KICK MOL! – März 2023

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LIEBE FUSSBALLFREUND*INNEN!

Der Schiedsrichterbereich erhält in diesem Jahr bundesweit ganz besonders viel Aufmerksamkeit, denn der DFB und die Landesverbände haben das Jahr 2023 zum „Jahr der Schiris“ erkoren. Mit zahlreichen Aktionen und Kampagnen sollen den Schiedsrichter*innen mehr Anerkennung und Würdigung gegeben und neue Unparteiische gewonnen werden. Eine tolle Sache, die wir im SHFV unterstützen werden!

Mitte März haben wir im Rahmen unserer feierlichen Ehrungsveranstaltung in Büdelsdorf die beste Fußballerin sowie den besten Fußballer, Trainer und Schiedsrichter des Jahres 2022 ausgezeichnet. Allen Sieger*innen möchte ich an dieser Stelle nochmals gratulieren. Meine Gratulationen gelten zudem den drei Sieger*innen der Kategorie „Danke Schiri!“, die ebenfalls in Büdelsdorf ausgezeichnet worden sind.

IMPRESSUM

Herausgeber und Verleger:

Schleswig-Holsteinischer Fußballverband e.V., Winterbeker Weg 49, 24114 Kiel, Telefon: 0431 6486-156, Fax: 0431 6486-193, www.shfv-kiel.de

Redaktion:

Karsten Tolle, Svea Lükemann. Telefon Redaktion: 0431 6486-336, E-Mail Redaktion: s.luekemann@shfv-kiel.de,

Fotos:

Agentur 54 Grad, privat, SHFV, Getty Images

Passend dazu möchte ich Ihnen einen Filmtipp geben: Die beiden SHFV-Schiedsrichter Tom Pasewald und Mats Stankat haben eine qualitativ hochwertige und wirklich empfehlenswerte Dokumentation gedreht und dabei Schiedsrichter aus Schleswig-Holstein, insbesondere aus dem KFV Kiel, begleitet. Entstanden ist ein 45-minütiger Film, der Mitte März Premiere im Kieler METRO Kino feierte und ab sofort auf YouTube kostenfrei zu sehen ist. Mehr zum Film „Schiedsrichter – von Kreisliga bis Bundesliga“ lesen Sie auf den Seiten 14 und 15.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen unserer KICK MOL!

Ihr Norbert Richter

Vizepräsident Qualifizierung und Schiedsrichter im SHFV

Anzeigen:

torwärts GmbH, Winterbeker Weg 49, 24114 Kiel, Telefon: 0431 6486-331

Druck:

MHD Druck und Service GmbH, Harmsstraße 6, 29320 Hermannsburg, www.mhd-druck.de

Layout und Gestaltung: Wolf + Brands, Feldstr. 96, 24105 Kiel, www.wolf-brands.de

3 KICK MOL! | 03/23 | Editorial

GEMEINSAM FÜR

Eine ganz besondere Aktion hat die Lübecker Fußballfamilie Ende Februar gestartet. Der Türkische SV, der SV Azadi, der AKM Lübeck und der Eichholzer SV hatten federführend ein Benefizspiel organisiert, dessen Erlös den Opfern der verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien zugutekommen sollte. Das „Team 37 Grad“, eine Auswahl aus Spielern der beteiligten Vereine und weiteren Fußballern mit türkischen und syrischen Wurzeln,

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DEN GUTEN ZWECK

trat gegen die „Lübeck Allstars“, ein Team mit Spieler*innen aus Lübeck und dem Umfeld, an. Die rund 2.000 Zuschauer*innen sahen auf der Lübecker Lohmühle ein torreiches Spiel (12:12). Viel wichtiger aber: Durch Spenden, Versteigerungen und Ticketeinnahmen konnten an diesem Abend rund 37.500 Euro gesammelt werden!

5 KICK MOL! | 03/23 | Bild des Monats

Feierliche Ehrungsveranstaltung in Büdelsdorf

DIE BESTEN DES JAHRES 2022

Erstmals seit der Corona-Pandemie hat am 20. März die SHFV-Ehrungsveranstaltung im Druckzentrum des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags wieder in Büdelsdorf stattgefunden. In feierlichem Rahmen wurden die Besten der Kategorie Fußballer, Fußballerin, Trainer und Schiedsrichter des Jahres 2022 geehrt. Zudem erhielten die Preisträger*innen der Kategorie „Danke Schiri“ ihre Auszeichnungen.

Die Freude über die Präsenzveranstaltung war groß. Über 70 Gäste waren nach Büdelsdorf gekommen, um die Besten des Jahres 2022 zu ehren. Neben Jessica Witthaus, Geschäftsführerin von NordwestLOTTO Schleswig-Holstein, nahmen auch Landtagspräsidentin Kristina Herbst und National-Co-Trainerin Britta Carlson die Einladung an und überbrachten Glückwünsche an die Sieger*in-

nen. In den drei Kategorien zur Fußballerin sowie zum Fußballer und Trainer des Jahres hatten eine SHFV-Jury, die Trainer*innen der höchsten Spielklassen sowie die Teilnehmenden des Online-Votings ihre Stimme für ihre Favoriten abgegeben. Der Schiedsrichter des Jahres wurde vom zuständigen Ausschuss gewählt, ebenso wie die Sieger*innen der Auszeichnung „Danke Schiri“.

Die Preisträgerinnen der Kategorie „Danke Schiri“ eingerahmt von Uwe Döring, Hans-Werner Karstens (li.) und Heiko Zander (re.): Karl-Heinz Gellert, Susann Kunkel und Stefan Pohlmann.

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KICK MOL! | 03/23 | Titelthema

Verdiente Fußball-Referees aus dem Amateurfußball werden im Rahmen der Aktion „Danke Schiri“ für ihr oftmals jahrzehntelanges Engagement vom DFB, den Landesverbänden und Partner „Das Örtliche“ ausgezeichnet. So durften sich in diesem Jahr Susann Kunkel (Kategorie Schiedsrichterin), Stefan Pohlmann (Kategorie U50) und Karl-Heinz Gellert (Kategorie Ü50) über die Auszeichnungen freuen. Neben Heiko Zander von Heise RegioConcept, unter dessen Marke „Das Örtliche“ erscheint, richtete Hans-Werner Karstens aus dem SHFV-Schiedsrichterausschuss emotionale Worte an die Preisträger*innen: „Seit Jahren setzt ihr euch für den Schiedsrichterbereich ein und das in einem Maße, das seinesgleichen sucht. Das verdient den größten Respekt und die höchste Anerkennung.“

Den Preisträger*innen, die sich am Abend über eine hochwertige Glastrophäe freuen konnten, steht ein weiteres Highlight noch bevor: Gemeinsam mit den Landessieger*innen der anderen Verbände reisen die drei Schleswig-Holsteiner*innen nach Frankfurt und erleben hier ein Wochenende mit feierlicher Gala und buntem Rahmenprogramm.

