ChemieXtra 1-2/2020

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RZE KÜRZE – IN KÜ N I – E Z R Ü K IN KÜRZE – IN n Mit einer neuen experimen­ tellen Methode geben For­ schende der TU Graz in «Nature Communications» erstmals Ein­ blicke in die Bewegung von Wassermolekülen. Das Verhal­ ten von Wasser wurde auf ei­ nem derzeit besonders inte­ ressanten Material erforscht: dem topologischen Isolator Bismuttellurid. Bismuttellurid könnte für den Bau von Quan­ tencomputern eingesetzt wer­ den. Wasserdampf wäre dann ein Umwelteinfluss, dem aus Bismuttellurid gebaute Anwen­ dungen im realen Betrieb aus­ gesetzt sein könnten. www.tugraz.at n Der Spezialchemie-Konzern Lanxess hat im Januar 2020 den Verkauf seines Geschäfts mit Chromchemikalien abge­ schlossen. Käufer ist Brother Enterprises, ein chinesischer Hersteller für Lederchemikali­ en. Alle zuständigen Kartellbe­ hörden haben die erforderli­ chen Zustimmungen zu der im August 2019 angekündig­ ten Transaktion erteilt. Mit Vollzug der Transaktion hat Lanxess einen Erlös von rund 80 Millionen Euro erhalten. www.lanxess.com n BASF hat den bereits ange­ kündigten Verkauf ihres Ge­ schäfts mit Ultrafiltrations­ membranen an DuPont Safety & Construction (DuPont) ab­ geschlossen. Die Devestition umfasst die Anteile an der In­ ge GmbH, den Hauptsitz und Produktionsstandort in Grei­ fenberg einschliesslich aller Mitarbeiter, den internationa­ len Vertrieb des Unterneh­ mens sowie bestimmte geisti­

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ge Eigentumsrechte, die sich bisher im Besitz der BASF SE befanden. Finanzielle Details der Transaktion werden nicht bekannt gegeben. www.basf.com n Einem Forscherteam, unter führender Beteiligung von Evonik, ist ein Durchbruch auf dem Gebiet der Carbonylie­ rungs-Chemie gelungen. Die Carbonylierung ist eine der be­ deutendsten Reaktionsklassen in der chemischen Industrie. Es geht dabei um die kataly­ sier te Einführung einer CO-Gruppe (Carbonyl-Grup­ pe) in organische Verbindun­ gen. Wissenschaft und Indus­ trie hatten schon seit mehr als 60 Jahren nach einer Möglich­ keit gesucht, den nun gelunge­ nen Reaktionsschritt zu reali­ sieren. www. corporate.evonik.de n Merck hat die Unterzeich­ nung einer Lizenzvereinba­ rung mit Promega Corp. be­ kannt gegeben, im Rahmen derer Merck dem US-amerika­ nischen Life-Science-Unter­ nehmen mit Sitz in Madison, Wisconsin, Zugang zu seinem geistigen Eigentum an der grundlegenden Crispr-Techno­ logie gewährt. Promega wird die Crispr-Genomeditierungs­ technologie von Merck an­ wenden, um neue Produkte und Dienstleistungen für die Forschung zu entwickeln, die unter anderem bei der Arznei­ mittelentwicklung zum Einsatz kommen sollen. www.merckgroup.com n Seit 1. Januar 2020 verant­ wortet die Schweizerin Rebec­

ca Guntern das Europage­ schäft der Generikadivision von Novartis und wurde zeit­ gleich in die Geschäftsleitung von Sandoz berufen. Sandoz ist führend im europäischen Generikamarkt und in über 40 europäischen Ländern tätig. 2019 erwirtschaftete Sandoz weltweit einen Umsatz von rund 10 Mrd. Euro. www.novartis.ch n Die Unternehmen Retsch Technology GmbH, Microtrac Europe GmbH und BEL Eu­ rope GmbH sind in die neue Microtrac Retsch GmbH über­ gegangen. Damit bekommen Anwender der Partikelcharak­ terisierung in der Emea-Re­ gion Zugang zu dem weltweit breitesten Produktportfolio aus einer Hand. Unter dem Markennamen Microtrac MRB bietet das Unternehmen Sys­ teme für die Partikelcharakte­ risierung mittels Dynamischer und Statischer Bildanalyse, Laserbeugung, Dynamischer Lichtstreuung sowie Gasad­ sorptionsanalytik zur Bestim­ mung von spezifischen Ober­ flächen und Porengrössenver­ teilungen an. www.microtrac.de n ETH-Forscher stellten 18-karätiges Gold her, das sehr leicht ist. Grundlage ist eine Matrix aus Plastik, welche metallische Legierungsele­ mente ersetzt. Liebhaber von Golduhren und schwerem Schmuck können sich freuen. Die Objekte ihrer Begierde dürften dereinst viel leichter werden und trotzdem edel glänzen. Gerade bei Armband­ uhren ist ein geringes Gewicht

entscheidend. Niemand mag eine schwere Uhr am Handge­ lenk tragen, selbst wenn sie aus echtem Gold besteht. Das ist auf die Dauer unangenehm und störend. www.eth.ch n Forschende des gemeinsa­ men EPFL-Empa-Labors ha­ ben ein Reaktorsystem und eine Analysemethode entwi­ ckelt, die es erstmals erlau­ ben, die Herstellung von syn­ thetischem Erdgas aus CO2 und nachhaltig produziertem Wasserstoff in Echtzeit zu be­ obachten. Infrarot (IR)-Ther­ mografie wird eingesetzt, um die Temperatur von Men­ schen und Objekten mit ho­ her Präzision und ohne Beein­ trächtigung des zu messen­ den Systems zu bestimmen. Ein einzelnes Bild, das mit ei­ ner IR-Kamera aufgenommen wird, kann die gleiche Menge an Informationen wie Hunder­ te bis Millionen von Tempera­ tursensoren auf einmal erfas­ sen. www.empa.ch n Forschenden der Universität Basel ist es gelungen, soge­ nannte molekulare Fabriken zu entwickeln, die die Natur nach­ ahmen. Dafür haben sie künst­ liche Organellen in mikrome­ tergrosse, natürliche Bläschen (Vesikel) verpackt, die von Zel­ len produziert werden. Solche molekularen Fabriken sind auch nach der Injektion in ein Tiermodell intakt, erfüllen ihre Funktion und weisen keine To­ xizität auf, berichtet das Team in der Fachzeitschrift «Ad­ vanced Science». www.unibas.ch

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