH PRISONERS OF WAR
In Lichterfelde-Süd, an der Berliner Stadtgrenze, ist ein weitläufiges Wohnquartier geplant. Engagierte Bürgerinnen und Bürger machten 2017 öffentlich, dass auf dem Gelände noch Baracken eines Kriegsgefangenenlagers erhalten sind. Dass die mehrfach umgebauten Gebäude aus der Zeit des Nationalsozialismus stammen, war selbst Fachleuten unbekannt. Errichtet wurden die Baracken kurz vor Kriegsbeginn von der Reichsbahn, um dort zivile Arbeitskräfte unterzubringen. 1940 übernahm die Wehrmacht den Komplex und internierte hier vor allem französische Soldaten. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte des Lagers Lichterfelde und die Gruppe der französischen Kriegsgefangenen in Berlin. Die Entwicklung des Ortes wird von der Vorkriegszeit über die Nutzung als Kriegsgefangenenlager bis zur gegenwärtigen Bauplanung dargestellt. Ausgewählte Biografien eröffnen weitere Perspektiven auf das Lager. Die Ausstellung leistet einen Beitrag zu der Debatte, was mit diesem wichtigen historischen Ort geschehen soll. An expansive residential area on the outskirts of Berlin in Lichterfelde-Süd is in the planning stages. In 2017, dedicated citizens publicly announced that barracks from a prisoner-of-war camp still stood on the grounds. At the time, even experts were unaware that these structures — which had been altered many times over the years — dated back to the Nazi era. The barracks were built shortly before the war by the Reichsbahn to house civilian workers. In 1940, the Wehrmacht took over the complex and interned primarily French soldiers here. This exhibition sheds light on the history of the Lichterfelde camp and the group of French prisoners of war in Berlin. It outlines the development of the site since before the war, its use as a prisoner-of-war camp during the war, and the current plans to build new housing on the site today. A few biographies are also presented to provide a broader perspective on the camp. The exhibition contributes to the debate on how this important historical site should be treated.
Führung 120 Min
Dauerausstellung
auf Deutsch Sa & So 15:00
auf Englisch So 11:00
Teilnehmer*innenanzahl begrenzt
Public Tour 120 min
Permanent Exhibition
in German Sat & Sun 3pm
in English Sun 11am
Limited number of participants
Workshop
für Gruppen & Schulklassen auf Deutsch
240 Min/kostenfrei
Workshop
for groups & school groups in English
240 min/free
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daniel boyd: rainbow serpent (version)
Die Ausstellung im Gropius Bau ist die bisher umfassendste Präsentation von Daniel Boyds Schaffen in Europa. Sie gibt einen Überblick über Boyds künstlerische Praxis, die sich der kolonialen Erzählung der Geschichte Australiens widersetzt und Indigene Wissensproduktion, transnationale Netzwerke des Widerstands sowie persönliche Familiengeschichten miteinander verwebt. Diese reflektiert Boyd auch im Hinblick auf den Kontext und die Architektur des Gropius Bau. Integraler Bestandteil der Ausstellung ist ein Veranstaltungsprogramm, das sich wie ein Theaterstück auf der Bodeninstallation im Lichthof entfalten wird. The exhibition is the most comprehensive presentation of Daniel Boyd’s artistic practice in Europe to date. It provides an overview of Boyd’s image-making that counters the colonial narrative of Australia’s history, engages transnational networks of resistance, Indigenous knowledge production and personal family histories, which he reflects in relation to the context and architecture of the Gropius Bau. An integral part of the exhibition is a public programme that, much like a theatre, plays out on the floor installation in the atrium.
Gropius Bau
Niederkirchnerstraße 7
10963 Berlin
www.gropiusbau.de
Öffnungszeiten
Sa–So 10:00–19:00
Mo, Mi–Fr 11:00–19:00
Opening hours
Sat–Sun 10am–7pm
Mon, Wed–Fri 11am–7pm
Eintritt
Ein Ticket für alle Ausstellungen, Bis 05.04. 9 €, ermäßigt 6 €, Ab 06.04. 15 €, ermäßigt 10 €, frei bis 16 Jahre
Admission
Admission to all exhibitions
Until 05.04. 9 €, reduced 6 €, From 06.04. 15 €, reduced 10 €, free up to 16 years of age
14 GROPIUS BAU BIS UNTIL 09.07.2023 FÜHRUNG GUIDED TOUR WORKSHOP
Führung
für Gruppen auf Deutsch
60 Min/90 €, Schulklassen 75 €
Guided Tour for groups in English
60 min/90 €, school groups 75 €
Öffentliche Führung 60 Min
auf Deutsch 15:00
Sa 01.04., 22.04., 13.05., 27.05., 10.06., 24.06. & 08.07.
