6
lie:zeit
04/2022
Die österliche Freudenzeit steht bevor In zwei Wochen ist Karsamstag. Christen in aller Welt stehen kurz vor dem Ende der Fastenzeit und gedenken Tod sowie Auferstehung Jesu Christi. Das Osterfest ist mit einer Reihe von Bräuchen verbunden, die sich regional unterscheiden können. Nachfolgend eine kleine Auswahl. In rund 14 Tagen beginnt die österliche Freudenzeit. Doch bis dahin ist es liturgisch noch ein bedeutender und gleichzeitig höchst interessanter Weg. Vom Gloria am Gründonnerstag an beispielsweise schweigen die Kirchenglocken bis zum Gloria in der Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag. Stattdessen kommen vielerorts die Rätschen zum Einsatz. Dabei handelt es sich um hölzerne Geräte verschiedener Bauart, die durch Drehen einer Kurbel ein klapperndes Geräusch erzeugen. Die Glocken schweigen, da
die Christen dem Leiden und dem Tod des Erlösers gedenken. Nach einem alten Volksglauben fliegen die Glocken in dieser Zeit gar nach Rom, um den Segen des Papstes zu empfangen, heisst es im Buch «Brauchtum in Liechtenstein». Jedenfalls ersetzen die Rätschen das Gebetsläuten am Morgen, Mittag und Abend sowie vor der Karfreitagsliturgie, sofern jeweils genug Ministranten oder andere Freiwillige zur Verfügung stehen, um sie zu bedienen.
Osterspeisen, Osterfeuer und Osterkerze Früher ebenfalls weitverbreitet, aber heute im Zurückgehen begriffen ist die Segnung von Milchprodukten und auf tierischen Fetten basierenden Speisen in der Osternacht. Dahinter steht die Mässigung im Essen während der vierzigtägigen Fasten- und Busszeit, die eben in der Osternacht endet. Ab dem Zeitpunkt, an dem es wieder erlaubt ist, sollten die gesegneten Speisen die Freude und Dankbarkeit der Gläubigen noch verstärken. Zumindest Eier und Brote werden aber auch