lie:zeit Ausgabe 100

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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Die Corona-Pandemie ist wieder zurück, nachdem wir in den letzten Monaten einigermassen Ruhe vor dem Virus hatten. Der sorglose Umgang mit der gefährlichen Ansteckungskrankheit über die Sommermonate liess viele glauben, die Pandemie sei überstanden und es könne nicht mehr viel passieren. Hinzu kamen teils falsche Signale von Regierungen und Medien und auch die kältere Jahreszeit hat zur heutigen Situation geführt. Denn es gibt wohl kaum jemanden, der keine Meinung zum Thema Coronavirus und den Massnahmen der Regierung hat. Doch während die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie von den einen als notwendig empfunden werden, sehen andere in ihnen ihre Grundrechte gefährdet. Immer öfter kommt es bei Meinungsäusserungen zu Anfeindungen und Beschimpfungen. Die lie:zeit hat vor diesem Hintergrund den liechtensteinischen Parteien die Monatsfrage gestellt: «Was

würden Sie vorschlagen, um die zu befürchtende Spaltung der Gesellschaft zwischen Impfwilligen und Impfverweigerern zu schliessen.» (Die Antworten finden Sie auf den Seiten 22 und 23). Ärztekammerpräsidentin Ruth Kranz sieht erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wirklich Licht am Ende des Tunnels. Der Grund dafür, ist, dass es mittlerweile erwiesen ist, dass die mRNA-Impfung tatsächlich einen wirksamen Schutz bietet. Die Monatszeitschrift lie:zeit / bau:zeit kann ein Jubiläum feiern: Sie halten die 100. Ausgabe jetzt in Ihren Händen. Die Zeitschrift erschien erstmals im Frühjahr 2009 als sport:zeit (vier Mal im Jahr), ab Februar 2011 nur lie:zeit und bau:zeit in Form von Einzelzeitungen und ab Februar 2013 als lie:zeit / bau:zeit in der Kombination. Wir feiern dieses Jubiläum mit Ihnen. Wer beim Spezial-Wettbewerb mitmacht, kann Preise im Gesamtwert von 1000 Franken gewinnen. (Seite 6) Wir stellen heute in der Rubrik polit:zeit einem breiten Publikum den Fraktionssprecher der Freien Liste (FL), den Landtagsabgeordneten Patrick Risch, vor. Er spricht über seine Partei, deren Ziele und Forderungen, aber auch über den parteiinternen Konflikt und dessen Aufarbeitung. (Seiten 20 und 21).

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Die Zeitschrift erschien erstmals im Frühling 2009 als Sport:zeit, damals vier Mal pro Jahr, ab Februar 2011 als lie:zeit und bau:zeit als Einzelzeitungen und ab Februar 2013 als lie:zeit/bau:zeit in der Kombination. Damals hiess es im Editorial: «Sie werden wahrscheinlich erstaunt sein, eine Zeitschrift von beiden Seiten her lesen zu können. Wir haben uns entschlossen inskünftig die lie:zeit und die bau:zeit in einer Kombination (aus 2 mach 1) als Monatszeitschrift herauszugeben.» Diese in der Zeitungsbranche nicht unbekannte Art der Edition ist von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, nach anfänglicher Eingewöhnungszeit voll akzeptiert worden. Dafür bedanken wir uns bei Ihnen herzlichst. Wir danken aber auch den Inserenten, ohne deren Anzeigenschaltungen die Herausgabe der Zeitschrift nicht möglich wäre. Wir werden uns auch in Zukunft bemühen, der grossen Leserschaft, die Zeitschriftergeht unter anderem postverteilt an alle Liechtensteiner Haushaltungen und Postfächer, das vielfältige Leben in Liechtenstein und in der unmittelbaren Region näherzubringen und umstrittene Themen durchaus kritisch zu durchleuchten. Senden Sie die Antwort an gewinnspiel@lie-zeit.li | Einsendeschluss ist der 15. November 2021. | Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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AUS DEM INHALT «Standort Eschen hat sich als Erfolgsmodell erwiesen»

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Schulterschluss für Liechtensteins Mobilitätszukunft

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Klimawandel zuoberst auf der politischen Agenda der FL

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Fragen an …

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«1. impfen, 2. impfen und 3. impfen»

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Zahltag bei Evelyne Nutt, vonEv- Strick & So

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Von der Jugend profitieren lernen

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«Beim Umweltschutz müsste sich mehr bewegen»

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FC Vaduz etabliert sich im Spitzenfeld

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USV will letztjähriges Resultat toppen

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Der FC Balzers in einer harten Saison

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«Meine Leser sehen ihre Heimat mit anderen Augen»

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«Ein Genuss für alle Sinne»

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Standort Eschen als Erfolgsmodell Mehr als 100 Personen wohnten dem traditionellen Unternehmerapéro der Gemeinde Eschen bei, der sich der Frage widmete, «wie wir morgen und übermorgen leben und arbeiten». Aber auch die Rückschau kam nicht zu kurz. Das Fazit fiel in allen Bereichen überraschend optimistisch aus. ab Seite 8

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Covid-19: Licht am Ende des Tunnels Die Ärztekammerpräsidentin Dr. Ruth Kranz sieht erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wirklich Licht am Ende des Tunnels. Der Grund dafür, ist, dass es mittlerweile erwiesen ist, dass die mRNA-Impfung tatsächlich einen wirksamen Schutz bietet. Einen Beitrag leistet auch die 3G-Regel. Seite 24

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Von der Jugend profitieren lernen

Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Heribert Beck | Beiträge/Interviewpartner/Innen: Cornelius Goop, Patrick Risch, Ruth Kranz, Brigitte Hasler, Evelyne Nutt, Lorena Lampert, Christoph Kindle, Vito Troisio, Christoph Arpagaus | Parteien: FBP, VU, FL, DU, DpL | Satz/Lithos: Joanne Rohner | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: Paul Trummer, Oliver Hartmann, Daniel Schwendener, Jürgen Posch, Vera Oehri-Kindle, Adobe Stock, ZVG | Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Brigitte Hasler | Erscheinung: Samstag, 6. November 2021 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins und an die Postfächer im Bezirk Werdenberg. Zeitschrift erreicht ca. 50’000 Leserinnen und Leser (Umfang 80 Seiten) | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.

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Nächste lie:zeit: 4. Dezember 2021

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Politik für Jugendliche sowie junge Erwachsene betreiben und dabei parteipolitisch neutral bleiben – in Liechtenstein keine ganz einfache Angelegenheit, aber genau das Ziel, dem sich Kevin Scherrer verschrieben hat. ab Seite 28

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Was fehlt ist ein richtiger Bestseller Die Burgen im Rheintal haben Doris Röckles Neugier für die Geschichte ihrer Heimat geweckt, ein achselzuckender Vorschlag ihres Mannes hat sie zum Schreiben animiert. Das Ergebnis sind mittlerweile vier erfolgreiche Romane und ein Krimi, die alle im Mittelalter der Region spielen. Was jetzt noch fehle, sei ein richtiger Bestseller. ab Seite 38


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WIRTSCHAFTSPARK ESCHEN

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«Standort Eschen hat sich als Erfolgsmodell erwiesen» Der traditionelle Unternehmerapéro der Gemeinde Eschen-Nendeln widmete sich der Frage, «wie wir morgen und übermorgen leben und arbeiten». Zukunftstrends, Einschätzungen und Prognosen waren der Inhalt der Vorträge. Aber auch der Rückblick kam nicht zu kurz. Das Fazit fiel in allen Bereichen überraschend optimistisch aus. Text: Heribert Beck


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Trotz unserer Beteiligung an den Unterstützungsmassnahmen für die Wirtschaft in Höhe von 1,4 Millionen Franken konnten wir die Reserven im Jahr 2020 leicht ausbauen. Für 2021 sieht die Ertragslage ebenfalls positiv aus.

Tino Quaderer, Gemeindevorsteher

Der vorletzte Eschner Unternehmerapéro fand im Februar 2020 statt und widmete sich dem Thema «Verkehrslösungen». «Seither hat sich die Welt bekanntlich unglaublich stark verändert», sagte Gemeindevorsteher Tino Quaderer. Dass sich trotz anhaltender Pandemielage 120 in Eschen und Nendeln ansässige Unternehmerinnen und Unternehmer zur Neuauflage des Apéros im neuen «Esswerk» im Essanepark zusammengefunden haben, freute den Gastgeber sehr. «Das liegt sicher aber auch an der Möglichkeit, sich schon vor der Eröffnung einen Eindruck vom neuen Restaurant machen zu können, wofür ich Inhaber Albert Ospelt und seinem Team herzlich danke.»

Von links: Peter Beck, Karin Frick, Katja Gey und Tino Quaderer.

Mehr Einwohner, mehr Betriebe, höhere Reserven Vorsteher Tino Quaderer ging in seinem Begrüssungsreferat darauf ein, wie Eschen-Nendeln und seine Unternehmen sich in der Corona-Krise geschlagen haben. Seine Bilanz lautete gleich zu Beginn: «Wir sind besser durchgekommen, als wir es im Frühjahr 2020 befürchtet haben.» Die Gemeinde konnte im vergangenen Jahr den landesweit zweitgrössten Netto-Bevölkerungszuwachs verzeichnen. 58 Personen lebten zum Jahresende mehr in Eschen und Nendeln als im Dezember 2019. Bei der Beschäftigtenzahl sei zwar ein moderater Rückgang zu verzeichnen gewesen, gleichzeitig sei die Zahl der Betriebsstätten aber auch um 7 Prozent gestiegen. «Und auch die öffentlichen Finanzen, über die ich mir zeitweilig durchaus Gedanken gemacht habe, haben die Pandemie bisher gut überstanden. Trotz unserer Beteiligung an den Unterstützungsmassnahmen für die Wirtschaft in Höhe von 1,4 Millionen Franken konnten wir die Reserven leicht ausbauen. Für 2021 sieht die Ertragslage ebenfalls positiv aus.» Gleichzeitig habe die Pandemie der Digitalisierung in Eschen-Nendlen einen Schub verliehen. «Unter

Druck ist es uns gelungen, viele Prozesse einfacher zu gestalten», sagte Tino Quaderer. Nach dem Schock im März 2020 habe aber in vielen Bereichen auch bald wieder die Normalität Einzug gehalten. «Der Verkehr hat schnell wieder die Zahlen von vor dem Ausbruch der Pandemie erreicht. Die Arbeitswelt verändert sich also wohl doch nicht so schnell, wie es manchmal postuliert wird. Auf jeden Fall hat sich der Standort Eschen-Nendeln aber trotz aller Herausforderungen als Erfolgsmodell erwiesen.»

Auch das Land hat sich gut geschlagen Aus Perspektive des Landes beleuchtete Katja Gey, die Leiterin des Amts für Volkswirtschaft (AVW), die Folgen der Pandemie und ihre möglichen Auswirkungen. Bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen hob sie vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen Staat und Gemeinden sowie die kurzen Reaktionszeiten als Erfolgsgaranten hervor. So hätten die meisten Branchen und Unternehmen die Verluste des ersten Halbjahres 2020 im Vergleichszeitraum 2021 bereits wieder fast wettgemacht. «Auch alle für uns wesentlichen Indikatoren deuten auf eine weitere Erholung hin. Gleichzeitig gibt es mit Tourismus, Gastronomie, Eventorganisatoren und Zulieferern aber auch Branchen, die weiterhin unter grossen Unsicherheiten leiden. Dort wird es wohl eher zu einer neuen Realität als zu einer Rückkehr zur Normalität kommen. Gesamthaft sind wir als Land aber gut durch die Krise gekommen», sagte Katja Gey, die es als richtig und wichtig erachtet, dass Landtag und Regierung die Unterstützungsmassnahmen bis Ende des Jahres verlängert haben. Selbst wenn weiterhin Lieferengpässe und Rohstoffknappheit drohen, ist die AVW-Leiterin daher für die Zukunft optimistisch. Dazu trägt auch bei, dass ihr Amt bisher keine einzige Insolvenz in Liechtenstein registrieren musste, die rein auf Corona


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zurückzuführen ist. Herausforderungen wie Fachkräftemangel, beschleunigte Digitalisierung, Sozialversicherungsfragen, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Klimawandel gelte es aber auch weiterhin besondere Aufmerksamkeit zu widmen.

«Das Lokale wird wichtiger» Das Schlussreferat gehörte Karin Frick, Leiterin Research und Geschäftsleitungsmitglied beim Gottlieb Duttweiler Institut. Die Wissenschaftlerin verwies zunächst darauf, dass niemand sicher voraussagen könne, was die Zukunft bringe. «Heute verfügen wir aber über so viele Daten wie nie zuvor. Die Kunst ist nun, sie richtig zu verbinden, um sinnvolle Aussagen treffen zu können.» Was sich auf jeden Fall abzeichne seien unter anderem Widersprüche. «Das Lokale wird wichtiger werden, während wir gleichzeitig in einer globalisierten Welt leben.» Eine Rolle spiele auch die Verunsicherung, welche die Pandemie ausgelöst haben. «Das fängt schon beim Begrüssen an, bei dem niemand so recht weiss, ober er seinem Gegenüber nun die Hand schütteln soll oder nicht.» Um zu investieren und damit die Wirtschaft als Ganzes am Laufen zu halten, müsse man aber an die Zukunft glauben.

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Was Corona sicher gezeigt habe, sei, dass die Entkopplung des Arbeitsorts vom Büro funktioniere. Dies führe zu einer neuen Multilokalität. «So stellt sich auch in Bezug auf den Fachkräftemangel die Frage, ob Arbeitnehmer wirklich in Liechtenstein wohnen müssen. Denn sehr, sehr vieles lässt sich mit der richtigen Software bereits von zu Hause oder wo auch immer aus erledigen», sagte Karin Frick. Die Digitalisierung werde ohnehin noch schneller voranschreiten, virtuelle Sitzungen vielleicht bald mit Hologrammen geführt, und die Firmen hätten weniger Fixkosten. Auch eingekauft werde immer mehr von der Couch aus, was schon zur Folge habe, dass grosse Shoppingcenter in den USA nun als Amazon-Auslieferungscenter dienten.

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Vertrauen entsteht im Kleinen «In unserem Leben gibt es definitiv eine Verschiebung in Richtung zu Hause», sagte Karin Frick. Dass das soziale Leben, wie man es vor dem Ausbruch der Pandemie kannte, zu Ende ist, glaubt die Zukunftsforscherin jedoch nicht. «Gerade Liechtenstein hat dabei entscheidende Vorteile. Denn Vertrauen und damit Stabilität entstehen im Kleinen. Das wird ebenfalls wieder zu einer Besinnung auf das Lokale führen und zur Bereitschaft, trotz globaler Unsicherheiten lokal zu investieren.» Auch die starke Technologisierung von Liechtensteins Wirtschaft erweise sich als Vorteil und könne noch weiter von der weltweiten Situation profitieren. «Denn wir müssen beispielsweise unweigerlich neue Arten und Weisen finden, wie wir uns ernähren, ohne Böden zu zerstören. Dazu ist Technologie gefragt. Es zeigt sich also einmal mehr, dass Herausforderungen wirkungsvolle Innovationstreiber sind.»

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In Eschen zuhause, regional und international unterwegs ARGUS ist der grösste Sicherheitsdienstleister Liechtensteins und bekannt für seine Wachleute sowie für die rund um die Uhr besetzte Einsatz- und Alarmzentrale. Weniger bekannt, aber nicht minder erfolgreich, sind die ARGUS Remote-Services, insbesondere die Kältefernüberwachung.

