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Gastgewerbe: Ein großes Problem gelöst

LEHRABSCHLUSSPRÜFUNG IM GASTGEWERBE

Ein großes Problem gelöst

Die Corona-Pandemie hat die Lehrabschlussprüfungen für die verpflichtende Lehrzeit im Gastgewerbe arg durcheinandergebracht. Viele Lehrlinge konnte diesen Pflichtteil nicht erfüllen, da die Hotels und Gastbetriebe geschlossen waren. Nun wurde Abhilfe geschaffen.

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wirken sich auch auf die betriebliche Ausbildung der Lehrlinge aus. Davon betroffen sind besonders die Lehrlinge in der Gastronomie, denn seit dem Frühjahr 2020 mussten im Gastgewerbe Betriebe immer wieder schließen und ihre Tätigkeit einstellen. Während die Lehrlinge in dieser Zeit den theoretischen Teil der Ausbildung an den Berufsschulen über den Fernunterricht erfolgreich abschließen konnten, blieb der betriebliche Ausbildungsteil außen vor. Der konnte schlicht nicht abgehalten werden, da die Betriebe geschlossen waren. Der Abschluss der Lehrzeit im Unternehmen ist aber eine der Voraussetzungen, um zu den Lehrabschlussprüfungen im Sommer überhaupt antreten zu können. Viele Schülerinnen und Schüler standen daher vor großen Problemen.

DIE ÄNDERUNG

Nach diversen Zwischenrufen – unter andeDie praktische Ausbildung (im Bild die Hotelfachschule in Bruneck anlässlich des Tages der offenen Tür vor zwei Jahren) ist ein wichtiger Bestandteil. rewe rem auch von der Hotelfachschule in Bruneck – ist die Landesregierung nun aktiv geworden. Bildungsre- VID-19-Notstandes aber nicht abschließen konnten, statt der Referent Philipp Achammer hat daher vorgeschlagen, dass für jene gel-Lehrzeit eine um zwölf Monate verkürzte Mindestlehrzeit zur Lehrlinge, die im Schuljahr 2020/2021 die Berufsschule mit Erfolg Anwendung kommen sollte. Damit können sie auch ohne diesen abgeschlossen haben, ihre betriebliche Ausbildung wegen des CO- Pflichtteil zur Lehrabschlussprüfung zugelassen werden. Das ist nicht wenig, denn: Bei dreijährigen Lehrberufen sieht die AusnahGARAGENTORE WALDER meregelung mindestens zwei Jahre Lehrzeit im betreffenden Beruf vor, bei vierjährigen Lehrberufen mindestens drei Jahre Lehrzeit im

Inh. Andreas Joas e. U. betreffenden Beruf. Jedenfalls konnte damit ein großes Problem gelöst werden. Denn die Gefahr war groß, dass diverse Schülerinnen und Schüler die Ausbildung schmeißen. „Verzögert sich aufgrund der Krise der Ausbildungsabschluss der Lehrlinge, besteht das Risiko, dass die Jugendlichen ihre Ausbildung abbrechen und das Bildungssystem ohne Abschluss verlassen. Das wollen wir auf gar keinen Fall“, so Achammer. // rewe

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LEHRABSCHLUSSPRÜFUNGEN BIS ENDE DEZEMBER 2021

Diese Ausnahmeregelung gilt für jene Kandidatinnen und Kandidaten, die im Zeitraum vom 15. Mai bis zum 31. Dezember 2021 zur Lehrabschlussprüfung antreten und im Schuljahr 2020/21 zwar eine berufsbildende Schule abgeschlossen haben, aber aufgrund der Corona-Krise ihre betriebliche Ausbildung nicht ordnungsgemäß abschließen konnten. Sie können die um 12 Monate verkürzte Mindestlehrzeit geltend machen. // rewe

