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Buon Appetito
Unsere kulinarische Alpe-Adria-Rundreise: Diesmal waren unsere kritischen Gaumen in Venedig, Poreč, Klagenfurt und Wien unterwegs.
TESTGAUMEN H. & M. GRÖTSCHNIG FOTOS GRÖMEDIA, KK
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Schnappschüsse aus dem Ossiacher Hof: feine Feinkost, der Wirt mit dem Hut, Igor Ogris, und Küchenchef Stefan Petutschnig
Kärnten Vorzeige-Alpe-Adriate
Hier ist (fast) alles Alpe-Adria: Man betritt dieses lässige Innenhoflokal im Zentrum Klagenfurts (einen Steinwurf von den City-Arkaden entfernt) durch den gut gefüllten Feinkostladen. Weine, Trüffelprodukte, Marmeladen, Schnäpse, bäuerliche Köstlichkeiten, vorwiegend aus Kärnten, Slowenien und Friaul. Wirt Igor Ogris ist Kärntner Slowene, der Ex-Fußballer hat sich auch als Organisator des Alpe-Adria-Marktes am SAK-Fußballplatz einen Namen gemacht. Hier im Ossiacher Hof ist alles komprimiert – zudem gibt’s regelmäßig Veranstaltungen mit Produzenten, die zum Verkosten und/oder Kochen kommen. Kulinarischer Fixpunkt sind die beiden Stefan Petutschnig-Tage. Der ehemalige Haubenkoch – früher im Bistro 151 in Seenähe und im Lakeside in Reifnitz – kocht hier mittwochs und donnerstags ganztags auf. Man nimmt entweder das Viergangmenü oder wählt einzeln aus der Karte. Die Bärlauchsuppe mit Sesamstangerl ist sensationell aromatisch und trotz ordentlichem Rahmeinsatz schön leicht. Ebenso leicht und fluffig die Topfennockerl auf Blattspinat – dieses Gericht begeistert Vegetarier, für uns dürfte es vielleicht etwas würziger sein. Super die Spaghettini in leichter Zitronensauce mit klein gehacktem Gemüse und rohem Saibling – ein italophiler Genuss. Kräftiger das geschmorte Kalbsschulterscherzel mit Püree und violetten Kartoffelchips – das Fleisch schön zart, die Soße intensiv. Ein Petutschnig-Klassiker ist die Crème Brulée im Glaserl – man könnte drin versinken, aber Obacht: Kalorienbombe. Freitags und samstags gibt’s Jausen mit richtig guten bäuerlichen Produkten, kürzlich erlebten wir die Kochkunst vom Bauernhof Butul aus der Gegend von Koper, mit Fritaja (leider etwas beherzt befeuert) und einem schön deftigen Baccala-TomatenPolenta-Gericht. Igor, der kommunikative Mann mit dem Hut, serviert interessante Weine glasweise, von der ProseccoAlternative Lavazante bis zum dichtwürzigen Merlot von Sancin aus Triest. Weiterer Pluspunkt: der lauschige Innenhofgastgarten.
Zommstehn im Ossiacher Hof,
Klagenfurt, Wiener Gasse 10, T (+43 664) 11 16 555, So., Mo., Di. zu. Stefan Petutschnigs Küche gibt’s Mi. & Do. Preise: Suppe 6,50, Hauptspeisen ab 15,90, 4-GangMenü 43 €, Glas Wein ab ca. 4 € Küche: **** Getränke: ***(*) Ambiente: ****
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Venetien
Venedig, innovativ
Auf der immerwährenden Suche nach Neuem in Venedig sind wir via Gambero Rosso auf dieses überraschend designte Ristorante unweit von Rialto gestoßen. Das moderne Ambiente mit Ziegelwänden, viel Luftigkeit und offener Schauküche ist einladend, die Karte verspricht innovative Kulinarik. Man kann vorweg zwischen diversen Cichetti (Häppchen) wählen, weiters gibt’s nicht alltägliche Gerichte sowie Hamburger und Club Sandwiches. Die Cichetti – Octopus in Bohnencreme, Thunfischtatar und Baccalà mantecato mit Steinpilz und Amaretto (!) – klingen nicht nur gut, sie schmecken auch so. Wunderbar mürber Octopus, herrlich cremiges Stockfischmus – ja, der Start gelingt überzeugend. Auch die hausgemachten Tagliolini aglio, olio e peperoncino e seppie in nero, also die Tintenfischnudeln in der Tinte, sind ausgezeichnet – wir notieren: Weltklasse. Nicht so weltklassig dann der Aal mit Püree von violetten Kartoffeln und Gemüsen – der Aal ist zu konsistent und das Gemüse allzu knackig, da werden wir nächstens doch lieber das Fritto misto probieren, das vom Nachbartisch sah köstlich aus. Apropos köstlich: Selten so ein feines, leicht cremiges Tiramisu gegessen wie hier. Die Auswahl der offenen Weine ist top, der Service flott.
