INTERVIEW
«Gewalt im öffentlichen Raum betrifft uns alle!» Ulrich Lauener, Chef Stationierte Polizei Berner Oberland und Mitglied der Task Force der Kantonspolizei Bern gegen Gewalt im öffentlichen Raum.
Weshalb hat die Kapo bei der Gewalt im öffentlichen Raum einen Schwerpunkt gesetzt? Für die Setzung des Schwerpunktes waren zwar nicht die Zahlen ausschlaggebend; wir haben allerdings festgestellt, dass die Zahl der s chweren Körperverletzungen im Kanton Bern 2017 im Vergleich zum Vorjahr angestiegen ist. Vor allem aber kann Gewalt extrem einschneidend sein und grosse Auswirkungen auf die Opfer haben. Die meisten Delikte ereignen sich im öffentlichen Raum. Davon sind viele Personen d irekt oder indirekt betroffen. Sobald sich Menschen im öffentlichen Raum unsicher fühlen, sind sie in ihrer persönlichen Freiheit eingeschränkt und das subjektive Sicherheitsgefühl nimmt ab. Um diesem Trend entge-
genzuwirken, müssen wir mit vernetzten Mitteln – von präventiven bis zu repressiven Massnahmen – handeln. Wann und wo kommt es zu solchen Delikten? Analysen haben gezeigt, dass Straftaten im Bereich Körperverletzung, Raub und sexuelle Belästigung meist an den Wochenenden von Freitag bis am fr ühen Sonntagmorgen in r äumen mit Ausgangs Ballungs angeboten begangen werden. Dies ist nicht sehr überraschend, so wussten wir schon von unserer Tätigkeit, dass der Konsum von Alkohol einen Treiber darstellt. Die Taten ereignen sich je nach Tages- und Nachtzeit auf den Strassen in der Nähe von Lokalen, an Bahnhöfen und auf Parkplätzen.
Bödeli / BrienzInfo 6
Wie sieht es auf dem Bödeli aus? Das Bödeli ist eine sehr sichere Gegend. Es ist aber auch keine Insel und es kommt, eben in den Nachtstunden, wenn die Leute sich im Ausgang befinden, auch zu Auseinandersetzungen. Es ist aber bemerkenswert, auf wie viele offene Ohren wir mit unserer Kampagne gestossen sind. Sprechen wir über die Kampagne; was macht die Kapo? Die eingesetzte Task Force, welche sich aus Vertretern aller Regional polizeien, der Kriminalabteilung, der Prävention, Planung und Einsatz s owie der Kommunikation zusam mensetzt, hat einen ganzen Strauss von präventiven und repressiven Massnahmen erarbeitet. So sind wir an neuralgischen und exponierten