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„Danke Schiri“ – „Ohne euch geht es nicht!“
Uwe Döring (li.) freute sich mit den Sieger*innen Alexander Roppelt, Lukas Pfeiffer, Nicole Ebsen und Fabian Reese sowie Jessica Witthaus und Kristina Herbst. Heiko Zander, Bereichsleiter Verkauf von Hanse RegioConcept, lobte das ehrenamtliche Engagement der Preisträger*innen der Aktion „Danke Schiri“.

„Schiedsrichter des Jahres“ ist Alexander Roppelt

Neben der Fußballerin, dem Fußballer sowie dem Trainer des Jahres wurde auch der „Schiedsrichter des Jahres“ ausgezeichnet. Der SHFV-Schiedsrichterausschuss hatte hier die Auswahl getroffen und Unparteiische, die sich durch ihre Leistungen ganz besonders hervorgetan haben, ausgewählt. Auf dem ersten Platz landete Alexander Roppelt vom VfL Bad Schwartau, vor Jannek Hansen (TSV Drelsdorf-Ahrenshöft-Bohmstedt) und Falk Schmidt (TSV Gadeland).

„Ich möchte allen Menschen danken, die mich in den letzten Jahren unterstütz und gefördert haben. Ich stehe heute hier alleine auf der Bühne, aber letzten Endes ist das eine Auszeichnung für mein gesamtes Gespann, dem ich ebenfalls danken möchte“, so der Unparteiische, der seine Auszeichnung aus den Händen von Norbert Richter, SHFV-Vizepräsident Qualifizierung und Schiedsrichter, erhielt.

Lukas Pfeiffer ist „Trainer des Jahres 2022“

In der Kategorie „Trainer des Jahres“ richtete zunächst SHFV-Verbandssportlehrerin Anouschka Bernhard anerkennende Worte an die drei Nominierten Marcel Rapp (Holstein Kiel), Sebastian Gunkel (Holstein Kiel II) und Lukas Pfeiffer (VfB Lübeck). „Trainer*innen sind dem ständigen Druck und hohen Erwartungen ausgesetzt. Gleichzeitig müssen sie ihre Spieler*innen motivieren, ihr Team formen und oftmals unterschiedliche Charaktere zusammenbringen. Diese Aufgabe ist nicht zu unterschätzen und ich ziehe meinen Hut vor allen drei Kandidaten“, so die ehemalige Nationalspielerin.

Am Ende konnte sich Lukas Pfeiffer aus Lübeck gegen seine beiden Trainerkollegen aus Kiel durchsetzen und sich über die Auszeichnung zum „Trainer des Jahres 2022“ freuen. „Ich möchte insbesondere dem VfB Lübeck danken, der mir trotz meines jungen Alters das Vertrauen geschenkt hat. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und an alle appellieren, jungen Leuten mehr Chancen zu geben und das Potenzial zu nutzen“, so der 33-jährige Preisträger.

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Lukas Pfeiffer, Trainer des VfB Lübeck, freute sich über den ersten Platz bei den Trainer-Wahlen. Alexander Roppelt (li.) freute sich mit Norbert Richter über seine Auszeichnung.

„Fußballerin des Jahres 2022“: Nicole Ebsen siegt

Die Laudation für die besten Spielerinnen des vergangenen Jahres übernahm Britta Carlson, Co-Trainerin der Frauennationalmannschaft. Die gebürtige SchleswigHolsteinerin freute sich über das „Heimspiel“ und stellte insbesondere die großartige Entwicklung des Frauenund Mädchenfußballs heraus. „Während meiner aktiven Laufzeit gab es diese Art von Auszeichnung für Frauen noch nicht, einfach weil noch nicht so viele Mädchen und Frauen gekickt haben. Die Entwicklung, die dieser Bereich gemacht hat, ist bemerkenswert und deshalb freue ich mich umso mehr, heute drei herausragende Spielerinnen auszeichnen zu dürfen“, so die 45-Jährige.

Die Verkündung der Siegerin war dann wohl für alle eine Überraschung: Nicole Ebsen, Abwehrchefin und Mannschaftskapitänin vom Oberligisten SV Frisia 03 RisumLindholm, setzte sich gegen die Regionalligaspielerinnen Indra Hahn (SV Henstedt-Ulzburg) und Samanta Carone (Holstein Kiel) durch und wurde zur „Fußballerin des Jahres“ gekürt. Sichtlich überrascht und bewegt zeigte sich die 24-Jährige in ihrer Dankesrede: „Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass ich heute Abend hier oben stehen werde. Mein Dank gilt meinem tollen Team und der ganzen Region, die mich bei der Wahl unterstütz und im Rahmen des Online-Votings ordentlich Gas gegeben hat.“

Fabian Reese holt sich den Titel

Dass in jedem Fall ein Spieler von Zweitligist Holstein Kiel „Fußballer des Jahres“ wird, war bereits vor der Verkündung des Siegers klar, denn mit Fabian Reese, Steven Skrzybski und Hauke Wahl standen drei Kieler unter den TOP3-Kandidaten. „Diese Tatsache ist aufgrund der Leistungen unseres einzigen Zweitligisten und der damit verbundenen individuellen Stärke der Spieler nicht verwunderlich“, erklärte SHFV-Präsident Uwe Döring in seiner Laudatio.

Am Ende konnte sich Fabian Reese über die Trophäe und die Auszeichnung zum „Fußballer des Jahres“ freuen. „Diese Auszeichnung bedeutet mir wirklich viel. Und auch wenn ich Holstein Kiel zur kommenden Saison verlassen werde, bleibe ich Schleswig-Holstein und Kiel aus tiefstem Herzen verbunden, nicht nur weil meine Familie hier ist“, erklärte der Stürmer.

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Oberligaspielerin Nicole Ebsen vom SV Frisia 03 Risum-Lindholm setzte sich bei der Wahl zur „Fußballerin des Jahres“ gegen ihre Konkurrenz durch. Gute Laune bei Fabian Reese, der sich über die Auszeichnung zum „Fußballer des Jahres“ freuen konnte.