Casa Cappelari. Venezia, Calle Larga Della Donzella, San Polo 806, T (+39 041) 45 87 078, casacapellariristorante.it, Mo. zu. Preise: Cichetti ab 3, Antipasto & Pasta ab 12, Secondi 18 - 28 €, Desserts 3 - 10 € Glas Wein ab ca. 4 € Küche: **** Keller: ****(*) Ambiente: ****
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Kroatien
Poreč aus Möwensicht
Was für eine Aussicht. Von der obersten Terrasse dieses fünfeckigen Turms liegt einem Poreč aus Möwensicht förmlich zu Füßen. Bei zu viel Wind gibt’s auch jede Menge geschützten Platz im Inneren des 1447 erbauten Turms am Eingang des Decamanus, der wichtigsten Fußgängerzonenmeile des Urlaubsortes. Und im und am Turm kann man auch sehr gut essen. Spezialität wäre das 250 Gramm-Steak vom Wagyu-Beef, das kostet aber doch einen Kuna-Tausender, etwa 133 Euro. Wir gehen es etwas günstiger an, starten mit vorzüglichem Pršut, dem luftgetrockneten Schinken sowie fein würzigem Beef Tatar – natürlich gehackt, nicht faschiert. Das Brot dazu ist herrlich saftig. Der 48 Stunden geschmorten Lammkeule fällt das Fleisch fast von selbst vom Knochen, sie wird mit schwarzen Linsen serviert. Klassisch und guter Durchschnitt der Seeteufel mit GemüseJulienne, ausgezeichnet die hausgemachten Gnocchi mit Scampi und Spinat. Hübsch anzusehen – und köstlich – der große KaramellKeks auf Kokoscreme. Wer Lust auf Hummer verspürt, ist mit 830 Kuna pro Kilo (ca. 110 €) dabei, innovativ klingt Seeigel auf Blumenkohlschaum mit Seeigelkaviar, interessant das Bourguignon von Feldschnecken. Sehr interessante Weinauswahl, kompetenter Service.
Restoran Peterokutna Kula. 52440 Poreč, Ulca Decamanus 1, T (+385 52) 451 378, kein Ruhetag, www.kula-porec.com.hr. Preise: Suppen ab ca. 6 € (45 Kuna), Vorspeisen 9 – 19 €, Hauptspeisen 16 – 133 €, Desserts ab ca 5,50 € Essen: **** Trinken: ****(*) Ambiente: *****
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Wien
Klassischer Italiener
Im Internet lesen wir: Wiens beliebteste Pizzeria. Nun, das klingt – sofern man Lust auf Pizza hat – schon mal gut. Und wirklich: Die Napoli aus dem Holzofen ist dann so was von gut, da passt wirklich alles. Der Teig knusprig und an den Rändern luftig, köstlicher, perfekt dosierter Belag. Aber das Lokal des bekannten Gastronomen Luigi Barbaro ist mehr als eine Pizzeria - es ist ein klassischer Italiener mit hohem Qualitätsanspruch. Das beginnt beim superfeinen Weißbrot, manifestiert sich auch in der klassischen klaren Gemüsesuppe oder in einer vorzüglich dicht-würzigen Bohnensuppe. Das Radicchio Risotto ist klassisch und in richtiger Konsistenz, geschmacklich mit schönen Zartbittertönen. Nur dem Baccalà mantecato, dem Stockfischmus, können wir maximal eine 3 – 4 geben, das ist zu kompakt und ähnelt geschmacklich mehr einem Kräuteraufstrich. Dafür passt die Sarde in Saor bestens und die hausgemachten Gnocchi mit Trüffel sind hocharomatisch, fast zum Niederknien. Superlight gibt sich das Tiramisu, der Sgroppino schmeckt wie in Venedig. Auch den offenen Weinen kann man vertrauen. Das Lokal im Palais Esterhazy (die Wallnerstraße liegt zwischen dem Graben und dem Michaelerplatz) hat auch einen großen überdachten Gastgarten.
Regina Margherita.1010 Wien, Wallnerstraße 4, T (+43 1) 53 30 812, kein Ruhetag, www. barbaro.at, Preise: Pizza ab 10,90, Suppe ab 6,50, Vorspeise ab 7, Hauptspeisen 14,90 – 31 €, Glas Wein ab 5,50 € Küche: **** Keller: **** Ambiente: ***(*)