50 Jahre Quart Hirzbrunnen – das Jubiläumsmagazin

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NACHGEFORSCHT

Woher kommt der Name «Hirzbrunnen»? CHRISTOPH BENKLER Bereits in früheren Zeiten haben sich mehrere historisch interessierte Personen darum bemüht, den Ursprung unseres Quartiernamens zu ergründen. Nachfolgend eine Zusammenfassung solcher Nachforschungen (diese erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit!). Im Kapitel «Fauna» des von Willi Klemm (genannt Benjamin Pfätz) im Jahre 1952 erschienen Werkes «Hirzbrunnen im mindern Basel» erscheinen Flurbezeichnungen wie «Hirzengraben» in Bettingen, «Hirschenleck» in Herten und «Hirschenloh» in Inzlingen, die beiden letztgenannten Orte in der badischen Nachbarschaft. Das lässt darauf schliessen, dass bereits zu historischen Zeiten Hirsche sich in unserer Umgebung wohlfühlten (nicht nur im Tierpark Lange Erlen). Im gleichen Werk beschreibt der Autor eine, im historischen Grundbuch beurkundete Handänderung eines Grundstückes Nr. 78 im «niedern Baselbann» liegend das namentlich mit «der Hirzbrunnen» bezeichnet ist. Dieser Eintrag im Grundbuch ist mit Datum vom 13. März 1848 vermerkt. Gleichentags hat Ursula Hosch, geb. Merian, ihr Grundstück genannt «Hirzbrunnen», Parzelle Nr. 81, an Franz Hindermann-Zäslin verkauft. In der September-Ausgabe 1990 der Zeitschrift «B wie Basel» schrieb der ehemalige Chronist des Quart, Arthur Schmid, Folgendes: Basler Strassennamen, Paul Siegfried (1921): «Entweder gehört das Land, nach dem die Hirzbrunnenstrasse benannt wurde, dem Hause Hirsch, oder es war eine Quelle, an der die Hirsche zu trinken pflegten.» Die Strassennamen der Stadt Basel, Staatsarchivar Dr. Paul Roth (1959): «…nach dem Landgut Hirschenbrunnen oder Hirzbrunnen». Es wird sich wohl nie mehr eindeutig feststellen lassen, ob der Hirschenbrunnen auf dem Bauernhof dem Gehöft den Namen gab, weil ihn eine Familie Hirsch graben liess oder weil in alter Zeit dort Hirsche zur Tränke kamen. Soweit die Ausführungen von Arthur Schmid. In der Broschüre «70 Jahre St. Claraspital» (1998) ist von einem «Hirzbrunnengut» die Rede. Bis1860 war der Handelsherr Franz Zaeslin-Hindermann

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Stadtplanausschnitt aus dem Jahre 1931 Besitzer dieses Anwesens gefolgt bis 1924 nacheinander von Peter Vischer-Burckhardt und Adolf Peter Vischer-Boelger. Seit 1924 ist das St. Claraspital Eigentümerin dieses ehemaligen Hirzbrunnengut. In der Jubiläumsschrift zum 10-jährigen Bestehen des Neutralen Quartierverein Hirzbrunnen (1999) schrieb die Verfasserin, Meta Scholer, von einem «Hirschenbrunnengut». Im Buch von André Salvisberg «Die Basler Stras­ sennamen» (1999) ist zu erfahren, dass das Wort «Hirz» ein alter Ausdruck für «Hirsch» ist. Weiter erfährt man, dass auf dem Areal auf dem sich das heutige St. Claraspital befindet, früher das Landgut «Hirschenbrunnen» oder «Hirzbrunnen» stand.


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