Die Oberösterreicherin Dezember/Jänner 2021/2022

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Die Künstlerin beschäftigt sich bei ihren CUTOUTS nicht nur mit der Weiblichkeit und Fruchtbarkeit, sondern gleichzeitig auch mit dem Verlust der Artenvielfalt.

VOM FLIEGEN UND SCHNEIDEN Die Kärntner Video- und Textilkünstlerin Ina Loitzl stellt bis 20. März 2022 ihre aktuellen Arbeiten unter dem Titel „Vom Fliegen und Schneiden“ im Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels aus. Text: Linnéa Harringer

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urch die Kombination unterschiedlicher Techniken entstehen beeindruckende Objekte und Installationen, mit denen Ina Loitzl die BetrachterInnen zum Erkennen der eigenen Stärken und Schwächen anregt. Im Museum Angerlehner zeigt sie tragische Figuren aus der griechischen Mythologie und beschäftigt sich in ihrer Serie CUTOUTS mit dem Körper der Frau, dessen natürlichen Eigenschaften und dem Begriff der Weiblichkeit. Wir haben mit der in Wien lebenden Künstlerin über ihren Zugang zur Weiblichkeit und ihre künstlerische Arbeit gesprochen.

Fotos: Pia Sternbauer, Arnold Pöschl

OBERÖSTERREICHERIN: Frau Loitzl, was erwartet die BesucherInnen in Ihrer aktuellen Ausstellung? Ina Loitzl: Die Technik, die sich durch beide Teile der Ausstellung zieht, ist der Scherenschnitt. Ich sage CUTOUT dazu, weil es eigentlich keine Schere ist, sondern ein Schneidmesser mit vielen Klingen. Die Ausstellung ist in zwei Bereiche aufgeteilt, im blauen Raum geht es um Ikarus‘ Absturz, den Generationenkonflikt zwischen Vater und Sohn, die Metamorphose von Ovid und die Geschichte des Scheiterns. In der Politik haben wir ja gerade viele Abstürze, das passt perfekt (lacht). Im zweiten Teil, dem 230

roten Raum, geht es um feministische Themen, wie den weiblichen Körper, wie man als Frau damit umgeht und


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