Die Preisträger*innen im Überblick:

DES JAHRES“

DES JAHRES“ „TRAINER DES JAHRES“ „SCHIRI DES JAHRES“

1. Fabian Reese Holstein Kiel Nicole Ebsen SV Frisia 03 Risum-Lindholm

Lukas Pfeiffer VfB Lübeck Alexander Roppelt VfL Bad Schwartau

2. Hauke Wahl Holstein Kiel Indra Hahn SV HenstedtUlzburg Marcel Rapp Holstein Kiel Jannek Hansen TSV DAB

3. Steven Skrzybski Holstein Kiel Samanta Carone Holstein Kiel Sebastian Gunkel Holstein Kiel II Falk Schmidt TSV Gadeland

4. Dominic Hartmann SC Weiche Flensburg 08 Sarah Begunk Holstein Kiel Maik Haberlag Eckernförder SV

5. Mirko Boland VfB Lübeck Mia-Lotte Petersen SV Frisia 03 Risum-Lindholm Nicola Soranno FC Kilia Kiel

6. Niclas Nadj SC Weiche Flensburg 08 Vera Homp SV HenstedtUlzburg Christian Jürss SV HenstedtUlzburg

7. Tommy Grupe VfB Lübeck Sandra Krohn Holstein Kiel Sven Tramm SV Todesfelde

8. Christopher Kramer SC Weiche Flensburg 08 Hannah Östermann Kieler MTV Paul Kujawski SV Eichede

9. Til Weidemann SV Todesfelde Madeline Gieseler TSV Siems Oliver Zapel 1. FC Phönix Lübeck

10. Marco Pajonk SV Todesfelde Jennifer Michel SV HenstedtUlzburg Thomas Runge SV Eichede

Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband und sein Premiumpartner NordwestLOTTO Schleswig-Holstein gratulieren allen Preisträger*innen! ■

PREISTRÄGER*INNEN „DANKE SCHIRI“

Schiedsrichterin Susann Kunkel Schiedsrichter U50 Stefan Pohlmann

Schiedsrichter Ü50 Karl-Heinz Gellert

Zeit zum Plaudern hatte SHFV-Präsident Uwe Döring, hier im Gespräch mit Holstein-Trainer Marcel Rapp.

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DFB UND LAND

RUFEN „JAHR DE

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Landesverbände haben offiziell das „Jahr der Schiris“ eröffnet. Die Initiative soll den Fokus auf eine der größten Herausforderungen im deutschen Fußball lenken.

Die Zahl der Schiedsrichter*innen in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Den Amateurfußball stellt das zunehmend vor Probleme. Diesem Trend wollen der DFB und seine Landesverbände nun wahrnehmbarer und wirkungsvoller entgegenwirken. „Das Jahr der Schiris“ steht dabei unter dem Leitsatz: „Liebe den Sport. Leite das Spiel.“

Ronny Zimmermann, 1. DFB-Vizepräsident Amateure und zuständig für die Schiedsrichter*innen, erklärt: „Ziel ist es, einen Diskurs anzustoßen, stärker zu sensibilisieren und in allen Bereichen ein höheres Verantwortungsbewusstsein für das Thema zu schaffen. Vor allem die Vereine müssen endlich erkennen, dass sie sich um die Schiris kümmern müssen und dies nicht allein Sache der Verbände ist. Wir sind nicht blauäugig. Wir werden die Welt nicht in wenigen Monaten komplett verändern können bei einer Problemstellung, die schon länger besteht. Aber es soll ein erster wichtiger Schritt sein, die Schiris enger in die Fußballfamilie zu integrieren und auch in der gelebten Praxis

als das zu begreifen, was sie sind: integraler Bestandteil des Spiels, unverzichtbarer Partner für Spieler*innen und Trainer*innen, wichtige Mitglieder der Vereine. Der Ansatz ist dabei konsequent konstruktiv. Es soll nicht mehr heißen: Warum tust Du Dir das an? Sondern: Darum ist es cool, Schiri zu sein.“

Eine aktuelle Umfrage im Amateurfußball-Barometer unterstreicht die vielen positiven Seiten der Schiedsrichterei. 84 Prozent der Unparteiischen, die an der Umfrage teilgenommen haben, nennen den Spaß an ihrer Tätigkeit als größte Motivation, 79 Prozent die sportliche Betätigung. 75 Prozent schätzen es besonders, aktiver Teil des Fußballs zu sein. Hinzu kommen die Mehrwerte für die Persönlichkeitsentwicklung. Gefördert werden aus Sicht der betroffenen Zielgruppe vor allem die Entscheidungskompetenz, der Umgang mit Menschen und das Selbstvertrauen.

Die allgemeine Wahrnehmung rund um Schieds-

12 KICK MOL! | 03/23 | Jahr der Schiris
Die großangelegte Kampagne soll den Respekt gegenüber Schiedsrichter*innen fördern. Das „Jahr der Schiris“, das vom DFB und den Landesverbänden ausgerufen worden ist, hat begonnen.

ESVERBÄNDE R SCHIRIS“ AUS

Durch die Schiedsrichterei werden insbesondere die Entscheidungskompetenz, der Umgang mit Menschen und das Selbstvertrauen gefordert und gestärkt.

richter*innen ist allerdings häufig von negativen Aspekten geprägt. In der Umfrage werten 85 Prozent der aktiven Schiris den mangelnden Respekt von Zuschauer*innen als Problem, 79 Prozent vermissen ebenso bei Spieler*innen und Trainer*innen Respekt und Wertschätzung. Auch von den Personen, die nicht als Schiedsrichter*innen tätig sind, gaben im Rahmen der Umfrage rund 80 Prozent an, dass sie bereits negative Erfahrungen mit respektlosem Verhalten gegenüber Referees gemacht haben. Insgesamt nahmen an der Umfrage fast 8.000 Personen teil, knapp 39 Prozent davon aktive Schiedsrichter*innen.

„Wir müssen den Umgang miteinander im Fußball gemeinsam beleuchten und benötigen einen stärkeren Schulterschluss aller Beteiligten, um die Schiedsrichter*innen nachhaltig zu stärken und eine Trendwende einzuleiten. Hierzu gehören Offizielle, Trainer*innen, Spieler*innen, aber auch die Schiris selbst. Es geht nicht darum, mit dem Finger aufeinander zu zeigen. Gegensei-

tiges Verständnis ist der Schlüssel – auch in der Frage, wie man Gewaltvorfällen entgegenwirkt. Alle müssen sich stärker füreinander öffnen und aufeinander zugehen, im Sinne unseres Sports“, sagt Ronny Zimmermann.

