Kulturführer Wattenmeer Der dänische und der norddeutsche Teil des Wattenmeeres
Tøndermarsken Dänemarks größtes Marschgebiet, das zweimal im Jahr Tausende von Zugvögeln anzieht. Ein großes Projekt soll das ganze Marschgebiet aufwerten, unter anderem mit einem neuen Wanderweg.
Tøndermarsken ist in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes. Dies ist Dänemarks größtes Marschgebiet, das eine riesige Speisekammer für Zugvögel ist und seit Jahrhunderten seine eigene Geschichte mit dem Anlegen von Deichen, Schleusen und Dämmen hat. Es ist schwer vorstellbar das Tønder marsken, heute ein eingedeichtes Gebiet mit viel Weideland, einmal eine große Bucht im Wattenmeer war. Eine Bucht, die bis nach Tønder reichte und einmal einen umfangreichen Handel durch die Schifffahrt hatte.
Vidåslusen Foto: Ulrik Pedersen
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Im 12. Jahrhunderts wanderten Friesen aus Friesland (heute Teil der Niederlande) ein und legten am Wattenmeer Warften (künstliche Erhebungen) an, auf denen sie ihre Höfe bauten. Aber wenn die Nordsee tobte, stieg das Wasser und Bauernhöfe und ganze Dörfer wurden weggespült. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde ein 15 km langer Deich ins Meer von Højer bis hinunter nach Lægan und weiter in südöstliche Richtung gebaut. Diejenigen, die in dem Marschgebieten lebten, erhielten das Recht auf ihr Land. Im Gegenzug mussten sie die Deiche unterhalten. Daher stammt der Ausdruck: „Wer nicht will deichen, der muss weichen“.