UNIVERSITÄT BOZEN ES GEHT IN DIE ZWEITE PHASE

Die zweite Bewerbungsphase für ein Studium an der Uni Bozen ist voll angelaufen. „Waren im vergangenen Frühjahr aufgrund der eingetretenen Corona-Krise die Bewerbungen noch von Zurückhaltung geprägt, so verspüren wir jetzt eine steigende Zuversicht seitens der jungen Menschen, die eigene Zukunft in die Hand zu nehmen“, so Rektor Prof. Paolo Lugli mit Blick auf die Anzahl der Bewerbungen der ersten Session. Bis zum achten Juli 2021 können sich Studieninteressierte für die mehr als 30 Bachelor- und Masterstudiengänge der fünf Fakultäten der unibz bewerben und für Doktoratsstudien bis zum 30. Juni. Bereits im Dezember 2020 hatte der Universitätsrat aufgrund der anhaltenden Coronakrise die Studiengebühren für das zweite Semester des laufenden Studienjahres halbiert. Für das kommende akademische Studienjahr 2021/22 hat der Universitätsrat beschlossen, die gesamten Studiengebühren zu halbieren: „Würden Familien aufgrund finanzieller Sorgen auf die Bildung ihrer Kinder verzichten müssen, so wäre dies fatal“, so die Präsidentin des Universitätsrates Prof. Ulri-

Mit dem Herzen sprechen: Im Streit die richtigen Worte finden

Häufig führen verschiedene Meinungen zu einem Konflikt. Dabei geht es vordergründig nicht um inhaltliche Differenzen, sondern um unsere Art und Weise der Kommunikation. Eine gewaltfreie Kommunikation kann helfen, in schwierigen Situationen die richtigen Worte zu finden.

Es kann schnell passieren, dass sich aus einer harmlosen Situation oder einem kleinen Missverständnis eine heftige Auseinandersetzung entwickelt, die man kaum

Studien-Abgänger an der Universität Bozen bei der Diplomverleihung im Jahr 2019. Damals war die Welt noch in Ordnung.

ke Tappeiner. „Daher wollten wir für künftige Studierende ein klares Zeichen setzen.“ Ein tolles Signal!

IM VORSICHTS-MODUS

Aktuell wird der Krise an der Uni Bozen mit einem Mix aus Öffnung und Sicherheitsmaßnahmen begegnet: Die Lehre für die Studierenden des ersten Jahres wird in Hybridform angeboten, mit der Möglichkeit, den Vorlesungen vor Ort oder auch online zu folgen. Die praktischen Aktivitäten in den Labors der Fakultäten für Naturwissenschaften und Technik und Bildungswissenschaften bzw. in den Design-Werkstätten sind auch wieder möglich. Das Sicherheitskonzept wurde durch die uniinternen Teststationen ergänzt, so dass es den Studierenden möglich ist, in der Bibliothek zu lernen und seit vergangener Woche in der Mensa zu essen. Neu im Studienangebot ist, dass ab dem kommenden akademischen Jahr alle Studienzweige im Bachelor in Industrie- und Maschineningenieurwesen dual angeboten werden. Es wird ein neues Doktoratsstudium in Economics and Finance angeboten; ein Doktoratsstudium in Linguistik startet in Zusammenarbeit mit der Universität Verona.

// vic

INFOBOX

Die Bewerbung für einen Studienplatz an der Universität Bozen erfolgt online und ist bis zum achten Juli 2021 möglich. Bei weiteren Fragen könne sich Interessierte an die Studienberatung unter 0471 012100 oder apply@unibz.it wenden. //