Die ARGUS Geschäftsleitung mit Inhaber Wolfgang Marxer. Von links: Michael Schneider, Stefan Gloor, Wolfgang Marxer, Sabine Walser, Daniel Banzer

Das 1968 gegründete Familienunternehmen ist durch umsichtige Unternehmenspolitik kontinuierlich zum führenden Anbieter von Sicherheitslösungen in Liechtenstein und der Schweiz gewachsen. Heute ist ARGUS auch etablierter Anbieter von Remote Services im Bereich Kältefernüberwachung, technischen Helpdesks und Telefonservice. «Gesamthaft beschäftigt ARGUS 150 Mitarbeitende von Sicherheitspersonal über technisch

versierte Dispatcher bis hin zu Mitarbeitenden mit vielseitiger Sprachkompetenz – die Aufgabengebiete sind sehr breit gefächert und anspruchsvoll», sagt Geschäftsführer Stefan Gloor. Seit 2020 führt er das Unternehmen gemeinsam mit seinem Geschäftsleitungsteam. Sicherheit im Fokus, digitale Services im Vormarsch «Das Geschäft von ARGUS kann in zwei Sparten aufgeteilt

werden. Einerseits sind dies die klassischen, historisch gewachsenen Sicherheitsdienstleistungen in Liechtenstein und der angrenzenden Schweiz, bestehend aus Alarmzentrale und -intervention, Revierdienst, Werkschutz und Veranstaltungsdienst», sagt Stefan Gloor. «Andererseits konnten wir mit Remote Services, das sind digitale Dienstleistungen, die aus unserer Alarmzentrale international erbracht werden, Kunden in der gesamten

DACH-Region gewinnen», sagt Gloor weiter. «Sicherheit ist unsere Tradition» Die ARGUS Sicherheitsdienstleistungen umfassen die Überwachung von Alarm- und Videoanlagen durch geschultes Personal und Kontrollen vor Ort im Rahmen der Objektbewachung. Bei Alarmen ist Hilfe schnell zur Stelle, da ARGUS umgehend einen Alarmeinsatz organisiert oder weitere


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Die Mitarbeitenden der ARGUS 24-Stunden-Alarmzentrale bearbeiten durchschnittlich 3500 Alarme täglich.

Massnahmen für die Kunden einleitet. «Zu unseren Kunden zählen sowohl Privathaushalte als auch Unternehmen. Die beste Kundenbetreuung ist unser Ziel», sagt Sabine Walser, Mitglied der Geschäftsleitung. Auch für Events unterschiedlicher Grössen konzipieren die ARGUS-Spezialisten das richtige Sicherheitskonzept. Menschen, die alleine Leben, können sich zudem mit dem Hausnotruf sicher fühlen. Über einen Notrufknopf, der am Arm oder integriert in einer Uhr getragen wird, ist Hilfe in der Not jederzeit zur Stelle. Kühlsysteme stets im Blick «Wenn man sich die vielen tiefgekühlten Lebensmittel in einem Supermarkt vorstellt, hat man schnell einen Eindruck darüber, welcher Schaden durch einen Ausfall des Kühlsystems entsteht», sagt Sabine Walser. Solchen Schäden wird mit Temperatur-Monitoring vorgebeugt. «Die ARGUS Technik-Dispatcher überwachen Kälteanlagen und bearbeiten Störungsmeldungen. Sie können die Anlagen auch remote, also aus der Distanz, steuern. Dadurch werden nicht nur unnötige Technikereinsätze vor Ort vermieden, sondern es wird auch hohen Warenschäden vorgebeugt.» Im DACH-Raum nutzen bereits rund 3500 Supermärkte

diesen ARGUS Service. Auch Unternehmen im Pharma- und Gesundheitssektor sowie Unternehmen mit anderen, temperatursensiblen Arbeitsbereichen zählen auf die ARGUS-Kältefernüberwachung. Komfort und Unterstützung aus der Distanz Das Remote-Service-Angebot von ARGUS bietet weitere Dienstleistungen für unterschiedlichste Kundenbedürfnisse. Der persönliche Telefonservice wird in vier Sprachen erbracht und garantiert eine 24-Stunden-Erreichbarkeit für Unternehmen. Auch in Zeiten von personellen Engpässen kann dieser Service flexibel gebucht werden. Zudem steht

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Alarmzentrale und Einsatzteam arbeiten Hand in Hand.

ein First-Level-Support für Helpdesk-Nummern sowie die Überwachung von Meldungen der Gebäudetechnik zur Verfügung. «Diese Aufträge werden individuell mit den Kunden aufgebaut und abgestimmt, da die Anforderungen je nach Kerngeschäft der Kunden sehr unterschiedlich sind. Dies unterstreicht unsere Flexibilität und die Vielseitigkeit der Aufgaben unserer Mitarbeitenden», erklärt Stefan Gloor. Kompetenter Partner und vielseitiger Arbeitgeber «Dass wir in Liechtenstein und der Region als Marke und Arbeitgeber bestens bekannt sind, liegt an unserer Präsenz. Diese haben wir wiederum

unseren treuen Kunden zu verdanken», sagt Stefan Gloor. «Betonen darf ich auch, dass ARGUS ein überaus vielseitiger und moderner Arbeitgeber ist. Wir bieten Karrierechancen, und darum arbeiten bei uns zahlreiche Spezialisten, die unsere Kundenbetreuung 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche sicherstellen.»

Zahlen und Fakten zu ARGUS Gründungsjahr: 1968 Anzahl Mitarbeitende: 150 Durchschnittliche Mitarbeiterzugehörigkeit: 9,4 Jahre Besonderheit: 24-Stunden-Betrieb ARGUS in 24h Stunden: 3500 Alarme, 1700 Calls, 25’000 Meldungen/ Tickets Weitere Informationen und Kontakt

Der ARGUS Hauptsitz im Wirtschaftspark in Eschen.

Wirtschaftspark 23, Eschen, +423 377 40 40 sicherheit@argus.li www.argus.li


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WIRTSCHAFTSPARK ESCHEN

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Die Firma Ludwig Sprenger AG befindet sich im Wirtschaftspark 44, im Haus Kubus im 2.OG. Sie besteht seit 1988 und hat sich spezialisieret im Bereich Garagentore, Industrietore, Türen und Fenster. Neben dem Büro und der Werkstatt befindet sich auch eine grosse Ausstellung mit zahlreichen Produkten in original Grösse und voller Funktionsfähigkeit in unserer Firma, die gerne besichtigt werden kann. Die fachliche und Kompetente Beratung gibt unseren Kunden einen überschaubaren Überblick. Wir sind ein Kleinunternehme mit 10 Angestellten und bieten neben der Montage unserer Produkte auch Service und Wartungsarbeiten der Tore, Reparaturen im Bereich Tore, Türen, Fenster usw. an.

Regionalvertretung

T +423 373 37 11 | F +423 373 35 40 | offie@lsprenger.li | www.lsprenger.li


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WIRTSCHAFTSPARK ESCHEN

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ESSwerk – Essen & Feiern Das neue Restaurant im Essanepark ist viel mehr als nur ein Betriebsrestaurant für die im Wirtschaftspark beheimateten Unternehmen. Im stilvollen Ambiente eines Industriebetriebs gibt es im ESSwerk von morgens bis in den späten Nachmittag Speisen für jeden Geschmack. An den Wochenenden und Abenden bietet es sich als besondere Eventlocation an. Seit dem 2. November hat das ESSwerk geöffnet. Als vielseitige Location ist das ESSwerk mehr als nur ein Betriebsrestaurant – im entspannten Ambiente lässt sich nicht nur der Kaffee am Morgen geniessen, sondern auch das nächste Meeting abhalten. Derzeit ist das ESSwerk aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung zwischen 11 und 14 Uhr als exklusives Betriebsrestaurant nur für Mitarbeitende der Thyssenkrupp Presta AG und für zugelassene Dritte geöffnet. Von 8 bis 11 Uhr sowie zwischen 14 und 16 Uhr steht das ESSwerk allen Gästen offen. Süss, salzig, mediterran und vielfältig Das Angebot des ESSwerks

lässt keine Wünsche offen. Vom heissen Fleischkäs über das Schnitzelbrötle und Sandwiches bis hin zu Wraps, Müslis und Smoothies bietet es eine breite Auswahl an leckeren Speisen. Auch der frisch und mit einem Lächeln zubereitete Kaffee sorgt für gute Stimmung in der Znüni- oder Nachmittagspause. Mittags servieren die Mitarbeiter des ESSWERKS zwischen acht bis neun wechselnde Tagesmenüs, wie beispielsweise Feines vom Grill, Knackiges aus dem Wok und frische Pizza aus dem Pizzaofen. Ein ausgewogenes Salatbuffet ergänzt das Angebot. Zudem gibt es ein TakeAway-Sortiment mit Bowls, Salaten, Sandwichs und Wraps, das die Geniesserherzen hö-

herschlagen lässt. Zur Nachmittagszeit bietet das ESSwerk Snacks für den kleineren oder grösseren Hunger an mit denen sich das Nachmittagstief wunderbar überbrücken lässt. Flexibles Konzept für alle Arten von Events Das Restaurant lässt sich zudem hervorragend als Workstation oder für Sitzungen nutzen. Kostenfreies WLAN, Lademöglichkeiten für Laptop oder Smartphone und guter Kaffee in einzigartigem Ambiente laden dazu ein. Abends und an Wochenenden ist das ESSwerk für Events aller Art buchbar. Eigene Veranstaltungen wie Konzerte, Familienbrunchs, Wirtschafts- und Kulturveranstaltungen sind derzeit in

Planung und sollen das Unterland kulturell bereichern. Das einzigartige Ambiente bietet sich zudem für Firmen- und Privatfeiern, Hochzeiten oder Geburtstage an. Durch das flexible Konzept der Location passt sich diese jeglicher Art von Veranstaltungen an und sorgt für das gewisse Etwas. Das ESSwerk bietet rund 300 Sitzplätze auf zwei Ebenen, welche räumlich voneinander trennbar sind. So können Veranstaltungen in allen Grössen durchgeführt werden und die Gäste sind trotzdem immer in angenehmen Gruppen zusammen. Für ein kulinarisches Erlebnis der Extraklasse erfüllt das Catering-Team jeden Wunsch und freut sich auf Ihre Anfrage.

Restaurant ESSWERK Essanepark Eschen | Wirtschaftspark 55 | LI-9492 Eschen Telefon: +423 377 88 50 | E-Mail: gast@esswerk.li


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Die Liechtensteiner Heimat – eine Illusion? Der Begriff Heimat ist mit den verschiedensten Vorstellungen verbunden. Er lässt an wohlige Gemütlichkeit, an Alpenlandschaften und alte Heimatfilme, an Identität und Migration, aber auch an rechte Ideologien denken. Gerade in aktuellen Debatten um die Globalisierung hat Heimat wieder Hochkonjunktur. So unterschiedlich diese Verknüpfungen aber sein mögen, aus historischer Perspektive sind sie alle nicht sonderlich alt. Das mag zunächst erstaunen, denn der landläufigen Meinung nach hat der Mensch früher ja besonders viel Heimat gehabt. In seiner heutigen emotional besetzten und romantisierenden Bedeutung kam der Heimatbegriff erst im späten 19. Jahrhundert auf. Davor war Heimat vor allem ein juristischer Begriff, der mit Besitz an Haus und Hof, Aufenthalts- und Bleiberecht oder kommunaler Fürsorge zusammenhing. So scheint er auch heute noch in Wörtern wie «Heimatrecht» oder «Heimatgemeinde» auf. Erst die Industrialisierung seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit all ihren Verwerfungen von Migration über technischen Fortschritt bis zu massiven Umwelteingriffen lies-

sen Heimat zu einem idealisierten Gegenbild, einem emotionalen Kontrastprogramm werden. So entstand seit ungefähr 1890 im gesamten deutschsprachigen Raum eine «Heimatbewegung», die ländliche Dorfidylle, unversehrte Natur und vorgeblich intakte Sozialstrukturen verklärte und bewahren wollte. Auch nach Liechtenstein schwappte die Heimatbewegung in dieser Zeit herüber. Zwar fasste die Industrialisierung in Liechtenstein nur langsam Fuss und ein Grossteil der Bevölkerung blieb bis weit ins 20. Jahrhundert hinein in der Landwirtschaft tätig. Doch vor allem höher ausgebildete Landesbewohner, die im deutschsprachigen Ausland studiert hatten, griffen die Heimatromantik bald für Liechtenstein auf. So verfassten der Landtagspräsident Albert Schädler oder der Pfarrer und Historiker Johann Baptist Büchel Heimatgedichte, machte sich der 1901 gegründete Historische Verein ab 1910 den Heimatschutz zur Aufgabe, baute der Architekt Egon Rheinberger Häuser im romantisierenden Heimatstil oder gründete sich auch in Liechtenstein eine Sektion des von der Heimatbewegung erfüllten Deutschen und Öster-

reichischen Alpenvereins. Einen weiteren Höhepunkt erlebte der Liechtensteiner Heimatdiskurs in Mundartdichtung, Heimatliteratur und Trachtenvereinen später in den 1950er- und 1960erJahren, als die gesellschaftlichen Umbrüche stärker wurden und sich das alte Dorfleben vollends zur idealisierten Vergangenheit wandelte. Erst danach erhielt Heimatidylle ihre heutige Stellung zwischen Verstaubt-Sein, touristischer Vermarktung und Globalisierungskritik. «Heimat» hat damit auch eine politische Seite, die von vielen Widersprüchen geprägt ist. Beispielsweise nutzten in der Zwischenkriegszeit äusserst gegensätzliche politische Bewegungen in Liechtenstein den Heimatbegriff für sich: ab 1933 der nationalsozialistischen Ideen zuneigende Liechtensteiner Heimatdienst einerseits und ab 1939 die gegen nationalsozialistische Aktivitäten agierende Heimattreue Vereinigung Liechtenstein andererseits. Dies zeigt, wie eng Heimat mit nationalem Denken zusammenhängt, das nicht zufällig auch im 19. Jahrhundert entstand. Beide Vorstellungen bildeten sich in Reaktion auf gesellschaftliche

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Das Portal mit aktuellen Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport.

CORNELIUS GOOP, MA Doktorand am Institut für Geschichte der Universität Wien, Stipendiat des Liechtenstein-Instituts

Der Link zum Online-Portal

www.lie-zeit.li GASTKOMMENTAR

Veränderungen und nutzten kulturelle Konstruktionen wie eine idealisierte Vergangenheit oder «wiederentdeckte» Traditionen zur Schaffung von Gemeinschaft und Identität. Weil sie auf zutiefst menschliche Bedürfnisse abzielen, können die Heimat wie auch die Nation von politischen Bewegungen vereinnahmt werden. So hatte und hat der Heimatdiskurs in Liechtenstein für die Landesidentität eine grosse Bedeutung. Das Reden von der Heimat zielt nämlich auf territoriale Identität. Weil die Vorstellung von einer «Liechtensteiner Nation» immer schwach blieb und lange vom deutschen Nationaldiskurs überlagert war, konnte Heimat eine Lücke füllen. Die «Liechtensteiner Heimat» war deshalb aber nicht weniger konstruiert, auch wenn sie nahbarer wirkte.