Public Tour 60 min
in English 4pm Sat 01.04., 22.04., 13.05., 27.05., 10.06., 24.06. & 08.07.
Workshop für Schulklassen auf Deutsch
120 Min/140 € for school groups in German
120 min/140 €
Öffentlicher Familienworkshop 120 Min
auf Deutsch
Sa 15.04. & 17.06. 14:00
Teilnehmer*innenanzahl begrenzt
Public Family Workshop 120 min in German Sat 15.04. & 17.06. 2pm
Limited number of participants
15
indigo waves and other re-navigating the afrasian notions of diaspora
Der Indische Ozean gilt als ältestes Kontinuum der Menschheitsgeschichte. In mehreren Kapiteln nähert sich die Ausstellung diesem Ozean als gemeinsamem Horizont an, von dem aus die afrasischen (also sowohl zu Afrika als auch zu Asien gehörenden) Geschichten von erzwungenen und freiwilligen Bewegungen durch die Ströme kultureller Verbindungen, von Handelskontakten und Kolonialherrschaft gelesen werden können. Die Geschichten und Narrative des Indischen Ozeans sind der Ausgangspunkt der Gruppenausstellung. Sie bringt das Schaffen verschiedener zeitgenössischer Künstler*innen, Musiker*innen, Schriftsteller*innen und Denker*innen zusammen, um historische, kulturelle und sprachliche Verbindungen zwischen den Kontinenten Afrika und Asien zu entfalten und näher zu beleuchten. The Indian Ocean has been considered the oldest continuum in human history. The multi-chapter exhibition thus approaches this ocean as a communal horizon from which to read Afrasian (that is, belonging to both Africa and Asia) histories of forced and unforced movement through cultural affiliation, mercantile encounter and colonial empire. Taking the stories and histories of the Indian Ocean as its departure point, the group exhibition brings together several contemporary artists, musicians, writers and thinkers to investigate, unpack and shed light on some of the smaller and bigger historical, cultural and linguistic links between the continents of Africa and Asia.
Gropius Bau
Niederkirchnerstraße 7
10963 Berlin
www.gropiusbau.de
Öffnungszeiten Opening hours
Eintritt Admission siehe S. see p. 14
Führung
für Gruppen auf Deutsch
60 Min/90 €, Schulklassen 75 €
Guided Tour for groups in English
60 min/90 €, school groups 75 €
Öffentliche Führung 60 Min
zu Haus, Architektur und Geschichte
auf Deutsch 14:00
So 09.04, 14.05, 11.06 & 09.07
Public Tour 60 min about the building, architecture and history in German 2pm Sun 09.04., 14.05., 11.06., 09.07. & 13.08.
Öffentliche Führung 60 Min
auf Deutsch 15:00
So 23.04., 14.05., 28.05., 11.06., 25.06. & 09.07.
Public Tour 60 min in English 4pm Sun 23.04., 14.05., 28.05., 11.06., 25.06. & 09.07.
16 GROPIUS BAU 06.04.2023–13.08.2023 FÜHRUNG GUIDED TOUR WORKSHOP
other stories. afrasian sea and
Öffentliche Führung 60 Min
»Streifzug« durch die aktuellen Ausstellungen auf Deutsch
Mo 10.04. 15:00
Sa 15.04, 06.05, 20.05, 03.06, 17.06 & 01.07 15:00
Public Tour 60 min
»Streifzug« through current exhibitions in English
Mon 10.04. 4pm
Sat 15.04., 06.05., 20.05., 03.06. & 01.07. 4pm
Öffentlicher Familienworkshop 120 Min auf Deutsch
Sa 20.05 14:00
Teilnehmer*innenanzahl begrenzt
Public Family Workshop 120 min in German
Sat 20.05 2pm
Limited number of participants
Workshop
für Schulklassen auf Deutsch
120 Min/140 € for school groups in German
120 min/140 €
17
martin wong –malicious mischief
Bekannt wurde Martin Wong mit seinen Darstellungen sozialer, sexueller und politischer Szenen in den USA der 1970er, 1980er und 1990er Jahre. Er gilt als wichtige gegenkulturelle Stimme zum reaktionären Diskurs des Kunstestablishments jener Zeit. Der Künstler war stark von seiner unmittelbaren Umgebung beeinflusst und verband in seiner Praxis die visuellen Sprachen chinesischer Ikonografie, urbaner Poesie, Graffiti, künstlerischer Gefängnis-Referenzen und Zeichensprache miteinander. Sein Werk gibt seltene Einblicke in wichtige Abschnitte der jüngeren US-amerikanischen Geschichte und erzählt diese entlang sich verändernder Stadtlandschaften, verborgener Sehnsüchte und komplexer Verstrickungen. Martin Wong is recognized for his depictions of social, sexual, and political scenographies from the US in the 1970s, 1980s, and 1990s. Poetically weaving together narratives of queer existence, marginal communities, and urban gentrification, Wong stands out as an important countercultural voice at odds with the art establishment’s reactionary discourse at the time. Heavily influenced by his immediate surroundings, the artist’s practice merges the visual languages of Chinese iconography, urban poetry, graffiti, carceral aesthetics, and sign language. His work offers rare insight into decisive periods of recent US American history as told through its changing urban landscapes, unfolding hidden desires, and complexities.