mehr beilegen kann. Grund dafür ist, dass wir oft nicht angemessen kommunizieren: eine gute Kommunikation umfasst nicht nur den Inhalt, sondern besonders die Art und Weise, wie wir unserem Gegenüber etwas mitteilen. Leider verwenden wir viel zu häufig eine wertende und vorurteilsbehaftete Sprache, ohne dass wir uns dessen überhaupt bewusst sind. Denn ob gut Durchdachtes oder schnell Dahingesagtes – Worte wirken. Fordern, drohen, ungefragt Ratschläge erteilen, beleidigen oder mit Worten auf jemanden „einschlagen“, all dies sind Beispiele für sprachliche Gewalt. Dabei verlassen wir dieselbe Augenhöhe und stellen uns über unser Gegenüber. Häufig führt dies zu Konflikten und Streitereien. Ziel sollte es sein, dass sich unser Gegenüber verstanden fühlt. Das kann ich erreichen, indem ich zunächst ohne Schuldzuweisung und wertfrei den Sachverhalt wiedergebe. Ich kann dem Gegenüber auch mitteilen, welche Gefühle ich selbst in dieser Situation empfinde und welche eigenen Bedürfnisse ich daraus ableiten kann, also was ich mir wünsche oder was ich brauche. Diese Art zu kommunizieren löst im Regelfall beim Empfänger eine ganz andere Art der Empathie aus und lässt eine effiziente Bearbeitung des Konflikts zu. Das gelingt aber nicht von heute auf morgen, sondern es ist ein ständiger Lernprozess. Denn erst in fortlaufender Selbstreflexion kann ich lernen, die Wahrnehmung zu schulen, Bedürfnisse zu erkennen und die notwendigen Strategien zu erlernen.

AKTIONSTAGE „POLITISCHE BILDUNG“ Der Blick hinter die Corona-Kulisse

Die Aktionstage Politische Bildung finden in Südtirol jährlich vom 2. bis 9. Mai statt. Dabei werden die verschiedenen Organisationen, Bildungseinrichtungen und Vereine aufgerufen, im Aktionszeitraum eine Veranstaltung zu gesellschaftlicher oder politischer Bildung zu organisieren. Jährlich wird ein Schwerpunktthema gewählt, das besonders in den Vordergrund gestellt wird.

Die Stadtbibliothek Bruneck beteiligt sich an diesen Aktionstagen kontinuierlich. Bis auf 2020. Aber was damals aufgeschoben wurde, wurde nicht aufgehoben, und so gab es heuer gleich zweimal Aktionstage Politische Bildung. Am vierten Mai 2021 kamen Maturantinnen und Maturanten des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in den Genuss einer Diskussionsrunde mit Brigitta Foppa, Abgeordnete der Grünen im Südtiroler Landtag. Am fünften Mai sprach Georg Niedrist von der Eurac für jeweils eine erste Klasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums und der Wirtschaftsfachoberschule Bruneck zum Jahresthema 2020 „Klimawandel – wir sind gefragt!“ Dass die Veranstaltungen „nur“ digital angeboten werden konnten, tat der Begeisterung der jungen Leute und deren Lehrpersonen

Brigitte Foppa von den Grünen.

keinen Abbruch. Brigitte Foppa, DemokratieExpertin und Politikerin aus Leidenschaft, erzählte aus ihrem Arbeitsalltag und aus den Anfängen ihrer politischen Laufbahn. Geduldig und sachkundig beantwortete sie Fragen aus den Themenbereichen Umwelt, Ernährung, Gleichberechtigung, Frauenquote usw. In ihrem Impulsreferat ging sie auf das Thema 2021 „Demokratie – oder wer regiert die Welt?“ ein. Sie zeigte sich beeindruckt von den politisch gut informierten und interessierten Schülerinnen sowie Schülern und versprach, bei Die tolle Geschenksidee: nächster Gelegenheit „live“ in die ein PZ-Abo Stadtbibliothek Bruneck zu kommen.

PZ Auslands-ABO: 140,00 Euro PZ Italien-Abo (außerhalb Südtirol): 55,00 Euro

Pustertaler Medien GmbH

Sitz: 39031 Bruneck - Oberragen, 18 • Tel. 0474 550830 Fax 0474 410141 • info@pz-media.it • www.pz-media.it

CORONA-KRISE ALS GLOBALE UMWELTKRISE

Georg Niedrist stellte in seinem Referat die Corona-Krise der globalen Umweltkrise gegenüber und gab anhand zahlreicher regionaler und überregionaler Beispiele einen guten Einblick in die unterschiedlichen Dimensionen der beiden Krisen. In seinen von Zahlen unterlegten Aus-

