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Wand in Sicht! Felsenfeste Gewissheit: Die Gerlossteinwand oberhalb von Hainzenberg ist längst ein Markenzeichen des Zillertals. Stephan Eberharter hat zu der einzigartigen Erhebung eine ganz besondere Beziehung.
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sage: Das ist mein Zillertal.“ Und obwohl er so viele Ziele erreicht hat und nicht den Drang hat, dass „ich da unbedingt rauf muss“, wäre Eberharter nicht Eberharter, würde er nicht verschmitzt lächeln und sagen: „Aber wer weiß? Vielleicht schau ich doch irgendwann nach, wie es da oben ist.“
„Diese Wand ist in ihrer Charakteristik einzigartig. So markant, dass sie für mich ein Symbol der Heimat ist. Und obwohl ich noch nie am Klettersteig war, sehe ich mit Stolz, wie viel Freude die Menschen haben, wenn sie Felsen bezwingen.“ Stephan Eberharter
FOTOS: THOMAS PFISTER, BECKNAPHOTO
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tephan Eberharter, der erfolgreichste Skifahrer des Zillertals, zeigt stolz und respektvoll aus der Ferne auf die Gerlossteinwand. Dann lächelt der Olympiasieger und dreifache Weltmeister und sagt: „Da links ist der Brandberger Kolm, rechts siehst du die Ahornspitze, und dazwischen ist die Gerlossteinwand … ein Bild, das ich unter Tausenden Bildern immer sofort erkennen würde.“ Auch deshalb, weil „der Steff“ genau dort, am Fuße der Wand, seine ersten Schwünge im Schnee gemacht hat. „Dort sind wir nach der Schule immer hin, und ich habe meine große Leidenschaft für das Skifahren entdeckt.“ Was nix daran ändert, dass er mit dem 380 Meter langen Klettersteig noch nie in seinem Leben Bekanntschaft gemacht hat. Kaum zu glauben, aber ausgerechnet Eberharter, der als Abfahrer mit den Bergen per Du ist, empfindet eine Art Ehrfurcht vor dem imposanten Felsen. „Ich weiß, dass die gut gesicherte Wand für jedermann ein großartiges Abenteuer sein kann, aber mein Metier ist es nicht.“ Und so betrachtet er die legendäre Gerlossteinwand auch als 52-Jähriger als das, was sie ist: „Eine einzigartige Erhebung, mit vielen Möglichkeiten für Sportler und Familien, von der ich immer