EL AVISO | 04/2021
GESUNDHEIT ESSEN & TRINKEN
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Ein Leben ohne Brille.
Eine Übersicht
Seitdem vor über 25 Jahren das „Augen lasern“ die Idee ohne Brille zu leben populär machte, sind viele andere Lösungsmöglichkeiten entwickelt wurden. Die Übersicht wird für den Patienten immer schwerer. Es gibt jedoch einfach zu verstehende Indikationsstellungen je nach Alter, Sehfehler und Anspruch des Patienten. Kompliziert ist die Abwägung zwischen den Möglichkeiten und die Wahl der individuellen Lösung. Die folgende simple Zusammenfassung erklärt die Methoden. Dabei ist zu beachten das monofokale Lösungen nur eine Distanz ausgleichen, während multifokale Lösungen mehrere Distanzen korrigieren. • Lasern: Die Hornhaut wird modifiziert. Ein Laser „fräst“ eine korrigierende Linse in ihre Hornhaut und korrigiert den Sehfehler (monofokal). • Intraokuläre „Kontakt“-Linse: Eine dünne Linse wird hinter Ihre Regenbogenhaut und vor Ihre natürliche Augenlinsen geschoben. ICL / IPCL (mono- und multifokal). • Intraokuläre Linse / Linsentausch (IOL): Ihre natürliche Augenlinse wird gegen eine künstliche Augenlinse ausgetauscht. Sie behandeln damit den grauen Star bzw. dieser kann nach dem Eingriff nicht mehr entstehen. MONO / ISO / EDOF / TRI (mono- und multifokal). • Add on Linsen: Sie sind schon mit einem Linsentausch operiert. Eine weitere „add on” Linse wird zusätzlich vor die künstliche Linse geschoben, um einen Sehfehler oder die Altersleseschwäche zu korrigieren (mono- und multifokal). • Trotz der interessanten operativen Lösungen, kann auch die Brille, Kontaktlinse, Gleitsichtbrille und multifokale Kontaktlinse immer eine altersunabhängige, sinnvolle Alternative sein.
Das Alter Eine Einteilung nach dem Alter kann eine erste Orientierung geben. • 0-23 Jahre: nur bei medizinisch notwendigen Fällen bzw. ab 20. Lebensjahr. Lasern aber nur, wenn ein stabiler Verlauf besteht • 24-38 Jahre: Lasern, intraokuläre monofokale „Kontakt“Linsen • 39-47 Jahre: Intraokuläre mono-/multifokale „Kontakt“Linsen; Linsentausch • 48-99 Jahre: Linsentausch; Add on Linsen
Der Sehfehler Nicht jede Lösung ist für jeden Sehfehler geeignet. Je nachdem, ob Sie normalsichtig (Emmetropie), weitsichtig (Hyperopie) oder kurzsichtig (Myopie) sind, ändern sich die Optionen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Altersleseschwäche: Presbyopie. • Emmetropie: Sie haben keine Brille. Wenn Sie jedoch trotzdem nicht gut sehen, mag das an einer Augenkrankheit legen oder auch an der „normalen“ altersentsprechenden Eintrübung der Augenlinse (grauer Star = Katarakt). • Hyperopie: Nutzen Sie eine Brille, um die Sicht in der Ferne und in der Nähe zu korrigieren, so ergeben sich folgende Möglichkeiten: Laser; Linsentausch. • Myopie: Sind Sie kurzsichtig brauchen Sie eine Brille, um in der Ferne sehen zu können. Eventuell brauchen Sie keine Brille in der Nähe. Bedenken Sie, dass ein alleiniger Ausgleich der Ferne Ihnen die Sicht in der Nähe nehmen kann. Ansonsten stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen. • Presbyopie: Die Altersleseschwäche tritt ab dem 40. Lebensjahr auf und verkompliziert die Lösungen. Sind Sie kurzsichtig müssen Sie, um lesen zu können, die Brille abziehen. Sind Sie weitsichtig brauchen Sie – abgesehen von der Fernbrille – eine Brille für die Nähe. Sind Sie normalsichtig brauchen Sie eine Lesebrille. Ist dies der Fall sollten Sie über eine multifokale Lösung mit Linsen nachdenken. Kein Laser, denn der ist immer monofokal. • Der graue Star / Katarakt: Ganz unabhängig und in Kombination mit Ihrem Sehfehler kommt es irgendwann in Ihrem Leben (meist ab dem 70. Lebensjahr) zu einer Eintrübung der Augenlinse. Dabei handelt es sich um einen degenerativen Prozess. Trotz bester Brille ist der Blick getrübt. Der Linsentausch ist nicht mehr eine Option, sondern wird notwendig, damit die Sehkraft wieder hergestellt werden kann. Ihr Anspruch Es handelt sich um Ihre Augen. Machen Sie sich zuerst klar „Was“ Sie wollen. Dann lassen Sie sich beraten, welche Konsequenzen diese Lösung hat und natürlich ob Sie dafür geeignet sind. Ich stelle Ihnen verschiedene Fälle vor. Welcher passt zu Ihnen? • „Ich möchte in der Ferne besser sehen. In der Nähe habe ich keine Probleme eine Brille zu tragen“: Sie suchen eine monofokale Lösung. Bitte vergessen Sie nicht, dass je nach Lösung eine Lesebrille nach der Therapie notwendig wird. Der Umstand, dass Sie momentan keine Lesebrille brauchen, bedeutet nicht, dass dies nach der Operation weiterhin so ist. • „Ich möchte auf allen Distanzen gut sehen. Eine Lesebrille ist keine Option für mich“: Sie suchen nach einer trifokalen Lösung. Diese haben tendenziell mehr Nebenwirkungen als die monofokalen. Lassen Sie sich sehr genau und individuell über die Konsequenzen der Therapie aufklären. • „Ich möchte in der Ferne gut sehen können und zudem wieder meinen Computer, Amaturenbrett, GPS, Kochtopf, Essen, Zeitschrift etc erkennen. Ich kann mit einer leichten Lesebrille leben, so lange ich auf diese weniger angewiesen bin“: Sie brauchen eine multifokale Lösung, ohne dass diese trifokal sein muss. Die Alternativen haben meist weniger Nebenwirkungen. Ich hoffe, dass Ihnen diese Zusammenfassung helfen kann, um sich in der Vielzahl der Möglichkeiten zu orientieren. Wenn man sich den individuellen Fall anschaut, wird einem bewusst, dass es sich letztendlich um eine komplexe Entscheidung handelt. Sehr genaue und ausführliche Messungen sind notwendig, um die richtige Option zu finden. Ein persönliches Beratungsgespräch ist grundlegend. Es geht nicht darum, zu welcher Lösung Sie passen könnten, sondern welche Lösung zu Ihnen passt. Meist ist der Ausschluss der verschiedenen Möglichkeiten um vieles einfacher als die endgültige Entscheidung was nun konkret gemacht werden soll. Eventuell gibt es nur eine richtige Methode für Sie. Die Gefahr liegt weniger in dem Verfahren, sondern mehr Dr. Sebastian Beckers in dem Risiko, dass Ihre Deutsche Augenklinik Mallorca Erwartungen nicht erfüllt Avda. Rei Jaume I, Santa Ponsa, Tel.:871 570 606 werden. Es gibt eine Camí dels Reis, 308, Palma, Tel.: 971 905 202 Lösung, aber es muss die www.deutsche-augen-klinik.de richtige sein.