Georg Niedrist: Corona als Umweltkrise.

führungen zeichnete er ein düsteres Bild der Gegenwart, hob gleichzeitig aber auch zukunftsweisende, lösungsorientierte Initiativen und Ideen hervor, die weltweit am Laufen sind oder in die Gänge zu kommen scheinen. Der Experte vom Institut für alpine Umwelt, der schwerpunktmäßig in den Bereichen Vegetationsökologie und Einfluss von Klimawandel und Landnutzungswandel auf Gebirgs-Ökosysteme forscht, wird am 23. September anlässlich der Veranstaltung „Wasser in die Flasche“ der Stadtwerke und der Stadtgemeinde Bruneck ein Impulsreferat halten.

Die Stadtbibliothek Bruneck hat mit diesen Online-Referaten nicht nur ihren Beitrag zu den Aktionstagen Politische Bildung geleistet, sondern auch zum Jahresschwerpunkt „17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen“. Ziel 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz - und Ziel 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen - wurden ins Blickfeld der Beteiligten gerückt. Beiden Veranstaltungen gemeinsam waren zufriedene Klassen und deren Lehrpersonen, die Stadtbibliothek Bruneck als Organisatorin und Referentinnen sowie Referenten, die sich begeistert zeigten von den motivierten und engagierten Zuhörerinnen und Zuhörern. Alle Beteiligten freuen sich schon auf die nächsten „Aktionstage politische Bildung“ – hoffentlich wieder live und in Farbe. // Michaela Grüner

DIE PUSTERTALER BIBLIOTHEKEN It’s Bingo-Time!

Alle zwei Jahre findet er statt, der Lesesommer der Pustertaler Bibliotheken. Vom 16.06.2021 bis zum 31.08.2021 heißt es dieses Jahr „It’s Bingo-Time!“ Mitmachen ist ganz einfach: Bingokarte in deiner Bibliothek abholen, Bücher, Zeitschriften und Hörbücher nach Lust und Laune aussuchen, lesen oder hören und damit die Bingo-Aufgaben erfüllen.

Die bezirksweite Aktion richtet sich an Kinder von 3 bis 12 Jahren. Pro drei erfüllter Bingo-Aufgaben bzw. drei gelesener oder gehörter Medien gibt es jeweils ein Los. Jedes Los hat zwei Gewinnchancen: einmal in der eigenen Bibliothek, die eine eigene Verlosung oder Veranstaltung oder sonst eine Überraschung organisiert, zum zweiten bei der großen Verlosung im Herbst, bei der alle Lose aus den 39 teilnehmenden Bibliotheken noch einmal in einen großen Topf kommen und wieder tolle Preise verlost werden. Für alle, die bei der diesjährigen Sommerleseaktion mitmachen, gibt es ein Erkennungszeichen: Die Firma HOKU hat 3000 Armbänder für dieses Projekt zur Verfügung gestellt. So erkennen sich Leseratten im Schwimmbad, beim Fußball, auf der Alm oder wo sonst sich der Sommer verbringen lässt.

DAS WISSEN VERMITTELN

Vorbereitet und organisiert wurde der Lesesommer von einer Arbeitsgruppe bestehend aus Patrizia Moroni und Monika Ludwig (Stadt-und Mittelpunktbibliothek Bruneck), Franziska Hainz und Annegret Hilber (öffentliche Bibliothek Sankt Georgen), Paula Seeber (öffentliche Bibliothek Gais) und Olga Taschler (öffentliche Bibliothek “Claus Gatterer” Sexten). Marion Schmiedhofer, Mitarbeiterin der Stadtbibliothek Bruneck, ist für das einheitliche Layout verantwortlich. Allen Menschen freien Zugang zu Information und Wissen zu bieten, die Lesekompetenz und die Freude am Lesen zu fördern sowie zur Informations- und Medienkompetenz beizutragen waren und bleiben Kernaufgaben von öffentlichen Bibliotheken. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Agenda 2030 der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung der Welt. Die Sommerleseaktion ist primär den Zielen 4 – hochwertige Bildung - und 17 - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele zuzuordnen.

