Pieter Bruegels Ölgemälde Der Große Turm zu Babel (1563) ist wohl die berühmteste Darstellung der Mythologie um die Ursünde des Architekten: Im
16. Jahrhundert gab der Holländer der menschlichen Anmaßung Gott Gleiches tun und einen Turm bauen zu wollen, der die Wolken berührt, sein Gesicht.
Dem Betrachter im Kunsthistorischen Museum in Wien heute, wird das Zürnen des Überschöpfers erspart. Ihm bietet sich als Folge der abstrafenden Sprachverwirrung die ewige Ruine der unabgeschlossenen Baustelle und verlorene Menschen wohin das Auge blickt. Das Verhältnis zwischen Architektur und
Malerei ist eine wechselseitige, wobei sich die Machtverhältnisse und die Wesenszuschreibungen von Träger oder Rahmen, Konstruktion oder Ornament
immer wieder verschränken oder ablösen. Die Beziehung von Architektur und Malerei beginnt jedoch lange vor den großen Büchern, Architekten und Künstlern.