KW Institute for Contemporary Art
Auguststraße 69, 10117 Berlin
www.kw-berlin.de
Öffnungszeiten Opening hours
Mi–Mo 11:00–19:00 Wed–Mon 11am–7pm
Do 11:00–21:00 Thu 11am–9pm
Eintritt 8 €, ermäßigt 6 €, berlinpass-Inhaber*innen 4 €, Eintritt frei bis 18 Jahre & Do 18:00–21:00
Admission 8 €, reduced 6 €, berlinpass holders 4 €, free up to 18 years of age & Thu 6pm–9pm
Führung
für Gruppen auf Deutsch
60 Min/70 €, Schulklassen 55 €
Eine Überblicksführung durch alle aktuellen Ausstellungen ist ebenfalls buchbar.
Guided Tour for groups in English & French
60 min/70 €, school groups 55 €
A guided Overview Tour through all recent exhibitions is possible.
18 KW INSTITUTE FOR CONTEMPORARY ART BIS UNTIL 14.05.2023 FÜHRUNG GUIDED TOUR
Öffentliche Führung 60 Min
auf Deutsch
So 19.03., 09.04. & 30.04. 16:00
Public Tour 60 min in English
Sat 18.03., 08.04., 29.04. 4pm
Workshop für Schulklassen auf Deutsch
120 Min/105 €
Workshop for school groups in English
120 min/105 €
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karen lamassonne – ruido/noise
Die Arbeiten der Künstlerin Karen Lamassonne sind häufig in häuslichen Umgebungen wie Badezimmern, Schlafzimmern, Küchen und Fluren verortet. Als Frau unterläuft sie spielerisch geschlechtsspezifische Vorstellungen des Selbstporträts und der Selbstdarstellung, indem sie das Selbst verbirgt oder aber enthüllt. In späteren Arbeiten setzt sie sich mit der intimen Spannung sinnlicher und sexueller Körper im urbanen Raum auseinander. In der Ausstellung sind Gemälde, Zeichnungen, Collagen und Videos zu sehen, die Lamassonne seit 1974 geschaffen hat. The works of Lamassonne are often situated in domestic spaces like bathrooms, bedrooms, kitchens, and hallways. As a woman, she playfully questions notions of self-portraiture and self-representation by concealing and revealing the self. In later works, she would move towards depicting the tension between the intimacy of sensual and sexual bodies in public urban spaces. The exhibition brings together paintings, drawings, collages as well as videos that Lamassonne created between 1974 and today.
KW Institute for Contemporary Art
Auguststraße 69, 10117 Berlin
www.kw-berlin.de
Öffnungszeiten Opening hours
Eintritt Admission siehe S. see p. 18
Führung für Gruppen auf Deutsch
60 Min/70 €, Schulklassen 55 €
Eine Überblicksführung durch alle aktuellen Ausstellungen ist ebenfalls buchbar.
Guided Tour for groups in English & French
60 min/70 €, school groups 55 €
A guided Overview Tour through all recent exhibitions is possible.
Öffentliche Führung 60 Min
»Karen Lamassonne« auf Deutsch So 12.03., 23.04., 07.05. & Sa 01.04. 16:00
Public Tour 60 min
»Karen Lamassonne« in English Sat 11.03., 22.04., 06.05. & Sun 02.04. 4pm
Öffentliche Führung 60 Min
»Win McCarthy« auf Deutsch So 19.03., 09.04. & 30.04.16:00
Public Tour 60 min
»Win McCarthy« in English Sat 18.03., 08.04., 29.04. 4pm
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KW INSTITUTE FOR CONTEMPORARY ART BIS UNTIL 14.05.2023 FÜHRUNG GUIDED TOUR
win mccarthy – innenportrait
In seinem Werk erkundet Win McCarthy die Dialektik von Stadt und Städter*in, Freundschaft und Fremdsein, Vergangenheit und Gegenwart und weiterer Themen. Oft verweisen seine Arbeiten auf die paradoxe Leere des Lebens in der Metropole. Die Stadt wird zu einer metaphysischen Topografie, in der Immobilienbesitz, Architektur und Planung aufeinandertreffen und zu einem Vokabular werden, mit dem das Selbst entworfen wird. In his work, McCarthy explores the dialectical relationships between subjects like city and citizen, friend and the stranger, and present and past. McCarthy’s work often testifies to the paradoxical emptiness experienced in a metropolis. Taking the city’s map as a metaphysical topography, the confluence of real estate, architecture, and urban planning becomes vocabulary for the construction of a self.
