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Lebensmitteltechniker
Andreas HammerlSortschitsch ist für die Ausbildung der Lebensmitteltechniker verantwortlich.
LEBENSMITTELTECHNIKER EIN BERUF MIT ZUKUNFT
Wir von Radatz haben diesen Beruf mit entwickelt. Er ist interessant, vielseitig und anspruchsvoll. Wer die Lehre absolviert, hat garantiert einen Arbeitsplatz
DAVID TUKA, 21, blickt konzentriert auf seinen Bildschirm. Er sieht eine Reihe von Zahlen. Und er weiß genau, was sie bedeuten. „Wir planen, wie viel wir jede Woche produzieren. Am Dienstag machen wir eine erste grobe Aufstellung. Am Freitag wird konkret bestellt.“ David ist seit rund sechs Jahren bei uns. Er hat die knapp vierjährige Lehre zum Lebensmitteltechniker absolviert. Neben ihm sitzt sein Vater Mato, seit 26 Jahren bei Radatz – er leitet die Abteilung. Sohn David: „Alle sagen, bei Radatz ist es wie bei einer Familie – in unserem Fall ist das mit Sicherheit so.“
Die Lehre zum Lebensmitteltechniker dauert vier Jahre. Es ist eine interessante, vielseitige und anspruchsvolle Ausbildung. Andreas HammerlSortschitsch vom Prozess und Qualitätsmanagement ist als Abteilungsleiter an unserer Ausbildungsakademie unter anderem für die Lebensmitteltechniker verantwortlich. Er beantwortet hier sieben wichtige Fragen zu einem Beruf mit Zukunft.
Was erwartet mich als Lebensmitteltechniker? Wir von Radatz haben diesen Beruf mit entwickelt. Weil wir früh erkannt haben, dass der Beruf des Fleischers immer aufwendiger wurde, die Technik komplizierter und die Werkzeuge größer. Wir haben uns überlegt, was unsere Fleischer noch können sollten, um nicht bei jedem kleinen Problem einen Techniker rufen zu müssen. Das war ein Aspekt. Grundsätzlich bekommt der Lebensmitteltechniker eine RundumAusbildung. Er weiß nach den vier Jahren über die Ernährung der Tiere ebenso Bescheid wie über den Umgang mit Gewürzen. Der Lebensmitteltechniker erkennt alle Zusammenhänge. Er ist deshalb ein wichtiges Bindeglied zwischen Qualitätsmanagement und Produktion.
Seit wann gibt es diesen Beruf? Seit mehr als zehn Jahren. Gestartet haben wir mit dem Schuljahr 2009/2010. In der ersten Klasse waren zehn Lehrlinge.
Ist es ein Beruf mit Zukunft? Lebensmitteltechniker werden in allen Sparten gesucht. Sie sind in ihren Arbeitsbereichen begehrte Profis. Ein Arbeitsplatz ist fix.
Wer die Lehre zum Lebensmitteltechniker absolviert, erlebt alle Radatz Abteilungen: Philipp Camber in der Füllerei, Aleksa Nikolic beim Prüfen von Bestellungen, Marco Demic in der Kutterei
Wie viele Lebensmitteltechniker bildet Radatz aus? Aktuell sind es drei. Insgesamt haben inzwischen 27 bei uns ihre Ausbildung zum Lebensmitteltechniker absolviert.
Wie unterstützt Radatz die Lehrlinge? Es gibt ein MentorenSystem. In den ersten zwei Lehrjahren durchlaufen die Lehrlinge alle unsere Abteilungen. In jeder Abteilung gibt es einen Mentor. Das ist meist der Abteilungsleiter oder sein Stellvertreter, er ist für den Lehrling der erste Ansprechpartner. Radatz bezahlt auch das Internat in Wels. Dort befindet sich die Berufsschule, der Unterricht erfolgt in einem Block von zehn Wochen. Außerdem geben Radatz Profis im Fall des Falles Nachhilfe. Hat ein Lehrling zum Beispiel Probleme in der RezepturBerechnung, stellen wir ihm einen Kollegen zur Seite, der darin absolut perfekt ist.
Welche Voraussetzungen muss ein Lehrling mitbringen? Natürlich schauen wir uns die Leistungen in der Schule an. Generell soll ein Interesse für Lebensmittel, Technik und Labortätigkeiten vorhanden sein – außerdem sind uns Zuverlässigkeit und genaues Arbeiten wichtig.
Wie viel verdient ein Lehrling? Nach aktuell gültigem Kollektivvertrag im ersten Lehrjahr 765,80 Euro, im zweiten Lehrjahr 984,80, im dritten Lehrjahr 1.422,20 und im vierten Lehrjahr 1.531,60 Euro.
LEBENSMITTELTECHNIKER: INTERESSANT UND VIELSEITIG
Die Aufgaben • Herstellen von Fleisch- und
Wurstwaren • Bedienen und Überwachen von Produktionsanlagen • Qualitätssicherung • Beurteilen, Aufbereiten und
Lagern von Rohstoffen • Erstellen von Rezepturen • Warten technischer Anlagen • Labortätigkeiten Wenn du eine abwechslungsreiche Ausbildung mit besten Zukunftsaussichten absolvieren willst, bewirb dich mit Lebenslauf, aktuellem Foto und letztem Schulzeugnis unter bewerbung@radatz.com
„ICH LIEBE ES, GUT BEDIENT ZU WERDEN“
Burgschauspieler Robert Reinagl ist seit vielen Jahren einer unserer Stammkunden.Wir trafen ihn zum Gespräch über seine Liebe zum Publikum,Wienerlieder und Katzngschroa
DER BURGSCHAUSPIELER Robert Reinagl betritt unsere Filiale am Karmelitermarkt in der Wiener Leopoldstadt. Der 52-Jährige ist bestens gelaunt. Bei unserer Mitarbeiterin Ulrike Bartsch, 25, bestellt der Mime eine Leberkässemmel (später wird er sich noch eine zweite holen). Mit unverhohlener Vorfreude beißt er hinein, schließt kurz die Augen und lehnt sich entspannt zurück.
