Rheuma Management, Ausgabe November/Dezember 2021

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BDRh

Rheuma MANAGEMENT | Nov/Dez 2021

INNOVATIONSFONDSPROJEKT PETRA

Neustart für PETRA: Rekrutierungsbeginn ab Anfang 2022! Das Innovationsfondsprojekt PETRA (Personalisierte Therapie bei Rheumatoider Arthritis) musste letztes Jahr aufgrund der COVID-19-Pandemie vorzeitig beendet werden. Nach einer erneuten Förderung durch den Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ist das Projekt unter dem Namen PETRA 2.0 im Juli 2021 offiziell erneut gestartet (Förderkennzeichen 01NVF20024). Bei PETRA 2.0 steht die Psyche der Patienten im Mittelpunkt des therapeutischen Ansatzes, der auf Erkenntnissen aus der Psychoneuroimmunologie (PNI) beruht. Die PNI befasst sich mit den Auswirkungen psychologischer (Belastungs-)faktoren auf das Immunsystem und auf die körperliche Gesundheit.

Das Ziel von PETRA 2.0 ist die Verbesserung der individuellen Gesundheits- und Lebenskompetenz der Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) mittels gruppenbasierter Kompetenztrainings, die von speziell geschulten Psychotherapeuten angeboten werden. Durch eine Teilnahme an den Trainings soll das psychische Befinden, die Lebensqualität und die Selbstwirksamkeit der Betroffenen gesteigert werden, was sich im Erfolgsfall positiv auf den Krankheitsstatus der Patienten auswirkt.

Einschreibung Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Projektumsetzung. Anfang 2022 können sich niedergelassene Rheumatologen (Facharzt/Fachärztin für Rheumatologie) und Psychotherapeuten in ausgewählten Modellregionen Bayerns (Abb. 1) in das Projekt einschreiben. Zeitgleich startet die Rekrutierung der Patienten. Die Einschlusskriterien wurden im Gegensatz zum Vorgängerprojekt PETRA deutlich erweitert: Alle volljährigen Patienten mit einer gesicherten Diagnose einer RA (M05.- oder M06.-) und Ausschluss einer Fibromyalgie sind teilnahmeberechtigt. Teilnehmende Krankenkassen sind neben ausgewählten BKKen nun auch die AOK Bayern. MODELLREGION

MODELLREGION

1. SK + LK München

13. SK + LK Coburg, LK Lichtenfels, LK Kronach

2. SK + LK Augsburg

14. LK Landsberg am Lech

3. SK + LK Rosenheim

15. LK Bad Tölz – Wolfratshausen, LK Miesbach

4. LK Erding, LK Freising

16. SK Kempten, LK Oberallgäu

5. SK Nürnberg, LK Nürnberger Land, SK + LK Fürth

17. LK Main-Spessart, LK Bad Kissingen

6. SK Erlangen, LK Erlangen-Höchstadt, LK Forchheim

18. SK + LK Passau

7. LK Fürstenfeldbruck, LK Starnberg, LK Dachau

19. SK + LK Schweinfurt

8. SK Ingolstadt, LK Pfaffenhofen a. d. Ilm, LK Eichstätt

20. LK Deggendorf, LK Regen

9. SK Amberg, LK Amberg-Sulzbach

21. LK Neuburg-Schrobenhausen, LK Aichach-Friedberg

10. LK Altötting, LK Traunstein

22. SK + LK Würzburg, LK Neustadt an der Aisch

11. LK Mühldorf am Inn

23. SK + LK Regensburg, LK Kehlheim

Ablauf des Projektes Nach Einschreibung der Patienten werden diese in eine Interventions- und eine Kontrollgruppe randomisiert. Teilnehmer der Interventionsgruppe nehmen für neun Monate an speziellen Kompetenztrainings unter der Leitung eines Psychotherapeuten bzw. einer Psychotherapeutin teil. In den Kompetenztrainings werden Themen wie Ernährung, Bewegung, Stress und Schlaf gemeinsam in der Gruppe besprochen. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit mehr über ihre Erkrankung und deren Bewältigung zu erfahren und die Zusammenhänge zwischen physischen und psychologischen Faktoren kennenzulernen. Im Anschluss an die Kompetenztrainings erfolgt ein Nachbeobachtungszeitraum von weiteren neun Monaten, in denen die Teilnehmer dabei unterstützt werden, ihre gesundheitsfördernden Ziele besser in den Alltag zu integrieren. Während der 18 Monate der Intervention und der Nachbeobachtung werden die Patienten regelmäßig beim Rheumatogen bzw. bei der Rheumatologin vorstellig. Bei jedem Termin werden Assessments zur Krankheitsaktivität (Dokumentation in RheMIT) sowie psychologische Fragebögen erhoben. Zur Bestimmung immunologischer Parameter (Zytokine, Cortisol) werden regelmäßig Blut- und Speichelproben entnommen. Patienten der Kontrollgruppe nehmen nicht an den Kompetenztrainings, jedoch auch über 18 Monate an den Erhebungen in der Rheumapraxis teil und erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 260,00 Euro. Für jeden Teilnehmer sind neun Termine beim Rheumatologen bzw. der Rheumatologin vorgesehen. Das Projekt läuft aktiv bis zum 30. Juni 2024 (Abb. 2).

12. LK Rottal-Inn

Abb. 1: voraussichtliche Modellregionen PETRA 2.0 (werden bei Bedarf erweitert)

Die Teilnahme an PETRA 2.0 wird zusätzlich zur Regelversorgung durch den Innovationsfonds über die KVB vergütet. Die Vergütung besteht aus einer einmaligen Schulungspauschale


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