Prolog Juni 2020 | Wiener Staatsoper

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Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher, liebes Publikum!

Diese zehn Jahre sind so schnell vergangen: 3.800 Aufführungen, 122 Operntitel, 57 verschiedene Komponisten, ein erweitertes Ballettprogramm. In den letzten zehn Jahren ist vieles passiert: – Die Zahl der Neuproduktionen wurde von vier auf sechs pro Jahr erhöht. – Die Probenbedingungen wurden verbessert: von 90 auf 110 Orchesterproben, längere Probenzeiten für Repertoireaufführungen, Bau einer neuen Probebühne im Arsenal. – Mit der neuen Ernennung von „Ersten Solotänzerinnen“ bzw. „Ersten Solotänzern“ und einer besseren Organisation der Karriereentwicklung innerhalb des Corps de ballet, konnte eine neue und brillante Generation von Ersten Solisten entstehen. Die Programmgestaltung von Manuel Legris hat es ermöglicht, die meisten der großen Ballettklassiker in hochwertigen Produktionen wieder aufleben zu lassen, aber auch das Beste des zeitgenössischen Schaffens zu begrüßen. Parallel dazu sind zahlreiche neue Sänger ins Ensemble bekommen. Viele von ihnen machen jetzt Weltkarriere. – Sowohl die Opern- als auch Balletttourneen wurden vervielfacht. – Neue Technologien wurde ins Haus gebracht: Installation von Bildschirmen unter den Arkaden, Entwicklung des Streamings, das für 350 Übertragungen in High Definition sorgt und die erste weltweite Ausstrahlung in 4K ermöglichte, Schaffung des Untertitelsystems mit acht Sprachen via der für jeden Zuschauer installierten Tablets, Digitalisierung der Partituren, die nun den Versand des gesamten Materials an die Sänger ohne Portokosten ermöglicht, Einsatz der Tablets von den Inspizienten, Modernisierung der Ton- und Videoinstallation, Wechsel der Beleuchtung im Großen Haus auf LED, usw. … – Die historischen Teile des Hauses (Schwind-Loggia, Schwindfoyer, Eingangsbereich …) wurden restauriert und erscheinen wieder in ihrer ursprünglichen Pracht.

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– Die wirtschaftlichen Ergebnisse waren gut: die Auslastungsrate ist gestiegen und erreichte sowohl in der Oper als auch im Ballett mehr als 99%, der Kartenverkauf ist von 28 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 37,5 Millionen Euro im Jahr 2019 gestiegen, und wir werden trotz der Corona-Krise unseren Nachfolgern 15 Millionen Euro an Reserven hinterlassen. Vor allem hatten wir das Vergnügen, viele große Dirigenten zu begrüßen (Christian Thielemann, Franz Welser-Möst, Simon Rattle, Zubin Mehta, Semyon Bychkov, Daniel Harding, Gustavo Dudamel, Riccardo Muti (der uns nach Tokio begleitete und im Mai zurückkehren sollte), Peter Schneider, Evelino Pidò, Simone Young, Marco Armiliato, Adam, Fischer, Valery Gergiev, …) sowie die besten Vertreter der jungen Generation (Andris Nelsons, Tugan Sokhiev, Alain Altinoglu, Yannick Nézet-Séguin, Tomáš Hanus, Tomáš Netopil, Antonello Manacorda, Susanna Mälkki, Axel Kober, Jakub Hru°ša, Speranza Scappucci, Giampaolo Bisanti …) und einige große Spezialisten der Alten Musik: William Christie, Marc Minkowski, Christophe Rousset, Ivor Bolton, Emmanuelle Haïm … Es kamen zahlreiche Regisseure aus der ganzen Welt und aus den unterschiedlichen. Manchmal diskutiert – wie es sich gehört –, manchmal umstritten, manchmal geliebt. Es bleiben schöne Erinnerungen: Cardillac (Sven-Eric Bechtolf), Les Troyens, Ariodante und Tristan und Isolde, (David McVicar), Don Pasquale und Midsummer Night’s Dream (Irina Brook), Pelléas et Mélisande und Fanciulla del West (Marco Arturo Marelli), der Janáček-Zyklus (André Engel, Peter Stein, Peter Konwitschny, Otto Schenks Rückkehr – eine Sternstunde!), die schichte Ästhetik von Christof Loy in Alceste. Ich würde auch gerne zwei Produktionen erwähnen, die hier nicht gut angekommen sind, die ich aber sehr mag: Le nozze di Figaro von Jean-Louis Martinoty (beste Produktion des Jahres in Paris, verrissen in Wien) und La traviata (Jean-


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