Bote von Karcanon 74
–
Willkommen, Leser.
Jahr der Schmetterlinge 441 n.P.
-
Seite 27
Ausgabe 3
Die Redaktion der Nachrichten weist alle, die ein noch regelmäßigeres Erscheinen der Nachrichten wollten, darauf hin, dass es keinen Grund zur Klage gibt: Ad 1 blicke man auf den Untertitelund die Tatsache dass der Leser vielleicht nur das System der Erscheinung nicht durchschaut. Ad 2 ist es nicht gut wenn man meint, Grund zur Klage zu haben, denn genau das in den letzten Nachrichten eine Klage vermutet wurde hat ja zur Pause beigetragen. Ad 3 ist die Redaktion nun wieder vollzählig von ihrer Nachdenkzeit bei den Schreienden Toten zurückgekehrt. Nareha Beiter, Sprechperson der Stadtverwaltung von Krondor, teilt zur allgemeinen Beruhigung mit, dass es zwischen den letzten und diesen Nachrichten keine Gründe zur Sorge gegeben habe und wenn doch stünde das ja sicher in diesen. Stattdessen ist nur fast nichts zu berichten, wie das folgende:
Vom Fremden und dem Pseudo-Pfader
...gibt es zu berichten, dass letzterer sich immer noch nicht von selnen seltsamen Bandagen getrennt hat, aber nun behauptet, ersterer sei mit all seinen Tigeln weitergezogen zu einer anderen Insel, wo man seine Wissenschaft mehr zu schätzen wisse und er habe auch gleich eine Schlange mitgenommen. Es sei aber nicht die Langinsel mit dem guten Tee sondern die Rundinsel mit dem steten Rauch... Aber was will man von einem Typen halten, der am Stadttor Wissen anbietet und Leute die im Schweisse ihres Angesichts arbeiten fragt ob er diesen ablecken dürfe, weil er Salz enthalte? Und das dann auch noch mit dieser langen Zunge? Also wirklich…
Stab der Erdbeben gefunden
Nicht bei uns, aber bei einem unserer Aussendienst-Mitarbeiter wurde bekannt, dass der langesuchte Stab der Erdbeben wohl in einem vergrabenen Schattenwal-Skelett gefunden wurde, das eigentlich nur wegen des Knochenmarks Teil einer Grabung war. Der Möchtegern-Höchstpriester soll so erschüttert gewesen sein dass er seither an Ort und Stelle weiter bebt.
Auf den Flügeln des Schmetterlings
Zu den eifrigsten Leserbriefschreiberinnen gehört die verhutzelte Yesapha, die am Fusse des Gal genbergs lebt, in einer Wohngemeinschaft mit nur noch sieben Lichtboten, einer davon olivgrün, weil zwei gegangen sind wie sie erklärt. Es ist wichtig, dass sie das erklärt weil ausser ihr wohl „nur Eingeweihte und Blinde“ diese sehen können. Was sie selbst gesehen haben will, ist dass die Fliegenden Affen welche die Blaustein-Strasse unsicher machen, nun Flügel wie Schmetterlinge statt Schwingen wie Adler hätten. Allen tapferen Abenteurern, die ihr mindestens ein Paar dieser Affenflügel bringen, bietet sie zum Lohn ein paar magische Handschuhe für den nächsten Winter, die sie selbst stricken will. Keiner hatte bisher das Herz, ihr zu erklären dass im subtropischen Wet ter auch im Winter gestrickte Handschuhe schon sehr magisch sein müssen um hilfreich zu sein. Es ist eine gute Nacht in Krondor... fast alle schlafen ein... und fast alle wachen wieder daraus auf.