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Schulterschluss für Liechtensteins Mobilitätszukunft Im Mai 2020 hat der Landtag die Regierung beauftragt, mögliche Varianten für eine Lösung des Verkehrsproblems im Schaaner Zentrum zu prüfen. Vor diesem Hintergrund haben sich Vertreter der IG Mobiles Liechtenstein zusammen mit den Liechtensteiner Parteien und Landtagsfraktionen mit der zukünftigen Mobilität befasst, dies im Kontext einer nachhaltigen Raumplanung. Das Ergebnis: Die Bildung eines «Strategischen Begleitgremiums» mit dem Ziel einer gemeinsamen, nachhaltigen und ganzheitlichen Gesamtverkehrslösung für Liechtenstein. Text und Foto: PD Dass sich alle fünf Parteien in dieser zentralen Zukunftsthematik mit einem Schulterschluss zusammenfinden und zusammentun, zeigt ein hohes Mass an politischer Verantwortung gegenüber unseren künftigen Generationen. Es liegen nicht punktuelle Verkehrslösungsvarianten vor, sondern es handelt sich um eine nachhaltige, ganzheitliche Lebensraumgestaltung, die gerade durch die Form der Mobilität ihre wirkliche Essenz erhält. Das ist das neue, innovative und für Liechtenstein bisher einmalige Vorgehen bei dieser Herausforderung, welche auf diese Weise eine Strahlkraft für viel Optimismus, Win-win-Empfinden und Mut manifestiert.

Gemeinsamer parlamentarischer Vorstoss Im Rahmen des Landtagstraktandums «Resultate der Variantenprüfung zur Entlastung des Dorfzentrums von Schaan» kam deutlich zum Tage, dass keine der vorgeschlagenen Optionen den künftigen raumplanerischen und mobilitätstechnischen Anforderungen sowie den Nachhaltigkeitsbereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie genügen kann. Im Landtag wurde somit ein gemeinsamer parlamentarischer Vorstoss angekündigt, um ein nachhaltiges und ganzheitliches Raum- und Mobilitätskonzept Liechtenstein in den Fokus zu stellen.

Die Master-Ziele im Mittelpunkt Die Konzeptvision baut auf neuen bzw. veränderten Denkansätzen mit einem zukunftsorientiertem Mindset auf, bei dem 1. nicht von vornherein Altlasten und Killerkriterien oder emotionalen Brennpunkte als Ausgangspunkt gestellt sind; 2. mit veränderten Denkmustern an Projektlösungen gearbeitet wird, statt Herausforderungen mit altgedienten Lösungsref lexen zu begegnen; 3. ein multimodaler Ansatz die Basis bildet, welcher auf die Gleichwertigkeit aller Mobili-

tätsteilnehmenden (MIV, ÖV, Fahrrad, Fussgänger) setzt; 4. die Bedürfnislandschaft auf Liechtenstein zugeschnitten ist: lokal und doch regional im Sinne einer nachhaltigen Lösung; 5. nicht zusätzlicher rarer Boden verbraucht wird, sondern Landschafts- und Lebensraum zurückgegeben werden; 6. im Denken und Handeln für die gesamte Einwohnerschaft Liechtensteins auf einem Gewinnsystem aufgebaut wird, das Liechtenstein auch in Zukunft Sicherheit und Wohlstand gewährleistet.

7. die gesamte Bevölkerung vom Begleitgremium über das Konzept informiert und nachhaltig in die weitere Entwicklung miteinbezogen wird.

Der Gemeinsamkeit künftiger Generationen zuliebe Um für Liechtenstein eine nachhaltige und erfolgreiche Mobilitätszukunft sicherzustellen, ist ein nationaler Schulterschluss aller nötig. Nur mit einer ganzheitlichen Herangehensweise, die von einer Lebensraumgestaltung für die nächsten Generationen ausgeht, kann für alle ein Gewinnsystem aufgebaut werden, das Liechtensteins Stellung und Wohlstand auch für die künftigen Generationen sichert.

Das überparteiliche und überfraktionelle Strategische Begleitgremium (SBG): Daniel Oehry (FBP), Georg Kaufmann (FL), Donath Oehri (IG ML), Dagmar BühlerNigsch (VU), Jack Quaderer (DU), Johannes Kaiser (IG ML) und Herbert Elkuch (DpL) (v. l.).


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Klimawandel zuoberst auf der politischen Agenda der FL Die Freie Liste (FL) ist als politische Partei aus Liechtenstein nicht mehr wegzudenken. Sie wurde 1985 gegründet und setzt sich seit jeher für faires soziales Handeln sowie eine demokratische Gesellschaft ein. In den Mittelpunkt ihres Handelns stellt sie die Ökologie. Text: Herbert Oehri

LIE:ZEIT IM GESPRÄCH MIT DEM FRAKTIONSSPRECHER DER FREIEN LISTE, PATRICK RISCH

Vor allem die Veränderungen des Weltklimas mit ihren sichtbaren Folgen, die zu Beginn dieser Woche Politker aus rund 200 Staaten bei der Weltklimakonferenz in Glasgow zuammenführte,n sind Gegenstand von Erörterungen in der Partei. Der Klimawandel wird nach den Worten des Fraktionssprechers Patrick Risch auch weiterhin ganz zuoberst auf der politischen Agenda der Freien Liste stehen. Wann bist du in die Gruppe Freie Liste eingetreten? Patrick Risch: Wann genau ich der Freien Liste beigetreten bin, weiss ich nicht mehr. Mein Debüt auf der politischen Bühne hatte ich bei den Landtagswahlen im Jahr 2009. Was war der Grund dafür? Warum ich Mitglied in der Freien Liste geworden bin? Die Freie Liste vertritt meine Werte, sie steht unter anderem für Ökologie und Gleichstellung ein und ist daher meine politische Heimat. Seit wann bist du als Abgeordneter im Landtag? Im Jahr 2013 stellte ich mich zusammen mit Wolfgang Marxer erneut zur Wahl. Wolfgang wurde damals als Abgeordneter der Freien Liste fürs Unterland gewählt. Ich durfte dann vier Jahre lang die Landespolitik als stellvertretender Abgeordneter kennenlernen. Seit 2017 bin ich ordentlicher Landtagsabgeordneter.

Du bist neu Fraktionssprecher der Freien Liste im Landtag. Nimmt dich die Arbeit stark in Anspruch? Diese Aufgabe bindet in der Tat einen beträchtlichen Teil meiner Zeit. Ich übe die Funktion als Fraktionssprecher der Landtagsfraktion der Freien Liste aber gerne aus. Anlässlich der Bundestagswahlen in Deutschland konnte das Bündnis 90, die Grünen zusammen mit der FDP am meisten Jugendliche Wähler/ Innen für sich gewinnen. Ihr Kernthema ist der drastische Klimawandel. Ist das Hauptthema bei der Jungen Liste, der politischen Jugend der FL, dasselbe und gibt es auch bei der Jungen Liste eine breitere Zuwanderung? Ich denke, der Klimawandel ist auch bei der Jungen Liste eines der wichtigsten Themen. Die Untätigkeit der etablierten Politik hat viele junge Menschen politisiert und ist Auslöser, dass

sich viele Junge verstärkt sich in die Politische Entscheidungsfindung einbringen wollen. Die Junge Liste, die Jungpartei der Freien Liste beschäftigt sich aber auch mit anderen Themen wie Gleichstellung oder Demokratie. So setzt sich für das Wahlalter 16 ein. Die Junge Liste ist heute ein eigener Verein - dennoch verbindet die Junge Liste und die Freie Liste unser Engagement für die Umwelt und das Soziale Zusammenleben. Es gibt ausser Corona und AHV auch andere Politik-Themen, wie beispielsweise das Klima, der Staatshaushalt, der Finanzausgleich, aber auch die Problematik der vielen Casinos im Land. In vielen Feldern gehen die Meinungen doch erheblich auseinander. Welche politischen Themen stehen bei der Freien Liste zuoberst auf der Agenda? Und kannst du uns die Begrün-

Ich denke, der Klimawandel ist auch bei der Jungen Liste eines der wichtigsten Themen.

Patrick Risch, Fraktionssprecher

dung dazu liefern? Wie bei der Gründung der Freien Liste vor 30 Jahren sind die Kernanliegen unserer Fraktion: sozial, demokratisch, ökologisch. Somit ist auch klar, dass die Entschleunigung des Klimawandels zuoberst auf unserer politischen Agenda steht. Die Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, kurz SDG) der UNO, zu denen sich auch Liechtenstein bekannt hat, werden von uns ebenfalls prioritär behandelt. Sie umfassen auch Ziele in Bezug auf Gleichstellung, Gesundheit, Bildung oder Armutsbekämpfung. Zusammen mit dem Klimawandel werden die Nachhaltigkeitsziele die nächsten vier Jahre unserer Arbeit in der Fraktion der Freien Liste prägen. Schliesslich dreht sich alles – direkt oder indirekt – um diese beiden wichtigen Themen. Anfangs Oktober haben wir das Verfassungsjubiläum 1921-2021 begangen. Was verbindest du spontan mit der Verfassung von 1921? Spontan? «Die konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratischer und parlamentarischer Grundlage». Etwas Stolz ein Teil davon zu sein, aber auch die letzte Verfassungsdiskussion und die Machtfülle, die beim Fürsten liegt. Die Verfassung funktioniert nur so lange, wie alle bereit sind, miteinander zu diskutieren und Kompromissbereitschaft zu zeigen. Wenn es hart auf hart kommt, lässt


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unsere Verfassung in vielen Bereichen mehr Fragen offen, als diese zu beantworten. Die Opposition in Liechtenstein ist derzeit schwach im Landtag vertreten. Der Anteil der zwei im Landtag vertretenen Parteien beträgt nur noch rund 20%. Die Freie Liste strebte für bei der Landtagswahl im Februar dieses Jahres fünf Mandate an, bekommen hat sie drei, aber immerhin ist dies Fraktionsstärke. Wo liegen deiner Meinung nach die Gründe für das verhältnismässig nicht besonders gute Abschneiden der Freien Liste? Ich würde nicht sagen, dass die Freie Liste bei den letzten Wahlen «nicht gut abgeschnitten hat». Klar, das Ergebnis lag hinter meiner Hoffnung, noch zwei zusätzliche Sitze zu gewinnen. Doch positiv betrachtet hat die Freie Liste ihre drei Sitze behalten. Das ist gut so. Können die Oppositionsparteien der ihnen zugedachten Rolle als Kontrollgremium der Regierung und der Verwaltung unter diesen Umständen gerecht werden? Hier kommt es stark darauf an, wo die Opposition gesehen wird. Im Landtag sind fünf Abgeordnete der Oppostion zu 20 regierungstreuen Abgeordneten natürlich das Minimum. Aber auch fünf Abgeordnete können im Landtag der Regierung unbequeme Fragen stellen und Antworten fordern. Es ist aber nicht nur die Opposition, welche die Aufgabe hat, ein kritisches Auge auf die Regierung und deren Tätigkeit zu haben. Es sind auch die Medien, die als vierte Gewalt über allfällige Missstände im Land neutral berichten sollten. Die FL hat einen handfesten Streit hinter sich, der einige Austritte aus der Partei, sowie Landtag und Gemeinderat zur Folge hatte. Was unternimmt die Partei um diesen Missstand zu beheben? Und was kannst du als Fraktionssprecher beitragen, dass sich die

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Lager wieder finden? Die Fraktion hat sich gleich zu Beginn der Landtagsarbeit verschrieben und festgelegt, den Konflikt nach Möglichkeit nicht in die Fraktion zu tragen. Das ist meiner Meinung nach auch recht gut gelungen. Im ersten Halbjahr, als sich der Interimsvorstand und die interimistische Geschäftsstelle um die Konf liktaufarbeitung kümmerte, hat die Fraktion versucht die Geschäftsstelle und den Vorstand zu entlasten. Die Partei – die Freie Liste – hat mit der ordentlichen Generalversammlung diesen August auch einen Neustart hingelegt. Der neue Vorstand arbeitet intensiv und zielgerichtet. Die Fraktion kann sich nun wieder stärker auf die eigene Arbeit konzentrieren. Durch moderne Kommunikationsmittel ist es dem Vorstand und der Fraktion mittlerweile auch gelungen, alle Mandatar*innen wie die Gemeinderäte, Landtagsfraktion und Vorstand der Freien Liste in die tägliche Arbeit vermehrt einzubinden. Beteiligunsworkshops in Form von Vereinsversammlungen sollen darüber hinaus dazu dienen, die Basis der Partei wieder verstärkt einzubinden und die politische Agenda zu setzen. Was machst du im Hauptberuf und wieviel Stunden hat dein Arbeitstag? Hauptberuflich bin ich FileMaker-Datenbankprogrammierer und bei meiner eigenen Firma angestellt. Wie viele Stunden ich pro Tag bei meiner Firma arbeite, kann ich nicht beantworten. Die Wochentage sind nicht immer gleich, schon gar nicht die Wochen. Montag kann ich als Politik-Tag bezeichnen. Hier finde ich vielleicht Zeit für ein kurzes geschäftliches Telefongespräch und um ein bis zwei E-Mails zu beantworten. Wochen, in denen Landtag ist, sind praktisch komplett blockiert. Einerseits finden dann die Landtagssitzungen statt, andererseits brauche ich mindestens drei Tage für die Vorbereitung

Doch positiv betrachtet hat die Freie Liste ihre drei Sitze behalten. Das ist gut so. Patrick Risch, Fraktionssprecher

der Sitzungen. Zusammen mit den Veranstaltungen, zu denen man als Landtagsabgeordneter geht, bedeutet ein Landtagsmandat eine Arbeitsbelastung von gut 40 bis 50 Prozent. Die Politik fordert aber auch ein gewisses Mass an Selbstdisziplin. Wenn irgendwie möglich, halte ich die Wochenenden von der Politik frei. Termine am Abend gibt es nur beschränkt, so dass

auch genügend Zeit für das Abschalten zwischendurch bleibt. Und zum Schluss: Hast du Zeit zur Ausübung von Hobbys und was sind das für welche? Wenn das Wetter mitspielt, gehe ich in meiner Freizeit gerne in die Berge wandern. Dieses Jahr war das Wetter ja eher durchzogen, aber es hat sich immer wieder ein Fenster dafür geöffnet.


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Fragen an …

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as würden Sie vorschlagen, um die zu befürchtende Spaltung der Gesellschaft zwischen Impfwilligen und Impfverweigerern zu verhindern?

Rainer Gopp, FBP

Walter Frick, VU

Die Spaltung ist zum Teil leider schon Tatsache. In Familien, unter Freunden oder auch am Arbeitsplatz finden vielerorts unschöne Diskussionen statt, die nicht selten in einem Streit enden. Diese aktuelle Situation macht mich besorgt und betroffen! Meines Erachtens würde es «reichen», wenn sich die beiden Seiten mit Respekt und Toleranz begegneten. Beide, Impfgegner und Impfbefürworter, treten sich aber leider häufig nicht mehr angemessen gegenüber. Persönlich bin ich gegen eine Impfpflicht – das gilt auch für jene Variante, die mit maximalem Druck indirekt erzwungen wird. Ich kann die Ängste oder Unsicherheiten auf beiden Seiten verstehen – sowohl in puncto Impfung als auch bezüglich der Krankheit. So gilt es meines Erachtens, die Haltung des Gegenübers einfach zu akzeptieren. Denn wir alle haben schon festgestellt, dass es in diesem Thema kaum mehr möglich ist, die von jemandem bereits gefasste Meinung zu beeinflussen. Laut Umfrage des Liechtenstein-Instituts sind aktuell vermutlich zirka 10 Prozent der Menschen in Liechtenstein bereit, sich allenfalls noch impfen zu lassen. Es wird daher eher schwierig werden, die angestrebte Durchimpfungsrate zu erreichen. Somit wird die Politik schon bald eine Exitstrategie benötigen.