VIELE VERANSTALTUNGEN

Gemeinsames Lesen macht doppelt Spaß…

Fakten die Bibliotheken von Ahrntal, Luttach, Weißenbach, Steinhaus, St. Jakob, St. Peter, der Pfarre „Maria Himmelfahrt“ Bruneck, Stegen, Dietenheim, Gais, Uttenheim, Mühlbach/Gais, Gsies, Pichl, St. Magdalena, Innichen, Mühlwald, Olang, Percha, Oberwielenbach, Pfalzen, Prags, Prettau, RasenAntholz, Antholz Mittertal, Antholz Niedertal, Reischach, Sand in Taufers, Ahornach, Rein, Sexten, St. Georgen, Aufhofen, St. Lorenzen, Terenten, Toblach, Welsberg, Taisten, Stadtbibliothek Bruneck. // mig Suchen Mitarbeiter Mitarbeiter

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GRUNDSCHULE JOSEF BACHLECHNER BRUNECK „Wozu brauche ich Füße, wenn ich Flügel habe“

Die Schülerinnen und Schüler der fünften Sprachenklasse der Grundschule „Josef Bachlechner“ haben im Zuge eines fächerübergreifenden Projektes u.a. Bilder zu Frida Kahlo gemalt. Gewissermaßen als Lichtblick und Muntermacher in düsteren Corona-Zeiten.

Rebellin, Frauenrechtlerin, Friedensaktivistin und noch vieles mehr – Frida Kahlo gilt als bedeutendste mexikanische Malerin des 20. Jahrhunderts, für viele sogar als wichtigste Malerin Lateinamerikas. Dabei war ihr Leben alles andere als leicht, durchzogen von körperlichen und seelischen Schmerzen und etlichen Schicksalsschlägen, wobei das Malen als ihr Ventil funktionierte. Mit ihren kräftigen, fast zusammen gewachsenen Augenbrauen, ihrer Vorliebe für mexikanische

Trachten, aufwendigen Haarfrisuren und indianischem Schmuck war Frida Kahlo eine auffallende Erscheinung, die uns durch ihre zahlreichen Selbstporträts durchaus geläufig ist. Eine starke, mutige und außergewöhnliche Frau, die uns mit ihrer ausdrucksstarken Malerei ein großes Vermächtnis hinterließ, aber auch mit ihren unvergesslichen Worten und Weisheiten.

EIN GELUNGENES PROJEKT

Die 5. Sprachenklasse der Grundschule Josef Bachlechner in Bruneck hat sich im Zuge

des fächerübergreifenden Unterrichts mit der Leben Kahlos auseinandergesetzt. „Wir fanden das Thema gerade in der Coronazeit passend, sozusagen als „Lichtblick“ oder „Mutmacher“. Frida Kahlo ließ sich selbst durch schwierige Umstände und durch ihre Krankheit nie aus der Bahn werfen und blieb tapfer und sich selbst immer treu. Und starke Frauen als Vorbild fehlen leider auch in der heutigen Gesellschaft immer noch, Frauen wie Frida beispielsweise, die nicht den gängigen Geschlechterstereotypen oder Schönheitsidealen entsprechen wollen – gerade diese Botschaft ist auch für die Mädchen von enormer Bedeutung“, so Kunstlehrer Ralph Stepperger gegenüber der PZ über die Beweggründe, sich dem Thema Frida Kahlos anzunehmen. Neben der biografischen Vertiefung in den Fächern Deutsch, Italienisch und Englisch haben sich die Schüler*innen in Kunst dann ihrerseits an einem Porträtbild von Frida Kahlo versucht. Das Ergebnis ist wirklich sehenswert – dachten sich auch die Schüler*innen nebst Lehrer Stepperger und wollten die Bilder der Öffentlichkeit nicht vorenthalten. Die Idee zu einer kleinen, feinen Ausstellung fiel bei Markus Mair am Tinkhof und seiner Frau Andrea von der Matilda Street.Food.Bar am Brunecker Kapuziner Platz dann auch auf fruchtbaren Boden. Wer das Lokal kennt, dem entschließt sich die Begeisterung der Chefitäten sofort, schließlich ist vor allem Andrea eine glühende Kahlo-Verehrerin und hat das liebevoll eingerichtete Lokal mit etlichen selbstgemalten Frida Kahlo-Porträts bestückt. Somit haben die „großen“ Frida Kahlos von Andrea nun einen kurzzeitigen Nachwuchs von vielen „kleinen“ Kahlos bekommen. Ein entzückender Anblick, also unbedingt kurz mal vorbeischauen wem’s ausgeht, die Ausstellung ist noch bis zum 10. Juni zu sehen in der Matilda-Stube! // jst

