50 Jahre Quart Hirzbrunnen – das Jubiläumsmagazin

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INTERVIEW

Peter Meier berichtet von den Anfängen FRÄNZI ZUBER Und die Zeitung? Schon für die zweite Ausgabe fanden wir genug Inserenten. Weil man jetzt im Quartier gratis Anlässe und Einrichtungen bekannt machen konnte, siedelten sich auch neue Institutionen an. Anfänglich organisierte Quart auch immer wieder eigene Diskussions- und Informationsabende – wir unterstützten sogar Tanzkurse! –, aber heute können wir das anderen überlassen.

Noch ein paar persönliche Fragen. Hättest du gedacht, dass Quart ein halbes Jahrhundert überleben wird? Ich dachte schon, dass es die Quartierzeitung einige Jahre geben wird, aber so lange, nein. Peter, erzähl uns, wie es 1970 begann. Das erste Quart erschien zur Eröffnung des Allmendhauses. Es geschah nämlich ein kleines Wunder: Die Pfarrei St. Michael sprang über den eigenen Schatten und entschloss sich – entgegen allen bisherigen Konventionen –, ihr im Bau befindliches «Pfarreiheim», ausschliesslich aus privaten Mitteln geplant und bezahlt, für das ganze Quartier zu öffnen. So kam es zum Allmendhaus. Zum neuen Konzept gehörte auch eine Quartierzeitung. Dann hast du das in die Hände genommen? Ich schrieb das Konzept. Für die Zeitung brauchten wir allerdings ein Startkapital – aber von wem? Es gab damals viel Vereinsleben, aber im Quartier nur in den Kirchen. Die einzige Chance war, diese anzubetteln. Und sie machten mit? In der Tat, und ausschlaggebend waren ausgerechnet zwei Pfarrer, Christian Feer von St. Michael und Ernst-Ulrich Katzenstein von St. Markus. Sie stimmten trotz Bedenken in den eigenen Reihen sofort zu. So bekamen wir von beiden Kirchen je dreihundert Franken, das genügte. Die erste Nummer erschien dann pünktlich zur Eröffnung des Allmendhauses. Ja, im September 1970, und die Eröffnung wurde ein grosses Quartierfest. Alle feierten das «Haus für alle»!

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Wie gross war die Redaktion im Vergleich zu ­heute? Wir waren immer ein relativ kleines Team, im Kern zwischen sechs und zehn Leuten. War es immer leicht, Freiwillige für die Redaktion oder für die Verteilung zu finden? Für die Redaktion war es schwieriger als für Verträgerinnen und Verträger, aber das haben wir vor allem den Familien Wehrli und Benkler zu verdanken, die sich um die Verteilung gekümmert haben. Ich möchte noch beifügen: Von den Verteilern und von Madeleine Joubert, die für die Inserate sorgt, liest man im Quart wenig, aber ohne sie könnte weder jemand Quart lesen noch könnten wir es finanzieren. Darum möchte ich sie hier besonders erwähnen und mich bei ihnen für ihre unauffällige Arbeit im Hintergrund bedanken. Fanden die Redaktionssitzungen immer am selben Ort statt? Nein, wir hatten verschiedene Orte – häufig im Allmendhaus, zwischendurch aber auch privat, in St. Markus, im Treffpunkt Rhyacker oder wo sonst ein Raum frei war. Wir hatten immer eine breite Abstützung für unsere Zeitung. Ist man früher leichter oder schwerer als heute zu Informationen gekommen? Generell ist es schwieriger, weil es überall heisst, wir müssen zuerst die Pressestelle fragen!


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