© Bulle Bäckerei
SAUERTEIG
BULLE BÄCKEREI
Zeit und Nähe als Konzept Düsseldorf, Birkenstraße 55. Hier im hippen Stadtteil Flingern betreibt Michael Gauert seine Bulle Bäckerei. Den Fokus legt er auf Sauerteige, null Kompromisse bei der Mehlqualität und eine große Nähe zum Kunden.
+
Von Helga Baumfalk
Die Bulle Bäckerei ist eine Backstube mit Verkaufsraum und einem Tresen auf nicht mehr als 80 qm. Für Sozialräume fehlte der Platz, darum mietet Michael Gauert eine Wohnung im Stockwerk darüber. Seine Bäckerei ist ein Nachbarschaftsversorger, sagt er. Ein Konzept, das während Corona kräftig zulegen konnte. Auch beim Bulle Bäcker lag der Umsatz in den Lockdownphasen im Plus. „Die Leute konnten ja kein Geld ausgeben, als Ausgleich haben sie gutes Brot gekauft.“ Der Firmenchef berichtet von langen Warteschlangen, ausverkauften Regalen, aber genauso von manchem genervten Kunden. Bulle bedeutet Brötchen auf Schwedisch. Bäckerei Gauert, nein den eigenen Namen wollte er nicht verwenden, schließlich ist die Bäckerei eine Teamleistung. Und Bulle klingt einfach gut. „Ob Namen funktionieren, erkennt man, wenn Kinder sie aussprechen können. ‚Ich möchte zum Bulle Bäcker‘, höre ich die Kleinen häufig zu ihren Eltern sagen.“
Vom Hinkel zur eigenen Bäckerei Michael Gauert kommt aus dem Hause Josef Hinkel. Dort hat er seine Ausbildung absolviert und früh, schon mit 19 Jahren, war er fertig mit der Meisterschule. Es folgten Stationen in Lanzarote, bei Bastian‘s in Köln und in einem Hotel auf Ibiza,
www.brotundbackwaren.de 01/2022
© f2m
22
„Brot in Plastikbeutel zu verpacken ist für mich ein Graus.“
Michael Gauert , Bulle Bäckerei
bis er schließlich zurückkehrte zum Hinkel nach Düsseldorf. Nur eine Wintersaison wollte er bleiben, knapp zehn Jahre sind es geworden. Er war die rechte Hand vom Chef und der Lenker fürs tägliche Geschäft. Die gute Verbindung zu Josef Hinkel ist geblieben. Sie telefonieren häufig. „Chef“ sagt Gauert heute noch zu ihm.