FRIDA KAHLO

„Früher dachte ich, ich wäre der seltsamste Mensch der Welt, aber dann dachte ich, es gibt so viele Menschen auf der Welt, es muss jemanden wie mich geben, der sich genauso bizarr und fehlerhaft anfühlt. Ich würde sie mir vorstellen und mir auch vorstellen, dass sie da draußen sein muss und auch an mich denkt. Nun, ich hoffe, wenn du da draußen bist und das liest und weißt, dass es wahr ist, dass ich hier bin, und genauso seltsam bin wie du.“ Frida Kahlo

KURIOSE REDENSARTEN

NIBELUNGENTREUE HALTEN MIT DER TÜR INS HAUS FALLEN

Die Geschichte der Nibelungen mit den Wormser Brüdern Gunther, Gernot und Giselher, dem einäugigen Hagen von Tronje und dem berühmten Helden Siegfried von Xanten gehört zum ureigenen germanischen Sagenschatz und zu deutscher Identität. Diese tapferen Helden waren in unverbrüchlicher Treue miteinander verbunden, bis Hagen den starken Siegfried hinterrücks ermordete. Die uralte Sage benutzten Politiker immer wieder, um den Nationalismus anzufachen. So war es während und nach dem 1. Weltkrieg und der Nationalsozialismus bediente sich ihrer ebenfalls laufend. Man sprach gern von „Nibelungentreue“, sie bildete den Grundstein für die sogenannte Dolchstoßlegende. Hintertückischer Verrat und Zusammenarbeit mit dem Feind sei demnach schuld an der Niederlage der Deutschen im 1. Weltkrieg gewesen, so behaupteten die Generäle Ludendorff und Hindenburg und die Nationalsozialisten. Man habe den Krieg nur verloren, weil streikende Arbeiter, Sozialisten und Juden die großen Erfolge der Wehrmacht untergraben und verhindert hätten. Nibelungentreue, einst positiver Inbegriff von Ehrlichkeit, Zusammenhalt und wertebetontem Sippenleben, wurde also lange Zeit für Propaganda missbraucht und ist heute anrüchig. Man verwendet den Ausdruck nur noch im Sinne von blinder, kritikloser Treue, die schon an Dummheit grenzt. // mb Es ist ein erheiterndes Bild, wenn man sich einen kräftigen Mann vorstellt, der die Haustür mit solcher Kraft aufstößt, dass sie aus den Angeln fällt und er gleich darüber. Die Redensart, die dieses komische Bild hervorruft, bezieht sich allerdings weniger auf das physische Ins-Haus-Fallen als auf ungestümes, aus dem Rahmen fallendes Verhalten. Wer ein delikates Thema ohne die vorsichtigen vorherigen Andeutungen oder konventionelle Höflichkeiten undiplomatisch herausposaunt, riskiert, mit seinem Anliegen oder seiner Aufgabe auf der Strecke zu bleiben. Wer mit der Tür ins Haus fällt, ist unhöflich oder auf jeden Fall ungeschickt und undiplomatisch. // mb

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