GEMEINDEINFORMATIONEN
In seiner Werkstatt am Mooskreisel repariert Hans-Peter Reusser in seiner Freizeit eigene Oldtimer-Autos wie diesen Triumph (hinten). Zudem baut er selbst ein eigenes Kunststoff-Motorflugzeug des Typs Europa.
Hans-Peter Reussers «Leben in der dritten Dimension» Mit Herz und Seele war Hans-Peter Reusser Militärpilot und Langstreckenkapitän bei der Swiss. Noch heute fliegt er Oldtimer und baut ein eigenes Flugzeug. Selbst wenn einen die Fliegerei nicht interessieren würde – bei einer Begegnung mit Hans-Peter Reusser käme man nicht um das Thema herum. Als ehemaliger langjähriger Segelflieger und Aviatik-Fan freue ich mich allerdings ganz besonders auf die Begegnung mit dem pensionierten Langstrecken- und Militärpiloten. Letztmals gesehen habe ich «Goliath», wie der grosse, schlanke Mann mit weissem Haarschopf und Schnauz seit jeher genannt wird, vor drei Jahren an einem Flugtag in St. Stephan. Damals stieg er nach einer eindrücklichen Flugvorführung letztmals aus dem schwarz-weiss bemalten «Papyrus-Hunter» des Huntervereins Obersimmental. Das Mechaniker-Team und das begeisterte Publikum klatschten. Nun bittet «Goliath» in seinem Haus unweit der Gemeindeverwaltung ins grosse und helle Wohnzimmer mit Niesen- und Seesicht. Er erzählt gerne, präzise und konzentriert – und stets schwingt ein gewisser Frohsinn in seiner Stimme mit. 6
SpiezInfo | November 2020
Hans-Peter Reusser, du bist in einer Bauernfamilie aufgewachsen, warst und bist aber mit Leib und Seele Pilot. Hier die Scholle, dort die Luft. Gibt es da eine Verbindung?
Ja, schon. Wir betrieben, als ich in die fünfte Klasse ging, einen Bauernhof in Uetendorf. Dieser lag genau unter der Startkurve des Flugplatzes Thun. Da sah ich immer diese Flugzeuge. Ich war das älteste von uns sechs Kindern und immer interessiert an technischen Dingen. Schon als Jugendlicher unterhielt ich den Maschinenpark zu Hause. Dass man diese Flugzeuge ständig sah, gab quasi den Zündfunken. Wir gingen oft auf den Flugplatz, auch per Velo nach Belp.
Obwohl deine Eltern Bauern waren, wohntet ihr an verschiedenen Orten im Kanton Bern. Wie kam das?
Ursprünglich hätte mein Vater in Noflen den elterlichen Hof übernehmen sollen. Aus irgendwelchen Gründen