Auf dieser Grundlage sollen in den kommenden Jahren verstärkt Neulinge gewonnen und die Bindung der aktuell mehr als 50.000 aktiven Schiedsrichter*innen gestärkt werden. Derzeit verliert der deutsche Fußball zu schnell zu viele neu ausgebildete Unparteiische. Die Drop-out-Quote zu verringern ist eine der größten Herausforderungen. Helfen soll dabei das Pat*innensystem, eine Maßnahme aus dem Masterplan Amateurfußball 2024. Hierbei werden Neulinge an der Basis in ihren ersten Spielen von Mentor*innen begleitet. Bei der Gewinnung neuer Schiedsrichter*innen soll unter anderem die Schiri-Toolbox Kreisen und Vereinen helfen, zielgerichtete Werbung zu betreiben. ■

Mehr Informationen erhalten Sie unter www.shfv-kiel.de

13 KICK MOL! | 03/23 | Jahr der Schiris
Durch die Kampagne erhofft man sich einen Zuwachs an Schiedsrichter*innen.

„SCHIEDSRICHTER – VON KREISLIGA BIS BUNDESLIGA“

Schiedsrichter-Dokumentation gibt tolle Einblicke

Tom Pasewald vom TSV Bordesholm und Mats Stankat vom TSV Flintbek (beide 19 Jahre) haben eine qualitativ hochwertige Dokumentation gedreht, die Schiedsrichter des SHFV –insbesondere des KFV Kiel – begleitet. Unter dem Titel „Schiedsrichter – Von der Kreisklasse bis zur Bundesliga“ ist ein 45-minütiger Film entstanden, der interessante, spannende und vielfältige Eindrücke gewährt. Die KICKMOL! hat mit Tom Pasewald gesprochen.

KICK MOL!: Tom, ihr habt einen hochwertigen Film über das Schiedsrichterwesen herausgebracht. Wie ist es zu der Idee gekommen?

Tom: Mats und ich sind beide selbst Schiedsrichter. Mats pfeift seit 2018 und ich bin seit 2016 als Schiri tätig. Die Idee einer Dokumentation ist uns im Lockdown 2021 gekommen. Der allgemeine Schiedsrichtermangel ist bekannt und wir wollten etwas dagegen tun. Es gibt nicht viele Schiedsrichterdokumentationen, gleichzeitig interessiert das Thema aber viele. Wir produzieren in unserer Freizeit gerne selbst Filme und so kam die Idee, Schiedsrichter zu begleiten und das in Form einer Dokumentation festzuhalten.

KICK MOL!: Der Titel der Doku verrät es schon. Ihr begleitet Schiedsrichter in unterschiedlichen Spielklassen. Was war euch bei der Auswahl der Protagonisten wichtig?

Tom: Wir haben ganz bewusst versucht, alle Spielklassen abzudecken, um aufzuzeigen, dass Schiedsrichter in Form von Aufstiegen in höhere Klassen tolle Erfolge feiern und sich stets verbessern können. Den Bereich Futsal haben wir mitaufgenommen, um die Vielfältigkeit des Schiedsrichterwesens zu präsentieren. Insgesamt war es uns wichtig, dass die Protagonisten für ihre Tätigkeit brennen und Lust und Zeit haben, diese Leidenschaft vor der Kamera zu zeigen.

14 KICK MOL! | 03/23 | Schiedsrichter-Dokumentation
„Schiedsrichter – von Kreisliga bis Bundesliga“ kann ab sofort kostenlos bei YouTube angesehen werden.

KICK MOL!: Was wollt ihr durch die Veröffentlichung des Films erreichen?

Tom: Zum einen hoffen wir, dass wir damit einen Teil dazu beitragen können, dass Schiedsrichter im Land mehr Anerkennung und Respekt erhalten. Insgesamt zeigt die Dokumentation, wie wertvoll es für die eigene Persönlichkeitsentwicklung und wie attraktiv das Schiedsrichterdasein ist, sodass wir natürlich hoffen, dass der ein oder andere Lust bekommt, selbst aktiv tätig zu werden und wir so neue Akteure gewinnen können.

KICK MOL!: Der Film ist wirklich hochwertig produziert. Das hat mit Sicherheit eine ganze Zeit gedauert, oder?

Tom: Insgesamt haben wir 15 Monate an dem Projekt gearbeitet. Das war eine intensive Zeit, die aber wirklich großen Spaß gebracht hat.

KICK MOL!: Und das Feedback ist mit Sicherheit die schönste Belohnung für die Arbeit, oder?

Tom: Das Feedback ist durchweg positiv und viele haben sich die Dokumentation bereits mehrfach angeguckt. Das ist natürlich ein tolles Lob und macht einen stolz.

KICK MOL!: Stolz wart ihr mit Sicherheit auch, als ihr die Premiere im METRO Kino in Kiel feiern konntet.

Tom: Das war für Mats und mich ein unbeschreibliches Gefühl. Zu Beginn des Projekts hätten wir nicht gedacht, dass die Dokumentation mal auf einer Kinoleinwand laufen würde. Unsere Arbeit dann vor 100 Gästen präsentieren zu dürfen, war natürlich überwältigend. Der Abend war für uns beide ganz besonders.

KICK MOL!: Die wichtigste Frage zum Schluss. Wo kann man den Film sehen?

Tom: Die Dokumentation ist kostenlos auf unserem YouTube-Kanal „Pw Films“ zu sehen. Wir freuen uns, wenn der Film von vielen gesehen wird und noch mehr Aufmerksamkeit bekommt! ■

SchiriBlick: Der richtige Weg zur Schiedsrichtergewinnung

Du möchtest in Form eines Schiedsrichterpraktikums ohne Verpflichtungen in die Schiri-Welt reinschnuppern, benötigst in deinem Verein Hilfe bei der Schiedsrichter-Thematik, willst als Trainer*in Regeln besser verstehen oder den Kindern und Jugendlichen im Verein spielerisch an das Schiedsrichterwesen heranführen? Dann wende dich an die Initiatoren von SchiriBlick (info@schiriblick.de)

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Die Dokumentation begleitet mehrere Schiedsrichter in unterschiedlichen Spielklassen. Tom Pasewald (links) und Mats Stankat durften ihren Film erstmalig im METRO Kino in Kiel zeigen.