Wir müssen damit leben, dass sich ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung – aus welchen Gründen auch immer – nicht impfen lassen will. Mit dem Vektorimpfstoff von Johnson&Johnson kam ab 25. Oktober ein Mittel auf den Markt, das denen, die gegenüber den mRNA-Impfstoffen kritisch sind, einen Weg zur Impfung ebnet.

Ich finde, gerade die politischen Entscheidungsträger müssen jetzt verstärkt in den Dialog treten. Persönlich begrüsste ich es darum sehr, dass sich Gesundheitsminister Manuel Frick und Werner Stocker bei Radio L für eine kontroverse Diskussion getroffen haben. Um zu meinem Eingangssatz zurückzukommen: Um die Spaltung abzuschwächen, müssen viele konstruktive Gespräche geführt werden. Wie erwähnt, sollten wir uns dabei mit Respekt und Toleranz begegnen, nämlich: So wie ich möchte, dass das Gegenüber meine Entscheidung akzeptiert, sollte ich seine Entscheidung akzeptieren.

Niemand kann eine Gesellschaft spalten, die nicht willens ist, eine solche Spaltung zu akzeptieren. Die aktuelle Ausnahmelage wird gerade von extremistischen Kreisen für Spaltungsaktionen genützt, um Anhänger für ihr Gedankengut und ihre radikalen Ansätze zu gewinnen sowie um Sponsoren zu finden. Diesbezüglich seien die «Reichsbürger» erwähnt, die offenbar auch hierzulande schon Anhänger gefunden haben. Für den Erhalt des sozialen Friedens sind wir alle gefordert. In dieser Krise heisst es, vernünftig zu bleiben, von Gewalt und Beleidigungen Abstand zu nehmen und weiterhin in alle Richtungen kritisch zu bleiben – und zwar in alle Richtungen. Das kritische Hinterfragen von staatlichen Massnahmen ist gut. Mit mindestens denselben kritischen Massstäben müssen aber auch die Parolen und Theorien von Schwurblern und Extremisten hinterfragt werden. So schaffen wir alle gemeinsam den gesellschaftlichen Ausgleich. «Charakter zeigt sich in der Krise», hat der deutsche Alt-Kanzler Helmut Schmidt einst gesagt. Diese Verstärkung der Charakterzüge sehen wir in der aktuellen Krise in allen Lebenslagen sehr gut. Und zum Glück, so erlebe ich das, werden auch die positiven Charaktereigenschaften verstärkt!


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Katrin Hasler-Dobratz, FL

Pio Schurti, DU

Thomas Rehak, DPL

Die einen befürworten einen Impfzwang, die anderen halten Covid-19 für eine Erfindung: So verhärtet werden die Fronten oft wahrgenommen. In Wirklichkeit ist die Grenze zwischen Impfwilligen und Impfverweigerern aber nicht so klar. Und die Gruppen sind alles andere als homogen. Einige lassen sich aus Solidarität mit ihren Mitmenschen impfen, andere fürchten eine schwere Erkrankung und Langzeitfolgen. Einige haben Bedenken in Bezug auf die Sicherheit der Impfstoffe, andere fühlen sich von Corona einfach nicht betroffen. Und dann gibt es jene, die glauben, Bill Gates setze uns allen einen Chip ein.

De facto schrumpft die Zahl der Verweigerer und die Zahl der Geimpften (nicht nur der Impfwilligen) steigt täglich an – von einer Spaltung der Gesellschaft zu sprechen, ist also übertrieben.

Nur ein wissenschaftlich fundierter Dialog, Information, Geduld und Toleranz können helfen. Dazu braucht es vor allem gegenseitigen Respekt. Leider gibt es Einzelne, welche Demos oder die Sozialen Medien dazu nutzen, ihre abstrusen Ideologien und Weltanschauungen kundzutun. In diesem Zusammenhang gab es Beiträge und Reden, die Grenzen überschritten. Das verurteilen wir in der DpL klar. Die freie Meinung öffentlich äussern zu dürfen, ist ein wertvolles Gut und sollte nicht dazu genutzt werden, um die Spaltung voranzutreiben. Auch eine Gegendemonstration trägt kaum zur Lösungsfindung bei, so eine Gegenveranstaltung treibt den Spaltkeil eher noch tiefer zwischen die Fronten. Es gibt keinen schnellen Weg zum Ausstieg aus dieser Pandemie. Dass Massnahmen zur Bekämpfung dieser Erkrankung nötig waren und auch in Zukunft nötig sein werden, ist klar. Die zukünftigen Massnahmen sollten aber nach über anderthalb Jahren Pandemie viel breiter abgestützt werden. Dies könnte damit erreicht werden, dass der Landtag bei Entscheidungen über zukünftige Massnahmen miteinbezogen wird. Damit könnten anstehende Massnahmen vorab diskutiert und die Akzeptanz gesteigert werden, was einer Spaltung entgegenwirkt. Geimpfte haben in der Regel einen milderen Verlauf, oft symptomlos, sie können das Virus aber gleich wie Ungeimpfte übertragen. Wer geimpft ist, wird seltener angesteckt, hat einen guten Schutz vor einer schweren Erkrankung und trägt zur Entschärfung der Pandemie bei. Für eine Eindämmung der Virenübertragung sind Abstand, Hygiene, und gut durchlüftete Räume von grosser Bedeutung. Kann der Abstand nicht eingehalten werden, schützen Masken. Das Coronavirus wird von Infizierten mit der Atemluft in Form von unsichtbaren Aerosolen ausgeatmet. Diese bleiben über längere Zeit aktiv, besonders, wenn die Luftfeuchtigkeit tief ist. In Räumen, in denen sich mehrere Personen aufhalten, vor allem bei schlechter Lüftung, steigt das Risiko einer Infizierung an, auch unter Geimpften.

Der Druck durch staatliche Massnahmen wie die 3G-Regelung führt bei vielen dazu, dass sie sich für eine Impfung entscheiden. Bei anderen aber löst er Reaktanz aus: Der empfundene Zwang und Freiheitsentzug führen dazu, dass man sich aus Prinzip gegen die Massnahmen wehrt. Wie die Umfrage des Liechtenstein-Instituts zu den Gründen für und gegen eine Covid-19-Impfung zeigt, ist vor allem das Umfeld entscheidend für die eigene Haltung. Das heisst im Umkehrschluss, dass viele Menschen für Informationen und Argumente im privaten Umfeld empfänglich sind. Wir müssen als Gesellschaft den Diskurs also weiterführen, auch wenn wir am liebsten nichts mehr darüber hören möchten. Eine Demokratie muss auch kritische Stimmen zulassen. Und wenn Argumente nicht überzeugen, müssen wir als Gesellschaft den fehlenden Konsens aushalten. Die Coronakrise ist nicht das erste Ereignis, das die Liechtensteiner Bevölkerung spaltet. Und trotzdem ist unser Land nicht daran zerbrochen. Es ist wichtig, einen Konsens anzustreben. Aber es gibt auch Grenzen: Fake News und rechtsextremes Gedankengut dürfen wir nicht ergebnisoffen diskutieren.

Andersrum formuliert: Die angebliche Spaltung wird herbeigeredet. Beide Seiten – die Masken- und Impfgegner und die Befürworter der Massnahmen gegen Corona – tragen dazu bei: Einerseits lassen sich Impfskeptiker von den rabiatesten Impfgegnern instrumentalisieren, die vor allem laut, aber mit unguten «Meinungen» (Stichworten wie Freiheitsberaubung, Diskriminierung, Vergleiche mit dem Nazi-Regime ...) und persönlichen Angriffen «argumentieren», und die Massnahmen-Befürworter schenken diesen Kesseltreibern zu viel Aufmerksamkeit, anstatt sich auf berechtigte Anliegen und Bedenken der Impfskeptiker einzulassen. Impfskeptiker gibt es wohl, seit es Impfungen gibt. Sie sind ein Teil der Gesellschaft. Impfskeptikern geht es in erster Linie um Selbstbestimmung, was ihren eigenen Körper, ihre Gesundheit anbelangt. Bedenklich ist allerdings das (auch bei uns wachsende) Misstrauen gegen Politik und Wissenschaft – nicht nur unter Impfskeptikern, sondern auch in anderen Teilen der Gesellschaft. Solches Misstrauen entsteht vor verschiedenen Hintergründen, nicht zuletzt zum Beispiel aufgrund von Fehlern, die unweigerlich auch in Politik und Wissenschaft gemacht werden. Eine liberale, tolerante Gesellschaft und Demokratie erfordert deshalb nicht nur Kompromissund Konsensbereitschaft von allen, auch der Grundsatz «Wir sind uns einig, dass wir uns wohl nicht einig werden» («We agree to disagree») trägt dazu bei, tatsächliche Spaltungen zu vermeiden.

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«1. impfen, 2. impfen und 3. impfen» Ärztekammerpräsidentin Ruth Kranz sieht erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wirklich Licht am Ende des Tunnels. Der Grund dafür, ist, dass es mittlerweile erwiesen ist, dass die mRNA-Impfung tatsächlich einen wirksamen Schutz bietet. Einen Beitrag leistet auch die 3G-Regel, für deren konsequente Umsetzung sie plädiert. Interview: Heribert Beck

Frau Dr. Kranz, wie hat sich die Einführung der 3G-Regel bewährt? Ruth Kranz: Das ist eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist. Zum einen wird die Massnahme wohl nicht überall gleich konsequent umgesetzt, zum anderen ist die Zeit etwas kurz, um einen Effekt auf die Pandemie festzustellen, insbesondere, da ja noch sehr viel mehr andere Faktoren das Verhalten der Pandemie beeinflussen. Meiner Meinung nach ist allerdings eine konsequent durchgesetzte 3G-Regel ein wahrscheinlich sehr sinnvolles und potentes Instrument, um weitere Ansteckungen zu verhindern und die Pandemie einzudämmen. Die 3G-Regel zeigt vor allem bei der Testung Schwachstellen: Antigen-Schnelltests sind bei Personen ohne Symptome mässig genau, seit geraumer Zeit sind sogar Schnelltests, welche nur im vorderen Nasenbereich Probenmaterial entnehmen, zugelassen. Diese Tests sind für die zu testende Person zwar deutlich angenehmer als der Nasen-Rachen-Abstrich, aber die Zuverlässigkeit dieser Probeentnahme ist signifikant schlechter. Dadurch steigt das Risiko, dass in einem 3G-Setting Ansteckungen stattfinden, massiv an. Dort wäre sicherlich Regulierungsbedarf vorhanden. Es muss darüber hinaus klar sein, dass diese Regel einen Teil der Bevölkerung, nämlich den Teil, der sich aus verschiedensten Gründen nicht impfen lassen kann oder meist will, sehr hart treffen kann und es so zu grossen sozialen Spannungen kommen kann, die man nicht ausser Acht lassen sollte.

Die Corona-Fallzahlen scheinen einigermassen im Griff zu sein. In Sachen Covid könnte der Winter 21/22 entspannter werden als der vergangene. Hingegen haben Sie kürzlich vor einer möglichen heftigen Grippewelle gewarnt. Woran liegt das? Aktuell beobachten wir zwar gerade wieder einen Anstieg der Fallzahlen und auch einen leichten Anstieg der Hospitalisationsund Todeszahlen bei uns und in den umliegenden Ländern, die Hoffnung bleibt aber, dass doch genügend viele Mitbürger durch die Impfung so geschützt sind, dass sie nicht mehr oder nur noch leicht an Covid erkranken und somit das Gesundheitssystem nicht überlastet wird, wie das leider letzten Winter der Fall war. Aber das ist vorerst nur eine Hoffnung, die Zukunft wird zeigen, was die Realität uns bringt. Hinsichtlich der Grippewelle befürchtet man ganz allgemein eine etwas bis viel heftigere Grippesaison, da diese letztes Jahr durch die noch sehr strikt eingehaltenen Coronamassnahmen wie Social Distancing oder konsequentes Maskentragen praktisch ausfiel. Auch Erkältungserkrankungen sahen wir und auch die Kinderärzte in den Praxen praktisch nicht. Jetzt sind wir an einem Punkt der Pandemie angelangt, an dem Lockerungen möglich sind und die noch geltenden Regeln von vielen auch nicht mehr so genau und streng umgesetzt werden, da nachvollziehbar eine gewisse Coronamüdigkeit herrscht. In der Zeit der strikten Massnahmen haben wir unser Immunsystem mit dem Tragen der Masken und dem Fernhalten von anderen Leuten

hochexponierte aber viel weniger Personen wie Viren und Baktemedizinirien ausgesetzt, sches Persoes also sozusanal sollten gen verwöhnt. Wenn nun die noch einmal heftige Grippe, ge b o o ste r t die in unserem werden. Für Sommer auf der alle anderen Südhalbkugel zu wird die dritte finden war, auch Impfung wahruns trifft, könnte scheinlich im Ruth Kranz, das zu einer verFrühjahr ein Präsidentin der Ärztekammer stärkten GrippeThema. welle mit mehr und schwereren Fällen führen. Schon häufiger war Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Besteht die Chance, dass die PanWas sind Ihre Empfehlungen, demie bald überstanden ist? um für die Grippe gewappnet Um ehrlich zu sein, habe ich sehr zu sein? Neben einer gesunden Lebensweilange kein Licht am Ende des Tunnels gesehen. Das hat sich se immer wieder das Gleiche: die Grippeimpfung. geändert mit der Erfahrung und der mittlerweile bestehenden Sicherheit, dass vor allem die Wie beurteilen Sie die Notwendigkeit einer baldigen dritten mRNA-Impfungen potent vor CoCovid-Impfung? rona schützen. Wenn noch mehr Leute von einer Impfung zu überDer Impfschutz nach den üblizeugen sind, kann die Pandemie chen zwei Dosen mRNA-Impfung scheint länger anzuhalten, als zumindest in unseren Breitengraman vorerst annahm. Trotzdem den in vertretbar kurzer Zeit zur sinkt die Zahl der schützenden Epidemie werden. Sollte das nicht Antikörper langsam, aber stetig. der Fall sein, wird das Virus die Allen voran verschwinden zuerst Impflücken schliessen. Das würleider ausgerechnet die IgA-Ande die Pandemie nur verlängern tikörper, die die Schleimhäute und vor allem mit mehr menschschützen, welche ja dem Virus lichem Leid wie schweren Erkranals Eintrittspforte dienen. Auskungen, bleibenden Schäden und serdem sind die Antikörper-Titer Tod einhergehen. bei älteren oder schwerkranken Patienten wegen des nicht mehr Wie lauten bis dahin Ihre Empso starken Immunsystems von fehlungen? Anfang an nicht so hoch wie bei 1. impfen, 2. impfen, 3. impfen! jungen und gesunden Leuten. Es Und vor allem auch Respekt und Verständnis für die Haltung und ist mittlerweile Common Sense, dass die vulnerablen Gruppen Meinung Andersdenkender zu jetzt drittgeimpft werden sollhaben und den sozialen Frieden ten. Umliegende Staaten haben zu wahren. bereits damit begonnen. Auch


