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Ahrntal: Holzkunst vom Feinsten
HOLZBILDHAUERSYMPOSIUM IM AHRNTAL Holzkunst vom Feinsten
Seit 2010 findet im Ahrntal abwechselnd in Steinhaus und Luttach das Holzbildhauersymposium statt. Anfang Juli 2021 ist Luttach wieder der Austragungsort des Wettbewerbes. Internationale Bildhauerinnen und Bildhauer arbeiten in und mit der Natur, lassen sich inspirieren und setzen ihre Ideen kreativ in das Naturmaterial Holz um.
Vor kurzem wurden die zehn internationalen Künstler und Künstlerinnen aus über 80 Einsendungen ausgesucht, erfreulicherweise wurden auch drei Frauen aus Italien und Deutschland eingeladen. Das Thema des diesjährigen Symposiums „Mannequins“ entführt in die Welt der Mode, aus einem runden, 2,50 Meter langen Lärchenbaumstamm soll ein Objekt kreiert werden. Besucherinnen und Besucher können die ganze Woche hindurch Schritt für Schritt den Entstehungsprozess verfolgen und mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch kommen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer flanieren durch Sägespänewolken und der würzige Duft nach Holz liegt in der Luft.
Am Ende der Woche schließt sich der Kreis und die Verantwortlichen des Tourismusvereins Ahrntal laden zum abschließenden Festakt mit Vorstellung der einzelnen Werke ein. Austausch, Ergebnisse und Reflexionen der Gestaltungsprozesse und natürlich ein geselliges Beisammensein stehen im Mittelpunkt. Nach der anschließenden
Eine Künstlerin aus dem letzten Jahr tief konzentriert bei der Arbeit. TV Ahrntal
Publikumsbewertung werden die Kunstwerke beim neuen Wasserpark in Luttach einen würdigen Platz finden. Dieses Jahr hat sich auch ein einheimischer Künstler beworben, es handelt sich um Kurt Wierer aus Niederrasen. Wierer hat die Kunstschule in St. Ulrich/Gröden besucht, anschließend den Meisterbrief erworben und ist seit 20 Jahren als Maler und Bildhauer tätig. Bei der Teilnahme an nationa-
Der Meister Kurt Weber und sein Werk. privat
len und internationalen Wettbewerben hat er einige Prämierungen und Auszeichnungen erhalten und sich einen Namen in der Kunstwelt erworben. Seit kurzem hat er seine Geschäftstätigkeit in Niederrasen aufgegeben und fertigt seine Werke nur noch auf Bestellung an. Beim Eisskulpturwettbewerb am Klausberg war Wierer schon des Öfteren dabei und hat auch einige Male den Siegerpokal geholt. Heuer will er seine Kunstfertigkeit auch bei den Holzschnitzern im Ahrntal zeigen.
Ein Werk von Kurt Wierer
EINIGE FRAGEN AN DEN KÜNSTLER KURT WIERER:
Welcher ist der Unterschied zwischen den Materialien Eis und
Holz?
„Eigentlich kein gravierender, nur die Dimension ist anders. Beim Eis formen wir Künstler aus einem drei m³ großen Kubus unsere Werke, beim Holz aus einem zweieinhalb Meter langen Holzstück. Die Vorgangsweise und die Werkzeuge sind nahezu die gleichen, bei beiden Materialien arbeiten wir zuerst mit der Motorsäge, danach mit dem größeren (Eis) oder dem kleineren (Holz) Schnitzeisen. Die Wetterbedingungen werden jetzt im Sommer hoffentlich etwas besser sein, am Klausberg herrscht doch oft eisiger Wind, Schneetreiben und große Kälte, dies ist anstrengend und beeinträchtigt die Arbeit doch um einiges.“
Wie bereiten Sie sich auf diesen Wettbewerb vor?
Die Vorbereitung und gleichzeitig die größte Arbeit ist die Fertigung der Skizze, mit der ich mich zum Symposium angemeldet habe. Meine Figur wird zwischen abstrakt und figurativ dargestellt werden, gleichzeitig modern und soll mit Ästhetik und Harmonie bestechen. Da das Modell ganz aus einem Stück geschnitzt wird, ist genaues Arbeiten Grundvoraussetzung. Das Lärchenholz weist eine starke Maserung auf, dadurch würden angeleimte Stücke stark auffallen. Andererseits ist dieses Holz sehr wetterresistent und für das Aufstellen im Freien gut geeignet. Es wird ein interessanter Wettbewerb werden, ich freue mich auf die Arbeit im Freien und vor Publikum.“ // Interview: Monika Gruber