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KW INSTITUTE FOR CONTEMPORARY ART BIS UNTIL 14.05.2023 FÜHRUNG GUIDED TOUR
die geschichte des deutschen films the history of german cinema
Museum für Film und Fernsehen
Museum for Film and Television
Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin
www.deutsche-kinemathek.de
Öffnungszeiten Opening hours
Mi–Mo 10:00–18:00 Wed–Mon 10am–6pm Do 10:00–20:00 Thu 10am–8pm
Eintritt 9 €, ermäßigt 5 €, frei bis 18 Jahre
Einzel- oder Gruppenticket in Verbindung mit Führung 3 €
Admission 9 €, reduced 5 €, free up to 18 years of age, single or group ticket combined with guided tour 3 €
Führung für Gruppen
auf Deutsch
90 Min/95 €, Schulklassen 50 €, 120 Min/120 €, Schulklassen 60€
Guided Tour for groups in English
90 min/105 €, school groups 60 €, 120 min/130 €, school groups 70 €
Öffentliche Führung 90 Min
auf Deutsch So 15:00
Teilnehmer*innenzahl begrenzt
Public Tour 90 min
in German Sun 3pm
Limited number of participants
22 MUSEUM FÜR FILM UND FERNSEHEN FÜHRUNG GUIDED TOUR WORKSHOP
Kostüme und Requisiten, Fotos, Drehbücher, Dekorationsentwürfe und Modelle, Kameras und Filmausschnitte –anhand einer Vielzahl unterschiedlichster Objekte wird in der Ständigen Ausstellung deutsche Filmgeschichte lebendig. In zwölf Räumen erzählt das Museum von den Anfängen des deutschen Kinos, von frühen Stars und von Klassikern wie »Das Cabinet des Dr. Caligari« und »Metropolis«, von der Blütezeit des deutschen Films während der Weimarer Republik und seiner Vereinnahmung im Nationalsozialismus. Die Ausstellung beschreibt die Lebenssituation deutscher Exilant*innen ebenso wie ihre Rückkehr nach Kriegsende. Zwei Räume sind dem deutschen Film von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart gewidmet. Einen Schwerpunkt der Sammlung bildet der Nachlass von Marlene Dietrich. Costumes and props, photographs, film scripts, sketches and designs of sets and models, cameras and film footage – film history is brought to life by a wide range of objects in the permanent exhibition. In twelve rooms, the museum recounts the beginnings of German cinema, of early film stars and classics (e.g., »Das Cabinet des Dr. Caligari« and »Metropolis«), of the golden era of German cinema during the Weimar Republic, and its misuse under National Socialism. The exhibition portrays the situation of German filmmakers and artists living in exile, and their return after World War II. Two rooms are devoted to German film from the postwar period to the present. A central theme of the exhibition is dedicated to Marlene Dietrich’s estate.
Führung
»Trick & Technik«
für Gruppen auf Deutsch
45–60 Min/70 €, Schulklassen 40 € max. 20 Teilnehmer*innen/Klassenstärke
Guided Tour
»Animated films & techniques« for groups in English & French
45–60 min/80 €, school groups 50 € max. 20 participants/class size
Workshop »Mein eigener Trickfilm«
für Gruppen auf Deutsch 180 Min
bis max. 10 Pers. 180 €, Schulklassen 80 € bis max. 20 Pers. 350 €, Schulklassen 160 € Workshop »My own animated film« for groups in English 180 Min up to 10 pers. 190 €, school groups 90 € up to 20 pers. 360 €, school groups 170 €
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»spurensuche«
Flughafen Tempelhof
Die Gebäudeführungen starten im Besucherzentrum CHECK-IN.
Platz der Luftbrücke 5, C2, 12101 Berlin (links neben dem Haupteingang)
Tempelhof Airport
The building tours start in the visitor center CHECK-IN.
