Wirtschaftsethik Korruption und Whistleblowing: Herausforderungen ethischer Gerechtigkeit
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Korruption spielt sich oftmals im Geheimen ab, häufig gibt es keine direkten Opfer, die Anzeige erstatten könnten. Dennoch kann ihr gesellschaftlicher Schaden hoch sein. Deshalb ist ihre Aufdeckung wichtig, gleichzeitig jedoch auch besonders schwierig. Whistleblower nehmen bei der Bekämpfung von Korruption eine wichtige und zugleich problematische Stellung ein. Einerseits sind ihre Hinweise für die Aufdeckung geheimer korrupter Netzwerke und Deals von entscheidender Bedeutung. Andererseits sind sie oftmals Teil korrupter Verbindungen und unter Umständen sogar bereits selbst schuldig geworden. Der Umgang mit Whistleblowern stellt deshalb eine besondere ethische Herausforderung dar, die gängige Vorstellungen ausgleichender Gerechtigkeit in Frage stellt. Ist es für die Betrachtung und Bekämpfung von Korruption wichtig, jenseits von konkreten korrupten Deals über die Netzwerkstrukturen nachzudenken, die der Korruption zugrunde liegen? Ist eine systematische Gewährung von Strafmilderung oder Begnadigung für Whistleblower unter bestimmten Umständen moralisch legitim? Wie lässt sich der Schutz von Whistleblowern in Unternehmen umsetzen? In diese und weitere Fragen zum Thema möchten wir im Rahmen dieser Vorlesungen einführen und sie gemeinsam diskutieren. Dabei werden sowohl Einblicke in die aktuelle Forschung als auch in konkrete Fallbeispiele und Praxisprobleme der Korruptionsbekämpfung gegeben. Donnerstag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Online-Übertragung (Anmeldung erforderlich, siehe S. 4) 22. April
29. April
6. Mai
20. Mai
27. Mai
Dozierende | Dr. Verena Rauen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am Institut für Wirtschaftsethik, Universität St.Gallen sowie Dr. Florian Krause, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschaftsethik, Universität St.Gallen