Politische Geschichte Heilige und Halunken: Amerikas prägendste Präsidenten
34
«I am not a crook» – er sei kein Verbrecher, betonte ein amerikanischer Präsident immer wieder und schimpfte über die Presse, die ihm von Anfang an nur feindselig begegnet sei. Man wäre geneigt, hinter dieser Anekdote den letzten Bewohner des Weissen Hauses zu vermuten. Tatsächlich aber war es Richard Nixon, der sich als Präsident zusehends in ein Netz aus Lügen verstrickte und letztlich zurücktreten musste, um nicht seines Amtes enthoben zu werden. Während sein einstiger politischer Widersacher John F. Kennedy noch heute zu den beliebtesten Präsidenten der Geschichte zählt, war das Antlitz Nixons zeitweise eine beliebte Halloween-Maske. Die angeblich mächtigste Position der Welt wurde von den unterschiedlichsten Charakteren bekleidet: Neben den legendären Gründervätern wie George Washington, John Adams und Thomas Jefferson finden sich in der Galerie der einflussreichsten Präsidenten auch Draufgänger wie Andrew Jackson und Theodore Roosevelt. Doch nicht nur jene, die zu Heiligen stilisiert wurden, haben die amerikanische Demokratie geprägt, sondern auch «crooks» wie Nixon oder der skandalumwitterte William Harding. Diese Vorlesungsreihe nimmt die Amtseinführung des 46. Präsidenten, Joseph R. Biden, zum Anlass, dessen besten wie bedenklichsten Vorgänger vorzustellen.
Montag, 18.15 bis 19.45 Uhr, Online-Übertragung (Anmeldung erforderlich, siehe S. 4) 1. März
8. März
15. März
22. März
Dozentin | PD Dr. Claudia Franziska Brühwiler, Staatswissenschaftlerin und Lehrbeauftragte, Universität St.Gallen