Platz der Luftbrücke 5, C2, 12101 Berlin (on the left side from the main entrance) www.thf-berlin.de
Öffnungszeiten Opening Hours
Mi–Mo
Führung 120 Min
für Gruppen auf Deutsch (inkl. Eintritt) bis 10 Tln. 280 €, bis 20 Tln. 330 €, bis 30 Tln. 430 €
Guided Tour 120 min for groups in English up to 10 pers. 280 €, up to 20 pers. 330 €, up to 30 pers. 430 €
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FLUGHAFEN TEMPELHOF FÜHRUNG GUIDED TOUR
10:00–17:00 Wed–Mon 10 am–5pm
ZUR NS-GESCHICHTE DES FLUGHAFENS TEMPELHOF
NS HISTORY OF TEMPELHOF AIRPORT 1933–1945
Der Flughafen Tempelhof ist einer der wichtigsten erhaltenen Bauten des nationalsozialistischen Deutschlands. Seine monumentale Architektur sollte dem Herrschafts- und Ewigkeitsanspruch des »Dritten Reiches« eine unzweifelhafte Form geben. Doch der Flughafen wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg fertig gestellt – von der amerikanischen Besatzungsmacht. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Flughafen Tempelhof »Berlins Tor zur Welt«, erst während der Luftbrücke, später als Verkehrsanbindung West-Berlins. Diese Führung beleuchtet die älteren, teils überlagerten Schichten seiner Geschichte: die geplante Funktion als Herrschaftsinstrument im Hinblick auf die nationalsozialistische »Volksgemeinschaft«, seine militärische Rolle im deutschen Luftkrieg, die Rüstungsproduktion mittels Zwangsarbeitenden und die Bedeutung Tempelhofs als zentraler Ort des »Frühen Terrors« während der nationalsozialistischen Machteroberung.____Tempelhof Airport is one of the most important buildings of National Socialist Germany still in existence. Its monumental architecture was intended to give unquestionable form to the »Third Reich’s« claim to power and eternity. But the airport was only completed after the Second World War – by the American occupation forces. In the following decades, Tempelhof Airport became »Berlin’s gateway to the world«, first during the Airlift, later as a transport link for West Berlin. This guided tour illuminates the older, partly overlapping layers of its history: its planned function as an instrument of rule with regard to the National Socialist »Volksgemeinschaft«, its military role in the German air war, armament production using forced labourers, and Tempelhof’s significance as a central site of »early terror« during the National Socialist conquest of power.
Führung
für Schulklassen auf Deutsch (inkl. Eintritt)
120 Min/180 €
Es gibt ein Kontingent an kostenfreien
Schulklassenführungen.
Guided Tour for school groups in English
120 min/180 €
A limited number of guided school tours is free of charge.
Öffentliche Führung 120 Min
auf Deutsch
Fr. 28.04., 26.05. & 23.06.2023
p.P. 17,50 €, ermäßigt 12 €, Online-Buchung im Voraus erforderlich: www.thf-berlin.de/fuehrungen
Public Tour 120 min
in German
Fr. 28.04., 26.05. & 23.06.2023
pp. 17,50 €, reduced 12 €, Online-Booking required in advance: www.thf-berlin.de/en/tours
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führungen im guided flughafen tempelhof
Der Flughafen Tempelhof ist das größte Baudenkmal Europas. Der ehemalige Flughafen beeindruckt durch seine monumentale Architektur und spiegelt die wechselvolle Geschichte Berlins wider. Gebaut zwischen 1936 und 1941, steht das Gebäude für die Selbstinszenierung der Nationalsozialisten. In den Jahren 1948/49 wurde der Flughafen durch die Berliner Luftbrücke aber auch zum Symbol der Freiheit. In den öffentlichen Führungen durch das Flughafengebäude werden die historischen und baukulturellen Hintergründe eingehend beleuchtet. Der Rundgang »Mythos Tempelhof« führt zu den interessantesten Orten des imposanten Gebäudes, von der ehemaligen Abfertigungshalle über die von den US-Amerikanern genutzten Bereiche bis hin zu den Transitgängen mit Blick auf das heutige Tempelhofer Feld. Im Mittelpunkt der Führung »Verborgene Orte« stehen verschiedene Luftschutzräume, Bunkeranlagen und ehemalige Geheimdiensträume des Flughafens, um die sich noch heute viele Legenden ranken. Tempelhof Airport is the largest architectural monument in Europe. The former airport impresses with its monumental architecture and reflects Berlin’s eventful history. Built between 1936 and 1941, the building stands for the self-display of the National Socialists. In 1948/49, however, the airport also became a symbol of freedom through the Berlin Airlift. Public guided tours through the airport building take an in-depth look
Flughafen Tempelhof
Die Gebäudeführungen starten im Besucherzentrum CHECK-IN.
Platz der Luftbrücke 5, C2, 12101 Berlin (links neben dem Haupteingang)
Tempelhof Airport
The building tours start in the visitor center CHECK-IN.