Herr Reinagl, Sie sind seit vielen Jahren Stammkunde. Was kaufen Sie ein? Bunt gemischt. Es ist immer gute Ware. Meine erste Begegnung mit Radatz liegt übrigens schon Jahrzehnte zurück, das war am ViktorAdler-Markt. Die Filiale gibt es wahrscheinlich noch immer.
Stimmt. Es ist nie nur „nichts schiefgegangen“. Ich habe immer das Gefühl gehabt, bei Radatz gut aufgehoben zu sein. Mir ist Beratung besonders wichtig. Das Personal ist sachkundig. Ich liebe es, gut bedient zu werden. Und ich bin sicher, dass es Radatz nicht egal ist, wie mit Tieren umgegangen wird.
Robert Reinagl … wurde am 7. September 1968 in Wien geboren, wo er nach wie vor lebt. Seit 2000 ist er Ensemblemitglied des Burgtheaters. Er spielte u. a. in Goethes „Faust“, in Kleists „Hermannsschlacht“ und in Emersbergers „Vorhangverbot!“. Aktuell probt er für Anna Gmeyners „Automatenbüffet“. Zahlreiche TV- und Filmrollen, Werbestimme. Robert Reinagl ist verheiratet und hat drei Kinder. Wie haben Sie die vergangenen Monate verbracht? In Kurzarbeit. Kein Witz. Ich habe für Ö1 viele Gedichte gelesen, ein paar Dokus gesprochen. Von zu Hause aus. Das geht sehr gut.
In einem Ihrer Videos haben Sie sich an Ihr Theaterpublikum gewandt und gesagt: „Sie fehlen mir.“ Warum? Weil es keinen Sinn hat, sich zu produzieren, ohne dass man weiß, dass es jemand hören oder sehen möchte. Es passiert in einer Vorstellung immer etwas Unwägbares. Es ist immer ein Miteinander. Die gemeinsame Luft zu atmen macht das aus. Eine Vorstellung ohne Leut’ ist keine Vorstellung. Aber – und das mag seltsam klingen – es war auch eine gute Zeit.
Wie bitte? Diese Zeit, sie hat zu einem Nachdenken geführt. Zu einem Sichselbst-neu-und-anders-Einschätzen. Ich bin rausgegangen. Um Mitternacht, habe extrem lange Spaziergänge gemacht durch diese stille komische Stadt – und hab vom Augarten bis zum Kohlmarkt keinen einzigen Fußgänger getroffen.
Ein Snack zwischendurch: Robert Reinagl gönnt sich eine Leberkässemmel – Ulrike Bartsch reicht sie dem Burgschauspieler in der Filiale am Karmeliterplatz.
Wieso sind Sie Schauspieler geworden? Das war mir schon als Kind klar, dass ich das machen werde. Dann habe ich maturiert und bin zum Reinhardt Seminar. Ich habe mir die Zettel für die Aufnahmeprüfung abgeholt, und da stand „Monolog modern“ und „Monolog klassisch“, und ich habe nicht die geringste Ahnung gehabt, was die meinen. Also hab ich was anderes studiert. Ich hab aber auch kellneriert, und eines Abends stand ein Regisseur an der Bar, und ich hab gesagt: „Ich will auch Theater spielen.“ Und er hat gesagt: „Morgen um zehn hast Probe.“ Das Theaterspielen war irgendwann schlicht und einfach unvermeidlich.
Sie singen Wienerlieder. Wie kam das? Mit siebzehn, achtzehn habe ich überlegt: Welche Musik ist echt? Ich habe viel Blues gehört. Kein Wort verstanden, mich aber gefühlt wie ein Baumwollpflücker. Bis ich im Weinhaus Schleimer (heute Restaurant Kent; Anm.) am Brunnenmarkt den Kurt Girk kennengelernt habe – er trug einen ein bisserl aus der Zeit gefallenen Nadelstreif, Stecktuch, Metallkampel. Der Kurti war ein begnadeter Sänger von Wienerliedern. Ich hab ihn gehört und war verloren. Er hat es verstanden, dir das Gefühl zu geben, dass du der wichtigste Mensch auf der Welt bist. Mit der Musik kann ich berühren, kann ich verführen.
FLOTT SERVIERT
Als Kind schmeckte mir … … Katzngschroa, eine Art Geschnetzeltes aus Rind- und Schweinefleisch. Heute esse ich am liebsten … … einen scharfen Leberkäse. Und sonst… …geröstete Augsburger mit einem Erdäpfelschmarren. Meine Großmutter kochte für mich … Sie buk für mich immer viel Kuchen. Wenn Gäste kommen, serviere ich am liebsten … Ja, ich serviere am liebsten, meine Frau kocht. Ich weiß, dass es ein gelungener Abend war, wenn … … gelacht und/oder geweint wurde. Ich verführe mit … … meiner Stimme. Wenn ich am Herde stehe, singe ich am liebsten … … „Figaro“. Vor zehn Jahren dachte ich … … vierzig, alles vorbei. Heute weiß ich … … Gott sei Dank fünfzig, jetzt geht es los.