„TEAM JUNGES EHRENAMT“

Netzwerktreffen in Frankfurt

Aus ganz Deutschland kamen am Freitag, den 10. März, junge Ehrenamtliche auf dem DFB-Campus in Frankfurt zusammen, um über Herausforderungen in ihren jeweiligen Vereinen und Verbänden zu sprechen und hierfür Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Jeder Landesverband schickte jeweils eine Vertreterin und einen Vertreter nach Frankfurt, sodass sich ungefähr 40 junge Ehrenamtliche trafen, um sich untereinander auszutauschen. Aus Schleswig-Holstein nahmen an diesem Treffen Majken Horn und Yannick Boisen teil.

Das Netzwertreffen startete am Freitag gegen 14 Uhr mit einem Mittagssnack, bei dem erste Kontakte zwischen den Teilnehmenden geknüpft werden konnten. Der Freitag stand im Zeichen des Kennenlernens und des „TeamMentorings“. Dabei ging es insbesondere um die Werte, Visionen und das Leitbild vom „Team junges Ehrenamt“. Nach dem theoretischen Teil ging es für alle Beteiligten in die große Kunstrasenhalle. Die Gruppe wurde in vier Teams eingeteilt, um ein kleines Turnier zu spielen. Nach dem anschließenden Abendessen ging es ins Hotel, wo die Teilenehmenden den Abend gemütlich ausklingen lassen konnten. Am nächsten Morgen ging es wieder zurück auf den DFBCampus, um an den Herausforderungen der jungen Generation zu arbeiten. In kleinen Gruppen wurden zunächst die Probleme und Herausforderungen der jungen Ehrenamtlichen in ihren Vereinen und Verbänden besprochen, um anschließend lösungsorientierte Ideen zu entwickeln. Diese Vorschläge werden vom Junior Team im Nachgang an das Netzwerktreffen weiterverfolgt und konkretisiert. Das Junior Team setzt sich aus insgesamt zehn Personen zusammen,

wobei immer zwei aus einem der fünf Regionalverbände kommen. Dieses Junior Team wird sich ein Jahr lang regelmäßig in Videokonferenzen treffen, um ein abschließendes Projekt zu verwirklichen, welches sie am Ende des Jahres der DFB-Führung vorstellen dürfen, sodass es hoffentlich in die Tat umgesetzt werden kann.

Zum Abschluss des Netzwerktreffens gab es eine Campusführung und eine abschließende Zusammenfassung der Ergebnisse, bevor alle Beteiligten sich wieder auf die Heimreise machten. ■

Text: Majken Horn

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Für den SHFV nahmen Majken Horn und Yannick Boisen am Netzwerktreffen teil. Ein Turnier in der großen Kunstrasenhalle sorgte bei den Teilnehmenden, hier alle weiblichen Vertreterinnen, für gute Laune.

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Die Gesundheitskasse.

INTER TÜRKSPOR KIEL

37 Nationalitäten in einem Verein

Auf dem Platz spielen Glaube, Religion und Herkunft niemals eine Rolle. Dieser wichtige Standpunkt klingt selbstverständlich, gewinnt bei Inter Türkspor Kiel jedoch einmal mehr an Bedeutung. Der Verein vom Kieler Ostufer zählt inzwischen Mitglieder*innen aus 37 verschiedenen Nationalitäten, die gemeinsam Sport treiben.

Doch dass der Sport nicht immer im Vordergrund stehen kann, wurde Anfang Februar deutlich. Nachdem die Schocknachricht der Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien einging, stand das Vereinsleben plötzlich still. „Wir saßen abends in unserem Vereinsheim, haben gemeinsam Fernsehen geguckt und alle nur noch gehofft, dass es positive Nachrichten aus den betroffenen Gebieten gibt. Leider war das nicht der Fall. Über die Hälfte unserer Mitglieder*innen hatten dort Beziehungen – ob Verwandtschaft, Freunde oder Familie“, berichtet Kassenwart Kerem Bayrak.

In eine Schockstarre verfielen die Kieler jedoch keineswegs. Bereits am Abend des Erdbebens beratschlagte der Vorstand über potenzielle Maßnahmen zur Unterstützung. Da Sachspenden bereits durch zahlreiche Organisationen gesammelt wurden, entschloss sich Inter Türkspor dazu, ein Spendenkonto zu eröffnen. Die Aktion wurde schnell in den sozialen Medien publiziert und dort unzählige Male geteilt, sodass innerhalb weniger Tage tausende Euro gesammelt werden konnten. Die Hilfsbereitschaft war inzwischen so enorm, dass Kassenwart Kerem Bayrak einen Betrag von knapp 30.000 Euro verzeichnen kann. Dieser soll gänzlich dem Türkischen Katastrophenschutz „AFAD“ zugutekommen, der vor Ort humanitäre Hilfe leistet.

Mittlerweile hat sich die Stimmung wieder normalisiert. Die Kicker vom Ostufer finden zurück in den normalen Tagesablauf und der Ball rollt wie gewohnt auf dem Hans-MohrSportplatz in Kiel-Gaarden. Die Ligamannschaft spielt seit der Saison 2017/18 in der Flens-Oberliga.

KICK MOL! | 03/23 | Vereinsportrait 18
Die Spendenaktion für die Erdbeben-Opfer in Türkei und Syrien – ein voller Erfolg! Die Ligamannschaft bestreitet bereits ihre sechste Oberliga-Saison in Folge.

Bereits ein Jahr zuvor qualifizierte sich Inter sportlich für die höchste Spielklasse unseres Bundeslandes, damals verzichtete der Verein hingegen noch auf den Aufstieg. Als großes Ziel soll in Zukunft die Qualifikation für das LOTTO Masters gelingen. Unterdessen geht die zweite Herrenmannschaft in der Verbandsliga auf Torejagd, eine dritte Truppe in der Kreisliga.

Im Jugendbereich soll sich die A-Jugend weiterhin in der Landesliga halten, während die B- und C-Junioren ebenfalls mindestens dieses Niveau erreichen möchten. Noch wichtiger ist dem Verein jedoch, die Jugendtrainer*innen und Betreuer*innen weiter ausbilden zu lassen. „Ein Traum wäre, wenn irgendwann all unsere Trainer*innen lizenziert wären. Da sind wir aktuell auf einem guten Weg. Momentan sind weitere vier Trainer dabei, eine Lizenz zu erlangen“, so Bayrak.