Platz der Luftbrücke 5, C2, 12101 Berlin (on the left side from the main entrance) www.thf-berlin.de
Öffnungszeiten Opening Hours
Mi–Mo 10:00–17:00 Wed–Mon 10 am–5pm
Führung 120 Min
»Mythos Tempelhof« & »Verborgene Orte« für Gruppen auf Deutsch (inkl. Eintritt) bis 10 Tln. 280 €, bis 20 Tln. 330 €, bis 30 Tln. 430 € (»Verborgene Orte« bis 25 Tln.), Schulklassen 180 €
Guided Tour 120 min
»The Myth of Tempelhof« & »Hidden Places« for groups in Dutch, English & French (incl. admission) up to 10 pers. 280 €, up to 20 pers. 330 € up to 30 pers. 430 € (»Hidden Places« up to 25 pers.), school groups 180 €
26 FLUGHAFEN TEMPELHOF FÜHRUNG GUIDED TOUR
guided tours at tempelhof airport
at the historical and architectural background. The tour »The Myth of Tempelhof« leads to the most interesting places of the imposing building, from the former check-in hall to the areas used by the US Americans and the transit gangways with a view of today’s Tempelhofer Feld. The focus of the guided tour »Hidden Places« is on various air raid shelters, bunkers and former secret service rooms at the airport, around which many legends still entwine today.
Öffentliche Führung 120 Min
»Mythos Tempelhof« auf Deutsch
Mo, Mi & Do 15:00, Fr 12:00 & 15:00
Sa & So 12:00, 13:00 & 15:00
normal 17,50 €, ermäßigt 12 €, Online-Buchung im Voraus erforderlich: www.thf-berlin.de/fuehrungen
Public Tour 120 min
»The Myth of Tempelhof«
in English Wed–Mon 1:30pm
Mon & Wed-Fri 1:30pm,
Sat & Sun 1:30pm & 2:30pm
regular 17,50 €, reduced 12 €, Online-Booking required in advance: www.thf-berlin.de/en/tours
Öffentliche Führung 120 Min
»Verborgene Orte« auf Deutsch
Mo & Mi-Fr 11:00
Sa & So 11:00 & 11:30
normal 17,50 €, ermäßigt 12 €, Online-Buchung im Voraus erforderlich: www.thf-berlin.de/fuehrungen
Public Tour 120 min
»Hidden Places«
in German Mon & Wed-Fri 11am
Sat & Sun 11am & 11:30am
regular 17,50 €, reduced 12 €, Online-Booking required in advance: www.thf-berlin.de/en/tours
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ein polizeigewahrsam besonderer art a special kind of police custody
DAS HAUSGEFÄNGNIS DES GEHEIMEN
STAATSPOLIZEIAMTS IN BERLIN 1933–1945
THE HOUSE PRISON OF THE SECRET STATE POLICE OFFICE IN BERLIN 1933–1945
Im Sommer 1933 richtete die Gestapo im neu gegründeten Geheimen Staatspolizeiamt ein eigenes Gefängnis ein. Es befand sich im Kellergeschoss im Südflügel des Gebäudes Prinz-Albrecht-Straße 8, das ursprünglich als Kunstgewerbeschule errichtet worden war. Ein großer Teil der Häftlinge im Hausgefängnis waren politisch Verfolgte, von deren Vernehmung sich die Gestapo besondere Erkenntnisse versprach. Unter ihnen waren zahlreiche Personen des deutschen Widerstands, aber auch ausländische Gegner des NS-Regimes. Während der Vernehmungen wurden viele Häftlinge gefoltert. Einige begingen Suizid. Schätzungen gehen davon aus, dass von 1933 bis 1945 mehrere Tausend Häftlinge im Hausgefängnis inhaftiert waren. Für die meisten Häftlinge stellte das Gefängnis nur eine, häufig erste Station eines langen Leidenswegs durch Haftanstalten und Konzentrationslager dar.
Topographie des Terrors
Topography of Terror
Niederkirchnerstraße 8, 10963 Berlin
www.topographie.de
Öffnungszeiten Opening hours
Mo–So 10:00–20:00 Mon–Sun 10am–8pm
Eintritt kostenfrei
Admission free
Führung
Sonderausstellung
für Gruppen auf Deutsch
60 Min/80 €, Bildungsinstitutionen kostenfrei
Guided Tour
Special Exhibition for groups in English
60 min/80 €, educational institutions free
28 TOPOGRAPHIE DES TERRORS
FÜHRUNG GUIDED TOUR
26.04.2023–12.11.2023
In the summer of 1933, the Gestapo set up its own prison in the newly established Secret State Police Office. It was located in the basement of the south wing of the building at PrinzAlbrecht-Strasse 8, which was originally built as a school of industrial arts and crafts. A large proportion of the inmates in the house prison were politically persecuted, and the Gestapo hoped to gain special insights from their interrogation. Among them were numerous people from the German resistance, but also foreign opponents of the Nazi regime. Many detainees were tortured during interrogation. Some committed suicide. It is estimated that from 1933 to 1945 several thousand detainees were imprisoned in the house prison. For most detainees, prison was only one, often the first stop on a long ordeal through detention centers and concentration camps.
