Zum Wohl! - Genussvoll (er)leben Sommer 2019

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WAS WIRD WO GETREIDE Auf der Nordhalbkugel werden seit langer Zeit zahlreiche Getreidesorten kultiviert. Ihr hoher Zuckergehalt aus Stärke eignet sich erstklassig für die Spirituosenproduktion, wo später die feinen Getreidenoten im Destillat hervorkommen und im Geschmack an frisches Brot oder Malz erinnern. In den USA wird vorwiegend Mais angebaut – deshalb enthält Bourbon Whiskey aus Kentucky (z.B. Bulleit und Woodford Reserve) oder Tennessee (z.B. Jack Daniels) mindestens 51 % Mais. Bei mehr als 51 % Roggen, wird das Resultat hingegen als Rye Whiskey bezeichnet. Die schottische Spezialität, Scotch Single Malt, ist zu hundert Prozent aus (gemälzter) Gerste, während für Blends (z.B. Ballantines oder Johnnie Walker) auch andere Getreidesorten zum Einsatz kommen. Bei Wodka sind Roggen und Weizen die gängigsten Rohstoffe. In Polen gilt Belvedere Vodka aus Dankowskie Roggen als Nonplusultra. Absolut aus Schweden setzt auf Winterweizen.

ZUCKERROHR Einst von Kolumbus ins Land gebracht, gehören Karibik, Mittel- und Südamerika heute zu den Hauptanbauregionen der Süßgras-Pflanze, die ursprünglich aus Ostasien kommt. Überall dort, wo Zuckerrohr wächst, wird auch Rum gemacht. Während dafür meist die zähflüssige Melasse destilliert wird, wird in ehemals französischen Gebieten frischer Zuckerrohr-Saft verarbeitet (rhum agricole). Bekannt für ihren Rum sind vor allem Karibikinseln wie Jamaika, Trinidad & Tobago oder die Bahamas (Coruba, Angostura, Bacardi), sowie Venezuela (Botucal) und Guatemala (Zacapa, Botran) auf dem Festland. Auch aus Brasilien (Cachaça) und Asien (z.B. Takamaka Rum von den Seychellen, Don Papa von den Philippinen) stammen feinste Zuckerrohr-Spirituosen.


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