Ein ganz besonderes Augenmerk legt Inter Türkspor zweifelsfrei auf die Integrationsarbeit. Gemeinsam mit dem SHFV sowie dem LSV stellte der Verein bereits einige soziale Projekte auf die Beine. Beispielsweise konnten viele Mädchen mit Migrationshintergrund im Rahmen des „Mädchen kicken cooler“-Programms für den Fußball begeistert werden. Des Weiteren kam es zu vielen weiteren Kooperationen mit sozialen Institutionen, sei es im Bereich Berufsvorbereitung oder gesellschaftliche Themen. ■

NAME: Inter Türkspor Kiel

KREIS: KFV Kiel

GRÜNDUNGSDATUM: 1989

MITGLIEDER: ca. 450

ANGEBOT: Breitensportverein (Fußball, Aerobic, Pilates, ...)

BESONDERHEIT:

Da sie sich in anderen Vereinen nicht integriert, eher ausgeschlossen fühlten, wurde der Verein damals von sieben Gastarbeitern gegründet. Heute darf Inter Türkspor Kiel mehr als stolz darauf sein, 37 verschiedene Nationalitäten in den eigenen Reihen zu repräsentieren.

KICK MOL! | 03/23 | Vereinsportrait 19
Die Vereinsmitglieder*innen bezeichnen sich selbst als große „Inter-Familie“ Das Vereinsheim ist täglich gut besucht und vor allem an den Wochenenden sehr stark frequentiert.

FUTSAL-CUP

Erfolgreicher der JA Schleswig

Traumtore, Passkombinationen und Fair-Play waren zu sehen in der Sporthalle der Jugendstrafanstalt (JA) Schleswig am Donnerstag, den 16. März. Nachdem bereits im September letzten Jahres mit dem traditionellen Anstoß-Cup die coronabedingt verschobenen Turniere in der JA Schleswig wieder auflebten, lud diese zum diesjährigen Futsal-Cup ein.

Aufgrund der Größe der Halle wurde mit angepassten Regeln gespielt. So spielten pro Team jeweils drei Feldspieler plus Torwart, es wurde beidseitig mit Bande gespielt und der Torwart durfte mehr als ein Mal angespielt werden. Insgesamt nahmen fünf Teams teil. Als Gäste begrüßte man in Schleswig zwei Teams des Berufsbildungszentrums Schleswig (BBZ) sowie das Team der Justizvollzugsanstalt Neustrelitz. Komplettiert wurde das Feld von zwei Teams der JA Schleswig, ihrer hauseigenen Sport-WG sowie einem Mixed-Team. Insgesamt also ein äußerst heterogenes Teilnehmerfeld, welches sportlich viel zu bieten hatte. Die Hinrunde versprach einen Dreikampf um den Titel zwischen dem BBZ 1, der JA Schleswig sowie der JVA Neustrelitz.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es in die Rückrunde. Trotz verkürzter Spielzeit erlebten die Zuschauer*innen unterhaltsame Spiele. Nachdem sich die JVA Neustrelitz aus dem Titelrennen verabschiedete, ging es kurz vor Schluss im direkten Duell der BBZ und

der JA Schleswig um den Titel, welches die JA für sich entscheiden konnte. So ergab sich folgende Abschlusstabelle:

Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle an die JA Schleswig, die Urkunde und Pokal von der Anstaltsleiterin Frau Ott überreicht bekam.

Bei Fragen und Anregungen steht der hauptamtliche Mitarbeiter Herr Hoffmann gern zur Verfügung:

E-Mail: s.hoffmanndeccahuana@shfv-kiel.de; Tel.: 0431 6486 166 ■

20 KICK MOL! | 03/23 | SH kickt fair
Abschlusstabelle 1 JA Schleswig 2 BBZ 1 3 JVA Neustrelitz 4 JA Schleswig Mix 5 BBZ 2
Die Teilnehmer*innen des Futsal-Cups freuten sich über das gelungene Turnier.

Schnell noch ’n Flens, bevor es ’n Anpfiff gibt.

Genuss erleben. Flensburger Pilsener.

MINI-BELT-CUP in Dänemark

Nur wenig Zeit verging zwischen der Zusage, dem „Tasche packen“ und dem Aufbrechen

Richtung Dänemark: Der 1. FC Phönix Lübeck II sowie die SVG Pönitz waren als Vertreter des SHFV einer kurzfristigen Einladung der Dansk Boldspil-Union Lolland/Falster gefolgt, auf Gunslevholm Teil des ersten „Mini-Belt-Cups“ zu werden.

Während die Ostholsteiner aus zeitlichen Gründen bereits nach dem ersten Freundschaftsspiel, das knapp mit 3:4 verloren ging, die Rückreise nach Deutschland antraten, übernachteten die Lübecker vor Ort – in Schlafsäcken und auf Luftmatratzen. Mit der Unterbringung waren die Gäste sehr zufrieden und gut geschlafen haben die Adlerträger offensichtlich ebenfalls, denn auch das kleine „Finale“ gegen den FC Nakskov konnte das Team von Trainer Norbert Somodi mit 3:1 für sich entscheiden. Am Vortag hatte Phönix bereits Döllefjelde-Musse IF deutlich mit 5:0 besiegt.

Die Ergebnisse waren an diesem Wochenende jedoch zweitrangig. Wenngleich der spontane Kurzausflug für die schleswig-holsteinischen Mannschaften mit viel Aufwand und Zeiteinsatz verbunden war, blicken alle Beteiligten sehr zufrieden auf das Wochenende zurück. Obendrein können sich Phönix und Pönitz bestens vorstellen, ein Turnier dieser Art erneut zu besuchen – dann vielleicht auch im Rahmen eines Trainingslagers in Dänemark. „Wir freuen uns, die Beziehungen auf diesem Wege intensivieren zu können und die Kooperation auszubauen. Die dänischen Vereine sind immer sehr daran interessiert, sich mit deutschen Teams zu messen. Dies war mit Sicherheit nur der Auftakt für weitere gemeinsame

Veranstaltungen im Frauen- und Herrenbereich“, freut sich SHFV-Geschäftsführer

Dr. Tim Cassel.

Spätestens beim nächsten Belt-Cup im Sommer 2023 kommt es dann zu einem erneuten Kräftemessen zwischen Teams der beiden partnerschaftlichen Nachbarländer. Ein genauer Termin für das attraktive Vorbereitungsturnier im Sommer steht noch aus – Klarheit herrscht derweil hingegen darüber, dass die dritte Auflage auf dänischem Boden stattfinden wird, nachdem im vergangenen Jahr auf der Lübecker Lohmühle gekickt wurde. ■

22 KICK MOL! | 03/23 | Mini-Belt-Cup
Der 1. FC Phönix Lübeck II siegte beim „Mini-Belt-Cup“. Im Finale trat die zweite Mannschaft aus Lübeck (links) gegen das dänische Team vom FC Nakskov an. Auch abseits des Platzes waren die Lübecker in Aktion.