Führung
Dauerausstellung & Geländerundgang
für Gruppen auf Deutsch
60 Min/80 €,
90 Min Kombi-Führung/112,50 €
Bildungsinstitutionen kostenfrei
Guided Tour
Permanent Exhibition & Side Tour for groups in English, French, Hebrew, Italian, Polish, Russian, Spanish & Swedish
60 min/80 €,
90 Min Combi-Tour/112,50 €
educational institutions free
Öffentliche Führung 60 Min
Dauerausstellung
auf Deutsch
Sa & So 14:00
Public Tour 60 min
Permanent Exhibition in English
Sat & Sun 3:30pm
enthüllt. berlin und unveiled. berlin and
Die Ausstellung »Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler« ist wieder vollständig geöffnet! Der Neuzugang, eine der Skulpturen »Schreitende Pferde«, die der Bildhauer Josef Thorak für die Neue Reichskanzlei Adolf Hitlers schuf, ist gereinigt, konserviert und standfest gemacht worden. Für alle Besucher*innen ist es nun möglich, das neue Exponat zu besichtigen und mehr über dessen spannende Geschichte zu erfahren. Zu sehen sind auch das 1898 bis 1901 errichtete Denkmalensemble der Siegesallee und der Kopf des ehemaligen Lenin-Denkmals. Politische Macht, Identifikation, Erinnern und Gedenken – Denkmäler erfüllen viele Funktionen. Sie werden errichtet – und verschwinden wieder. In der Ausstellung erzählen rund 100 Originaldenkmäler mit interaktiven Medien die Geschichte der Stadt: Vom Aufstieg und Niedergang politischer Systeme und dem oft schwierigen Umgang mit ihrem Erbe im öffentlichen Raum. The exhibition »Unveiled. Berlin and its Monuments« is fully open again! The new addition, one of the sculptures »Striding Horse« created by sculptor Josef Thorak for Adolf Hitler’s New Reich Chancellery, has been cleaned, conserved and made stable. It is now possible for all visitors to view the new exhibit and learn more about its exciting history. Also on display are the Siegesallee monument ensemble, built between 1898 and 1901, and the head of the former Lenin monument. Political power, identification, remembrance and commemoration – monuments fulfill many functions. They are erected – and disappear again. In the exhibition around 100 original monuments tell about the cities history using interactive media: about the rise and fall of political systems and the often difficult handling of their legacy in the public sphere.
Zitadelle Citadel
Am Juliusturm 64, 13599 Berlin www.zitadelle-berlin.de
Öffnungszeiten Opening hours
Fr–Mi 10:00–17:00 Fri–Wed 10am–5pm
Do 13:00–20:00 Thu 1pm–8pm
Eintritt 4,50 €, ermäßigt 2,50 €, Gruppen ab 10 Pers. p. P. 3,50 €, frei für Schulklassen
Admission 4,50 €, reduced 2,50 €,
Groups of more than 10 people pp 3,50 €, free for school groups
Führung
»Enthüllt« & »Zitadellenführung« für Gruppen auf Deutsch
60 Min/90 €, Schulklassen 75 €
90 Min Kombi-Führung/122,50 €, Schulklassen 107,50 €
Guided Tour
»Unveiled« & »Citadel Tour« for groups in English
60 min/90 €, school groups 75 €
90 Min Combi-Tour/122,50 €, school groups 107,50 €
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ZITADELLE FÜHRUNG GUIDED TOUR
seine denkmäler and its monuments
Öffentliche Führung 60 Min
»Zitadellenführung«
auf Deutsch Sa & So 14:00
4,50 € p. P. zzgl. Eintritt
Teilnehmer*innenzahl begrenzt
Public Tour 60 min
»Citadel Tour«
in English every 1st sun of the month 2pm
4,50 € pp. plus admission
Limited number of participants
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MUSEEN UND GEDENKSTÄTTEN
