Rheuma Management, Ausgabe Sept./Okt. 2021

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DGRH KONGRESS 2021

Rheuma MANAGEMENT | Sept/Okt 2021

COVID-19 UND RHEUMATOLOGIE

Deutsches Register und Impfungen: Aktuelle Erkenntnisse Angesichts der Tatsache, wie sehr die SARS-CoV-2-Pandemie sowohl Rheumatologen als auch ihre Patienten in Atem gehalten hat, wird an dieser Stelle zunächst auf die den virtuellen DGRh-Kongress beschließende COVID-19-Session eingegangen, auf der namhafte Experten zu den Impfstoffen, der Pathophysiologie von COVID-19 und den gegenwärtig eingesetzten Therapien Stellung nahmen. So wurde durchaus Hoffnung gemacht, dass der Übergang in die endemische Phase begonnen hat und im nächsten Jahr die Chancen für Präsenzveranstaltungen wie den DGRh-Kongress 2022 in Berlin wieder recht hoch sein dürften. Herausgegriffen wird hier das für niedergelassene Rheumatologen wichtigste Thema, der Stand des deutschen und weltweiten Registers zum Outcome von Rheumapatienten und praktische Aspekte zu den Impfungen.

Dem früh nach Pandemiebeginn von der DGRh ins Leben gerufenen „Covid-19-Rheuma“-Register (www.covid19-rheuma. de) wurden laut Dr. Rebecca Hasseli-Fräbel, Bad Nauheim, bis Ende August 3.151 Fälle von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen (ERE) und einer COVID-19 Infektion gemeldet. In das EULAR-Register wurden bis dato 2.342 Fälle (23 %) eingespeist. Im globalen Register sind (Stand Juli 2020) 19.729 Fälle erfasst, knapp die Hälfte davon entstammt aus Europa. In Deutschland wurden mehr als die Hälfte der Fälle aus Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg gemeldet, was auch der Verteilung der COVID-19-Fälle in der Allgemeinbevölkerung entspricht. Jeder zweite Patient (51,5 %) ist zwischen 50 und 69 Jahre alt, jeder dritte ist unter 50 Jahre alt und jeder fünfte ist über 70. Von den gemeldeten Fällen sind 67 % Frauen. Die häufigsten Diagnosen sind mit 1.471 Fällen rheumatoide Arthritis (RA), Spondyloarthritis (SpA) (n=862) und Kollageno-

sen (n=384), 103 lassen sich der ANCA-assoziierten Vaskulitis (AAV) zuordnen, 246 anderen Vaskulitiden. Die 255 restlichen Fälle entfallen auf sonstige Erkrankungen, 158 Registrierte haben mehr als eine ERE. 90 % nehmen Immunmodulatoren ein, am häufigsten Methotrexat (MTX; 36,5 %), Glukokortikoide (GK; 32 %) und TNFα-Inhibitoren (21 %).

Einfluss der Grunderkrankung und Therapien auf den COVID-19-Verlauf Bis jetzt sind im Covid-19-Rheuma Register 2.650 Patienten (84 %) wieder genesen. Bei 102 Patienten (3,2 %) nahm die Infektion einen letalen Verläuf, davon hatten 60 eine RA, 16 eine AAV, 14 eine Kollagenose, elf eine Spondyloarthritis, acht eine sonstige ERE und sieben eine sonstige Vaskulitis. Insgesamt wurden 2.490 Patienten (79 %) ambulant und 661 (21 %) stationär behandelt, wovon 122 eine invasive Beatmung erhielten. Besonders Vaskulitiden, RA und teils auch Kollagenosen waren gehäuft mit einem schlechten Verlauf assoziiert. Bei einem Blick auf die zum Zeitpunkt der Infektion eingenommenen Immunmodulatoren fällt auf, dass Prednisolon und Rituximab, aber womöglich auch Januskinase (JAK)-Inhibitoren öfter mit einem schlechten Verlauf (invasive Beatmung, Tod) verbunden waren, während solche Fälle unter TNFα-Inhibitoren und Hydroxychloroquin eher unterrepräsentiert waren. Dass insbesondere hohe GK-Dosierungen und Rituximab (sowie andere Anti-B-Zell-Therapien) das Risiko für COVID-19 assoziierte Komplikationen bei Rheumapatienten erhöhen können, hatten bereits mehrere Fallserien früh angedeutet. Hasseli-Fräbel verwies in diesem Kontext auf eine auf dem EULAR-Kongress präsentierte Auswertung des globalen COVID-19 Rheuma-Registers, die sich gezielt mit dem Verlauf von RA-Patienten (n=2.869) unter verschiedenen bDMARDS und JAK-Inhibitoren (mit/ohne csDMARDs) beschäftigte. In einer Propensity-Score gematchten Analyse war mit TNFαInhibitoren als Referenz nur unter Interleukin (IL)-6-Rezeptorinhibitoren die Wahrscheinlichkeit für ein schlechtes COVID19-Outcome im Trend geringer (Odds ratio, OR 0,76), unter


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