50 Jahre Quart Hirzbrunnen – das Jubiläumsmagazin

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SCHWIMMBAD EGLISEE

Quart heizte tüchtig ein MARKUS SUTTER Das Gartenbad Eglisee gehört zum Hirzbrunnenquartier wie der Papst zum Vatikan. Im Jahr 1978 mischte sich die Quart-Redaktion einmal ausnahmsweise direkt in die Politik ein mit einer Petition.

Die Jahre zogen ins Land, das Bad wurde langsam zu klein, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Die 1931 eingeweihte neue und grössere Anlage war für damalige Verhältnisse eine europaweite echte Sensation. Die mit über viertausend Umkleidestellen ausgestattete Badi verfügte über Einrichtungen, die man heute vergebens sucht: Einen 10-Meter-Sprungturm zum Beispiel. Und um so etwas wie Südseeromantik aufkommen zu lassen, verfügte das Eglisee im Weiteren über eine Strandanlage. Zwei der heutigen Liegewiesen waren mit 720 Kubikmeter feinstem Kristallquarzsand gefüllt. Und wer sich die Haare schneiden wollte, fand im heutigen Betriebsleiterbüro einen Coiffeursalon vor. Tempi passati.

Petition für geheiztes Schwimmbad Wir überspringen ein paar Jahrzehnte und möchten noch auf ein Ereignis in eigener Sache zu sprechen kommen. «Petition für ein geheiztes Eglisee» stand in dicken Lettern auf der ersten Seite der Quart-Ausgabe vom Juni 1978. RedaktionsmitIn der Quart-Ausgabe Nummer 4/2011 sind auf der ersten Seite ein paar lächelnde Badenixen aus dem Jahr 1926 abgebildet – natürlich nicht in Bikinis, sondern, wie es sich damals gehörte, noch ganz gesittet. Grund für die Berichterstattung war das 100-jährige Jubiläum von «Badeanstalt Egliseeholz» und «Gartenbad Eglisee». Nachdem der Basler Grosse Rat eine Viertelmillion Franken gesprochen hatte, wurde am heutigen Standort des «Fraueli» eine Badeanstalt mit einem Schwimmbecken von «achtzig mal zehn Metern Seitenlänge» erbaut, wie der Chronist damals schrieb.

«Fraueli» einst auch für Männer Die Frauen hatten das «Fraueli» in den Anfangsjahren übrigens noch nicht alleine in ihren Besitz genommen. Die Zutrittszeiten ins Bad waren stundenweise getrennt nach Geschlechtern aufgeteilt. Das passte allerdings weder den Damen noch den Herren der Schöpfung. Beide bombardierten das Sanitätsdepartement mit Protestbriefen, weil sie mit den verordneten Zeitfenstern nicht einverstanden waren. Hygiene scheint schon damals ein grosses Thema gewesen zu sein, wenn auch in einem anderen Sinn. So wurde etwa in einer Regelung festgehalten, dass das «Einseifen im Badewasser verboten ist».

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