COVER: Daniel Boyd, Untitled (FOVWMYLTTL), 2022 (Ausschnitt) Öl, Acryl, Holzkohle, Pastell und Archivkleber auf Leinen, 91 x 71 cm © Courtesy: der Künstler und Roslyn Oxley9 Gallery, Sydney, Foto: David Suyasa; EDITORIAL: Daniel Boyd, Untitled (FJB), 2019, Gemälde, Archivkleber und Siebdruck auf Polyester, 41 x 31 cm © der Künstler und STATION, Melbourne; INHALT: S. 4-5 o Julius von Bismarck, Landscape Painting (Desert), 2015, video still, Courtesy Julius von Bismarck; alexander levy, Berlin, and Sies + Höke, Düsseldorf, © Julius von Bismarck, VG Bild-Kunst, Bonn 2023; S. 5 u l Julius von Bismarck, I like the flowers (Strelitzia Nicolai), 2017, Courtesy Julius von Bismarck; alexander levy, Berlin, and Sies + Höke, Düsseldorf, © Julius von Bismarck, VG Bild-Kunst, Bonn 2023; S. 5 u r Julius von Bismarck, Landscape Painting (Desert), 2015, video still, Courtesy Julius von Bismarck; alexander levy, Berlin, and Sies + Höke, Düsseldorf, © Julius von Bismarck, VG Bild-Kunst, Bonn 2023; S. 6-7 Urban Tech Republic © Tegel Projekt GmbH; S. 9 Fritz Bleyl, Augustusbrücke mit Frauenkirche, 1905, Kohle auf blauem Papier, Brücke-Museum, © Berlin/Solingen; S. 10-11 SDTB / Foto: Hattendorf; S. 12-13 Französische Kriegsgefangene bei der Essensausgabe im Lager Lichterfelde, 15. November 1940. © Archiv des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Genf; S. 15 Daniel Boyd, Untitled (FOVWMYLTTL), 2022 (Ausschnitt) Öl, Acryl, Holzkohle, Pastell und Archivkleber auf Leinen, 91 x 71 cm © Courtesy: der Künstler und Roslyn Oxley9 Gallery, Sydney, Foto: David Suyasa; S. 16-17 Installation: zehn fotografische Abzüge, eine Tapete, Gedichte und Texte, Recherchematerial, VR-Installation, Fotografie / Installationsgröße variabel © Courtesy: Die Künstlerin und Zilberman, Istanbul/Berlin;S. 19 o Martin Wong, Did I Ever Have a Chance, 1999 Acrylic on canvas, 154,9 x 1 21,9 cm, Courtesy of the Martin Wong Foundation and P.P.O.W Gallery, New York © Martin Wong Foundation, S. 19 u Martin Wong, Tell My Troubles to the Eight Ball (Eureka), 1978—81, Acrylic on canvas, 121,9 x 121,9 cm, Courtesy of the Martin Wong Foundation and P.P.O.W, New York © Martin Wong Foundation; S. 20 Karen Lamassonne, Sueño húm edo III, (Wet Dream III), 1987 Photography with crayon, 28 x 36 cm © Karen Lamassonne; S. 21 Fridge Peripheries, 2022 Silver gelatin fiber print, 20 x 25 cm © Win McCarthy; S. 22 Ständige Ausstellung – Spiegelsaal Fernsehen | Foto: Marian Stefanowski / Deutsche Kinemathek; S. 24 Tempelhof Projekt GmbH, Foto: Claudius Pflug; S. 27 Tempelhof Projekt GmbH/ Fotograf: Christoph Petras; S. 29. Foto: Norbert Leonard / Stiftung Topographie des Terrors; S. 30-31 Zitadelle Spandau © Foto: Jakob Mix, Zuschnitt
BILDUNGS- UND VERMITTLUNGSANGEBOTE IN
BERLINER
MUSEUMSDIENST DER
KULTURPROJEKTE BERLIN GMBH
KLOSTERSTR. 68, 10179 BERLIN
TEL +49 (0) 30 247 49-888
MUSEUMSTIP@KULTURPROJEKTE.BERLIN
redaktion LARS HECKER, ANDRÉ KASPROWICZ
PAOLO STOLPMANN
lektorat LUISE BRECHENMACHER
grafik LENA-F. NAERGER
druck MÖLLER PRO MEDIA, BERLIN
Gedruckt auf 100% Recycling und FSC®-zertifiziert Papier. Ausgezeichnet mit dem blauen Engel
programmstand 09.03.2023
ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN
ALLE DATEN SIND NACH BESTER KENNTNIS
ZUSAMMENGESTELLT UND OHNE GEWÄHR.
COVER: Daniel Boyd, Untitled (FOVWMYLTTL), 2022 (Detail),
Öl, Acryl, Holzkohle, Pastell und Archivkleber auf Leinen, 91 x 71 cm
© Courtesy: der Künstler und Roslyn Oxley9 Gallery, Sydney, Fot o: David Suyasa. Siehe S. 15 für das gesamte Kunstwerk, see p. 15 for the comple te artwork.