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Pflege und Betreuung – Quo vadis? Die Pandemie hat noch einmal sehr deutlich gemacht, welch grosse Bedeutung dem Pflegepersonal zukommt und dessen hohe Systemrelevanz klar aufgezeigt. Die Pandemie rückt aber auch ganz deutlich die Probleme rund um das Thema Pflege in den Vordergrund. Text: Liechtensteiner Seniorenbund - Vorstand So ist es auch nicht verwunderlich, dass das politische Interesse sehr gross ist. In der Schweiz wird im November über die Pflegeinitiative abgestimmt, in Liechtenstein wurde das Thema im Rahmen eines Postulats aufgegriffen, und der Landtag beschäftigte sich in seiner November-Sitzung in einer aktuellen Stunde damit, wie die künftige Pflege im Alter in Liechtenstein ausschauen soll. Das Thema Pflege und Betreuung ist ein sehr vielschichtiges. Pflege und Betreuung wird nicht nur in Akutspitälern, Reha-Kliniken und Pflegeheimen geleistet, sondern auch im ambulanten Bereich, daheim, von der Spitex bzw. der Familienhilfe, von sogenannten Care-Migrantinnen, aber auch von pflegenden Angehörigen, und zwar für Alt wie Jung. Das Thema Pflege und Betreuung rückte spätestens rund um in die Diskussion um die demografische Entwicklung, d.h. die zunehmende Lebenserwartung, Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge ins Rentenalter und niedrige Geburtenrate in den Mittelpunkt des politischen Interesses. Dahinter steckt die Sorge, wie künftig die Pflege und Betreuung einer massiv ansteigenden Anzahl von Senioren bewerkstelligt werden könnte, wie der steigende Bedarf an Pflegepersonal gedeckt wird, vor allem aber, wie – und von wem – dies alles zu finanzieren sei. Liechtenstein hat mit dem alterspolitischen Leitbild schon vor Jahren die Rahmenbedingungen definiert: Ambulant vor stationär heisst, dass jeder Einwohner sein Leben so lange wie möglich – und gewünscht – selbstbestimmt daheim verbringen können sollte. Dazu wurde die häusliche Pflege mit der Einführung des Betreuungs- und Pflegegeldes (BPG) massiv gestärkt. Mit dem BPG können, je nach Bedarf, Leistungen der Familienhilfe, aber auch von pflegenden Angehörigen bezahlt werden. Letzteres ist von grosser Wichtigkeit, da ein Grossteil der häuslichen Pflege – rund 70 Prozent – von

diesen übernommen wird. Mit dem BPG soll dieses Potenzial auch zukünftig erhalten bleiben. Strukturelle Verbesserungen wurden ebenfalls durch die Reorganisation der Familienhilfe erzielt, die nun in der Lage ist, Pflegefachpersonal auszubilden. Auch in der Schweiz wird derzeit intensiv über eine Stärkung der häuslichen Pflege diskutiert, was mit einer grösseren finanziellen Unterstützung verbunden ist. Aufgrund des viel diskutierten demografischen Wandels wurden auch in Liechtenstein schon verschiedene Vorschläge bzw. Studien zur künftigen Finanzierung der Pflege und Betreuung von Senioren präsentiert. Genannt sei an dieser Stelle nur etwa die Einführung einer Pflegeversicherung, in deren Rahmen jeder zusätzlich zu AHV und Pensionskasse für seine Pflege und Betreuung im Alter selber vorsorgen muss. Das würde zwar den Staatshaushalt entlasten, dafür aber die Bürger in höherem Mass als bisher finanziell belasten. Heute wird die stationäre wie auch die ambulante Pflege und Betreuung stark durch Steuergelder

von Land und Gemeinden gestützt. Trotzdem hat auch der Betroffene im Anlassfall einen guten Teil der Kosten zu tragen. Der Liechtensteiner Seniorenbund vertritt die Meinung, dass die heutige, steuerbasierte Finanzierung der Pflege und Betreuung beibehalten werden sollte. Es ist zwar richtig, dass die Lebenserwartung in den letzten Jahren zugenommen hat (mit Ausnahme, bedingt durch die Pandemie, des Vorjahres). Aber auch der Eintritt einer etwaigen Pflegebedürftigkeit hat sich nach hinten verschoben, was das Schreckgespenst des demografischen Wandels doch etwas relativiert. Auch nimmt die Anzahl der über 80-Jährigen (und potenziell Pflegebedürftigen) weniger stark zu als in den Bevölkerungsszenarien, auf deren Grundlage die bisherigen Studien zu Pflegeversicherungen etc. erstellt worden sind, prognostiziert. Mindestens das gleiche Interesse wie der Finanzierung der Pflege und Betreuung sollte aber der Ausbildung von genügend Pflege- und Betreuungspersonal entgegengebracht werden.


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Zahltag bei Evelyne Nutt: «vonEv- Strick & So» Evelyne Nutt liebt Handarbeit und machte ihre Leidenschaft zum Beruf. Ihr Label «vonEv- Strick & So» feiert in diesem Monat den zehnten Geburtstag. Feinste Wolle, zartes Garn und gebrauchte Jeans verarbeitet sie mit viel Geschick zu begehrten Accessoires. Zu bestaunen und zu erwerben sind diese in ihrem kleinen, feinen «Lädeli» in Triesen. Interview: Brigitte Hasler · Fotos: Vera Oehri-Kindle

An wie vielen Tagen in der Woche ist dein «Lädeli» geöffnet?

7

Stricken ist tägliche Freude für Evelyne.

Wie viele Stunden strickst du durchschnittlich in der Woche?

2014

Wie viele Wollknäuel, mittlerer Stärke, ergeben ein Kilo?

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Die «wollige» Farbenpracht inspiriert.

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16

An wie vielen Märkten bist du jährlich anzutreffen?

Wie viele Wollfarben gibt es in deinem «Lädeli»? Mit welcher Nadelstärke strickt man Socken?

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In welchem Jahr hast du dein Handarbeitslädeli eröffnet?

Seit wie vielen Jahren gibt es dein Label «von Ev- Strick & So»?

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1975

In welchem Jahr bist du geboren?

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Wie viele unterschiedliche Accessoires bietest du in deinem Geschäft an?

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1

In welchem Jahr hast du die Liebe zur Handarbeit entdeckt?

Auf wie vielen Quadratmetern kann man in deinem «Lädeli» schmökern?

Wie viele Strickkurse gibst du durchschnittlich im Jahr?

Evelyne bietet eine reiche Auswahl an selbstgemachten Accessoires an.

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1988

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Seit welchem Jahr lebst du in Triesen?

Wie viele Zentimeter Garn sind durchschnittlich auf einem Knäuel?

2005

Gegen Kälte schützen wärmende Armstulpen.

2

Für wie viele Hobbys hast du, neben der Handarbeit, noch Zeit?

Wie viele Wollsorten hast du in deinem Handarbeitsgeschäft?

Auf einer Skala von 1 bis 10 – wie gross ist deine Leidenschaft für Handarbeit?

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Evelyne Nutt (46) Aufgewachsen in Triesenberg, lebt sie seit 2005 mit ihrem Mann und ihrem Sohn im Triesner Oberdorf. In ihrem Einfamilienhaus, im Erdgeschoss, befindet sich ihr schmuckes «Lädeli». Sie ist leidenschaftliche Unternehmerin, die ihren Tag neben der Handarbeit noch mit Buchhaltungstätigkeit und ihrem «grünen Business» – sie ist Ringana Frischepartnerin – ausfüllt. Ihre Freizeit geniesst sie gern mit ihren zwei Liebsten. www.vonev.li


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Von der Jugend profitieren lernen Politik für Jugendliche sowie junge Erwachsene betreiben und dabei parteipolitisch neutral bleiben – in Liechtenstein keine ganz einfache Angelegenheit, aber genau das Ziel, dem sich Kevin Scherrer verschrieben hat. Als Präsident des Jugendrats macht er sich Gedanken, was seine Altersgenossen bewegt, als Teilzeitstudent bewegen ihn dabei selbst vor allem Fragen zum Thema Bildungspolitik und zum Wissenstransfer aus der Theorie in die Praxis. Text: Heribert Beck · Fotos: Daniel Schwendener

Interviewtermine nimmt Kevin Scherrer gerne schon am frühen Morgen an. Denn der Tagesablauf des 22-Jährigen ist durchorganisiert. Er befindet sich im siebten Semester seines Betriebsökonomie-Studiums an der Fachhochschule Graubünden, das er an seine KV-Lehre mit Berufsmatura angeschlossen hat. In zwei Semestern möchte er den Bachelorgrad erlangen. Neben dem Studium arbeitet Kevin Scherrer bei einem Finanzdienstleister in Vaduz. «Das Finanzwesen hat mich von klein auf fasziniert. Wenn ich mit zur Bank durfte, haben die Damen und Herren an den Schaltern immer schon Eindruck auf mich gemacht», sagt er und schmunzelt. Viel Freizeit bleibt

Kevin Scherrer daher nicht mehr. Die, die er noch hat, investiert er zu einem grossen Teil in den Jugendrat, dem er seit anderthalb Jahren als Präsident vorsteht.

Ehrenamtliche sind immer gefragt Der Jugendrat Liechtenstein ist eine seit 2012 bestehende Plattform für junge Erwachsene zwischen 15 und 28 Jahren, die für politische Themen interessieren möchte und sich dafür einsetzt. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Teilnahme von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Liechtenstein am politischen Prozess zu verbessern und die politische Bildung zu fördern. Ausserdem verfolgt der Jugendrat die

Absicht, die jungen Erwachsenen neutral auf das Wählen vorzubereiten sowie diese zur Stimmabgabe zu bewegen. Bekannt wurde der Jugendrat vor allem durch sein Projekt «easyvote», das bereits bei drei Landtags- und zwei Gemeinderatswahlen zum Einsatz kam. «Ich habe durch einen guten Kollegen, der mit mir die Berufsmatura abgelegt hat, vom Jugendrat erfahren und ihn einmal zu einer der Halbjahresversammlungen begleitet», sagt Kevin Scherrer. «Leute zum Mithelfen wurden und werden beim Jugendrat immer gesucht. Da ich ihn schon damals für eine gute Sache hielt, habe ich mich für die Mitarbeit entschieden. Dass ich schon so schnell Präsident werde, habe ich aber weder gedacht noch geplant.»

Eigene Vorstösse formulieren Der Jugendrat besteht aus vier Vorstands- und rund 60 weiteren Mitgliedern. An die Anlässe kommen durchschnittlich zehn bis 20 von ihnen. Natürlich sind aber auch Nichtmitglieder herzlich willkommen. «Meine persönliche Motivation zur Teilnahme an den Anlässen war der Einblick in die Politik, den sie ermöglichen», sagt Kevin Scherrer, der aber auch betont, dass es zwischen dem Jugendrat und den Jugendorganisationen der Liechtensteiner Parteien einen entscheidenden Unterschied gibt. «Wir sind vollkommen neutral und versuchen stets, alle Richtungen abzudecken sowie umfassend über Sachthemen zu

informieren und werben nicht aktiv für Vorstösse von Parteien.» Der Kontakt mit den Jungparteien wird vom Jugendrat aber aufrechterhalten, um Synergien zu nutzen. So treten deren Exponenten beispielsweise an den Jugendarenen auf und äussern dort durchaus kontroverse Ansichten. «Ich hoffe daher, dass die Jungparteien so aktiv bleiben, wie sie es derzeit sind. Denn so macht es auch für uns Jugendratsmitglieder mehr Spass.» Der bekannteste Anlass des Jugendrats ist sicher die Jugendsession im Landtagssaal, deren sechste Auflage sich gerade in der Vorbereitungsphase befindet. Ziel der Teilnehmenden ist es, eigene politische Vorstösse zu lancieren. «Wir fokussieren uns jeweils auf zwei Themen, laden Experten ein und formulieren schliesslich Anträge, die wir dem Landtagspräsidenten übergeben. Um wirklich etwas zu erreichen, versuchen wir, uns auf einige wenige Anträge zu beschränken. Wir denken auch darüber nach, sie in Form einer Petition beim Landtag einzureichen. Auf jeden Fall ist die Jugendsession immer ein spannender Anlass.»

Guten Ideen Gehör verschaffen Die Aufgaben von Kevin Scherrer, der sich selbst in der politischen Mitte verortet, sind als Präsident vor allem administrativer und repräsentativer Natur. Er koordiniert Termine, verwaltet die Vereinsfinanzen und sorgt für den Zusammenhalt im Vorstand. Doch dieser ist ohnehin gut, obwohl die Diskussionen manch-


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mal kontrovers ablaufen. «Wir haben wohl alle einen gewissen Lernprozess durchlaufen und uns daran gewöhnt, andere Meinungen zu akzeptieren», sagt der Präsident und schmunzelt. Da ihm für andere Hobbys kaum Zeit bleibt, bezeichnet Kevin Scherrer die Politik und das Finanzwesen als seine Hobbys. «Die Börse zu beobachten und ihre Entwicklungen zu verstehen, hat für mich beispielsweise etwas Faszinierendes an sich. Das Gleiche gilt für die Entwicklungen, welche die Mitglieder des Jugendrats durchlaufen.» Gerne würde Kevin Scherrer daher noch weit mehr Jugendliche und junge Erwachsene für die Politik begeistern und sie in die Entscheidungsprozesse integrieren. Dazu bedürfe es aber auch der Bereitschaft der etablierten Politikerinnen und Politikern. «Junge Leute haben oft sehr gute Ideen. Leider werden sie häufig aber nicht ernst genug genommen oder überhaupt nicht gehört. Das ein wenig zu ändern, ist ein grosses Ziel für mich.»

Die privilegierte Situation schätzen Kevin Scherrer selbst jedenfalls macht sich seine Gedanken, vor allem zum Bildungswesen. «Dass jungen Leuten oft das Interesse an der Politik fehlt, liegt meines Erachtens auch daran, dass sie in der Schule falsch vermittelt wird.» Der Jugendrat ist daher in der Vergangenheit schon direkt in die Klassen gegangen und hat dort «Politik zum Anfassen» angeboten. «Dabei hat sich gezeigt, dass sich die Schülerinnen und Schüler durchaus begeistern und motivieren lassen, ihre Meinung offen vor der Klasse zu vertreten. Leider haben wir nicht die Ressourcen, dieses Projekt im grossen Stil anzubieten. Auch aus diesem Grund suchen wir immer nach Synergien mit anderen Organisationen.» Dabei möchte Kevin Scherrer seiner jungen Zielgruppe ebenfalls eine gewisse Dankbarkeit und Zufriedenheit vermitteln. «Politik besteht für mich definitiv nicht aus dauerndem Kritisieren. Denn

als Land ist Liechtenstein sehr erfolgreich. Das ist etwas, das im Miteinander erreicht worden ist. Mir ist es wichtig, dass junge Leute unseren Wohlstand zu schätzen wissen, aber auch sehen, dass es nicht selbstverständlich ist, wie privilegiert sie sind.»

Ein Lob auf das duale System Kevin Scherrer macht sich aber auch Gedanken darüber, wie Liechtensteins Wohlstand für die Zukunft gesichert werden kann. «Ich bin ein grosser Befürworter des dualen Bildungswegs. Leider scheint ihm aber je länger, desto mehr die Akzeptanz etwas abhandenzukommen. Gerade in den Elternhäusern heisst es oft, dass der Weg über die gymnasiale Matura und die Universität das Richtige für den Nachwuchs ist. Das führte zu einer sehr hohen Maturandenquote. Auch Teilzeitjobs für Teilzeitstudenten wie mich findet man leider oft nur mit Glück. Gerade von unseren grossen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen würde ich mir diesbezüglich mehr Flexibilität erwarten.» Der Wissenstransfer aus der Berufs- oder Fachhochschule bringe den Unternehmen deutliche Vorteile für alle Beteiligten. Die jungen Berufsleute könnten frische Inputs bringen und seien sehr motiviert, wenn sie denn eine gewissen Verant-

Leute zum Mithelfen wurden und werden beim Jugendrat immer gesucht.