KLIMASCHUTZMASSNAHMEN

DFB gibt Amateurvereinen Hilfestellung

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) möchte das Thema Umwelt- und Klimaschutz im Amateurfußball künftig verstärkt angehen und fest in seiner Agenda verankern. Zu diesem Zweck baut er sein Informationsangebot für Amateurvereine weiter aus. Wissenswertes rund um den Umwelt- und Klimaschutz im Amateurfußball findet sich ab sofort gebündelt auf einer Website.

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert wird und dessen Projektbestandteile beim DFB unter dem Überbegriff „ANSTOSS FÜR GRÜN” geklammert werden.

Unter www.klimaschutz.dfb.de gibt der DFB Amateurvereinen Hilfestellung bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Zudem werden grundlegende Kenntnisse zum Thema Umwelt- und Klimaschutz im Amateursport vermittelt.

Der Launch der Website ist Teil des DFB-Projektes „NKI: Klimaschutz im Amateurfußball – gemeinsam auf dem Weg zur klimafreundlichen UEFA EURO 2024”, das vom

Die digitalen Informationsmaterialien auf der Website sind dabei funktionell eng an Bedürfnissen ausgerichtet, die bei digitalen Vernetzungstreffen mit interessierten Amateurvereinen im vergangenen Jahr ermittelt wurden. Auch Feedback der Regionalverbände wurde in die Planung miteinbezogen. Grundlegend für die Gestaltung der Website ist deshalb der Servicegedanke: Vorgestellte Umwelt- und Klimaschutz-Maßnahmen lassen sich nach Kategorien – beispielsweise Energie, Mobilität oder Wasser – filtern, um den Amateurvereinen eine möglichst einfache und niedrigschwellige Handhabung zu ermöglichen. Checklisten, in denen die Umsetzung einer Maßnahme Schritt für Schritt erklärt wird, komplettieren das Angebot.

Weitere Informationen und Termine zum Projekt „NKI: Klimaschutz im Amateurfußball – gemeinsam auf dem Weg zur klimafreundlichen UEFA EURO 2024” finden sich unter www.klimaschutz.dfb.de ■

Text: DFB/Direktion Öffentlichkeit und Fans

23 KICK MOL! | 03/23 | Klimaschutz-Maßnahmen
Der DFB gibt Vereinen ab sofort unter www.klimaschutz.dfb.de Hilfestellung zum entsprechenden Thema.

SPORTEHRUNG DES KREISES RENDSBURG-ECKERNFÖRDE

Am Freitag, 10. März, fand im Kreishaus in Rendsburg die traditionelle Sportehrung des Kreises statt. Ausgezeichnet wurden erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler sowie Personen, die durch langjähriges ehrenamtliches Engagement die vielfältigen sportlichen Aktivitäten im Kreis unterstützen. Auch zahlreiche Fußballer*innen und im Fußballsport tätige Ehrenamtliche wurden geehrt.

Für ihre herausragenden ehrenamtlichen Tätigkeiten für den Fußballsport wurden Jan Butenschön (MTSV Hohenweststedt), Oliver Maaßen (TuS Jevenstedt) und Helmut Schlaber (Osterbyer SV) ausgezeichnet. Für die herausragenden Leistungen im Sand und auf dem Platz wurden außerdem das Beachsoccer-Team vom TSV Vineta Audorf und die C-Jugend vom TSV Kronshagen ausgezeichnet.

Eine ganz besondere Auszeichnung erhielten Melina

Bünning und Mia Lotta Mohr (beide TSV Kronshagen), die durch ihre herausragenden sportlichen Leistungen, u.a. ihre Nominierungen in die U-Nationalmannschaften, zu den „Talenten des Jahres 2022“ ernannt worden sind.

Neben dem Kreissportverband Rendsburg-Eckernförde freute sich auch der Kreisfußballverband über die Preisträger*innen. Der SHFV gratuliert den Titelträger*innen ebenfalls. ■

24 KICK MOL! | 03/23 | Aus den Kreisen
Für die Leistungen im Sand wurde das Beachsoccer-Team vom TSV Vineta Audorf ausgezeichnet. Die U-Nationalspielerinnen Mia Lotta Mohr und Melina Bünning durften sich über die Auszeichnung zum „Talent des Jahres“ freuen.

MÄDCHENFUSSBALLOFFENSIVE

beim SV Frisia 03 Risum-Lindholm

Jahrelang gab es erfolgreichen Mädchenfußball in Risum-Lindholm beim SV Frisia 03. Doch mit der Zeit ließ der große Zuspruch beim Nachwuchs nach und Corona brachte das endgültige Ende für die Juniorinnen-Mannschaften im Verein, nicht einmal für eine SG mit den Nachbarvereinen reichte es. Darauf wollten sich die beiden bestehenden Frauenteams (die 1. Frauen spielt in der Oberliga, die 2. Frauen in der Kreisliga) nicht ausruhen und überlegten sich eine Mädchenfußballoffensive, um neue Nachwuchsspielerinnen zu gewinnen.

Eine Idee war schnell gefunden und die örtlichen Schulen sowie die beiden weiterführenden Schulen in Niebüll wurden angesprochen. Mit Begeisterung und offenen Armen wurde die Idee aufgenommen und gleich mehrere Termine vereinbart. So gab es Termine in den Grundschulen sowohl vormittags, bei denen die Mädchen in zwei Gruppen nacheinander trainierten, als auch während der Schulbetreuung am Nachmittag. Das Gymnasium und die Gemeinschaftsschule stellten einen ganzen Vormittag die Schulsporthalle zur Verfügung. Hier wurde in drei Gruppen nacheinander trainiert. Des Weiteren wurden von beiden Schulen aktuelle Spielerinnen des SV Frisia für die Unterstützung vom Unterricht befreit. So überlegten sich die Frauen ein Trainingskonzept, um den Mädchen mit einfachen Übungen den Fußball schmackhaft zu machen. Professionell erstellte Plakate luden zu den Terminen ein. Viele Mädchen nahmen das Angebot an und waren mit Begeisterung dabei.

Im Anschluss wurde den interessierten Juniorinnen ein Flyer mit einer Einladung zum „Tag des Mädchenfussballs“ (TdM) ausgehändigt. Ein Kontakt erleichterte die Anmeldung. Die örtliche Presse und NDR1 berichteten im Vorwege über diese Aktion und ein Internetauftritt sowohl bei Facebook wie auch Instagram rundeten die Werbung ab. Für den TdM in der Risum-Lindholmer Friesenhalle hatten sich dann 45 Mädchen angemeldet. Die Frisia-Frauen waren an dem Tag fast komplett im Vereinskleidung zur Unterstützung dabei. Ein abwechslungsreiches Programm um den Fußball weckte das Interesse der Mädchen. Eine Podiumsdiskussion mit Juniorinnennationalspielerin Greta Böhme und Landesauswahlspielerin Anni Peters rundete die Veranstaltung ab. Zum Abschluss gab es ein Spiel der Juniorinnen gegen die Frisia-Frauen.

Nach den ersten Trainingseinheiten ist die Begeisterung weiterhin groß und z.Z. sind ca. 55 Mädchen von 6 bis 16 Jahren dabei. Während einige bereits bei den Juniorenmannschaften mitgespielt hatten, haben sich auch Mädchen aus den umliegenden Vereinen angemeldet, da dort das Angebot leider „eingeschlafen“ war. Aber mit 22 Spielerinnen bei den E- bis B-Juniorinnen ist fast die Hälfte neu dabei. Es ist ein voller Erfolg geworden und soll voraussichtlich im kommenden Jahr wiederholt werden. ■

Text: Jörg Friedrichsen

26 KICK MOL! | 03/23 | Aus den Vereinen
Viele Spielerinnen der beiden Frauenmannschaften unterstützen das Projekt engagiert. Die Mädchenfußballoffensive SV Frisia 03 Risum-Lindholm war ein voller Erfolg.

KURZMELDUNGEN rund um den Ball

„Von Malente, Meistern und den Meeren“ Thema im „Küstory“-Podcast

In der neusten Folge des Geschichts-Podcast „Küstory“ sind SHFV-Geschäftsführer Dr. Tim Cassel und Sportjournalist Christian Jessen zu Gast und berichten auf interessante und informative Art und Weise über die Geschichte des schleswig-holsteinischen Fußballs. Anlass zur Einladung der Moderatoren Laura Potzuweit und Dr. Stefan Magnussen war das 75-jährige Jubiläum des Verbandes im letzten Jahr und das in diesem Zusammenhang veröffentlichte Buch „Von Malente, Meistern und den Meeren“.

Die Podcast-Folge ist ab sofort auf den gängigen Plattformen abrufbar.

Uwe Seeler in „Hall of Fame” aufgenommen

Uwe Seeler, Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft und Namensgeber der SHFV-Sportschule in Malente, ist in die internationale „Hall of Fame“ des Fußballs aufgenommen worden. Die im Juli 2022 verstorbene Fußball-Legende wurde von einer internationalen Jury gewählt und ist nach Franz Beckenbauer, Silvia Neid, Gerd Müller, Birgit Prinz, Karl-Heinz Rummenigge und Lothar Matthäus der siebte deutsche Fußball-Star, der in der Auswahl vertreten ist.

Trainer*innen für wissenschaftliche Befragungsstudie gesucht

Der Klimawandel betrifft den Fußball künftig ganz besonders. Die Universität Heidelberg führt dazu aktuell eine unabhängige wissenschaftliche Befragung unter Trainer*innen durch. Aus den Erfahrungen und Einschätzungen der Befragten bezüglich gesundheitlicher Auswirkungen des Klimawandels auf Outdoorsportler*innen (z.B. Hitze, UV- Strahlung) sollen Empfehlungen für den Fußball im Speziellen sowie für den Sport im Allgemeinen abgeleitet werden. Die Befragung erfolgt online und anonymisiert, dauert in etwa 20 Minuten und ist mit keinerlei Verpflichtungen verbunden.

Zur Umfrage kommen Sie über den obenstehenden QR-Code.

28 KICK MOL! | 03/23 | Kurzmeldungen

Stipendium für Trainerinnen: Jetzt bewerben!

Du bist leidenschaftlich gerne Trainerin, möchtest den nächsten Schritt in deiner Lizenzausbildung gehen – und benötigst dafür finanzielle Unterstützung? Dann gibt es gute Nachrichten für dich: In einer Kooperation haben die DFB-Stiftung Sepp Herberger, die IntReal International Real Estate Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH und der Bund Deutscher Fußball-Lehrer ein Stipendium für Trainerinnen ins Leben gerufen. Die Bewerbungsphase läuft vom 3. bis 30. April 2023.

Mehr Informationen erhalten Interessierte unter www.bdfl.de

DFB-Hinweisgebersystem für alle

Regeln und Fair Play gehören zum Spiel und zum DFB. Recht und Gesetze sowie Vorschriften und Regularien sind selbstverständliche Grundfeste des Tuns. Compliance ist jedoch mehr als bloße Regeleinhaltung. Sie ist Teil unserer Kultur. Zu dieser Kultur gehört es auch, schwierige Themen offen ansprechen und diesen nachgehen zu können.

Unter www.dfb.de ist eine Übersicht der Abläufe und Anlaufstellen sowie wichtiger Regularien veröffentlicht, um Compliance-Verstöße melden und Hinweise auf Probleme geben zu können – sei es im Hinblick auf Spielmanipulation, Doping, Korruption, Diskriminierung, sexualisierte Gewalt, Menschenrechtsverletzungen oder sonstige Themen, die den DFB und sein direktes Umfeld betreffen.

Mehr Informationen finden Sie unter www.dfb.de

Die „KICK MOL!“ gibt’s nun auch digital

Seit über zwei Jahren erscheint die KICK MOL! monatlich mit spannenden und vielfältigen Geschichten rund um den schleswig-holsteinischen Fußball und darüber hinaus. Bisher gab es das offizielle Mitteilungsblatt des Verbandes nur als Printausgabe. Nun haben Leser*innen zusätzlich die Möglichkeit, das Magazin als Online-Version zu lesen. Zahlreiche Sonderfunktionen, beispielsweise in Form von Direkt-Verlinkungen zu Homepages oder Videos, bieten dabei ab sofort einen großen Mehrwert.

Die KICK MOL! als Online-Ausgabe finden Sie unter www.shfv-kiel.de/kick-mol

KICK MOL! | 03/23 | Kurzmeldungen 29

WAS GEHT IM NETZ? Facebook, Insta & Co.

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30 KICK MOL! | 03/23 | Social Media

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