Kevin Scherrer, Präsident des Jugendrats

wortung übertragen bekämen und von ihren Vorgesetzten in die unternehmerischen Prozesse eingebunden würden. «Ich hatte sowohl das Glück, auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie eine Teilzeitanstellung zu finden als auch einen Chef, der mir viel unternehmerisches Wissen mitgibt. Das weiss ich sehr zu schätzen», sagt Kevin Scherrer. Daher plädiert er für Mentoring-Programme in den Unternehmen, bei denen jemand aus dem Management einen jungen Mitarbeiter zugeteilt bekommt, den er aktiv in die Hintergründe des Berufslebens einführt, aber auch von ihm profitiert. «Schliesslich gehören wir von der Generation Z zur Kundengruppe der Zukunft, und es schadet sicher keinem Unternehmen, deren Bedürfnisse und Wünsche zu kennen sowie deren Meinung abzuholen.»

Talent und Leidenschaft bringen Fachwissen Ein solches Mentoring-Programm würde Lernenden auch dabei helfen, sich für die richtigen Weiterbildungen und beruflichen Schwerpunkte zu entscheiden. «Denn ich kann mir wenig Schlimmeres vorstellen, als viele Jahre seines Lebens einen Job erledigen zu müssen, in dem man nicht glücklich ist, weil man sich in jungen Jahren falsch entschieden hat», sagt Kevin Scherrer. Er selbst hat seine Berufung jedenfalls gefunden und möchte nach dem Abschluss seines Bachelor-Studiums zunächst einmal komplett in die Arbeitswelt einsteigen. «Denn in einem Studium lernt man auch vieles, was man im Alltag gar nicht braucht. Wenn man sich aber mit Talent und Leidenschaft in seinen Beruf einbringt, dann kommt das Fachwissen ganz von alleine.»


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«Beim Umweltschutz müsste sich mehr bewegen» Am 1. August hat für Lorena Lampert (18) aus Schellenberg ein neuer Lebensabschnitt begonnen, denn am Vortag endete ihre Lehrzeit als Kauffrau bei den Gemeindeverwaltungen von Ruggell und Schellenberg. Nun konzentriert sie sich voll auf ihre Berufsmatura. Gleichzeitig macht sich die vielseitig interessierte junge Frau aber auch Gedanken über eine ganze Reihe von politischen Themen, wie sie im Interview verrät. Interview: Johannes Kaiser

Lorena, du hast im Rahmen von «100pro!» deine Lehrausbildung in den Gemeindeverwaltungen Ruggell und Schellenberg absolviert. Wie beurteilst du diese Form der Lehre und Berufsausbildung rückblickend? Lorena Lampert: Die Idee der Verbundausbildung gefällt mir sehr gut. Ich habe während meiner Berufslehre in zwei Betrieben gearbeitet. Durch den halbjährlichen Wechsel konnte ich in beiden vieles lernen und viele Eindrücke gewinnen. So warst du bei der Gemeinde von Anfang weg im Public service tätig. Hattest du somit direkten Kontakt zu den Einwohnerinnen und Einwohnern? Das war in den beiden Gemeindeverwaltungen unterschiedlich. In Ruggell wurde mir ein fixer Tag am Schalter zugeteilt, und dann war ich einen Tag pro Woche im direkten Kontakt mit der Bevölkerung. In der Gemeinde Schellenberg war das anders, da mein fixer Arbeitsplatz am Schalter war, war ich jeden Tag im Public service tätig. Somit hatte ich während meiner Lehrzeit viel Kontakt mit den Einwohnerinnen und Einwohnern der beiden Gemeinden. Du bist ein offener, aufgestellter und sympathischer Typ. Was ist dir in deiner beruflichen Tätigkeit wichtig? Welche Ziele hast du für deine Zukunft? Was meine Zukunftspläne betrifft will ich vorerst die BMS er-

Johannes Kaiser, Landtagsabgeordneter, im Gespräch mit der jungen, sympathischen Lorena Lampert (18) aus Schellenberg

folgreich abschliessen. Für mich ist es wichtig, dass man sich bei der Arbeit mit den Mitarbeitern gut versteht und sich aufeinander verlassen kann. Umso besser man mit den Mitarbeitern klarkommt, desto schöner ist auch die Arbeit. Das Tor zur Welt sind für die jungen Leute unter anderem Sprachen. Ist man nach Pflichtschul-Karriere im Englischen fit genug? Sollten für die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen Sprachaufenthalte nicht viel intensiver gefördert werden? Aus meiner Sicht ist es heutzutage sehr wichtig, Sprachen wie Englisch gut zu beherrschen, da

man in allen Branchen mit anderen Ländern in Kontakt ist. Ich finde, es kann nie genug Möglichkeiten geben, sich in diesem Punkt zu verbessern. Sprachaufenthalte oder ähnliches sollten meiner Meinung nach öfter angeboten werden, nicht nur für junge Erwachsene sondern auch für die älteren Generationen Welche politischen Themen interessieren dich am meisten und welche Themen sollten aus deiner Ansicht mit mehr Spirit und Mut angegangen werden? Der Umweltschutz, da sich die Situation in den nächsten Jahren weiter drastisch verändern wird.

Sollte das Mitbestimmungsrecht für Jugendliche – wie zum Beispiel im Nachbarland Österreich – auch mit dem Alter von 16 Jahren ermöglicht werden? Aus meiner Sicht nicht. Die Mehrheit der Jugendlichen sind in diesem Alter nicht wirklich vertraut mit politischen Themen und haben sich somit wenig mit den bei einer Abstimmung zur Debatte stehenden Fragen auseinandergesetzt. Was sind deine Freizeitbeschäftigungen und Hobbys? In meiner Freizeit gehe ich gerne spazieren oder treffe mich mit meinen Freunden


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Josef Höger, Detail aus «Blick vom Garten auf Burg und Schloss Liechtenstein bei Mödling», 1844 © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz–Vienna

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«Was wir über Anlegen wissen, haben wir über 26 Generationen gelernt.» S.D. Prinz Hubertus von und zu Liechtenstein, Mitglied des Stiftungsrats der LGT Group Foundation seit 2021

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FC Vaduz etabliert sich im Spitzenfeld Zwölf von insgesamt 36 Runden (das Spiel Thun gegen Vaduz fand am Freitagabend nach Redaktionsschluss dieser lie:zeit-Ausgabe statt) sind in der Challenge League absolviert und so langsam kristallisiert sich das Favoritenfeld heraus. Erfreulicherweise gehört auch der FC Vaduz zu den Anwärtern auf die beiden begehrten Top-Ränge. Text: Christoph Kindle Der Super League-Absteiger feierte zuletzt drei Siege in Folge, allerdings kamen die beiden Heimsiege gegen Schaffhausen und Aarau glücklich zustande.

zeigte sich der FCV von der Heimpleite gegen Thun gut erholt und feierte einen wichtigen 2:0-Sieg in Neuchâtel gegen Xamax. Die Tore in dieser intensiven Partie auf der Maladière fielen in der

Schlussphase durch Rapp und Lüchinger. Es war eine der besten Saisonleistungen der Liechtensteiner. In den letzten Minuten kam viel Hektik auf und beide Trainer sahen Rot.

Zwei glückliche Heimsiege Weniger überzeugend als in Neuenburg trat der FC Vaduz in den folgenden beiden Heimspielen gegen Schaffhausen und Aarau auf. Die Punkte blieben zwar je-

Starker Auftritt in Neuchâtel Unmittelbar vor der Länderspielpause im Oktober kassierten die Vaduzer eine 1:3-Heimniederlage gegen den FC Thun, also einen Mitkonkurrenten um die Aufstiegsplätze. Der FCV haderte nach dem Spiel mit der Schiedsrichter-Leistung. Beim Stand von 1:1 diktierte Ref Von Mandach einen äusserst fragwürdigen Elfer für Thun. Routinier Gerndt liess sich nicht zweimal bitten (er hatte schon in der 19. Minute einen berechtigen Penalty verwandelt). Die noch unter Schock stehenden Vaduzer mussten dann mit dem Pausenpfiff auch noch das 1:3 hinnehmen und waren nach dem Seitenwechsel nicht in der Lage zu reagieren. Simone Rapp (links) war Vaduzer Matchwinner gegen Schaff hausen.

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weils im Rheinparkstadion, doch souverän waren beide Auftritte nicht. Ohne den gesperrten Mario Frick an der Seitenlinie (Assistent Roman Matter vertrat den Chefcoach) ging Vaduz gegen Schaffhausen früh in Führung (Lüchinger traf in der 11. Minute), doch Stabilität verlieh dieses Tor der Heim-Elf nicht. Im Gegenteil: Das vom ehemaligen FCV- und LFV-Nationaltrainer Martin Andermatt betreute Schaffhausen war spielerisch besser und hatte auch ein Chancenplus. Der verdiente Ausgleich fiel unmittelbar nach der Pause. Als man sich mit dem eigentlich gerechten Unentschieden abzufinden begann, schlug FCV-Neuzugang Simone Rapp zu: In der 85. Minute verwertete der Tessiner eine Gajic-Freistossflanke zum nicht mehr erwarteten Siegestreffer. Eine Woche später gegen Aarau ein ähnliches Bild. Vaduz ging erneut nach zehn Minuten in Führung (Dobras traf) und es

entwickelte sich ein offenes Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. War die Vaduzer Leistung in der ersten Halbzeit noch in Ordnung, kann dies vom Auftritt in der zweiten Hälfte nicht mehr behauptet werden. Zunächst half Schiri Turkes den Vaduzern noch mit einem geschenkten Penalty (Cicek verwertete zum 2:0), doch dann spielte nur noch Aarau. Das Anschlusstor des starken Randy Schneider war ein zu geringer Lohn für die Aargauer, denen auch noch ein klarer Elfer unterschlagen wurde, zudem hatten sie mit zwei Lattenschüssen Pech. FCV-Trainer Mario Frick sprach aufgrund der ersten Halbzeit trotzdem von einem verdienten Erfolg. Objektiv betrachtet, war es aber ein sehr glücklicher Sieg. Beim Schiedsrichter durften sich die Vaduzer diesmal nicht beschweren, dieser meinte es gut mit den Platzherren …

Sportchef Burgmeier: «Wir sind auf Kurs» Ein Drittel der Meisterschaft ist

absolviert und wie FCV-Sportchef Franz Burgmeier im Gespräch mit der lie:zeit sagt, ist man punktemässig und bezüglich Platzierung auf Kurs. «Unser Ziel war es, vorne mitzuspielen, und das ist uns bis jetzt gelungen. Allerdings sehe ich durchaus noch Luft nach oben. Wenn wir die beiden Heimspiele gegen Schaffhausen und Aarau betrachten, dann müssen wir zugeben, dass diese Matches auch ganz anders hätten ausgehen können. Da wurden wir gut belohnt für unsere Auftritte.» Immerhin kann Burgmeier diesen beiden Spielen auch Positives abgewinnen: «Wir waren effizient.» Der Sportchef und langjährige Profi glaubt, dass die Vaduzer Mannschaft vor allem in spielerischer Hinsicht ihr Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft hat. «Wir haben einzelne gute Phasen im Spiel, aber wir sind zu wenig konstant. Wir können und müssen uns im weiteren Meisterschaftsverlauf aber steigern.»

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Vier Teams spielen um zwei Spitzenränge Im Kampf um die beiden Top-Plätze in der Challenge League (der Tabellenerste steigt direkt auf, der Zweite bestreitet eine Barrage gegen den Vorletzten der Super League) erwartet Franz Burgmeier einen spannenden Kampf zwischen vier Teams. «Ich rechne weiter auch mit Aarau, das in den letzten Spielen unter Wert geschlagen worden ist. Ich gehe davon aus, dass sich Thun ebenfalls vorne festsetzen wird. Spannend wird für mich sein, ob Winterthur die Pace durchziehen kann.» Natürlich erwartet und hofft Franz Burgmeier, dass auch der FC Vaduz um die Spitzenplätze weiterhin ein ernsthaftes Wort mitreden wird. Am 20. und 27. November, also nach einer weiteren Länderspielpause, warten wieder zwei Heimspiele: gegen Wil und Stade Lausanne.

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USV will letztjähriges Resultat toppen Der USV Eschen/Mauren ist unter Trainer Vito Troisio hervorragend in die neue Saison gestartet. Dabei stechen vor allem die Siege gegen den souveränen Tabellenführer FC Baden, aber auch gegen die ambitionierten Vereine wie FC Tuggen, Wettswil-Bonstetten oder Gossau besonders hervor. Interview: Herbert Oehri

den. Wir hatten einen super Start, danach eine schwächere Phase Ende September, ehe wir einen super Oktober spielten. Der November bringt uns noch die Chance auf weitere Punkte. Wir haben noch zwei Herbstrunden-Partien, gegen Freienbach und Winterthur II, sowie das erste Rückrundenspiel am 27. November beim FC Uzwil. Gibt es auf die Rückrunde Mutationen beim USV? Welche Spieler betrifft dies? Wir verlieren mit Daniel Kaufmann und Alexander Marxer zwei Nationalspieler. Weitere drei Spieler haben einen Vertrag bis Winter.

Ich bin mit dem bisherigen Abschneiden meiner Mannschaft sehr zufrieden.

Wir werden bis Ende November versuchen, Nägel mit Köpfen zu machen mit den bestehenden Spielern, um danach auf dem Transfermarkt nach Ersatz zu suchen. Das Ziel ist, dass wir weiterhin 25 Spieler im Kader haben, denn es braucht jeden Einzelnen bei so vielen Terminen. Wo willst du am Ende der Saison mit der 1. Mannschaft stehen? Wie wir Anfang der Saison bekanntgegeben haben, wollen wir das letztjährige Resultat toppen, und das ist weiterhin das Ziel. Somit Top 6, was in dieser Liga, bei dieser harten und extrem ausgeglichenen Konkurrenz, ein sehr ambitioniertes Ziel bleibt.

USV B IN HÖCHSTER SCHWEIZER JUNIOREN-LIGA

Vito Troisio, USV-Trainer

Noch sind zwei Partien in der Herbstrunde offen: am heutigen Samstag das Spiel gegen den FC Freienbach und am 20. November das Spiel gegen Winterthur II, beide auswärts. Das erste Spiel der Rückrundenserie findet noch diesen Monat statt, am 27. November gegen den FC Uzwil. Wir haben uns über den bisherigen Saisonverlauf und die Zu-

kunftspläne mit Trainer Vito Troisio unterhalten. Wie bist du mit dem bisherigen Abschneiden deiner Mannschaft zufrieden? Vito Troisio: Der bisherige Verlauf war top. Ich bin mit den Leistungen meiner Mannschaft sehr zufrieden. Wo ortest du noch Verbesserungspotenzial? Wir müssen konstanter wer-

Die Junioren B des USV Eschen/Mauren sind als Gruppenmeister der Promotionsklasse in die Youth B League, der höchsten Junioren Liga der Schweiz, aufgestiegen. Links Trainer Ergün Karatay, rechts Co-Trainer Michael Kuschny. Foto: USV


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Das neue Senioren-Team des USV

Mit grosser Freude stellt der FC USV Eschen/Mauren das neue Senioren-Team vor. Dank des Engagements der Mitglieder konnte dieses Team wieder neu belebt werden. Im Vordergrund stehen die körperliche Aktivität, der Spass am Fussball, den die Spieler teilen, und nicht zuletzt der Genuss der Geselligkeit nach einem Training oder Spiel. Bist auch du ein ehemaliger Kicker oder hast einfach das Interesse, dich beim Spiel mit Spass zu bewegen? Dann bist du herzlich eingeladen, im Sportpark vorbeizuschauen und bei einem ersten Training mitzumachen. Wir trainieren von Mai bis November jeweils am Mittwoch um 19.30 Uhr auf dem Rasen.

Infos Für weitere Auskünfte kannst du dich gerne an folgende Personen wenden: Stefan Bieberschulte Tel.: +41 78 686 13 50 Email: stefan.bieberschulte@llb.li Andreas Haber Tel.: +41 78 630 17 34 Email: haber_andreas@hotmail.com

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Der FC Balzers in einer harten Saison Der FC Balzers ist in seiner ganzen Erstliga-Geschichte noch nie so schlecht in eine Meisterschaft gestartet wie in dieser Saison. Drei Runden vor Ende der Vorrunde liegen die Schützlinge des Trainertrios Martin Brenner und der Gebrüder Michele und Daniele Polverino auf dem letzten Tabellenplatz. Interview: Herbert Oehri

Dies aufgrund von doch einigen Mutationen vor der neuen Saison.

Christoph Arpagaus, Coach FC Balzers

Erste Anzeichen der Besserung zeigte das Team im Spiel vom letzten Samstag beim 2:2 gegen Winterthur II. Wir haben uns mit dem FCB-Teammanager Christoph Arpagaus über den Stand und die Zukunft des Balzner Erstligateams unterhalten. Herr Arpagaus, der FC Balzers liegt momentan auf dem letzten Tabellenrang. Was sind die wichtigsten Gründe für diese Platzierung? Christoph Arpagaus: Ja, diese Vorrundensaison lief für den FC Balzers alles andere als erwartet. Die Gründe sind vielfältig: zum einen hatten wir ein sehr schwieriges Startprogramm, alles Gegner, die vorne mitspielen wollen. Zum anderen kommt zum schlechten Start das mangelnde Selbstvertrauen dazu und man schafft es nicht frei im Kopf zu sein. Was es auch zu berücksichtigen gilt, ist die Tatsache, dass wir viele Veränderungen im Kader vornehmen mussten.

Hat man sich vielleicht bei der Kaderzusammenstellung für die Saison 2021 / 22 verzockt? «Verzockt» ist das falsche Wort. Wir wussten von Anfang an, dass es eine schwierige Saison werden wird. Wir sind auf diese Saison hin eine andere Strategie gefahren, nämlich möglichst viele junge Spieler aus der Region zu holen und ihnen eine Möglichkeit bieten, sich entsprechend ihrer Fähigkeiten gut zu entwickeln. Ein solcher Prozess dauert einfach seine Zeit. Mit welchen Mitteln will sich der FC Balzers aus dieser misslichen Lage befreien? Sind fürs Frühjahr Neuzugänge geplant? Wir glauben an uns. Das Team und der Trainerstaff sind motiviert. Denn es geht letztlich nur mit seriöser und harter Arbeit. Es kommt auch auf die letzten Spiele der Hinrunde an. Es geht um die Frage: Wie schneiden wir in den letzten drei Partien der Vorrundensaison ab? Wir spielen noch gegen Uzwil (6. November, auswärts), gegen Tuggen (20. November, heim) und gegen Linth (27. November, heim). Danach werden wir die Sachlage genau analysieren, und wenn sich Möglichkeiten ergeben, werden wir unseren Kader im Winter verstärken.

Erstligist FC Balzers möchte mit einem Endspurt noch einige Punkte in den verbleibenden drei Vorrundenspielen holen.

TABELLE Verein

Spiele

Tore

Pt.

1. FC Baden 1897

10

27:10

25

2. FC Freienbach

10

19:12

20

3. USV Eschen/Mauren

11

21:13

20

4. FC Tuggen

10

22:16

18

5. FC Paradiso

10

18:14

18

6. FC Gossau

10

19:16

17

7. FC Wettswil-Bonstetten

10

16:12

16

8. FC Linth 04

10

16:15

16

9. FC Thalwil

10

18:24

15

10. FC St. Gallen 1879 II

11

18:17

13

11. FC Uzwil 1

10

14:21

10

12. FC Winterthur II

10

14:19

7

13. Team Ticino U21

10

15:26

4

14. FC Balzers

10

11:33

4


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Internationale zeitgenössische Kunst Ausstellung in der Olympiaworld in Innsbruck Galerien, Kunsthändler und Kunstschaffende aus verschiedenen Nationen präsentieren derzeit ihre Skulpturen, Gemälde, Fotografien sowie digitalen Medien an der internationalen Art-Ausstellung in der Olympiaworld in Innsbruck. Unter den rund 60 Ausstellenden ist aus Liechtenstein die Bildhauerin Julia Kaiser mit Skulpturen aus Stein und Bronze sowie Acryl Bildern vertreten. Die internationale zeitgenössische Kunstmesse feiert zudem ein Jubiläum: Nach einer einjährigen, corona-bedingten Verschiebung findet nun die 25. Durchführung statt. Für Galerien, Kunsthändler und Kunstschaffende bietet sie eine beliebte Gelegenheit, sich einem grossen Kunstkreis zu präsentieren. (PD) Die Bildhauerin Julia Kaiser aus Schellenberg präsentiert Skulpturen und Acryl Bilder an der 25. Internationalen zeitgenössischen Art-Ausstellung in Innsbruck. Anzeige

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«Meine Leser sehen ihre Heimat mit anderen Augen» Die Burgen im Rheintal haben Doris Röckles Neugier für die Geschichte ihrer Heimat geweckt, ein achselzuckender Vorschlag ihres Mannes hat sie zum Schreiben animiert. Das Ergebnis sind mittlerweile vier erfolgreiche Romane und ein Krimi, die alle im Mittelalter der Region spielen. «Was jetzt noch fehlt, ist ein richtiger Bestseller», sagt die Autorin und lacht. Text: Heribert Beck

«Spätsommer 1243 im Tal des Rhyns. Dunkel ballten sich die Wolkentürme am fernen Horizont. Es war die letzten Stunden merklich kühler geworden. Mariana stand am Fenster ihrer kleinen Kammer, den Umhang fest um ihre Schultern geschlungen, und blickte nachdenklich auf den langsam schwindenden Tag. Unten in der Taverne hörte man die Zecher grölen. Bald würden sie nach ihr rufen, wie sie es immer taten, stiegen ihnen Wein und Met zu Kopf.» So lauten die ersten Zeilen in Doris Röckles viertem historischem Roman «Die List der Schanktochter». Mariana ist die Tochter von Hilarius Büchel, dem Wirt des «Goldenen Lamms» in Bendern – und nicht unbedingt vom Glück verfolgt. Das ändert sich, als sie Ritter Heinrich von der Burg Schellenberg kennen- und lieben lernt. Doch Lügen und Intrigen verhindern vorläufig, dass die beiden zusammenkommen. Bevor es soweit ist, muss Mariana eine Reihe von Abenteuern bestehen, die sie bis nach Zypern führen, wo Balian von Ibelin, der Enkel des gleichnamigen Verteidigers von Jerusalem, ihren Weg kreuzt, und die sie in den Besitz eines jahrhundertealten Codex bringen.

Ein schicksalhafter Nachmittag Balian von Ibelin, Bischof Volkhard von Chur oder Manfred, der König von Sizilien, sind wie viele weitere Figuren und Doris Röckles Buch historische Persönlichkeiten. Ihre Zeitgenossin, Protagonistin Mariana,

und ihr Vater sowie ihre Standesgenossen aus dem einfachen Volk sind historisch nicht belegt. «Einfache Menschen wurden in den überlieferten Schriftstücken fast nie erwähnt. Dass ihr hartes Leben aber so war, wie es in meinen Romanen beschrieben, hat sich bei meinen Recherchen immer wieder gezeigt», sagt die Autorin, die mit der «List der Schanktochter» ihren vierten historischen Roman veröffentlicht hat. Bis ihr Erstlingswerk «Die Spur der Gräfin» erschienen ist, hatte Doris Röckle jedoch «einen beschwerlichen Weg zu gehen», wie sie selbst sagt. Der Auslöser war ein Sonntagnachmittag im Herbst 2005. «Ich bin mit meinem Mann am Schloss Vaduz vorbeigefahren und habe mich beklagt, dass mir langweilig sei, weil ich nichts mehr zum Lesen habe. Mein Mann sagte nur ‹Dann schreib halt selber etwas›. Da Burgen mich schon immer fasziniert haben, fiel mein Blick auf das Schloss, und ich dachte mir, dass ich ja eine Geschichte mit historischem Hintergrund schreiben könnte.» Als Hauptfigur entschied sie sich für Graf Albrecht I. von Werdenberg-Heiligenberg. «Allerdings wollte ich keine historischen Abhandlungen schreiben. Daher enthalten meine Bücher immer auch ein Rätsel, meist um eine Reliquie wie das Grabtuch von Turin oder die Heilige Lanze, deren Geschichte ich mit jener des Rheintals verbinde.»

Mir ist jede meiner Hauptfiguren ans Herz gewachsen, da ich mich mindestens ein Jahr mit ihr beschäftigt habe. Doris Röckle, Autorin


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Abgebrannte Druckereien und andere Lügen Bevor sie ihren ersten Roman fertiggestellt hatte, hat Doris Röckle bereits bei einem Geschichtenwettbewerb des «Volksblatts» gut abgeschnitten und genug Selbstvertrauen getankt, um bei einem weiteren Wettbewerb, ausgeschrieben vom Kulturverein Schloss Werdenberg, mitzumachen. Dieses wurde folglich auch einer der wichtigsten Handlungsorte in der «Spur der Gräfin». «Ich gewann diesen Wettbewerb und erlebte mein erstes Highlight als Autorin. Als ich aber einen Verlag gesucht habe, bekam ich zunächst Hunderte Absagen und begann an meinen Fähigkeiten zu zweifeln. Schliesslich fand ich einen Verlag in Zürich und war glücklich.» Die Freude währte jedoch nicht lange, und die Publikation des Buchs verzögerte sich. «Mir wurden abenteuerliche Lügen aufgetischt, beispielsweise dass die Druckerei abgebrannt oder der Lektor plötzlich schwer erkrankt sei. Ich habe das zunächst auch geglaubt, weil man als Neuautorin wohl etwas naiv ist», sagt Doris Röckle. Die Rechte an ihrem Werk lagen inzwischen aber bei besagtem Verlag. Um doch noch eine Chance als Autorin zu haben, schrieb sie

zwei neue Manuskripte. «Meine Erfahrungen waren ähnlich wie beim ersten: Absagen über Absagen. 2016 war ich schon soweit, dass ich aus Frust alle meine Texte löschen wollte», sagt Doris Röckle. Per Zufall traf sie in dieser Zeit eine andere Autorin, die ihr einen Agenten in Frankreich empfahl. Er sei spezialisiert auf historische Romane, aber gleichzeitig knallhart. «Ich habe ihm ‹Die Flucht der Magd› geschickt, und er war begeistert. Schon drei Wochen später durfte ich meinen Vertrag bei Droemer Knaur in München unterzeichnen. Das war mein zweites Highlight als Autorin.»

Die hinkende Hanna Ihr Agent setzte sich auch dafür ein, dass Doris Röckle die Rechte an der «Spur der Gräfin» zurückerhielt. «Das war ein hartes Ringen. Aber es hat geklappt. So ist aber auch die kuriose Situation entstanden, dass mein erstes Buch eigentlich mein drittes ist», sagt Doris Röckle und lacht. Weiter tragisch ist dies nicht. Denn jeder Roman ist eine in sich abgeschlossene Geschichte. «Gemeinsam haben sie, dass sie sich um unser Rheintal und seine Burgen im Spätmittelalter drehen. Meistens ist die Protagonistin ausserdem eine Frau aus dem Volk.»

Gelesen werden Doris Röckles Bücher gerne. «Bei Amazon haben sie in der Regel eine Bewertung zwischen vier und viereinhalb von fünf möglichen Sternen», sagt die Autorin, die ihre Leser in rund einem Jahr mit ihrem fünften Roman erfreuen wird. Er spielt zwischen der Burg Gutenberg in Balzers und der Stadt Feldkirch zur Zeit des Schwabenkrieges 1499. Zusätzlich gibt Doris Röckle seit diesem Jahr auch historische Krimis heraus. Ihr erster ist «Die Wehmutter vom Bodensee», der im Februar bei Emons erschienen ist. Hauptfigur ist wie in «Die Flucht der Magd» die hinkende, pockennarbige Hanna. «Auch der Krimi ist unabhängig vom Roman lesbar, aber ich habe zahlreiche Rückmeldungen zu dieser Figur erhalten. Sie wird offenbar sehr geschätzt. Daher habe ich sie erneut zur Protagonistin gemacht.»

«Es ist chaotisch, aber ich komme zum Ende» Vom Schreiben leben kann Doris Röckle bisher nicht. «Dafür müsste mir wirklich ein Bestseller gelingen», sagt sie. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. So schreibt die Autorin weiterhin nebem ihrer 70-Prozent-Stelle als MPA an ihren Büchern.

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«Das heisst aber nicht, dass ich jeden freien Nachmittag und an den Wochenenden vor dem PC sitze. Ein neues Kapitel muss sich zuerst in meinem Kopf formen. Wenn ich weiss, dass alles passt, setze ich mich hin und schreibe bis zu 20 Seiten in wenigen Stunden. Ich folge auch keinem Plot wie andere Autoren. Ich weiss zu Beginn des Schreibprozesses lediglich den Anfang und das Ende der Geschichte. Mittendrin sticht mir zum Beispiel eine Mühle ins Auge, und ich recherchiere dann lange zu diesem Thema. Wenn alles passt, baue ich es ein. Das klingt zwar chaotisch, aber ich komme immer zum Ende», sagt Doris Röckle lachend. Ein Lieblingsbuch oder eine Lieblingsfigur hat Doris Röckle in ihrer Bibliographie nicht. «Mir ist jede ans Herz gewachsen, da ich mich mindestens ein Jahr mit ihr beschäftigt habe», sagt die Autorin. «So geht es offenbar auch meinen Leserinnen und Lesern. Und das freut mich. Besonders freut mich aber, dass ich oft Rückmeldungen erhalte, dass jemand nach der Lektüre meiner Bücher seine Heimat, unsere Heimat plötzlich mit ganz anderen Augen sieht.»


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«Ein Genuss für alle Sinne» Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wünschte sich die Liechtensteiner Bevölkerung verständlicherweise von Zeit zu Zeit eine Ablenkung von den Sorgen des Alltags. Da kam die erste Aufführung der Operettenbühne im ersten Kriegswinter 1940 gerade recht. Zum 80-jährigen Bestehen hat der Verein kürzlich ein Buch herausgegeben, das sich mit dessen Geschichte befasst.

«Es mag wohl manche gegeben haben, die dieser Aufführung etwas skeptisch gegenüberstanden, weil sie glauben mochten, dass die gestellten Anforderungen zu gross seien. Doch der Männergesangverein Vaduz und das Orchester haben bewiesen, dass sie auch einer grösseren Sache gewachsen sind.» So lautete das Fazit des «Liechtensteiner Vaterlands» zum ersten Auftritt der Operettenbühne Vaduz. Gegeben wurde im Januar 1940 «Das Waldvögelein» von Georg Mielke. Seither sind 57 weitere Operetten hinzugekommen, auf welche die eng mit dem Verein verbundene Gesellschaft der Theaterfreunde im Jubiläumsbuch «80 Jahre und kein bisschen leise. Operettenbühne Vaduz 1940–2020» zurückblickt.

Fünf Präsidenten in 80 Jahren Jede der 58 bisherigen Operetten, die bis 1974 jährlich, seither im Wechsel mit Balzers im Zweijahresrhythmus stattfinden, ist in der Jubiläumsschrift auf einer Seite vorgestellt. Daneben kommen Bürgermeister Manfred Bischof und mit dem im Jubiläumsjahr verstorbenen Hilmar Ospelt sowie mit Arthur Kon-

Unser Ziel ist es, die Aktivitäten der Operettenbühne noch viele Jahre fortführen und Produktionen auf hohem Niveau anbieten zu können. Clemens Laternser, Präsident

rad und Karlheinz Ospelt drei von Bischofs Amtsvorgängern zu Wort. Zusätzlich finden sich wissenswerte Informationen zur Operettenbühne und zur Gesellschaft der Theaterfreunde, wobei nicht zuletzt die Kontinuität der Operettenbühne zu beeindrucken weiss. Lediglich fünf Präsidenten, sieben Kapellmeister und neun Regisseure prägten die acht Jahrzehnte der Vereinsgeschichte. Der aktuelle Präsident, Clemens Laternser, blickt im Interview ebenfalls zurück auf die

Vereinsgeschichte, informiert über die nicht nur von Corona geprägte Gegenwart und wagt einen Ausblick in die Zukunft. Was unterschiedet die Operettenbühne 2021 von derjenigen 1940? Clemens Laternser: Mit einer Erweiterung ihres Repertoires in den Bereich des klassischen Musicals hat sich unsere Bühne musikalisch erheblich weiterentwickelt und konnte sich eine neues Publikumssegment erschliessen. Im März 2021 war die Aufführung von Cole


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Clemens Laternser

Porters Broadway-Musical «Kiss me, Kate» geplant. Dabei wurde uns von der Pandemie jedoch ein Strich durch die Rechnung gemacht. Wir führen das Stück nun zwei Jahre später auf, voraussichtlich im März 2023. Wie beschreiben Sie den Beitrag der Operettenbühne zum Liechtensteiner Kulturleben? Der Bekanntheitsgrad und die Reputation der Operettenbühne Vaduz haben über die Jahre stetig zugenommen. Dies ist nicht zuletzt auf die mittlerweile sehr hohe Qualität der Aufführungen zurückzuführen. So hat sich die Operette Vaduz zu einem wichtigen kulturellen Faktor für Vaduz, Liechtenstein und die benachbarten Regionen Graubünden, St. Gallen und Vorarlberg entwickelt. Die Aufführungen werden regelmässig von 5000 bis 6000 Zuschauerinnen und Zuschauern besucht. Was sind die besonderen Stärken der Operettenbühne und welche Rückmeldungen erhalten Sie von den Aufführungsgästen? Genuss für alle Sinne – dafür steht die Operettenbühne Vaduz. Wir legen seit jeher sehr grossen Wert auf höchste musikalische Qualität. Dafür bürgt die Verpflichtung von erstklassigen Solistinnen und Solisten sowie des Sinfonieorchesters Liechtenstein, das Engagement des Operettenchors mit Mitgliedern aus der ganzen Region und die Zusammenarbeit mit innovativen Regisseurinnen und Regisseuren. Abgerundet wird das Erlebnis durch eine hochstehende Gastronomie. Nicht von ungefähr sind Publikum und Kritik regelmässig gleichermassen begeistert. Mit welchen Herausforderungen hat Ihr Verein zu kämpfen und wie bewältigen Sie diese?

Das Bekenntnis zu höchster Qualität hat natürlich auch seinen Preis. Obwohl die Mitglieder der Operettenbühne Vaduz viel unentgeltliche Arbeit leisten, ist die Finanzierung der Produktionen jedes Mal wieder eine grosse Herausforderung. Dabei finanzieren wir mehr als 70 Prozent aus den Ticketeinnahmen, den Rest über Sponsoren, Inserenten und über Beiträge der öffentlichen Hand. Von welchen Personen und Organisationen wird die Operettenbühne konkret gefördert? Wir sind dankbar für die Unterstützung der Gemeinde Vaduz, die uns finanziell unterstützt und den Vaduzer Saal zur Verfügung stellt sowie für den Beitrag der Kulturstiftung Liechtenstein. Daneben fördern uns verschiedene gemeinnützige Stiftungen mit namhaften Beträgen. Wir würden uns allerdings ein grösseres Engagement der Privatwirtschaft wünschen. Diesbezüglich stellen wir – vor allem bei den grösseren Unternehmen – eine zunehmende Zurückhaltung, ja sogar einen Rückzug aus dem inländischen Kultursponsoring fest. Welche Pläne haben Sie für die Zukunft der Operettenbühne? Die Operettenbühne hat vor vier Jahren mit «My Fair Lady» erfolgreich eine Öffnung in Richtung des klassischen Musicals vollzogen. Diese Öffnung werden wir weiterverfolgen und abwechselnd Operetten und klassische Musicals spielen. Ziel ist es, die Aktivitäten der Operettenbühne noch viele Jahre fortführen und Produktionen auf hohem Niveau anbieten zu können. Dafür braucht es nicht nur die Mitarbeit der vielen freiwilligen Helfer, sondern auch ein weiteres Bekenntnis der öffentlichen Hand sowie der privaten Investoren.

«80 JAHRE UND KEIN BISSCHEN LEISE»

Operettenbühne Vaduz 1940–2020

Herausgeberin Gesellschaft der Theaterfreunde

«80 Jahre und kein bisschen leise» Herausgeberin: Gesellschaft der Theaterfreunde, Vaduz Autoren: Karlheinz Heeb, Rita Vogt Gestaltung: Ewald Frick Auflage: 500 Stk. Preis: 25 Franken Erhältlich in den Liechtensteiner Buchhandlungen sowie unter info@operette.li

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kultur:zeit | PR

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«Echte kleine Kunstwerke» im Landesmuseum Liechtenstein ist für den Direktor des Landesmuseums, Rainer Vollkommer, das «Königreich» der Briefmarken. Eine der Prinzessinnen dieses Reichs ist sicherlich Regina Marxer, um beim Bild zu bleiben. Im Jahr ihres 70. Geburtstags stellt das Landesmuseum ihre Marken und unbekannte Entwürfe vor. Was war für Sie der Auslöser für die Ausstellung «Regina Marxer als Briefmarkengestalterin» und was erwartet die Gäste? Rainer Vollkommer: Schon länger wollten wir in unserer Serie zu Briefmarkengestalterinnen und -gestaltern auch eine Briefmarkengestalterin präsentieren. Durch Corona hat sich dies dann zeitlich verschoben. Es war aber schon klar länger für uns, dass wir zunächst die erste liechtensteinische Gestalterin von liechtensteinischen Briefmarken würdigen wollten. Und so hat es sich gefügt, dass die Ausstellung dieses Jahr, in dem Regina Marxer Ihren 70. Geburtstag feiert, gezeigt wird. Auf die Gäste warten in dieser Ausstellung alle Entwürfe von Briefmarken, die sie gefertigt hat. Inwiefern ist Regina Marxer für Sie eine Pionierin der Liechtensteiner Künstlerszene und wie wird die Ausstellung dem gerecht? Sie ist eine Pionierin, weil sie als erste Liechtensteinerin eine liechtensteinische Briefmarke gestaltet hat. Diese Briefmarke zum 30-Jahr-Jubiläum des Roten Kreuzes war so gelungen, dass sie noch öfters sehr beliebte liechtensteinische Marken gestaltet hat. Sie ebnete damit sicherlich auch den Weg für weitere Briefmarkengestalterinnen. Wie würden Sie die Kunst von Regina Marxer in zwei bis drei Sätzen skizzieren? Regina Marxer hat sich in ihren Werken sehr intensiv mit den Themen beschäftigt, die dann

umgesetzt wurden. Ihre tiefgründige Auseinandersetzung eröffnete damit auch vielfältige Interpretationen, in denen Regina Marxer vor allem gesellschaftlich relevante Themen der Zeit aufgegriffen hat, die mittlerweile auch wichtige Zeitdokumente geworden sind. Welches ist Ihr Lieblingsstück unter den rund 30 Liechtensteiner Briefmarken, welche die Künstlerin entworfen hat und warum gerade dieses? Das ist ganz schwierig, weil mir sehr viele Ihrer Briefmarken sehr gut gefallen. Als Serie mit interessantem Aussagegehalt sehe ich die sogenannten Grussmarken von 1994. Am meisten gefällt mir in dieser Reihe die Darstellung «Danke», um an Briefe zu erinnern, in denen man sich für etwas bedankt. Regina Marxer hat ihren eigenen Hund ausgewählt, der dem Empfänger einen Blumenstrauss bringt. Die Briefmarken von Regina Marxer hatten die meisten Liechtensteiner schon einmal in den Händen – oft wohl auch unbewusst. Die nicht umgesetzten Entwürfe sind hingegen kaum jemandem bekannt. Welche unbekannte Seite der Künstlerin zeigen diese Entwürfe? Gerade die Entwürfe zeigen, wie intensiv sich Regina Marxer mit den Themen auseinandergesetzt und immer andere Techniken angewendet hat. Man erkennt daraus, dass jedes Detail seine Geschichte hat. Sehr interessant ist dabei, wie je nach dem dann der letzte

Geniessen die Vernissage: Museumsdirektor Rainer Vollkommer, Caroline Hilty, Kulturminister Manuel Frick, und den stellvertretende Direktor des Landesmuseums, Donat Büchel (v. l.).

Entwurf noch als Briefmarke umgesetzt wurde. Daran kann man sehen, dass ein starkes Ringen mit Farbe, Technik, Darstellung und Schrift stattgefunden hat. Was erhoffen Sie sich von der Ausstellung? Diese Ausstellung ermöglicht bestens den Vergleich des Entwurfs mit der Umsetzung zu einer Briefmarke. Wenn man sich genügend Zeit für eine detektivische Beobachtung gönnt, erhält man einen ge-

schärften Blick für das kleinste Detail und lernt damit vielleicht erst richtig zu schätzen, dass die Liechtensteiner Briefmarken echte kleine Kunstwerke sind. Man kann dann vielleicht verstehen, warum Liechtenstein als das «Königreich der Briefmarken» gilt und es kein anderes Land auf der Welt gibt, in dem Briefmarken seit über hundert Jahren von Künstlerinnen und Künstlern gestaltet worden sind. Darauf kann man sehr stolz sein.

«Regina Marxer als Briefmarkengestalterin» Bis 1. Mai zu den regulären Öffnungszeiten im Postmuseum


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Gebirgsgruppe der Ostirak. Gebirgsalpen am Stadt irak. gruppe Schatt Stadt am Randder Ostel-Arab Schatt gebirge alpen el-Arab des HeideRandPamir krautHeidegebirge gewächs des krautMonoPamir gewächs frühere gamie japafrühere Mononische japaeh. russ. gamie Münze nische NachrichMünze tenageneh. russ. Abzugstur (Kw.) Nachrichgraben Abzugstenagengraben tur (Kw.)

untere Juraschicht untere modern Juramodern schicht

hinaufführender Weg hinaufführender Weg

8 8 11 11

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Gemeinde Rennim Norden 7 röm. v. Liechbahn Gemeinde Zensor tenstein röm. Renn†Zensor 149 v. Gasthaus im Norden Liechbahn †Christus 149 v. Gasthaus v. Staat tenstein Christus Bewohder USA ner e. BewohStaat ital. ner e. der USA Insel ital. Insel

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10 urchristl. Liebesurchristl. mahl Liebes(griech.) mahl (griech.)

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sumer. Name der Hauptst. Ausruf sumer. Uruk der EntAusruf Name der die Landtäuschung der EntHauptst. wirtsch. Uruk täuschung betrefdie Landfend wirtsch. Abk.: betrefbiolofend kaufm.: gische Abk.: Sollseite Einheit kaufm.: bioloeines Sollseite gische BlossKontos eines Einheit stellung, Kontos chines. Schande Form Bloss-der chines. SelbstverForm der stellung, Drama teidigung SelbstverSchande von G. teidigung Hauptmann frz.: †Drama 1946 von G. Sommer frz.: Hauptmann Sommer † 1946

Titel franz. GeistTitel licher franz. Geistlicher

4 4

Teil des Bogens Teil des eingedickter 12 Bogens FruchtWeizen- eingesaft art, Weizendickter Dinkel art, Fruchtsaft Dinkel

Abk.:17 Arbeits17 gemeinAbk.: schaft Arbeitsgemeinschaft

Abk.: Utah Abk.: Utah

9 9 13

1 2 3 134 Lösungswort: Lösungswort: 1 2 3 4 5 1 1

22 3 3 4

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5 6 65

StaatsStreifen verBaumfranz.: Müll, form von an Uni- suchen; wollPolizist überLiechargenti- altröm. Reinheitsvolkstüml. Abfall Bussformen gewebe (ugs.) ver11 prüfen Staatstenstein Reinheitsnischer Streifen grad für Beiname Baumfranz.: argentivolkstüml. HirtenbereitMüll, altröm. suchen; form Bussvon Diamanten Tanz im kleine Guevaras an UniPolizist nischer Beiname lied schaft grad für wollLiechAbfall Hirten- überbereit2/4-Takt 1967 Tanz im FlüssigDiamanten formen prüfen tenstein (frz.) gewebe †Guevaras (ugs.) 11 lied schaft (frz.) 2/4-Takt keits† 1967 kleine Gartenmenge Flüssigblume GartenFluss keitsStrom 1 blume durch menge in 1 päpstHerren- LiechAfrika Fluss 1 tenstein liche haus der Strom päpstHerren- durch Zentral- Popstar Ritter-der in liche haus Liech14 behörde aus burg ZentralRitterAfrika 1 tenstein 14 Dokumen- burg behörde KolumPopstar 9 besonders tenausbien Dokumenaus tauschreizvoll besonders tenausHafenKolum7 format tauschreizvoll stadt 9 bien und Befugnis 7 format Seebad in Leistung Hafen- Leistung Einge- England gegen stadt und gegen Leistung weihter EingeBefugnis Einstand Seebad in (frz., 2 W.) weihter England Leistung an- 12 beim 12 portu(frz., 2 W.) Provinz wesend Tennis Einstand und 2 (engl.) Provinz gies. portuanbeim Stadt in und Insel Tennis sehr in wesend gies. Spanien Stadt 2 (engl.) Insel viele Fachmann Spanien glas(ugs.) Jung13 sehr artiger glasschaf Jungviele grieÜberzug artiger Fachmann 2 Stadt schaf (ugs.) chischer 13 Überzug un- 2 in NordBuchgriemensch- schweden stabe Stadt unchischer lich, mensch- in NordBuchWald-, Vorsilbe: brutal lich, schweden stabe Sporenfern brutal Gebiet pflanze (griech.) hinter, Vorsilbe: Wald-, der Gebiet folgend fern hinter, SporenAbk.: Allg. Moabiter griech. 6 der folgend (griech.) GeschäftsMoabiter pflanze frz. 6 Weichbedinkäse Abk.: Allg. frz. Maler 8 gungen griech. häufig Geschäfts- (Claude) Maler Weichhäufig bedinRund16 †(Claude) 1926 käse 8 gungen † 1926 16 Haupt- funksprecher engl.: stadt 14 RundHauptNorLuft engl.: stadt funkkurz: 5 wegens NorLuft sprecher 14 5 Haupt- Religionswegens unterkurz: stadt 10 richt HauptReligionsvon stadt Wasser3 Ghana untervon 10 förder3 Ghana richt chinePferde- anlage 3 Wassersische chinegangart förderPferdeDynastie 4 sische s1313-50 gangart anlage 3 4 Dynastie

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